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Das Magazin für Netze, Daten- und Telekommunikation

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High-Speed-LANs/Verkabelung<br />

Oktober 2000<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Netze</strong>, <strong>Daten</strong>- <strong>und</strong> <strong>Telekommunikation</strong><br />

Oktober 2000<br />

DM 14,- ÖS 110,- Sfr. 14,-<br />

Nr. 10, Oktober 2000<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Netze</strong>, <strong>Daten</strong>- <strong>und</strong> <strong>Telekommunikation</strong> www.lanline.de<br />

Im Test:<br />

Administrator’s Pak<br />

Rettungsanker <strong>für</strong><br />

Windows-Server<br />

TDSL-Router<br />

im Vergleichstest:<br />

Hard- <strong>und</strong> Software-<br />

Lösungen im Fokus<br />

High-Speed-LANs<br />

Gigabit Ethernet<br />

bis zur Workstation<br />

Verschiedene Switch-Konzepte:<br />

Stapeln ohne Blockaden<br />

mit Marktübersicht<br />

Ethernet-Switches<br />

Schwerpunkt:<br />

Verkabelung<br />

Hilfestellung <strong>für</strong><br />

Netzwerkplaner<br />

10<br />

4 398039 714002<br />

B 30673 ISSN 0942-4172


Rainer Huttenloher<br />

Chefredakteur<br />

152. AUSGABE<br />

SCHNELLER,<br />

HÖHER,<br />

WEITER<br />

www.lanline.de<br />

EDITORIAL<br />

Im Rennen “High-speed-Übertragung” war der Ausgang lange<br />

Zeit offen: ATM schien als die zukunftsweisende Technologie,<br />

<strong>und</strong> sogar dem Token Ring wurden Marktchancen<br />

zugesprochen. Doch der Siegeszug des Internet Protocol –<br />

IP – hat die Entscheidung gebracht. Und der Lorbeer gebührt<br />

eindeutig dem “altehrwürdigen” Ethernet.<br />

Doch wer sich dieses Ethernet genau ansieht, dem wird schnell<br />

klar, warum sich diese Technik durchgesetzt hat: An allen Kritikpunkten<br />

wurde immer wieder gefeilt; die Performance immer<br />

wieder auf den neuesten Stand gebracht: Nach 10 <strong>und</strong> 100<br />

MBit/s folgt Gigabit Ethernet <strong>und</strong> nun steht als nächste rekordverdächtige<br />

Evolutionsstufe “10 Gigabit Ethernet” bereit.<br />

Gigabit Ethernet galt noch vor zwölf Monaten als zu teuer <strong>für</strong><br />

den “flächendeckenden Einsatz” – nicht nur als Backbone-<br />

Technologie, sondern auch <strong>für</strong> den Anschluss einzelner<br />

Arbeitsplatzstationen. Mittlerweile soll Gigabit Ethernet sogar<br />

über Kupferkabel funktionieren – das sieht zumindest die Standardisierung<br />

vor. In diesem Zusammenhang muss man der modernen<br />

Chiptechnologie erstaunliche Erfolge attestieren. Heute<br />

sind sich die Analysten einig, dass sich in der nächsten Iterationsstufe<br />

Gigabit Ethernet an der Workstation finden wird.<br />

Eine weiteres Indiz <strong>für</strong> den “Trend zu Ethernet” sind die<br />

Zukunftsaussichten, mit denen “Voice over IP“ (VoIP) ihre potenziellen<br />

Käufer lockt. Hier zeigen die Großen der Branche Erstaunliches<br />

– die typischen Merkmale traditioneller Nebenstellenanlagen<br />

sind bereits eingeholt <strong>und</strong> werden vom einfachen Plug and<br />

Play noch “getoppt”. So zielt beispielsweise Ciscos AVVID-Strategie<br />

darauf ab, auf einer gemeinsamen Infrastruktur <strong>Daten</strong>, Sprache<br />

<strong>und</strong> Video zu übertragen. Der Netzwerkprimus schmiedet<br />

mittlerweile schon Allianzen mit Software-Herstellern, um über<br />

die Applikationen diese Infrastruktur schmackhaft zu machen.<br />

“VoIP-Systeme“ basieren auf einer IP-Infrastruktur <strong>und</strong> kommen<br />

mit einer “geswitchten“ Ethernet-Technologie gut zurecht.<br />

Mit modernen Ethernet-Switches lassen sich auch Anforderungen<br />

wie “Quality of Service” realisieren. <strong>Das</strong> ist eine wichtige<br />

Forderungen, wenn zum Beispiel kurze “Sprachpakete“ die<br />

großen <strong>Daten</strong>pakete im Switch “überholen“ müssen.<br />

Selbst die ursprüngliche Beschränkung auf das LAN streifen die<br />

neuen Ethernet-Varianten ab. Entfernungen wie sie in einem<br />

Metropolitan Area Network (MAN) notwendig sind, lassen sich<br />

überbrücken. Damit stehen <strong>für</strong> die Verbindung von Server-Farmen<br />

selbst über größere Entfernungen aber auch <strong>für</strong> die Kopplung<br />

über Loadbalancer <strong>und</strong> Webswitches schnelle Pfade bereit.<br />

So gesehen erscheinen die olympischen Maxime – schneller, höher,<br />

weiter – auch künftig in der Netzwerktechnik gültig, <strong>und</strong><br />

wir alle können den Favoriten aber auch den Newcomern Beifall<br />

spenden, wenn sie im Rennen um die Goldmedaille die Nase<br />

vorn haben.<br />

(rhh@lanline.awi.de)<br />

LANline 10/2000 3


INHALT<br />

netzMARKT<br />

Teuerste Auktion der Welt:<br />

Sechs Lizenzen, zwei Gewinner.......... 8<br />

Drahtloser Wettbewerb im Ortsnetz:<br />

Ring frei <strong>für</strong> PMP-Richtfunk..............12<br />

Herbst-IDF in San José:<br />

Pentium 4 <strong>und</strong> Peer-to-Peer................16<br />

Neuer Business-Fokus ab 2001:<br />

Telekom wird “Vierbeiner”................18<br />

Exponet 2000 in Köln:<br />

Konvergenz im Mittelpunkt............... 20<br />

ECOC 2000 in München:<br />

Optische <strong>Netze</strong> im Visier................... 22<br />

Auflösung des LANline-<br />

Gewinnspiels:<br />

Und die Gewinner sind.......................24<br />

Linux als Server-Plattform:<br />

Die hohe Kunst der Balance...............26<br />

Die Calderas-Strategie beim<br />

SCO-Forum:<br />

Open Source ist Trumpf..................... 28<br />

Marktmeldungen.................................30<br />

netzPRODUKTE/SERVICES<br />

Vergleichstest TDSL-Router:<br />

Schnelles Internet <strong>für</strong> kleine <strong>Netze</strong>.... 34<br />

Im Vergleichstest: zwei NAS-Server:<br />

Trocken hinter den Ohren?.................40<br />

Im Test: Axis Network Camera 2100:<br />

<strong>Das</strong> Auge des <strong>Netze</strong>s..........................44<br />

Software-Management mit Dongles:<br />

Legalität ist Trumpf............................48<br />

Concord Myhealth:<br />

Informationen à la Carte.....................52<br />

Produkt-News..................................... 54<br />

netzTECHNIK<br />

IEEE-802-Treffen in La Jolla:<br />

10-Gigabit-Ethernet <strong>und</strong><br />

drahtlose <strong>Netze</strong>................................... 72<br />

DIR-XML von Novell:<br />

NDS auf dem Weg zum Meta-<br />

Directory............................................. 80<br />

Dynamic DNS <strong>und</strong><br />

Windows 2000, Teil 2:<br />

Interoperabilität auf drei Arten...........86<br />

Buchbesprechung................................93<br />

6 LANline 10/2000<br />

netzTOOLBOX<br />

Im Test: Observer 7 von Networks<br />

Instruments:<br />

Netzwerk-Monitoring <strong>für</strong> <strong>Daten</strong> <strong>und</strong><br />

Sprache................................................94<br />

Im Test: Winternals Administrator’s<br />

Pak:<br />

Rettungsanker <strong>für</strong> Administratoren..100<br />

Im Test: Netsupport PC-Duo 5.03:<br />

Remote-Control <strong>für</strong> große <strong>Netze</strong>......106<br />

Im Test: Security-Explorer 3.8.1:<br />

Sicherheitsüberwachung<br />

<strong>für</strong> Windows NT...............................108<br />

LANline Tipps & Tricks.................. 112<br />

netzLÖSUNGEN<br />

Digitale Zertifikate via<br />

Internet ausstellen:<br />

Erreichbarkeit hat höchste Priorität..116<br />

Dokumentenmanagementsysteme:<br />

Informations- statt<br />

<strong>Daten</strong>verarbeitung.............................120<br />

Intranet, Web <strong>und</strong> WAP inbegriffen:<br />

Middleware im Back-end,<br />

XML im Front-end............................122<br />

Policy-based Messaging:<br />

Wege zum effizienten Nachrichtenverkehr...............................................128<br />

fokusTELEKOMMUNIKATION<br />

Service-Level-Agreements (SLAs):<br />

Bindende Vereinbarungen................ 200<br />

Richtfunk – Theorie <strong>und</strong> Praxis:<br />

Drahtlos über Meilen........................ 206<br />

Produkt-News....................................210<br />

netzTOOLBOX<br />

IM TEST: WINTERNALS ADMINISTRATOR’S PAK<br />

Rettungsanker<br />

<strong>für</strong> Administratoren<br />

Mit einem Satz professioneller Werkzeuge will der Texanische Hersteller<br />

Winternals dem Windows-Administrator das Leben erleichtern. Mit den<br />

systemnahen Tools kann der Netzverwalter unter anderem nicht mehr<br />

startende Windows-Systeme “reanimieren”, diverse Aktivitäten auf lau-<br />

100 LANline 10/2000<br />

tion ist natürlich, dass das “abgeschmierte<br />

System” prinzipiell funktionsfähig<br />

ist. Da Bluesave erst während<br />

des Systemstarts geladen wird,<br />

kann dieses Werkzeug keine Bluescreen-Meldungen<br />

aufzeichnen, die bereits<br />

während des Bootens auftreten. Im<br />

Test arbeitete Bluesave problemlos. Einen<br />

absichtlich herbeigeführtener Absturz<br />

durch ein volles Sicherheits-Ereignisprotokoll<br />

bei entsprechender<br />

Konfiguration des NT-Servers schrieb<br />

das Programm korrekt in die Textdatei<br />

– mit Ausnahme von einem Umlaut, den<br />

fenden Systemen überwachen <strong>und</strong> das Kennwort des NT-Administrators aber auch der blaue Bildschirm selbst<br />

zurücksetzen. LANline hat sich die Suite näher angesehen.<br />

nicht richtig dargestellt hat.<br />

REGMON UND FILEMON Regmon 1.0<br />

<strong>und</strong> Filemon 1.0 in der Enterprise Edi-<br />

as Administrator’s Pak von Wingänzung zu Remote-Recover <strong>und</strong> NT- tion protokollieren Lese- <strong>und</strong> Schreib-<br />

Dternals besteht aus insgesamt neun Recover – das Administrator-Kennwort vorgänge in der Registrierung bezie-<br />

Komponenten, die teilweise auch ein- von Windows NT zurücksetzen. hungsweise im Dateisystem. Bei der Inzeln<br />

erhältlich sind. Bluesave speichert<br />

stallation kann der Administrator aus-<br />

den Inhalt des “Blue Screen of Death BLUESAVE Gar keine Einstellungen wählen, ob er die Client- oder die Host-<br />

(BSOD)”, den NT beim Absturz anzu- kennt Bluesave 1.0. Dieses Tool spei- Variante der Anwendungen (oder jezeigen<br />

versucht. Filemon <strong>und</strong> Regmon chert den Inhalt des “blauen Bildweils beide Komponenten) installieren<br />

überwachen Schreib- <strong>und</strong> Lesevorgänschirms”, den NT beim Absturz des Be- möchte. Die Host-Version kann das loge<br />

in der Registrierung <strong>und</strong> im Dateitriebssystems anzuzeigen versucht, in kale System oder einen Computer im<br />

system, während NTFSDOS den Zu- eine Textdatei. Auf diese Weise kann Netzwerk überwachen, der die Clientgriff<br />

auf NTFS-Dateisysteme von DOS sich der Administrator diese Datei anse- Komponente geladen hat. Die Software<br />

aus ermöglicht. Remote-Recover <strong>und</strong> hen, wenn das abgestürzte System wie- beherrscht sowohl die Überwachung<br />

NT-Recover greifen von einem laufender hochgefahren ist. Dem betroffenen der Vorgänge auf dem Bildschirm als<br />

den NT-System aus auf Dateisysteme Benutzer bleibt es erspart, die Fehler- auch die Protokollierung in einer ASeines<br />

angeschlossenen Rechners zu. meldung wie bisher von Hand abzu- CII-Datei zur späteren Auswertung.<br />

Locksmith schließlich kann – als Erschreiben. Voraussetzung <strong>für</strong> die Funk- Praktischerweise kann hierbei die maximale<br />

Dateigröße angegeben werden, sodass<br />

die Platte nicht versehentlich überläuft.<br />

Filter begrenzen die Anzeige <strong>und</strong><br />

eine Markierungsfunktion hebt bestimmte<br />

Einträge farblich hervor. Auch<br />

einen Negativfilter gibt es, wodurch<br />

der Administrator Einträge mit bestimmten<br />

Schlüsselbegriffen von der<br />

Überwachung ausschließen kann. Weitere<br />

Schaltflächen erlauben das Anhalten<br />

der Protokollierung sowie das Suchen<br />

nach Einträgen. Im Test ergaben<br />

sich keine Schwierigkeiten, beide<br />

Werkzeuge arbeiten sowohl lokal als<br />

auch im Netzwerk einwandfrei. Ebenfalls<br />

problemlos <strong>und</strong> nützlich ist die<br />

Druckfunktion, mit der sich wahlweise<br />

Filemon <strong>und</strong> Regmon protokollieren alle Vorgänge im Dateisystem <strong>und</strong> in der Systemregistrierung,<br />

wobei sich Zugriffe nach bestimmten Kriterien farblich hervorheben lassen<br />

der gesamte oder ein Teil der aufge-<br />

www.lanline.de<br />

100<br />

Die Axis Network Camera 2100 im LANline-<br />

Test (Seite 44)<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Netze</strong>, <strong>Daten</strong>- <strong>und</strong> <strong>Telekommunikation</strong><br />

Oktober 2000<br />

RUBRIKEN<br />

Editorial................................................. 3<br />

Seminarführer....................................217<br />

Com-Navigator..................................219<br />

Inserentenverzeichnis........................224<br />

Fax-Leser-Service............................. 225<br />

Impressum......................................... 226<br />

Vorschau............................................226<br />

DM 14,- ÖS 110,- Sfr. 14,-<br />

Nr. 10, Oktober 2000<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Netze</strong>, <strong>Daten</strong>- <strong>und</strong> <strong>Telekommunikation</strong> www.lanline.de<br />

Im Test:<br />

Administrator’s Pak<br />

Rettungsanker <strong>für</strong><br />

Windows-Server<br />

34<br />

High-Speed-LANs<br />

Gigabit Ethernet<br />

bis zur Workstation<br />

Verschiedene Switch-Konzepte:<br />

Stapeln ohne Blockaden<br />

mit Marktübersicht<br />

Ethernet-Switches<br />

TDSL-Router<br />

im Vergleichstest:<br />

Hard- <strong>und</strong> Software-<br />

Lösungen im Fokus<br />

netzPRODUKTE/SERVICES<br />

VERGLEICHSTEST T-DSL-ROUTER<br />

Schnelles Internet<br />

<strong>für</strong> kleine <strong>Netze</strong><br />

34 LANline 10/2000<br />

Schwerpunkt:<br />

Verkabelung<br />

Hilfestellung <strong>für</strong><br />

Netzwerkplaner<br />

10<br />

4 398039 714002<br />

B 30673 ISSN 0942-4172<br />

Nachdem die Deutsche Telekom ihre Preise <strong>für</strong> den Internet-Zugang<br />

T-DSL erheblich gesenkt hat, wird diese Zugangstechnologie nun auch<br />

<strong>für</strong> kleine Unternehmen interessant. Sollen mehrere Benutzer im LAN<br />

diesen Zugang nutzen, ist der Einsatz eines Routers erforderlich.<br />

LANline hat sich je zwei Hard- <strong>und</strong> Software-Lösungen näher angesehen.<br />

ten am Start: dem Hardware-Router<br />

Gateland <strong>und</strong> der Software-Version Virtual-Gateland.<br />

Zyxel ist mit ihrem Hardware-Router<br />

Prestige 310 DSL vertreten.<br />

Die Firma Engel Technologieberatung<br />

schickt den so genannten Engeltreiber ins<br />

Rennen, der als PPPoE-Software-Treiber<br />

alle 32-Bit-Windows-Versionen unterstützt.<br />

Dieser Treiber ist der aktuellen<br />

T-Online CD kostenfrei beigelegt.<br />

ZYXEL PRESTIGE 310 DSL Für die Installation<br />

des Zyxel-Routers bietet der<br />

Hersteller drei Möglichkeiten an: Zum<br />

einem kann der Administrator die Installation<br />

über ein SNMP-Werkzeug vornehmen,<br />

welches leider nur auf Windowsum<br />

1. August 2000 senkte die Deut- Gegen Aufpreis bietet die Telekom zudem Rechnern läuft. Alternativ steht ihm Tel-<br />

Zsche Telekom die Gebühren <strong>für</strong> den eine Flatrate, sprich einen zeitunabhänginet oder eine serielle Schnittstelle zur<br />

Zugang zum Internet via T-DSL erheblich. gen Internet-Zugang, via T-DSL an. Verfügung. Leider funktionierte das<br />

Die Aussicht, mit einer Bandbreite von Wie der letzte DSL-Router-Test in SNMP-Programm nicht so wie es sollte<br />

786 kBit pro Sek<strong>und</strong>e im Internet surfen zu LANline 3/2000 zeigte, sind die Herstel- <strong>und</strong> stürzte im Test regelmäßig ab. Die<br />

ler von Routern seit Konfiguration erfolgte daher über die se-<br />

dem Start des T- rielle Schnittstelle. Erstaunlicherweise ist<br />

DSL-Dienstes nicht das Setup des Routers über die serielle<br />

untätig gewesen: Schnittstelle dank einer hervorragenden<br />

Mehr <strong>und</strong> mehr Benutzeroberfläche sehr einfach <strong>und</strong><br />

Hard- <strong>und</strong> Software- übersichtlich. Bei Vorlage aller notwen-<br />

Hersteller haben diger <strong>Daten</strong> – wie Zugangsdaten zu<br />

heute <strong>für</strong> das T-Online <strong>und</strong> den lokalen Netzwerkin-<br />

“PPPoE”-Problem formationen – ist eine saubere Installa-<br />

Lösungen im Protion innerhalb einer Viertelst<strong>und</strong>e möggramm.<br />

Benutzer eilich, ohne dass dem ein st<strong>und</strong>enlanges<br />

ner aktuellen Linux- Studium des Benutzerhandbuchs voraus<br />

Distribution werden gehen muss. An Schnittstellen stellt der<br />

feststellen, dass de- Zyxel-Router einen 10-MBit/s-Ethernetren<br />

Hersteller eben- Anschluss <strong>für</strong> die Verbindung zum T-<br />

falls fleißig waren DSL-Modem der Telekom, ein 10/100<strong>und</strong><br />

beispielsweise MBit/s Netzwerk-Interface <strong>für</strong> das lokale<br />

Die Administration des Zyxel Prestige 310 über Telnet oder die serielle Suse in ihrer aktuel- Netzwerk sowie eine – wie oben be-<br />

Schnittstelle ist spartanisch, aber funktionell<br />

len Konfigurations- schrieben als lebensrettend zu bezeich-<br />

Software Yast schon nende – serielle Schnittstelle, zur Verfü-<br />

können, ist jetzt auch <strong>für</strong> kleine Unterneh- PPPoE unterstützt. Für diesen Test mussgung. Ein ISDN-Interface als Backupmen<br />

verlockend, die sich bisher auf maxiten sich nun vier aktuelle Produkte be- Lösung bei Versagen der DSL-Leitung<br />

mal zwei ISDN-Kanäle mit insgesamt 128 währen, die auch <strong>für</strong> Sun Solaris, HP- ist nicht vorhanden, was bei einem Ver-<br />

kBit/s beschränken mussten. Die Be- UX, SGI Irix oder Microsoft-Windows- kaufspreis von r<strong>und</strong> 750 Mark auch nicht<br />

sonderheit von T-DSL im Vergleich zu Rechner geeignet sind. Hierbei handelt es unbedingt zu erwarten ist.<br />

Festverbindungen über DSL ist in sich um zwei Hardware-Router <strong>für</strong> Die Ausstattung des Prestige 310 ist<br />

Deutschland die Verwendung von PPPoE heterogene oder “Nicht-Windows-Net- eher als spartanisch zu bezeichnen. Die<br />

(Point to Point Protocol over Ethernet). ze” sowie um zwei kostenlose Software- wenigen Leuchtdioden vermitteln nicht<br />

PPPoE ist ein Netzwerkprotokoll, das der Lösungen speziell <strong>für</strong> Microsofts Win- auf den ersten Blick den aktuellen Status<br />

Deutschen Telekom die sek<strong>und</strong>engenaue dows-Betriebssysteme. Die Firma Value- des Routers. So kann der Benutzer bei-<br />

Abrechnung der Onlinezeit ermöglicht. soft steht hierbei gleich mit zwei Produkspielsweise nicht sofort erkennen, ob er<br />

www.lanline.de<br />

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168<br />

SCHWERPUNKT: VERKABELUNG<br />

GIGABIT ETHERNET<br />

AUF DER ETAGE<br />

Die Entscheidung <strong>für</strong><br />

das richtige Verkabelungssystem<br />

ist von<br />

strategischer Bedeutung.<br />

Denn bei Hochgeschwindigkeitsnetzen<br />

mit Übertragungen<br />

im GBit/s-<br />

Bereich stößt zum Beispiel<br />

eine herkömmlicheKategorie-5-Kupferverkabelung<br />

an ihre<br />

Leistungsgrenzen.<br />

Als Alternativen bieten<br />

sich Kupferkabel der<br />

amerikanischen Kategorie<br />

5E oder der künftigen<br />

internationalen<br />

Kategorien 6 <strong>und</strong> 7<br />

(ISO/IEC) an oder<br />

Glasfaserkonzepte.<br />

VERKABELUNG<br />

168 LANline 10/2000<br />

DIE KRITERIEN FÜR DIE VERKABELUNG<br />

www.lanline.de<br />

INHALT<br />

SCHWERPUNKT: HIGH-SPEED-LANS<br />

(Gigabit-)Ethernet everywhere:<br />

Noch Chancen <strong>für</strong> ATM?.................................................132<br />

1000Base-T-Standard im Netz:<br />

Rennbahn <strong>für</strong> <strong>Daten</strong>..........................................................138<br />

Gigabit-IP-Switching:<br />

Mehr Speed <strong>für</strong> den Token Ring......................................142<br />

Wire-Speed, Non-Blocking Stack:<br />

“New Wave” im Gigabit-Switch..................................... 148<br />

Marktübersicht: Ethernet-Switches..................................152<br />

Anbieterübersicht..............................................................164<br />

SCHWERPUNKT: VERKABELUNG<br />

Gigabit Ethernet auf der Etage:<br />

Die Kriterien <strong>für</strong> die Verkabelung................................... 168<br />

LWL-Management in Schränken:<br />

Durchdachte Konzepte sparen Kosten.............................176<br />

Offene Verteilergestelle statt Schränke ...........................178<br />

Im Test: Software <strong>für</strong> Netzwerkplaner:<br />

Manchmal zuviel des Guten.............................................182<br />

Fusion in der Kabelbranche:<br />

NK Networks wird zu Draka Multimedia Cable.............190<br />

Interview mit Mario Rieth von Avaya:<br />

Systimax hat eine Sonderstellung.................................... 194<br />

Marktübersicht: Kabeltester.............................................198<br />

Anbieterübersicht..............................................................199<br />

LANline 10/2000 7


netzMARKT<br />

TEUERSTE AUKTION DER WELT<br />

Sechs Lizenzen,<br />

zwei Gewinner<br />

Nahezu <strong>für</strong> drei Wochen verfolgten ab dem<br />

31. Juli staunend Experten aus aller Welt die spektakuläre<br />

Versteigerung von UMTS-Frequenzen in<br />

Deutschland. Mit dem Ende am 18. August wurde<br />

nach 182 Bieterr<strong>und</strong>en die Rekordsumme von<br />

99.368.200.000 Mark erreicht. Anstelle der erwarteten<br />

fünf Lizenznehmer feierten sechs erfolgreiche<br />

Bieter ihren Sieg. Doch die hohe Auktionssumme<br />

hatte bereits Auswirkungen auf Eigentümerstrukturen,<br />

Aktienkurse <strong>und</strong> Kapitalmärkte.<br />

Mit deutscher Gründlichkeit<br />

hatte die Regulierungsbehörde<br />

<strong>für</strong> <strong>Telekommunikation</strong> <strong>und</strong><br />

Post (RegTP) die Auktion der<br />

UMTS-Frequenzen vorbereitet<br />

<strong>und</strong> da<strong>für</strong> bereits im Februar<br />

ein komplexes Regelwerk veröffentlicht.<br />

Insgesamt haben<br />

sich zwölf Konsortien <strong>für</strong> die<br />

Teilnahme an der Auktion registrieren<br />

lassen, elf davon<br />

wurden zugelassen. Bis zum<br />

Beginn der Versteigerung änderten<br />

noch vier Bewerber ihre<br />

Strategie <strong>und</strong> verzichteten auf<br />

die Teilnahme.<br />

<strong>Das</strong> verfügbare Frequenzspektrum<br />

wurde in zwölf abstrakte<br />

Blöcke von 2 mal 5<br />

MHz gepaart aufgeteilt, von<br />

welchen in der ersten R<strong>und</strong>e<br />

mindestens zwei <strong>und</strong> maximal<br />

drei Blöcke ersteigert werden<br />

konnten. Dadurch waren verschiedene<br />

Resultate der Auktion<br />

möglich, die zu vier, fünf<br />

oder sechs Lizenznehmern<br />

führen konnten. Jeder erfolgreiche<br />

Bieter in der ersten Run-<br />

8 LANline 10/2000<br />

de durfte in einem zweiten<br />

Durchgang nochmals <strong>für</strong> zusätzliche<br />

Frequenzen, aufgeteilt<br />

in fünf Blöcke zu 1 x 5<br />

MHz ungepaart bieten. Die Tabelle<br />

(auf Seite 10) reflektiert<br />

das von einem zufriedenen<br />

Präsidenten der RegTP bekanntgegebene<br />

Endergebnis<br />

der UMTS-Versteigerung. Unmittelbar<br />

nach Ende der Versteigerung<br />

äußerte sich Klaus-<br />

Dieter Scheurle positiv zu deren<br />

Ausgang: “<strong>Das</strong> Ergebnis<br />

der Auktion stellt eindrucksvoll<br />

die Attraktivität von Deutschland<br />

als Investitionsstandort<br />

<strong>für</strong> Innovationen unter Beweis.<br />

Profitieren werden die Verbraucher;<br />

sie können sich auf<br />

attraktive neue Dienste zu erschwinglichen<br />

Preisen freuen.”<br />

Aber der endgültige Schlussstrich<br />

unter die UMTS-Versteigerung<br />

wird erst am 15.<br />

September gezogen, wenn die<br />

während der Auktion berühmt<br />

gewordene Uhr ebenfalls versteigert<br />

wird. Die große Stopp-<br />

uhr, mit der jede einzelne Bieterr<strong>und</strong>e<br />

sek<strong>und</strong>engenau nach<br />

40 Minuten beendet wurde,<br />

kommt nun selbst zu einem<br />

Mindestgebot von 250 Mark<br />

unter den Hammer.<br />

Mit der Versteigerung der<br />

20 Jahre geltenden Lizenzen<br />

<strong>für</strong> den Betrieb der Mobilfunknetze<br />

der dritten Generation<br />

zeigte sich auch der B<strong>und</strong>eswirtschaftsminister<br />

Dr. Werner<br />

Müller zufrieden: “Allein um<br />

die Infrastruktur aufzubauen,<br />

werden die Lizenznehmer jeweils<br />

bis zu zehn Milliarden<br />

Mark investieren. Ich gehe davon<br />

aus, dass dies sehr schnell<br />

geschehen wird.”<br />

Schon während der Versteigerung<br />

äußerte sich Müller:<br />

“Auch der Zeitpunkt ist richtig<br />

gewählt: Wir liegen mit an der<br />

Spitze in Europa <strong>und</strong> haben die<br />

Chance, bei UMTS eine herausragende<br />

Stellung einzunehmen.<br />

Von dem jetzt eröffneten<br />

Milliardenmarkt <strong>für</strong> den<br />

Aufbau der Netzinfrastruktur<br />

<strong>für</strong> neue Endgeräte <strong>und</strong> innovative<br />

Anwendungen werden<br />

in erheblichem Maße auch<br />

deutsche Unternehmen profitieren.<br />

Jetzt müssen die Verbraucher<br />

<strong>für</strong> die Kommunikations-<br />

<strong>und</strong> Nutzungsmöglichkeiten<br />

der neuen Mobilfunkgeneration<br />

begeistert werden.”<br />

Experten schätzen den weltweiten<br />

Mobilfunkmarkt im<br />

Jahr 2010 mit 1,7 Milliarden<br />

Teilnehmern ein. Schon in wenigen<br />

Jahren soll der mobile<br />

Zugang zu globalen Informationsquellen<br />

den über drahtgeb<strong>und</strong>ene<br />

Leitungen übersteigen.<br />

Heute telefonieren in<br />

Deutschland bereits über 38<br />

Millionen Menschen mobil,<br />

<strong>und</strong> mehr als 20 Millionen nutzen<br />

das Internet. Eine hervorragende<br />

Ausgangsbasis <strong>für</strong> das<br />

Zusammenwachsen der beiden<br />

Studie <strong>für</strong> ein UMTS-Endgerät<br />

von Siemens<br />

Dienste in der neuen UMTS-<br />

Plattform. Obwohl der Massenmarkt<br />

frühestens 2004 starten<br />

wird, rechnet man bis zum<br />

Jahr 2010 mit 30 Millionen<br />

UMTS-K<strong>und</strong>en in Deutschland.<br />

<strong>Das</strong> Marktvolumen zu<br />

diesem Zeitpunkt wird auf 250<br />

Milliarden Mark geschätzt.<br />

Die Visionen <strong>für</strong> die kommenden<br />

UMTS-Dienste haben<br />

eine erstaunlich Vielfalt erreicht.<br />

Die Anwender werden<br />

damit praktisch überall auf der<br />

Welt Telefongespräche führen<br />

können <strong>und</strong> über das Internet<br />

jederzeit Zugriff auf Informationen<br />

<strong>und</strong> Nachrichten aus Bibliotheken<br />

<strong>und</strong> Agenturen haben.<br />

Zu den innovativen Möglichkeiten<br />

mit UMTS zählen<br />

aber auch: Radio hören, fernsehen,<br />

die standortunabhängige<br />

Verbindung zum PC zu Hause<br />

oder im Büro, die Überwachung<br />

von Haushaltsgeräten<br />

aus der Ferne, die Bestellung<br />

von Waren <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

sowie interaktive multimediale<br />

Kommunikation <strong>und</strong><br />

Unterhaltung.<br />

Eine wesentliche Neuerung<br />

bei den UMTS-Endgeräten<br />

wird der “Multi-Call-Modus”<br />

sein, welcher mehrere Verbindungen<br />

gleichzeitig über ein<br />

einziges Endgerät erlaubt: Da-<br />

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netzMARKT<br />

mit kann ein Außendienstmitarbeiter<br />

oder Techniker die<br />

Intranet-Seite seines Unternehmens<br />

aufrufen, um in Produktdatenbanken<br />

oder Handbüchern<br />

nachzuschlagen. Hat er<br />

eine Frage an einen Kollegen,<br />

so klickt er auf den entsprechenden<br />

Button <strong>und</strong> eine Gesprächs-<br />

oder Videoverbindung<br />

wird parallel hergestellt –<br />

ohne die Seite zu verlassen.<br />

Gewinner Nummer 1 ist der<br />

Finanzminister Hans Eichel,<br />

der anstelle der geplanten 20<br />

Milliarden nun fast 100 Milliarden<br />

Mark in die Staatskasse<br />

gespült bekam. Gewinner<br />

Nummer 2 sind die Systemlieferanten<br />

wie Alcatel, Ericsson,<br />

Nokia, Nortel <strong>und</strong> Siemens.<br />

Denn jeder der sechs Lizenznehmer<br />

ist verpflichtet, ein flächendeckendes<br />

Netzwerk aufzubauen<br />

<strong>und</strong> muss damit schon<br />

bis Ende 2003 mindestens 50<br />

Prozent der Bevölkerung versorgen<br />

können. Die Investitionen<br />

pro Netzbetreiber <strong>für</strong> die<br />

Infrastruktur – es müssen alleine<br />

über 16.000 neue Standorte<br />

<strong>für</strong> Basisstationen errichtet<br />

werden – liegen zwischen<br />

sechs <strong>und</strong> zehn Milliarden Mark.<br />

Die ersten Ausschreibungen<br />

sind bereits versandt, <strong>und</strong> die<br />

Hersteller versuchen jetzt mit<br />

zahlreichen Aktionen die lukrativen<br />

Aufträge der Netzbetreiber<br />

<strong>für</strong> sich zu gewinnen:<br />

komplett eingerichtete Demo-<br />

Trucks durchkreuzen das<br />

Land, <strong>und</strong> Nokia hat kürzlich<br />

in Düsseldorf r<strong>und</strong> 5000 Frühstückspakete<br />

an die Mitarbeiter<br />

von E-Plus, Mobilcom, T-Mobil<br />

<strong>und</strong> VIAG Interkom verteilt.<br />

Inhalt: Erfrischungen <strong>und</strong><br />

ein UMTS-Telefon aus Schokolade.<br />

Ein Wermutstropfen<br />

könnte die Euphorien der Hersteller<br />

trüben: Die Lizenznehmer<br />

überlegen, ob <strong>und</strong> wie sich<br />

10 LANline 10/2000<br />

die Lieferanten an den Lizenzgebühren<br />

beteiligen sollen.<br />

Weil die Konstellation mit<br />

sechs UMTS-Netzbetreibern<br />

einen harten Wettbewerb bei<br />

den Diensten <strong>und</strong> den da<strong>für</strong><br />

vorgesehenen Preisen erwarten<br />

lässt, könnte es noch einen dritten<br />

Gewinner geben: so genannte<br />

Virtual Mobile Network<br />

Operators (MVNO), das<br />

sind Service-Provider ohne eigenes<br />

Netzwerk aber mit eigenen<br />

Diensteangeboten. Aussichtsreiche<br />

Kandidaten da<strong>für</strong><br />

sind zum Beispiel Debitel <strong>und</strong><br />

Talkline mit ihrer existierenden<br />

K<strong>und</strong>enbasis von 4,5 be-<br />

<strong>Das</strong> Endergebnis der UMTS-Versteigerung<br />

ziehungsweise 1,3 Millionen<br />

Teilnehmer. Analysten haben<br />

errechnet, dass ein Netzbetreiber<br />

r<strong>und</strong> 30 Prozent Marktanteil<br />

benötigt, um profitabel zu<br />

operieren. Diese Annahme<br />

lässt aber nur Platz <strong>für</strong> vier<br />

wirtschaftlich arbeitende Netzbetreiber,<br />

die dann mit Hilfe<br />

von VMNOs ihren K<strong>und</strong>enstamm<br />

vergrößern könnten.<br />

Als unmittelbare Reaktionen<br />

während <strong>und</strong> nach der UMTS-<br />

Auktion haben sich Veränderungen<br />

bei der Eigen-<br />

tümerstruktur, den Aktienkursen<br />

<strong>und</strong> Bonitätsbewertungen<br />

der Rating-Agenturen ergeben.<br />

Diese Skepsis der Aktionäre<br />

<strong>und</strong> Finanzexperten steht aber<br />

im Widerspruch zur Euphorie<br />

der Lizenzinhaber, die lediglich<br />

dem Leitspruch einer<br />

Marktstudie von Ericsson Consulting<br />

gefolgt sind: “Buy or<br />

bye-bye. UMTS is not an option,<br />

it is a must for operators.”<br />

So bewirkten die hohen Lizenzgebühren,<br />

dass Hutchinson<br />

sein Engagement bei E-<br />

Plus beendete, E-on (aus der<br />

Fusion von Viag <strong>und</strong> Veba entstanden)<br />

seinen 45-Prozent-<br />

Anteil an Viag Interkom an British<br />

Telecom (BT) verkauft hat<br />

<strong>und</strong> Swisscom, Mehrheitseigentümer<br />

von Debitel, den 50-<br />

Prozent-Anteil an Tesion an<br />

den bisherigen Joint-Venture-<br />

Partner EnBW übergeben hat.<br />

Die Aktienkurse der Netzbetreiber<br />

fielen im Durchschnitt<br />

um acht Prozent, während die<br />

Papiere der Hersteller durchwegs<br />

um drei Prozent zulegten.<br />

Für die Netzbetreiber könnten<br />

sich die Investitionen nochmals<br />

erhöhen, wenn die internationa-<br />

len Rating-Agenturen wie<br />

Standard&Poor’s <strong>und</strong> Moody’s<br />

deren Bonität herunterstufen.<br />

Dies erhöht nämlich die Zinsen<br />

<strong>für</strong> notwendige Kreditaufnahmen.<br />

Standard&Poor’s hat bereits<br />

BT von AA+ auf A zurückgestuft<br />

<strong>und</strong> wird dies nach<br />

eingehenden Prüfungen voraussichtlich<br />

auch <strong>für</strong> die anderen<br />

Netzbetreiber in die Bereiche<br />

A- bis BBB+ vornehmen.<br />

Sind die erfolgreichen<br />

UMTS-Bieter nun Verlierer?<br />

Mit Sicherheit nicht. Durch<br />

den hohen Einsatz wird sich lediglich<br />

der Zeitraum bis zur<br />

Gewinnschwelle um einige<br />

Jahre verlängern. Haben sie <strong>für</strong><br />

die Lizenzen zuviel bezahlt?<br />

Die Antworten darauf variieren<br />

von Ron Sommers Kommentar<br />

“der Preis <strong>für</strong> die<br />

UMTS-Lizenz repräsentiert<br />

ein Optimum” bis zu den kritischen<br />

Vorwürfen von Gerhard<br />

Schmid <strong>und</strong> Maximilian Ardelt,<br />

Chefs von Mobilcom <strong>und</strong><br />

Viag Interkom, dass hier über<br />

30 Milliarden Mark verschwendet<br />

wurden. Die Auktion<br />

hätte nämlich mit demselben<br />

Ergebnis bereits nach dem<br />

Ausscheiden von Debitel bei<br />

einer Auktionssumme von 68<br />

Milliarden Mark beendet werden<br />

können. <strong>Das</strong> schmerzt insbesondere<br />

die Telekom-Mitbewerber,<br />

die nun dem B<strong>und</strong> als<br />

Mehrheitseigner der Telekom<br />

Preistreiberei, Ausnutzung einer<br />

Monopolstellung <strong>und</strong> unerlaubte<br />

Eingriffe in die Wirtschaft<br />

vorwerfen. Es ist nicht<br />

völlig auszuschließen, dass die<br />

Sache noch ein Nachspiel beim<br />

B<strong>und</strong>esverfassungsgericht hat.<br />

(Gerhard Kafka/sm)<br />

Gerhard Kafka arbeitet als<br />

freier Journalist <strong>und</strong> Berater <strong>für</strong><br />

<strong>Telekommunikation</strong> in Egling<br />

bei München.<br />

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ORTSNETZ: DRAHTLOSER WETTBEWERB<br />

Ring frei <strong>für</strong><br />

PMP-Richtfunk<br />

Während an der Regulierungsbehörde <strong>für</strong> <strong>Telekommunikation</strong><br />

<strong>und</strong> Post (RegTP) erneut eine Ausschreibung<br />

zur Vergabe von Punkt-zu-Mehrpunkt-<br />

Richtfunk-Lizenzen läuft, starten die Gewinner aus<br />

der ersten R<strong>und</strong>e bereits mit der Vermarktung ihrer<br />

Dienste. Unternehmen wie Viag Interkom, Callino,<br />

First Mark oder Mediascape sind in vielen<br />

deutschen Städten dabei, der Telekom ihre letzte<br />

Bastion – das Monopol auf der “letzten Meile” –<br />

streitig zu machen.<br />

Bereits seit 9. Mai dieses<br />

Jahres läuft eine neue R<strong>und</strong>e<br />

zur Vergabe von Frequenzlizenzen<br />

<strong>für</strong> die Funkanbindung<br />

von Teilnehmeranschlüssen<br />

mit Punkt-zu-Mehrpunkt-Richtfunk<br />

(PMP-RiFu).<br />

162 neue Frequenzvergabemöglichkeiten<br />

hat die<br />

RegTP ausgeschrieben – Einsendeschluss<br />

<strong>für</strong> die Bewerbungen<br />

war der 21. Juni. Darüber,<br />

welche Unternehmen<br />

mit welchen Frequenzen in<br />

welchen Regionen voraussichtlich<br />

zum Zuge kommen<br />

werden, wollte die RegTP Anfang<br />

September noch keine<br />

Auskunft geben. Die Ergebnisse<br />

seien “irgendwann im<br />

Herbst” zu erwarten.<br />

Die Präsidentenkammer der<br />

Regulierungsbehörde hatte am<br />

3. Juni 1998 über ein zweistufigesFrequenzvergabeverfahren<br />

<strong>für</strong> die Funkanbindung von<br />

Teilnehmeranschlüssen mittels<br />

PMP-Rifu entschieden. Durch<br />

ein am 10. Juli 1998 eröffnetes<br />

12 LANline 10/2000<br />

Antragsverfahren (1. Stufe)<br />

wurde ermittelt, in welchen<br />

Versorgungsbereichen mehr<br />

Anträge <strong>für</strong> die Zuteilung dieser<br />

Frequenzen gestellt wurden<br />

als Frequenzen tatsächlich verfügbar<br />

sind. Eine Auswertung<br />

der bis zum Fristende, am 4.<br />

September 1998 eingegangenen<br />

2600 Anträge ergab, dass<br />

<strong>für</strong> Versorgungsbereiche in industriellen<br />

Ballungsgebieten<br />

aufgr<strong>und</strong> des hohen Bedarfs an<br />

WLL-Frequenzen ein Ausschreibungsverfahren<br />

(2. Stufe)<br />

durchgeführt werden muss.<br />

Am 25. März 1999 entschied<br />

die Präsidentenkammer über<br />

die Eröffnung der Ausschreibungsverfahren<br />

<strong>und</strong> die Ausschreibungsbedingungen.Danach<br />

kamen Frequenzen im<br />

Bereich 3410 bis 3580 MHz<br />

<strong>und</strong> im 26-GHz-Bereich in 67<br />

beziehungsweise 195 Versorgungsbereichen<br />

zur Ausschreibung.<br />

Die nun ausgeschriebenen<br />

Frequenzen sind verfügbar, da<br />

im vorangegangenen Ausschreibungsverfahren<br />

auf einige<br />

Vergabemöglichkeiten keine<br />

Bewerbungen erfolgten<br />

<strong>und</strong>, nachdem die Zuteilungsinhaber<br />

feststanden, durch Optimierung<br />

bei der Frequenz<br />

planung in bestimmten Versorgungsbereichen<br />

weitere<br />

Frequenzzuteilungen möglich<br />

sind. Darüber hinaus lägen laut<br />

RegTP <strong>für</strong> einige geographische<br />

Regionen, <strong>für</strong> die Frequenzen<br />

bisher im Antragsverfahren<br />

vergeben wurden, mehr<br />

Anträge als Zuteilungsmöglichkeiten<br />

vor. Da in diesen Regionen<br />

die Nachfrage nach<br />

Frequenzen <strong>für</strong> PMP-Rifu das<br />

Angebot übersteigt, muss der<br />

am besten geeignete Bewerber<br />

wieder durch ein Ausschreibungsverfahren<br />

ermittelt werden.<br />

CALLINO: FULL-SERVICE FÜR<br />

DEN MITTELSTAND Direct<br />

Access über PMP <strong>und</strong> DSL,<br />

ein eigenes Backbone-Netz <strong>für</strong><br />

Sprach- <strong>und</strong> <strong>Daten</strong>kommunikation<br />

<strong>und</strong> ein Paket an Services<br />

<strong>für</strong> kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen<br />

sowie Freiberufler<br />

– das sind die Säulen von Callinos<br />

aktuellem Produkt- <strong>und</strong><br />

Dienstleistungsangebot. Die<br />

Münchner Callino hat ihr Produkt-<br />

<strong>und</strong> Service-Portfolio damit<br />

deutlich erweitert <strong>und</strong> positioniert<br />

sich nun als Full-Service-Anbieter<br />

<strong>für</strong> <strong>Telekommunikation</strong><br />

– speziell <strong>für</strong> kleine <strong>und</strong><br />

mittlere Unternehmen (KMUs<br />

oder Small and Medium Enterprises<br />

– kurz SMEs). Diese<br />

SMEs sind das bevorzugte Terrain<br />

auch der anderen PMP-<br />

RiFu-Anbieter. Callino bietet<br />

seinen K<strong>und</strong>en <strong>Telekommunikation</strong>s-Services<br />

vom Telefonanschluss<br />

über den Internet-<br />

Zugang bis hin zu Web-Space<br />

<strong>und</strong> Homepage-Gestaltung aus<br />

einer Hand. Im Bereich des direkten<br />

Teilnehmeranschlusses<br />

folgt Callino einer Mischstrategie,<br />

die den K<strong>und</strong>enanschluss<br />

über PMP-Funkstrecken, DSL<br />

(Direct Subscriber Line) oder<br />

herkömmliche Dial-in-Technologien<br />

vorsieht.<br />

Im vergangenen Jahr hat<br />

Callino im Antrags- <strong>und</strong> im<br />

Ausschreibungsverfahren der<br />

Regulierungsbehörde <strong>für</strong> <strong>Telekommunikation</strong><br />

