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Ausgabe 11/12 2011 - BDH Bundesverband Rehabilitation

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Klinik-News<br />

8<br />

Landrat August Monzen herantrug.<br />

Doch die Wahl der „Minneburg“<br />

scheiterte an den amerikanischen<br />

Besatzern, die den Standort ihrerseits<br />

zu jugendpflegerischen Zwecken<br />

nutzten. Landrat Monzen<br />

brachte mit der damals leer stehenden<br />

Villa „Helene“ den Standort in<br />

Braunfels in die Diskussion ein, der<br />

schließlich zum Ausgangspunkt der<br />

Klinikhistorie werden sollte. Ruth<br />

Naumann, damals für die Büroarbeit<br />

zuständig, erinnert sich an die<br />

aufregende Zeit: „Wir hatten zwar<br />

die erste Hürde genommen, waren<br />

aber noch lange nicht am Ziel. Wir<br />

hatte wenig Geld und noch weniger<br />

Erfahrung bei der Einrichtung und<br />

der Führung eines solchen Hauses,<br />

das ja für den <strong>BDH</strong> bundesweiten<br />

Modellcharakter hatte“, so die heute<br />

90-jährige.<br />

Die weitere Entwicklung<br />

Nun wurde die Umgestaltung der<br />

Villa „Helene“ mit großem Einsatz<br />

der Mitglieder und vieler Freunde in<br />

Angriff genommen. Unbürokratisch<br />

und mit viel Liebe zum Detail richteten<br />

die Verantwortlichen die ersten<br />

Zimmer für 50 Kurgäste ein und<br />

nahmen den Betrieb unter der Leitung<br />

des Neurologen Ernst Pfriem<br />

auf. Die zumeist ehrenamtlichen<br />

Helfer schufen eine gemütliche,<br />

warme Atmosphäre: „Wohnlich eingerichtet,<br />

mit kaltem und warmem<br />

Wasser, die gute Verpflegung und<br />

das freundliche Personal, zumeist<br />

Ehrenamtliche, die uns rund um die<br />

Uhr betreuen und jeden Wunsch<br />

von den Augen abgelesen haben,<br />

wir fühlten uns wie in einem Luxushotel“,<br />

schrieb Loni Hejer aus Gerolstein<br />

an die Heimleitung und<br />

brachte das Außergewöhnliche, die<br />

gelebte Liebe zum Menschen, auf<br />

den Punkt. Der besondere Charakter<br />

der Einrichtung sprach sich<br />

schnell herum, sodass 1959 der<br />

7.000 Kurgast in Braunfels aufgenommen<br />

werden konnte. Bereits im<br />

Jahre 1956 wurde dem Wandel in<br />

der medizinischen Landschaft<br />

Blick auf die Klinik.<br />

Rechnung getragen und ein neues,<br />

eigenes Haus eingeweiht, aus dem<br />

sich in den Jahren die Fachklinik für<br />

Neurologie entwickelte. Verantwortlich<br />

für die Entwicklung der medizinischen<br />

Basis für die Zukunft war<br />

der damalige ärztliche Leiter Dr.<br />

Heinrich Lauterwald. Die Entwicklung<br />

der Einrichtung leistete einen<br />

großen Beitrag, die Versorgungslücken<br />

auf dem Gebiet der neurologischen<br />

<strong>Rehabilitation</strong> zu schließen.<br />

Die Gegenwart<br />

Volkskrankheiten wie Gefäßerkrankungen<br />

oder Schlaganfälle rückten<br />

die Bedeutung der Klinik immer<br />

stärker in den Fokus der Medizin.<br />

Im Jahre 1988 wurde mit dem Bau<br />

der Apalliker-Station die nächste<br />

Stufe der Entwicklung erreicht. Unfallopfer,<br />

Menschen mit schwersten<br />

Schädel-Hirn-Traumata fanden zunehmend<br />

den Weg nach Braunfels.<br />

Heute werden im Jahr über 4.000<br />

Menschen in der Klinik behandelt.<br />

Ein Team von über 350 hochqualifizierten<br />

Mitarbeitern betreut die Patienten<br />

an der Hubertusstraße. Die<br />

schrittweise Erweiterung der Kapazitäten<br />

wurde durch das große Engagement<br />

verschiedener Institutionen<br />

wie der Hannelore-Kohl-Stiftung,<br />

der Landeswohlfahrtsverband<br />

und die Hessische Landesregierung<br />

möglich. In den vergangenen<br />

20 Jahren konnten gemeinsam<br />

über 27 Millionen Euro investiert<br />

werden, die die <strong>BDH</strong>-Klinik zukunftsfest<br />

gemacht haben und eine<br />

ausgezeichnete Basis für die zukünftige<br />

therapeutische Arbeit bedeuten.<br />

Familiäres Umfeld<br />

zeichnet den besonderen<br />

Charakter aus<br />

Die Klinik verfügt heute über vier<br />

Fachabteilungen, deren Aufgabenbereiche<br />

optimal aufeinander abgestimmt<br />

sind und so eine individuelle<br />

Therapie sicherstellen. Neben dem<br />

Akutbereich und der Frührehabilitation<br />

bilden die weiterführende <strong>Rehabilitation</strong><br />

und der Bereich der Abschlussbehandlung<br />

das therapeutische<br />

Gebäude der Klinik. Klinikleiter<br />

Dietmar Demel weist bei aller<br />

Professionalität und Vorreiterrolle in<br />

der Therapie auf den besonderen<br />

Charakter der Klinik hin: „Obwohl<br />

der Neurologie bereits 1973 der Titel<br />

„Hessenklinik“ verliehen wurde<br />

und damit der Modellcharakter in<br />

der <strong>Rehabilitation</strong> hervorgehoben<br />

wurde, hat die Einrichtung, bei allen<br />

Erweiterungsmaßnahmen und Investitionen<br />

in moderne Medizintechnik<br />

nie den Blick für das familiäre<br />

Umfeld verloren.“<br />

<strong>BDH</strong>-Kurier <strong>11</strong>/<strong>12</strong> 20<strong>11</strong>

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