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Bürgermedien, Neue Medien, Medienalternativen

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<strong>Bürgermedien</strong>, <strong>Neue</strong> <strong>Medien</strong>, <strong>Medien</strong>alternativen<br />

Alternativpresse ist die Schaffung einer „Gegenöffentlichkeit“ auch,<br />

aber nicht nur zur Ergänzung des Etablierten.<br />

Auch an den Schulen und in Jugendstrukturen fand das Bedürfnis<br />

nach „anderer“ Information seinen Niederschlag. In den 1970er<br />

Jahren entstand eine vielfältige Szene „jugendeigener“ Zeitschriften,<br />

die oft vom Wunsch getragen wurden, Anliegen wie den Bau eines<br />

eigenen Jugendzentrums publizistisch zu begleiten.1<br />

Nachfolgend eine vereinfachte Gegenüberstellung der Prinzipien<br />

„etablierter“ und der alternativen <strong>Medien</strong>:2<br />

Repressiver <strong>Medien</strong>gebrauch Emanzipatorischer <strong>Medien</strong>gebrauch<br />

Zentral gesteuertes Programm Dezentralisierte Programme<br />

Ein Sender, viele Empfänger Jeder Empfänger ist potenzieller Sender<br />

Immobilisierung isolierter Individuen Mobilisierung der Massen<br />

Passive Konsumentenhaltung Interaktion der Teilnehmer, Feedback<br />

Entpolitisierungsprozess Politischer Lernprozess<br />

Produktion durch Spezialisten Kollektive Produktion<br />

Kontrolle durch Eigentümer/Bürokraten Gesellschaftliche Kontrolle durch<br />

Selbstorganisation<br />

Die quantitative Entwicklung verläuft rasant. 1977 gibt es schon ungefähr<br />

100 lokale und regionale Alternativblätter. Die Gesamtzahl<br />

steigt dann rasch an. Das Verzeichnis der Alternativ-Presse von 1986<br />

verzeichnet insgesamt ca. 600 Titel (davon über 100 lokale Zeitschriften).<br />

1Einen guten Überblick gibt Knoche, Lindgens und Meissner (1979) „Jugendpresse<br />

in der Bundesrepublik Deutschland“, da hier empirische Daten zur Struktur und<br />

Situation der Jugendpresse vorgelegt wurden.<br />

2Buchholz (2005) verwendet den Terminus „konventionelle alternative <strong>Medien</strong>“ zur<br />

Beschreibung dessen, was wir „alternative <strong>Medien</strong>“ (der ersten Generation) nennen.<br />

Die „neuen alternativen <strong>Medien</strong>“ sind für Buchholz dann allerdings nur noch solche<br />

Praktiken, die mit dem Internet zusammenhängen.<br />

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