<strong>und</strong> Post insgesamt<br />

343 Frequenzen im 26-<br />

GHz- <strong>und</strong> 3,5-GHz-Bereich erhalten.<br />

Bis Jahresende will<br />

Callino 150 Basisstationen haben.<br />

Der Roll-out läuft bereits<br />

seit einigen Monaten, der kommerzielle<br />

Betrieb soll im Frühherbst<br />

aufgenommen werden.<br />

Insgesamt gibt es derzeit neun<br />

Testk<strong>und</strong>en in Landshut, Rosenheim,<br />

Hildesheim <strong>und</strong><br />

Hamburg. Die <strong>Daten</strong>raten liegen<br />

zwischen 256 <strong>und</strong> 6912<br />

kBit/s. Parallel zum Aufbau<br />

der Niederlassungen hat Callino<br />

in München, Berlin, Stuttgart,<br />

Frankfurt, Hamburg <strong>und</strong><br />

Düsseldorf die ersten <strong>und</strong> <strong>Daten</strong>knoten<br />

in Betrieb genommen.<br />

Dieses Backbone ist ein<br />

wichtiges Element in Callinos<br />

Full-Service-Strategie <strong>und</strong> soll<br />

in den kommenden Monaten<br />

auf zehn Knoten wachsen. An<br />

das Backbone, das Verbindungsnetz,<br />

werden die K<strong>und</strong>en<br />

nach Bedarf über PMP, DSL<br />

oder herkömmliche Verfahren<br />

angeschlossen.<br />

Speziell <strong>für</strong> den Mittelstand<br />

hat Callino ein besonderes Lösungspaket<br />

geschnürt. Es umfasst<br />

eine Reihe von Einzelmodulen,<br />

mit denen Callino<br />

KMUs maßgeschneiderte<br />

Kommunikationslösungen zusammenstellt.<br />

Diese Lösungen<br />

umfassen den Zugang zum Telefonnetz<br />

<strong>und</strong> Internet über die<br />

Netzbetreiberkennzahl 01075<br />

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(Preselection) sowie eine Reihe<br />

von Basis- <strong>und</strong> Zusatzdienstleistungen<br />

<strong>für</strong> das Internet.<br />

Dazu gehören die Bereitstellung<br />

von Web Space, ein<br />

Homepage-Service, ein Domain-Service,<br />

professionelle<br />

E-Mail-Services, Fax-over-IP<br />

<strong>und</strong> vieles andere mehr.<br />

MEDIASCAPE COMMUNICA-<br />

TIONS: HIGHSPEED-INTER-<br />

NET Mediascape Communications<br />

tritt als Anbieter von<br />

High-speed-Internet-Zugängen<br />

auf der Gr<strong>und</strong>lage der<br />

Richtfunktechnologie auf. Mediascape<br />

beschäftigt derzeit<br />

r<strong>und</strong> 60 Mitarbeiter an acht<br />

Standorten in Deutschland.<br />

<strong>Das</strong> Angebotsspektrum ist in<br />

die zwei Produktgruppen “Data<br />

Airways” <strong>und</strong> “Add-on-Service“<br />

unterteilt. Im ersteren<br />

sind die drahtlosen Highspeed-Zugänge<br />

zum Internet<br />

zusammengefasst. Die Übertragungsbandbreite<br />

liegt hier<br />

zwischen 2 MBit/s (classic)<br />

<strong>und</strong> 155 MBit/s (High-speed).<br />

Mit einer 24-St<strong>und</strong>en-Online-<br />

Anbindung stellt Data Airways<br />

eine technische Alternative<br />

zur klassischen terrestrischen<br />

Standleitung dar. Als Anwendungen<br />

sieht das Unternehmen<br />

datenintensive Dienste wie<br />

High-speed-Internet-Zugänge<br />

<strong>für</strong> Mehrplatzsysteme oder<br />

komplexe E-Commerce-Anwendungen<br />

in Echtzeit.<br />

Die von Add-on-Services<br />

basieren auf den High-speed-<br />

Internet-Zugängen. Sie umfassen<br />

im Einzelnen etwa<br />

Managed-Data-Services beziehungsweise<br />

Application Service<br />

Providing (ASP), Value-<br />

Added-Network-Services,<br />

Web-Hosting/-Housing <strong>und</strong><br />

Website-Services. Der Bereich<br />

ASP wird direkt aus dem Datacenter<br />

der Mediascape Com-<br />

14 LANline 10/2000<br />

munications AG bedient.<br />

Durch ASP können die K<strong>und</strong>en<br />

auf einen global erreichbaren<br />

<strong>Daten</strong>pool zugreifen sowie<br />

das eigene Rechenzentrum, die<br />

Programm- <strong>und</strong> Lizenzverwaltung<br />

auslagern. Außerdem besteht<br />

die Möglichkeit des ProgrammLeasings.<br />

Zu den Value-Added-Network-Services<br />

gehören Voice over IP, Videokonferenzen<br />

<strong>und</strong> Video on Demand.<br />

Über dieses Angebot<br />

kann innerhalb des Mediascape-<strong>Netze</strong>s<br />

mittels IP kostengünstig<br />

telefoniert werden.<br />

Mittlerweile sind zehn deutsche<br />

Städte an das Mediascape-Netz<br />

angeschlossen.<br />

Neun weitere sind noch <strong>für</strong> das<br />

laufende Jahr geplant.<br />

FIRSTMARK: PREMIERE IN<br />

DEUTSCHLAND Firstmark<br />

Communications hat mit seinem<br />

Punkt-zu-Multipunkt-<br />

Richtfunk-Netz kürzlich den<br />

kommerziellen Betrieb aufgenommen.<br />

Ab sofort bietet das<br />

Unternehmen in zunächst<br />

zehn deutschen Städten einen<br />

Breitband-Internet-Zugang<br />

auf PMP-RiFu-Basis an, darunter<br />

Hamburg, München,<br />

Berlin <strong>und</strong> Leipzig. Für einen<br />

festen monatlichen Gr<strong>und</strong>preis<br />

(Flatrate) erhalten Unternehmen<br />

ein Komplettpaket<br />

aus permanentem Highspeed-Internet-Zugang<br />

mit einer<br />

Bandbreite von 2 MBit/s,<br />

eine Internet-Adresse (Domain),<br />

die notwendige Richtfunk-Hardware<br />

sowie den 24-<br />

St<strong>und</strong>en-Service. Die monatliche<br />

Gr<strong>und</strong>gebühr richtet sich<br />

nach einem flexiblen Tarifmodell<br />

<strong>und</strong> beginnt bei 990 Euro.<br />

“Als erster Anbieter erschließen<br />

wir deutschen Unternehmen<br />

jetzt die Vorteile<br />

des Wireless Local Loop. Damit<br />

geben wir dem Mittelstand<br />

die Chance, Teil der Breitbandwelt<br />

zu werden”, so Dr.<br />

Dieter Finke, Geschäftsführer<br />

von Firstmark Deutschland. In<br />

den letzten Monaten hat Firstmark<br />

ein deutschlandweites<br />

Netz aus Sende- <strong>und</strong> Empfangseinrichtungen<br />

<strong>für</strong> den<br />

Richtfunk aufgebaut. <strong>Das</strong> Unternehmen<br />

verfügt derzeit<br />

b<strong>und</strong>esweit über insgesamt<br />

148 Richtfunklizenzen <strong>und</strong> erreicht<br />

damit etwa die Hälfte<br />

aller Unternehmen. Darüber<br />

hinaus betreibt Firstmark in<br />

Deutschland ein 4000 Kilometer<br />

langes Hochgeschwindigkeits-Glasfasernetz,<br />

das<br />

derzeit 22 Städte verbindet.<br />

Geplant ist, dieses Netz bis<br />

Ende 2001 auf mehr als 150<br />

Städte in bis zu 18 europäischen<br />

Ländern auszudehnen.<br />

MITTELSTANSOFFENSIVE<br />

BEI VIAG INTERKOM Bei<br />

Viag Interkom will der Bereich<br />

Geschäftsk<strong>und</strong>en mit<br />

dem direkten Endk<strong>und</strong>enzugang<br />

per Richtfunk seine Rolle<br />

als wichtiges Standbein des<br />

Unternehmens weiter ausbauen.<br />

“Die Möglichkeit einer<br />

flächendeckenden <strong>und</strong> breitbandigenEndk<strong>und</strong>enanbindung<br />

wollen wir <strong>für</strong> eine Mittelstandsoffensive<br />

nutzen, die<br />

in diesem Bereich auf dem<br />

deutschen <strong>Telekommunikation</strong>smarkt<br />

beispiellos ist”, so<br />

Werner Fraas, Geschäftsführer<br />

Viag Interkom. “Die Zusammenarbeit<br />

mit Geschäftsk<strong>und</strong>en<br />

ist das Feld, auf dem wir<br />

uns am längsten betätigen, <strong>und</strong><br />

in dem wir einen Spitzenplatz<br />

in der deutschen TK-Industrie<br />

belegen.”<br />

Für die Betreuung dieses<br />

K<strong>und</strong>ensegments hat Viag Interkom<br />

neue Geschäftsprozesse<br />

eingerichtet. Ein wichtiger<br />

Bestandteil ist hier ein neues<br />

Call-Center in Erfurt, das ausschließlich<br />

die K<strong>und</strong>engruppe<br />

der kleinen <strong>und</strong> mittelständischen<br />

Unternehmen betreuen<br />

soll. Eröffnet wird dieses inzwischen<br />

vierte Call-Center<br />

von Viag Interkom noch im<br />

September. Auch beim Aufbau<br />

von WLL-Basisstationen<br />

ist das Unternehmen ehrgeizig:<br />

Bis Ende dieses Jahres<br />

will man mit Partner Marconi<br />

r<strong>und</strong> 300 dieser Standorte realisiert<br />

haben. Die Zahl der<br />

K<strong>und</strong>en soll von knapp 1000<br />

in diesem Jahr auf 15.000 Ende<br />

des nächsten Jahres wachsen.<br />

Innerhalb der nächsten<br />

fünf Jahre will Interkom mit<br />

Hilfe von PMP-RiFu r<strong>und</strong><br />

40.000 K<strong>und</strong>en anschließen.<br />

Der entsprechende Netzaufbau<br />

<strong>für</strong> diese Klientel ist dem Unternehmen<br />

r<strong>und</strong> eine Milliarde<br />

Mark wert. Auf der Basis von<br />

WLL will Viag Interkom eine<br />

ganze Produktfamilie anbieten,<br />

die auf die Bedürfnisse des<br />

Mittelstands ausgerichtet ist.<br />

<strong>Das</strong> erste davon soll am 21.<br />

September offiziell angekündigt<br />

werden. Es soll Sprachtelefonie<br />

(inklusive Telefaxverkehr)<br />

sowie einen Internet-Zugang<br />

ab 2 MBit/s umfassen,<br />

<strong>und</strong> das alles über einen direkten<br />

Zugang zum Viag-Interkom-Festnetz,<br />

das heißt, die<br />

gesamte <strong>Telekommunikation</strong><br />

des K<strong>und</strong>en kann über diesen<br />

Anschluss laufen, einschließlich<br />

der Ortsgespräche. Nachdem<br />

Viag Interkom in der Vergaber<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> der ersten Ausschreibungsr<strong>und</strong>e<br />

1999 insgesamt<br />

213 Lizenzen <strong>für</strong> PMP-<br />

Richtfunk zum direkten Teilnehmeranschluss<br />

erhalten hatte,<br />

bewirbt sich das Unternehmen<br />

nun in der aktuellen R<strong>und</strong>e<br />

übrigens <strong>für</strong> 63 zusätzliche<br />

Lizenzen.<br />

(Stefan Mutschler)<br />

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HERBST-IDF IN SAN JOSÉ<br />

Pentium 4 <strong>und</strong><br />

Peer-to-Peer<br />

“Powering the net – connecting the net” – unter<br />

diesem Motto fand das diesjährige Herbst-Intel-<br />

Developer-Forum (IDF) mit 5000 Teilnehmern vom<br />

22. bis 24. August im Convention Center in San<br />

José statt. Auf der Konferenz präsentierte sich Intel<br />

als Anbieter von “Building Blocks”, der wesentliche<br />

Komponenten <strong>für</strong> skalierbare Computer-Infrastrukturen<br />

liefert.<br />

Im Netzwerkbereich machte<br />

sich das Unternehmen vor allem<br />

<strong>für</strong> Peer-to-Peer-Lösungen<br />

stark. Nach Ansicht von Intel<br />

soll diese Technik Unternehmen<br />

dabei helfen, ihre Rechnerressourcen<br />

besser zu nutzen.<br />

Beispielsweise könnten Arbeitsgruppen<br />

via Peer-to-Peer<br />

Computernetze <strong>für</strong> ihre Projekte<br />

zusammenstellen, <strong>und</strong> Ad-<br />

16 LANline 10/2000<br />

ministratoren wären in der Lage,<br />

den bestehenden Speicherplatz<br />

oder auch die Rechenleistung<br />

ausgewogener zu verwenden.<br />

Immerhin gibt Intel zu,<br />

dass dieser Ansatz auch<br />

Schwierigkeiten mit sich<br />

bringt, vor allem in den Bereichen<br />

Bedienbarkeit, Skalierbarkeit,<br />

Sicherheit <strong>und</strong> Interoperabilität.<br />

Um das Potential<br />

<strong>Das</strong> Kongresszentrum in San José, Veranstaltungsort des Herbst-IDF<br />

der Technik zu unterstreichen,<br />

präsentierte das Unternehmen<br />

Net-Batch eine Peer-to-Peer-<br />

Lösung, die Intel intern einsetzt<br />

<strong>und</strong> die dem Chiphersteller<br />

nach eigenen Angaben bereits<br />

h<strong>und</strong>erte von Dollarmillionen<br />

gespart haben soll. Um die Verbreitung<br />

der Technik voranzutreiben<br />

<strong>und</strong> in diesem Bereich<br />

Standards zu schaffen, gründete<br />

Intel die so genannte “Peerto-Peer-Working-Group”<br />

(www.peer-to-peerwg.org), die<br />

ihr erstes Treffen am 26. September<br />

dieses Jahres abhält <strong>und</strong><br />

die allen Interessierten offen<br />

steht. Bleibt abzuwarten, was<br />

dabei herauskommt, dass Intels<br />

Motivation in diesem Bereich<br />

sehr stark ist, beweist aber<br />

schon die Behauptung, Peer-to-<br />

Peer würde auf die Entwicklung<br />

des Internet ähnlich gravierende<br />

Auswirkungen haben<br />

wie vor einigen Jahren die Einführung<br />

des Mosaic-Browsers.<br />

Abgesehen davon gab es<br />

aber auch neue Netzwerkprodukte<br />

wie die “New Media<br />

Switch”-Familie, die Sprache,<br />

Video <strong>und</strong> <strong>Daten</strong> in Corporate<br />

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Networks integrieren soll. Diese<br />

Switches beherrschen Quality<br />

of Service (QoS), Class of<br />

Service (CoS), Multicasting,<br />

Routing sowie Bandbreitenmanagement<br />

<strong>und</strong> eignen sich damit<br />

nach Angaben des Herstellers<br />

vor allem <strong>für</strong> Anwendungen<br />

wie Voice over IP (VoIP),<br />

Streaming Video oder auch Videokonferenzen.<br />

Die Geräte<br />

werden sowohl als Layer-<br />

2/3/4-Switches mit 10/100/<br />

1000 MBit/s als auch als Layer-<br />

2-Switches auf Basis von<br />

10/100 MBit/s auf den Markt<br />

kommen.<br />

PENTIUM 4 Eine der zentralen<br />

Neuerungen auf dem IDF war<br />

der Pentium-4-Prozessor, mit<br />

dem Intel den Desktop-Markt<br />

ansteuert. Er verfügt über eine<br />

komplett überarbeitete Architektur<br />

namens “Netburst”, die<br />

vor allem die Leistung in den<br />

Bereichen Imaging, Streaming<br />

Video, 3D <strong>und</strong> Multimedia verbessern<br />

soll. Die CPU kommt<br />

zunächst mit einer Taktfrequenz<br />

von 1,4 GHz auf den<br />

Markt, auf dem IDF wurde<br />

allerdings bereits ein Exemplar<br />

mit zwei GHz präsentiert, das<br />

mit einem Prozessorkühler mit<br />

starkem Lüfter auskam. Der<br />

Pentium 4 arbeitet mit 42 Millionen<br />

Transistoren <strong>und</strong> verfügt<br />

über “Arithmetic Logic Units”<br />

(ALUs), die mit der doppelten<br />

Core-Frequenz laufen. Zusätzlich<br />

erweiterte Intel den Befehlssatz<br />

um 144 neue Instruktionen<br />

<strong>und</strong> verpasste dem Prozessor<br />

einen 400-MHz-Systembus.<br />

Was Benchmarks angeht,<br />

hielt sich Intel bedeckt, es<br />

war lediglich zu erfahren, dass<br />

ein Pentium 4 mit 1,4 GHz<br />

beim Windows Media Encoder<br />

Benchmark des Sysmark 2000<br />

ungefähr 1,5 mal so schnell wie<br />

ein Pentium-III mit einem GHz<br />

www.lanline.de<br />

netzMARKT<br />

laufen soll. Übrigens benötigt<br />

ein Pentium 4 mit 1,4 GHz um<br />

die 60 Watt Leistung, was die<br />

heute üblichen PC-Netzteile<br />

deutlich überfordert. Deshalb<br />

wurde auf dem IDF auch gleich<br />

eine neue Spezifikation <strong>für</strong> PC-<br />

Netzteile bekannt gegeben. Intel<br />

empfiehlt 200 bis 300 Watt<br />

als Minimum.<br />

INTEL MOBIL Sehr interessant<br />

war die “XScale”-Chiparchitektur<br />

<strong>für</strong> Handhelds <strong>und</strong> Mobiltelefone.<br />

Intel erwartet in<br />

diesem Bereich nach Aussage<br />

von Vice President Ron Smith<br />

einen sehr hohen Bedarf an Rechenleistung,<br />

da in Zukunft<br />

vermutlich über Mobilfunknetze<br />

mehr <strong>Daten</strong>- als Sprachverkehr<br />

stattfinden wird. XScale,<br />

der unter Verwendung der 0,18<br />

Mikrometer Fertigung produziert<br />

wird, basiert auf der<br />

Strong-Arm-Technik <strong>und</strong> läuft<br />

mit einer Taktfrequenz von bis<br />

zu 1 GHz bei einer Leistung<br />

von 1500 Mips. Darüber hinaus<br />

soll er im Betrieb nur zwischen<br />

0,1 Milliwatt <strong>und</strong> 1,6 Watt verbrauchen.<br />

Dieser niedrige<br />

Energiebedarf kommt durch<br />

den Einsatz des “Intel Dynamic<br />

Voltage Management” zustande.<br />

Damit lassen sich sowohl<br />

die Taktrate als auch die elektrische<br />

Spannung an den aktuellen<br />

Bedarf der Geräte <strong>und</strong><br />

Anwendungen anpassen. Der<br />

XScale-Kern umfasst außerdem<br />

Erweiterungen aus der<br />

ARM-Architektur wie die<br />

Thumb-Befehle zum Erweitern<br />

der Codegröße <strong>und</strong> Media Extensions<br />

<strong>für</strong> Digital-Signal-Prozessor-(DSP-)Funktionalitäten.<br />

Die Architektur arbeitet mit<br />

Betriebssystemen wie Windows<br />

CE, Embedded Linux,<br />

VX-Works, Ix-Works <strong>und</strong><br />

EPOC.<br />

(Götz Güttich)<br />

LANline 10/2000 17


netzMARKT<br />

NEUER BUSINESS-FOKUS AB 2001<br />

Telekom wird<br />

“Vierbeiner”<br />

Die Deutsche Telekom will im kommenden Jahr ihr<br />

Geschäft mit den professionellen Internet-K<strong>und</strong>en<br />

in einem eigenen Unternehmen bündeln. T-Systems,<br />

so der Name, soll neben T-Mobil, T-Online <strong>und</strong> der<br />

ebenfalls neuen T-Com das vierte Standbein des<br />

<strong>Telekommunikation</strong>skonzerns bilden.<br />

Wie Walter Zornek aus dem<br />

Produkt-Marketing <strong>für</strong> T-<br />

Interconnect Internet Service<br />

Provision bei der Deutschen<br />

Telekom im Gespräch mit<br />

LANline ausführte, will sich<br />

die neue T-Systems gezielt um<br />

die Belange der Geschäftsk<strong>und</strong>en<br />

mit Bedarf an Systemlösungen<br />

kümmern. Ein besonderes<br />

Augenmerk liege dabei<br />

auf multinationalen Großkonzernen.<br />

Im Portfolio sind die<br />

so genannten anwendernahen<br />

Dienste gebündelt. Sie laufen<br />

bei der Telekom unter der<br />

Dachmarke T-Markt, sowie<br />

die netznahen Services – vermarktet<br />

unter dem Namen<br />

T-Interconnect. Im Service-Bereich<br />

soll das Engagement der<br />

Deutschen Telekom in das Debis<br />

Systemhaus seinen praktischen<br />

Niederschlag finden. Zur<br />

Erinnerung: Im März dieses<br />

Jahres hatte sich die Telekom<br />

mehrheitlich (50,1 Prozent) an<br />

Debis beteiligt. Die Zustimmung<br />

der Aufsichtsbehörden<br />

vorausgesetzt, würde mit T-<br />

Systems ein global operierendes<br />

Unternehmen mit vom<br />

Stand weg mehr als 20.000<br />

Mitarbeitern entstehen. In der<br />

T-Com fasst die Deutsche Te-<br />

18 LANline 10/2000<br />

lekom künftig ihre <strong>Telekommunikation</strong>sangebote<br />

<strong>für</strong> Privatk<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> den Mittelstand<br />

zusammen.<br />

Die T-Interconnect-Reihe<br />

der Telekom umfasst Dienste<br />

<strong>und</strong> Produkte <strong>für</strong> Internet-Zugang<br />

<strong>und</strong> -Providing sowie IP-<br />

VPNs. Zur Systems-Messe in<br />

München soll es mit T-Interconnect<br />

Office Solution eine<br />

Plug-and-Play-Internet-Lösung<br />

<strong>für</strong> den Mittelstand geben.<br />

Kernstück des Internet-<br />

Pakets ist ein Thin-Server von<br />

IBM, auf dem bereits alle <strong>für</strong><br />

einen permanenten Internet-<br />

Zugang notwendigen Funktionalitäten<br />

wie E-Mail, Web-<br />

Server, FTP-Server <strong>und</strong> Remo-<br />

te Access vorinstalliert sind.<br />

Neben dem kompakten Internet-Zugang<br />

beinhaltet der Server<br />

auch Schutzmaßnahmen<br />

(Firewall) nach außen. Bestandteil<br />

des Pakets sind auch<br />

die Pflege, Wartung <strong>und</strong> die<br />

Überwachung des Systems<br />

durch einen autorisierten Helpdesk.<br />

Bei der Installation des<br />

vorkonfigurierten Systems vor<br />

Ort seien nur noch einige wenige<br />

Fragen zu beantworten.<br />

Im Herbst dieses Jahres will<br />

die Telekom mit einem GPRS-<br />

Dienst (General Packet Radio<br />

Service) <strong>für</strong> T-Interconnect in<br />

die Pilotphase gehen. Der Paketdienst<br />

funkt zunächst mit einer<br />

Übertragungsrate von 24<br />

kBit/s (zum Vergleich: GSM<br />

liefert maximal 14,4 kBit/s – in<br />

gebündelter Form als HSCSD<br />

bis zu 43,3 kBit/s). Zum breiten<br />

Roll-out, der grob <strong>für</strong> das<br />

erste Halbjahr 2001 geplant ist,<br />

soll die Geschwindigkeit auf<br />

bis zu 150 kBit/s gesteigert<br />

werden. GPRS passt recht gut<br />

in das <strong>Daten</strong>szenario aktueller<br />

Festnetze <strong>und</strong> Dial-in-Verfahren.<br />

Es kommuniziert ebenfalls<br />

über IP-Pakete. So gebaut, lassen<br />

sich bestehende IP-VPN<br />

nahtlos bis zu den mobilen<br />

Endgeräten erweitern. Auch<br />

das Zugangsprotokoll <strong>und</strong> die<br />

Teilnehmerberechtigungsprü-<br />

Die T-Interconnect Office Solution soll als Plug-and-Play-Internet-Lösung<br />

<strong>für</strong> den Mittelstand ab der Münchener Systems-Messe an den Start gehen<br />

fung kann durchgehend beibehalten<br />

werden. Sie werden wie<br />

bei der Einwahl über Festnetzanschlüsse<br />

auch, über standardisierte<br />

Protokolle absolviert.<br />

Durch einen vorgeschalteten<br />

Check der Teilnehmerberechtigung,<br />

die auf der SIM-Karte<br />

des mobilen Endgeräts hinterlegt<br />

ist, lässt sich die Einwahl<br />

via GPRS sogar doppelt sichern.<br />

Mit den Online-Lösungen<br />

von T-Interconnect bietet die<br />

Telekom verstärkt Unternehmen<br />

mit einer eigenen großen<br />

K<strong>und</strong>enbasis die Möglichkeit,<br />

zusätzlich zu ihrem eigentlichen<br />

Produkt Internet-Zugänge<br />

zu vermarkten. Diese so genannten<br />

virtuellen Internet-<br />

Service-Provider (vISP), die<br />

branchenfremd sind <strong>und</strong> keine<br />

eigene vermarktbare IP-Infrastruktur<br />

haben, sollen auf diese<br />

Weise ihr Kerngeschäft stärken<br />

können.<br />

Basis aller T-Interconnect-<br />

Services ist ein b<strong>und</strong>esweites<br />

IP-Backbone-Netz, das derzeit<br />

2,5 GBit/s Bandbreite liefert.<br />

Eine neue so genannte “IP-2-<br />

Plattform”, <strong>für</strong> die die Telekom<br />

bereits groß bei Cisco einkaufen<br />

gegangen ist, steht <strong>für</strong> 2001<br />

in den Startlöchern. Zu deren<br />

Kern-Features gehören neben<br />

einer Bandbreitenerweiterung<br />

auf 10 GBit/s ein nationales<br />

<strong>und</strong> internationales IP-VPN als<br />

“Business Class” Intranet-Service,<br />

basierend auf dem Multi-<br />

Protocol-Label-Switching-Protokoll<br />

(MPLS) inklusive verschiedenerZugangstechnologien<br />

differenzierte Service-<br />

Klassen (Best effort, Premium<br />

<strong>und</strong> gegen Ende 2001 angeblich<br />

auch Sprache) sowie verbesserter<br />

Betrieb (zum Beispiel<br />

schnelles Einrichten des VPNs)<br />

<strong>und</strong> erhöhte Verfügbarkeit.<br />

(Stefan Mutschler)<br />

www.lanline.de


netzMARKT<br />

EXPONET 2000 IN KÖLN<br />

Konvergenz<br />

im Mittelpunkt<br />

In diesem Jahr findet die Exponet erstmals in den<br />

Kölner Rheinhallen (Hallen 1 bis 8) sowie im<br />

Congress-Center West statt. Die Fachmesse <strong>für</strong><br />

die Informations- <strong>und</strong> <strong>Telekommunikation</strong>sbranche<br />

geht vom 21. bis 23. November <strong>und</strong> zeigt auf insgesamt<br />

60.000 Quadratmetern Neuheiten <strong>für</strong> <strong>Telekommunikation</strong>s-<br />

<strong>und</strong> <strong>Daten</strong>infrastrukturen sowie<br />

zu Themen wie Sprach-/<strong>Daten</strong>integration, Voice<br />

over IP, E-Commerce <strong>und</strong> Internet-Sicherheit.<br />

Konvergenzlösungen stehen<br />

zum Beispiel bei den Ausstellern<br />

Avaya Communication<br />

(ehemals Lucent), Cisco, bei<br />

der Deutschen Telekom, bei<br />

3Com, Enterasys/Cabletron<br />

<strong>und</strong> Nortel Networks im<br />

Mittelpunkt des Messeauftritts.<br />

Siemens stellt seine Kommunikationsplattform<br />

Hipath<br />

vor, eine Kommunikationsschnittstelle<br />

zu mobilen Teilnehmern.<br />

Im Verkabelungsbereich<br />

liegen Glasfaserlösungen<br />

sowie Multimedia-Infrastrukturen<br />

<strong>für</strong> Soho- <strong>und</strong> Heimnetze<br />

im Trend. Auch Funk-LANs<br />

sind auf dem Vormarsch.<br />

Die Halle 3.1 deklarierte<br />

der Veranstalter DC Congresse<br />

+ Fachmessen zur E-Commerce-Halle.<br />

In Halle 5 soll<br />

die Deutsche Telekom dominieren,<br />

<strong>und</strong> in Halle 8 findet<br />

der Besucher laut Veranstalter<br />

ein Software-Center mit<br />

Ausstellern wie Hyperion,<br />

Sycor oder Pironet finden.<br />

Entlang eines “Kommunikations-Highways”<br />

durch alle<br />

Hallen soll der Besucher die<br />

20 LANline 10/2000<br />

wichtigsten Firmen der europäischen<br />

Informations- <strong>und</strong><br />

Kommunikationsbranche finden.<br />

Dazu zählen zum Beispiel<br />

Cisco Systems, 3Com,<br />

Nortel Networks, Siemens<br />

oder die Deutsche Telekom.<br />

Am besten lassen sich die<br />

wichtigsten Trends dieser 10.<br />

Exponet aus den Fachvorträgen<br />

<strong>und</strong> Ro<strong>und</strong>-Table-Gesprächen<br />

der dreitägigen Bühnenprogramme<br />

ablesen. Im Dialog-Center<br />

Networking <strong>und</strong> Infrastructure<br />

(Hallen 2 <strong>und</strong> 3)<br />

geht es zum Beispiel um Verkabelungslösungen,<br />

Funk-<br />

LANs, Netzwerkplanung, Abnahmemessungen<br />

<strong>für</strong> Klasse-<br />

E-<strong>Netze</strong>, Tools <strong>und</strong> Techniken<br />

<strong>für</strong> das Netzwerkmanagement,<br />

Verschlüsselungssysteme <strong>und</strong><br />

die Sicherheit in IP-<strong>Netze</strong>n sowie<br />

um IP-Telefonie.<br />

<strong>Das</strong> Dialog-Center Telecom<br />

<strong>und</strong> E-Commerce (Halle 5) behandelt<br />

dagegen Themen wie<br />

Customer-Relation Management,<br />

die Einbindung von<br />

ERP-Systemen in E-Business-<br />

Plattformen, Unified Messaging<br />

aber auch sichere E-Com-<br />

merce-Infrastrukturen.Darüber hinaus kommen Verkabelungslösungen<br />

<strong>für</strong> die <strong>Telekommunikation</strong><br />

oder Strategien<br />

<strong>und</strong> Lösungsansätze <strong>für</strong><br />

IP-Telefonie zur Sprache.<br />

Im Dialog-Center Internet in<br />

Halle 1.2 werden Themen wie<br />

Load-Balancing, Virtuelle Private<br />

<strong>Netze</strong> (VPNs), Firewalls,<br />

Hosting <strong>für</strong> Service-Provider<br />

<strong>und</strong> Online-Redaktionssysteme<br />

erörtert.<br />

Außerdem plant DC Congresse<br />

+ Fachmessen Competence-Center<br />

mit angeblich<br />

hochkarätigen Vorträgen zu<br />

den neuesten Entwicklungen<br />

der Netzwerkbranche sowie<br />

zum mobilen <strong>und</strong> elektronischenK<strong>und</strong>enbeziehungsmanagement.<br />

Darüber hinaus soll<br />

noch ein Forum zum Börsenplatz<br />

“True Economy” stattfinden.<br />

Er verteilt sich auf den<br />

Highway zwischen den Hallen<br />

1, 2 <strong>und</strong> 3. Dort stellen am<br />

Neuen Markt börsennotierte<br />

Firmen sowie solche, die dies<br />

vorhaben, im Rahmen von<br />

Vorträgen <strong>und</strong> Diskussionsr<strong>und</strong>en<br />

ihre Unternehmenskonzepte<br />

vor.<br />

Zudem bietet das Kölner Personalberatungsunternehmen<br />

Career Company unter dem<br />

Motto “Job-Chances” eine Job-<br />

Börse <strong>für</strong> IT-Spezialisten an.<br />

Und VDI/VDE veranstalten<br />

zusammen mit GMA parallel<br />

zur Exponet den zweitägigen<br />

Fachkongress “Industrielle<br />

Automation <strong>und</strong> Kommunikation”.<br />

Wer sich vorab via Internet<br />

unter www.exponet.de<br />

regis-triert, hat kostenlosen Zutritt<br />

zur Messe, ansonsten kostet<br />

die Tageskarte 80 Mark <strong>und</strong><br />

die Dauerkarte 140 Mark.<br />

(Doris Behrendt)<br />

Info:<br />

DC Congresse + Fachmessen<br />

Tel.: 01805/356456<br />

Web: www.exponet.de<br />

www.lanline.de


netzMARKT<br />

ECOC 2000 IN MÜNCHEN<br />

Optische <strong>Netze</strong><br />

im Mittelpunkt<br />

Die “European Conference on Optical Communication”,<br />

kurz ECOC, ist ein renommierter wissenschaftlicher<br />

Kongress zum Thema optische <strong>Netze</strong>.<br />

Die zugehörige Begleitmesse hat sich mit r<strong>und</strong><br />

200 Ausstellern laut Veranstalter Nexus Communication<br />

mittlerweile zur größten europäischen<br />

Messe <strong>für</strong> optische Kommunikation entwickelt.<br />

Die 26. ECOC fand von<br />

3. bis 7. September 2000 im<br />

Internationalen Kongresszentrum<br />

auf dem Messegelände<br />

München (ICM) statt. Die ITG<br />

(Informationstechnische Gesellschaft<br />

im VDE) sowie der<br />

VDE (Verband der Elektrotechnik<br />

Elektronik Informationstechnik<br />

e.V.) organisierten<br />

das fünftägige Vortragsprogramm.<br />

Im Vordergr<strong>und</strong><br />

standen dabei WDM-Techniken<br />

(WDM: Wavelength Division<br />

Multiplexing). So gab es<br />

zum Beispiel einen Vortrag<br />

über die Ausfallsicherheit<br />

von IP-over-WDM-basierten<br />

Multilayer-<strong>Netze</strong>n. Auch die<br />

Polarisationsmodendispersion<br />

kam immer wieder zur Sprache,<br />

etwa deren Kompensation<br />

in WDM-Umgebungen. Eine<br />

ganze Session behandelte<br />

MANs (Metropolitan Area<br />

Networks) <strong>und</strong> deren Aufbau.<br />

Darüber hinaus ging es um<br />

Themen wie photonische IP-<br />

<strong>Netze</strong>, IP-Routing, optisches<br />

Paket-Switching, Management<br />

<strong>und</strong> Performance-Monitoring<br />

bei optischen <strong>Netze</strong>n<br />

oder die Vertical-Semiconduc-<br />

22 LANline 10/2000<br />

tor-Lasertechnik (VCSEL).<br />

Auch neue Transceiver, Detektoren,<br />

Receiver, Amplifier<br />

<strong>und</strong> Laser wurden vorgestellt.<br />

Zudem fanden Workshops<br />

statt zu Themen wie “Modelling<br />

and Design of Optical<br />

Networks and Systems” oder<br />

“The optical Layer for Datanetworking”.<br />

Die Kongressinhalte lassen<br />

schon vermuten, dass auf der<br />

Begleitmesse vor allem Komponentenhersteller<br />

anzutreffen<br />

sind. Bei den 200 Ausstellern<br />

war alles vertreten was Rang<br />

<strong>und</strong> Namen hat: Alcatel, Corning,<br />

Lucent, Siemens, Tyco<br />

Electronics AMP, aber auch<br />

asiatische Hersteller wie NTT,<br />

Hirose oder Fitel. Aus dem<br />

Bereich Messtechnik kamen<br />

Tektronix, GN Nettest, Rohde<br />

& Schwarz sowie Wavetek<br />

Wandel Goltermann. Auch<br />

einige Distributoren waren<br />

vertreten.<br />

Zu den Messe-Highlights<br />

zählt zum Beispiel die Demonstration<br />

einer DWDM-<br />

Übertragung mit 40-GBit/s-<br />

Kanälen über eine 400 Kilometer<br />

lange Distanz. Die DWDM-<br />

Komponenten stammten dabei<br />

aus der Transxpress-Infinity-Reihe<br />

von Siemens <strong>und</strong><br />

die Glasfasern, Verstärker<br />

<strong>und</strong> Dispersionskompensatoren<br />

von Corning. Die 400 Kilometer<br />

lange Strecke erreichte<br />

Corning über eine Kaskadierung<br />

von vier 100 Kilometer<br />

langen LEAF-Fasern.<br />

Darüber hinaus stellte Diamond<br />

den F-3000-Steckverbinder<br />

vor, einen Small-<br />

Form-Factor-Stecker mit E-<br />

2000-Aufbau, der auf der<br />

1,25-mm-Ferrule basiert. Er<br />

ist laut Hersteller modular<br />

aufgebaut <strong>und</strong> als Simplex-,<br />

Duplex- <strong>und</strong> Backplane-Variante<br />

erhältlich.<br />

Tektronix zeigte einen<br />

Handtester <strong>für</strong> optische <strong>Netze</strong>,<br />

der auf Windows CE basiert.<br />

Für den modular aufgebauten<br />

Nettek-Analyzer bietet der<br />

Hersteller neun verschiedene<br />

Mini-OTDR-Module (OTDR:<br />

Optical Time Domain Reflectometer)<br />

an, die sich <strong>für</strong> Glasfaserstrecken<br />

von kurzen Distanzen<br />

bis in den Long-Haul-<br />

Bereich (ab 300 Kilometer<br />

aufwärts) eignen sollen. Sie<br />

unterstützen 850- <strong>und</strong> 1310nm-Multimode-Fasern<br />

sowie<br />

1310-, 1550- <strong>und</strong> 1625-nm-<br />

Singlemode-Fasern. Darüber<br />

hinaus gibt es <strong>für</strong> das Gerät<br />

Dämpfungsmessmodule. Insgesamt<br />

kann es bis zu vier<br />

OTDR-Module sowie einen<br />

Dämpfungsmesser aufnehmen.<br />

Wavetek Wandel Goltermann<br />

(demnächst Acterna)<br />

präsentierte mit OFI-2000 ein<br />

bidirektionales Test-Set <strong>für</strong><br />

die Dämpfungsmessung. Der<br />

Installateur kann damit von<br />

einer Seite aus <strong>für</strong> einen Link<br />

die Dämpfung, die Rückflussdämpfung<br />

sowie die Link-<br />

Länge ermitteln <strong>und</strong> außer-<br />

dem Fehler lokalisieren. Eine<br />

Faser soll in weniger als<br />

15 Sek<strong>und</strong>en durchgemessen<br />

sein. OFI-2000 eignet sich<br />

<strong>für</strong> 1310- <strong>und</strong> 1550-nm-Fasern.<br />

Oni aus den Silicon Valley<br />

(vormals Optical Networks)<br />

bietet <strong>für</strong> Stadtnetzbetreiber<br />

eine doppelte Ringarchitektur<br />

an, die auf dem Transport-Layer<br />

gesteuert wird. Hierzu gibt<br />

es verschiedene Schnittstellen<br />

(etwa: <strong>für</strong> STM-1 bis STM-64<br />

<strong>und</strong> ab Oktober auch <strong>für</strong> 10-Gigabit-Ethernet<br />

im SDH-Format)<br />

<strong>und</strong> diese transponieren<br />

die Wellenlänge von 1530 nm<br />

einheitlich auf 1560 nm (ITV-<br />

Wellenlänge). Für diesen Ring<br />

entwickelte Oni zudem das<br />

Optical Link Management Protokoll<br />

(OLMP), mit dem der<br />

Administrator den gesamten<br />

Ring dann von einem Punkt<br />

aus protokollunabhängig verwalten<br />

kann. Wenn eine Verbindung<br />

ausfällt, schaltet das<br />

System angeblich in weniger<br />

als 50 ms automatisch auf eine<br />

Ersatzverbindung um.<br />

Die ECOC präsentierte also<br />

nicht nur Entwicklern <strong>und</strong><br />

Wissenschaftlern interessante<br />

Neuheiten, sondern auch den<br />

Praktikern der Branche. Der<br />

Eintritt zur Messe war übrigens<br />

kostenfrei. Die nächste ECOC<br />

findet Anfang Oktober 2001<br />

in Amsterdam statt.<br />

(Doris Behrendt)<br />

Info:<br />

ECOC<br />

Web: www.ecoc-exhibition.com<br />

ITG/VDE<br />

Web: www.vde.com/VDE/<br />

Fachtagungen<br />

Siemens<br />

Web: www.siemens.com/<br />

optical-networks<br />

Corning<br />

Web: www.corning.com<br />

Diamond<br />

Web: www.diamond-fo.com<br />

Tektronix<br />

Web: www.tek.com/Measurement<br />

Wavetek Wandel Goltermann<br />

(demnächst Acterna)<br />

Web:<br />

www.fiberoptics.wwgsolutions.com<br />

Oni<br />

Web: www.oni.com<br />

www.lanline.de


netzMARKT<br />

ERGEBNIS DES LANLINE-GEWINNSPIELS<br />

Und die<br />

Gewinner sind<br />

Nach der Auswertung aller Einsendungen – es wurden<br />

die Online-Mitspieler aber auch einige wenige Fre<strong>und</strong>e<br />

der Faxtechnik berücksichtigt – liegt das Ergebnis<br />

nun auf dem Tisch. Fortuna hat zugeschlagen – gerecht<br />

(es wurden alle Schlauberger aussortiert, die<br />

glaubten, mit 30 richtigen Antworten ihre Chancen zu<br />

verbessern) aber auch erbarmungslos (nur acht Preise<br />

wurden vergeben). Allen Gewinnern wünschen wir viel<br />

Spaß mit ihren Preisen.<br />

Fast schon ein Designer-Möbel ist die Qube 1 von Cobalt.<br />

Dieser Server erweitert bestehende Netzwerke – er muss<br />

dazu nur “eingestöpselt” werden. Unser erster Preis geht an<br />

Christof Panzner.<br />

Wichtige <strong>Daten</strong> können gar nicht sicher genug “gelagert”<br />

werden. Hier helfen Bandlaufwerke, eine Produktgattung,<br />

die sich auf diese Aufgabe spezialisiert hat. Als Einstiegsmodell<br />

<strong>für</strong> kleine Server eignet sich das SCSI-Bandlaufwerk<br />

SC30 von Onstream. Es schafft eine Kapazität von 30<br />

GByte.<br />

Der zweite <strong>und</strong> dritte Preis, jeweils ein Bandlaufwerk SC30<br />

von Onstream, gehen an Andreas Peuser <strong>und</strong> Jan Kretzschmar. Der vierte bis achte Preis, jeweils eine Version von Visio 2000<br />

Professional, gehen an Heiko Staacke, Patrick Saladin, Gunnar<br />

Palm, Helmut Prokesch <strong>und</strong> Stephan Simmang.<br />

Viel Spaß beim Dokumentieren Ihres Netzwerks!<br />

24 LANline 10/2000 www.lanline.de


26 LANline 10/2000<br />

netzMARKT<br />

LINUX ALS SERVER-PLATTFORM<br />

Die hohe Kunst<br />

der Balance<br />

Kooperationen mit den großen Server-Herstellern<br />

prägen das Bild bei der Suse Linux AG. Portierungen<br />

von unternehmensweiten Applikationen wie<br />

Domino oder DB2 unterstreichen die Eignung<br />

des Open-Source-Betriebssystems <strong>für</strong> Server-Plattformen.<br />

Als zweite strategische Ausrichtung zielt<br />

die Suse-Mannschaft nun auch auf den Desktop-<br />

Bereich: Hier soll die Vorstellung von Version 7.0<br />

des Suse-Linux – in zwei Ausprägungen – die<br />

Weichen in die richtige Richtung stellen.<br />

Mittlerweile hat Linux<br />

sich als feste Größe im Server-Bereich<br />

etabliert. Analysten<br />

sprechen bereits <strong>für</strong> das<br />

Jahr 1999 von einem Marktanteil<br />

von knapp 25 Prozent<br />

– das bedeutet Platz 2 nach<br />

Windows NT (zirka 38 Prozent).<br />

Wobei die Zuwachsraten<br />

bei Linux den Spekulationen<br />

Vorschub leisten, die<br />

dem Open-Source-Betriebssystem<br />

eine noch glänzendere<br />

Zukunft versprechen.<br />

Nachdem dieser Erfolg unumstritten<br />

ist, erklären die<br />

Linux-Distributoren nun<br />

auch den Desktop zum zweiten<br />

strategischen Zielmarkt.<br />

Bei Suse soll dieser Schritt<br />

mit der Version 7.0 ihrer Linux-Distribution<br />

gelingen.<br />

Diese Version ist zum einen<br />

in der Personalvariante konsequent<br />

<strong>für</strong> den Einsteiger<br />

<strong>und</strong> Desktop-Nutzer konzipiert.<br />

Zum anderen ist die<br />

Professional-Version von<br />

Suse-Linux 7.0 <strong>für</strong> den ver-<br />

sierten Anwender gedacht,<br />

das zudem als Server-Betriebssystem<br />

fungieren soll.<br />

Als eine strategische Ausrichtung<br />

geht man bei Suse<br />

vielschichtige Kooperationen<br />

mit den großen Hardware-Herstellern<br />

ein. Die<br />

Kooperation mit IBM umfasst<br />

beispielsweise mehrere<br />

Felder. Auf der Hardware-<br />

Seite gibt es Suse-Linux <strong>für</strong><br />

die Großrechner S/390 sowie<br />

vorinstalliert <strong>für</strong> die Intelbasierende<br />

Netfinity-Familie<br />

(Modellreihen 1000, 3000,<br />

3500 M20). Dirk Hohndel,<br />

der Chief Technology Officer<br />

der Suse Linux AG, erwartet,<br />

dass bereits bis Ende<br />

des Jahres 2000 etwa 20.000<br />

Netfinity-Server mit Suse-<br />

Linux arbeiten.<br />

Auf der Software-Seite<br />

sind nun auch wichtige Server-Applikationen<br />

auf Suse-<br />

Linux portiert. Mit dem Suse-<br />

Linux-Database-Server steht<br />

Unternehmen <strong>für</strong> ihr E-Bu-<br />

www.lanline.de


siness eine Basis zur Wahl,<br />

die mit den Ansprüchen mitwächst.<br />

Der Suse-Linux-Database-Server<br />

umfasst neben<br />

der Suse-Linux-Server-Version<br />

eine Mehrplatzversion<br />

der DB2-<strong>Daten</strong>bank <strong>für</strong> Anwendungen<br />

<strong>und</strong> <strong>Daten</strong>, die in<br />

einer Arbeitsgruppe oder in<br />

einer Abteilung mit einem auf<br />

PCs basierenden LAN gemeinsam<br />

verwendet werden.<br />

Suse spricht von einem empfohlenen<br />

Verkaufspreis von<br />

2999 Mark (plus Mehrwertsteuer).<br />

Lieferbar wird diese<br />

Software ab Anfang November<br />

2000 sein.<br />

Dirk Hohndel, CTO der Suse Linux<br />

AG,setzt auf Kooperationen<br />

mit den großen Hardware-Herstellern.<br />

Als zweite wichtige Server-<br />

Anwendung bündelt Suse<br />

IBMs Groupware-Lösung Lotus<br />

Domino R5 mit Suse-Linux<br />

7.0. Diese Kombination<br />

ergibt den Suse-Linux-<br />

Groupware-Server. Der in<br />

diesem Produkt integrierte<br />

Domino-Server liefert Werkzeuge<br />

<strong>für</strong> Groupware, Workflow,<br />

Messaging <strong>und</strong> Termin-<br />

www.lanline.de<br />

netzMARKT<br />

verwaltung. Dank seiner Clustering-Technologie<br />

kann der<br />

Domino-Server bei zusätzlichem<br />

Ressourcenbedarf um<br />

weitere Server erweitert werden.<br />

Eine hohe Verfügbarkeit<br />

bildet die Basis <strong>für</strong> erfolgreiches<br />

E-Business. Denn Failover<br />

gewährleistet beim Ausfall<br />

einer Anwendung, dass<br />

der Benutzer automatisch umgehend<br />

an einen anderen Server<br />

im Cluster umgeleitet<br />

wird. Der Suse-Linux-Groupware-Server<br />

kostet 4990<br />

Mark (plus Mehrwertsteuer)<br />

<strong>und</strong> soll ebenfalls ab November<br />

2000 in einer deutschen,<br />

englischen <strong>und</strong> französischen<br />

Version verfügbar sein.<br />

Entsprechende Portierungen<br />

von DB2 <strong>und</strong> Domino<br />

wurden auf der Linux World<br />

Expo in den USA auch auf<br />

Redhat-Linux angekündigt.<br />

Auf der Pressekonferenz<br />

verdeutlichte Herbert Kircher,<br />

der Geschäftsführer der<br />

IBM Deutschland Entwicklung,<br />

das Engagement IBMs<br />

im Linux-Bereich. Man habe<br />

hierbei viele Partner, unabhängige<br />

Software-Hersteller<br />

wie auch Linux-Distributoren.<br />

“Eine Firma muss sich<br />

heutzutage von Clear-Cut-<br />

Geschäftsmodell verabschieden,<br />

wenn sie erfolgreich<br />

sein will. Überschneidungen<br />

ja sogar Konflikte in der Produktpalette<br />

wie auch bei den<br />

Partnern müssen heutzutage<br />

professionell gehandhabt<br />

werden. Bei IBM haben wir<br />

diesen Aspekt schon sehr<br />

früh erkannt, <strong>und</strong> der Erfolg<br />

gibt uns recht”, führt Kircher<br />

aus. Deswegen seien mehrere<br />

Kooperationen – mit Redhat<br />

wie auch mit Suse – im<br />

Linux-Bereich nichts Neues<br />

<strong>für</strong> die IBM.<br />

(Rainer Huttenloher)<br />

LANline 10/2000 27


netzMARKT<br />

SCO-FORUM: CALDERAS-STRATEGIE<br />

Open Source<br />

ist Trumpf<br />

<strong>Das</strong> diesjährige SCO-Forum fand Mitte August im<br />

nordkalifornischen Santa Cruz statt. Es stand unter<br />

keinem besonders guten Stern, hatte SCO doch<br />

zwei Quartale in Folge mit erheblichen Einbrüchen<br />

beim Umsatz zu kämpfen <strong>und</strong> Verlust zu schreiben.<br />

Deshalb musste sich das Unternehmen nach einem<br />

Partner umsehen. Kurz vor dem Forum stellte sich<br />

heraus, dass dieser Partner Caldera sein würde.<br />

Der Linux-Distributor Caldera<br />

übernahm das Unix-Kerngeschäft<br />

<strong>und</strong> die Professional-<br />

Services-Abteilung von SCO<br />

im Tausch gegen Aktien <strong>und</strong><br />

Bargeld. Damit stellte sich die<br />

Frage, wie es mit den SCO-<br />

Produkten weitergehen wird.<br />

<strong>Das</strong> SCO-Forum stand ganz<br />

im Schatten dieses Mergers, ergaben<br />

sich doch gerade <strong>für</strong> die<br />

K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> die Mitarbeiter<br />

zwangsläufig Fragen zur Zukunft<br />

der bisherigen Produktpalette<br />

von SCO <strong>und</strong> dem Fortbestehen<br />

des eigenen Arbeitsplatzes.<br />

Um es vorwegzunehmen:<br />

Die Produkte werden<br />

weiterexistieren. Sowohl Unixware<br />

7 als auch der SCO Open<br />

Server 5 bleiben erhalten. Monterey<br />

64 wurde umbenannt –<br />

Rebranding auf Neudeutsch –<br />

<strong>und</strong> heißt jetzt AIX 5L, L <strong>für</strong><br />

Linux. Non Stop Clusters, die<br />

Single-System-Image-Clustering-Lösung,<br />

die auf Unixware-Kernel-Erweiterungenaufsetzt<br />

<strong>und</strong> auf Tandemtechnologie<br />

basiert, lebt ebenfalls weiter.<br />

Und schließlich wird sich<br />

SCO in Tarantella Inc. umbe-<br />

28 LANline 10/2000<br />

nennen <strong>und</strong> den Vertrieb der<br />

Application-Broker-Software<br />

gleichen Namens forcieren.<br />

<strong>Das</strong> Forum selbst gab der<br />

Firmenspitze von SCO die<br />

dringend benötigte Gelegenheit,<br />

vor der Vertriebsorganisation,<br />

die <strong>für</strong> den Großteil des<br />

Umsatzes von SCO verantwortlich<br />

zeigt, <strong>für</strong> deren<br />

Weiterbestand zu werben <strong>und</strong><br />

die neue Struktur <strong>und</strong> das Geschäftsmodell<br />

darzulegen.<br />

Letzteres umfasst ein offenes<br />

Bekenntnis zu Open Source,<br />

die Integration bestehender<br />

Unix-Produkte mit Linux <strong>und</strong><br />

die Schaffung einer “Open<br />

Internet Plattform” auf Basis<br />

vorhandener Systeme <strong>und</strong><br />

Technologien mit dem Ziel,<br />

über das Angebot von “Added<br />

Value”, also Mehrwert, ein Publikum<br />

zu finden, das bereit ist,<br />

<strong>für</strong> Lösungspakete auch Geld<br />

auszugeben sowie eine Professional-Services-Organisation<br />

aufzubauen, die gegen entsprechende<br />

Bezahlung die Plattform<br />

auch unterstützen kann.<br />

Kern der Open-Internet-Platform<br />

sowohl <strong>für</strong> Server als auch<br />

den Desktop ist die Linux-Distribution<br />

von Caldera, die <strong>für</strong><br />

den High-end-Bereich mit einem<br />

Unixware-Kernel aufgewertet<br />

werden soll. Hierzu wird<br />

der Unixware-Kernel mit einer<br />

“Linux-Personality” ausgestattet,<br />

die eine h<strong>und</strong>ertprozentige<br />

Kompatibilität zu Linux-Binaries<br />

<strong>und</strong> Quellcode gewährleistet<br />

– der erweiterte Unixware-<br />

Kernel soll laut Aussage von<br />

SCO selbst Linux-Gerätetreiber<br />

unterstützen. <strong>Das</strong> daraus<br />

entstehende Betriebssystem<br />

skaliert dank des ausgefeilten<br />

Multithreading insbesondere<br />

auf Multiprozessor-Systemen<br />

wie sie häufig als Server zum<br />

Einsatz kommen, deutlich besser<br />

als der Linux-Kernel.<br />

Die Open-Internet-Plattform<br />

soll ebenso wie die bisherigen<br />

SCO-Produkte <strong>und</strong> die Caldera-Produktlinie<br />

über den bisherigen<br />

SCO-Vertriebskanal<br />

vermarktet werden: Nach Ansicht<br />

von Ransom Love, dem<br />

CEO von Caldera, gibt es im<br />

Markt genügend Bedarf <strong>für</strong><br />

Mehrwert, gerade im Linux-<br />

Segment. Und welcher Konkurrent<br />

könne mit einer globalen<br />

Infrastruktur aus Sales,<br />

Marketing <strong>und</strong> Support aufwarten<br />

<strong>und</strong> die Open-Internet-<br />

Plattform über einen globalen,<br />

etablierten Vertriebskanal vermarkten?<br />

Letzterer sei überhaupt<br />

der Leckerbissen, der<br />

SCO zu einem so interessanten<br />

Übernahmekandidaten gemacht<br />

hätte: Keine der Linux-<br />

Firmen habe einen sinnvoll<br />

funktionierenden internationalen<br />

Vertriebskanal. Die SCO-<br />

Vertriebsorganisation hingegen<br />

sei die stärkste der Branche.<br />

Und um die Kontakte zur<br />

Vertriebsorganisation aufrecht<br />

zu halten <strong>und</strong> zu verstärken,<br />

würde auch das SCO-Forum<br />

weiterhin stattfinden.<br />

Ähnlich äußerte sich Doug<br />

Michels, bisheriger CEO von<br />

SCO <strong>und</strong> zukünftiger Chef von<br />

Tarantella: Er habe eine Verantwortung<br />

gegenüber seinen<br />

Mitarbeitern <strong>und</strong> den Aktionären<br />

<strong>und</strong> hätte sich nach zwei<br />

verlustreichen Quartalen nach<br />

Möglichkeiten umsehen müssen,<br />

die Firma wieder auf Erfolgskurs<br />

zu bringen <strong>und</strong> Gewinne<br />

zu schreiben. Er habe<br />

die Linux-Welle unterschätzt<br />

<strong>und</strong> nicht früh genug agiert.<br />

Schließlich habe er nach verschiedenen<br />

Möglichkeiten gesucht,<br />

SCO wieder profitabel<br />

zu machen. Als beste Alternative<br />

erschien im Caldera. Sein<br />

Fre<strong>und</strong> Ransom Love habe eine<br />

klare Strategie, die in diesem<br />

Marktsegment sinnvoll erscheine,<br />

<strong>und</strong> er habe bei der<br />

Übernahme der Geschäftsbereiche<br />

durch Caldera ein sehr<br />

gutes Gefühl. Und schließlich<br />

könne er sich nach der Integration<br />

der Unix-Server-Software-<br />

Division <strong>und</strong> der Professional-<br />

Services in Caldera dem neuen<br />

Hauptgeschäftsfeld widmen:<br />

Der aggressiven Vermarktung<br />

der Application-Broker-Plattform<br />

Tarantella.<br />

Insgesamt hinterlässt das Forum<br />

einen sehr positiven Eindruck:<br />

Die Produktpalette ist<br />

erst recht nach der Akquisition<br />

durch Caldera umfassend; sie<br />

kann vom kleinen Desktop-System<br />

bis zum High-end-System<br />

fast allen Anforderungen gerecht<br />

werden. Der Vertriebskanal<br />

hat, ebenso wie K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

Geschäftspartner, eine Bestätigung<br />

der bisherigen Ausrichtung<br />

erfahren. Calderas künftige<br />

Strategie hinterlässt einen geradlinigen<br />

Eindruck, sie gibt den<br />

Partnern <strong>und</strong> Angestellten<br />

Rückhalt <strong>und</strong> das dringend benötigte<br />

Maß an Sicherheit.<br />

(Thomas Weihrich/gg)<br />

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PERSONALKARUSSELL<br />

netzMARKT<br />

Intel engagiert sich bei<br />

Peer-to-Peer-<strong>Netze</strong>n<br />

Intel will eine Industrie-Arbeitsgruppe<br />

gründen, die Protokolle<br />

<strong>und</strong> Standards <strong>für</strong> das<br />

Peer-to-Peer-Computing fördern<br />

soll, insbesondere in Unternehmen.<br />

In einer Rede auf<br />

der Intel Entwicklerkonferenz<br />

IDF (Intel-Developer Forum)<br />

umriss Patrick Gelsinger, Vice<br />

President <strong>und</strong> Chief Technology<br />

Officer der Intel Architecture<br />

Group, wie dieser aufkommende<br />

Ansatz des Internet-<br />

Computing den Unternehmen<br />

neue Möglichkeiten zur ef-<br />

30 LANline 10/2000<br />

fektiveren Nutzung ihrer Computer-Ressourcen<br />

bieten kann.<br />

“<strong>Das</strong> Peer-to-Peer Computing<br />

kann <strong>für</strong> die Zukunft des Internets<br />

genauso wichtig sein wie<br />

es der Web-Browser in der<br />

Vergangenheit war”, erklärte<br />

Gelsinger. “Während die sichtbarsten<br />

Auswirkungen dieses<br />

Modells im privaten Bereich<br />

zu finden waren, hat das Peerto-Peer-Computing<br />

das Potenzial,<br />

auch im Business-Computing<br />

eine wichtige Rolle zu<br />

spielen. Durch die Ergänzung<br />

mit Peer-to-Peer-Fähigkeiten<br />

können Unternehmen bestehende<br />

Tera-Flops an Leistung<br />

ZHONE TECHNOLOGIES, einer der ersten<br />

Anbieter von kompletten Sprach- <strong>und</strong> <strong>Daten</strong>lösungen<br />

