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Bürgermedien, Neue Medien, Medienalternativen

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<strong>Bürgermedien</strong>, <strong>Neue</strong> <strong>Medien</strong>, <strong>Medien</strong>alternativen<br />

herausgegeben. Nach dem Ende der Sozialistengesetze nahm die<br />

sozialdemokratische Parteipresse gewaltigen Aufschwung; sie stieg auf<br />

eine Gesamtauflage von 1.488.345 – also knapp 1,5 Millionen – im Jahr<br />

1909. Darunter waren Zeitungen wie der „Vorwärts“, die „Leipziger<br />

Volkszeitung“, die „<strong>Neue</strong> Zeit“, in der zeitweise Rosa Luxemburg<br />

schrieb, „Die Gleichheit“ als marxistische Frauenzeitschrift, redigiert<br />

von Clara Zetkin, und – relativ spät – sozialistische Jugendzeitschriften<br />

wie die „Arbeitende Jugend“ (seit 1905), deren Redaktion fast ausschließlich<br />

aus Jugendlichen bestand, die „Arbeiter-Jugend“ (seit<br />

1909) und „Die Junge Garde“ (seit 1906), deren Motto lautete:<br />

„Schutz den jungen Händen gegen die Ausbeutung! Schutz den<br />

jungen Köpfen gegen die Verdummung!“<br />

Als satirische Zeitschrift erschienen der „Postillion“ und der<br />

„Wahre Jacob“, als Gegengewicht zur kleinbürgerlichen und spießigen<br />

„Gartenlaube“ war die Wochenzeitschrift „Die <strong>Neue</strong> Welt“<br />

geplant (1911: 550.000 Exemplare Auflage). Weitere sozialistische Zielgruppenblätter<br />

mit Auflagen über 100.000 waren „Der abstinente<br />

Arbeiter“, „Der Arbeiter-Radfahrer“, die „Deutsche Arbeiter-Sängerzeitung“<br />

und die „Arbeiter-Turnzeitung“.<br />

Diese Zeitungen und Zeitschriften wurden von verschiedenen<br />

Pressediensten mit Nachrichten beliefert: das zentrale Pressbüro (seit<br />

1908), die „sozialdemokratische Partei-Correspondenz“ (seit 1906),<br />

beide in Berlin, das „Sozialdemokratische Büro für Rheinland-Pfalz“<br />

in Düsseldorf (seit 1911); daneben gab es die „Privatkorrespondenz“<br />

von Friedrich Stampfer und die kleine „sozialdemokratische Korrespondenz“,<br />

an der Franz Mehring und Rosa Luxemburg mitarbeiteten<br />

(1913–1915). Die in der sozialistischen Presse tätigen Journalisten<br />

schlossen sich im „Verein Arbeiter-Presse“ zusammen (seit 1900).<br />

Die Weimarer Republik: Machtlos gegen die <strong>Medien</strong>giganten<br />

Waren während des ersten Weltkriegs sämtliche Presseerzeugnisse<br />

unter Zensur gestanden, so müssten, könnte man vermuten, mit dem<br />

Wegfall der Zensur die freien Zeitungen und Zeitschriften nur so aus<br />

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