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Bürgermedien, Neue Medien, Medienalternativen

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<strong>Bürgermedien</strong>, <strong>Neue</strong> <strong>Medien</strong>, <strong>Medien</strong>alternativen<br />

ausstellung „Das Sowjetparadies“ in Brand; auf dem dabei verteilten<br />

Flugzettel stand: „Ständige Ausstellung – das NAZI-PARADIES –<br />

Krieg. Hunger. Lüge. Gestapo. Wie lange noch?“ Die Mitglieder der<br />

Gruppe wurden daraufhin verhaftet, 27 davon ermordet. Als Rache<br />

wurden 500 unbeteiligte jüdische Bürger Berlins festgenommen. 250<br />

von ihnen wurden sofort erschossen, die anderen in KZs verschleppt.<br />

Nach 1945: Von Flugblatt, Zeitschrift und Zeitung<br />

zu den <strong>Neue</strong>n <strong>Medien</strong><br />

Die alliierte Besatzungsmacht brach gewaltsam mit der NS-Tradition<br />

der zentral gesteuerten und zensierten <strong>Medien</strong> – und fürs erste auch<br />

mit der Tradition der <strong>Medien</strong>konzerne und ihrer „Mantelblätter“ der<br />

Weimarer Republik. Lizenzen für Zeitungen und Zeitschriften, Zeitschriften,<br />

öffentlich-rechtlicher Rundfunk und Fernsehen, bei denen<br />

die Zugriffsmöglichkeiten der Post auf den technischen Bereich<br />

beschränkt waren. So wurde Deutschland ein „Zeitschriftenparadies“<br />

mit 150 bis 250 kleinen kulturpolitischen Zeitschriften, darunter so<br />

namhaften wie dem „Ruf “ von Alfred Andersch und Hans Werner<br />

Richter – bis zur Währungsreform. Ab 1949 war es prinzipiell jedem<br />

Bundesbürger gestattet, eine Zeitung herauszugeben – was bei den<br />

Tageszeitungen kurzfristig zu einer Zunahme der Zeitungsanzahl von<br />

rund 400 auf 568, dann jedoch ziemlich schnell zu einer Abnahme<br />

auf 183 selbständige Zeitungen (bis 1964) führte. Bereits 1957 erschienen<br />

im Springer-Verlag nicht nur die BILD-Zeitung mit damals<br />

über 3 Millionen Exemplaren täglich, sondern auch das Hamburger<br />

Tageblatt (340.000) und die WELT (210.000). Die zunehmende<br />

Pressekonzentration setzt sich bis heute quer durch alle <strong>Medien</strong> fort.<br />

Eine unmittelbare Folge der alliierten, insbesondere amerikanischen<br />

Erziehungsarbeit in Westdeutschland waren die Schülerzeitungen,<br />

die es in dieser Form in Deutschland vorher nur vereinzelt<br />

gegeben hatte. Gab es in der Weimarer Republik um 1930 etwa<br />

100–200 gleichzeitig erscheinende Schulzeitungen, davon weniger<br />

als 100 echte, d. h. von den Schülern selbst erstellte Zeitungen, er-<br />

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