<strong>für</strong> Content- <strong>und</strong> Service-Provider, gab<br />

jetzt die Aufnahme seiner Tätigkeiten im<br />

deutschsprachigen Raum mit der Eröffnung<br />

einer eigenen Niederlassung bekannt. BERND<br />

SCHILP wurde zum Managing Director <strong>für</strong><br />

Zentral- <strong>und</strong> Osteuropa ernannt. (sm)<br />

Der Value-Add-Netzwerkdistributor AZLAN<br />

hat die Position des General Manager Product<br />

Distribution mit WERNER KÜHN neu besetzt.<br />

Kühn war zuvor zwölf Jahre in verschiedenen<br />

leitenden Positionen bei renommierten Unternehmen<br />

aus der IT-Branche – zuletzt Promedico<br />

Computer – tätig. Er tritt die Nachfolge von THOMAS GOFF an,<br />

der bereits seit April als Geschäftsführer bei Azlan verantwortlich<br />

zeichnet. (sm)<br />

PEREGRINE SYSTEMS, Anbieter von<br />

Lösungen <strong>für</strong> Employee-Self-Service, Infrastrukturmanagement<br />

<strong>und</strong> E-Business-Connectivity,<br />

hat mit HARTMUT WAGNER jetzt einen neuen<br />

Sales-Manager ernannt. Wagner ist gemeinam<br />

mit SABINE NIEDENTHAL, die zusätzlich<br />

Österreich <strong>und</strong> die Schweiz betreut, <strong>für</strong> den Vertrieb<br />

in Deutschland verantwortlich. (sm)<br />

STEFAN HEINZ ist jetzt neuer Geschäftsführer<br />

Vertrieb bei der EICON TECHNOLOGY<br />

DIEHL. Er will hier die Marktstellung von Eicon<br />

in Zentraleuropa im Bereich Kommunikationslösungen<br />

ausbauen. Besonderer Fokus liegt hierbei<br />

zum einen auf der Vermarktung von Produkten<br />

<strong>für</strong> den Zugriff von PCs <strong>und</strong> Servern auf unternehmensweite<br />

<strong>Netze</strong> <strong>und</strong> das Internet, zum<br />

anderen auf der Bereitstellung von Adapterkarten <strong>für</strong> Unified-<br />

Messaging-Server <strong>und</strong> VoIP-Gateways. (sm)<br />

<strong>und</strong> Terabytes an Speicher nutzen,<br />

um heutige Applikationen<br />

effizienter zu machen <strong>und</strong> völlig<br />

neue in der Zukunft zu ermöglichen.”<br />

Gelsinger forderte<br />

die Industrie auf, sich Intel <strong>und</strong><br />

anderen in der neuen Peer-to-<br />

Peer Arbeitsgruppe anzuschließen,<br />

die alle Angelegenheiten<br />

analysieren wird, welche<br />

mit dem Einsatz des Peerto-Peer-Computing<br />

im Zusammenhang<br />

stehen, einschließlich<br />

der Sicherheit, dem Speichermanagement<br />

<strong>und</strong> der Interoperabilität.<br />

Die Charta der<br />

Gruppe soll Standards fördern,<br />

die notwendige Infrastruktur<br />

<strong>für</strong> diese Technologie schaffen<br />

<strong>und</strong> Applikationen entwickeln,<br />

die bei ihrer Implementierung<br />

helfen können. Neben Intel<br />

gehören derzeit folgende Mitglieder<br />

zur Gruppe: Applesoup,<br />

Applied Metacomputing,<br />

Centerspan, Distributed Science,<br />

Dotcast, Enfish Technology,<br />

Engenia Software, Entropia,<br />

Groove Networks, Hewlett-<br />

Packard, IBM, Kalepa,<br />

Mangosoft, Popular Power,<br />

Static, United Devices, Uprizer<br />

<strong>und</strong> Vtel. (sm)<br />

Info:<br />

Intel<br />

Tel.: 089/99143-0<br />

Web: www.intel.de<br />

Mediaways<br />

kooperiert mit QSC<br />

Der europäische IP-Netzbetreiber<br />

<strong>und</strong> Internet-Dienstleister<br />

Mediaways will gemeinsam<br />

mit der Kölner QSC, Breitband-Infrastruktur-Anbieter<br />

auf DSL-Basis, eine Produktpalette<br />

<strong>für</strong> Privat- <strong>und</strong> Geschäftsk<strong>und</strong>en<br />

entwickeln.<br />

Noch in diesem Jahr soll <strong>für</strong><br />

Privatk<strong>und</strong>en ein High-speed-<br />

Internet-Zugang entwickelt<br />

<strong>und</strong> angeboten werden. KombinierteSprach/-<strong>Daten</strong>produk-<br />

te (Voice over DSL) sollen folgen.<br />

Langfristig, so geben beide<br />

Unternehmen bekannt, werde<br />

man gemeinsam breitbandige<br />

Multimediadienste entwickeln.<br />

Mediaways betreibt<br />

eines der größten IP-Netzwerke<br />

in Europa. <strong>Das</strong> Unternehmen<br />

will sich künftig verstärkt<br />

als Distributor von digitalen<br />

Gütern mit Schwerpunkt<br />

auf breitbandigen Diensten positionieren.<br />

Als einer der größten<br />

deutschen Anbieter nach<br />

der Telekom betreut Mediaways<br />

weltweit Firmen wie Bertelsmann,<br />

AOL, Lycos, Toyota<br />

Deutschland, Premiere, Quelle,<br />

RWE, Debitel, BMG, Gruner<br />

& Jahr, CLT-Ufa <strong>und</strong> Conrad<br />

Electronics. QSC ist eines<br />

der wenigen deutschen Unternehmen,<br />

das die TK-Infrastruktur<br />

auf der so genannten<br />

“letzten Meile” durch Aufrüstung<br />

mit eigener DSL-Technik<br />

breitbandfähig macht <strong>und</strong> damit<br />

schnelle, breitbandige <strong>Daten</strong>kommunikationsdienstebereitstellt.<br />

QSC bietet dem Anwender<br />

breitbandige Alwayson-Verbindungen<br />

von <strong>und</strong><br />

zum Internet in einer symmetrischen<br />

Geschwindigkeit von<br />

144 kBit/s bis zu 2,3 MBit/s.<br />

<strong>Das</strong> Unternehmen hat in<br />

Deutschland derzeit etwa 500<br />

Hauptverteilerstandorte mit<br />

DSL-Technik aufgerüstet. Damit<br />

erreicht das Unternehmen<br />

nach eigenen Angaben in etwa<br />

30 deutschen Städten bereits<br />

mehr als zehn Millionen potenzielle<br />

Breitband-User. Für den<br />

Vertrieb von Speedway-DSL-<br />

Produkten an Geschäftsk<strong>und</strong>en<br />

hat QSC inzwischen r<strong>und</strong> 60<br />

Business-ISPs gewinnen können.<br />

(sm)<br />

Info:<br />

Mediaways<br />

Tel.: 05241/80-0<br />

Web: www.Mediaways.net oder<br />

QSC<br />

Tel.: 0221/6698-0<br />

Web: www.qsc.de<br />

www.lanline.de


32 LANline 10/2000<br />

netzMARKT<br />

IBM <strong>und</strong> Cisco<br />

festigen Partnerschaft<br />

Die vor einem Jahr ins Leben<br />

gerufene strategische Partnerschaft<br />

zwischen den ehemaligen<br />

Erzrivalen IBM <strong>und</strong> Cisco<br />

wird in Deutschland weiter<br />

ausgebaut. Zum 1. September<br />

erhielt IBM Deutschland die<br />

Zertifizierung <strong>für</strong> “Cisco IP-<br />

Telephony-Specialization”. In<br />

den Segmenten IT-Security<br />

<strong>und</strong> Voice-over-IP (VoIP)<br />

sollen künftig gemeinsame<br />

Teams am Markt auftreten.<br />

Workforces <strong>für</strong> die Bereiche<br />

SAN <strong>und</strong> E-Business sind in<br />

Planung. Bei Erfolg soll das<br />

Modell auch in anderen Ländern<br />

zum Einsatz kommen.<br />

“Ziel der Allianz ist es, den<br />

K<strong>und</strong>en beider Partner ein<br />

weltweit einzigartiges <strong>und</strong><br />

vollständiges Sortiment an<br />

Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

in den Bereichen E-Business,<br />

Internet-Infrastruktur <strong>und</strong><br />

Networking anzubieten”, erläutert<br />

Jochen Sandvoss, Leiter<br />

des Geschäftsfelds IT Security<br />

<strong>und</strong> IT-Risk-Management,<br />

IBM Unternehmensberatung<br />

GmbH. Jürgen Seipel, Channel<br />

Account-Manager <strong>für</strong> IBM bei<br />

Cisco, ergänzt: “Im Großen<br />

<strong>und</strong> Ganzen stammen Hard<strong>und</strong><br />

Software von Cisco; die<br />

entsprechenden Dienstleistungen<br />

stellt IBM Global Services.<br />

Die Workforces profitieren<br />

von der langjährigen Erfahrung<br />

der jeweiligen Experten<br />

aus beiden Unternehmen. Es<br />

existiert bis dato keine vergleichbare<br />

Partnerschaft im<br />

Netzwerkumfeld.” Auch bezüglich<br />

des Angebots zur IT<br />

Security ergänzen sich IBM<br />

(Information Asset Assessment,<br />

Risikoanalyse, Security-<br />

Planung, -Implementierung<br />

<strong>und</strong> -Audits) <strong>und</strong> Cisco (Ac-<br />

cess Control Server, Secure<br />

Integrated Software, Intrusion<br />

Detection System, PIX Firewall,<br />

Secure Scanner, Security<br />

Manager). Sandvoss: “Cisco<br />

ist weltweit einer der größten<br />

Anbieter von IT-Networking-<br />

Produkten <strong>und</strong> Internet-Infrastrukturkomponenten.<br />

In diesem<br />

Umfeld ist der Bedarf an<br />

Security-Lösungen besonders<br />

hoch.” (sm)<br />

Info:<br />

IBM Global Services<br />

Tel.: 07031/642-0<br />

Web: www.de.ibm.com oder<br />

Cisco Systems<br />

Tel.: 06196/479-0<br />

Web: www.cisco.com<br />

Equiinet <strong>und</strong><br />

Dica fusionieren<br />

Equiinet, Hersteller von Internet<br />

Server Appliances, <strong>und</strong><br />

Dica Technologies, multinationaler<br />

Spezialist <strong>für</strong> Internet-<br />

Services, gehen zusammen.<br />

Durch die Fusion mit Dica<br />

strebt Equiinet eine marktführende<br />

Stellung bei Internet<br />

Server Appliances auf dem<br />

Weltmarkt an. Vor dem Zusammenschluss<br />

war Dica bereits<br />

in Deutschland über Monate<br />

hinweg erfolgreicher Distributionspartner<br />

der Netpilot-<br />

Produktfamilie von Equiinet.<br />

Beide Organisationen verfügen<br />

nicht nur über ein sich ergänzendes<br />

Produktangebot,<br />

sondern ähneln sich auch in der<br />

Unternehmensgröße. Im Zuge<br />

des Zusammenschlusses will<br />

die in Berlin ansässige Dica<br />

Technologies alle Equiinet-<br />

Anteile übernehmen. Equiinet<br />

wird damit eine h<strong>und</strong>ertprozentige<br />

Tochtergesellschaft<br />

von Dica Technologies. Dica<br />

Technologies ging 1998 aus einem<br />

Zusammenschluss zwischen<br />

DTM Datatelemark <strong>und</strong><br />

Promptus Communications<br />

hervor. Mit dem Hauptsitz in<br />

Deutschland <strong>und</strong> Tochterge-<br />

www.lanline.de


sellschaften in Europa, Nord<strong>und</strong><br />

Südamerika sowie Australien<br />

ist Dica Technologies<br />

auf Hardware-basierte Verschlüsselungstechnologien<br />

<strong>für</strong><br />

Sprach-, <strong>Daten</strong>- <strong>und</strong> Videoübertragungen<br />

per ISDN <strong>und</strong><br />

Internet spezialisiert. Stefan<br />

Gieseler, Vorstand Vertrieb<br />

<strong>und</strong> Marketing von Dica:<br />

“Mit unserer Neuentwicklung<br />

Scryptguard im Bereich der<br />

E-Mail Security werden wir<br />

neue Märkte erschließen <strong>und</strong><br />

kleinen <strong>und</strong> mittelständischen<br />

Unternehmen eine einzigartige<br />

Lösung bieten. Somit sind wir<br />

in der Lage, das enorme Potenzial<br />

des Internet-Sicherheitsmarkts,<br />

der auf sechs Milliarden<br />

Euro geschätzt wird, anzugehen.”<br />

1999 erreichten beide<br />

Unternehmen zusammen Umsätze<br />

von fast neun Millionen<br />

Euro. (sm)<br />

Info:<br />

DICA Technologies<br />

Tel.: 030/20353330<br />

Web: www.dica.de<br />

n x 40 GBit/s<br />

über Glasfaser<br />

Corning <strong>und</strong> Siemens Information<br />

and Communication<br />

Networks haben auf der Ecoc<br />

2000 in München ein 40-<br />

GBit/s-Übertragungssystem<br />

demonstriert, das die Kanalkapazität<br />

der gegenwärtig kommerziell<br />

verfügbaren <strong>Netze</strong><br />

um das Vierfache übertreffen<br />

soll. Dabei wurde die nächste<br />

Generation der Sonet/SDH-<br />

Übertragungstechnik auf<br />

TDM- (Zeitmultiplex-)Basis<br />

vorgestellt, mit besonderem<br />

Fokus auf die <strong>für</strong> eine fehlerfreie<br />

<strong>und</strong> zuverlässige Übertragung<br />

von 40 GBit/s erforderlichen<br />

Glasfasern <strong>und</strong> faseroptischen<br />

Komponenten <strong>für</strong><br />

DWDM-Systeme. Bei der<br />

Demonstration wurden acht<br />

www.lanline.de<br />

netzMARKT<br />

Kanäle eines simulierten Verkehrsaufkommens<br />

mit 40<br />

GBit/s je Kanal über vier kaskadierteLEAF-Glasfaserstrecken<br />

à 100 Kilometer übertragen.<br />

Durch die Integration<br />

der Siemens-40 GBit/s-Systeme<br />

<strong>und</strong> dem DWDM Terminal<br />

Transxpress Infinity mit<br />

LEAF-Glasfasern, Puregain<br />

EDFA- <strong>und</strong> Raman-Verstärkern<br />

sowie Pureform DCM-<br />

Modulen <strong>für</strong> LEAF-Glasfasern<br />

von Corning verfügen die<br />

beiden Unternehmen nunmehr<br />

über die Möglichkeiten zur<br />

Steuerung der Leistungspegel,<br />

Rauschabstände, chromatischen<br />

Dispersion <strong>und</strong> nichtlinearen<br />

Effekte bei Übertragungsraten<br />

von 40 GBit/s. Die<br />

große effektive Modenfeldfläche<br />

von LEAF-Glasfasern<br />

vermindert die Spitzen-<br />

Lichtintensität im Faserkern<br />

<strong>und</strong> erlaubt eine höhere Leistungszuführung<br />

in die Faser<br />

bei gleichzeitiger Senkung der<br />

nichtlinearen Effekte, die zu<br />

Beeinträchtigungen der System-Performance<br />

führen können.<br />

Dieses Merkmal erlaubt<br />

es auch, das Verhältnis der Raman-Pumpleistungen<br />

<strong>und</strong><br />

konventionellen EDFA-Ausgangsleistungen<br />

derart abzustimmen,<br />

dass ein optimaler<br />

Signal-Rausch-Abstand<br />

(SNR) erreicht werden kann.<br />

“Diese Zusammenarbeit ermöglicht<br />

es uns, die zukunftsorientierte40-GBit/s-Technologie<br />

zügig aus dem Forschungsstadium<br />

in ein robustes<br />

marktfähiges Produkt weiterzuentwickeln”,<br />

so Dr. Hans-<br />

Joachim Grallert, Entwicklungsleiter<br />

optische <strong>Netze</strong> bei<br />

Siemens Transport Networks.<br />

(sm)<br />

Info:<br />

Siemens Information and<br />

Communication Networks<br />

Tel.: 089/722-0<br />

Web: www.siemens.com/ic/networks<br />

LANline 10/2000 33


netzPRODUKTE/SERVICES<br />

VERGLEICHSTEST T-DSL-ROUTER<br />

Schnelles Internet<br />

<strong>für</strong> kleine <strong>Netze</strong><br />

Nachdem die Deutsche Telekom ihre Preise <strong>für</strong> den Internet-Zugang<br />

T-DSL erheblich gesenkt hat, wird diese Zugangstechnologie nun auch<br />

<strong>für</strong> kleine Unternehmen interessant. Sollen mehrere Benutzer im LAN<br />

diesen Zugang nutzen, ist der Einsatz eines Routers erforderlich.<br />

LANline hat sich je zwei Hard- <strong>und</strong> Software-Lösungen näher angesehen.<br />

Zum 1. August 2000 senkte die Deutsche<br />

Telekom die Gebühren <strong>für</strong> den<br />

Zugang zum Internet via T-DSL erheblich.<br />

Die Aussicht, mit einer Bandbreite von<br />

786 kBit pro Sek<strong>und</strong>e im Internet surfen zu<br />

Die Administration des Zyxel Prestige 310 über Telnet oder die serielle<br />

Schnittstelle ist spartanisch, aber funktionell<br />

können, ist jetzt auch <strong>für</strong> kleine Unternehmen<br />

verlockend, die sich bisher auf maximal<br />

zwei ISDN-Kanäle mit insgesamt 128<br />

kBit/s beschränken mussten. Die Besonderheit<br />

von T-DSL im Vergleich zu<br />

Festverbindungen über DSL ist in<br />

Deutschland die Verwendung von PPPoE<br />

(Point to Point Protocol over Ethernet).<br />

PPPoE ist ein Netzwerkprotokoll, das der<br />

Deutschen Telekom die sek<strong>und</strong>engenaue<br />

Abrechnung der Onlinezeit ermöglicht.<br />

34 LANline 10/2000<br />

Gegen Aufpreis bietet die Telekom zudem<br />

eine Flatrate, sprich einen zeitunabhängigen<br />

Internet-Zugang, via T-DSL an.<br />

Wie der letzte DSL-Router-Test in<br />

LANline 3/2000 zeigte, sind die Hersteller<br />

von Routern seit<br />

dem Start des T-<br />

DSL-Dienstes nicht<br />

untätig gewesen:<br />

Mehr <strong>und</strong> mehr<br />

Hard- <strong>und</strong> Software-<br />

Hersteller haben<br />

heute <strong>für</strong> das<br />

“PPPoE”-Problem<br />

Lösungen im Programm.<br />

Benutzer einer<br />

aktuellen Linux-<br />

Distribution werden<br />

feststellen, dass deren<br />

Hersteller ebenfalls<br />

fleißig waren<br />

<strong>und</strong> beispielsweise<br />

Suse in ihrer aktuellen<br />

Konfigurations-<br />

Software Yast schon<br />

PPPoE unterstützt. Für diesen Test mussten<br />

sich nun vier aktuelle Produkte bewähren,<br />

die auch <strong>für</strong> Sun Solaris, HP-<br />

UX, SGI Irix oder Microsoft-Windows-<br />

Rechner geeignet sind. Hierbei handelt es<br />

sich um zwei Hardware-Router <strong>für</strong><br />

heterogene oder “Nicht-Windows-<strong>Netze</strong>”<br />

sowie um zwei kostenlose Software-<br />

Lösungen speziell <strong>für</strong> Microsofts Windows-Betriebssysteme.<br />

Die Firma Valuesoft<br />

steht hierbei gleich mit zwei Produk-<br />

ten am Start: dem Hardware-Router<br />

Gateland <strong>und</strong> der Software-Version Virtual-Gateland.<br />

Zyxel ist mit ihrem Hardware-Router<br />

Prestige 310 DSL vertreten.<br />

Die Firma Engel Technologieberatung<br />

schickt den so genannten Engeltreiber ins<br />

Rennen, der als PPPoE-Software-Treiber<br />

alle 32-Bit-Windows-Versionen unterstützt.<br />

Dieser Treiber ist der aktuellen<br />

T-Online CD kostenfrei beigelegt.<br />

ZYXEL PRESTIGE 310 DSL Für die Installation<br />

des Zyxel-Routers bietet der<br />

Hersteller drei Möglichkeiten an: Zum<br />

einem kann der Administrator die Installation<br />

über ein SNMP-Werkzeug vornehmen,<br />

welches leider nur auf Windows-<br />

Rechnern läuft. Alternativ steht ihm Telnet<br />

oder eine serielle Schnittstelle zur<br />

Verfügung. Leider funktionierte das<br />

SNMP-Programm nicht so wie es sollte<br />

<strong>und</strong> stürzte im Test regelmäßig ab. Die<br />

Konfiguration erfolgte daher über die serielle<br />

Schnittstelle. Erstaunlicherweise ist<br />

das Setup des Routers über die serielle<br />

Schnittstelle dank einer hervorragenden<br />

Benutzeroberfläche sehr einfach <strong>und</strong><br />

übersichtlich. Bei Vorlage aller notwendiger<br />

<strong>Daten</strong> – wie Zugangsdaten zu<br />

T-Online <strong>und</strong> den lokalen Netzwerkinformationen<br />

– ist eine saubere Installation<br />

innerhalb einer Viertelst<strong>und</strong>e möglich,<br />

ohne dass dem ein st<strong>und</strong>enlanges<br />

Studium des Benutzerhandbuchs voraus<br />

gehen muss. An Schnittstellen stellt der<br />

Zyxel-Router einen 10-MBit/s-Ethernet-<br />

Anschluss <strong>für</strong> die Verbindung zum T-<br />

DSL-Modem der Telekom, ein 10/100-<br />

MBit/s Netzwerk-Interface <strong>für</strong> das lokale<br />

Netzwerk sowie eine – wie oben beschrieben<br />

als lebensrettend zu bezeichnende<br />

– serielle Schnittstelle, zur Verfügung.<br />

Ein ISDN-Interface als Backup-<br />

Lösung bei Versagen der DSL-Leitung<br />

ist nicht vorhanden, was bei einem Verkaufspreis<br />

von r<strong>und</strong> 750 Mark auch nicht<br />

unbedingt zu erwarten ist.<br />

Die Ausstattung des Prestige 310 ist<br />

eher als spartanisch zu bezeichnen. Die<br />

wenigen Leuchtdioden vermitteln nicht<br />

auf den ersten Blick den aktuellen Status<br />

des Routers. So kann der Benutzer beispielsweise<br />

nicht sofort erkennen, ob er<br />

www.lanline.de


gerade mit dem Internet verb<strong>und</strong>en ist<br />

oder nicht. Für den täglichen Bedarf jedoch<br />

besitzt der Router alles, was <strong>für</strong> den<br />

problemlosen Internet-Zugang notwendig<br />

ist. Die Firmware lässt sich Dank eines<br />

Flash-ROMs einfach auf die jeweils<br />

aktuelle Version updaten. <strong>Das</strong> Testgerät<br />

verfügte über die Firmware-Version 2.51<br />

vom 17. Mai 2000. Network-Address-<br />

Translation, kurz NAT, beherrscht der<br />

Zyxel ebenso sicher wie die Vergabe von<br />

lokalen IP-Adressen im Netzwerk mittels<br />

DHCP-Server. Beides ist <strong>für</strong> einen reibungslosen<br />

Betrieb mehrerer Rechner<br />

über die eine von T-DSL bei Einwahl dynamisch<br />

zur Verfügung gestellten IP-<br />

Adresse notwendig. Der Prestige-Router<br />

besitzt zwar keine Firewall-Funktionalität,<br />

hat jedoch einen leicht einzurichtenden<br />

Paketfilter implementiert. Erfreulichweise<br />

erwies sich der Prestige 310 als<br />

sehr zuverlässig: Vor einem Firmware-<br />

Upgrade verrichtete das Gerät mehr als<br />

Den Gateland-Router von Valuesoft gibt es optional mit einem ISDN-<br />

Backup-Modul<br />

100 Tage ohne Probleme <strong>und</strong> Neustart<br />

seinen Dienst. <strong>Das</strong> mitgelieferte Handbuch<br />

ist gut, eine Schnellkonfiguration<br />

auf zwei Seiten erläutert die absolut notwendigsten<br />

Schritte, um eine lauffähige<br />

Rohkonfiguration zu erhalten.<br />

Ingesamt betrachtet ist der Zyxel wohl<br />

eher etwas <strong>für</strong> optisch anspruchslose Benutzer,<br />

die keinen Wert auf schöne Windows-basierende<br />

Benutzeroberflächen<br />

legen <strong>und</strong> ein serielles Kabel ihr eigen<br />

nennen. Diese Nutzergruppe wird in dem<br />

Prestige 310 ein zuverlässiges <strong>und</strong> preis-<br />

www.lanline.de<br />

netzPRODUKTE/SERVICES<br />

günstiges Produkt finden, das das macht,<br />

was es machen soll: Den Benutzern im<br />

LAN einen schnellen Zugang zu T-Online<br />

über T-DSL bereitstellen.<br />

Info:<br />

Zyxel<br />

Tel.: 02405/6909-16<br />

Web: www.zyxel.de/produkte/soho/p310_<br />

index.htm<br />

E-Mail: sales@zyxel.de<br />

VALUESOFT GATELAND Der Hardware-<br />

Router von Valuesoft unterscheidet sich<br />

schon rein äußerlich in zwei Punkten von<br />

Zyxels Modell: Er besitzt zusätzlich einen<br />

ISDN-Anschluss <strong>und</strong> das Gehäuse<br />

besteht aus Metall <strong>und</strong> nicht aus Kunststoff.<br />

Doch auch das Metallgehäuse<br />

konnte nicht verhindern, dass eine<br />

Leuchtdiode während des Transports aus<br />

der Fassung geriet <strong>und</strong> beinahe im Gehäuse<br />

verschwand. Der Lieferumfang alleine<br />

weist schon<br />

auf das Einsatzgebiet<br />

des Gatelands<br />

hin: Da als Netzwerkkabel<br />

keine gekreuzte<br />

Version beigelegt<br />

ist, sollte der<br />

Anwender auf jeden<br />

Fall einen Hub oder<br />

Switch besitzen, um<br />

den Router ohne<br />

weiteres Material in<br />

Betrieb nehmen zu<br />

können. Hierbei ist<br />

anzumerken, dass<br />

der Router LANseitig<br />

nur eine reine<br />

10-MBit/s-Schnittstelle zur Verfügung<br />

stellt. Hier kann man zwar sagen, dass 10<br />

MBit/s <strong>für</strong> den nur 786 kBit/s schnellen<br />

T-DSL-Anschluss ausreichend sind. Jedoch<br />

kommen immer mehr reine 100-<br />

MBit/s-Hubs im LAN zum Einsatz, da<br />

die 10/100-MBit/s-Modelle um einiges<br />

teuerer sind <strong>und</strong> viele Anwender sowieso<br />

nur noch reine 100-MBit/s-<strong>Netze</strong> betreiben.<br />

Wieder anzurechnen ist dem Valuesoft-Router<br />

hingegen seine Konsequenz:<br />

Der Gateland besitzt auch einen BNC-<br />

Anschluss <strong>für</strong> das lokale Netzwerk.<br />

LANline 10/2000 35


netzPRODUKTE/SERVICES<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> eine einfache Installation<br />

<strong>und</strong> Inbetriebnahme des Gatelands<br />

ist ein Rechner mit Windows 9x/NT/2000<br />

im Netzwerk, da die mitgelieferte Konfigurations-Software<br />

nur unter diesen Betriebssystemen<br />

läuft. Andernfalls ist nur<br />

eine eingeschränkte Installation <strong>und</strong> Administration<br />

über die Telnet-Oberfläche<br />

Die Administrationsoberfläche des Virtual-Gateland-Routers ist<br />

identisch mit der der Hardware-Version <strong>und</strong> gibt dem Benutzer detailliert<br />

Auskunft über den Status der aktuellen Verbindung<br />

möglich. Valuesoft hat aber schon eine<br />

webbasierende Version der Administrations-Software<br />

angekündigt, so dass eine<br />

systemunabhängige Konfiguration in Zukunft<br />

möglich sein wird. Die Installation<br />

der Windows-Software ist einfach <strong>und</strong><br />

selbsterklärend. Jedoch sollte der Administrator<br />

auch gleich den VCAPI-Manager<br />

mitinstallieren, da sonst die Software<br />

den Gateland nicht automatisch im lokalen<br />

Netz findet. Hat die Administrations-<br />

Software den Router erkannt, ist der Benutzer<br />

in der Lage, alle Einstellungen<br />

über eine ordentliche <strong>und</strong> gut geordnete<br />

Weitere Informationen:<br />

ADSL Support:<br />

http://www.adsl-support.de/<br />

Engel Technologieberatung:<br />

http://www.engel-kg.de/<br />

RASPPPoE:<br />

http://user.cs.tu-berlin.de/~normanb/<br />

T-Online:<br />

http://www.t-online.de/<br />

Valusoft/Gateland:<br />

http://www.gateland.de/<br />

Zyxel:<br />

http://www.zyxel.de/<br />

36 LANline 10/2000<br />

Oberfläche vorzunehmen. Und hiervon<br />

bietet der Gateland einiges: Neben NAT<br />

<strong>und</strong> DHCP besitzt der Gateland-Router<br />

auch ein komplettes Firewall-Modul mit<br />

Paket-Filter sowie die Möglichkeit der<br />

grafischen Echtzeitdarstellung des Ist-<br />

Zustands. Durch das eingebaute ISDN-<br />

Modul erhält der Administrator Funktionen<br />

wie Remote Administration<br />

über<br />

ISDN sowie die<br />

Ausfallsicherheit<br />

mittels Fall-Forward<br />

<strong>und</strong> Fall-Back. Bei<br />

dem immer noch etwas<br />

instabilen T-<br />

DSL-Service kann<br />

so eine Ausfallsicherung<br />

über ISDN<br />

schon einmal auftragsrettend<br />

<strong>für</strong> ein<br />

kleines Unternehmen<br />

sein. Des Weiteren<br />

ist der Gateland<br />

in der Lage, ein<br />

VPN aufzubauen – jedoch nur mit DES-<br />

Verschlüsselung.<br />

Ein bei SOHO-ISDN-Routern schon<br />

fast normales Feature ist auch im Gateland<br />

implementiert: Die Virtual-CAPI<br />

oder Netzwerk-CAPI. Mit diesem VCA-<br />

PI-Server <strong>und</strong> den entsprechenden Windows-Clients<br />

ist jeder Windows-Benutzer<br />

im lokalen Netzwerk in der Lage, die<br />

komplette Funktionalität einer ISDN-<br />

Karte auf seinem Rechner zu nutzen, ohne<br />

eine ISDN-Karte in seinem System zu<br />

haben. Dies hat jedoch den Nachteil, dass<br />

mit einem normalen ISDN-Anschluss<br />

nur zwei B-Kanäle vorhanden sind: Bei<br />

mehreren Mitarbeitern, von denen zwei<br />

Online-Banking machen, wird der Dritte<br />

mit seinem Faxversand keinen Erfolg haben.<br />

Auch haben Besitzer von Nicht-<br />

Windows-Betriebssystemen bei dieser<br />

Funktion das Nachsehen.<br />

Ein Verbindungsaufbau mit dem Gateland-Router<br />

über T-DSL dauerte im<br />

Schnitt 450 Millisek<strong>und</strong>en. Der Anwender<br />

im Netz wird kaum unterscheiden<br />

können, ob die Verbindung noch steht,<br />

oder erst <strong>für</strong> seine Anfrage aufgebaut<br />

werden muss. Aber das kann von einer<br />

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38 LANline 10/2000<br />

netzPRODUKTE/SERVICES<br />

Hardware schon verlangt werden, die ohne<br />

ISDN-Modul um die 1730 Mark <strong>und</strong><br />

mit ISDN-Unterstützung 2150 Mark kostet.<br />

VALUESOFT VIRTUAL-GATELAND Die<br />

Software-Version des Gateland-Routers<br />

kann bei entsprechender Hardware,<br />

sprich ISDN-<strong>und</strong> Netzwerkkarte, den<br />

kompletten Hardware-Router nachbilden.<br />

Die Version der getestete Software<br />

hat die Nummer 2.2. Der Download<br />

umfasst 8,23 MByte. Der Benutzer<br />

braucht also bei geringer Bandbreite<br />

wie bei Modems <strong>und</strong> ISDN genügend<br />

Geduld. Auf Betriebssystemseite benötigt<br />

der Anwender Microsoft Windows<br />

98 oder NT 4.0. An einer Windows-<br />

2000-Version wird aktuell gearbeitet.<br />

Zudem hat Valuesoft ein kostenloses<br />

Update <strong>für</strong> die Hard- <strong>und</strong> Software-Version<br />

des Gateland angekündigt, mit der<br />

eine Erweiterung des Geräts/der Software<br />

um einen Faxserver <strong>und</strong> Anrufbeantworter<br />

möglich sein soll.<br />

Die Installation läuft bis auf eine kleine<br />

Ausnahme identisch ab. Die Netzwerkeinstellungen<br />

<strong>und</strong> die Installation der<br />

PPPoE-Treiber ist jedoch etwas komplizierter.<br />

Hier sollten sich vor allem netzwerkungeübte<br />

Administratoren genau<br />

an das Handbuch beziehungsweise an die<br />

Anweisungen auf dem Bildschirm während<br />

der Installation halten. Ist dies jedoch<br />

erfolgreich geschehen, erwartet den<br />

Benutzer die gleiche Administrationsoberfläche<br />

wie bei dem Hardware-Modell.<br />

In der Task-Leiste findet sich zudem<br />

eine grafische Abbildung des Hardware-<br />

Routers mit allen Statuslichtern. Der<br />

Funktionsumfang der Administrationsoberfläche<br />

entspricht exakt der der Hardwareversion.<br />

Einen Fehler in der Software<br />

wird jeder versierte Internet-Benutzer<br />

sofort entdecken: Bei Ausführung des<br />

Traceroute-Kommandos (tracert) werden<br />

alle Rechner zwischen dem Router <strong>und</strong><br />

dem Zielsystem nicht aufgelöst, sondern<br />

als Timeout dargestellt. Dieser Fehler ist<br />

Valuesoft bekannt <strong>und</strong> soll in der nächsten<br />

Version behoben sein. Ein Verbindungsaufbau<br />

von Virtual-Gateland mit<br />

T-Online über T-DSL dauert durch-<br />

schnittlich 720 Millisek<strong>und</strong>en. Dies stellt<br />

fast eine Verdoppelung der Zeitspanne<br />

gegenüber des “Hardware Gatelands”<br />

dar. Jedoch liegt dieser Wert immer noch<br />

im akzeptablen Bereich, da er <strong>für</strong> den Benutzer<br />

kaum wahrnehmbar ist.<br />

Valuesoft vertreibt den Virtual-Gateland<br />

als Gratisversion oder zum Kauf.<br />

Bei dem kostenlosen “Free-Virtual-Gateland”<br />

muss der Anwender jedoch einige<br />

Abstriche machen. So ist hier der Internet-Zugang<br />

nur mit einer dynamisch zugewiesenen<br />

IP-Adresse möglich. Auch<br />

NAT <strong>und</strong> DHCP sind nicht mehr einstellbar,<br />

sondern werden automatisch konfiguriert.<br />

Die Firewall-Funktionalität ist<br />

ebenso wie die ISDN-Einwahl in der<br />

Freeware-Version nicht verfügbar. Zudem<br />

erfasst die Protokollierung hier nur<br />

noch das Nötigste wie ein Verbindungsprotokoll<br />

mit Einzelnachweis. Wer auf<br />

diese fehlenden Funktionen nicht verzichten<br />

will, kann online bei Valuesoft<br />

das Upgrade auf die Vollversion von Virtual-Gateland<br />

<strong>für</strong> knapp 300 Mark erwerben.<br />

Dies ist vor allem <strong>für</strong> Firmenbenutzer<br />

wegen der implementierten Firewall<br />

interessant <strong>und</strong> auch äußerst empfehlenswert.<br />

Info:<br />

Valuesoft<br />

Tel.: 089/99120-0<br />

Web: www.gateland.de/produkte/index.html<br />

ENGELTREIBER Der Engeltreiber ist<br />

nichts Weiteres als ein PPPoE-Treiber,<br />

der sich in den Netzwerk-Stack von<br />

Windows einklinkt. Der Engeltreiber<br />

liegt in speziellen Versionen <strong>für</strong> Windows<br />

95, 98, NT 4.0, 2000 <strong>und</strong> sogar<br />

schon <strong>für</strong> Windows Millennium Edition<br />

vor. Damit sollte so ziemlich die<br />

ganze Windows-Welt zufrieden sein.<br />

Speziell unter Windows 2000 ermöglicht<br />

der Engeltreiber von der neuesten<br />

T-Online-ADSL-CD (vom 10.5.2000)<br />

Dial-on-Demand bei der Internet-Verbindungsfreigabe.<br />

Aus Sichtweise dieses<br />

Tests sind nur die Versionen <strong>für</strong><br />

Windows 98, NT <strong>und</strong> 2000 interessant,<br />

da diese Betriebssysteme das so genannte<br />

“Connection Sharing” anbieten.<br />

www.lanline.de


Dies ist nichts anderes als eine Umschreibung<br />

von automatischem NAT<br />

mit DHCP.<br />

Die Installation erfolgt bei Einhaltung<br />

der Anweisungen des Handbuchs reibungslos.<br />

Was jedoch unbedingt abgestellt<br />

werden sollte, ist die “Datei <strong>und</strong><br />

Der Engeltreiber wird einfach als Protokoll in<br />

der Netzwerkumgebung von Windows eingetragen<br />

Druckerfreigabe”. Neben Verlusten bei<br />

der Performance ist auch die Sicherheitslücke<br />

durch die Freigabe nicht unerheblich.<br />

Wichtig ist auch die so genannte<br />

MTU-Einstellung (Maximum<br />

Transmission Unit). Hier sollte der Anwender<br />

entweder “Automatisch” oder<br />

“Mittel” einstellen, wobei ein MTU-<br />

Wert von 1000 im Test immer funktionierte.<br />

Insgesamt läuft der Treiber hinreichend<br />

stabil <strong>und</strong> erfüllt seinen<br />

Zweck. Einen ähnlichen Treiber stellt<br />

Robert Schlabbach mit RASPPPoE zur<br />

Verfügung. Dieser funktioniert jedoch<br />

einzig <strong>und</strong> allein auf den Betriebsystemen<br />

Windows 2000 <strong>und</strong> Windows 98<br />

Second Edition. <strong>Das</strong> Handbuch des Engeltreibers<br />

liegt nicht in gedruckter<br />

Form, sondern als PDF-Datei vor. Es<br />

umfasst 15 Seiten <strong>und</strong> stellt eine gute<br />

Dokumentation des Treibers dar.<br />

FAZIT Jede getestete Hardware- <strong>und</strong><br />

Software-Lösung hat ihre Vor- <strong>und</strong><br />

Nachteile. Es hängt also immer davon<br />

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netzPRODUKTE/SERVICES<br />

ab, in welcher Umgebung der Benutzer<br />

arbeitet <strong>und</strong> welchen Komfort er<br />

wünscht. Von den Hardware-Routern<br />

eignet sich <strong>für</strong> Komfort gewöhnte Benutzer<br />

am besten das Gateland-Gerät<br />

von Valuesoft. Dieser Router glänzt<br />

durch seine Funktionsvielfalt <strong>und</strong> besitzt<br />

dabei noch eine überschaubare Bedienungsoberfläche.<br />

Für Puristen, die<br />

keinen besonderen Wert auf eine ISDN-<br />

Schnittstelle <strong>und</strong> grafische Benutzeroberflächen<br />

legen, hat wohl der Zyxel-<br />

Router die besseren Karten. Einmal aufgesetzt,<br />

verrichtet der Prestige 310 perfekt<br />

seine Aufgabe <strong>und</strong> besticht hierbei<br />

durch eine hohe Stabilität.<br />

Auf Seiten der Software-Lösungen ist<br />

der Virtual-Gateland besonders hervorzuheben.<br />

Dieser setzt zwar bei der Installation<br />

einige Geduld des Anwenders<br />

voraus, jedoch lohnt sich der Aufwand:<br />

Der Benutzer wird mit einem hervorragenden<br />

Software-Router belohnt. In der<br />

kostenlosen Version – ohne die eingebaute<br />

Firewall – kann er von der Gateland-Homepage<br />

heruntergeladen werden.<br />

Ein Tipp am Rande: Die Freeware-<br />

Version lässt sich übrigens auch sehr<br />

gut als reiner Dial-Out-ISDN-Router<br />

unter Windows 98 verwenden. Für Benutzer<br />

mit weniger als fünf Windows-<br />

Rechner im Netzwerk, die schnell <strong>und</strong><br />

kontrolliert über T-DSL ins Internet<br />

wollen, ist der Engeltreiber zu empfehlen.<br />

Dieser liegt der aktuellen T-Online-<br />

ADSL-CD bei <strong>und</strong> eignet sich <strong>für</strong> fast<br />

alle 32-Bit-Windows-Betriebssysteme.<br />

Wer Probleme mit den PPPoE-Treiber<br />

hat, kann sich umfassend auf der Website<br />

www.adsl-support.de informieren.<br />

Alle getesteten Systeme arbeiten in den<br />

aktuellen (Firmware-)Versionen ohne<br />

Probleme mit der neuen Telekom T-<br />

DSL-Version zusammen. Einzig die<br />

Deutsche Telekom AG hatte bei diesem<br />

Test Probleme mit der Umstellung auf<br />

ihr neues System.<br />

(Thomas Rohde/gh)<br />

Info:<br />

T-Online<br />

Tel.: 0800/3301115<br />

Web: www.t-online.de<br />

LANline 10/2000 39


netzPRODUKTE/SERVICES<br />

TROCKEN HINTER DEN OHREN?<br />

Zwei NAS-Server<br />

im Vergleich<br />

Um die Speicherkapazität von kleineren <strong>Netze</strong>n oder Workgroup-<br />

Segmenten schnell <strong>und</strong> ohne großen Aufwand zu erweitern, bieten viele<br />

