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Kosten der Demenz in der Schweiz - Alzheimer Europe

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7. Synthese ECOPLAN<br />

auf knapp 10% ansteigen. 60 Diese Entwicklung führt bei den hohen <strong>Demenz</strong>-Prävalenzraten<br />

<strong>in</strong> dieser Altersgruppe unweigerlich zu <strong>Kosten</strong>steigerungen.<br />

7.2 Limitierung <strong>der</strong> Studie<br />

Die wichtigste Limitierung <strong>der</strong> Studie besteht dar<strong>in</strong>, dass aufgrund fehlen<strong>der</strong> Datengrundla-<br />

gen e<strong>in</strong>e Abschätzung <strong>der</strong> im kl<strong>in</strong>ischen sowie im Heim- und Hausarztalltag als bedeutend<br />

wahrgenommenen demenzbed<strong>in</strong>gten Zusatzkosten <strong>in</strong>folge Verhaltensauffälligkeiten und<br />

Komplikationen fehlt.<br />

Allgeme<strong>in</strong> ist diese Studie mit e<strong>in</strong>er sehr limitierten Datenlage konfrontiert. Die Dr<strong>in</strong>glichkeit<br />

besserer Daten ergibt sich aus <strong>der</strong> zunehmenden Prävalenz <strong>der</strong> <strong>Demenz</strong>. Der Forschungs-<br />

bedarf kann folgen<strong>der</strong>massen skizziert werden:<br />

· Es fehlt e<strong>in</strong>e epidemiologische Studie über das Ausmass <strong>der</strong> <strong>Demenz</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />

· Die <strong>Kosten</strong>daten <strong>der</strong> nationalen Statistiken im Gesundheitsbereich s<strong>in</strong>d – wie bereits er-<br />

wähnt wurde – heute nicht diagnosebezogen. Mit <strong>der</strong> neuen Spitalf<strong>in</strong>anzierung und <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>führung von diagnoseabhängigen Fallpauschalen wird sich dies für die Spitalkosten<br />

bald än<strong>der</strong>n. Da <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> überwiegenden Zahl <strong>der</strong> Fälle aber nicht die <strong>Demenz</strong>, son-<br />

<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Erkrankung Anlass für e<strong>in</strong>e stationäre Behandlung von demenzkranken<br />

Menschen ist, werden die statistischen Grundlagen auch künftig nicht ausreichen, um<br />

<strong>Kosten</strong>aussagen zu den demenzassoziierten Komplikationen zu erhalten. Dazu s<strong>in</strong>d ge-<br />

zielte empirische Studien notwendig.<br />

· Im Bereich <strong>der</strong> Pflegekosten (ambulant o<strong>der</strong> im Heim) fehlen Daten zum tatsächlichen<br />

Pflegeaufwand <strong>in</strong> Abhängigkeit des Schweregrads <strong>der</strong> <strong>Demenz</strong>krankheit. Solche Zahlen<br />

würden es erlauben, den künftigen Pflegebedarf abzuschätzen und wären somit e<strong>in</strong>e<br />

wichtige Grundlage für die Alterspolitik. Die dürftige Datenlage zum Pflegebedarf hat be-<br />

reits <strong>der</strong> Nationale Gesundheitsbericht 2008 kritisiert. 61<br />

· Für die Bewertung <strong>der</strong> <strong>in</strong>formellen Pflege <strong>in</strong>teressieren Erhebungen zum effektiven Zeit-<br />

aufwand für die Betreuung von demenzkranken Menschen und Angaben dazu, welche<br />

Personen diese wahrnehmen. Es braucht aber <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Untersuchungen darüber,<br />

wie die Angehörigen effektiv unterstützt und entlastet werden können. Hier s<strong>in</strong>d verschie-<br />

dene Forschungsprojekte am Laufen, <strong>der</strong>en Ergebnisse 2010 präsentiert werden. 62<br />

60 BFS (2006), Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 2005-2050.<br />

61 Vgl. Obsan (2009), Gesundheit <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>, S. 123.<br />

62 „SwissAgeCare-2010“ ist e<strong>in</strong> <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äres Projekt des Instituts für Psychologie und des Interdiszipl<strong>in</strong>ären<br />

Zentrums für Geschlechterforschung <strong>der</strong> Universität Bern sowie des Instituts für Soziologie <strong>der</strong> Universität Zürich,<br />

das die Probleme, Ressourcen und Wünsche von pflegenden Angehörigen und Spitex-MitarbeiterInnen erforscht.<br />

Die Berner Fachhochschule führt aktuell das Forschungsprojekt „Ambulante Alterspflege und Altershilfe:<br />

Unterstützungsleistungen zwischen professioneller und freiwilliger Arbeit“ durch. Die Kalaidos Fachhochschule<br />

untersucht im Rahmen e<strong>in</strong>es SNF-Projekts „work & care“ Herausfor<strong>der</strong>ungen und Lösungsansätze zur Vere<strong>in</strong>barkeit<br />

von Erwerbstätigkeit und familialer Pflege.<br />

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