Bürgermedien, Neue Medien, Medienalternativen

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Bürgermedien, Neue Medien, Medienalternativen Nach den Stadtzeitungen entstehen nicht kommerzielle Lokalradios, offene Kanäle, Foren, Communities und Plattformen im Internet. Was heute alternativ ist, kann morgen schon etabliert und kommerziell sein. Und das ist gerade der Reiz an der Sache. Adrian Reinert, Geschäftsführer der Stiftung Mitarbeit, sieht 2002 beim Forum „Die Bürgergesellschaft in der Diskussion“ rundum positive Aspekte alternativen Engagements: „Zivilgesellschaftliche Netzwerke tragen nicht nur wesentlich zur Bildung von Sozialkapital bei, sondern sind wichtige Lernorte politischen Lernens.“ Alternativmedien sind damit als neue Medien zum einen Medienalternativen und zum anderen Wegweiser für neue gesellschaftliche Entwicklungen. Der Alternative Medienpreis wird diese spannende Entwicklung begleiten, unterstützen, aber auch kritisch hinterfragen. Peter Lokk 8
Kurze Geschichte der „Presse von unten“ Gabriele Hooffacker / Peter Lokk Kurze Geschichte der „Presse von unten“ Seit dem Internet-Boom der frühen Neunziger Jahre werden die neuen Medien von den Neuen Sozialen Bewegungen in vielen Bereichen eingesetzt. Doch die Ahnenreihe der „Medien von unten“ beginnt bereits mit der Geschichte der Druckpresse. Der folgende Beitrag, 1989 in „Wir machen Zeitung“ veröffentlicht, folgt den Spuren der „Presse von unten“ seit der Erfindung der Druckpresse. Seit es gedruckte Medien – Flugblätter, Zeitungen, mehrseitige Broschüren – gibt, werden sie für die Aufklärung, die Verständigung, die Befreiung, den Kampf der Unterdrückten gegen ihre Unterdrücker genützt – und im Gegenzug auch wieder zur Disziplinierung der Aufständischen, für die Propaganda der „Obrigkeit“, als Sprachrohr der Herrschenden. Kein Wunder, denn Zeitung machen kostet Geld, Information ist eine Ware, und wer zahlt, schafft an – nicht etwa der Leser, sondern der Verleger oder der Medienkonzern. Und der hat nur selten ein Interesse, sich mit der „Obrigkeit“ anzulegen. Selbst in den Blättern, die sich gegen die etablierte Obrigkeit richten, sind es selten die Betroffenen selbst, die sich hier zu Wort melden. Oft spricht oder schreibt der aufgeklärte Intellektuelle, wie der Humanist des 16. Jahrhunderts, der protestantische Pfarrer im 17. Jahrhundert, der Lehrer im 18. Jahrhundert, für das „Volk“ – nicht immer im Sinne der Betroffenen. Bertolt Brecht, der dasselbe manchmal recht lehrerhafte Verhalten bei linken Intellektuellen des 20. Jahrhunderts kritisierte, spottete über die Bemühungen der „Tuis (Tellekt-Uell-Ins)“: „Das Volk ist nicht -tümlich“. Das Medium als solches ist also nicht fortschrittlich. Erst wenn der „gemeine Mann“ (im Bauernkrieg) oder die Arbeiterin oder die Studentin oder die Angestellte (im 20. Jahrhundert) sich das neue Medium aneignen, es technisch beherrschen lernen, seine Möglich- 9
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Dotcomtod - wir tanzten auf ihren G
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