Unternehmen so genannte NAS-Server an (Network Attached Storage).<br />

Wir haben zwei dieser Produkte einmal unter die Lupe genommen.<br />

Die beiden Server, die uns zur Verfügung<br />

standen, waren zum einen<br />

der Office-Server von Pyramid Computer<br />

Systems <strong>und</strong> zum anderen ein Filezerver<br />

von Microtest. Beide Produkte<br />

arbeiten mit 64 MByte RAM <strong>und</strong> Linux.<br />

Der Filezerver verwendet ein modifiziertes<br />

Redhat-Linux auf einem K6 mit<br />

350 MHz, das im Flash-Speicher läuft.<br />

Deshalb stehen die eingebauten Platten<br />

voll <strong>und</strong> ganz zum Abspeichern der<br />

Nutzerdaten zur Verfügung. Pyramids<br />

Office-Server läuft statt dessen mit einer<br />

Debian-Distribution als Betriebssystem<br />

<strong>und</strong> einem Pentium 233 MMX<br />

als Prozessor.<br />

Einer der wichtigsten Punkte beim Einsatz<br />

eines NAS-Servers liegt in der einfachen<br />

Integration des Produkts in das bestehende<br />

Unternehmensnetz. Um eine<br />

gültige IP-Adresse zu erlangen, verwen-<br />

40 LANline 10/2000<br />

den beide NAS-Server standardmäßig<br />

DHCP. Steht kein DHCP-Server zur Verfügung,<br />

muss der Nutzer selbst Hand anlegen.<br />

Beim Filezerver ist das noch relativ<br />

einfach: Der Anwender schließt das<br />

Gerät ans Netz an <strong>und</strong> installiert auf einem<br />

vorhandenen Windows-Client die<br />

Applikation “Zerver-View”, über die die<br />

IP-Adresse dann zugewiesen werden<br />

kann. Beim Office-Server hat der Hersteller<br />

den schweren Weg gewählt. Laut<br />

Handbuch soll es zwar in naher Zukunft<br />

möglich sein, IP-Adresse <strong>und</strong> Netzmaske<br />

direkt am Gerät über ein LC-Display einzustellen,<br />

das funktionierte aber bei unserem<br />

Testprodukt noch nicht. Stattdessen<br />

verwendet der Office-Server standardmäßig<br />

die Adresse 192.168.2.100 (außer<br />

der K<strong>und</strong>e hat bereits bei der Bestellung<br />

eine andere IP-Adresse gefordert). Will<br />

man das ändern, muss ein Client-Compu-<br />

ter eine IP aus dem Bereich<br />

192.168.2.xxx erhalten <strong>und</strong> per Crossover-Kabel<br />

mit dem Office-Server verb<strong>und</strong>en<br />

werden. Erst dann lässt sich via<br />

HTML die IP-Adresse ändern. <strong>Das</strong> funktioniert<br />

zwar, hat aber mit Plug and Play<br />

nichts mehr zu tun <strong>und</strong> ist im Vergleich<br />

zu den Lösungen der meisten Konkurrenzprodukte<br />

verhältnismäßig unbedarft.<br />

Laufen die Server erst einmal im Netz,<br />

stehen zu ihrer Konfiguration HTML-<br />

Interfaces zur Verfügung.<br />

DIE FILEZERVER-KONFIGURATION<br />

Verbindet sich der Anwender das erste<br />

Mal mit dem Filezerver, läuft ein mehrstufiger<br />

Setup-Wizard ab. Damit werden<br />

das Administrator-Passwort vergeben,<br />

der Server-Name festgelegt <strong>und</strong> die Uhrzeit<br />

gesetzt. Im nächsten Schritt hat der<br />

Benutzer die Möglichkeit, die IP-Adresskonfiguration<br />

zu modifizieren, beispielsweise,<br />

wenn der Server die Adresse zunächst<br />

via DHCP bezogen hat. Zum Abschluss<br />

legt er dann eine RAID-Gruppe<br />

auf den Festplatten an. In unserem Test<br />

verwendeten wir einen Filezerver des<br />

Distributoren Storesys, der mit drei IDE-<br />

Harddisks mit jeweils 26 GByte Speicher<br />

ausgestattet war (es sind auch SCSI-Konfigurationen<br />

erhältlich). Die drei Platten<br />

konfigurierten wir als 50-GByte-RAID-<br />

5-Array. <strong>Das</strong> Anlegen machte keine Probleme,<br />

genauso wenig wie das spätere<br />

Entfernen <strong>und</strong> nachträgliche Einbinden<br />

einer Platte. Überhaupt hinterließ die<br />

RAID-Verwaltung einen übersichtlichen<br />

<strong>Das</strong> Backup-Tool des Filezervers bietet nur wenige Optionen Nachträgliches Einbinden einer Festplatte in ein RAID-5-Array<br />

www.lanline.de


netzPRODUKTE/SERVICES<br />

Die Möglichkeit, den RAID-Level zu ändern, findet sich beim Office-<br />

Server unter “System”<br />

<strong>und</strong> ausgereiften Eindruck: Zum Abschluss<br />

des Tests löschten wir das RAID-<br />

5-Array <strong>und</strong> legten stattdessen ein RAID-<br />

0-Volume an, auch hier gab es keine<br />

Schwierigkeiten. Anwender haben damit<br />

ein leistungsfähiges Tool zum Volume-<br />

Management in der Hand. Um das weiter<br />

zu verfeinern, kann der Administrator<br />

innerhalb der RAID-Gruppe einzelne<br />

Shares mit speziellen Zugriffsrechten definieren<br />

oder auch mit User-Quotas arbeiten,<br />

um bestimmten Nutzern limitierten<br />

Speicherplatz zuzuweisen. Zur Verbesserung<br />

der <strong>Daten</strong>sicherheit hat der<br />

Anbieter gleich ein Backup-Laufwerk in<br />

den Server eingebaut, hier lässt die Software<br />

allerdings noch zu wünschen übrig,<br />

denn es ist lediglich möglich, alle <strong>Daten</strong><br />

einer RAID-Gruppe oder eines Share zu<br />

sichern oder zurückzuspielen. Außerdem<br />

läuft das Backup nicht automatisch ab,<br />

sondern muss manuell angestoßen werden.<br />

Der Hersteller verspricht jedoch, in<br />

einem der nächsten Firmware-Releases<br />

Verbesserungen einzubauen.<br />

Zum Gewährleisten der <strong>Daten</strong>sicherheit<br />

verwendet der Filezerver das typische<br />

Unix-Konzept mit User- <strong>und</strong> Gruppenrechten.<br />

Die Authentifizierung der<br />

Anwender erfolgt dabei entweder über<br />

NDS, ein Netware-Bindary, eine NT-Domain<br />

oder über den Filezerver selbst. In<br />

letzterem Fall müssen entsprechende<br />

User-Accounts auf dem NAS-Server eingerichtet<br />

werden, <strong>für</strong> die anderen Fälle<br />

42 LANline 10/2000<br />

stehen NCP-Server- <strong>und</strong> SMB-Server-<br />

Utilities zu Verfügung, über die der Filezerver<br />

sich verhältnismäßig leicht in bestehende<br />

Netzwerkstrukturen einbinden<br />

lässt, was besonders bei einer großen Anwenderzahl<br />

viel Zeit spart. Die NDS-Integration<br />

erfolgt im Gegensatz dazu mit<br />

dem Windows-Tool Zerver-View, das<br />

zusätzlich <strong>für</strong> das Updaten der Firmware<br />

zum Einsatz kommt.<br />

Im Betrieb mit dem Filezerver kam es<br />

zu wenigen Überraschungen, die Windows-Anbindung<br />

über Samba lief wie erwartet.<br />

Lediglich beim Einbinden von Linux-Clients<br />

via NFS traten kleinere Konfusionen<br />

auf, da der Filezerver den definierten<br />

Share-Namen ungefragt noch ein<br />

/shares/ vorausstellt, sodass man sie beim<br />

Mounten unter dem erwarteten Namen<br />

nicht findet. Hier muss dann ein Tool wie<br />

“showmount” oder der technische Support<br />

helfen. Der Support brauchte übrigens<br />

einen knappen Tag, um die Antwort<br />

zu mailen.<br />

KONFIGURATION DES OFFICE-SERVERS<br />

Auch beim Office-Server läuft die Konfiguration<br />

über einen Browser ab, aber in<br />

diesem Fall mit höherer Sicherheit, da<br />

SSL zum Einsatz kommt. Neben dem Bereitstellen<br />

von Speicherplatz via Samba<br />

im Windows-Netz verfügt das Pyramid-<br />

Produkt auch über Funktionen als DNS-,<br />

DHCP- <strong>und</strong> Zeit-Server. Was die Sicherheit<br />

angeht, wird auch hier der Zugriff<br />

<strong>Das</strong> Backup-Tool des Office-Servers bietet die wichtigsten<br />

Funktionen<br />

Unix-typisch über Benutzer <strong>und</strong> Gruppen<br />

geregelt. Quotas unterstützt der Office-Server<br />

ebenfalls <strong>und</strong> er kann darüber<br />

hinaus Benutzer- <strong>und</strong> Gruppendaten mit<br />

einem NT-Server synchronisieren. Die<br />

Authentifizierung <strong>für</strong> die Samba-Shares<br />

erfolgt entweder lokal, also über den Office-Server,<br />

oder via NT-Domäne. Alternativ<br />

lässt sich ein entfernter Authentifizierungs-Host<br />

angeben.<br />

Die Backup-Funktionen dieses Servers<br />

sehen besser aus als die des Konkurrenzprodukts:<br />

Sie lassen automatische Jobs<br />

zu <strong>und</strong> ermöglichen bei Hardware-Konfigurationen<br />

ohne integriertes Bandlaufwerk<br />

das Sichern der <strong>Daten</strong> auf einem<br />

SMB- oder NFS-Share im Netz.<br />

Zusätzlich kann der Office-Server als<br />

Printserver zum Einsatz kommen, unser<br />

Testgerät verfügte zu diesem Zweck über<br />

zwei parallele Schnittstellen. Neben<br />

Apple-Filesharing r<strong>und</strong>en ein Telnet-, ein<br />

WINS- <strong>und</strong> ein FTP-Server das Diensteangebot<br />

ab. Schade, dass keine Möglichkeit<br />

besteht, den NFS-Server vernünftig<br />

zu konfigurieren. Er ist zwar installiert<br />

<strong>und</strong> läuft auch, die Shares werden aber<br />

durch das Administrations-Tool nicht<br />

zum Export freigegeben. Zur Integration<br />

von Linux-Clients muss folglich zunächst<br />

smbmount zum Einsatz kommen.<br />

Immerhin bietet der Hersteller versierten<br />

Anwendern, die den NFS-Server mit Debian-Bordmitteln<br />

konfigurieren wollen,<br />

das Root-Password an, allerdings auf ei-<br />

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netzPRODUKTE/SERVICES<br />

genes Risiko. Eine Implementierung der<br />

NFS-Konfiguration in das HTML-Administrations-Tool<br />

ist zur Zeit nicht geplant,<br />

nach Herstellerangaben sind Anwender,<br />

die NFS einsetzen wollen, sowieso<br />

kompetent genug, das manuell zu<br />

tun.<br />

Auch mit dem Office-Server kam es<br />

in der Praxis zu keinen größeren Überraschungen,<br />

die Konfigurations-Tools<br />

sind klar <strong>und</strong> relativ einfach zu bedienen,<br />

ermöglichen direkte Updates, decken<br />

aber leider noch nicht alles ab was<br />

ein Debian-System wirklich kann <strong>und</strong><br />

was sinnvoll wäre. Die Definition der<br />

RAID-Arrays ist etwas versteckt unter<br />

Systemstatus zu finden, außerdem ermöglichte<br />

unser Testgerät lediglich<br />

RAID 0 <strong>und</strong> RAID 1, da es nur über<br />

zwei 20-GByte-Platten verfügte.<br />

FAZIT So positiv das Gesamtbild auch<br />

ist, irgendwie kann man sich des Eindrucks<br />

nicht erwehren, dass die NAS-<br />

Server noch nicht ganz trocken hinter<br />

den Ohren sind. Die Hersteller verwenden<br />

eine Linux-Distribution <strong>und</strong> setzen<br />

dann ein Verwaltungs-Interface drauf,<br />

das die volle Leistungsfähigkeit des zugr<strong>und</strong>eliegenden<br />

Systems nicht in allen<br />

Bereichen ausnützt. Es gibt zwar durchaus<br />

Lichtblicke wie die RAID-Verwaltung<br />

des Filezervers, aber es wäre trotzdem<br />

schön, wenn man auch die Backup-<br />

Hardware auf diesem Gerät vernünftig<br />

nutzen könnte oder wenn es möglich<br />

wäre, den NFS-Server des Office-Servers<br />

auf sinnvolle Weise in Betrieb zu<br />

nehmen. Dies wird sich wohl mit neueren<br />

Versionen der Verwaltungs-Tools<br />

schrittweise verbessern, zunächst eignen<br />

sich die Lösungen aber nur als Speicher<br />

in reinen Windows- beziehungsweise<br />

MacOS-Umgebungen. Da dies<br />

aber die Hauptaufgabe ist, <strong>für</strong> die sie eigentlich<br />

entwickelt wurden, muss unter<br />

dem Strich festgestellt werden, dass die<br />

Geräte auch in der heutigen Form schon<br />

sinnvolle Erweiterungen <strong>für</strong> kleine <strong>Netze</strong><br />

darstellen. Außerdem ist positiv zu<br />

vermerken, dass beide Lösungen verhältnismäßig<br />

leise sind.<br />

(Götz Güttich)<br />

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LANline 10/2000 43


netzPRODUKTE/SERVICES<br />

IM TEST: AXIS NETWORK CAMERA 2100<br />

<strong>Das</strong> Auge<br />

des <strong>Netze</strong>s<br />

Die Network Camera 2100 von Axis ist eine Linux-basierende Videokamera,<br />

die über den integrierten Web-Server Bilder in Echtzeit im<br />

Intranet zu Verfügung stellt. Auf Wunsch veröffentlicht das Gerät auch<br />

Standbilder via FTP auf öffentliche Websites im Internet oder verschickt<br />

sie per E-Mail an beliebige Empfänger.<br />

Ob zur Überwachung des Haupteingangs,<br />

zur Kontrolle von Server-<br />

Räumen oder einfach nur, um den Kollegen<br />

in den USA zu zeigen, dass hier<br />

gerade Nacht ist – die potenziellen Einsatzgebiete<br />

der Axis Network Camera<br />

sind vielfältig. Im Gegensatz zu “normalen”<br />

Videokameras benötigt das<br />

Axis-Pendant keinen dedizierten PC<br />

mit Framegrabber-Karte, um bewegte<br />

Bilder in das lokale Netz zu speisen.<br />

Denn alle hier<strong>für</strong> notwendige Hardware<br />

hat der Hersteller in das Gerät selbst integriert.<br />

Unter einer 32-Bit-RISC-CPU<br />

(Etrax 100), 8 MByte Hauptspeicher<br />

<strong>und</strong> 2 MByte Flash-ROM verrichtet ein<br />

auf Etrax portierter Linux-2.0-Kernel<br />

mit “non-MMU-CPU-Patches” von Uc-<br />

Linux sowie der Boa-Web-Server in der<br />

Version 0.92o seinen Dienst. Wer an<br />

dem Quellcode interessiert ist, kann ihn<br />

von Axis Website (http://developer.<br />

axis.com/) herunterladen. Eine 10Base-<br />

T-Schnittstelle stellt die Verbindung<br />

zum LAN her, ein serielles Interface ermöglicht<br />

den Anschluss eines Modems,<br />

ISDN-Terminaladapters oder GSM-<br />

Handys.<br />

INSTALLATION Die Inbetriebnahme der<br />

Kamera gestaltete sich im Test sehr einfach.<br />

Nachdem das Gerät mit Strom<br />

versorgt <strong>und</strong> mit einem (nicht im Lieferumfang<br />

enthaltenen) LAN-Kabel mit<br />

dem Netzwerk verb<strong>und</strong>en wurde, weist<br />

der Administrator der Kamera mittels<br />

44 LANline 10/2000<br />

ARP-Kommando eine feste IP-Adresse<br />

zu. DHCP unterstützt die Kamera nicht,<br />

allerdings macht es auch keinen Sinn,<br />

wenn sich die Adresse eines Intranet-<br />

Web-Servers regelmäßig ändert. Hat<br />

die 2100 ihre IP-Adresse erhalten, ist<br />

sie mit einem beliebigem Web-Browser<br />

erreichbar <strong>und</strong> präsentiert auf ihrer<br />

Startseite bereits das aktuelle Bild. Ein<br />

Javascript unterscheidet hier zwischen<br />

Microsofts Internet Explorer <strong>und</strong> dem<br />

Netscape Navigator. Während ersterer<br />

ein Active-X-Plug-in benötigt, um r<strong>und</strong><br />

zehn Bilder pro Sek<strong>und</strong>e darstellen zu<br />

können, genügt dem Navigator ein normaler<br />

IMG-Tag, der auf ein CGI-Skript<br />

verweist. Dieses liefert Multipart-<br />

MIME-<strong>Daten</strong> des Content-Types “image/jpeg”.<br />

BETRIEB Die Web-basierende Administration<br />

macht die Verwaltung der Network-Camera<br />

recht einfach. Zwei Wizards<br />

helfen bei der Erstellung komplexerer<br />

Konfigurationen, alternativ können<br />

alle Parameter auch direkt eingestellt<br />

werden. Im Test sollte die Kamera<br />

zunächst alle zehn Sek<strong>und</strong>en eine<br />

Aufnahme machen <strong>und</strong> diese per FTP<br />

auf einen öffentlich zugänglichen Web-<br />

Server übertragen. Dabei war die 2100<br />

im LAN über einen ISDN-Router mit<br />

dem Internet verb<strong>und</strong>en. Nach Angabe<br />

von FTP-Server, User-Name, Passwort<br />

<strong>und</strong> Zielverzeichnis übertrug die Axis-<br />

Kamera zuverlässig die gewünschten<br />

<strong>Daten</strong>. Der Webmaster muss lediglich<br />

eine passende Web-Seite erstellen, die<br />

das Bild den Besuchern der Website<br />

präsentiert.<br />

Im LANline-Test lieferte die Axis Network Camera 2100 über einen ISDN-Terminal-<br />

Adapter im 15-Sek<strong>und</strong>en-Abstand Bilder ins Internet<br />

Zur Überwachung entfernter Objekte<br />

bietet die Kamera über ein angeschlossenes<br />

Modem dem Benutzer die Möglichkeit,<br />

sich direkt von seinem Arbeitsplatz<br />

in die Kamera einzuwählen. Alter-<br />

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nativ kann Axis Webcam auch selbstständig<br />

das Internet anwählen <strong>und</strong> ihre<br />

Bilder per FTP oder E-Mail übertragen.<br />

Im Test schlossen wir die Kamera an<br />

den ISDN-Terminaladapter Webstar<br />

von E-Link (www.elink.de) an, der über<br />

AT-Befehle via serieller Schnittstelle<br />

gesteuert wird. Als Modemtyp im Kamera-Setup<br />

musste der Eintrag “Generic”<br />

herhalten, als ISP kam der Internetby-Call-Anbieter<br />

MSN zum Einsatz.<br />

Auch diese Konstellation funktionierte<br />

ohne Probleme. Besonders der schnelle<br />

Verbindungsaufbau über das ISDN-<br />

Netz machte sich hier vorteilhaft bemerkbar.<br />

Ein altes US-Robotics-Modem<br />

funktionierte ebenfalls nach einigem<br />

Ausprobieren mit dem Init-String,<br />

ein Creatix 14.4 verweigerte hingegen<br />

die Einwahl in das Internet. Schade ist,<br />

dass Axis lediglich vier verschiedene<br />

Modemtypen vorkonfiguriert. Wer keines<br />

der erwähnten Modelle sein Eigen<br />

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nennt, muss sich detailliert mit dem AT-<br />

Befehlssatz seines Geräts auseinandersetzen.<br />

Bei der Auswahl der Bildgröße hat der<br />

Benutzer die Wahl zwischen 320 mal 240<br />

<strong>und</strong> 640 mal 480 Bildpunkten sowie vier<br />

Kompressionsstufen. Um die Netzbelastung<br />

im Intranet zu begrenzen, stehen<br />

zehn Übertragungsraten zwischen 0,1<br />

MBit/s <strong>und</strong> “unbegrenzt” zur Verfügung.<br />

Im Test tendierte der automatische Weißabgleich<br />

der Geräts zu einem starken<br />

Blaustich bei Tageslicht. Dies kann der<br />

Benutzer durch die Auswahl eines festen<br />

Werts (“fixed outdoor”) ausgleichen.<br />

Leider verliert die Kamera mit der aktuellen<br />

Firmware 2.02 bei einem Reset<br />

oder Stromausfall diese Einstellung, obwohl<br />

das Menü weiterhin die entsprechende<br />

Auswahl anzeigt. Hier hilft nur<br />

die Änderung des Abgleichs auf “automatic”<br />

<strong>und</strong> anschließend wieder auf den<br />

gewünschten Wert.<br />

netzPRODUKTE/SERVICES<br />

FAZIT Axis Network Camera 2100 wird<br />

ihren Ansprüchen – bis auf ein paar<br />

kleine Schönheitsfehler – gerecht. Wer<br />

seine Website mit aktuellen Schnappschüssen<br />

aus dem Unternehmen auflockern<br />

möchte, ist mit dem Gerät gut bedient.<br />

Allerdings hat die multimediale<br />

Erweiterung auch ihren Preis: Für 975<br />

Mark ist die Kamera im Handel erhältlich.<br />

Im Gegensatz zum Vorgängermodell<br />

Neteye faszinierte die relativ flüssige<br />

Darstellung von Bewegtbildern im<br />

Intranet. Für das nächste Modell wünschen<br />

wir uns noch die Übertragung von<br />

Ton.<br />

(Georg von der Howen)<br />

Info:<br />

Axis<br />

Tel.: 089/9593960<br />

Web: www.de.axis.com/glocal/products/<br />

camera_servers/index.html<br />

E-Mail: info-de@axis.com<br />

LANline 10/2000 45


netzPRODUKTE/SERVICES<br />

SOFTWARE-MANAGEMENT MIT DONGLES<br />

Legalität<br />

ist Trumpf<br />

Dongles im Netzwerk? So mancher denkt beim Stichwort “Dongle” nur<br />

an dessen Einsatz als Kopierschutz. Ein ausgereiftes Dongle-System<br />

lässt jedoch noch viel mehr Möglichkeiten zu: ein Software-Management.<br />

Die zur Zeit laufende Kampagne des<br />

Verbands BSA (Business Software<br />

Alliance) befasst sich mit dem richtigen<br />

Software-Management im Netzwerk. Die<br />

Thematik ist mit der Überschrift “Sie haben<br />

allen Gr<strong>und</strong>, nervös zu sein.” betitelt. Diese<br />

Nervosität ergibt sich aus Fragen, die Manager<br />

<strong>und</strong> Administratoren beantworten<br />

müssen wie beispielsweise: Sind Sie h<strong>und</strong>ertprozentig<br />

sicher, dass Sie das Software-<br />

Management Ihrer Firma im Griff haben?<br />

Wissen Sie genau, welche Software bei Ihnen<br />

installiert ist? Sind alle installierten<br />

Programme auch korrekt lizenziert?<br />

Die Rechtsprechung sorgt mit Gesetzen<br />

wie gewerblichem Rechtschutz, dem Urheberrecht<br />

<strong>und</strong> dem allgemeinen Strafrecht<br />

<strong>für</strong> eine Vielzahl von Strafbedingungen,<br />

die einzelne Formen der Software-Piraterie<br />

verbieten. Ein Geschäftsleiter muss<br />

48 LANline 10/2000<br />

bei Missbrauch der Gesetze mit zivilrechtlichen<br />

<strong>und</strong> strafrechtlichen Konsequenzen<br />

rechnen. Er geht ein Risiko ein, wenn er in<br />

seiner Firma Software-Piraterie duldet<br />

oder sogar fördert. Vervielfältigt ein Mitarbeiter<br />

urheberrechtlich geschützte Software<br />

unberechtigt, damit seine Kollegen<br />

auch mit der Software arbeiten können,<br />

drohen Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren<br />

oder Geldstrafen (Paragraph 106 UrhG).<br />

Denn DV-Verantwortliche beziehungsweise<br />

Unternehmensleiter sind da<strong>für</strong> zuständig,<br />

dass die gesamte Software auf ihren<br />

Firmencomputern lizenziert ist.<br />

Im Rahmen verschiedener Lizenzvergehen<br />

mahnte Alexandre Salzmann, Vorsitzender<br />

der BSA in Zentraleuropa, Software-Management<br />

sorgfältig zu prüfen<br />

<strong>und</strong> einzusetzen: “Unwissenheit schützt<br />

vor Strafe nicht. Daher sollte jedes Unter-<br />

Statusanzeige <strong>für</strong> Wk-LAN/Wk-Net-Server <strong>Das</strong> Dialogfeld <strong>für</strong> Netzwerkeinstellungen<br />

nehmen genau prüfen, ob <strong>für</strong> alle Software-Programme,<br />

die im Einsatz sind,<br />

auch ausreichend Lizenzen erworben wurden.<br />

<strong>Das</strong> ist Chefsache.”<br />

Wie erreicht aber ein Unternehmen die<br />

Einhaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen,<br />

damit das Software-Management<br />

auf legalen Wegen bleibt? Ein ausgereiftes<br />

Dongle-System bietet hier<strong>für</strong> eine Lösung.<br />

Nachfolgend soll das Sicherheitskonzept<br />

an sich, danach die Sicherheit im Netzwerk<br />

vorgestellt werden.<br />

Ein Kopierschutz- <strong>und</strong> Lizenzierungssystem<br />

auf Dongle-Basis ermöglicht Verschlüsselung<br />

über Hardware-Lösungen.<br />

Damit diese beim Anwender flexibel an<br />

verschiedenen Schnittstellen eingesetzt<br />

werden können, gibt es sie meist in verschiedenen<br />

Ausführungen. Die gängigsten<br />

Varianten arbeiten mit der parallelen<br />

Schnittstelle, dem USB, der seriellen<br />

Schnittstelle oder als Steckkarte <strong>für</strong> den<br />

(E)ISA-Bus. Häufig kommen auch<br />

PCMCIA-Karten, Lösungen <strong>für</strong> die<br />

RS232C-Schnittstelle <strong>und</strong> <strong>für</strong> die ADB-<br />

Schnittstelle zum Einsatz. Im Inneren der<br />

Hardware befindet sich ein ASIC, der <strong>für</strong><br />

die Ver- <strong>und</strong> Entschlüsselung sorgt.<br />

Die Verschlüsselung hängt bei einer Lösung<br />

wie Wibu-Key von Wibu-Systems<br />

von drei Parametern ab, die zusammen einen<br />

dreistufigen Prozess bilden: dem Firm-<br />

Code (24-Bit-Wert), dem User-Code (24-<br />

Bit-Wert) <strong>und</strong> dem Selection-Code (32-<br />

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netzPRODUKTE/SERVICES<br />

Bit-Wert). Der Firm-Code wird vom Hersteller<br />

im Rahmen einer Lizenz individuell<br />

nur einmal vergeben. Der Software-Anbieter<br />

wiederum kann den User-Code selbst<br />

bestimmen. Und der Selection-Code ermöglicht<br />

vier Milliarden verschiedene Algorithmusvarianten<br />

<strong>für</strong> ein einziges Firm-<br />

Code/User-Code-Paar <strong>und</strong> geht ebenfalls in<br />

die Berechnung der Verschlüsselungssequenz<br />

ein.<br />

Der Schutz eines Dongle-Systems basiert<br />

folglich auf verschiedenen Komponenten:<br />

– Der Hardware oder besser gesagt deren<br />

ASIC, der über gespeicherte Firm- <strong>und</strong><br />

User-Codes eine Verschlüsselung oder<br />

Entschlüsselung von <strong>Daten</strong> ermöglicht.<br />

Dongles <strong>für</strong> unterschiedliche Schnittstellen<br />

– Der Art, wie die Lösung in ein geschütztes<br />

Programm eingebaut wird, das heißt,<br />

wann <strong>und</strong> in welcher Reihenfolge die<br />

Verschlüsselungen stattfinden. Beim expliziten<br />

Schutz, also dem direkten Einbau<br />

in den Quellcode der zu sichernden Software,<br />

gibt es zwei Gr<strong>und</strong>methoden. Erstens<br />

die “Required Information Decryption”<br />

(RID), bei welcher der Hersteller<br />

den Programmcode oder die Nutzdaten<br />

als Sequenz verschlüsselt in das Programm<br />

integriert, bevor er es ausliefert.<br />

Kommen bei der Entschlüsselung falsche<br />

Ergebnisse zustande, funktioniert<br />

die Software nicht richtig. Bei der zweiten<br />

Methode, dem “Random Encryption<br />

Decryption” (RED), erzeugt das geschützte<br />

Programm eine Zufallssequenz<br />

<strong>und</strong> legt diese ab. Die verschlüsselte<br />

Software funktioniert dann nur, wenn die<br />

50 LANline 10/2000<br />

Ergebnisse der Zufallssequenz bei der<br />

Entschlüsselung identisch sind.<br />

Verschiedene Algorithmen bieten <strong>für</strong><br />

viele Anwendungen die richtige Lösung:<br />

– Der Original-FEAL-32-Algorithmus<br />

sorgt <strong>für</strong> hohe Sicherheit bei der <strong>Daten</strong>verschlüsselung.<br />

– Die Permutation eignet sich <strong>für</strong> Zeichenketten.<br />

– Der Knuth-Algorithmus bietet hohe Geschwindigkeit.<br />

SICHERHEIT IM NETZWERK Die Netzwerkunterstützung<br />

einer Lösung wie Wibu-Key<br />

ermöglicht die Kontrolle von<br />

“Floating Licenses” innerhalb des gesamten<br />

Netzwerks. So ist es nicht erforderlich,<br />

an jedem Client-<br />

Rechner, an dem die<br />

geschützte Software<br />

zum Einsatz kommt,<br />

eine Kopierschutz-<br />

Hardware zu verwenden.<br />

Es genügt,<br />

eine “Wibu-Box” an<br />

einem Rechner im<br />

Netz, beispielsweise<br />

am Server, anzuschließen.<br />

Hiermit lässt sich<br />

sicherstellen, dass<br />

die Lizenzanzahl der<br />

geschützten Software<br />

nicht überschritten wird. Die Kommunikation<br />

findet dabei auf zweierlei Arten<br />

statt: Wk-Net <strong>und</strong> Wk-LAN.<br />

Wk-Net funktioniert in beliebigen<br />

Netzwerken, da es protokollunabhängig<br />

ist. Hierbei fragt ein Prozess zyklisch die<br />

Hardware ab <strong>und</strong> aktualisiert automatisch<br />

eine Datei auf dem Datei-Server.<br />

Die Wk-Net-Server gibt es als NLM <strong>für</strong><br />

Novell Netware <strong>und</strong> <strong>für</strong> Windows. Der<br />

Server muss hierbei kein PC sein, dadurch<br />

ist Wk-Net auch in heterogenen<br />

<strong>Netze</strong>n einsatzfähig, zum Beispiel mit einer<br />

Workstation als Server <strong>und</strong> Macintosh-Rechnern<br />

als Clients. Die geschützten<br />

Programme greifen direkt auf die Server-Datei<br />

zu. Sie verwaltet sowohl die<br />

Anzahl der gleichzeitigen Programmbenutzer,<br />

als auch die Verschlüsselung der<br />

<strong>Daten</strong>.<br />

Eine Alternative dazu bietet der Schutz<br />

im Netzwerk mit Wk-LAN. Diese Lösung<br />

arbeitet in TCP/IP-Netzwerken. Mit<br />

Wk-LAN greifen die Rechner auf die Wibu-Box<br />

im Netz genauso zu wie auf eine<br />

lokale Box am eigenen PC. Damit sind<br />

alle Tools, die es <strong>für</strong> einzelne PCs gibt,<br />

auch im Netzwerk anwendbar. <strong>Das</strong> ermöglicht<br />

sowohl die automatische Verschlüsselung<br />

als auch die explitzite Implementierung.<br />

WERKZEUGE ZUM NETZWERKSCHUTZ<br />

Für das Verwalten des Netzwerks steht der<br />

Server-Monitor “WkSvmon.exe” <strong>für</strong> Windows<br />

9x, Windows NT <strong>und</strong> Windows<br />

2000 zur Verfügung. Dieses Tool sucht<br />

beim Start gleich nach Server-Prozessen<br />

<strong>und</strong> ermöglicht das Löschen aller Benutzer<br />

auf einmal genauso wie das Entfernen einzelner<br />

Anwender. Die Löschfunktion ist<br />

notwendig, um “ungültig” gewordene Benutzer,<br />

die beispielsweise durch Programmabstürze<br />

entstehen, an die tatsächliche<br />

Situation anzupassen <strong>und</strong> freie Lizenzen<br />

wieder zur Verfügung zu stellen. Darüber<br />

hinaus lässt sich mit der Software <strong>für</strong><br />

einen ausgewählten Server der Status anzeigen.<br />

Die Systemsteuerungserweiterung<br />

“Wibuke32. cpl” <strong>für</strong> Windows 9x, Windows<br />

NT <strong>und</strong> Windows 2000 ermöglicht<br />

weitere Netzwerkeinstellungen <strong>für</strong> Wk-<br />

Net <strong>und</strong> Wk-LAN.<br />

Ein Kopierschutz- <strong>und</strong> Lizenzierungssystem<br />

auf Dongle-Basis bietet sowohl<br />

Software-Herstellern als auch Anwendern<br />

etliche Sicherheitsmechanismen.<br />

Hersteller greifen auf die Vielseitigkeit<br />

der Lizenzierungsmöglichkeiten zu <strong>und</strong><br />

schützen so ihr geistiges Eigentum. Anwender<br />

der geschützten Software wissen<br />

wiederum, dass sie aufgr<strong>und</strong> der Lizenzierungsmöglichkeiten<br />

nicht in Konflikt<br />

mit der Rechtsprechung kommen können.<br />

(Elke Spiegelhalter/gg)<br />

Quellen:<br />

www.bsa.de, IHK Wirtschaft 10/99, Wibu-<br />

Key Broschüre, Wibu-Key Benutzerhandbuch,<br />

Artikelserie “Sicherer expliziter Softwareschutz”<br />

von Marcellus Buchheit<br />

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CONCORD MYHEALTH<br />

Informationen<br />

à la Carte<br />

Ehealth von Concord überwacht Netzwerke, Server, Router <strong>und</strong> Applikationen.<br />

Die Software läuft unter Solaris beziehungsweise Windows<br />

NT, erfasst unzählige Details der Geräte <strong>und</strong> sammelt sie in einer<br />

zentralen <strong>Daten</strong>bank. Bei der Auswertung erhält der Administrator jetzt<br />

Unterstützung: Myhealth erlaubt beliebige <strong>Daten</strong> zu individuellen<br />

Berichten zu kombinieren.<br />

Was als aufgebohrter Protokoll-Analyzer<br />

anfing, analysiert heute die Leistung<br />

<strong>und</strong> Verfügbarkeit bis zur Applikationsebene<br />

hinauf. Network Health von<br />

Concord hat sich längst zu Ehealth gemausert<br />

– einer Lösung, die neben Interna aus<br />

Servern, Router <strong>und</strong> Switches auch Netzwerkparameter<br />

<strong>und</strong> Service-Level-Agreements<br />

überwacht. Durch die Übernahme<br />

von Empire Technologies verfügt Concord<br />

über die Technologie, um Agenten auf den<br />

Betriebssystemen Windows NT/2000 <strong>und</strong><br />

52 LANline 10/2000<br />

Unix abzufragen <strong>und</strong> deren Informationen<br />

in das Gesamtbild einfließen zu lassen.<br />

Mittlerweile besteht Ehealth aus drei Teilbereichen:<br />

– Network Health <strong>für</strong> die Dienste,<br />

– System Health <strong>für</strong> die Echtzeitüberwachung<br />

von PCs <strong>und</strong> Servern sowie<br />

– Application Health, mit dem die Antwortzeit<br />

<strong>und</strong> Verfügbarkeit von Anwendungen<br />

kontrolliert wird.<br />

Alle <strong>Daten</strong> stehen an der Ehealth-Konsole<br />

entweder über einen Web-Browser<br />

Myhealth erstellt übersichtliche Reports, die individuell gruppiert werden können<br />

oder eine eigene Managementoberfläche<br />

zur Verfügung. Die Menge der protokollierten<br />

<strong>Daten</strong> ist gewaltig, denn Ehealth<br />

nutzt mehrere Wege, um die Informationen<br />

aus den Geräten oder Anwendungen<br />

abzurufen. Kern des Systems ist die Certified<br />

Library von Concord. Etwa 400 bis<br />

500 Geräte von 60 Herstellern sind darin<br />

erfasst <strong>und</strong> in Ehealth eingebaut. Die Library<br />

wird ständig aktualisiert, ein eigenes<br />

Team in den USA fügt neue Geräte dazu.<br />

K<strong>und</strong>en können Anfragen <strong>für</strong> bislang unbekannte<br />

Systeme an Concord schicken.<br />

Der Hersteller garantiert, die gewünschten<br />

<strong>Daten</strong> binnen 90 Tagen in die Certified<br />

Library zu integrieren. Notwendig ist nur<br />

ein Dump der SNMP-MIB.<br />

Die Kommunikation zwischen Ehealth<br />

<strong>und</strong> den überwachten Geräten läuft über<br />

SNMP. Wenn das abgefragte Gerät bereits<br />

über einen eigenen IP/SNMP-Stack verfügt<br />

<strong>und</strong> in der Library aufgeführt ist, hat<br />

Ehealth sofort darauf Zugriff. Geringe <strong>Daten</strong>mengen<br />

wandern per Polling zur Konsole,<br />

wenn es sich um größere Systeme<br />

handelt, nutzt Concord die vorhandenen<br />

Lösungen der Gerätehersteller. Ein Highend-Router<br />

von Cisco verfügt über einige<br />

h<strong>und</strong>ert Parameter, viele davon ändern sich<br />

<strong>und</strong> werden fortlaufend aufgezeichnet. In<br />

so einem Fall verwendet Ehealth eine<br />

Schnittstelle zur Cisco-Managementplattform<br />

<strong>und</strong> extrahiert die <strong>Daten</strong> per FTP-<br />

Transfer. An der Ehealth-Konsole werden<br />

die gewünschten Informationen dann in<br />

die interne <strong>Daten</strong>bank eingelesen. Eine<br />

weitere Möglichkeit <strong>Daten</strong> zu sammeln<br />

nutzt Ehealth bei Systemen, die nicht von<br />

sich aus mit SNMP zurecht kommen wie<br />

Server <strong>und</strong> PCs. Hier sorgen Agenten <strong>für</strong><br />

das Bereitstellen der Informationen. Dank<br />

der Übernahme von Empire sind dessen<br />

Agents vollständig integriert. Im Moment<br />

werden die Betriebssysteme Solaris 2.x,<br />

Windows NT, Windows 2000, HP-UX<br />

10.x/11.x, IRIX 6.2+, AIX 4.2+ sowie Digital<br />

Unix 4.x <strong>und</strong> Linux 2.x (Redhat 5.1+)<br />

unterstützt.<br />

Durch die Menge an <strong>Daten</strong> von Ehealth<br />

gewinnen die Berichte <strong>und</strong> Auswertungen<br />

der Software große Bedeutung. Ein Beispiel:<br />

Allein <strong>für</strong> einen Intel-basierenden<br />

Server fallen Parameter aus den Katego-<br />

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ien CPU, Speicher, Disk, Partition, Prozesse<br />

<strong>und</strong> Antwortzeit an. Jede Kategorie<br />

besitzt nochmals etwa zehn Unterpunkte.<br />

Um mit den gesammelten Informationen<br />

überhaupt etwas sinnvolles anfangen zu<br />

können, muss der Administrator in der Lage<br />

sein, die <strong>für</strong> ihn wichtigen Infos herauszupicken.<br />

Ehealth bietet dazu vordefinierte<br />

Reports an, die Parameter, nach Überbegriffen<br />

sortiert, zusammenfassen. So gibt<br />

es einen eher betriebswirtschaftlich orientierten<br />

Report mit der Verfügbarkeit von<br />

Diensten <strong>und</strong> Geräten oder technische<br />

Analysen über UDP-Traffic. Um die Analyse<br />

besser auf den Anwender zuzuschneiden,<br />

ist Myhealth hinzugekommen, ein<br />

Tool <strong>für</strong> die Ehealth-Konsole. Mit<br />

Myhealth kann der Administrator die vordefinierten<br />

Berichte verlassen <strong>und</strong> sich<br />

ganz nach eigenem Gutdünken aus der Parameterdatenbank<br />

bedienen. So mischt<br />

man in Berichten beliebige Hersteller,<br />

Technologien oder Anwendungen, ganz<br />

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wie der aktuelle Schwerpunkt aussieht.<br />

Myhealth reduziert auch die Menge der<br />

<strong>Daten</strong> – während in einem fertigen Bericht<br />

in der Regel etwa 20 Parameter eingebaut<br />

sind, beschränken sich die Anwender<br />

meist auf drei bis fünf <strong>Daten</strong>. Dabei sind<br />

Messungen <strong>und</strong> Vergleiche bis hinauf zur<br />

obersten Applikationsebene möglich. Die<br />

Empire-Agent-Technologie kann zum<br />

Beispiel Abfragen an Microsoft Exchange<br />

starten <strong>und</strong> erhält die Reaktionszeit mit der<br />

auch der Anwender leben muss. Die Endezu-Ende-Leistung<br />

wird quantisiert <strong>und</strong><br />

kann zur Ursachenforschung genutzt werden.<br />

Denn das Ergebnis, etwa eine Antwortzeit<br />

von drei Sek<strong>und</strong>en, kann an unzähligen<br />

Ursachen liegen. Ehealth protokolliert<br />

die logische Kette bis hinunter zur<br />

OSI-Schicht vier. Ob ein DNS-Dienst zu<br />

spät reagierte, ein Router zu wenig Bandbreite<br />

zur Verfügung stellte oder der <strong>Daten</strong>bank-Server<br />

schlichtweg überlastet war<br />

– durch schrittweises Drill-Down erfährt<br />

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der Administrator letztendlich wo es hakt.<br />

Mit Myhealth ist die Suche noch einfacher<br />

geworden. Vermutet der Admin ohnehin,<br />

wo der Engpass liegt, kann er alle verdächtigen<br />

Werte in einem Report zusammenstellen.<br />

Dank der neuen, grafischen Oberfläche<br />

geht das auch erheblich schneller,<br />

als ohne Myhealth. Schon früher konnten<br />

Informationen aus der <strong>Daten</strong>bank zusammengestellt<br />

werden, allerdings waren<br />

da<strong>für</strong> Programmierkenntnisse der Network<br />

Health Scriptsprache notwendig. Nun liegen<br />

die <strong>Daten</strong> offen in einer Auswahlliste<br />

<strong>und</strong> werden per Mausklick zusammengestellt.<br />

Trotz Myhealth versucht die Software<br />

dem Administrator so viel Arbeit wie<br />

möglich abzunehmen.<br />

(Elmar Török/mw)<br />

Weitere Informationen:<br />

Concord Communications<br />

Tel.: 089/94490-245<br />

Web: www.concord.com<br />

LANline 10/2000 53


netzPRODUKTE/SERVICES<br />

ENDGERÄTE<br />

INHALT PRODUKT-NEWS<br />

Endgeräte: 54 Server, Workstations, NCs, Laptops,<br />

PDAs, Drucker, Printserver, Scanner<br />

Aktive Komponenten: 56 Bridges, Router, Hubs,<br />

Switches, Gateways, NICs, WLANs<br />

Management: 58 NOS, System- <strong>und</strong> Netzwerkmanagement,<br />

DBMS, Remote-Control-Software, Dokumentenmanagement,<br />

CRM<br />

Messtechnik: 60 Kabeltester, Protokoll-Analyzer,<br />

ISDN-ATM-Tester<br />

Schutz/Sicherheit: 62 Firewalls, Virenschutz, Krypto-<br />

Produkte, Authentisierungssysteme, PKI-Lösungen,<br />

USVs, Red<strong>und</strong>anzlösungen<br />

Speichersysteme: 64 RAID, Backup-Hardware/Software,<br />

Speichersubsysteme, Festplatten, optische<br />

Speicher, SANs<br />

Internet/Intranet: 66 Server <strong>und</strong> Clients <strong>für</strong> Internetbasierte<br />

Dienste, Web-Server, Browser, E-Commerce,<br />

E-Business, Shop-Lösungen, HTML/XML-Editoren<br />

Messaging: 68 Unified Messaging, E-Mail, Fax-Lösungen,<br />

Verzeichnisdienste, X.400<br />

Host-Anbindung: 69 Terminalemulationen, Web-to-<br />

Host<br />

Verkabelung: 70 Kabel-(systeme), Stecker, Dosen,<br />

Schränke, Mediakonverter, Monitorzusammenschalter,<br />

Mobilar <strong>für</strong> Server-Räume<br />

Farbtintenstrahler<br />

<strong>für</strong>s Netzwerk<br />

Für den wachsenden Bedarf<br />

an schnellen <strong>und</strong> hochqualitativen<br />

Farbdruckern in Netzwerkumgebung<br />

hat Hewlett-<br />

Packard die Modellserie HP<br />

Business Inkjet 2200 entwickelt.<br />

Die drei verfügbaren<br />

Modelle 2200, 2250 <strong>und</strong><br />

2250NT sind von der Einstiegsvariante<br />

bis zum vollwertigen<br />

Netzwerkdrucker<br />

Der Farbtintenstrahldrucker HP<br />

Business Inkjet 2250 ist <strong>für</strong> den<br />

Netzwerkeinsatz konzipiert<br />

54 LANline 10/2000<br />

modular aufgebaut <strong>und</strong> entsprechend<br />

aufrüstbar. <strong>Das</strong><br />

Einstiegsmodell 2200 kostet<br />

861 Mark, das Netzwerkmodell<br />

mit integriertem Printserver<br />

(HP Jetdirect 600N EIO)<br />

kommt auf 1982 Mark.<br />

Nach Angaben des Herstellers<br />

liegt die Druckgeschwindigkeit<br />

bei bis zu 15 Seiten<br />

pro Minute monochrom <strong>und</strong><br />

bis zu 14 Seiten in Farbe. Auf<br />

die Anforderungen im Office<br />

sind auch die Papierkapazität<br />

(250 Blatt, 2500NT: 2 x 250<br />

Blatt), <strong>und</strong> das monatliche<br />

Druckvolumen von bis zu<br />

10.000 Seiten ausgelegt. Die<br />

Modelle 2250 <strong>und</strong> 2250NT<br />

verfügen jeweils über zwei<br />

96-MHz-RISC-Prozessoren<br />

sowie 24 MByte RAM (Standard<br />

8 MByte, ausbaubar bis<br />

88 MByte). Die beiden höherwertigen<br />

Modellvarianten<br />

bieten neben HPA als<br />

Druckersprachen auch HP<br />

PCL5Ce <strong>und</strong> HP Postscript<br />

Level 2 Emulation; sie bieten<br />

damit Kompatibilität zu verbreitetenSeitenbeschreibungssprachen.<br />

Die Netzwerkanbindung<br />

unterstützt<br />

nach Angaben des Herstellers<br />

alle gängigen Netzwerkprotokolle<br />

<strong>und</strong> Betriebssysteme<br />

(Windows 95/98/NT4.0/2000/<br />

Terminal-Server, MacOS ab<br />

8.6, Netware 3.1x/4.x/5.0x,<br />

HP-Unix, Linux, OS2 Warp<br />

<strong>und</strong> Solaris). (pf)<br />

Info:<br />

Hewlett-Packard<br />

Tel.: 0180/532 62 22<br />

Web: www.hewlett-packard.de<br />

Notebook <strong>für</strong> Büro<br />

<strong>und</strong> Außendienst<br />

Die neue Notebook-Serie<br />

Travelmate 520 von Acer<br />

zielt nach Angaben des Herstellers<br />

auf professionelle Benutzer,<br />

die einen intensiven<br />

Einsatz sowohl im Büro als<br />

auch unterwegs planen. Mit<br />

seinen 13 beziehungsweise 14<br />

Zoll großen TFT-Displays<br />

<strong>und</strong> der Dual-View-Unterstützung<br />

<strong>für</strong> externe Monitore<br />

soll sich das System insbesondere<br />

auch als Präsentationsgerät<br />

eignen – auf dem internen<br />

Display <strong>und</strong> dem externen<br />

Monitor lassen sich dabei<br />

unterschiedliche Inhalte darstellen.<br />

Die Serie Travelmate<br />

520 ist mit stromsparenden<br />

Pentium-III-Mobile-Prozessoren<br />

(Taktfrequenz bis zu<br />

700 MHz) von Intel bestückt,<br />

die mobiles Arbeiten von bis<br />

zu vier St<strong>und</strong>en ermöglichen<br />

sollen. Der Hauptspeicher<br />

von 64 MByte RAM lässt sich<br />

bis auf 512 MByte ausbauen,<br />

die Festplattenkapazität variiert<br />

je nach Modell <strong>und</strong> be-<br />

trägt maximal 12 GByte. Zur<br />

technischen Gr<strong>und</strong>ausstattung<br />

zählen ein leistungsfähiger<br />

Grafikchip (ATI Rage<br />

Mobility) sowie 8 MByte<br />

Videospeicher. Für die Kommunikationsanbindung<br />

im<br />

Die Notebook-Serie Travelmate<br />

520 von Acer empfiehlt sich mit<br />

ihren Display- <strong>und</strong> Connectivity-<br />

Eigenschaften als Kompaktbüro<br />

<strong>für</strong> unterwegs<br />

Büro <strong>und</strong> unterwegs sorgen<br />

ein integrierter Ethernet-Port<br />

<strong>und</strong> ein entsprechendes 56kBit-Modem.<br />

Mitgeliefert<br />

wird ebenfalls ein CD-ROM-<br />

Laufwerk, das sich bei Bedarf<br />

gegen andere, optionale Module<br />

wie eine zweite Festplatte,<br />

ein DVD- oder ein CD-<br />

RW-Laufwerk austauschen<br />

lässt. Zu den weiteren Optionen<br />

zählen eine Docking-Station<br />

<strong>für</strong>s Büro sowie eine<br />

USB-Videokamera mit spezieller<br />

Halterung. Die Preise der<br />

Travelmate-520-Serie variieren<br />

je nach Modell <strong>und</strong> Betriebssystem<br />

zwischen 3699<br />

<strong>und</strong> 6999 Mark. Beispielsweise<br />

kostet das Modell 521TE<br />

(600 MHz, 13,3-Zoll-TFT, 6<br />

GByte) 3999 Mark, das Modell<br />

522TX (600 MHz, 14,1-<br />

Zoll-TFT, 12 GByte) kommt<br />

auf 4999 Mark. (pf)<br />

Info:<br />

Acer Computer, Deutschland<br />

Tel.: 0800/22 44 999<br />

Web: www.acer.de<br />

www.lanline.de


Printserver mit<br />

drei Drucker-Ports<br />

Der externe Printserver<br />

PS113 von Netgear bietet<br />

drei bidirektionale parallele<br />

Druckeranschlüsse <strong>und</strong> eignet<br />

sich somit zum gleichzeitigen<br />

Betrieb entsprechend<br />

vieler Endgeräte. Die<br />

LAN-Schnittstelle unterstützt<br />

10/100Base-T (autosensing)<br />

<strong>und</strong> damit Ethernet<br />

sowie Fast Ethernet. Der multiprotokollfähige<br />

Printserver<br />

eignet sich nach Angaben des<br />

Herstellers <strong>für</strong> die Zusammenarbeit<br />

mit Betriebssystemen<br />

wie beispielsweise<br />

Windows, Netware <strong>und</strong><br />

Unix, in heterogenen Netzwerkumgebungen<br />

lassen sich<br />

die unterschiedlichen Kommunikationsprotokollegleichzeitig<br />

nutzen. <strong>Das</strong> kompakte<br />

Gerät soll über ein stabiles<br />

Metallgehäuse <strong>und</strong> LED-Anzeigen<br />

verfügen; ein Win-<br />

Die Sparc-Server der Modellreihe<br />

Hamserver U450 sind <strong>für</strong> den<br />

Einsatz im Enterprise- <strong>und</strong> ISP-<br />

Umfeld konzipiert<br />

dows-basierendesKonfigurationsprogramm ist im Lieferumfang<br />

enthalten. Der<br />

Preis des Printservers PS113<br />

beträgt 499 Mark. (pf)<br />

www.lanline.de<br />

Info:<br />

Netgear Deutschland<br />

Tel.: 089/944 90-0<br />

Web: www.netgearinc.de<br />

netzPRODUKTE/SERVICES<br />

ENDGERÄTE<br />

Sparc-Server <strong>für</strong><br />

ISPs <strong>und</strong> Enterprise<br />

Speziell <strong>für</strong> den Einsatz als<br />

Enterprise-, <strong>Daten</strong>bank- oder<br />

ISP-Web-Server hat Transtec<br />

zwei neue Sparc-Server-Modelle<br />

auf den Markt gebracht.<br />

Die Serie Hamserver U450<br />

nutzt die Sparc-Vierprozessorarchitektur<br />

mit einer maximalen<br />

Taktfrequenz von 450<br />

MHz <strong>und</strong> 4 MByte Cache-<br />

Speicher; der Hauptspeicher<br />

kann auf bis zu 4 GByte ausgebaut<br />

werden. Charakteristisch<br />

<strong>für</strong> die Modellserie sind<br />

die zahlreichen Festplatteneinschübe<br />

<strong>und</strong> red<strong>und</strong>anten<br />

Netzteile: <strong>Das</strong> Modell<br />

Hamserver U450EW verfügt<br />

über zehn frontseitige <strong>und</strong><br />

zwei rückseitige Hot-Swap-<br />

Einschübe, die Rackmount-<br />

Variante U450ES über acht<br />

frontseitige Einschübe; die<br />

Zahl der red<strong>und</strong>anten Netzteile<br />

beträgt fünf beziehungsweise<br />

vier. Zur Gr<strong>und</strong>ausstattung<br />

zählen ferner 512 MByte<br />

Hauptspeicher, eine 18,4-<br />

GByte-Festplatte, ein Dual-<br />

Ultrawide-SCSI-Controller,<br />

eine parallele <strong>und</strong> zwei serielle<br />

Schnittstellen sowie ein<br />

10/100Base-T-LAN-Anschluss.<br />

Beide Modelle unterstützen<br />

zwei 64-Bit-PCI-<br />

Steckplätze mit 66 MHz <strong>und</strong><br />

vier mit 33 MHz. Nach Angaben<br />

des Herstellers können<br />

die Modelle individuell nach<br />

K<strong>und</strong>enanforderungen konfiguriert<br />

werden. Als Betriebssystem<br />

ist Solaris 7 standardmäßig<br />

enthalten (optional<br />

Redhat Linux). Der Preis <strong>für</strong><br />

die Rackmount-Variante<br />

Hamserver U450ES startet<br />

bei 32.586 Mark. (pf)<br />

Info:<br />

Transtec<br />

Tel.: 07071/703-400<br />

Web: www.transtec.de<br />

LANline 10/2000 55


56 LANline 10/2000<br />

netzPRODUKTE/SERVICES<br />

AKTIVE KOMPONENTEN<br />

Software-Verteilung<br />

im Netz<br />

Der Picturetaker 3.0 von<br />

Lanovations ermöglicht die<br />

Verteilung, Installation <strong>und</strong><br />

Entfernung von Anwendungen<br />

in heterogenen Netzwerken.<br />

Auf den PCs unter Windows<br />

9x, NT <strong>und</strong> 2000 kontrolliert<br />

der Zero-Footprint-<br />

Client den Installationsvorgang<br />

<strong>und</strong> informiert bei Bedarf<br />

den Benutzer darüber,<br />

dass sein Rechner gerade aktualisiert<br />

wird. Ein Editor ermöglich<br />

dem Administrator<br />

die Erstellung von Distributionspaketen<br />

unter einer Explorer-ähnlichen<br />

Oberfläche.<br />

Diese Pakete werden an-<br />

schließend automatisch um<br />

20 bis 70 Prozent komprimiert<br />

<strong>und</strong> im Netz verteilt.<br />

Laut Lanovations ist eine<br />

entfernte Installation auch<br />

möglich, wenn kein Benutzer<br />

an der betroffenen Arbeitsstation<br />

angemeldet ist.<br />

Nach erfolgreicher Installation<br />

generiert Picturetaker eine<br />

Rollback-Datei, die alle<br />

Änderungen rückgängig machen<br />

kann. Vertrieb <strong>und</strong><br />

Support des ab sofort erhältlichen<br />

Tools übernimmt in<br />

Deutschland die Optimal<br />

Systemberatung. Bei einer<br />

Mindestzahl von 100 Benutzern<br />

kostet der Picturetaker<br />

r<strong>und</strong> 4000 Mark. (gh)<br />

Info:<br />

Lanovations/Optimal Systemberatung<br />

Tel.: 0241/963-1580<br />

Web: www.optimal.de/produkte/<br />

softwareverteilung/picturetaker/<br />

picturetaker.htm<br />

“Gigabit” über Kupfer<br />

Netgear führt Gigabit-über-<br />

Kupfer-Produkte <strong>für</strong> kleinere<br />

Unternehmen ein. Damit sollen<br />

diese ihre bestehenden<br />

Netzwerke auf Übertragungs-<br />

Die GA 620T ist eine Gigabit-Kupfer-Netzwerkkarte <strong>für</strong> Server <strong>und</strong><br />

