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Bürgermedien, Neue Medien, Medienalternativen

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<strong>Bürgermedien</strong>, <strong>Neue</strong> <strong>Medien</strong>, <strong>Medien</strong>alternativen<br />

von Massenorganisationen, einige Jugendorgane, 8 Zeitungen für<br />

SPD-Arbeiter, einige Zeitungen für die SA und die Polizei und einige<br />

Betriebszeitungen. Die „Rote Fahne“ der KPD und die „Junge Garde“<br />

des Kommunistischen Jugendverbandes (KJVD) wurden zunächst<br />

ebenfalls innerhalb Deutschlands erstellt, teilweise sogar in verschiedenen<br />

dezentralen Setzereien und Druckereien, wie die voneinander<br />

abweichenden Exemplare ein und derselben Ausgabe belegen. Nach<br />

den großen Massenverhaftungen und Polizeiaktionen in den ersten<br />

Jahren wurden, um weiteren Verhaftungen zu entgehen, vorwiegend<br />

lokale Zeitschriften herausgegeben. Daneben erschienen zahlreiche<br />

Zeitungen und Zeitschriften im Exil.<br />

Zur Tarnung erhielten die Zeitungen und Broschüren Umschlagblätter<br />

mit Titeln wie „Azurin. Waschblau-Papier“, „Besucht den<br />

Zoo“, „Jakob Burckhardt: Größe, Glück und Unglück in der Weltgeschichte“,<br />

„Das Festgetränk. Trinkt deutschen Sekt“, „Gut rasiert, gut<br />

gelaunt“, „Kampf dem Ungeziefer“, „Anton Krauße: Staatenbildende<br />

Insekten“, „Ein Kronjuwel deutscher Geschichtsschreibung“, „Persil<br />

bleibt Persil“, „Dr. Oetker’s Pudding-Pulver. Vanille Geschmack“,<br />

„Bertelsmann Volksausgaben“ oder „Wer fliegt mit. Segel- und<br />

Motorsporttag 1935“.<br />

Das meiste Material musste von den Exilgruppen der Parteien<br />

über die Grenze nach Deutschland geschmuggelt werden. Aus der<br />

CSSR erhielt die Münchner „Gruppe Faltner“ vom Exil-Vorstand der<br />

Sozialdemokraten in Prag Material; umgekehrt gelangten auf diesem<br />

Weg die SOPADE-Berichte nach Prag. Ein Spitzel ließ die Gruppe<br />

Faltner 1935 auffliegen. Der Arbeitskreis „Revolutionäre Sozialisten“<br />

und die Gruppe „Neu-Beginnen“ druckten ihre Schriften in der CSSR<br />

und verbreiteten sie illegal in Deutschland. Über die Schweiz und<br />

Österreich erhielten Gruppen in München und Nürnberg antifaschistische<br />

Presse und Literatur. In Paris wurden die Schriften des<br />

„Internationalen Sozialistischen Kampfbundes“ gedruckt. Das Rhein-<br />

Ruhr-Gebiet wurde von Belgien aus mit Literatur und Zeitschriften<br />

wie der „Sozialistischen Aktion“ versorgt. Verteilt und vertrieben<br />

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