Arbeitsplatzrechner<br />

geschwindigkeiten von 1000<br />

MBit/s aufrüsten, ohne dazu<br />

die Verkabelungsstruktur<br />

umzustellen. Die Produktpalette<br />

besteht aus dem<br />

GS504T, einem mit vier<br />

Ports ausgestattetem Gigabit-<br />

Kupfer-Switch, der GA620T,<br />

einer Gigabit-Netzwerkkarte,<br />

dem FS510T, einem Fast-<br />

Ethernet-Switch mit acht<br />

10/100-MBit/s-Ports <strong>und</strong> zwei<br />

Gigabit-Kupfer-Uplinks so-<br />

www.lanline.de


wie dem FS518T, einem mit<br />

16 10/100-MBit/s-Ports <strong>und</strong><br />

zwei Gigabit-Kupfer-Uplinks<br />

ausgestattetem Fast-Ethernet-Switch.<br />

Der Preis <strong>für</strong><br />

den GS504T liegt bei 5375<br />

Mark. Zum Lieferumfang<br />

zählen neben Switch <strong>und</strong><br />

Netzteil unter anderem auch<br />

Die PMC-Fast-Ethernet/21143-Netzwerkkarte<br />

Zubehör <strong>für</strong> den Einbau in<br />

einen 19-Zoll-Schrank <strong>und</strong><br />

ein Handbuch. Der Hersteller<br />

gewährt auf den Switch<br />

fünf Jahre <strong>und</strong> auf das Netzteil<br />

ein Jahr Garantie. Die<br />

Netzwerkkarte, die mit Standard-RJ45-Steckverbindungen<br />

arbeitet, kostet 1135<br />

Mark. Sie unterstützt den<br />

Vollduplex-Modus <strong>und</strong> läuft<br />

unter Windows NT, Windows<br />

2000 sowie Netware. Zusätzlich<br />

arbeitet die Karte bei<br />

Bedarf auch mit 10/100<br />

MBit/s. Die Garantie beträgt<br />

fünf Jahre. (gg)<br />

Info:<br />

Netgear Deutschland<br />

Tel.: 089/94490250<br />

Web: www.netgear.com/products/<br />

cards.shtml<br />

PMC-Netzwerkkarte<br />

Mit ihrem PMC-Format<br />

eignet sich die Fast-Ethernet/21143-Netzwerkkarte<br />

www.lanline.de<br />

netzPRODUKTE/SERVICES<br />

AKTIVE KOMPONENTEN<br />

nach Herstellerangaben vor<br />

allem <strong>für</strong> Anwendungen in<br />

den Bereichen Tele- <strong>und</strong> <strong>Daten</strong>kommunikation.<br />

<strong>Das</strong> Produkt<br />

lässt sich unter anderem<br />

in einem PMC-Erweiterungssteckplatz<br />

in einem Single-<br />

Board-Computer einsetzen.<br />

Andere Eigenschaften: Es<br />

verkraftet Umgebungstemperaturen<br />

zwischen 0 <strong>und</strong> 70<br />

Grad <strong>und</strong> verfügt über einen<br />

Standard-RJ45-Stecker, der<br />

Adapterkabel überflüssig<br />

macht. Ein 1-KByte-SROM<br />

wurde <strong>für</strong> die Speicherung<br />

von Ethernet-Adressen <strong>und</strong><br />

Systemparametern vorgesehen.<br />

Die Lösung unterstützt<br />

darüber hinaus Autonegotiation.<br />

Sie wendet sich vor allem<br />

an Embedded-System-<br />

Entwickler <strong>und</strong> läuft auf Alpha-,<br />

Pentium- <strong>und</strong> Power-<br />

PC-kompatiblen Plattformen<br />

mit Tru64 Unix, Vx-Works<br />

oder Windows NT. Zusätzlich<br />

ist ein Entwickler-Design-Kit<br />

<strong>für</strong> andere Betriebssysteme<br />

<strong>und</strong> Mikroprozessoren wie<br />

MIPS <strong>und</strong> Strong-ARM erhältlich.<br />

Der Preis liegt bei<br />

zirka zehn Dollar. (gg)<br />

Info:<br />

Force Computers<br />

Tel.: 089/608140<br />

Web: www.forcecomputers.com/<br />

product/pmcoptions/21143fastenet/<br />

21143pmc.htm<br />

LANline 10/2000 57


netzPRODUKTE/SERVICES<br />

MANAGEMENT<br />

Software-Verteilung –<br />

<strong>für</strong> Offline-Geräte<br />

Die Version 4.0 von “Tivoli<br />

Software Distribution” wartet<br />

mit einer ganzen Reihe Neuerungen<br />

auf. Wichtigster Aspekt<br />

ist die Möglichkeit, Software<br />

konsistent in Echtzeit im<br />

58 LANline 10/2000<br />

gesamten Netz zu verteilen.<br />

Eine besondere Funktionalität<br />

stellt dabei sicher, dass auch<br />

gerade abgeschaltete Systeme<br />

berücksichtigt werden. Tivoli<br />

Software Distribution erfüllt<br />

damit eine im E-Business<br />

wichtige Forderung nach zuverlässiger<br />

Software-Vertei-<br />

lung in komplexen, heterogenen<br />

IT-Umgebungen. Die verbesserte<br />

Software-Verteilung<br />

in der Version 4.0 von Tivoli<br />

Software Distribution nutzt<br />

dabei Multiplex-Verteildienste<br />

aus dem Tivoli-Management<br />

Framework Release 3.7.<br />

Sie erlauben es, asynchron<br />

<strong>und</strong> simultan auch sehr große<br />

<strong>Daten</strong>mengen an Zehntausende<br />

von Zielsystemen zu senden.<br />

Die Skalierbarkeit ermöglicht<br />

eine rasche <strong>und</strong> kontrollierbareSoftware-Distribution<br />

– unter Berücksichtigung<br />

auch offline geschalteter<br />

Systeme. Über den Fortgang<br />

der Software-Verteilung wird<br />

der Administrator aktuell<br />

durch die grafische Oberfläche<br />

“Distribution Management<br />

Grafical User Interface”<br />

unterrichtet. Es stützt sich auf<br />

die <strong>für</strong> Tivoli geschützte<br />

Hyperbolic-Tree-Technology<br />

mit intuitiv bedienbaren<br />

Drill-down-Funktionen. Beim<br />

“Schnüren” der Software-Pakete<br />

unterstützt der “Unified-<br />

Software-Package Editor” den<br />

Systemverwalter. Damit wird<br />

das Zusammenstellen <strong>und</strong> die<br />

Auswahl der jeweiligen gewünschtenInstallationsmethoden<br />

wie Manual, Snapshot<br />

oder native Installationsmechnismen<br />

erleichtert. Die Komponente<br />

“Software Packaging”<br />

erlaubt dann, mit automatisierten<br />

Abläufen – ohne<br />

komplizierte Scripts – eine intelligenteSoftware-Installation<br />

auf Systemen unterschiedlicher<br />

Konfigurationen<br />

auszuführen. Mit Hilfe der<br />

“Enhanced-Software-Installation”<br />

kann der Administrator<br />

an beliebigen Endgeräten direkt<br />

eingreifen, um die Installation<br />

auszuführen, Software<br />

zu entfernen oder Undo-,<br />

Verify- oder Reparaturfunktionen<br />

auszuführen. Mit den<br />

Wahlmöglichkeiten in “Priority<br />

Level Determination”<br />

können Systemverwalter auf<br />

Bandbreiten im Netz Rücksicht<br />

nehmen. (rhh)<br />

Info:<br />

Tivoli Systems Information Center<br />

Tel.: 0800/181 53 00<br />

www.tivoli.com<br />

www.lanline.de


Hochverfügbarkeit<br />

<strong>für</strong> Speicher<br />

Die Version 3.1 der Speicherverwaltung<br />

“Volume Manager”<br />

bringt Veritas auf den<br />

Markt. Die Software unterstützt<br />

Sun-Solaris- <strong>und</strong> HP-UX-Umgebungen<br />

<strong>und</strong> wurde mit umfangreichen<br />

Funktionen <strong>für</strong> die<br />

Verwaltung <strong>und</strong> Hochverfügbarkeit<br />

von <strong>Daten</strong> in unternehmensweiten<br />

Storage-Systemen<br />

ausgestattet. Die Option “Fast<br />

Resync” erstellt <strong>und</strong> bearbeitet<br />

bei laufendem Betrieb gespiegelte<br />

Kopien von <strong>Daten</strong>banken<br />

<strong>und</strong> anderen wichtigen Applikationen.<br />

Anwender können<br />

dadurch große <strong>Daten</strong>bestände<br />

online <strong>und</strong> offline verwalten.<br />

Eine maximale <strong>Daten</strong>verfügbarkeit<br />

verspricht die erweiterte<br />

Hot-Relocation: Die <strong>Daten</strong><br />

einer defekten Festplattenpartition<br />

werden <strong>für</strong> die Dauer der<br />

Reparatur an eine permanent<br />

zugängliche Stelle verschoben.<br />

Die “Unrelocate”-Funktion<br />

bringt die Konfiguration nach<br />

der Behebung des Fehlers<br />

schnell in den Zustand vor dem<br />

Systemausfall zurück. Die grafische<br />

Benutzeroberfläche vereinfacht<br />

die Administration<br />

von Storage-Management-Anwendungen.<br />

Abger<strong>und</strong>et wird<br />

die Version 3.1 des Volume-<br />

Managers durch die neuen<br />

Funktionen der Java-basierten<br />

grafischen Benutzeroberfläche,<br />

über die jetzt mehrere Hosts<br />

zentral verwaltet werden können.<br />

Damit bildet der Volume-<br />

Manager die ideale Basis <strong>für</strong><br />

unternehmensweite Storage-<br />

Management-Anwendungen<br />

wie Backup <strong>und</strong> Restore, Clustering<br />

oder <strong>Daten</strong>replikation.<br />

“Object View” erstellt hierarchische<br />

Ansichten von Festplattenkonfigurationen,<br />

die per<br />

“Drag and Drop” einfach konfiguriert<br />

<strong>und</strong> verwaltet werden<br />

können. (rhh)<br />

Info:<br />

Veritas Software<br />

Tel.: 089/94 30 25 00<br />

www.veritas.com/de<br />

Der Volume-Manager <strong>für</strong> Sun Solaris <strong>und</strong> HP-UX ist in der Version 3.1 ab<br />

sofort verfügbar<br />

www.lanline.de<br />

netzPRODUKTE/SERVICES<br />

MANAGEMENT<br />

Kostenreduzierung<br />

um fast 50 Prozent<br />

Zenworks for Desktops 3 reduziert<br />

laut IDC die Managementkosten<br />

<strong>für</strong> Anwenderplätze<br />

um fast 50 Prozent. Die Software<br />

baut auf der Technologie<br />

von Novells E-Directory auf.<br />

Damit vereinfacht sie das<br />

Desktop-Management <strong>und</strong> erlaubt<br />

es Administratoren, die<br />

Arbeitsstationen im Unternehmen<br />

zentral zu verwalten <strong>und</strong><br />

zu personalisieren, einschließlich<br />

der Rechner der mobilen<br />

Anwender. Die Software unterstützt<br />

Rechner, die unter Windows<br />

beziehungsweise Windows<br />

2000 als Desktop-Betriebssystem<br />

laufen, <strong>und</strong> verfügt<br />

über Merkmale zur automatisiertenSoftware-Distribution,Remote-Desktop-Management<br />

<strong>und</strong> “Selbstheilungsmöglichkeiten”<br />

<strong>für</strong> Applikationen.<br />

Zu den wichtigsten Neuerungen<br />

von Zenworks for<br />

Desktops 3 gehören: die Verwaltung<br />

mobiler Anwender,<br />

die Realisation als ein plattformübergreifendes<br />

Konzept,<br />

die Unterstützung aller Windows-Desktops<br />

<strong>und</strong> das Desktop-Imaging.<br />

Diese Funktionalität<br />

ermöglicht es den Administratoren,<br />

neue oder beschädigte<br />

Workstations schnell mit<br />

den Corporate-Standards zu<br />

versehen oder sie zu reparieren.<br />

Da diese Images im E-Directory<br />

gespeichert sind, kann<br />

die unternehmensweite Installation<br />

eines neuen Betriebssystems<br />

auf einfache <strong>und</strong><br />

strukturierte Weise erfolgen.<br />

Eine Anwenderlizenz kostet<br />

59 Dollar. Der Preis <strong>für</strong> eine<br />

Upgrade-Lizenz beträgt 32<br />

Dollar. (rhh)<br />

Info:<br />

Novell<br />

Tel.: 0211/563 10<br />

www.novell.com<br />

LANline 10/2000 59


netzPRODUKTE/SERVICES<br />

MESSTECHNIK<br />

Sprachqualität<br />

von VoIP-<strong>Netze</strong>n<br />

Wer die Sprachqualität seines<br />

Voice-over-IP-<strong>Netze</strong>s überprüfen<br />

möchte, kann hierzu<br />

auf verschiedene Lösungen<br />

von Agilent zurückgreifen.<br />

Der Sprachqualitätstester Agilent<br />

Telegra VQT besteht aus<br />

einem PC mit Bildschirm <strong>und</strong><br />

verfügt über Schnittstellen <strong>für</strong><br />

IP-, ATM- <strong>und</strong> Frame-Relay-<br />

<strong>Netze</strong>. Neu hinzu gekommen<br />

Die VQT-Erweiterungsbox <strong>für</strong> den<br />

Protokoll-Analyzer Agilent Advisor<br />

misst die Sprachqualität in<br />

Voice-over-IP-<strong>Netze</strong>n<br />

sind eine T1- sowie eine E1-<br />

Schnittstelle. Mit Telegra<br />

VQT soll es Netzbetreibern<br />

möglich sein, die Sprachqualität<br />

automatisiert zu überprüfen.<br />

<strong>Das</strong> System misst die<br />

Sprachqualität on- <strong>und</strong> offline<br />

nach dem PSQM+-Verfahren<br />

(Perceptual Speech Quality<br />

Measurement) nach ITU<br />

P.861 sowie nach dem<br />

PAMS-Verfahren (Perceptual<br />

Analysis Measurement). <strong>Das</strong><br />

System generiert hierzu<br />

künstliche Sprachsignale, die<br />

über eine Voice-over-IP-Verbindung<br />

geschickt werden<br />

<strong>und</strong> vergleicht das Ergebnis<br />

auf analogem Weg mit dem<br />

eingespeisten Signal. Hierzu<br />

sollen beide Verfahren ähnliche<br />

Kriterien verwenden wie<br />

das menschliche Ohr. Sie untersuchen<br />

das Signal zum Beispiel<br />

auf seinen Rauschanteil,<br />

auf Verzerrungen <strong>und</strong> so wei-<br />

60 LANline 10/2000<br />

ter. Treten große Störungen<br />

auf, werden diese gemeldet.<br />

Außerdem können Sequenzen<br />

mitgeschnitten werden. Der<br />

Netzbetreiber hat auch die<br />

Möglichkeit, die Sprachqualität<br />

seines IP-<strong>Netze</strong>s mit der<br />

Sprachqualität herkömmlicher<br />

<strong>Netze</strong> zu vergleichen.<br />

Netzbetreiber, die bereits den<br />

Multiprotokollanalysator<br />

Agilent Advisor einsetzen,<br />

können sich <strong>für</strong> solche Messungen<br />

auch die VQT-Erweiterungsbox<br />

<strong>für</strong> die analoge<br />

Schnittstelle anschaffen. Damit<br />

erhalten sie die gleichen<br />

Funktionen <strong>und</strong> verwenden<br />

die Festplatte des Analysators<br />

<strong>für</strong> die Speicherung der Messdaten.<br />

Um auch die digitale<br />

Seite der Voice-over-IP-<br />

Übertragung zu analysieren,<br />

gibt es <strong>für</strong> den Analysator<br />

außerdem eine Software, die<br />

die IP-Paket-Geschwindigkeit,<br />

die Paketverlustrate oder<br />

Jitter <strong>für</strong> Sitzungen analysiert.<br />

<strong>Das</strong> Basisgerät Agilent Telegra<br />

VQT kostet in der<br />

Größenordnung um 52.000<br />

Mark, eine E1-Schnittstelle<br />

etwa 26.000 Mark. Die VQT-<br />

Erweiterungsbox <strong>für</strong> den Agilent<br />

Advisor ist <strong>für</strong> r<strong>und</strong><br />

40.000 Mark zu haben. (db)<br />

Info:<br />

Agilent Technologies<br />

Tel.: 07031/464-0<br />

Web: www.agilent.com Suchwort:<br />

“VQT”<br />

Langzeitüberwachung<br />

von DWDM-Strecken<br />

Für den DWDM-Spektrumanalysator<br />

(DWDM: Dense<br />

Wavelength Division Multiplex)<br />

WWG OSA-155 von<br />

Wavetek Wandel Goltermann<br />

(demnächst: Acterna) gibt es<br />

jetzt eine Software-Option,<br />

mit der Service-Provider <strong>und</strong><br />

Netzbetreiber vor Ort die optischen<br />

Leistungsparameter<br />

ihrer Langstreckenverbindungen<br />

über längere Zeit hinweg<br />

überwachen können. Die Zusatz-Software<br />

soll verschiede-<br />

ne Prüfsequenz- <strong>und</strong> <strong>Daten</strong>erfassungsfunktionenbereitstellen,<br />

die eine langfristige<br />

Überwachung mit überschaubaren<br />

<strong>Daten</strong>mengen ermöglichen.<br />

So protokolliert sie in<br />

www.lanline.de


den ausgewählten Intervallen<br />

nur die vom Anwender definierten<br />

Messdaten. Mögliche<br />

Parameter sind zum Beispiel<br />

Kanalwellenlänge, Kanalpegel,<br />

OSNR (optischer Signal-<br />

www.lanline.de<br />

Rausch-Abstand), Grenz-,<br />

Drift- <strong>und</strong> Referenzwerte. Der<br />

Anwender kann die Messzyklen<br />

im Bereich zwischen<br />

30 Sek<strong>und</strong>en <strong>und</strong> 999 St<strong>und</strong>en<br />

einstellen. Tritt ein uner-<br />

wartetes Ereignis auf, führt<br />

das Gerät automatisch eine<br />

komplette Trace-Messung<br />

durch. Für die Auswertung<br />

der Messungen bietet das System<br />

verschiedene Darstel-<br />

netzPRODUKTE/SERVICES<br />

MESSTECHNIK<br />

lungsformen an. Die Zusatz-<br />

Software kostet zirka 2900<br />

Euro. (db)<br />

Wavetek Wandel Goltermann<br />

Tel.: 07121/86-2222<br />

Web: www.germany.<br />

wwgsolutions.com<br />

LANline 10/2000 61


netzPRODUKTE/SERVICES<br />

SCHUTZ/SICHERHEIT<br />

Schutz vor<br />

Cyber-Attacken<br />

Computer Associates (CA)<br />

kündigt mit Etrust Internet<br />

Defense eine integrierte Lösung<br />

zum Schutz von unternehmenskritischenE-Business-Anwendungen<br />

vor geschäftsschädigenden<br />

Cyber-<br />

Attacken <strong>und</strong> Sicherheitsverletzungen<br />

an. Autorisierte<br />

Distributoren <strong>und</strong> Reseller<br />

können mit der neuen Lösung<br />

ein vollständiges E-Business-<br />

Sicherheitspaket – von der<br />

Firewall bis zur Virenschutzlösung<br />

– “aus einer Hand” anbieten.<br />

<strong>Das</strong> System erkennt<br />

<strong>und</strong> analysiert jede Form von<br />

Attacken. Darüber hinaus<br />

warnt Etrust Internet Defense<br />

vor Cyber-Terror <strong>und</strong> verhin-<br />

62 LANline 10/2000<br />

dert beziehungsweise bereinigt<br />

konkrete Angriffe durch<br />

bösartige mobile Programmcodes,<br />

Würmer, Viren sowie<br />

<strong>Netze</strong>indringlinge <strong>und</strong> Hacker,<br />

die die Geschäftsabläufe beeinträchtigen<br />

wollen. Nach einer<br />

aktuellen Studie von Pricewaterhouse<br />

Coopers soll<br />

sich der wirtschaftliche Schaden<br />

solcher Angriffe im Jahr<br />

2000 auf 1,5 Billionen Dollar<br />

belaufen. Die Komponenten<br />

von Etrust Internet Defense<br />

können separat oder als integriertes<br />

Lösungspaket lizenziert<br />

werden <strong>und</strong> enthalten:<br />

– Etrust Firewall,<br />

– Etrust Content Inspection<br />

(greift in Echtzeit bei<br />

Attacken ein <strong>und</strong> ermöglicht<br />

die automatische Erkennung,<br />

Sperrung <strong>und</strong><br />

Meldung aller bösartigen<br />

Inhalte wie zum Beispiel<br />

von Java-, ActiveX- <strong>und</strong><br />

Virusprogrammen),<br />

– Etrust Intrusion Detection<br />

(erkennt in Echtzeit Cyber-<br />

Attacken <strong>und</strong> schützt Netzwerke<br />

durch richtlinienbasierte<br />

Warnungen sowie<br />

durch automatisiertes Abblocken),<br />

– Etrust VPN (Virtual Private<br />

Network) (Schutz gegen<br />

Hacker),<br />

– Etrust Antivirus (InoculateIT<br />

– bietet permanenten<br />

Schutz vor Computerviren).<br />

CA bietet in Verbindung<br />

mit Etrust Internet Defense,<br />

dessen Preis <strong>für</strong> zum Beispiel<br />

einen NT-Server mit unbegrenzten<br />

Clients/Sessions bei<br />

78.000 Mark liegt, weitere<br />

Dienstleistungen an. Analysen<br />

über das bestehende Risikopotenzial<br />

helfen bei der Sicherheits-Infrastruktur.<br />

(sm)<br />

Info:<br />

CA Computer Associates<br />

Tel.: 06151/949-135<br />

Web: www.cai.com/offices/germany/<br />

Sichere Authentisierung<br />

mit Fingertip<br />

Mit Sicrypt Smarty 2.0 bietet<br />

Siemens ab sofort die<br />

Möglichkeit der sicheren Authentisierung<br />

von Benutzern<br />

an PCs <strong>und</strong> <strong>Netze</strong>n mit Hilfe<br />

von Smart-Cards in Verbindung<br />

mit dem biometrischen<br />

Verfahren des Fingertip. Diese<br />

Kombination von Chipkarte<br />

<strong>und</strong> Biometrie gilt als besonders<br />

sichere Methode zur<br />

Freischaltung von Ressourcen<br />

<strong>für</strong> berechtigte Nutzer. Besonders<br />

komfortabel <strong>für</strong> den<br />

Anwender ist, dass durch den<br />

Fingertip die lästigen Passwörter<br />

<strong>und</strong> PINs ersetzt wer-<br />

den. Stattdessen werden die<br />

charakteristischen Referenzmerkmale<br />

des individuellen<br />

Fingerabdrucks verschlüsselt<br />

auf der Smartcard gespeichert.<br />

Smarty 2.0 sorgt<br />

während der Arbeitssitzung<br />

am PC <strong>für</strong> permanente Zugriffskontrolle.<br />

Die Überwachungsfunktion<br />

überprüft<br />

ständig, ob die Smartcard im<br />

Smartcard-Leser steckt. Sobald<br />

der Benutzer die Smartcard<br />

aus dem Leser zieht, wird<br />

das System gesperrt. Eingaben<br />

per Tastatur oder Maus<br />

sind damit ausgeschlossen.<br />

Da die Smartcard sinnvollerweise<br />

auch als Mitarbeiterausweis<br />

<strong>und</strong> zur Bezahlung in<br />

der Kantine verwendet wird,<br />

Die USV-Anlagen der Serie Master<br />

Dialog RT von Schorisch<br />

Energy bieten eine stabilisierte<br />

Stromversorgung <strong>für</strong> mittlere <strong>und</strong><br />

hohe Leistung<br />

können Unternehmen sicher<br />

gehen, dass die PCs der Mitarbeiter<br />

bei Abwesenheit vom<br />

Schreibtisch vor unbefugtem<br />

Zugriff gesperrt sind. Sicrypt<br />

Smarty 2.0 unterstützt die Betriebssysteme<br />

CardOS <strong>und</strong><br />

Sicrypt. (sm)<br />

Info:<br />

Siemens AG, ICM CD IS<br />

Tel: 089-722-49336<br />

Web: www.siemens.de/security<br />

www.lanline.de


Aufgepeppte<br />

Firewall mit Intrusion<br />

Detection<br />

Eine leistungsfähige Sicherheitsarchitektur<br />

muss neben<br />

einer Firewall auch Systeme<br />

zur Intrusion-Detection umfassen.<br />

Diese überwachen das<br />

interne Netz, protokollieren<br />

verdächtige Aktivitäten <strong>und</strong><br />

schlagen bei Hacker-Angriffen<br />

Alarm. Check Point Software<br />

Technologies <strong>und</strong> Internet<br />

Security Systems (ISS)<br />

bringen jetzt mit der Version<br />

5.0 von Realsecure die nächste<br />

Generation der Intrusion-<br />

Detection auf den Markt.<br />

Realsecure 5.0 ist ein Zusatzmodul<br />

<strong>für</strong> Check Points VPN-<br />

1/FireWall-1-Gateways <strong>und</strong><br />

wehrt Angriffe schon im Anfangsstadium<br />

ab. In Realescure<br />

5.0 eingeb<strong>und</strong>en ist die<br />

gleichnamige Intrusion Detection-Technologie<br />

Realsecure<br />

von ISS. Realsecure ist in<br />

Check Points übergreifende<br />

Secure Virtual Network-<br />

(SVN-)Sicherheitsarchitektur<br />

integriert <strong>und</strong> bildet so ein<br />

robustes System zur Abwehr<br />

von Cyber-Attacken, so der<br />

Hersteller. Die wichtigsten<br />

Features sind: ein Archiv mit<br />

den charakteristischen Signaturen<br />

von mehr als 500 verschiedenen<br />

Angriffen; X-<br />

Press-Updates informieren in<br />

Echtzeit über die Signaturen<br />

neu identifizierter Angriffe;<br />

fragmentierte Pakete werden<br />

zusammengesetzt <strong>und</strong> analysiert<br />

sowie ein neuer Erkennungsmechanismus.<br />

Der Preis<br />

<strong>für</strong> die Network Engine ist gegenüber<br />

dem Vor-Release<br />

gleichgeblieben – er liegt bei<br />

9000 Dollar. (sm)<br />

Info:<br />

Check Point Software Technologies<br />

Tel.: 0811/60052-0<br />

Web: www.checkpoint.com oder<br />

www.opsec.com<br />

www.lanline.de<br />

Stabilisierte<br />

Stromversorgung<br />

Schorisch Energy bietet mit<br />

den USV-Anlagen der Serie<br />

Master Dialog RT eine stabilisierte<br />

Stromversorgung <strong>für</strong><br />

mittlere <strong>und</strong> hohe Leistung<br />

(10 bis 80 KVA) an. Zielgebiete,<br />

die Master Dialog RT<br />

vor Spannungsschwankungen<br />

<strong>und</strong> Stromausfällen schützen<br />

will, sind EDV-Anlagen, Prozesssteuerungen<br />

<strong>und</strong> Gebäudeleittechnik.<br />

Die USV-Anlage<br />

arbeitet nach dem Online<br />

Dauerwandler-Prinzip mit<br />

dreiphasigem Ein- <strong>und</strong> Ausgang.<br />

Die Preise beginnen bei<br />

13.800 Mark <strong>für</strong> das Ein-<br />

netzPRODUKTE/SERVICES<br />

SCHUTZ/SICHERHEIT<br />

stiegsmodell (10 KVA) <strong>und</strong><br />

gehen bis 37.900 Mark <strong>für</strong> das<br />

Top-Modell (80 KVA). Alle<br />

Preisangaben verstehen sich<br />

jeweils exklusive Mehrwertsteuer.<br />

(sm)<br />

Info:<br />

Schorisch Energy<br />

(ein Unternehmen der Riello-Gruppe,<br />

früher Victron)<br />

Telefon 040/7275706<br />

Web: www.schorisch-energy.de<br />

LANline 10/2000 63


netzPRODUKTE/SERVICES<br />

SPEICHERSYSTEME<br />

Power Stor mit<br />

DLT-8000-Laufwerk<br />

“Power Stor”, das Einstiegsmodell<br />

der automatischen<br />

DLT-Tape-Libraries von<br />

Quantum-ATL, ist ab sofort<br />

auch mit einem DLT-8000-<br />

Laufwerk (mit HVD-Schnittstelle,<br />

High Voltage Differential)<br />

erhältlich. Die neueste Generation<br />

der DLT-Drives steigert<br />

die Speicherkapazität auf<br />

40 GByte unkomprimiert pro<br />

Jetzt auch mit DLT-8000-Laufwerken:<br />

Power Stor<br />

Band <strong>und</strong> erreicht einen <strong>Daten</strong>durchsatz<br />

von 6 MByte in der<br />

Sek<strong>und</strong>e. Mit dem neuen,<br />

schnellen Laufwerk kommt die<br />

<strong>für</strong> Backup-Anwendungen in<br />

kleinen Unix- <strong>und</strong> NT-Netzwerken<br />

konzipierte “Power<br />

Stor L200” jetzt auf Kapazitäten<br />

von 320 GByte unkomprimiert.<br />

Durch die Abwärtskompatibilität<br />

mit allen DLT-4000<strong>und</strong><br />

DLT-7000-Laufwerken<br />

<strong>und</strong> -Medien ist bei der Migration<br />

auf DLT-8000 Investitionssicherheit<br />

gegeben. <strong>Das</strong><br />

kompakte, “schreibtischtaugliche”<br />

Gerät ist mit dem DLT-<br />

8000-Laufwerk ab 20.696<br />

Mark erhältlich. Im Preis sind<br />

sieben Data- <strong>und</strong> eine Clea-<br />

64 LANline 10/2000<br />

ning-Cartridge enthalten.<br />

Außer über die integrierte<br />

Steuerung kann die L200 auch<br />

mit der von Quantum-ATL<br />

entwickelten, optional erhältlichen<br />

Web-Admin-Software<br />

verwaltet werden, die über ein<br />

firmeneigenes Intranet oder<br />

das Internet die Remote-Administration<br />

von Tape-Libraries<br />

mit jeden beliebigen Java-fähigen<br />

Browser erlaubt. (rhh)<br />

Info<br />

Quantum-ATL<br />

Tel.: 06151/855990<br />

www.atlp.com<br />

Skalierbare<br />

Linux-Speicherlösung<br />

Für die Enterprise-Tape-Library<br />

“AIT Library Pro” von<br />

Overland Data wurde von<br />

Knox Software die Netzwerk-<br />

Backup-Software Arkeia <strong>für</strong><br />

Linux zertifiziert. Mit der<br />

Kombination von Overlands<br />

“AIT Library Pro” <strong>und</strong> der <strong>Daten</strong>sicherung-Software<br />

Arkeia<br />

erhalten Linux-Anwender eine<br />

skalierbare <strong>Daten</strong>sicherungslösung,<br />

die in Umgebungen jeder<br />

Größe vom Desktop bis zum<br />

Rechenzentrum einsetzbar ist.<br />

Arkeia ermöglicht – so der<br />

Hersteller – durch Kompression<br />

auf den Clients <strong>und</strong> Multi-<br />

Flow-Technologie maximale<br />

Durchsatzraten in heterogenen<br />

Netzwerkumgebungen <strong>und</strong> unterstützt<br />

über 30 verschiedene<br />

Konfigurationen. Basierend<br />

auf einem Gr<strong>und</strong>modell mit einer<br />

Kapazität von 665 GByte<br />

lässt sich AIT Library Pro individuell<br />

bis auf maximal 8,55<br />

TByte Kapazität erweitern. Die<br />

Performance kann von 10<br />

GByte/s auf 388 GByte pro<br />

St<strong>und</strong>e erhöht werden. Dieses<br />

skalierbare Design stellt sicher,<br />

dass der Speicherplatz bei Be-<br />

darf schnell <strong>und</strong> unkompliziert<br />

erweitert werden kann. (rhh)<br />

Info:<br />

Overland Data<br />

Tel.: 089/94490212<br />

www.overlanddata.com<br />

Software-Suite <strong>für</strong><br />

Netforce-Produkte<br />

Durch eine Weiterentwicklung<br />

seiner Software-Suite<br />

Version 3.2 verbessert Procom<br />

die Leistungsfähigkeit der Produktreihe<br />

Netforce 1500,<br />

2200HA <strong>und</strong> 2500SFT. Ab sofort<br />

sind sämtliche Produkte<br />

dieser Familie mit dieser Software-Version<br />

ausgestattet. <strong>Das</strong><br />

gesamte System werde damit –<br />

so der Hersteller – um 22 Prozent<br />

schneller. Eine Unterstützung<br />

der Etherchannel-Port-<br />

Aggregation ermöglicht eine<br />

Lastverteilung zwischen zwei<br />

Ethernet-Ports bei gleichzeitiger<br />

Nutzung einer einzigen IP-<br />

Adresse. Die Integration von<br />

SNMP-Management <strong>für</strong> die<br />

Netforce-2000-Serie erlaubt<br />

ein Monitoring über Software<br />

wie Openview oder Unicenter.<br />

Durch die Kompatibilität zu<br />

Citrix-Software wird der ASP-<br />

Markt (Application Service<br />

Provider) ebenfalls adressiert.<br />

Mit einem Support des Thursby-Software-Systems<br />

können<br />

auch Macintosh-Anwender angeb<strong>und</strong>en<br />

werden. Zudem<br />

wurde neben einer weiteren<br />

Verbesserung der grafischen<br />

Benutzeroberfläche noch ein<br />

E-Mail-Diagnose-Tool integriert,<br />

das einen “Health<br />

Check” beziehungsweise eine<br />

Diagnose des Systems per<br />

E-Mail ermöglicht. <strong>Das</strong> Software-Release<br />

in der Version<br />

3.2 ist bei der Auslieferung der<br />

Geräte Netforce 1500,<br />

2200HA <strong>und</strong> Netforce<br />

2500SFT bereits enthalten.<br />

Upgrades <strong>für</strong> bestehende K<strong>und</strong>en<br />

sind durch den technischen<br />

Support von Procom erhältlich.<br />

(rhh)<br />

Info:<br />

Procom Technology Europe<br />

Tel.: 089/7411410<br />

www.procom.com oder<br />

www.megabyte.de<br />

<strong>Daten</strong>replikation <strong>für</strong><br />

Windows <strong>und</strong> Unix<br />

Eine Produktlinie <strong>für</strong> die Replikation<br />

von <strong>Daten</strong> unter Unix<br />

<strong>und</strong> Windows NT hat Veritas<br />

mit dem “File Replicator 3”<br />

vorgestellt. Es handelt sich um<br />

Eine 22-prozentige Performance-Erhöhung über ein Software-Update<br />

ist bei der Netforce-Reihe machbar<br />

www.lanline.de


eine Lösung <strong>für</strong> Unternehmen<br />

mit verteilten Servern, die alle<br />

über denselben <strong>Daten</strong>bestand<br />

verfügen müssen. Der Storage<br />

Replicator 2.0 kopiert komplette<br />

Server-Volumes, Dateisysteme<br />

oder individuelle Dateien.<br />

Der Volume Replicator<br />

3.0.2. spiegelt <strong>Daten</strong> über beliebige<br />

IP-Verbindungen auf<br />

Remote Systeme. Im Gegensatz<br />

zu proprietären Komplettlösungen<br />

sind Anwender dieser<br />

Replikationsprodukte bei<br />

der Auswahl der Hardware <strong>für</strong><br />

das sek<strong>und</strong>äre Rechenzentrum<br />

flexibel <strong>und</strong> können so die<br />

Kosten <strong>für</strong> ihre Hochverfügbarkeitssysteme<br />

niedrig halten.<br />

Kontinuierlich aktualisierte<br />

Kopien auf Online-Speichern<br />

beschleunigen die Wiederherstellung<br />

der Server nach einem<br />

Systemausfall. Host-Replication-Lösungen<br />

sorgen <strong>für</strong> die<br />

unternehmensweite Anpassung<br />

von Änderungen auf <strong>Daten</strong>banken,<br />

Logischen Volumes<br />

oder im Dateisystem. Die<br />

Replikationsprodukte bilden<br />

eine Ergänzung zum Cluster-<br />

Server von Veritas. Der File<br />

Replicator <strong>für</strong> Sun Solaris, der<br />

Volume Replicator 3.0 <strong>für</strong> Sun<br />

Solaris <strong>und</strong> der Storage Replicator<br />

Starter Kit <strong>für</strong> Windows<br />

NT sind ab dem dritten Quartal<br />

2000 verfügbar. (rhh)<br />

Info:<br />

Veritas Software<br />

Tel.: 089/94302-500<br />

www.veritas.com/de<br />

Backup <strong>und</strong> Recovery<br />

<strong>für</strong> Linux-Appliances<br />

Ein zuverlässiges Backup<br />

<strong>und</strong> Recovery <strong>für</strong> Linux-Anwender<br />

bieten jetzt Veritas<br />

Software <strong>und</strong> Cobalt Networks:<br />

Dazu werden die Linux-Backup-Clients<br />

<strong>für</strong> “Net<br />

www.lanline.de<br />

Backup” <strong>und</strong> “Backup Exec”<br />

in die Server Appliances Raq<br />

3 <strong>und</strong> Raq 4 integriert. Durch<br />

diese Kombination können<br />

die Linux-<strong>Daten</strong> der Server<br />

Appliances auf Veritas-Net-<br />

Backup-Servern gesichert<br />

werden. Die Appliances<br />

selbst werden nicht durch<br />

Backup-Prozesse in ihrer Performance<br />

beeinträchtigt <strong>und</strong><br />

bleiben kontinuierlich verfügbar.<br />

Zusätzlich vereinfachen<br />

die Linux-Agenten von Veritas<br />

Software die Installation von<br />

Cobalt-Servern in einem bestehendenNet-Backup-Netzwerk.<br />

Linux-Anwender erhal-<br />

netzPRODUKTE/SERVICES<br />

SPEICHERSYSTEME<br />

ten eine Lösung <strong>für</strong> unkompliziertes,<br />

zuverlässiges Backup<br />

<strong>und</strong> Restore mit hoher Performance<br />

wie es auch <strong>für</strong> Plattformen<br />

wie Windows NT <strong>und</strong><br />

Unix bereits Standard ist. (rhh)<br />

Info:<br />

Veritas Software<br />

Tel.: 089/94302-500<br />

www.veritas.com/de<br />

LANline 10/2000 65


netzPRODUKTE/SERVICES<br />

INTERNET/INTRANET<br />

Personalisierung<br />

von Web-Sites<br />

IBM kündigt die Verfügbarkeit<br />

von Websphere Personalization<br />

an, dem jüngsten<br />

Bestandteil der Websphere<br />

Software-Plattform. Mit dieser<br />

Lösung können Unternehmen<br />

ihre K<strong>und</strong>en, Mitarbeiter<br />

oder Geschäftspartner über<br />

das Web direkt <strong>und</strong> persönlich<br />

ansprechen. Sie erlaubt<br />

die Bereitstellung von personalisierten,maßgeschneiderten<br />

Web-Inhalten, die auf die<br />

individuellen Bedürfnisse <strong>und</strong><br />

Anforderungen einzelner<br />

Nutzer abgestimmt sind.<br />

Web-Entwickler sparen viel<br />

Zeit, da der Aufwand entfällt,<br />

einen speziellen Anwendungs-Code<br />

<strong>für</strong> die personalisierte<br />

Ansprache zu schreiben.<br />

Die Key-Features sind:<br />

– regelbasierende Filter, die<br />

über die Technik der IBM<br />

Rules-Engine angesprochen<br />

werden,<br />

– Filtermöglichkeiten <strong>für</strong> Arbeitsteams<br />

(Collaborative<br />

Filtering) über die Like-<br />

66 LANline 10/2000<br />

minds-Technik von Macro-<br />

Media,<br />

– Einbindung von Inhalt <strong>und</strong><br />

Profilen aus den verschiedensten<br />

<strong>Daten</strong>typen,<br />

– Integration von IBM Websphere<br />

Studio, Advanced<br />

Edition, zur Verbindung<br />

von Geschäftsregeln mit ansprechendem<br />

Web-Design,<br />

– Integration des Websphere<br />

Application Server, Advanced<br />

Edition <strong>und</strong> Enterprise<br />

Edition.<br />

Websphere Personalization<br />

Version 3.5 ist ab sofort verfügbar<br />

<strong>für</strong> die Betriebssysteme<br />

AIX, HP-UX, Solaris, Windows<br />

NT <strong>und</strong> Windows 2000.<br />

Ab November 2000 soll Websphere<br />

Personalization Version<br />

2.5 <strong>für</strong> OS/400 folgen. Der Listenpreis<br />

beträgt etwa 10.000<br />

Dollar pro Prozessor. Zu einem<br />

späteren Zeitpunkt soll zudem<br />

eine Version von Websphere<br />

Personalization <strong>für</strong> die S/390<br />

Plattform erhältlich sein. (sm)<br />

Info:<br />

IBM Software<br />

Tel.: 01803/313233,<br />

in Österreich: 01/21145-0; in der<br />

Schweiz: 0848/804343<br />

Web: www.ibm.com/de<br />

Web-Cache-Server<br />

F5 Networks, Spezialist <strong>für</strong><br />

integrierte Internet-Traffic<strong>und</strong><br />

Content-Management-<br />

(iTCM-)Lösungen, präsentiert<br />

seinen neuen Web-Cache-<br />

Edge-FX-Server. <strong>Das</strong> neue<br />

Produkt beschleunigt den Zugriff<br />

auf Internet-Inhalte <strong>und</strong><br />

lässt sich in bestehende Netzwerk-Infrastrukturenintegrieren.<br />

Edge-FX lässt sich als<br />

Reverse-, Forward- <strong>und</strong> als<br />

Transparent-Proxy einsetzen.<br />

Die damit gebotene Flexibilität<br />

erlaubt eine gute Ausnutzung<br />

von Bandbreite <strong>und</strong> Server-Ressourcen<br />

bei gleichzeitiger<br />

Erhöhung der Zugriffgeschwindigkeit<br />

auf Websites.<br />

Edge-FX verarbeitet laut Hersteller<br />

etwa 800 Anfragen pro<br />

Sek<strong>und</strong>e <strong>und</strong> bringt es auf einen<br />

Durchsatz von 50 bis 80<br />

MBit/s. Seine volle Größe<br />

entfaltet der Cache im Zusammenspiel<br />

mit den anderen F5-<br />

Netzwerkmanagement-Lösungen:<br />

BIG-IP-Controller,<br />

3-DNS-Controller <strong>und</strong> See-<br />

IT. Für den BIG-IP-Control-<br />

ler erweitert er die Managementfunktionen:<br />

Inhalts- <strong>und</strong><br />

Applikationskontrolle (EAV,<br />

ECV), Cookie-Switching <strong>und</strong><br />

URL-Switching. In der Kombination<br />

mit 3-DNS beschleunigt<br />

es die Umleitung von Anfragen<br />

auf die am besten verfügbare<br />

Web-Site <strong>und</strong> garantiert<br />

durch das Disaster-Recovery<br />

zusätzlich deren Verfügbarkeit.<br />

Global-Site, die Content-Managementlösung<br />

von<br />

F5 wird beim Update der auf<br />

verschiedenen Servern verteilten<br />

Sites unterstützt. Auch<br />

in den Netzwerkmanager See-<br />

IT ist Edge-FX Cache, der etwa<br />

10.000 Dollar kostet, integriert<br />

<strong>und</strong> erhöht dessen Performance.<br />

(sm)<br />

Info:<br />

F5 Networks<br />

Tel.: 089/94490-235<br />

Web: www.f5.com<br />

I-Portal-Server <strong>für</strong><br />

den Internet-Eintritt<br />

Der I-Portal-Server ist die<br />

letzte noch fehlende Komponente<br />

der I-Portal-Suite von<br />

www.lanline.de


Iona Technologies. Der I-Portal-Server<br />

übernimmt die<br />

Verbindung der Unternehmensportale<br />

an das Internet.<br />

Gleichzeitig integriert er<br />

Back-end-Applikationen. Als<br />

Internet-Schnittstelle <strong>für</strong><br />

K<strong>und</strong>en, Zulieferer, Partner<br />

<strong>und</strong> Beschäftigte dient er als<br />

Zugangspunkt von außen zu<br />

Geschäftsprozessen sowie<br />

Software-Anwendungen eines<br />

Unternehmens. Zusammen<br />

mit anderen Komponenten<br />

der I-Portal-Suite bildet<br />

der I-Portal-Server eine bis<br />

auf die Konfigurierung gebrauchsfertige<br />

Lösung zur<br />

schnellen Entwicklung <strong>und</strong><br />

Implementierung von personalisiertenUnternehmensportalen.<br />

Diese lassen sich laut Hersteller<br />

zudem applikationsunabhängig<br />

in die bestehenden<br />

Geschäftssysteme integrieren.<br />

Der I-Portal-Server wird<br />

in Verbindung mit dem I-Portal-Application-Server<br />

<strong>und</strong><br />

Orbix 2000 angeboten. Dadurch<br />

entsteht eine integrierte<br />

Umgebung, die auf J2EE-,<br />

SOAP-, XML- <strong>und</strong> Corba-<br />

Standards basiert. Durch weitergehende<br />

Integration mit<br />

dem Iona-OS/390-Server <strong>und</strong><br />

den weiteren Bestandteilen<br />

der I-Portal-Suite können Unternehmen<br />

Portale aufbauen<br />

<strong>und</strong> verwalten, die auch<br />

Mainframe-, ERP- (Enterprise<br />

Ressource Planning) <strong>und</strong><br />

proprietäre Unternehmensapplikationen<br />

integrieren.<br />

Der I-Portal-Server bietet<br />

einen strukturierten Web-Design-Prozess<br />

in Bezug auf den<br />

Aufbau, die Implementierung<br />

<strong>und</strong> das Management von Portalapplikationen.<br />

<strong>Das</strong> XML/<br />

XSL-basierte Design des I-<br />

Portal-Servers trennt die Ebenen<br />

Content, Präsentation,<br />

www.lanline.de<br />

Geschäftslogik <strong>und</strong> <strong>Daten</strong>.<br />

Durch die mit dieser Architektur<br />

erreichten Separierung<br />

von Web-Content <strong>und</strong> Präsentationsebene<br />

lassen sich<br />

jederzeit neue Geschäftslogik<br />

oder Protokolle hinzufügen,<br />

ohne <strong>Daten</strong> oder Web-Content<br />

zu beeinflussen. Der I-<br />

Portal-Server 1.0 ist als<br />

Standard-Edition ab sofort<br />

bei Iona, Compaq, Ciber, Saic<br />

<strong>und</strong> anderen erhältlich. Er<br />

unterstützt derzeit die Plattformen<br />

Windows NT <strong>und</strong><br />

Solaris 2.7. Noch in diesem<br />

Jahr soll auch True64 Unix<br />

hinzukommen. An <strong>Daten</strong>banken<br />

arbeitet das System mit<br />

den Produkten von Oracle,<br />

netzPRODUKTE/SERVICES<br />

INTERNET/INTRANET<br />

Microsoft, Informix, Sybase<br />

<strong>und</strong> IBM. zusammen. Der<br />

Preis hängt nach Aussage von<br />

Iona von so vielen Faktoren<br />

ab, dass selbst die Nennung<br />

einer Spanne nicht seriös<br />

wäre. (sm)<br />

Info:<br />

IonaTechnologies<br />

Tel.: 06150/1008-0<br />

Web: www.iona.com<br />

LANline 10/2000 67


68 LANline 10/2000<br />

netzPRODUKTE/SERVICES<br />

MESSAGING<br />

Ballast über Bord<br />

Tobit kündigt das Zwischenrelease<br />

6.5 ihrer David-Produkte<br />

an, die ab 18.<br />

September verfügbar sein<br />

sollen. Nach Angaben des<br />

Herstellers wurde die Software<br />

gr<strong>und</strong>legend überarbeitet.<br />

Besonders große Veränderungen<br />

habe die Benutzerschnittstelle<br />

– das Tobit Infocenter<br />

– erfahren. Dort soll<br />

eine neue Benutzerführung<br />

dem Anwender die Bedienung<br />

erleichtern. Zudem sei<br />

die Software von unnötigem<br />

Ballast befreit <strong>und</strong> viele<br />

Routinen der Installation <strong>und</strong><br />

Administration vereinfacht<br />

worden. Auch die Dokumentation<br />

soll jetzt die wichtigsten<br />

Funktionen prägnant<br />

<strong>und</strong> zielgruppengerecht erläutern.<br />

Mit der neuen Version<br />

ändert Tobit auch das<br />

Lizenzierungsmodell <strong>für</strong><br />

Ports. Alle Startpakete werden<br />

jetzt nur noch mit einer<br />

Port-Lizenz ausgeliefert. Im<br />

Gegenzug sind beliebig viele<br />

E-Mail-Ports kostenfrei enthalten.<br />

Auch müssen zusätzliche<br />

Ports nicht mehr nach<br />

Port-Art gekauft werden, eine<br />

Portlizenz gilt jetzt <strong>für</strong> jeden<br />

beliebigen Übertragungsweg.<br />

Tobits David 6.5<br />

gibt es <strong>für</strong> Novell Netware<br />

4.x <strong>und</strong> 5.x sowie <strong>für</strong> Windows<br />

NT <strong>und</strong> 2000. <strong>Das</strong> Update<br />

von David 5.x/6.x Professional<br />

kostet 1290 Mark,<br />

Benutzer von David 5.x/6.x<br />

werden mit 890 Mark zur<br />

Kasse gebeten. Faxware-<br />

5.x/6.x-Benutzer kommen<br />

<strong>für</strong> 990 Mark in den Genuss<br />

von David 6.5 oder erhalten<br />

<strong>für</strong> 590 Mark die Faxware<br />

6.5. <strong>Das</strong> Update einer Port-<br />

Lizenz schlägt mit 125 Mark<br />

zu Buche, 50-User-Lizenzen<br />

kosten als Update 1250<br />

Mark. (gh)<br />

Info:<br />

Tobit Software<br />

Tel.: 02561/913-0<br />

Web: www.tobit.de<br />

Zurück zur Wurzel<br />

Open Planet Solutions aus<br />

Sauerlach bei München stellt<br />

ihren Unified-Messaging-<br />

Dienst Back2base vor. Der<br />

laut Anbieter <strong>für</strong> “B2B-<br />

User” konzipierte Dienst<br />

möchte dabei mittelfristig<br />

medienübergreifend Messaging<br />

<strong>und</strong> Groupware mobilen<br />

Anwendern zur Verfügung<br />

stellen. Für r<strong>und</strong> 17<br />

Mark pro Monat erhält der<br />

Benutzer zum Start ein E-<br />

Mail-, Fax-, Sprach- <strong>und</strong><br />

SMS-Konto, auf dem er diese<br />

Medien versenden <strong>und</strong><br />

empfangen kann. Um bei<br />

starker Nutzung noch den<br />

Überblick zu behalten, stellt<br />

Back2base ein Ordnersystem<br />

zur strukturierten Nachrichtenablage<br />

zur Verfügung.<br />

Alle erhaltenen Mitteilungen<br />

lassen sich dort sowohl kontext-<br />

als auch termin- oder<br />

personenbezogen speichern.<br />

Um ältere Nachrichten wiederzufinden,<br />

verfügt der<br />

UM-Dienst über eine umfassende<br />

Suchfunktion. Weiterhin<br />

bietet Back2base den Serienversand<br />

von Nachrichten<br />

per E-Mail, Fax oder SMS,<br />

individuell gestaltbare Faxvorlagen,<br />

Import- <strong>und</strong> Export<br />

von Adressinformationen,<br />

Notification <strong>für</strong> besondere<br />

Termine sowie 50<br />

MByte Speicherplatz pro<br />

Der Unified-Messaging-Dienst Back2base ermöglicht den Empfang <strong>und</strong><br />

Versand von E-Mails, SMS, Fax- <strong>und</strong> Sprachnachrichten<br />

Account an. Zum Start des<br />

Dienstes sind in der Gr<strong>und</strong>gebühr<br />

beliebig viele Nachrichten<br />

enthalten. Zu einem späteren<br />

Zeitpunkt will Open<br />

Planet Solutions pro Transaktion<br />

abrechnen. Streng ist der<br />

Dienst noch bei der Browser-<br />

Unterstützung: So kommen<br />

anfangs nur Anwender der<br />

Internet Explorers 5.0 <strong>und</strong> 5.5<br />

sowie des Netscape Navigators<br />

6.0 in den Genuss des<br />

Angebots. (gh)<br />

Info:<br />

Open Planet Solutions<br />

Tel.: 08104/802-0<br />

Web: www.back2base.de<br />

www.lanline.de


Verbesserte<br />

Integration<br />

Die Produkte “Host Access<br />

Client Package” Version<br />

1.0 <strong>und</strong> “Websphere Host<br />

Integration Solution” Version<br />

2.0 stellen einen Weg zur<br />

Verfügung, um Mainframe-<br />

<strong>Daten</strong> <strong>und</strong> -Anwendungen<br />

abzurufen. Beide Werkzeuge<br />

sind Bestandteil der IBM-<br />

Websphere-Software-Plattform<br />

<strong>für</strong> E-Business. Zum<br />

Lieferumfang der Produkte<br />

zählt zudem eine Sammlung<br />

mit Java-Programmier-Tools.<br />

<strong>Das</strong> Host Access Client<br />

Package kombiniert den<br />

Host-Emulator IBM Personal<br />

Communications mit<br />

dem Web-to-Host-Java-<br />

Emulator Websphere Host<br />

On-Demand <strong>und</strong> dem IBM<br />

Screen Customizer. Damit<br />

ist es eine Komplettlösung<br />

<strong>für</strong> traditionelle Emulation,<br />

Thin-Client-Emulation <strong>und</strong><br />

grafische Aufbereitung. <strong>Das</strong><br />

Paket unterstützt OS/390,<br />

OS/400, AIX, OS/2, Solaris,<br />

Windows 2000, Windows<br />

NT, HP-UX <strong>und</strong> Linux. Die<br />

Websphere Host Integration<br />

Solution läuft mit den gleichen<br />

Betriebssystemen <strong>und</strong><br />

besteht aus IBM Personal<br />

Communications, Websphere<br />

Host-on-Demand sowie<br />

Websphere Host Publisher,<br />

Communications Server<br />

<strong>und</strong> Screen Cutomizer. Damit<br />

lassen sich grafische<br />

Front-ends <strong>für</strong> Host-Anwendungen<br />

erstellen <strong>und</strong> zum<br />

Einsatz bringen. Die aktuelle<br />

Version enthält außerdem<br />

Websphere Studio Professional<br />

Edition sowie Websphere<br />

Application Server<br />

Advanced Edition. Diese<br />

Tools dienen zum Entwickeln<br />

von E-Business-Lö-<br />

www.lanline.de<br />

sungen mit Verbindung zu<br />

Legacy-Umgebungen. Die<br />

Pakete versetzen Unternehmen<br />

in die Lage, ihre Host-<br />

Anwendungen <strong>und</strong> -<strong>Daten</strong><br />

ohne Änderungen über das<br />

Web verfügbar zu machen.<br />

Sie basieren auf offenen Indutriestandards<br />

(gg)<br />

Info:<br />

IBM<br />

Tel.: 01803/313233<br />

Web: www.ibm.com/software/<br />

webservers/hostintegration<br />

Echtzeitzugriff<br />

<strong>und</strong> Online-Updates<br />

Mit dem E-Commerce-<br />

Transaction-Server (E-CTS)<br />

lassen sich Host-Anwendungen<br />

mit dem Internet verbinden<br />

<strong>und</strong> Web-Transaktionen<br />

mit Realtime-<strong>Daten</strong>zugriff<br />

<strong>und</strong> Update-Automatismus<br />

realisieren. Die Software arbeitet<br />

plattformunabhängig<br />

<strong>und</strong> läuft sowohl auf Windows<br />

NT- <strong>und</strong> Unix-Rechnern<br />

als auch auf OS/390-<br />

Systemen. Auf <strong>Daten</strong>bankseite<br />

unterstützt der E-CTS<br />

nicht nur die gängigen relationalen,<br />

sondern auch nicht-<br />

SQL-basierte <strong>und</strong> nicht-relationale<br />

<strong>Daten</strong>banken. Nach<br />

Angaben des Herstellers<br />

können wichtige <strong>Daten</strong>banken<br />

<strong>und</strong> Anwendungen mit<br />

den mitgelieferten Tools <strong>und</strong><br />

Assistenten ohne jede Codierung<br />

oder aber mit verhältnismäßig<br />

geringem Progammieraufwand<br />

Web-fähig gemacht<br />

werden, <strong>und</strong> der E-<br />

CTS-Transaction-Wizard<br />

führt unerfahrende Benutzer<br />

durch alle Schritte der Transaktionsdefinition.<br />

Ein Visual-Basic-Programmierer<br />

kann so Transaktionen erstellen,<br />

die unter Windows<br />

NT, Unix <strong>und</strong> OS/390 lau-<br />

fen, ohne die genauen Eigenschaften<br />

der zugr<strong>und</strong>eliegenden<br />

Plattformen kennen zu<br />

müssen. (gg)<br />

Info:<br />

Amdahl Deutschland<br />

Tel.: 089/490580<br />

Web: www.amdahl.de<br />

Antwortzeitdaten<br />

auswerten<br />

Version 1.3 von ETE-<br />

Watch unterstützt jetzt auch<br />

das TN3270-Protokoll <strong>und</strong><br />

eignet sich damit als Performance-Monitoring-Tool<br />

<strong>für</strong><br />

Mainframes. Die Lösung<br />

wertet End-to-End-Antwortzeitdaten<br />

von unternehmensweiten<br />

Anwendungen aus,<br />

speichert sie <strong>und</strong> stellt sie<br />

grafisch dar. Dabei lassen<br />

sich Management-Reports,<br />

historische Übersichten <strong>und</strong><br />

Trendanalysen gestalten.<br />

Auf diese Weise erfahren IT-<br />

netzPRODUKTE/SERVICES<br />

HOST-ANBINDUNG<br />

Verantwortliche, wie sich eine<br />

Anwendung <strong>für</strong> einen einzelnen<br />

Nutzer, eine Gruppe<br />

oder das gesamte Unternehmen<br />

darstellt. ETE-Watch<br />

überwacht Anwendungen<br />

wie People-Soft, Lotus Notes,<br />

SAP R/3 oder Cytrix<br />

Meta-Frame-Server <strong>und</strong><br />

zeichnet genau die Zeitsegmente<br />

auf, die eine Transaktion<br />

braucht. Die gesammelten<br />

<strong>Daten</strong> können direkt<br />

beim K<strong>und</strong>en verarbeitet <strong>und</strong><br />

gespeichert werden. Dazu<br />

setzt die Lösung eine Standard-<br />

oder k<strong>und</strong>enspezifische<br />

<strong>Daten</strong>bank ein. Zusätzlich<br />

lassen sich die <strong>Daten</strong> mit<br />

Hilfe von Seagates Crystal<br />

Report grafisch darstellen.<br />

Die Preisgestaltung ist abhängig<br />

von den Unternehmensanforderungen.<br />

(gg)<br />

Info:<br />

Candle<br />

Tel.: 089/54554-115<br />

Web: www.candle.com/productservices/art/etewatch/index.html<br />

LANline 10/2000 69


netzPRODUKTE/SERVICES<br />

VERKABELUNG<br />

Unilan mit Tera-<br />

Steckverbindern<br />

Dätwyler bietet <strong>für</strong> sein 600-<br />

MHz-Verkabelungssystem<br />

nun auch Anschlusskomponenten<br />

mit dem Tera-Steckverbinder<br />

von Siemon an. Die-<br />

ser Steckverbinder ist in der<br />

engeren Auswahl der ISO/IEC<br />

<strong>für</strong> das neue Kategorie-7-<br />

Steckgesicht. Der Monteur<br />

bringt die Tera-Module direkt<br />

auf das Installationskabel auf<br />

<strong>und</strong> rastet sie dann direkt in das<br />

Verteilerfeld oder die Anschlussdose.<br />

Dätwyler liefert<br />

da<strong>für</strong> zudem Adapteranschlusskabel,<br />

die auf der einen<br />

Seite einen Tera-Anschluss<br />

<strong>und</strong> auf der anderen RJ45-Anschlüsse<br />

besitzen. (db)<br />

Info:<br />

Dätwyler Kabel + Systeme<br />

Tel.: 081665/9501-0<br />

Web: www.daetwyler.net<br />

Soho-Schränke<br />

<strong>und</strong> Wandverteiler<br />

Schroff bietet <strong>für</strong> kleine<br />

LANs unter dem Namen Epcase<br />

Wandgehäuse im 10- <strong>und</strong><br />

19-Zoll-Format sowie Vernetzungsschränke<br />

der Epnet-Reihe<br />

an. Die Wandgehäuse lassen<br />

sich laut Hersteller von ei-<br />

70 LANline 10/2000<br />

ner Person montieren. Sie bestehen<br />

aus einem C-förmigen<br />

Basisteil, das Rückwand, Boden<br />

<strong>und</strong> Dach darstellt. <strong>Das</strong><br />

wird mit Seitentüren <strong>und</strong> einer<br />

Glastüre <strong>für</strong> die Front komplettiert.<br />

<strong>Das</strong> Konzept verzichtet<br />

komplett auch Eckhol-<br />

<strong>Das</strong> 600-MHz-System Unilan von Dätwyler gibt es jetzt auch mit Tera-<br />

Anschlusskomponenten<br />

me <strong>und</strong> ist somit r<strong>und</strong>um zugänglich.<br />

Sie besitzen zwei<br />

Kabeleinführungsöffnungen<br />

in Dach <strong>und</strong> Boden. Der Anwender<br />

kann <strong>für</strong> die Kabelführung<br />

in den Gehäusen spezielle<br />

C-Profile nutzen, die er<br />

auf der Rückwand befestigt.<br />

Die Epnet-Schränke besitzen<br />

ebenfalls keine Eckholme <strong>und</strong><br />

sind wie die Wandverteiler<br />

allseitig zugänglich. Als tragende<br />

Komponenten dienen<br />

zwei 19-Zoll-Rahmen, die der<br />

Anwender an vier Tiefenprofilen<br />

variabel positionieren<br />

kann. Der Anwender hat die<br />

Möglichkeit, die Schränke<br />

dieser Reihe rein <strong>für</strong> die passive<br />

Verkabelung zu konfigurieren,<br />

das System enthält aber<br />

auch Zubehör <strong>für</strong> den Ausbau<br />

als Aktivschrank mit Aufnahmemöglichkeiten<br />

<strong>für</strong> Hubs,<br />

Router <strong>und</strong> Switches. (db)<br />

Schroff<br />

Tel.: 07082/794-0<br />

Web: www.schroff.de/prodneu.htm<br />

Medienkonverter<br />

<strong>für</strong> 100Base-TX/FX<br />

Der neue Fast-Ethernet-Medienkonverter<br />

von Microsens<br />

ist <strong>für</strong> Carrier konzipiert, die<br />

einen Fast-Ethernet-Kupfer-<br />

Die neuen LAN-Gehäusereihen Epcase <strong>und</strong> Epnet von Schroff<br />

anschluss an eine Singlemode-Glasfaserstrecke<br />

(maximal<br />

100 Kilometer) anschließen<br />

wollen, etwa, um eine k<strong>und</strong>enbezogene<br />

Infrastruktur zu errichten.<br />

Es gibt die Geräte in<br />

Distanzabstufungen von 15,<br />

40, 80 <strong>und</strong> 125 Kilometern.<br />

Die Reichweite hängt dabei<br />

vom Laser ab. Für die größte<br />

Reichweite setzt der Hersteller<br />

eine DFB-Laser (Distributed-Feedback-Laser)<br />

ein, der<br />

eine Spektralbreite von 0,02<br />

bis 0,2 nm bei 1550 nm aufweisen<br />

soll. Die schmale Linienbreite<br />

reduziert die Dispersionseffekte<br />

der Übertragungen.<br />

Der Konverter leitet<br />

den aktuellen Verbindungsstatus<br />

weiter (Link-Through)<br />

<strong>und</strong> identifiziert über einen<br />

“Advanced-Link-Monitor”<br />

Fehlerursachen. Darüber hinaus<br />

unterstützt das Gerät SN-<br />

MP <strong>und</strong> kann übers Web Statusmeldungen<br />

<strong>für</strong> das Netzwerkmanagement<br />

generieren.<br />

Es gibt die 100Base-TX/FX-<br />

Konverter als 19-Zoll-Einschübe.<br />

Sie lassen sich mit<br />

ST-, SC-, VF-45- oder MT-<br />

RJ-Steckverbindern ausstatten.<br />

Der Preis liegt bei 520<br />

Mark. (db)<br />

Info:<br />

Microsens<br />

Tel.: 02381/9452-0<br />

Web: www.microsens.de<br />

Long-Haul-Singlemode-Fasern<br />

spleißen<br />

<strong>Das</strong> Fitel-Spleißgerät S175<br />

V.2000 von Furukawa besitzt<br />

eine neue Software, die automatisch<br />

erkennen soll, welcher<br />

Fasertyp verb<strong>und</strong>en werden<br />

soll <strong>und</strong> daraufhin automatisch<br />

das richtige Spleißprogramm<br />

dazu auswählt. Es<br />

eignet sich nicht nur <strong>für</strong> Stan-<br />

www.lanline.de


dard-Singlemode- <strong>und</strong> Multimode-Fasern,<br />

sondern auch<br />

<strong>für</strong> dispersionsverschobene<br />

<strong>und</strong> Erbium-dotierte Fasern<br />

sowie <strong>für</strong> die neue Generation<br />

von Long-Haul-Singlemode-<br />

Fasern, den Non-Zero-Despersion-Shifted-Fasern<br />

(NZDS-Fasern) nach ITU-T<br />

G.655. Damit ist zum Beispiel<br />

die Truewave-Faser von Lucent,<br />

die LEAF-Faser von<br />

Corning oder die Teralight-<br />

Faser von Alcatel gemeint.<br />

Darüber hinaus soll das Gerät<br />

auch Spleißungen von einer<br />

NZDS- oder einer dispersionsverschobenen<br />

Faser auf<br />

eine Standard-Singlemode-<br />

Faser ermöglichen. Die mitt-<br />

<strong>Das</strong> Fitel-S175-Spleißgerät von<br />

Furukawa eignet sich auch <strong>für</strong> die<br />

neuen NZDS-Fasern<br />

lere Spleißdämpfung liegt<br />

laut Hersteller bei Singlemode-Fasern<br />

bei 0,02 dB, bei<br />

Multimode-Fasern bei 0,01<br />

db <strong>und</strong> bei den dispersionsverschobenen<br />

Fasern bei 0,04<br />

dB. Der Anwender kann das<br />

Gerät remote über einen PC<br />

bedienen <strong>und</strong> gleichzeitig X<strong>und</strong><br />

Y-Achse mit automatischer<br />

Vergrößerungskontrolle<br />

betrachten. Der Distributor<br />

Laser 2000 bietet das S175<br />

V.2000 zum Listenpreis von<br />

knapp 50.000 Mark an. (db)<br />

Laser 2000<br />

Tel.: 08153405-0<br />

Web: www.furukawa-fitel.co.uk<br />

oder: www.laser2000.de<br />

www.lanline.de<br />

Optischer Verstärker<br />

<strong>für</strong> DWDM-<strong>Netze</strong><br />

Der optische Verstärker<br />

Quasar von Ditech soll<br />

DWDM-Verbindungen (Dense<br />

Wavelength Division Multiplex)<br />

die nötige Wellenlängenstabilität<br />

verleihen, damit<br />

der Switch oder der Add-/<br />

Drop-Multiplexer die optischen<br />

Signale in Sek<strong>und</strong>enbruchteilen<br />

auf- <strong>und</strong> abbauen<br />

kann. Denn wenn ein optischer<br />

Kanal auf- oder abgebaut<br />

wird, schwankt auch die<br />

Signalstärke der anderen<br />

Kanäle. <strong>Das</strong> kann soweit gehen,<br />

dass die Verbindung zusammenbricht.<br />

Laut Herstel-<br />

netzPRODUKTE/SERVICES<br />

VERKABELUNG<br />

ler kann der Quasar-Verstärker<br />

optische Signale in einer<br />

50 Millionstel Sek<strong>und</strong>e stabilisieren<br />

(Transient Response<br />

Time). Der Listenpreis <strong>für</strong><br />

den Amplifier liegt bei r<strong>und</strong><br />

15600 Dollar. (db)<br />

Info:<br />

Ditech<br />

Tel.: 001/650623-1300<br />

Web: www.ditechcom.com<br />

LANline 10/2000 71


netzTECHNIK<br />

IEEE-802-TREFFEN IN LA JOLLA<br />

10-Gigabit-Ethernet<br />

<strong>und</strong> drahtlose <strong>Netze</strong><br />

Die Netzwerkgruppe des Institute of Electrical and Electronic Engineers,<br />

kurz IEEE 802, traf sich zu ihrer 67. Tagung vom 10. bis zum 13. Juli im<br />

kalifornischen La Jolla. Sie entwickelt LAN- <strong>und</strong> MAN-Standards <strong>und</strong><br />

verzeichnete diesmal mit 851 Delegierten einen absoluten Teilnehmerrekord.<br />

In zum Teil hoffnungslos überfüllten Tagungsräumen diskutierten<br />

die Delegierten über Themen wie 10-Gigabit-Ethernet oder die<br />

drahtlose <strong>Daten</strong>übertragung. Für Letzteres trafen sich diesmal drei<br />

Arbeitsgruppen.<br />

Mehr als ein Drittel der Teilnehmer des<br />

Plenary Meetings zog es zur 10-<br />

Gigabit-Ethernet-Gruppe, die somit die<br />

größte bei diesem Meeting war. Die Gruppe<br />

stellte ihr Blue Book vor. <strong>Das</strong> enthält<br />

nahezu alle wesentlichen Definitionen <strong>für</strong><br />

die neue Ethernet-Technik <strong>und</strong> soll als<br />

Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> den ersten Entwurf des<br />

Standards dienen. Die Teilnehmer konnten<br />

72 LANline 10/2000<br />

sich bei dem Meeting auf nahezu alle Spezifikationen<br />

einigen, nur bei den Komponenten<br />

der optischen Übertragung über<br />

Multimode gab es lebhafte Auseinandersetzungen.<br />

Hier konkurrieren die Wellenlängen<br />

1310 nm <strong>und</strong> 850 nm miteinander.<br />

Im Klartext heißt das: MAN- <strong>und</strong> WAN-<br />

Übertragung sind gesichert, nur <strong>für</strong> den<br />

Einsatz im LAN gibt es noch Unklarheiten.<br />

Die Projektgruppe 802.3af: Stromversorgung über TP-Kabel<br />

Der Sender besitzt neben der Versorgung auch die Einheit, die erkennen soll, ob am Empfänger<br />

auch ein entsprechendes Gerät angeschlossen ist. Erst dann wird die<br />

Versorgungsspannung<br />

eingeschaltet.<br />

Der Empfänger<br />

besitzt neben dem<br />

Verbraucher eine<br />

Schaltung, die eine<br />

solche Erkennung<br />

eindeutig zulässt.<br />

Diese Kennung<br />

kann entweder ein<br />

Dioden-Kondensatorpaar<br />

oder ein<br />

entsprechender<br />

Widerstand sein.<br />

Die Stromversorgung<br />

erfolgt wahlweise<br />

über die Sig-<br />

Blockschaltbild <strong>für</strong> die Stromversorgung über TP-Kabel<br />

Quelle: IEEE802 - Lucent<br />

nalleitungen oder über die bis dahin unbenutzten Paare. Da bei 1000Base-TX alle Paare benutzt<br />

sind, stellt sich hier die Frage nach unbenutzten Paaren nicht.<br />

Und das sind die konkreten Inhalte des Blue<br />

Books: Auf MAC-Ebene hat die Gruppe<br />

den Open-Loop-Mechanismus definiert,<br />

der die unterschiedlichen <strong>Daten</strong>raten zwischen<br />

LAN <strong>und</strong> WAN ausgleichen soll.<br />

Der Media-Access-Controller (MAC) ermittelt<br />

dabei auf Sendeseite die Paketlänge<br />

<strong>und</strong> verlängert die Lücke zwischen den Paketen<br />

(Inter Frame Gap oder IFG) so weit,<br />

dass die mittlere <strong>Daten</strong>rate im WAN von<br />

9,58464 GBit/s nicht überschritten wird.<br />

Die Komplexität der Übertragung machte<br />

es erforderlich, dass die Arbeitsgruppe<br />

die physikalische Ebene in mehrere Subkomponenten<br />

zerlegen <strong>und</strong> zwei neue<br />

Schnittstellen definieren musste: XBI <strong>und</strong><br />

SUPI. <strong>Das</strong> XBI-Interface liegt zwischen<br />

dem Chip, der <strong>für</strong> die Kodierung notwendig<br />

ist <strong>und</strong> dem Baustein, der die <strong>Daten</strong> in<br />

serielle Signale umsetzt. <strong>Das</strong> war deshalb<br />

notwendig, weil die beiden Bausteine<br />

wahrscheinlich mit unterschiedlichen Siliziumtechnologien<br />

gefertigt werden müssen<br />

<strong>und</strong> somit nicht in einem Gehäuse<br />

untergebracht sind. Die SUPI-Schnittstelle<br />

ist besonders <strong>für</strong> WAN-Anwendungen<br />

notwendig. Sie trennt das Gigabit-Ethernet-Signal<br />

in vier <strong>Daten</strong>ströme auf wie es<br />

das Wavelength Division Muliplexing<br />

(WDM) fordert.<br />

Im Blue Book finden sich auch erste<br />

Spezifikationen <strong>für</strong> die optische Übertragung.<br />

So sollen bei 40-km-Distanzen serielle<br />

1550-nm-Singlemode-Laser eingesetzt<br />

werden. Seriell bedeutet dabei eine<br />

binäre Übertragung über nur eine Wellenlänge.<br />

Mit anderen Worten: Es gibt wie<br />

bisher nur hell <strong>und</strong> dunkel <strong>und</strong> nicht wie<br />

auch schon angedacht eine mehrstufige<br />

Übertragung mit unterschiedlichen Lichtintensitäten.<br />

Für Distanzen zwischen zwei<br />

<strong>und</strong> zehn Kilometern legte sich die Gruppe<br />

auf einen seriellen 1310-nm-Singlemode-<br />

Laser fest. Eine Nomenklatur <strong>für</strong> diese<br />

Übertragung gibt es ebenfalls schon:<br />

– 10GBase-LX (1310nm, seriell, LAN)<br />

– 10GBase-EX (1550nm, seriell, LAN)<br />

– 10GBase-LW (1310nm, seriell, WAN)<br />

– 10GBase-EW (1310nm, seriell, WAN)<br />

<strong>Das</strong> Blue Book fand jedoch nicht nur<br />

einhelligen Zuspruch bei den Teilnehmern.<br />

So definiert es <strong>für</strong> die Übertragung über<br />

Multimode-Faser nur einen 1310-nm-<br />

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WDM-Laser aber keinen mit 850 nm. Beide<br />

Lösungen haben ihre Vor- <strong>und</strong> Nachteile.<br />

So ist der 850-nm-Laser, <strong>für</strong> den es sowohl<br />

eine serielle als auch eine WDM-Lösung<br />

geben soll, fast um die Hälfte preiswerter<br />

als die 1310-nm-Variante. Die serielle<br />

Variante des 850-nm-Lasers kann<br />

über das bestehende Kabel allerdings nur<br />

eine sehr kurze Distanz überbrücken, in<br />

Verbindung mit einer neuen Faser (50-µm-<br />

Faser) sind hingegen Distanzen bis 300<br />

Meter erreichbar. Dieser Laser hätte dann<br />

prinzipiell sowohl den Kostenvorteil der<br />

850-nm-Lösung als auch den Vorteil der<br />

einfacheren Technik, denn er muss nicht<br />

mit vier Wellenlängen senden <strong>und</strong> empfangen,<br />

sondern nur mit einer. Für die<br />

1310-nm-Lösung spricht hingegen, dass<br />

sie über bereits installierte Kabel eine Entfernung<br />

von bis zu 300 Meter überbrücken<br />

kann. So spaltete sich die Teilnehmerschaft<br />

in zwei Lager: in die Be<strong>für</strong>worter<br />

der 850-nm-Laser, die zusätzlich 1310nm-Laser<br />

akzeptieren würden <strong>und</strong> in eine<br />

Gruppe, die nur die 1310-nm-Technik realisiert<br />

sehen möchte. Trotz eines Abstimmungsmarathons<br />

fand keine der beiden<br />

Lösungen die notwendige 75-Prozent-<br />

Mehrheit. Es bleibt also spannend, was<br />

sich im LAN durchsetzen wird. Ganz besonders<br />

interessierten sich diesmal die<br />

Chip-Hersteller <strong>für</strong> den Verlauf der Abstimmungen.<br />

So haben wohl die meisten<br />

noch dieses Meeting abgewartet, bevor sie<br />

ihre Designs zur Fertigung freigeben. Ihre<br />

Beobachter gaben quasi online den aktuellen<br />

Stand der Abstimmung an die Entwicklungslabors<br />

durch. Die Fakten verdichten<br />

sich, dass erste Chips <strong>und</strong> Transceiver<br />

(Allayer, Infineon, Agilent) <strong>und</strong> sogar<br />

Geräte (Cisco) bereits Ende dieses Jahres<br />

zu erwarten sind. Ein interessanter Einsatz<br />

<strong>für</strong> 10-Gigabit-Ethernet ist das MAN.<br />

So haben Kabelfirmen in vielen Städten<br />

bereits Glasfasernetze verlegt, die Service-<br />

Provider mieten können. Hier scheint sich<br />

nun der Trend zu verstärken, nicht nur<br />

sprachorientierte Techniken wie SDH,<br />

SONET oder ATM zu verwenden, sondern<br />

auch Ethernet. Davon versprechen sich die<br />

Betreiber einen deutlichen Preisvorteil,<br />

<strong>und</strong> 10-Gigabit-Ethernet passt da ins Konzept.<br />

74 LANline 10/2000<br />

Mid-Span Insertion – Spannungsversorgung durch Zusatzgerät<br />

Zusatzgerät speist Versorgungsspannung ein<br />

Einspeisung im Patch-Feld über Zusatzgerät<br />

<strong>und</strong> Y-Kabel<br />

POWER ÜBERS TP-KABEL Im Gegensatz<br />

zum Abschlussmeeting von 802.3ae ging<br />

es bei der Gruppe 802.3af geradezu harmonisch<br />

zu. Sie definiert einen weltweiten<br />

Standard <strong>für</strong> die Stromversorgung via TP-<br />

Kabel. Die Teilnehmer einigten sich auf alle<br />

wesentlichen Randbedingungen zur<br />

Stromübertragung über das TP-Kabel. So<br />

wurde die Spannung auf 48 Volt DC festgelegt<br />

<strong>und</strong> der Strom auf 350 mA. Berücksichtigt<br />

man den Leitungsverlust, kann<br />

dem Endgerät so eine Leistung von etwa<br />

14 Watt zur Verfügung gestellt werden.<br />

Die Stromübertragung erfolgt dabei immer<br />

über zwei der vier möglichen Kabelpaare.<br />

Der Sender kann sich aussuchen, über welche<br />

Kabelpaare er den Strom überträgt, der<br />

Empfänger hingegen muss über alle Paare<br />

die Stromversorgung akzeptieren. Dieser<br />

Festlegung ging eine detaillierte Untersuchung<br />

der aktuellen installierten TP-Ver-<br />

Will ein Betreiber die<br />

Spannungsversorgung über die <strong>Daten</strong>verkabelung<br />

lösen, wird er anfänglich<br />

das Problem haben, dass<br />

nur wenige Geräte sowohl vermitteln<br />

als auch die Endgeräte mit<br />

Strom versorgen können.<br />

Außerdem wird der Betreiber<br />

nicht gleich alle installierten Geräte<br />

ersetzen wollen. Im einfachsten<br />

Fall kann er deshalb ein Gerät dazwischen<br />

schalten, das die zusätzliche<br />

Stromversorgung übernimmt.<br />

Dieses Gerät muss dann aber erkennen,<br />

ob die Gegenstelle mit<br />

Strom versorgt werden muss <strong>und</strong><br />

ob sie das überhaupt zulässt.<br />

Er kann die Versorgung mit einem<br />

so genannten Y-Kabel auch<br />

ins Patch-Feld integrieren (hellgrüner<br />

Kasten). Da<strong>für</strong> sind zwei Versionen<br />

denkbar.<br />

Variante 1 ist geeignet, wenn<br />

vier Kabelpaare zur Verfügung stehen.<br />

Sind aber nur zwei Kabelpaare<br />

verfügbar, muss ein entsprechender<br />

Übertrager die Versorgung in die<br />

Signalleitungen einkoppeln (Variante<br />

2).<br />

kabelung voraus. Nach einer Untersuchung<br />

der Sage Research Inc. von 1998 besitzen<br />

bis zu 60 Prozent der Verkabelungen<br />

in Deutschland, Österreich <strong>und</strong> der<br />

Schweiz weniger als vier Paare. Im restlichen<br />

Europa liegt der Wert bei 20 Prozent.<br />

In allen anderen Ländern liegt der<br />

Anteil bei r<strong>und</strong> 10 Prozent. Interessant ist<br />

auch, dass etwa 67 Prozent der Installationen<br />

auf Kategorie-5-Kabel basieren.<br />

Die Teilnehmer legten ebenfalls fest,<br />

woran der Sender erkennen soll, ob ein<br />

Endgerät mit Strom versorgt werden kann<br />

oder nicht. Sie einigten sich dabei sowohl<br />

auf die von Lucent Technologies vorgeschlagene<br />

Widerstandsmethode als auch<br />

auf die von Nortel vorgeschlagene Kondensator-Dioden-Methode.<br />

Zusätzlich soll<br />

der Standard eine Einspeisung ins Kabel<br />

von dritter Seite unterstützen (Mid-Span<br />

Insertion). Zudem könnte sich aus diesem<br />

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Standard der erste weltweit einheitliche<br />

Stromversorgungsanschluss herauskristallisieren,<br />

da Twisted Pair über RJ45 weltweit<br />

eingesetzt wird.<br />

Die drahtlose <strong>Daten</strong>übertragung ist weiter<br />

auf dem Vormarsch. So arbeiten die<br />

Projektgruppen 802.11 (Wireless LAN)<br />

<strong>und</strong> 802.15 (Wireless Personal Area Network<br />

oder WPAN) an höheren <strong>Daten</strong>raten.<br />

In 802.16 (Broadband Wireless Access) ist<br />

die <strong>Daten</strong>übertragung im MAN das zentrale<br />

Thema. In der Gruppe 802.11 WLAN<br />

arbeitet im Moment eine neue Studiengruppe<br />

daran, die <strong>Daten</strong>rate bei 802.11b<br />

von bisher maximal 11 MBit/s auf über 20<br />

MBit/s zu erhöhen. Dabei geht es nicht nur<br />

um die höhere <strong>Daten</strong>rate, sondern auch um<br />

einen besseren Durchsatz. An der Standardisierung<br />

der drahtlosen Netzwerke im<br />

Low-Cost-Bereich arbeitet die Gruppe<br />

802.15 WPAN sehr intensiv. Im Prinzip<br />

geht es darum, Netzwerke mit minimaler<br />

Sendeleistung <strong>und</strong> einer maximalen Reichweite<br />

von zehn Metern aufzubauen. Die<br />

Initiative beruht auf den Arbeiten der Bluetooth-Allianz,<br />

an der nach aktuellem Stand<br />

über 1500 Firmen beteiligt sind. Diese<br />

Vereinigung hat seit geraumer Zeit die<br />

Bluetooth-Spezifikation 1.0A verabschiedet.<br />

Aus dieser soll ein IEEE-Standard generiert<br />

werden. <strong>Das</strong> ist bereits so weit fortgeschritten,<br />

dass die Gruppe plant, ihren<br />

Standard im April nächsten Jahres zu veröffentlichen.<br />

Der Markt hinkt allerdings<br />

den Spezifikationen noch etwas hinterher.<br />

So sind bei den Chipherstellern unerwartete<br />

Schwierigkeiten aufgetreten, was dazu<br />

geführt hat, dass es bis jetzt kaum gelungen<br />

ist, die ganze Funktionalität in einem Chip<br />

zu integrieren. Doch das ist der Knackpunkt<br />

<strong>für</strong> eine Low-Cost-/Low-Power-Lösung.<br />

Trotzdem haben Hersteller von Handys,<br />

Notebooks <strong>und</strong> PDAs sowie die Autoindustrie<br />

weiterhin ein großes Interesse an<br />

dieser Funktechnik. Letztere denken zum<br />

Beispiel über einen Einsatz im Zündschlüssel<br />

nach.<br />

Langfristig gesehen genügt die bestehende<br />

<strong>Daten</strong>rate von 1 MBit/s nicht, <strong>und</strong><br />

so verw<strong>und</strong>ert es nicht, dass sich bereits<br />

eine Arbeitsgruppe (802.15.3) eingehend<br />

mit der <strong>Daten</strong>rate von 20 MBit/s beschäftigt.<br />

76 LANline 10/2000<br />

Mit Funknetzwerken zwischen Gebäuden<br />

oder innerhalb von Städten (MANs)<br />

beschäftigt sich die Gruppe 802.16 BWA.<br />

Die Übertragung ist bisher sowohl in den<br />

lizenzpflichtigen Frequenzbändern zwischen<br />

10 <strong>und</strong> 66 GHz als auch von 2 bis 11<br />

GHz angedacht. Ganz neu ist eine Initiative<br />

<strong>für</strong> die <strong>Daten</strong>übertragung im lizenzfreien<br />

5- bis 6-GHz-Band. Man hat da<strong>für</strong><br />

den Begriff WirelessHUMAN (Wireless<br />

High-Speed Unlicensed Metropolitan<br />

Area Networks) geprägt.<br />

RESILIENT PACKET RING Um die Verfügbarkeit<br />

von <strong>Netze</strong>n zu erhöhen, soll die<br />

Studiengruppe RPRSG (Resilient Packet<br />

Ring Study Group) ein Protokoll <strong>für</strong> eine<br />

Ringstruktur mit sehr schneller Red<strong>und</strong>anz<br />

definieren. Denn schon lange besteht das<br />

Problem, dass eine Umkonfiguration in einem<br />

Netz trotz aller Möglichkeiten des<br />

Bridge-Standards (802.1D) sehr lange dauern<br />

kann. Auf Drängen von Cisco <strong>und</strong><br />

Sprint soll sich nun IEEE 802 mit einer <strong>Daten</strong>übertragung<br />

beschäftigen, die Fehler in<br />

extrem kurzer Zeit beheben kann. <strong>Das</strong> ist<br />

Aufbau eines SRP-Rings: gelb: innerer Ring;<br />

rot: äußerer Ring; orange: <strong>Daten</strong>transfer zwischen<br />

den Stationen. Quelle: Cisco<br />

besonders vor dem Hintergr<strong>und</strong> immer höherer<br />

<strong>Daten</strong>raten unverzichtbar. Die angedachte<br />

Realisierung ist unterhalb der Vermittlungsebene<br />

angesiedelt <strong>und</strong> soll sowohl<br />

den MAC- als auch das Physical-<br />

Layer beschreiben. Cisco stellte hierzu das<br />

bereits verfügbare Spartial Reuse Protocol<br />

(SRP) zur Diskussion. Diese Lösung mit<br />

der Topologie eines Doppelrings bei<br />

gegenläufigen <strong>Daten</strong>richtungen erinnert<br />

sehr an FDDI. Auch im Fehlerfall reagiert<br />

das System ähnlich, so wird dann der innere<br />

Ring mit dem äußeren verb<strong>und</strong>en, um<br />

den <strong>Daten</strong>fluss wiederherzustellen. Der<br />

wesentliche Unterschied zu FDDI besteht<br />

darin, dass der Empfänger die Pakete aus<br />

dem Ring nimmt <strong>und</strong> der Sender sie nur<br />

dann entfernen muss, wenn es sich um<br />

Broadcasts handelt, <strong>für</strong> die sich kein Empfänger<br />

gef<strong>und</strong>en hat. Die Gruppe plant, das<br />

Protokoll unabhängig von der Übertragungsebene<br />

zu gestalten. Außerdem soll es<br />

auch <strong>für</strong> Geschwindigkeiten ausgelegt<br />

sein, die deutlich über FDDI-Übertragungsraten<br />

liegen (622 MBit/s, 1 GBit/s,<br />

10 GBit/s). Die Gruppe möchte darüber<br />

hinaus einen Mechanismus <strong>für</strong> die Verteilung<br />

von Bandbreite definieren. Die Technologie<br />

soll sich primär <strong>für</strong> MANs <strong>und</strong><br />

WANs eignen, aber entsprechend leistungsfähige<br />

LAN sollen nicht ausgeschlossen<br />

werden. Erste Vorschläge empfehlen,<br />

auf der physikalischen Ebene die Bausteine<br />

<strong>für</strong> SONET <strong>und</strong> Gigabit- <strong>und</strong> 10-Gigabit-Ethernet<br />

zu verwenden. <strong>Das</strong> Interesse<br />

an dieser Gruppe hält sich mit etwa zwanzig<br />

Teilnehmern noch in Grenzen. Allerdings<br />

kam fast jeder aus einer anderen Firma<br />

(r<strong>und</strong> 15 verschiedene, darunter: Cisco,<br />

Nortel Networks, Vitesse, PMC-Sierre,<br />

Sun Microsystems, Conexant, Sprint, <strong>und</strong><br />

Extreme Networks).<br />

SONSTIGES Die Gruppe 802.1 ist <strong>für</strong> die<br />

Brückenfunktionalität verantwortlich <strong>und</strong><br />

arbeitet gerade am Abschluss ihrer noch<br />

offenen Standards. Hier sind Multiple<br />

Spanning Tree, Fast Spanning Tree genauso<br />

zu nennen wie Port-Security <strong>und</strong> die<br />

protokollspezifische VLAN-Zuordnung.<br />

All diese Arbeiten sind relativ weit fortgeschritten.<br />

Diese Gruppe vervollständigt<br />

die Standarddokumente. Token Ring wurde<br />

nun endgültig in den Winterschlaf versetzt,<br />

nachdem die Arbeitsgruppen 802.8<br />

FOTAG <strong>und</strong> 802.14 CATV ruhen.<br />

(Dirk S. Mohl/db)<br />

Der Autor ist Projektleiter im Entwicklungsbereich<br />

Highspeed Networks Automation<strong>und</strong><br />

Network Solutions bei Hirschmann.<br />

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Aktuelle Übersicht der Projektgruppe 802<br />

Die Struktur von IEEE 802<br />

Arbeitsgruppen, die noch gültige Standards im Umlauf haben, dürfen<br />

nicht stillgelegt werden, sie versetzt man deshalb in den<br />

Winterschlaf. <strong>Das</strong> ist notwendig, weil die Standards alle paar Jahre<br />

überarbeitet werden müssen. Die Gruppe sammelt Korrekturanfragen<br />

<strong>und</strong> arbeitet sie in bestimmten Zeitabständen in die Standards ein.<br />

Die Aktivitäten einiger ausgewählter Projektgruppen<br />

IEEE 802 LAN MAN Standard Committee (LMSC)<br />

802.1 High Level Interface (HILI)<br />

802.1s: Multiple Spanning Tree – Zusatz zu 802.1Q<br />

Status: schwer einzuschätzen – Draft-Version 6 verfügbar<br />

<strong>und</strong> in Task Force in Arbeit<br />

Beschreibung: Es soll damit möglich sein, dass in einem<br />

Netz, das VLANs unterstützt, auch mehrere Spanning-<br />

Tree-Domains eingerichtet werden können.<br />

802.1t: 1D Maintanance<br />

Status: stabil – Draft-Version 8, kurz vor letzter Stufe der<br />

Abstimmung (Sponsor Ballot)<br />

Beschreibung: Korrekturen <strong>und</strong> Ergänzungen zu Bridge-<br />

Standard 802.1D-1998. Änderung der Pfadkostentabelle,<br />

um auch höhere <strong>Daten</strong>raten als 1 GBit/s zu unterstützen<br />

<strong>und</strong> eine Ergänzung bei GARP.<br />

802.1u: 1Q Maintanance<br />

Status: stabil – Draft-Version 7, letzte Stufe der Abstimmung<br />

wird initiiert<br />

Beschreibung: Korrekturen <strong>und</strong> Ergänzungen zu VLAN-<br />

Standard 802.1Q<br />

802.1v: VLAN Classification by Protocol and Port – Zusatz zu<br />

802.1Q<br />

Status: stabil – Draft-Version 3, kurz vor letzter Stufe der<br />

Abstimmung<br />

Beschreibung: Die VLAN-Zuordnung soll hier zusätzlich<br />

auf dem Protokoll basieren.<br />

802.1w: Rapid Reconfiguration (Fast Spanning Tree) – Zusatz zu<br />

802.1D<br />

Status: relativ stabil – Draft-Version 5 in Task Force in<br />

Arbeit.<br />

Beschreibung: Die Zeiten, die bei Spanning Tree bei einer<br />

Umkonfiguration notwendig sind (30 Sek<strong>und</strong>en),<br />

sollen in den Fällen, wo dies möglich ist, auf ein Minimum<br />

(< 1 Sek<strong>und</strong>e, nur noch Hardware-abhängig) reduziert<br />

werden.<br />

78 LANline 10/2000<br />

802.1X: Port Based Network Access Control<br />

Status: relativ stabil – Draft-Version 7 in Task Force in<br />

Arbeit<br />

Beschreibung: Port-Zugang nur nach Authentifizierung.<br />

Die Authentifizierung soll nach ersten Vorschlägen über<br />

ein höheres Protokoll (EAP: RFC 2284) ablaufen.<br />

IEEE 802.2 Logical Link Control (LLC)<br />

802.3 CSMA/CD<br />

802.3ae: 10-Gigabit-Ethernet<br />

Status: Die Gruppe hat die Auswahl aus der Ideensammlung<br />

getroffen <strong>und</strong> diese in einem Blue Book veröffentlicht.<br />

Dieses soll als Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> den ersten Draft des<br />

Standards dienen. Der Standard soll im März 2002 verfügbar<br />

sein.<br />

Beschreibung: In dieser Gruppe soll die <strong>Daten</strong>übertragung<br />

bei 10 GBits/s (nur Vollduplex) standardisiert<br />

werden. Es sollen dabei unterschiedliche Physical-Layer-Medien<br />

definiert werden: 10 GBits/s <strong>für</strong> den LAN-<br />

Bereich <strong>und</strong> 9.58462 GBit/s (OC-192c <strong>und</strong> SDH VDC-<br />

4-64c) <strong>für</strong> den WAN-Bereich. Die Gruppe hält es <strong>für</strong><br />

sinnvoll, einen Pyhsical-Layer-Baustein zu definieren,<br />

der sowohl den LAN- als auch den WAN-Einsatz abdeckt.<br />

802.3af: DTE Power via MDI<br />

Status: Draft-Version 1.0 wurde vorgestellt, Task Force<br />

aktiv. Ein Großteil der offenen Punkte konnte geklärt<br />

werden.<br />

Beschreibung: Hier geht es darum, über ein Twistedpair-Kabel<br />

die Energie <strong>für</strong> die Endgeräte zu übertragen.<br />

Primär soll eine Lösung <strong>für</strong> 10 <strong>und</strong> 100 MBit/s definiert<br />

werden, 1000 MBit/s sind bis jetzt noch nicht<br />

ausgeschlossen.<br />

802.3ag: Maintanance #6 von 802.3-1998 CSMA/CD, 802.3ab,<br />

802.3ac <strong>und</strong> 802.3ad<br />

Status: Projekt ist freigegeben.<br />

Beschreibung: Hier sollen Korrekturen am aktuellen<br />

802.3-Standard durchgeführt werden. Es sind im<br />

Moment 50 Korrekturvorschläge vorhanden.<br />

P1802.3rev: Maintanance #1 von P1802.3 10 Base-T Conformance<br />

Test<br />

Status: Projekt ist freigegeben <strong>und</strong> der erste Draft erstellt.<br />

Beschreibung: Hier soll 1802.3 <strong>und</strong> 1802.3d zusammengefasst<br />

werden, auch soll der Test des AUI-Kabels entfallen.<br />

Es handelt sich dabei nur um Änderungen am<br />

Text, nicht um technische Änderungen.<br />

IEEE 802.4 Token Bus (TBUS)<br />

802.5 Token Ring<br />

802.5v 1000 MBit/s HSTR (High Speed Token Ring)<br />

Status: Dieser Standard soll im November verabschiedet<br />

werden.<br />

IEEE 802.6 Distributed Queue Dual Bus (DQDB)<br />

IEEE 802.7 Broadband Technical Advisory Group (BBTAG)<br />

IEEE 802.8 Fiber Optic Technical Advisory Group (FOTAG)<br />

IEEE 802.9 Integrated Services LAN (ISLAN)<br />

IEEE 802.10 Standard for Interoperable LAN Security (SILS)<br />

802.11 Wireless LANs<br />

802.11b Corrigenda<br />

Status: Dieser Standard ist in der letzten Abstimmungsstufe.<br />

Beschreibung: Korrekturen am bereits freigegebenen<br />

Standard 802.11b bzgl. bestimmter MIB-Objekte.<br />

802.11d Regulatory Domain Update<br />

Status: Draft 1.9, kurz vor letzter Abstimmungsstufe<br />

Beschreibung: Hier werden die Parameter <strong>für</strong> Länder<br />

definiert, die in 802.11 noch nicht aufgeführt sind.<br />

802.11e MAC Enhancement<br />

Status: Projekt freigegeben, Task Force aktiv<br />

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802.11f Inter Access Point Protocol<br />

Status: Projekt freigegeben, Task Force aktiv<br />

802.11 HRbSG Higher Rate 802.11b Study Group<br />

Status: Studiengruppe, Projekt kurz vor Freigabe<br />

Beschreibung: Erweiterung von 802.11b bzgl. höherer<br />

Bandbreite (> 20 MBit/s) <strong>und</strong> Durchsatzverbesserungen.<br />

IEEE 802.12 Demand Priority Access Protocol (DPAP)<br />

IEEE 802.14 LANs in Cable Television Networks (CATV)<br />

802.15 Wireless Personal Area Networks (WPAN)<br />

802.15.1 Wireless Personal Area Networks – WPAN<br />

Status: Draft 0.7 ist erstellt <strong>und</strong> wird demnächst der<br />

letzten Abstimmungsstufe unterzogen.<br />

Beschreibung: Der Standard geht aus der Bluetooth-<br />

Spezifikation 1.0A hervor. Bei den genannten<br />

Vorschlägen handelt es sich um eine Vereinfachung<br />

von 802.11, sowohl in der Spezifikation als auch in der<br />

Reichweite. Ziel sollen Low-cost- <strong>und</strong> Heimanwendungen<br />

sein. Es wird von einer Reichweite von zehn<br />

Metern ausgegangen in einem Frequenzband um 2,4<br />

GHz. Acht Stationen können gleichzeitig aktiv sein.<br />

Die <strong>Daten</strong>rate beträgt maximal 1 MBit/s.<br />

802.15.2 Coexistence: Recommended Practice for Wireless Personal<br />

Area Networks Operating in Unlicensed<br />

Frequency Bands<br />

Status: Projekt freigegeben, Task Force aktiv<br />

Beschreibung: Festlegung der Zusammenarbeit mit<br />

802.11<br />

802.15.3 Wireless Medium Access Control (MAC) and Physical<br />

Layer (PHY) Specifications for High Rate Wireless<br />

Personal Area Networks (WPAN)<br />

Status: Projekt freigegeben, Task Force aktiv<br />

Beschreibung: Ziel dieser Gruppe ist es, die WPAN-<br />

<strong>Daten</strong>rate von 1 MBit/s auf 20 MBit/s zu erhöhen.<br />

Ebenfalls sollen Fähigkeiten integriert werden, die<br />

Multimediadaten unterstützen.<br />

802.16 Broadband Wireless Access (BWA)<br />

Diese Gruppe beschäftigt sich mit der drahtlosen <strong>Daten</strong>übertragung<br />

über größere Distanzen (z. B. die Versorgung<br />

von mehreren Gebäuden). Die Gruppe möchte<br />

Standards <strong>für</strong> das Wireless MAN, also <strong>für</strong> drahtlose<br />

Großraumnetzwerke erstellen.<br />

802.16.1 Air Interface for Fixed Broadband Wireless Access<br />

Systems<br />

Status: Projekt freigegeben, Task Force aktiv<br />

Beschreibung: MAN-<strong>Daten</strong>übertragung im Frequenzband<br />

von 10 bis 66 GHz<br />

802.16.2 Coexistence of Broadband Wireless Access Systems<br />

Status: Projekt freigegeben, Task Force aktiv<br />

802.16.3 Air Interface for Fixed Broadband Wireless Access<br />

Systems Operating Below 11 GHz<br />

Status: Projekt freigegeben, Task Force aktiv<br />

Beschreibung: MAN-<strong>Daten</strong>übertragung im Frequenzband<br />

von 2 bis 11 GHz<br />

802.16 Wireless HUMAN<br />

Status: Studiengruppe<br />

Beschreibung: <strong>Daten</strong>übertragung im MAN im nicht<br />

lizenzpflichtigen 5- bis 6-GHz-Band<br />

802.RPRSG Resilient Packet Ring Study Group<br />

Status: Studiengruppe ist eingerichtet <strong>und</strong> arbeitet an<br />

der Ideensammlung. Der Antrag auf Freigabe des Projekts<br />

(PAR) ist fertig.<br />

Beschreibung: Sie soll ein Protokoll <strong>für</strong> eine<br />

Ringstruktur mit sehr schneller Red<strong>und</strong>anz definieren.<br />

(Dirk S. Mohl/db)<br />

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LANline 10/2000 79


netzTECHNIK<br />

DIR-XML VON NOVELL<br />

NDS auf dem Weg<br />

zum Meta-Directory<br />

Die Zahl der Applikationen, die Novells NDS direkt unterstützen, ist<br />

überschaubar. Stattdessen setzen viele Anwendungsentwickler weiterhin<br />

auf eigene Verzeichnisse, um dort beispielsweise Benutzerdaten<br />

abzulegen. Diesen Directories will Novell jetzt den Zugang zur NDS<br />

erleichtern. Gleichzeitig soll der Verzeichnisdienst über das Zusatzprodukt<br />

Dir-XML zum Metadirectory avancieren <strong>und</strong> zum zentralen<br />

Element von E-Business-Lösungen in Unternehmen werden.<br />

Kaum eine Anwendung im E-Business-Bereich<br />

kommt heute ohne<br />

Verzeichnisdienste aus. So müssen beispielsweise<br />

CRM-Systeme (Customer-<br />

Relationship-Management) Informatio-<br />

nen zu K<strong>und</strong>en verwalten, Enterprise<br />

Information Portals Profildaten zu Benutzern<br />

vorhalten <strong>und</strong> Messaging-Systeme<br />

ihre E-Mail-Benutzer betreuen. Doch<br />

80 LANline 10/2000<br />

nicht nur die Einsatzbereiche von Verzeichnisdiensten<br />

verbreitern sich, die<br />

Dienste decken auch immer anspruchsvollere<br />

Funktionen ab. So gehen Verzeichnisdienste<br />

dazu über, mehr <strong>und</strong><br />

Für die Definition von Filtern kann der Administrator Objekttypen <strong>und</strong> Attribute ausgewählen,<br />

die zwischen den Verzeichnissen synchronisiert werden sollen<br />

mehr Informationen zu den von ihnen<br />

verwalteten Benutzern abzuspeichern.<br />

Die Erweiterbarkeit des Schemas, also<br />

der <strong>Daten</strong>struktur von Verzeichnisdien-<br />

sten, ist heute eine Gr<strong>und</strong>anforderung an<br />

einen Directory-Service.<br />

Es ist aber nicht nur die ständig wachsende<br />

Zahl von Anwendungen, die Informationen<br />

auch in Verzeichnisdiensten<br />

speichern, die das Augenmerk auf die Directories<br />

lenkt. Gleichzeitig gewinnt<br />

auch das Administrationsproblem immer<br />

mehr an Gewicht. Unternehmen, die Benutzer<br />

in mehr als 30 verschiedenen Verzeichnissen<br />

anlegen müssen, sind heute<br />

keine Seltenheit mehr. <strong>Das</strong> bedeutet aber<br />

nicht nur einen immensen administrativen<br />

Aufwand, sondern auch eine permanente<br />

Fehlerquelle. Ein Fehler in der Administration<br />

könnte zum Beispiel zur<br />

Folge haben, dass Benutzer, die das Unternehmen<br />

bereits verlassen haben, noch<br />

auf Mail-Server zugreifen können oder<br />

Zugriffsberechtigungen im LAN haben<br />

<strong>und</strong> womöglich von außen darauf zugreifen<br />

können. Ein weiterer Faktor <strong>für</strong> die<br />

wachsende Bedeutung von Verzeichnisdiensten<br />

ist die Komplexität von Anwendungen.<br />

Wenn E-Business-Anwendungen<br />

auf Informationen aus ERP-Systemen,<br />

<strong>Daten</strong>banken, Verzeichnissen <strong>und</strong><br />

weiteren Quellen zugreifen müssen, wird<br />

die Geschäftslogik dieser Applikationen<br />

schnell sehr komplex. Zudem müssen sie<br />

aufwändig ihre Transaktionen absichern,<br />

damit der Zugriff auf mehrere <strong>Daten</strong>quellen<br />

auch im Fehlerfall entweder korrekt<br />

abgeschlossen <strong>und</strong> rückgängig gemacht<br />

werden kann. Wenn es nur eine<br />

Quelle von Informationen gibt – beispielsweise<br />

einen übergeordneten Verzeichnisdienst<br />

– wird auch die Entwicklung<br />

von Anwendungen einfach.<br />

Zwar hat sich mit LDAP (Lightweight<br />

Directory Access Protocol) mittlerweile<br />

ein Standard etabliert, der einen einheitlichen<br />

Zugriff auf unterschiedlichste Verzeichnisdienste<br />

erlaubt. Im Detail gibt es<br />

hier zwar immer noch manche Hürde zu<br />

überwinden. In einem Umfeld, in dem<br />

Verzeichnisdiensten eine immer wichtigere<br />

Rolle zukommt, macht es jedoch<br />

wenig Sinn, <strong>für</strong> jede Anwendung ein eigenes<br />

LDAP-Verzeichnis aufzusetzen.<br />

Statt dessen gilt es hier, zentrale Verzeichnisdienste<br />

zu schaffen. Die Basis<br />

da<strong>für</strong> werden zunehmend die NDS von<br />

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Novell <strong>und</strong> Microsofts Active Directory<br />

schaffen, da zumindest eines der beiden<br />

Systeme in fast jedem Unternehmen strategische<br />

Bedeutung besitzt <strong>und</strong> zudem<br />

beide Plattformen mittlerweile exzellente<br />

<strong>und</strong> sehr performante LDAP-Server sind.<br />

Hier gilt es generell zu überlegen, ob andere<br />

LDAP-Server überhaupt Sinn machen,<br />

wenn bereits ein passendes Produkt<br />

im Unternehmen vorhanden ist. Je mehr<br />

Anwendungen, die Verzeichnisdienste<br />

nutzen, über eine dieser Plattformen arbeiten,<br />

desto geringer ist die Zahl an Verzeichnisdienst-Servern<br />

<strong>und</strong> damit das administrative<br />

Problem.<br />

META-DIRECTORIES Nun gibt es aber in<br />

den meisten Unternehmen zum einen bereits<br />

eine mehr oder minder große Zahl<br />

unterschiedlicher Verzeichnisdienste:<br />

Exchange Directories, Domino Directories,<br />

Verzeichnisinformationen in ERP-<br />

Systemen, Benutzerinformationen in <strong>Daten</strong>banksystemen,<br />

NDS <strong>und</strong> LDAP-Server<br />

<strong>für</strong> E-Business- <strong>und</strong> Intranet-Anwendungen<br />

sind nur einige Beispiele. Hier<br />

entsteht die Anforderung zur Integration.<br />

In diesem Bereich gibt es bisher nur wenige<br />

Anbieter. Und es ist auch nicht an-<br />

netzTECHNIK<br />

zunehmen, dass sich dieses Bild gr<strong>und</strong>legend<br />

ändern wird. Etabliert hat sich in<br />

Umfeld der Meta-Directories insbesondere<br />

Siemens mit seinen Dir-X-Produkten<br />

sowie das mittlerweile von Critical<br />

Die Konfiguration der Treiber <strong>für</strong> einen Driver-Set: Pro Driver-Set kann jeweils nur die<br />

Synchronisation zwischen der NDS <strong>und</strong> genau einem anderen Verzeichnisdienst erfolgen.<br />

www.lanline.de<br />

Path übernommene Unternehmen Isocor.<br />

IBM arbeitet derzeit noch stärker im Projekt-<br />

als im eigentlichen Produktgeschäft,<br />

ist aber zweifelsohne ebenfalls ein ernstzunehmender<br />

Wettbewerber. Zudem hat<br />

Microsoft mit Zoomit einen Anbieter<br />

übernommen, der ebenfalls dem Meta-<br />

Directory-Bereich zuzuordnen ist. Aus<br />

dieser Ehe sind noch im Laufe dieses Jahres<br />

erste Produkte zu erwarten. Novell<br />

hat sich mit Dir-XML <strong>für</strong> die Entwicklung<br />

einer eigenen Lösung entschieden,<br />

die derzeit im Beta-Test ist <strong>und</strong> im Spätsommer<br />

auf den Markt kommen soll.<br />

Jeder der Wettbewerber versucht mit<br />

seiner Lösung, Informationen aus verschiedenen<br />

Verzeichnisdiensten zu integrieren.<br />

Entscheidend sind dabei zwei<br />

Faktoren: Zum einen muss die zentrale<br />

Plattform, das eigentliche Meta-Directory,<br />

in der Lage sein, sehr große <strong>Daten</strong>volumina<br />

zu verwalten. Novell hat hier<br />

mit dem neuen internen <strong>Daten</strong>modell der<br />

NDS 8 einen sehr großen Sprung ge-<br />

LANline 10/2000 81


netzTECHNIK<br />

macht <strong>und</strong> die Skalierbarkeit des Verzeichnisdienstes<br />

massiv gesteigert. Mit<br />

der NDS 8.5, die auch die Basis <strong>für</strong> Dir-<br />

XML ist, führt Novell zudem erweiterte<br />

Funktionen <strong>für</strong> das Indexmanagement<br />

ein, um die Zugriffe auf den Verzeichnisdienst<br />

optimieren zu können. Zum anderen<br />

benötigen Unternehmen Connectoren<br />

vom Meta-Directory zu den unterschiedlichsten<br />

<strong>Daten</strong>quellen. Hier haben insbesondere<br />

Siemens <strong>und</strong> Critical Path viel zu<br />

bieten. Novell konzentriert sich im ersten<br />

Schritt auf wenige wichtige Systeme,<br />

während Microsoft mit Zoomit schon zu<br />

Beginn ein breites Portfolio an Connectoren<br />

anbieten will. Ein breites Angebot<br />

an Connectoren ist unverzichtbar, um<br />

Meta-Directories mit einer möglichst<br />

breiten Palette an bestehenden <strong>Daten</strong>quellen<br />

in Unternehmen einsetzen zu<br />

können. Novell <strong>und</strong> Microsoft haben im<br />

Vergleich zum Wettbewerb sicherlich<br />

den Vorteil, dass sie auf vertrauten <strong>und</strong><br />

etablierten Systemen aufsetzen. Die Stärke<br />

von Dir-XML ist dabei zweifelsohne,<br />

dass die NDS als Meta-Directory im Sinne<br />

eines zentralen Repository der Verzeichnisinformationen<br />

verwendet wird.<br />

In Unternehmen, in denen die NDS ein<br />

strategisches Produkt ist, bedeutet das einen<br />

idealen Startpunkt <strong>für</strong> die Realisierung<br />

von Meta-Directory-Konzepten.<br />

DAS GRUNDKONZEPT VON DIR-XML<br />

Dir-XML ist eine Erweiterung zum<br />

NDS-E-Directory 8.5. <strong>Das</strong> System arbeitet<br />

als Dienst auf Servern, auf denen auch<br />

das E-Directory ausgeführt wird. Dabei<br />

kann es sich sowohl um Netware- als<br />

auch Windows-NT- <strong>und</strong> Windows-2000-<br />

Server handeln. Die NDS speichert dabei<br />

nicht nur die Verzeichnisdaten, sondern<br />

auch die Konfigurationsinformationen<br />

von Dir-XML. Wie der Name des Produkts<br />

bereits deutlich macht, spielt XML<br />

bei diesem Produkt eine zentrale Rolle.<br />

XML, die “eXtended Markup Language”,<br />

ist eine Sprache, die neben den eigentlichen<br />

<strong>Daten</strong> auch deren Struktur beschreibt.<br />

Ein XML-Dokument ist damit<br />

selbstbeschreibend. <strong>Das</strong> macht XML<br />

ideal <strong>für</strong> den Austausch von Informationen<br />

zwischen unterschiedlichen Syste-<br />

82 LANline 10/2000<br />

men. Mit Hilfe von XSL-Style-Sheets<br />

können XML-Dokumente in andere<br />

XML-Dokumente oder andere Dokumentformate<br />

konvertiert werden. <strong>Das</strong> ist<br />

erforderlich, da es bei XML aufgr<strong>und</strong> seiner<br />

selbstbeschreibenden Struktur keine<br />

festgelegte Bedeutung von Tags gibt, die<br />

– ähnlich wie bei HTML – zur Beschreibung<br />

der <strong>Daten</strong> zum Einsatz kommen. So<br />

kann beispielsweise der Tag bei<br />

einem anderen System auch <br />

heißen. Die korrekte Abbildung der <strong>Daten</strong><br />

kann dann über XSL-Style-Sheets<br />

<strong>und</strong> Komponenten, die diese Style-<br />

Sheets verarbeiten, erfolgen.<br />

Wenn Informationen über Dir-XML<br />

ausgetauscht werden, nehmen diese immer<br />

den Weg über die NDS. Die NDS ist<br />

damit quasi der Hub zwischen unterschiedlichen<br />

Verzeichnisdiensten. Zwischen<br />

der NDS <strong>und</strong> einem anderen Verzeichnisdienst<br />

definiert Dir-XML auf<br />

Basis des Publisher-/Subscriber-Paradigmas<br />

Kanäle. Für jeden Kanal kann der<br />

Administrator festlegen, in welchen Situationen<br />

welche Informationen transportiert<br />

werden. Dazu gibt es zum einen<br />

eine enge Verbindung mit den Replikationsmechanismen<br />

der NDS: Dir-XML<br />

kann diese empfangen <strong>und</strong> damit erkennen,<br />

wann Änderungen auftreten. Ebenso<br />

können in der als “Application Shim” bezeichneten<br />

Schnittstelle zu anderen Verzeichnisdiensten<br />

– man könnte auch von<br />

Connector sprechen – solche Funktionen<br />

integriert werden, um auch dort Änderungen<br />

zu erkennen <strong>und</strong> darauf reagieren<br />

zu können. Für jeden Kanal können wiederum<br />

Regeln festgelegt werden, die das<br />

Verhalten steuern. Solche Regeln können<br />

definieren, wie auf Ereignisse reagiert<br />

wird oder wie <strong>Daten</strong> aufeinander abgebildet<br />

werden sollen. Von besonderer Bedeutung<br />

sind dabei Filter, die angeben,<br />

welche Objektklassen <strong>und</strong> Attribute<br />

überhaupt vom oder in das Meta-Directory<br />

repliziert werden sollen.<br />

Die enge Integration von Dir-XML mit<br />

der NDS <strong>und</strong> ihren Replikationsmechanismen<br />

hat dabei einige Vorteile: Da Dir-<br />

XML faktisch eine besondere Form einer<br />

NDS-Replika darstellt – die NDS 8.5<br />

führt auch generell gefilterte Replikas ein<br />

– werden beispielsweise Replikationsereignisse<br />

auch so lange gespeichert, bis sie<br />

von Dir-XML verarbeitet werden. Dadurch<br />

wird es möglich, eine korrekte<br />

Verarbeitung von Änderungen durch<br />

Dir-XML sicherzustellen, ohne dazu aufwändige<br />

eigene Mechanismen im Meta-<br />

Directory implementieren zu müssen.<br />

Die Dir-XML-Engine verarbeitet dann<br />

die Replikationsereignisse <strong>und</strong> setzt sie<br />

in XML-Dokumente um. Auf diese<br />

XML-Dokumente werden dann die festgelegten,<br />

in der NDS gespeicherten Regeln<br />

angewendet. XSL-Style-Sheets<br />

kommen zum Einsatz, um die Informationen<br />

in das native Format der Anwendung<br />

umzusetzen, dass dann über den<br />

Application Shim an die Anwendung<br />

übergeben wird. So kann eine Information<br />

beispielsweise in LDIF (Lightweight<br />

Directory Interchange Format) konvertiert<br />

werden, um es an einen Iplanet Directory<br />

Server zu übergeben.<br />

IMPLEMENTATION Die NDS speichert<br />

<strong>für</strong> Dir-XML eine Reihe von Objekten:<br />

Hier gibt es beispielsweise ein sogenanntes<br />

“Driver Set”. Dabei handelt es<br />

sich um ein Container-Objekt <strong>für</strong> Driver-Objekte.<br />

Ein Driver-Objekt ist<br />

ebenfalls ein Container-Objekt, das die<br />

verschiedenen NDS-Objekte beinhaltet,<br />

die <strong>für</strong> genau einen Kommunikationskanal<br />

benötigt werden. Einem Driver-<br />

Objekt können direkt die Schema-Mapping-Regel<br />

sowie die Transformation-<br />

Style-Sheets <strong>für</strong> die Ein- <strong>und</strong> Ausgabe<br />

von Informationen zugeordnet werden.<br />

Alle anderen Regeln können dann nur<br />

den einem Driver-Objekt untergeordneten<br />

Publisher- oder Subscriber-Objekten<br />

zugewiesen werden. <strong>Das</strong> ergibt sich<br />

aus dem Wirkungsbereich, den die Regeln<br />

beziehungsweise Style-Sheets haben.<br />

Die Objekte, die direkt einem Driver-Objekt<br />

zugeordnet werden können,<br />

definieren, wie die Abbildung von Informationen<br />

aus der NDS auf den anderen<br />

Verzeichnisdienst, <strong>für</strong> den ein solcher<br />

Kommunikationskanal definiert<br />

wird, erfolgen kann. Pro Driver-Objekt<br />

kann nur ein Kommunikationskanal <strong>und</strong><br />

damit eine Beziehung zwischen der<br />

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netzTECHNIK<br />

NDS <strong>und</strong> genau einem anderen Verzeichnisdienst<br />

konfiguriert werden. Für<br />

jeden solchen Kanal kann der Administrator<br />

dann mehrere Publisher- <strong>und</strong> Subscriber-Objekte<br />

konfigurieren. Damit<br />

lässt sich flexibel steuern, in welchen<br />

Situationen welche Informationen zwischen<br />

den Verzeichnisdiensten ausgetauscht<br />

werden.<br />

REGELN Dir-XML unterscheidet insgesamt<br />

fünf verschiedene Regeln. Die<br />

Schema-Mapping-Regeln bestimmen,<br />

welche Attribute in welcher Form aufeinander<br />

abgebildet werden. Hintergr<strong>und</strong><br />

NDS<br />

Regelobjekt<br />

da<strong>für</strong> ist, dass es selbst zwischen LDAP-<br />

Verzeichnisdiensten viele kleine Detailunterschiede<br />

in der Nutzung <strong>und</strong> Interpretation<br />

von Feldern gibt. Durch die<br />

Schema-Mapping-Regeln lassen sich<br />

diese Unterschiede ausgleichen. Die Entwicklung<br />

dieser Regeln kann aber sehr<br />

aufwändig werden, weil der Teufel hier<br />

eben wirklich im Detail steckt. Ereignisregeln<br />

hingegen definieren, welche Ereignisse<br />

der NDS auf welche Ereignisse<br />

des Zielsystems abgebildet werden sollen.<br />

Damit kann beispielsweise festgelegt<br />

werden, welche Aktion ergriffen werden<br />

soll, wenn in der NDS ein Objekt<br />

gelöscht wird. Mit den Matching-Regeln<br />

84 LANline 10/2000<br />

Regeln<br />

XSL-<br />

Prozessor<br />

konfiguriert der Benutzer, auf Basis welcher<br />

Attribute oder Attributkombinationen<br />

eindeutige Abbildungen von Objekten<br />

definiert werden. Diese Regeln legen<br />

also fest, in welcher Form die so genannten<br />

Association Tables gefüllt werden.<br />

Dort werden eindeutige Identifikationen<br />

von NDS-Objekten zu ebenso eindeutigen<br />

Identifikationen von Objekten im anderen<br />

Verzeichnisdienst zugeordnet.<br />

Diese Zuordnung muss immer eindeutig<br />

sein. Die Create-Regel legt fest, wie Objekte<br />

aussehen müssen, um im jeweils anderen<br />

System erstellt werden zu können.<br />

Hier wird beispielsweise angegeben,<br />

XSL-Templates<br />

Publisher<br />

Channel<br />

Application Shim<br />

Subscriber<br />

Channel<br />

Anwendung/<br />

Verzeichnisdienst<br />

Über NDS-Objekte werden die Austauschkanäle zwischen den Verzeichnisdiensten konfiguriert,<br />

wobei die Formatkonvertierung über XSL erfolgt <strong>und</strong> weitere Festlegungen mit Regelobjekten<br />

vorgenommen werden<br />

welche Attribute bei einem Objekt verbindlich<br />

sind. Auch Namenskonventionen<br />

<strong>für</strong> neue Objekte können darüber gesteuert<br />

werden. Die Placement-Regeln<br />

legen schließlich fest, wo ein Objekt in<br />

einem hierarchischen Verzeichnisdienst<br />

platziert werden sollen. Da die NDS <strong>und</strong><br />

die anderen Verzeichnisdienste nicht unbedingt<br />

die gleichen hierarchischen<br />

Strukturen haben <strong>und</strong> eine Synchronisation<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich auch mit flachen Verzeichnisstrukturen<br />

erfolgen kann, sind<br />

solche Abbildungsregeln unabdingbar.<br />

Interessant an Dir-XML ist übrigens,<br />

dass <strong>für</strong> die Nutzung des Produkts<br />

zunächst keine XML-Kenntnisse erforder-<br />

lich sind. Die Konfiguration erfolgt über<br />

die Console-One <strong>und</strong> die genannten Objekte.<br />

Nur wenn Schnittstellen zu anderen<br />

Verzeichnisdiensten entwickelt werden<br />

müssen, sind auch XML-Kenntnisse <strong>und</strong><br />

Fähigkeiten in der manuellen Gestaltung<br />

von XSL-Style-Sheets erforderlich. Viel<br />

wichtiger ist es aber in den meisten Anwendungssituationen,<br />

die Schemata der<br />

Verzeichnisdienste, die miteinander verb<strong>und</strong>en<br />

werden sollen, gut zu kennen.<br />

EINSATZ Novell liefert Dir-XML mit vordefinierten<br />

Konfigurationsbeispielen <strong>für</strong><br />

die Verzeichnisdienste NDS, Iplanet Directory<br />

Server, Lotus Domino Directory,<br />

Microsoft Active Directory Services <strong>und</strong><br />

das Microsoft Exchange Directory aus.<br />

Damit wird die Einrichtung des Systems<br />

deutlich erleichtert, auch wenn es gerade<br />

mit der vorliegenden Betaversion noch<br />

manche Hürde zu überwinden gilt. Sobald<br />

aber das Konzept <strong>und</strong> die Zusammenhänge<br />

der verschiedenen Objekte, die Dir-<br />

XML in der NDS anlegt, klar ist, lässt sich<br />

das System vergleichsweise einfach konfigurieren.<br />

Allerdings darf der Aufwand in<br />

der Praxis nicht unterschätzt werden. Neben<br />

der eigentlichen Konfiguration ist hier<br />

insbesondere ein hoher konzeptioneller<br />

Aufwand beispielsweise <strong>für</strong> das korrekte<br />

Schema-Mapping erforderlich. Und jede<br />

Erweiterung der Schemata von Verzeichnisdiensten<br />

muss auch bei Dir-XML <strong>und</strong> in<br />

der NDS als Meta-Directory nachgezogen<br />

werden.<br />

Dir-XML ist aber in jedem Fall ein interessanter<br />

Ansatz <strong>für</strong> die Synchronisation<br />

von Verzeichnisinformationen gerade<br />

im klassischen LAN-Umfeld. Inwieweit<br />

Dir-XML auch als Basis <strong>für</strong> E-Business-<br />

Anwendungen eine Rolle spielen wird,<br />

bleibt abzuwarten. Hier gibt es doch noch<br />

erhebliche Lücken bei den Connectoren<br />

beispielsweise hin zu ERP-Systemen.<br />

Auf der anderen Seite darf man nicht<br />

übersehen, dass der Markt der Meta-Directories<br />

auch heute noch erst am Anfang<br />

seiner Entwicklung steht. Novell hat mit<br />

Dir-XML einen attraktiven Lösungsansatz<br />

entwickelt, der sich deutlich von etablierten<br />

Konzepten unterscheidet.<br />

(Martin Kuppinger/gh)<br />

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netzTECHNIK<br />

DYNAMIC DNS UND WINDOWS 2000, TEIL 2<br />

Interoperabilität<br />

auf drei Arten<br />

Wer das Domain Name System (DNS) in seinem Netzwerk einsetzt <strong>und</strong><br />

die Umstellung auf Windows 2000 vollziehen will, der hat mit einigen<br />

Widrigkeiten zu kämpfen. Zwar ist bei Windows 2000 Server ein DNS-<br />

Server-Dienst enthalten, doch mit dem Dynamic DNS bringt Microsoft<br />

hier eine moderne Variante des DNS-Standards ins Spiel. Aber auch<br />

hier können die Netzwerkverantwortlichen geeignete Wege einschlagen,<br />

um zu einer sinnvollen Interoperabilität der DNS-Server zu kommen.<br />

Wer Windows 2000 mit all seinen<br />

Neuerungen <strong>und</strong> Vorteilen nutzen<br />

will, der muss an der Infrastruktur seines<br />

Netzwerks mitunter einige Umstellungen<br />

vornehmen. Ein wesentlicher Schritt ist die<br />

Verwendung von TCP/IP <strong>und</strong> dem Domain<br />

Name System (DNS). Doch hier<br />

kommen einige Neuerungen ins Spiel, die<br />

vom Administrator zu beachten sind. Bereits<br />

in der letzten Ausgabe der LANline<br />

wurde dieser Problemkreis angerissen.<br />

Speziell in heterogenen Netzwerkumgebungen<br />

ist das DNS bereits im Einsatz.<br />

Nun bringt der Schritt zu Windows 2000<br />

allerdings auch einige Anforderungen an<br />

das eingesetzte DNS mit sich (siehe LANline<br />

9/2000, Seite 64). Und speziell in der<br />

Unix-Welt sind oft noch “ältere” DNS-<br />

Server am Arbeiten, die aufgr<strong>und</strong> ihres<br />

problemlosen Betriebs meist nicht “einfach<br />

so” auf eine neuere Version umgestellt<br />

werden.<br />

Zum Thema “Einsatz anderer DNS-Implementierungen<br />

als die von Windows<br />

2000” ist zum einen zu sagen, dass sich<br />

Microsofts DNS-Server an die definierten<br />

Spielregeln hält. Doch wer die neuen Features<br />

ausnutzen will, der sollte einen entsprechend<br />

aktuellen DNS-Server verwenden.<br />

Zur BIND-DNS-Familie ist zu bemerken,<br />

dass die Version 8.1.1 zwar theoretisch<br />

die SRV-Einträge sowie den dynamischen<br />

Charakter (Dynamic DNS,<br />

86 LANline 10/2000<br />

DDNS) unterstützt. Doch im Betrieb mit<br />

Windows-2000-basierenden Clients stürzt<br />

der BIND-DNS-Server ab, wenn die<br />

Clients bestimmte Aktualisierungen vornehmen.<br />

Die erste BIND-Variante, die zuverlässig<br />

mit Windows-2000-Clients arbeitet,<br />

ist die Version 8.1.2. Kommen in einem<br />

Windows-2000-Netzwerk noch ältere<br />

Microsoft-Clients zum Einsatz (Windows<br />

NT 3.51/4.0, Windows 95/08), verwenden<br />

diese NetBIOS. Dazu müssen entweder<br />

WINS oder eine Lmhosts-Datei herhalten,<br />

Bild 1. <strong>Das</strong> Erstellen einer neuen Zone übernimmt beim DNS-Manager<br />

von Windows 2000 Server ein Assistent. Zuerst ist die gewünschte Stelle<br />

in der Domänenhierarchie auszuwählen, dann lässt sich dieser Assistent<br />

über einen Klick mit der rechten Maustaste (Menüeintrag “Neue<br />

Zone”) aktivieren.<br />

um diesen Clients zum Beispiel das Auffinden<br />

der Domänen-Controller zu ermöglichen.<br />

Da das DNS von Windows 2000<br />

auch mit WINS “umgehen” kann, empfiehlt<br />

sich eine gemischte Umgebung aus<br />

WINS <strong>und</strong> DNS. So lässt sich ein vergleichsweise<br />

effizientes Auffinden der<br />

Netzwerk-Ressourcen bewerkstelligen.<br />

WINS spielt generell eine große Rolle,<br />

wenn es um den Schutz von bestehenden<br />

Investitionen geht.<br />

Beim Einsatz von DNS auf Windows<br />

2000 kommt ein weiteres Problem ins<br />

Spiel, das zuerst alles andere als technische<br />

Ursachen hat. In Unternehmen, die bislang<br />

DNS schon <strong>für</strong> die Namensauflösung verwenden,<br />

basiert dieser Dienst in der Regel<br />

auf Unix-Plattformen. Und in diesem Lager<br />

besitzen die Betriebssysteme aus dem<br />

Hause Microsoft nicht unbedingt die beste<br />

Reputation. <strong>Das</strong> bildet den besten Nährboden<br />

<strong>für</strong> “politische Diskrepanzen”. Daher<br />

sollen im Folgenden – allerdings auf der<br />

technischen Argumentationslinie – die<br />

Möglichkeiten der Koexistenz abgehandelt<br />

werden.<br />

Generell bringt Microsoft das “Dynamic<br />

DNS” (DDNS) ins Spiel, damit Windows-<br />

2000-Systeme ihren Namen <strong>und</strong> IP-Adressen<br />

dynamisch in einem DDNS-Server registrieren<br />

können. Die dynamische Aktualisierung<br />

von Maschineninformationen befreit<br />

die Administratoren<br />

von der arbeitsintensiven<br />

Pflege einer<br />

statischen <strong>Daten</strong>bank<br />

in einem herkömmlichen<br />

DNS-<br />

Server. Windows-<br />

2000-Domänencontroller<br />

registrieren<br />

außerdem ihre<br />

Dienstressourcendatensätze<br />

(die SRV-<br />

RRs – Service Resource<br />

Records) in<br />

den DDNS-Servern.<br />

Clients in einem<br />

Windows-2000-<br />

Netzwerk suchen in<br />

den SRV-RRs im<br />

DDNS-Server, um<br />

das Active Directory<br />

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netzTECHNIK<br />

(AD) des Netzwerks <strong>und</strong> die zugehörigen<br />

Dienste (zum Beispiel Anmeldedienste) zu<br />

finden.<br />

<strong>Das</strong> Argument, Microsoft koche seine eigene<br />

“DNS-Suppe”, besitzt keine Gültigkeit:<br />

Der Request for Comments (RFC)<br />

2052 der Internet Engineering Task Force<br />

(IETF) beschreibt die SRV-RRs, während<br />

die DDNS-Aktualisierungen im RFC 2136<br />

dokumentiert sind. SRV-RR <strong>und</strong> DDNS-<br />

Aktualisierungen sind <strong>für</strong> die Familie der<br />

DNS-Standards nicht neu, denn die IETF<br />

veröffentlichte den RFC 2052 <strong>und</strong> den RFC<br />

2136 bereits im Oktober 1996 beziehungsweise<br />

April 1997. Allerdings stellt die Nutzung<br />

dieser Einrichtungen unter Windows<br />

2000 die Unternehmen vor neue Herausforderungen,<br />

die seit langem mit DNS auf<br />

Unix-Maschinen arbeiten, um Host-Namen<br />

<strong>und</strong> IP-Adressen zuzuordnen. Getreu<br />

dem Motto “Never change a running system”<br />

haben viele Firmen keine Aktualisierung<br />

auf die Produktversion Berkeley Inter-<br />

88 LANline 10/2000<br />

net Name Domain (BIND) 8.2.2 von Internet<br />

Software Consortium (ISC) oder auf eine<br />

neue DNS-Version ihrer Unix- <strong>und</strong><br />

DNS-Lieferanten durchgeführt, die sowohl<br />

SRV-RRs als auch dynamische DNS-Aktualisierungen<br />

unterstützen. Daher kommt<br />

die Frage ins Spiel: Ist es besser, auf DNS<br />

unter Windows 2000 umzustellen, oder<br />

sollte weiterhin mit DNS unter Unix gearbeitet<br />

werden? Generell bieten sich drei<br />

Antworten an:<br />

– eine Migration zu DNS von Windows<br />

2000,<br />

– die Erstellung einer Umgebung, in der<br />

Unix- <strong>und</strong> Windows-2000-DNS koexistieren<br />

oder<br />

– eine reine Verwendung von Unix-DNS.<br />

Nach einer Überprüfung der Unix-Implementierung<br />

von DNS auf Unterstützung<br />

<strong>für</strong> SRV-RR <strong>und</strong> dynamische Aktualisierung<br />

stellt sich eventuell heraus, dass<br />

die verwendete Implementierung diese<br />

Unterstützung nicht bietet. Eine einfache<br />

Methode, die Installation von Windows<br />

2000 in einem Unternehmen zu erledigen,<br />

besteht darin, das aktuelle DNS auf DNS<br />

von Windows 2000 umzustellen.<br />

Die Migration selbst gestaltet sich vergleichsweise<br />

einfach. Vor der Installation<br />

eines Domänen-Controllers <strong>und</strong> des Active<br />

Directory (AD) muss ein eigenständiger<br />

Windows-2000-Server installiert werden.<br />

Auf dem eigenständigen Server wird dann<br />

Windows-2000-DNS aus den Netzwerkkomponenten<br />

installiert. Die Forward- <strong>und</strong><br />

Reverse-Lookup-Zonen-Dateien sind vom<br />

DNS-Server unter Unix in das entsprechende<br />

Verzeichnis (also beispielsweise<br />

nach C:\winnt\system32\dns) auf dem<br />

neuen DNS-Server unter Windows 2000<br />

zu kopieren. Die Dateien können mit Hilfe<br />

von FTP von Unix nach Windows 2000<br />

übertragen werden. Wenn nicht klar ist,<br />

wo sich die alten Zonendateien auf der<br />

Unix-Maschine befinden, gibt die Anweisung<br />

directory in der Datei named.boot<br />

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eziehungsweise named.conf im Verzeichnis<br />

/etc darüber Auskunft, in welchem<br />

Verzeichnis sich die Zonendateien<br />

befinden.<br />

Viele DNS-Administratoren unter Unix<br />

arbeiten bei der Benennung einer Zonendatei<br />

häufig mit einem Dateinamen, der<br />

mit “db” beginnt (wie etwa db.meinefirma).<br />

Standardmäßig verwendet Windows<br />

2000 allerdings <strong>für</strong> seine DNS-Server-<br />

Konfiguration einen Dateinamen mit der<br />

Erweiterung .dns, um eine Zonendatei zu<br />

bezeichnen (zum Beispiel meinefirma.<br />

com.dns). Jedoch darf auch eine andere<br />

Konvention zur Benennung von Zonendateien<br />

zum Einsatz kommen, es lassen sich<br />

sogar schlicht <strong>und</strong> einfach die alten DNS-<br />

Zonendateinamen von Unix in DNS von<br />

Windows 2000 übernehmen.<br />

Wenn sich der AD-Domänenname von<br />

dem DNS-Domänennamen unter Unix<br />

unterscheidet, muss <strong>für</strong> DNS von Windows<br />

2000 der Name in den AD-Domä-<br />

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nennamen geändert werden. Dazu wird der<br />

alte Domänenname in den kopierten Zonendateien,<br />

die sich jetzt auf dem DNS-<br />

Server unter Windows 2000 befinden, in<br />

den neuen Domänennamen geändert.<br />

Nun lässt sich eine neue Zone im Verwaltungs-Tool<br />

<strong>für</strong> Windows-2000-DNS<br />

<strong>für</strong> jede Zonendatei erstellen, die vom<br />

DNS-Server unter Unix kopiert wurde.<br />

Nach der Eingabe des Domänennamens<br />

(zum Beispiel meinefirma.com) fordert der<br />

“Assistent <strong>für</strong> neue Zone” den Benutzer<br />

auf, eine neue Zonendatei zu erstellen oder<br />

eine vorhandene Zonendatei zu verwenden.<br />

Hier ist dann die Option zur Verwendung<br />

dieser vorhandenen Datei auszuwählen<br />

<strong>und</strong> der Zonendateiname der Datei, die<br />

von Unix nach Windows 2000 kopiert<br />

wurde (beziehungsweise der entsprechende<br />

neue Name wie db.meinefirma oder<br />

meinefirma.com.dns) einzugeben. Anschließend<br />

wählt der Benutzer diesen<br />

DNS-Server als primären Server aus, der<br />

netzTECHNIK<br />

die Master-Kopie der erstellten Zone enthält.<br />

In BIND-basierenden Systemen wird<br />

dieser primäre Server oft “primärer Masterserver”<br />

genannt.<br />

Nach der Migration der alten Zonendatei<br />

auf den DNS-Server unter Windows<br />

2000 ist die Einstellung <strong>für</strong> das<br />

Zulassen dynamischer Aktualisierungen<br />

auf der Registerkarte “Allgemein”<br />

der Eigenschaften von Zonendateien<br />

auf “Ja” zu setzen, um dynamische Aktualisierungen<br />

<strong>für</strong> die Zone zu ermöglichen.<br />

In Windows 2000 ist diese Option<br />

standardmäßig auf “Nein” gesetzt.<br />

Zur Implementierung von Auslastungsverteilung<br />

<strong>und</strong> Fehlertoleranz muss<br />

mindestens noch ein sek<strong>und</strong>ärer DNS-<br />

Server <strong>für</strong> jede Forward- <strong>und</strong> Reverse-<br />

Lookup-Zone konfiguriert werden.<br />

Ist der DNS-Dienst von Windows 2000<br />

eingerichtet, kann auch das Active Directory<br />

(AD) implementiert werden. Wenn<br />

ein DNS-Server unter Windows 2000<br />

LANline 10/2000 89


netzTECHNIK<br />

Unix-DNS<br />

com<br />

meinefirma<br />

verwaltung entwicklung<br />

nach einem verfügbaren Domänen-Controller<br />

abgefragt wird, lässt sich der DNS-<br />

Server in das AD integrieren. Alle in AD<br />

integrierten DNS-Server sind primäre<br />

Masterserver, die die Zoneninformationen<br />

in AD speichern <strong>und</strong> untereinander mit<br />

Hilfe des Multimaster-Replikationsmechanismus<br />

von AD sich gegenseitig auf<br />

dem aktuellen Stand halten.<br />

Falls die Intranet-DNS-Server auch als<br />

Internet-Namens-Server eingesetzt werden,<br />

muss die entsprechende Vergabestelle – in<br />

der Regel der Internet-Service-Provider der<br />

Firma – gebeten werden, die Domänenregistrierung<br />

auf die neuen Server-Namen<br />

<strong>und</strong> IP-Adressen zu ändern. Darüber hinaus<br />

ist noch die IN-ADDR-Registrierung auf<br />

die neuen Namens-Server zum Reverse-<br />

Lookup im Internet zu modifizieren.<br />

Windows-2000-Clients <strong>und</strong> andere<br />

Clients können nun die neuen DNS-Server<br />

nutzen. Falls noch Clients betrieben werden,<br />

die mit DHCP arbeiten, müssen lediglich<br />

die alten DNS-Server-Adressen in die<br />

neuen DNS-Server-Adressen in der Konfiguration<br />

des DHCP-Servers geändert werden.<br />

Der alte Client empfängt die neuen<br />

DNS-Server-Adressen bei der nächsten<br />

Erneuerung seiner IP-Adresse.<br />

Die meisten Unternehmen, die mit einem<br />

DNS-Dienst unter Unix arbeiten, betreiben<br />

eine heterogene Betriebssystemumgebung,<br />

die Linux-, Netware-, Unix- <strong>und</strong> Windows-<br />

Systeme umfasst. Um die Unterbrechung<br />

<strong>für</strong> Nicht-Windows-Benutzer bei der Installation<br />

von Windows 2000 in der Firmenumgebung<br />

möglichst gering zu halten,<br />

90 LANline 10/2000<br />

produktion vertrieb<br />

Windows-2000-DNS<br />

win2k<br />

Bild 2. Ein Beispiel <strong>für</strong> eine “friedliche” Koexistenz von Unix-basierenden<br />

<strong>und</strong> Windows-2000-eigenen DNS-Bereichen (Zonen)<br />

AD<br />

kann der Netzwerkverantwortliche<br />

eine<br />

DNS-Subdomäne erstellen<br />

<strong>und</strong> sie dem<br />

AD zuweisen. <strong>Das</strong><br />

AD benötigt keinen<br />

zweistufigen Domänennamen<br />

wie zum<br />

Beispiel meinefirma.<br />

com. Die AD-<br />

Stamm-domäne kann<br />

als Subdomäne (zum<br />

Beispiel win2k.<br />

meinefirma.com) in<br />

der Unix-basierenden<br />

DNS-Hierarchie ei-<br />

nes Unternehmens eingerichtet werden.<br />

Damit der DNS-Dienst unter Windows<br />

2000 in der neuen Subdomäne funktioniert,<br />

muss eine separate DNS-Zone <strong>für</strong> die<br />

Subdomäne erstellt <strong>und</strong> diese Subdomäne<br />

mindestens an einen DNS-Server unter<br />

Windows 2000 delegiert werden. Dieser<br />

DNS-Server wird zu einem autorisierten<br />

Namens-Server <strong>und</strong> stellt den DNS-Dienst<br />

<strong>für</strong> die Subdomäne bereit. Wenn zum Beispiel<br />

zwei Namens-Server nameserv1.<br />

win2k.meinefirma.com <strong>und</strong> nameserv2.<br />

win2k.meinefirma.com <strong>für</strong> die Subdomäne<br />

win2k.meinefirma. com installiert werden,<br />

kann die Subdomäne an beide Namens-Server<br />

in der Domäne meinefirma.<br />

com delegiert werden. Die beiden Namens-Server<br />

werden zu autorisierten Namens-Servern<br />

<strong>für</strong> die Subdomäne<br />

win2k.meinefirma.com.<br />

Die Delegierung wird dadurch vollzogen,<br />

dass ein NS-<strong>Daten</strong>satz <strong>für</strong> die Subdomäne<br />

in die Zonendatei der übergeordneten<br />

Domäne eingefügt wird. Wenn zum Beispiel<br />

die Subdomäne win2k.meinefirma.<br />

com an den Namensserver ns1.win2k. meinefirma.com<br />

in der Domäne meinefirma.<br />

com delegiert werden soll, muss die folgende<br />

BIND-Anweisung in die Zonendatei<br />

der Domäne meinefirma.com eingetragen<br />

werden:<br />

win2k 86400 IN NS<br />

nameserv1.win2k.meinefirma.com.<br />

Außerdem muss ein A-<strong>Daten</strong>satz <strong>für</strong> den<br />

Host nameserv1.win2k.meinefirma.com<br />

in die Zonendatei <strong>für</strong> meinefirma.com eingetragen<br />

werden.<br />

Als nächstes ist eine Reverse-Lookup-<br />

Zone <strong>für</strong> das Windows-2000-Subnetz einzurichten.<br />

Wenn die Windows-2000-Systeme<br />

in einem separaten Subnetz angelegt<br />

werden, können DNS-Server unter Windows<br />

2000 zum Reverse-Lookup von<br />

Host-Namen verwendet werden. Falls sich<br />

die Windows-2000- <strong>und</strong> Nicht-Windows-<br />

Computer in ein- <strong>und</strong> demselben Subnetz<br />

befinden, müssen die DNS-Systeme unter<br />

Unix als Namens-Server <strong>für</strong> Reverse-<br />

Lookup-Zonen eingesetzt werden, oder es<br />

ist insgesamt auf DNS unter Windows<br />

2000 umzustellen.<br />

Ist nicht geplant, mit DHCP unter Windows<br />

2000 zur dynamischen Registrierung<br />

von PTR-<strong>Daten</strong>sätzen zu arbeiten, kann<br />

weiterhin DNS unter Unix zum Reverse-<br />

Lookup verwendet werden. Falls aber ein<br />

Netzwerkverantwortlicher beabsichtigt,<br />

die Vorteile der dynamischen Aktualisierungen<br />

von PTR-<strong>Daten</strong>sätzen in DNS unter<br />

Windows 2000 zu nutzen, <strong>und</strong> der<br />

DNS-Server unter Unix diese Funktionalität<br />

nicht unterstützt, ist <strong>für</strong> das Reverse-<br />

Lookup auf einen DNS-Server unter Windows<br />

2000 umzustellen.<br />

Alternativ sind die DNS-Server unter<br />

Windows 2000 <strong>und</strong> Unix in der Lage,<br />

auch als primäre <strong>und</strong> sek<strong>und</strong>äre Namens-<br />

Server <strong>für</strong> dieselbe Zone zusammenzuarbeiten.<br />

Zum Beispiel kann ein DNS-Server<br />

unter Windows 2000, der als primärer<br />

Server der Subdomäne win2k fungiert, ein<br />

sek<strong>und</strong>ärer Namens-Server <strong>für</strong> die Zone<br />

meinefirma. com sein. In dieser Konfiguration<br />

kann ein Windows-2000-Benutzer<br />

in win2k.meinefirma.com schnell einen<br />

Unix-Host-Namen aus dem lokalen DNS-<br />

Server unter Windows 2000 auflösen.<br />

Unterstützt der DNS-Server unter Unix<br />

die SRV-RRs, kann ein Unix-Namens-<br />

Server als sek<strong>und</strong>ärer Namens-Server der<br />

AD-Domäne eingerichtet werden. Falls<br />

der DNS-Server unter Unix allerdings keine<br />

dynamischen Aktualisierungen unterstützt,<br />

sollte dieser Server nicht zu einem<br />

autorisierten Namens-Server <strong>für</strong> die Zone<br />

gemacht werden.<br />

Sendet ein DNS-Client eine dynamische<br />

Aktualisierung an den autorisierten Namens-Server<br />

der Zone, leitet der autorisierte<br />

Server die Aktualisierung an den primä-<br />

www.lanline.de


en Master-Server der Zone zur Aktualisierung<br />

der Zone weiter. Wenn ein autorisierter<br />

Namens-Server dynamische Aktualisierungen<br />

nicht unterstützt, ist er nicht in<br />

der Lage, eine eingehende Aktualisierungsanforderung<br />

zu verstehen oder sie zu<br />

verarbeiten. Ein DNS-Server unter Unix<br />

darf ein sek<strong>und</strong>ärer Server zu einem DNS-<br />

Server unter Windows 2000 sein, selbst<br />

wenn der DNS-Server unter Windows<br />

2000 in AD integriert ist. Ein in AD integrierter<br />

DNS-Server kann indessen nicht<br />

als sek<strong>und</strong>ärer Namens-Server fungieren.<br />

Lautet die Entscheidung in einem Unternehmen,<br />

während <strong>und</strong> nach einer Windows-2000-Installation<br />

weiterhin DNS unter<br />

Unix zu verwenden, dann haben Administratoren,<br />

die den DNS-Dienst unter<br />

Unix <strong>für</strong> ein solches Unternehmen verwalten,<br />

die DNS-Server unter Unix wahrscheinlich<br />

auf eine aktuelle Version aufzurüsten.<br />

Denn diese Version muss die SRV-<br />

RRs <strong>und</strong> die dynamische Aktualisierungen<br />

unterstützen, da <strong>für</strong> Windows 2000 <strong>und</strong><br />

das AD diese Funktionalität erforderlich<br />

ist. Da es sich bei BIND um die gängigste<br />

DNS-Implementierung <strong>für</strong> Unix handelt,<br />

soll im folgenden speziell auf die Verwendung<br />

von BIND zur Unterstützung von<br />

Windows 2000 eingegangen werden.<br />

BIND wurde ursprünglich von Entwicklern<br />

an der Universität von Kalifornien in<br />

www.lanline.de<br />

Sichere Netzwerke mit Windows<br />

2000<br />

Diese Artikelreihe basiert auf dem<br />

Buch<br />

“Sichere Netzwerke mit Windows 2000”<br />

(ISBN 3-8272-2014-9) des Verlag Markt<br />

& Technik.<br />

Wir danken <strong>für</strong> die fre<strong>und</strong>liche Genehmigung,<br />

diese Teile veröffentlichen zu<br />

dürfen.<br />

Berkeley geschrieben. Nun wird BIND<br />

von ISC (Internet Software Consortium)<br />

weitergeführt <strong>und</strong> entwickelt. ISC hat<br />

BIND inzwischen auf fast alle Unix-Plattformen,<br />

einschließlich Linux portiert.<br />

Außerdem hat ISC BIND 8.2.2, das heißt<br />

die derzeit aktuelle Version, auch auf Windows<br />

NT portiert. Und ISC hat die Entwicklung<br />

von BIND 9 in Angriff genommen<br />

(zur Zeit ist der Release Candidate 3<br />

über das Web verfügbar, siehe Bild 3). In<br />

dieser Version wird die zugr<strong>und</strong>e liegende<br />

BIND-Architektur zur Unterstützung<br />

rasch wachsender Internet-Zonen (zum<br />

Beispiel .com) modifiziert <strong>und</strong> es kommen<br />

zusätzliche Funktionen hinzu. Wie zuvor<br />

erläutert, bietet BIND 8.2.2 eine vollständige<br />

Unterstützung <strong>für</strong> Windows 2000.<br />

Die BIND-Software besitzt den Status ei-<br />

netzTECHNIK<br />

ner Open-Source-Freeware, die vom FTP-<br />

Server von ISC (ftp://ftp.isc.org/isc/bind/<br />

src) heruntergeladen werden kann.<br />

Nach dem Entpacken <strong>und</strong> Archivieren<br />

der BIND-Paketdatei befindet sich der<br />

BIND-Quellcode im Verzeichnis “src” unter<br />

dem Verzeichnis, in dem die BIND-Paketdatei<br />

gespeichert wurde. Im Verzeichnis<br />

src/port befinden sich r<strong>und</strong> 20 Verzeichnisse<br />

wie zum Beispiel “solaris”. Jedes<br />

nach einem Betriebssystem benannte<br />

Verzeichnis enthält eine Datei namens<br />

“makefile”, die es auf einfache Weise ermöglicht,<br />

mit einem C-Compiler vom Lieferanten<br />

des Betriebssystems oder dem C-<br />

Compiler von GNU (http://www.gnu.org)<br />

BIND <strong>für</strong> die gewünschte Betriebssystemplattform<br />

selbst zu kompilieren. Die Datei<br />

INSTALL im Verzeichnis “src” enthält<br />

Anweisungen zum Kompilieren <strong>und</strong> Installieren<br />

von BIND <strong>für</strong> das entsprechende<br />

Betriebssystem.<br />

BIND 8.x verwendet einen anderen Namen<br />

<strong>für</strong> die Konfigurationsdatei als BIND<br />

4.x. In BIND 4.x lautet der Name der Konfigurationsdatei<br />

named.boot, während in<br />

BIND 8.x der Name der Konfigurationsdatei<br />

named.conf lautet. Diese Datei gibt die<br />

Speicherposition der Zonendateien an, definiert<br />

globale <strong>und</strong> zonenspezifische Parameter<br />

<strong>und</strong> weist den BIND-Server an, Zonendateien<br />

zu lesen <strong>und</strong> zu laden, wenn der<br />

LANline 10/2000 91


netzTECHNIK<br />

Dämon “named” gestartet wird. Diese Datei<br />

befindet sich meist im Verzeichnis /etc.<br />

BIND 8.x verwendet in der Datei<br />

named.conf zudem eine andere Syntax als<br />

die, die von BIND 4.x in der Datei named.boot<br />

verwendet wird.<br />

Falls von BIND 4.x auf BIND 8.2.2 aufgerüstet<br />

wurde, muss die Datei named.boot<br />

in die Datei named.conf umgewandelt<br />

werden. Erfreulicherweise bietet BIND<br />

8.2.2 mit “ bind-bootconf” ein Shell-Skript<br />

im Verzeichnis src/bin/named-bootconf<br />

zur Umwandlung von named.boot in named.conf<br />

ohne manuelle Eingriffe an.<br />

Standardmäßig deaktiviert BIND 8.2.2<br />

die Option <strong>für</strong> dynamische Aktualisierungen.<br />

Die Funktion <strong>für</strong> dynamische Aktualisierungen<br />

ist zonenweise zu aktivieren.<br />

Zur Aktivierung dynamischer Aktualisierungen<br />

in einer Zone muss eine Anweisung<br />

allow-update {adressenliste}<br />

in den Abschnitt der Zone der BIND-Datei<br />

named.conf eingefügt werden. Es kann eine<br />

vorhandene Zone verwendet oder eine<br />

neue Zone auf der Gr<strong>und</strong>lage der AD-<br />

Struktur erstellt werden. Die IP-Adressen<br />

in der Adressenliste der Anweisung “allow-update”<br />

teilen dem System mit, welche<br />

Hosts in der Liste <strong>für</strong> dynamische Aktualisierungen<br />

zu authentifizieren sind.<br />

Diese Authentifizierungsmethode bietet<br />

jedoch keinen umfassenden Schutz gegen<br />

Angriffe. Denn Angreifer können einen in<br />

der Adressenliste aufgeführten Host zum<br />

Angriff auf eine dynamische Zone verwenden,<br />

indem sie eine dynamische Aktualisierungsanforderung<br />

senden, die einen<br />

wichtigen <strong>Daten</strong>satz beziehungsweise alle<br />

<strong>Daten</strong>sätze in der Zone löscht. Um die<br />

DNS-<strong>Daten</strong>authentifizierung <strong>und</strong> DNS-<br />

Integrität zu gewährleisten, wurden in<br />

RFC 2065 DNS-Sicherheitserweiterungen<br />

(DNSSEC-Erweiterungen) <strong>für</strong> BIND 8.2.2<br />

implementiert. Leider unterstützt Windows<br />

2000 DNSSEC nicht, so dass auf<br />

DNSSEC in BIND 8.2.2 in einer Windows-2000-Installation<br />

nicht zurückgegriffen<br />

werden kann.<br />

Die Formate einer Zonendatei in BIND<br />

4.x <strong>und</strong> in BIND 8.x sind identisch. Jedoch<br />

verwenden BIND 8.2 <strong>und</strong> spätere Versionen<br />

zur Unterstützung einer negativen Ca-<br />

92 LANline 10/2000<br />

che-Funktion <strong>für</strong> DNS-Abfragen (eine<br />

Funktionalität, die in RFC 2308 als Standard<br />

dokumentiert wurde) den siebten Parameter<br />

in einem SOA-<strong>Daten</strong>satz, das<br />

heißt den minimalen TTL-Wert) als expliziten<br />

TTL-Parameter <strong>für</strong> das negative Caching.<br />

Wenn ein DNS-Resolver versucht, einen<br />

nicht vorhandenen <strong>Daten</strong>satz abzufragen,<br />

teilt der TTL-Parameter <strong>für</strong> negatives Caching<br />

dem DNS-Resolver mit, wie lange<br />

die Informationen, die besagen, dass der<br />

Ressourcendatensatz nicht vorhanden ist,<br />

im Cache zu speichern sind. BIND 8.1 <strong>und</strong><br />

frühere Versionen, die RFC 2308 nicht<br />

unterstützen, verwenden den Parameter <strong>für</strong><br />

den minimalen TTL-Wert traditionell als<br />

TTL-Standardwert <strong>für</strong> positives Caching<br />

<strong>für</strong> Ressourcendatensätze, die keinen expliziten<br />

TTL-Wert besitzen. Mit Hilfe dieses<br />

TTL-Parameters <strong>für</strong> positives Caching<br />

kann ein DNS-Resolver einen aufgelösten<br />

<strong>Daten</strong>satz über die durch den Parameter<br />

angegebene Zeitdauer im Cache speichern.<br />

Wenn eine alte Zonendatei <strong>für</strong> BIND 8.2.2<br />

verwendet wird, muss eine $TTL-Direktive<br />

(zum Beispiel $TTL 86400) hinzugefügt<br />

werden, um einen TTL-Standardwert<br />

<strong>für</strong> positives Caching in der Zonendatei anzugeben.<br />

Die vor dem SOA-<strong>Daten</strong>satz platzierte<br />

$TTL-Direktive wird zum TTL-Standardwert<br />

<strong>für</strong> positives Caching <strong>für</strong> alle <strong>Daten</strong>sätze<br />

in dieser Zone. Falls keine $TTL-Direktive<br />

hinzugefügt wird, verwendet<br />

BIND 8.2.2 den TTL-Wert <strong>für</strong> negatives<br />

Caching als TTL-Wert <strong>für</strong> positives Caching,<br />

der gewöhnlich wesentlich kleiner<br />

ist als ein normaler TTL-Wert <strong>für</strong> positives<br />

Caching.<br />

Nach der Durchführung der erforderlichen<br />

Änderungen an der Datei<br />

named.conf <strong>und</strong> den Zonendateien kann<br />

der Dämon named gestartet beziehungsweise<br />

wieder gestartet werden, sodass er<br />

nun die neue Konfigurationsdatei <strong>und</strong> die<br />

neuen Zonendateien verwendet. Es ist<br />

eventuell sinnvoll, zunächst mit Hilfe des<br />

BIND-Dienstprogramm nsupdate sicher<br />

zu stellen, dass der DNS-Server dynamische<br />

Aktualisierungen unterstützt.<br />

Nach der Überprüfung des Servers<br />

auf diese Unterstützung ist der BIND-<br />

DNS-Server bereit, dynamische Aktualisierungen<br />

von Windows-2000-Systemen<br />

zu akzeptieren. Wenn es eine dynamische<br />

Aktualisierung empfängt, speichert es die<br />

Aktualisierung in einer Protokolldatei,<br />

deren Name dem Zonennamen (zum Beispiel<br />

db.meinefirma.log) entspricht, <strong>und</strong><br />

aktualisiert die DNS-<strong>Daten</strong> im Speicher.<br />

BIND aktualisiert die Zonendatei in<br />

regelmäßigen Abständen <strong>und</strong> löscht die<br />

alte Protokolldatei, wenn es die Aktualisierung<br />

festgeschrieben hat. Auf diese<br />

Weise fasst es dynamische Aktualisierungen<br />

zu einem Batch-Prozess zusammen,<br />

anstatt die Zonendatei immer dann<br />

zu aktualisieren, wenn BIND eine dynamische<br />

Aktualisierung empfängt. Dieses<br />

Verfahren ermöglicht eine Behandlung<br />

vieler Aktualisierungen zu gleicher<br />

Zeit.<br />

Wenn dynamische Aktualisierungen <strong>für</strong><br />

eine Zone in BIND genutzt werden, sollte<br />

die Zonendatei nicht manuell bearbeitet<br />

werden. BIND aktiviert nach einer Aktualisierung<br />

der Zone das Nur-Lese-Attribut<br />

<strong>für</strong> die Zonendatei, so dass alle manuellen<br />

Änderungen, die zwischen Zonenaktualisierungen<br />

vorgenommen werden, verloren<br />

gehen. Wenn ein <strong>Daten</strong>satz hinzugefügt,<br />

gelöscht oder geändert werden muss, kann<br />

mit Hilfe des Dienstprogramms nsupdate<br />

eine dynamische Aktualisierungsanforderung<br />

manuell an die Zone gesendet werden.<br />

BIND 8.2 <strong>und</strong> spätere Versionen unterstützen<br />

einen inkrementalen Zonentransfer<br />

(eine im RFC 1995 definierte Funktionalität),<br />

die es einem sek<strong>und</strong>ären Namens-<br />

Server (einem so genannte Slave-Namens-<br />

Server in der BIND-8.x-Terminologie) ermöglicht,<br />

anstelle einer Gesamtaktualisierung<br />

lediglich Änderungen zu übertragen.<br />

Der BIND-Masterserver speichert die Änderungen<br />

zwischen einer SOA-Seriennummer<br />

<strong>und</strong> der nächsten in einer Datei<br />

.ixfr (zum Beispiel db.meinefirma.ixfr) einer<br />

Zone. Wenn ein Slaveserver einen inkrementalen<br />

Zonentransfer anfordert,<br />

überträgt der Masterserver nur die Änderungen.<br />

DNS unter Windows 2000 unterstützt<br />

einen solchen inkrementalen Zonentransfer.<br />

(Rainer Huttenloher/mw)<br />

www.lanline.de


DEUTSCH-ENGLISCH-<br />

WÖRTERBUCH FÜR DIE<br />

KOMMUNIKATIONS-<br />

TECHNIK<br />

<strong>Das</strong> “Wörterbuch der Elektronik,<br />

<strong>Daten</strong>technik <strong>und</strong> <strong>Telekommunikation</strong>”<br />

von Vittorio Ferretti erschien<br />

in diesem Sommer in zweiter erweiterter<br />

Auflage. Der zur Rezension vorliegende<br />

erste Band übersetzt deutsche<br />

Fachbegriffe aus diesen Bereichen ins<br />

Englische <strong>und</strong> soll 139.000 Einträge<br />

(67.000 deutsche <strong>und</strong> 72.000 englische)<br />

aus 97 Fachgebieten enthalten.<br />

Sehr angenehm <strong>für</strong> den Bediener sind<br />

die Querverweise <strong>und</strong> Erläuterungen,<br />

die häufig hinter den Begriffen in Klammern<br />

erscheinen. Außerdem ist immer<br />

angegeben, aus welchem Fachgebiet sie<br />

stammen. Für die Netzwerktechnik findet<br />

der Leser zum Beispiel Begriffe <strong>für</strong><br />

www.lanline.de<br />

Wörterbuch der Elektronik,<br />

<strong>Daten</strong>technik <strong>und</strong> Telekomunikation<br />

Teil 1: Deutsch-Englisch,<br />

2. neubearbeitete <strong>und</strong> erweiterte Auflage<br />

Vittorio Ferretti<br />

Springer Verlag Berlin Heidelberg<br />

New York, 2000<br />

1037 Seiten, geb<strong>und</strong>en, 249 Mark<br />

ISBN 3-540-67077-7<br />

die Nachrichtentechnik (inf.tec), die<br />

<strong>Telekommunikation</strong> (telec), <strong>für</strong> Nachrichtenkabel<br />

(com.cab) sowie <strong>für</strong> optische<br />

Nachrichtentechnik (opt.com) oder<br />

<strong>für</strong> <strong>Daten</strong>netze (dat.net). Unter dem Begriff<br />

“Reservefaser” findet der Leser<br />

zum Beispiel den Querverweis zu “unbeschaltete<br />

Faser” <strong>und</strong> erfährt, dass er<br />

aus der <strong>Telekommunikation</strong> stammt <strong>und</strong><br />

damit der englische Begriff “dark fiber”<br />

gemeint ist.<br />

Es lohnt sich also auch, das Wörterbuch<br />

aufzuschlagen, um zum Beispiel<br />

nach einem treffenden Fachbegriff zu<br />

suchen. Der zweite Band Englisch-<br />

Deutsch ist ebenfalls in zweiter Aufla-<br />

netzTECHNIK<br />

ge erschienen <strong>und</strong> hat die ISBN-Nummer<br />

3-540-67078-5. (db)<br />

LANline 10/2000 93


netzTOOLBOX<br />

B eim<br />

OBSERVER 7 VON NETWORK INSTRUMENTS IM TEST<br />

Netzwerk-Monitoring<br />

<strong>für</strong> <strong>Daten</strong> <strong>und</strong> Sprache<br />

<strong>Das</strong> Netzwerk-Analysewerkzeug Observer von Network Instruments<br />

wurde seit früheren Tests in LANline stark weiterentwickelt. Mit Verfügbarkeit<br />

der aktuellen Version 7 erscheint eine Gesamtbetrachtung auf<br />

dem aktuellen Stand lohnenswert. Neben dem Gr<strong>und</strong>produkt standen<br />

jetzt auch Zusatzmodule wie Web- <strong>und</strong> Expert-Extension im Test. <strong>Das</strong><br />

LANline-Lab zeigt die Stärken <strong>und</strong> Schwächen des Produkts auf.<br />

Observer handelt es ich um einen<br />

Netzwerkmonitor <strong>und</strong> Protokollanalysator<br />

unter Windows (9x, NT<br />

4.0 <strong>und</strong> 2000) <strong>für</strong> Ethernet- (10, 100 <strong>und</strong><br />

1000 MBit/s), Token-Ring- (4/16<br />

MBit/s) <strong>und</strong> FDDI-Netzwerke. <strong>Das</strong> Software-Produkt<br />

von Network Instruments<br />

aus Minneapolis versteht sich nach An-<br />

gaben des Herstellers insbesondere mit<br />

den Protokollfamilien von Microsoft,<br />

Unix, Novell, Apple, DEC <strong>und</strong> IBM:<br />

94 LANline 10/2000<br />

TCP/IP, IPX/SPX, NetBEUI/NetBIOS,<br />

Appletalk, Decnet <strong>und</strong> SNA. Zu den<br />

Highlights der seit Mitte Juli verfügbaren<br />

Version 7 zählen eine verbesserte Unterstützung<br />

von Windows-2000-Treibern,<br />

die Dekodierung zusätzlicher Protokolle<br />

wie SNA, H.323 sowie Novell NDS, ein<br />

neues Expertensystem <strong>und</strong> die Ergebnis-<br />

Im Trending Viewer lässt sich die Internet-Nutzung einzelner Stationen <strong>für</strong> einen längeren<br />

Zeitraum anzeigen<br />

präsentation der laufenden Trendauswertungen<br />

über den integrierten Web-<br />

Server.<br />

Bei Observer handelt es sich – wie auch<br />

bei dem in LANline 9/2000 vorgestellten<br />

Protokollanalysator Etherpeek (Hersteller:<br />

AG Group) – um eine reine Software-<br />

Lösung, die auf vorhandene NDIS-Adaptertreiber<br />

mit Unterstützung des “Promiscuous<br />

Mode” aufsetzt. Aus dem Verzicht<br />

auf spezifische Analyse-Hardware resultieren<br />

allerdings hohe Ansprüche an die<br />

Rechenleistung des PCs: Der Hersteller<br />

nennt als Einstiegsvoraussetzung einen<br />

Pentium-Prozessor mit 400 MHz Taktfrequenz<br />

sowie 128 MByte RAM; als optimale<br />

Lösung werden ein 600er-Prozessor<br />

<strong>und</strong> 256 MByte RAM empfohlen.<br />

Angesichts der Vielzahl parallel aktivierbarer<br />

Online-Auswertungen sollte auf jeden<br />

Fall die stärkere Hardware-Basis bevorzugt<br />

werden. Um die CPU-Auslastung<br />

des Systems jederzeit unter Kontrolle<br />

zu haben ist sogar eine entsprechende<br />

Anzeige in der Statuszeile des Programms<br />

integriert.<br />

Wie bei allen Software-Lösungen, die<br />

auf NDIS-Treiber aufsetzen, ist ein Blick<br />

in die Liste speziell unterstützter Netzadapter<br />

empfehlenswert (http://www.<br />

networkinstruments.com/html/obser<br />

ver_7_x_support_page.html). So lassen<br />

sich gezielt Modelle auswählen, die spezielle<br />

Einsatzmöglichkeiten wie etwa die<br />

Fehlererkennung auf MAC-Ebene unterstützen.<br />

Für NE2000-kompatible Karten<br />

sowie Adapter mit DEC/Intel-Chipsätzen<br />

liefert Network Instruments eigene Treiber<br />

mit. Entsprechendes gilt auch <strong>für</strong> den<br />

im Test verwendeten Cardbus-Adapter<br />

D-Link DFE-660TX.<br />

Die Architektur von Observer baut auf<br />

getrennten Komponenten <strong>für</strong> <strong>Daten</strong>aufzeichnung<br />

(Probes) beziehungsweise <strong>für</strong><br />

<strong>Daten</strong>dekodierung, -auswertung <strong>und</strong><br />

-darstellung (Console) auf. Durch diese<br />

Aufgabenteilung in Console <strong>und</strong> Probes<br />

erlaubt das Werkzeug eine zentral gesteuerte,<br />

verteilte Netzüberwachung<br />

über mehrere Netzsegmente hinweg. Zu<br />

diesem Zweck sind optionale Probemodule<br />

erhältlich, die sich eigenständig auf<br />

einem entfernten Windows-Computer<br />

betreiben lassen <strong>und</strong> zentral über die<br />

Observer-Konsole verwaltet werden<br />

können. Bei dieser Konfiguration<br />

www.lanline.de


spricht der Hersteller von “Distributed<br />

Observer”.<br />

In ähnlicher Weise bindet das optionale<br />

Modul RMON Extension die RMON-<br />

Module anderer Hersteller in die Observer-Konsole<br />

ein. SNMP-fähige Netzkomponenten<br />

geben der Konsole ihre<br />

Geheimnisse über die ebenfalls optionale<br />

“SNMP Extension” preis. Bestandteil<br />

dieses Moduls ist auch ein einfacher<br />

MIB-Browser zur detaillierten Abfrage<br />

<strong>und</strong> Modifikation aller über SNMP zugänglichen<br />

Geräteparameter.<br />

Die Gestaltung der Benutzeroberfläche<br />

von Observer erleichtert leider nicht gerade<br />

den Umgang mit dem umfangreichen<br />

Funktionsangebot des Programms: Viele<br />

bunte Icons, Fenster <strong>und</strong> Fenstertabulato-<br />

ren sowie die wenig intuitiv angeordneten<br />

Menüs sorgen nur bedingt <strong>für</strong> Überblick<br />

im Informationsdschungel. Gelegentliche<br />

Benutzer könnte das abschrecken, sie sind<br />

jedoch kaum die Zielgruppe dieses Spezialwerkzeugs.<br />

Regelmäßige Jäger nach <strong>Daten</strong>paketen<br />

<strong>und</strong> Verkehrsstatistiken finden<br />

sich nach etwas Einarbeitungszeit durchaus<br />

zurecht. Sie würden sich jedoch sicherlich<br />

mehr sinnvolle Abkürzungswege<br />

wünschen – beispielsweise Kontextmenüs,<br />

die über die rechte Maustaste aufgerufen<br />

werden können.<br />

netzTOOLBOX<br />

Auf jeden Fall sollten sich die Entwickler<br />

bei der nächsten Version etwas mehr<br />

Zeit <strong>für</strong> eine durchgängig verfügbare, kontextsensitive<br />

Online-Hilfe nehmen: Viele<br />

Dialogfenster bleiben auch nach dem<br />

Druck auf die F1-Taste unerklärt. Insgesamt<br />

wendet sich die knappe Online-Hilfe<br />

eher an den k<strong>und</strong>igen Benutzer. Allerdings<br />

gibt das mehr als 540 Seiten starke Benutzerhandbuch<br />

eine ausführliche Einführung<br />

in Thematik <strong>und</strong> Produkt.<br />

GLANZLICHTER BEIM NETZWERK-<br />

MONITORING Eine ausgesprochene<br />

Produktstärke, mit der bereits die Vorgängerversionen<br />

von Observer 7 glänzen<br />

konnte, ist das Netzwerk-Monitoring. Einen<br />

ersten schnellen Blick über die Netz-<br />

<strong>Das</strong> Protokoll-Decoding fällt sehr übersichtlich aus <strong>und</strong> erfolgt auf Wunsch in Echtzeit<br />

www.lanline.de<br />

aktivitäten erhält der Benutzer über die<br />

Funktionen “Top Talkers Statistics”<br />

(“Wer ist besonders aktiv im Netz?”),<br />

“Pair Statistics” mit übersichtlicher Matrixdarstellung<br />

(“Wer redet mit wem?”)<br />

sowie “Protocol Distribution” (“Wie<br />

wird gesprochen?”). Netzwerkfehler auf<br />

MAC-Ebene werden von Observer nicht<br />

nur global angezeigt, sondern der jeweils<br />

verursachenden Station zugewiesen. Alle<br />

Online-Auswertungen lassen sich – solange<br />

die CPU-Leistung ausreicht – parallel<br />

aktivieren. Im Test näherte sich die<br />

LANline 10/2000 95


96 LANline 10/2000<br />

netzTOOLBOX<br />

CPU-Auslastung allerdings nur in extremen<br />

Belastungssituationen der 100-Prozent-Marke:<br />

zum Beispiel bei Paketgenerierung<br />

beziehungsweise -aufzeichnung<br />

am 100-MBit/s-Bandbreitenanschlag bei<br />

gleichzeitiger Online-Auswertung.<br />

Unterschiedliche Auswertungsfenster<br />

geben den Blick auf das Netz aus jeweils<br />

anderen Perspektiven frei: Im<br />

“Network Trending Mode” sammelt<br />

Observer statistische Basisdaten zum<br />

Netzverkehr über längere Zeiträume<br />

hinweg, um Netzwerk-Basislinien zu<br />

generieren. Der “Network Trending<br />

Viewer” bereitet das Zahlenmaterial jederzeit<br />

zur Ansicht auf, die Auswahl<br />

nach Tagen oder Monaten erfolgt über<br />

eine übersichtliche Baumstruktur.<br />

Die so genannte Internet Patrol gibt<br />

beispielsweise darüber Auskunft, welche<br />

Station mit welchem Host zu welchen<br />

Zeiten wie viele <strong>Daten</strong> ausgetauscht<br />

hat. Mit einem Mausklick auf<br />

die Spalte übertragener Bytes ändert<br />

sich die Sortierreihenfolge, <strong>und</strong> Stationen<br />

mit der größten Aktivität sind<br />

schnell lokalisiert. Auch die generelle<br />

“Online”-Zeit von einzelnen Netzknoten<br />

lässt sich anzeigen <strong>und</strong> kann bei der<br />

Isolierung von Fehlern sehr nützlich<br />

sein. Die Verwendung derartiger Erkenntnisse<br />

sollte jedoch gegebenenfalls<br />

mit dem Betriebsrat im Unternehmen<br />

abgestimmt sein.<br />

Eine weitere Auswertung, der Network<br />

Trending Report, vergleicht zwei vorgegebene<br />

Zeitspannen miteinander. Alle<br />

aufgezeichneten <strong>Daten</strong> lassen sich dabei<br />

zur Weiterverarbeitung im CSV-Format<br />

(CSV: Comma Separated Values) exportieren.<br />

Observer selbst generiert auf<br />

Wunsch aus dem Zahlenmeer anschauliche<br />

Diagramme. Letztere lassen sich <strong>für</strong><br />

die Übernahme in Berichte in die<br />

Zwischenablage kopieren – leider nur in<br />

Form von Screenshots, die zudem Teile<br />

der Benutzeroberfläche enthalten.<br />

<strong>Das</strong> optionale Zusatzmodul “Web Extension”<br />

stellt aufgezeichnete Trenddaten<br />

über einen integrierten Web-Server<br />

als Report zur Verfügung; so können sich<br />

beispielsweise auch Endanwender regelmäßige<br />

Einsicht verschaffen. <strong>Das</strong> Java-<br />

Applet-verstärkte Browser-Interface ist<br />

mit seinen integrierten Diagrammen sehr<br />

schön gelungen, verweigerte jedoch in<br />

unserem Test des Öfteren ohne erkenntlichen<br />

Gr<strong>und</strong> die Zusammenarbeit: Teile<br />

der Benutzeroberfläche fehlten. Insbesondere<br />

unter Windows 2000 meldete<br />

Testumgebung im LANline-Lab<br />

Getestete Observer-Module:<br />

– Observer 7<br />

– Expert Extension<br />

– SNMP Extension<br />

– RMON 1/2 Extension<br />

– Web Extension<br />

– Advanced Probe<br />

Observer-Notebook unter Windows 98:<br />

– Dell Latitude CPi 366/XT mit<br />

Pentium-II 366 MHz, 128 MByte RAM<br />

– Cardbus Ethernet-Adapter (32-Bit)<br />

D-Link DFE-660TX (10/100 MBit/s,<br />

NE2000-kompatibel, spezieller Treiber<br />

von Network Instruments)<br />

Observer-Workstations unter<br />

Windows 2000 Professional (Service-<br />

Pack 1):<br />

– Dell Dimension XPS T500 mit<br />

Pentium-III 500 MHz, 256 MByte<br />

RAM<br />

– Ethernet-Adapter 3Com Etherlink<br />

10/100 3C905c-TX (keine Fehlerstatistiken)<br />

Aktive Netzwerkkomponenten<br />

– ISDN-Router: Bintec Bianca-<br />

Brick-XM (SNMP)<br />

– Ethernet-Switch: Cisco Catalyst<br />

1924EN (RMON-fähig)<br />

das System regelmäßig Port-Konflikte<br />

beim Start des integrierten Web-Server-<br />

Dienstes, obwohl kein anderer Web-Server<br />

auf dem Computer aktiv war.<br />

Interessante technische Ansätze zeigen<br />

die Monitoring-Modi “Web Observer”<br />

<strong>und</strong> “Router Observer”. Der erstere<br />

zeichnet alle Zugriffe auf einen vorgegebenen<br />

Web-Server auf (einzelne Statio-<br />

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nen sowie übertragene Bytes <strong>und</strong> Pakete)<br />

<strong>und</strong> überprüft regelmäßig die Verfügbarkeit<br />

des Servers via Ping. Router Observer<br />

überwacht den <strong>Daten</strong>fluss durch einen<br />

vorgegebenen Router <strong>und</strong> die Auslastung<br />

der zur Verfügung stehenden<br />

Bandbreite (zum Beispiel bei einem<br />

ISDN-Router). Richtig nützlich könnten<br />

diese beiden Funktionen dann sein, wenn<br />

sie erstens nicht nur auf einen Web-Server<br />

beziehungsweise Router je Observer<br />

beschränkt wären <strong>und</strong> zweitens der <strong>Daten</strong>fluss<br />

auch über längere Zeiträume hinweg<br />

protokolliert würde.<br />

Observer lässt sich auch in Switched-<br />

Ethernet-Umgebungen einsetzen. Für ein<br />

sinnvolles Netzwerk-Monitoring sind<br />

hierzu entsprechende Techniken erforderlich,<br />

um die datenstromisolierenden<br />

Eigenschaften eines Switches “auszutricksen”.<br />

So erlaubt Observer das direkte<br />

Script-gesteuerte Management geeigneter<br />

Switches, die mit Mirroring-Port<br />

ausgestattet sind, via Telnet oder SNMP.<br />

Mittels vorgefertigter oder selbst angepasster<br />

Scripts lassen sich über die Observer-Konsole<br />

– abhängig von den<br />

Switch-Fähigkeiten – entweder mehrere<br />

Switch-Ports gleichzeitig auf einen Monitoring-Port<br />

spiegeln oder – beim so genannten<br />

Looping Mode – in kurzen Zeitintervallen<br />

abwechselnd auf den Monitoring-Port<br />

schalten.<br />

Observer berechnet aus den gewonnenen<br />

<strong>Daten</strong> über statistische Methoden<br />

ein angenähertes Gesamtbild vom Netzverkehr.<br />

Einschränkend bleibt zu be-<br />

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rücksichtigen, dass dieses Feature in<br />

Umgebungen mit kaskadierten Switches<br />

immer nur den netzseitigen Bereich<br />

eines Switches abdecken kann.<br />

Auch ist bei der verwendeten aktiven<br />

Messmethode gr<strong>und</strong>sätzlich nicht ausgeschlossen,<br />

dass sich die Messung<br />

selbst – insbesonderere bei hoher Netz-<br />

auslastung – im Messergebnis bemerkbar<br />

macht.<br />

Soweit die Theorie. Die Praxis zeigte,<br />

dass es sich dringend empfiehlt, vor<br />

Einsatz dieses Features abzuklären, ob<br />

die vorhandenen Switch-Komponenten<br />

tatsächlich von Observer angesteuert<br />

werden können. Der in unserer Testum-<br />

netzTOOLBOX<br />

gebung eingesetzte Switch Catalyst<br />

1924EN von Cisco weigerte sich jedenfalls<br />

nachhaltig, Telnet-Befehle vom<br />

Observer anzunehmen: Die Firmware<br />

des Geräts war <strong>für</strong> dieses Procedere ungeeignet.<br />

Diese “Panne” vereitelte zwar<br />

einen konkreten Test dieses Features im<br />

vorgegebenen Installationsrahmen,<br />

Die Expert Extension ermöglicht die Analyse von Voice over IP, aber auch das Abhören<br />

von Sprachströmen<br />

rechtfertigt andererseits aber auch keine<br />

gr<strong>und</strong>sätzlichen Zweifel an der Funktionstüchtigkeit<br />

von Observer in diesem<br />

Punkt.<br />

Für die Problemanalyse <strong>und</strong> frühzeitige<br />

Prognose von Engpässen im Netz ist<br />

es oft erforderlich, aktiv in den Netzverkehr<br />

einzugreifen, um Belastungssituatio-<br />

LANline 10/2000 97


netzTOOLBOX<br />

nen zu simulieren. Observer kann über<br />

seinen integrierten Traffic-Generator<br />

<strong>Daten</strong>pakete in vordefinierbarer Größe<br />

sowie in vorbestimmten Zeitintervallen<br />

als Broadcast oder an eine spezifizierte<br />

Adresse auf die Leitung schicken. Auf<br />

diese Weise lässt sich leicht ein<br />

“Gr<strong>und</strong>rauschen” erzeugen, um mögliche<br />

Problemzonen an aktiven Komponenten<br />

zu erkennen.<br />

Neu in Version 7 ist dabei die Funktion,<br />

aufgezeichnete Einzelpakete oder<br />

ganze Paketfolgen erneut <strong>und</strong> in Folge<br />

zu senden. Dies ermöglicht es zum Beispiel,<br />

gezielt einen Web-Server mit<br />

Verbindungsanfragen zu beschäftigen,<br />

um sein Antwortverhalten unter hoher<br />

Belastung zu studieren. Abr<strong>und</strong>en würde<br />

die Simulationseigenschaften von<br />

Observer ein Paketeditor, um gezielte<br />

Modifikationen an Testpaketen vornehmen<br />

zu können. Leider fehlt ein derartiges<br />

Feature. Im Übrigen führte der Traffic-Generator<br />

auf unserer Observer-<br />

Workstation unter Windows 2000 Professional<br />

des Öfteren zu Anwendungshängern.<br />

Es ließ sich letztlich nicht klären,<br />

ob die Ursache generell am Zusammenspiel<br />

zwischen Observer <strong>und</strong><br />

Betriebssystem oder an dem verwendeten<br />

<strong>und</strong> vom Hersteller <strong>für</strong> die Verkehrsgenerierung<br />

empfohlenen 3Com-<br />

Adapter lag.<br />

98 LANline 10/2000<br />

PROTOKOLLANALYSE: HAUSMANNS-<br />

KOST <strong>Das</strong> Aufzeichnen von <strong>Daten</strong>paketen<br />

(“Capturing”) beginnt meist mit der<br />

Fokussierung auf bestimmte Kommunikationsvorgänge.<br />

Observer stellt hierzu<br />

Aufzeichnungs- beziehungsweise Darstellungsfilter<br />

zur Verfügung, mit denen<br />

die meisten Anwendungssituationen abgedeckt<br />

werden können. So lässt sich der<br />

aufzuzeichnende Netzverkehr auf Netzknoten,<br />

Adressbereiche, Protokolle <strong>und</strong><br />

vorgegebene Byte-Folgen (maximal<br />

Mit der What-If-Analysis lassen sich Netzsituationen <strong>für</strong> Planungszwecke simulieren<br />

zwei pro Filter) einschränken. Ein Vergleich<br />

mit dem bereits erwähnten <strong>und</strong> in<br />

dieser Hinsicht vorbildlichen Analyseprogramm<br />

Etherpeek zeigt allerdings Defizite<br />

von Observer auf: So müssen beispielsweise<br />

Byte-Folgen umständlich in<br />

Hexadezimalform eingegeben werden.<br />

Auch unterstützt Observer keine komplexeren<br />

über logische Operatoren verknüpfte<br />

Filterbedingungen.<br />

Läuft die Paketaufzeichnung, so dekodiert<br />

Observer die <strong>Daten</strong>pakete auf<br />

Wunsch in Echtzeit <strong>und</strong> stellt sie übersichtlich<br />

in einem dreigeteilten Fenster dar.<br />

Zudem bietet das Programm Online-Auswertungen<br />

wie “Top Talkers”, Kommunikationspaare<br />

in Matrixdarstellung <strong>und</strong> die<br />

Protokollverteilung des aufgezeichneten<br />

Verkehrs. Aufzeichnungssitzungen können<br />

im Sniffer-Format von Network Associates<br />

exportiert <strong>und</strong> importiert werden.<br />

Verbesserungswürdig bleibt – wie<br />

schon bei den Vorgängerversionen – die<br />

Dekodierung verbreiteter Anwendungsprotokolle.<br />

HTTPS (HTTP Secure) <strong>und</strong><br />

Lotus Notes werden beispielsweise lapidar<br />

als TCP-Pakete bezeichnet. Auch<br />

kann der versierte Anwender keine eigenen<br />

Protokolldefinitionen hinzufügen, er<br />

bleibt ganz dem Unterstützungswillen<br />

von Network Instruments ausgeliefert.<br />

Ein schöner Zug des Herstellers wäre es,<br />

wenigstens eine genaue Übersicht der<br />

unterstützten Protokolle anzubieten.<br />

Wie andere Protokollanalysatoren verfügt<br />

Observer in seinem Funktionssortiment<br />

auch über so genannte Trigger. <strong>Das</strong><br />

System schlägt automatisch Alarm, wenn<br />

vordefinierte Situationen auftreten wie<br />

beispielsweise doppelte IP-Adresse, unbekannte<br />

IP-Adresse, fehlerhafte IP-<br />

Checksumme oder Pakete mit einer gesuchten<br />

hexadezimalen Byte-Sequenz.<br />

Dabei lassen sich vorgegebene Aktionen<br />

wie SNMP-Traps, Mail-Benachrichtigung,<br />

Paketaufzeichnung oder die Ausführung<br />

eines Programms auslösen.<br />

Beim Triggern nach Byte-Sequenzen<br />

kann leider jeweils nur eine einzige Sequenz<br />

vorgeben werden; das System lässt<br />

sich somit nicht gleichzeitig auf mehrere<br />

unterschiedliche Situationen dieser Art<br />

vorbereiten.<br />

EXPERTENWISSEN ALS OPTION Aus der<br />

Masse hebt sich Observer mit der neuen<br />

Dekodierung von VoIP (Voice over IP)<br />

hervor. Mit Hilfe der optional erhältlichen<br />

Expert Extension werden nicht nur H.323-<br />

Sitzungen erkannt <strong>und</strong> statistisch ausgewertet,<br />

sondern sie lassen sich auch als<br />

WAV-Datei abspeichern <strong>und</strong> damit abhören.<br />

Auswertungsdiagramme auf der Basis<br />

des Real Time Control Protocol zeigen anschaulich<br />

verlorene Pakete, “Jitter” <strong>und</strong> die<br />

Netzauslastung durch die Sprachübertragung,<br />

was zusammen genommen Aufschluss<br />

über die erreichbare Übertragungsqualität<br />

gibt.<br />

Die schöne neue Welt der IP-Telefonie<br />

erhält mit Observer ein brauchbares Analysewerkzeug;<br />

unweigerlich kommt mit<br />

einem solchen Tool aber auch das Thema<br />

Sicherheit <strong>und</strong> <strong>Daten</strong>schutz im Umfeld<br />

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konvergenter Sprach- <strong>und</strong> <strong>Daten</strong>netze<br />

auf den Tisch. Die – doch erstaunliche –<br />

“Praxistauglichkeit” der VoIP-Funktionalität<br />

ließ sich im LANline-Lab leicht<br />

mit einigen “Internet-Anrufen” zwischen<br />

so genannten Soft-Telefonen (zum Beispiel:<br />

Windows-2000-Wählhilfe oder<br />

Microsoft Netmeeting 3) nachweisen.<br />

Die neue Expert Extension ersetzt in<br />

der Produktfamilie von Network Instruments<br />

das bisher von der Net3-Group lizenzierte<br />

Netsense Pro. Neben der<br />

H.323-Dekodierung greift es dem Anwender<br />

auch sonst bei der Analyse <strong>und</strong><br />

Ergebnisinterpretation hilfreich unter die<br />

Arme. So erkennt das Zusatzmodul automatisch<br />

Standardfehler wie duplizierte<br />

IP-Adressen, falsche IP-Checksummen<br />

oder langsame Antwortwortzeiten <strong>und</strong><br />

zeigt diese übersichtlich <strong>für</strong> einzelne Dialogpaare<br />

mit Ampelindikatoren an. Auf<br />

Wunsch erhält der Anwender eine kurze<br />

“Expertenerklärung” der möglichen Fehlerursachen.<br />

Im Test zeigten sich hier jedoch<br />

gelegentlich “Wissenslücken”. Bei<br />

manchen Punkten (zum Beispiel: Bad IP<br />

Checksum) fehlen die benötigten Erklärungen;<br />

konkrete Handlungsempfehlungen<br />

zur Beseitigung eines Problems vermissten<br />

wir gänzlich. Dennoch bieten die<br />

verfügbaren Informationen eine wesentliche<br />

Hilfestellung <strong>und</strong> können die Problemanalyse<br />

erheblich verkürzen.<br />

Eine ebenfalls nützliche Funktion der<br />

Expert Extension stellt die so genannte<br />

What-If-Analysis dar. Sie erlaubt das<br />

Durchspielen von Planungsszenarien auf<br />

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der Basis aufgezeichneter Verkehrsmuster.<br />

So lässt sich beispielsweise theoretisch<br />

simulieren, wie sich die Netzbelastung<br />

unter höheren Benutzerzahlen entwickeln<br />

würde, um daraus Entscheidungen<br />

<strong>für</strong> eine schnellere Netztopologie ableiten<br />

zu können.<br />

FAZIT Observer bestätigt auch in der aktuellen<br />

Version 7 seinen guten Ruf als<br />

ausgezeichnetes Werkzeug zum Netzwerk-Monitoring<br />

<strong>für</strong> den professionellen<br />

Anwender. Hervorzuheben ist das Langzeit-Network-Trending:<br />

Kombiniert mit<br />

den vielfältigen Auswertungsmöglichkeiten<br />

<strong>und</strong> der verteilten Gr<strong>und</strong>architektur<br />

zur zentralen Überwachung mehrerer<br />

Netzsegmente bei Unterstützung von<br />

Ethernet, Token Ring <strong>und</strong> FDDI wird<br />

dies – nach Kenntnis des Autors – von<br />

keinem anderen Produkt dieser Preisklasse<br />

geboten. Im Bereich der Protokollanalyse<br />

leistet Observer allerdings trotz erwähnenswerter<br />

Fähigkeiten zur Verkehrsgenerierung<br />

insgesamt nur Durchschnittliches.<br />

Die Einsatzmöglichkeiten von Observer<br />

enden nicht bei den bereits umfassenden<br />

Gr<strong>und</strong>funktionen, sondern lassen sich mit<br />

Erweiterungsmodulen wie Expert, SNMP<br />

<strong>und</strong> RMON flexibel an den eigenen Bedarf<br />

anpassen. Auf der Wunschliste verbleibt<br />

eine Verbesserung der Benutzeroberfläche,<br />

die speziell gelegentlichen Anwendern<br />

mehr Übersicht <strong>und</strong> dem professionellen<br />

Benutzer eine bessere Unterstützung<br />

<strong>für</strong> häufig verwendete Abläufe bietet.<br />

netzTOOLBOX<br />

Auch die Online-Hilfe könnte in vielen Bereichen<br />

umfangreicher ausfallen. Einige<br />

Programmfunktionen wie Router Observer,<br />

Web Observer <strong>und</strong> Trigger sind unnötig<br />

in ihrer Einsatzflexibilität beschränkt,<br />

da sie bei manchen Parametern lediglich<br />

eine einzige Angabe (wie Gerät oder Byte-<br />

Folge) zulassen. Unter Windows 2000<br />

zeigte das Programm im LANline-Lab<br />

noch einige Stabilitätsschwächen, die hoffentlich<br />

mit den nächsten Updates überw<strong>und</strong>en<br />

sein sollten.<br />

Die Firma Synapse in Bonn bietet Observer<br />

7 zu einem Gr<strong>und</strong>preis von 2523<br />

Mark an. Erhältlich sind dort auch einzelne<br />

Erweiterungsmodule wie Expert<br />

Observer (2582 Mark), Web-, SNMP<strong>und</strong><br />

RMON-Extension (jeweils 1212<br />

Mark) sowie zusätzliche Probes (782<br />

Mark) <strong>und</strong> die Observer-Suite (7608<br />

Mark), die alle Module erhältlich. Eine<br />

Demoversion, die sich jederzeit zur Vollversion<br />

lizenzieren lässt, steht unter<br />

http://www.observer-analyzer.de kostenlos<br />

zum Download bereit.<br />

(Peter Meuser/pf)<br />

Der Autor (pmeuser@itlab.de) ist<br />

selbstständiger IT-Consultant in München<br />

<strong>und</strong> Mitglied des LANline-Labs.<br />

Weitere Informationen:<br />

Hersteller: Network Instruments<br />

Tel.: 0044/1322/30 30 45<br />

Web: www.networkinstruments.com<br />

Distributor: Synapse Networks<br />

Tel.: 0228/93 45 8-0<br />

Web: www.observer-analyzer.de<br />

LANline 10/2000 99


netzTOOLBOX<br />

IM TEST: WINTERNALS ADMINISTRATOR’S PAK<br />

Rettungsanker<br />

<strong>für</strong> Administratoren<br />

Mit einem Satz professioneller Werkzeuge will der Texanische Hersteller<br />

Winternals dem Windows-Administrator das Leben erleichtern. Mit den<br />

systemnahen Tools kann der Netzverwalter unter anderem nicht mehr<br />

startende Windows-Systeme “reanimieren”, diverse Aktivitäten auf laufenden<br />

Systemen überwachen <strong>und</strong> das Kennwort des NT-Administrators<br />

zurücksetzen. LANline hat sich die Suite näher angesehen.<br />

<strong>Das</strong> Administrator’s Pak von Winternals<br />

besteht aus insgesamt neun<br />

Komponenten, die teilweise auch einzeln<br />

erhältlich sind. Bluesave speichert<br />

den Inhalt des “Blue Screen of Death<br />

(BSOD)”, den NT beim Absturz anzuzeigen<br />

versucht. Filemon <strong>und</strong> Regmon<br />

überwachen Schreib- <strong>und</strong> Lesevorgänge<br />

in der Registrierung <strong>und</strong> im Dateisystem,<br />

während NTFSDOS den Zugriff<br />

auf NTFS-Dateisysteme von DOS<br />

aus ermöglicht. Remote-Recover <strong>und</strong><br />

NT-Recover greifen von einem laufenden<br />

NT-System aus auf Dateisysteme<br />

eines angeschlossenen Rechners zu.<br />

Locksmith schließlich kann – als Er-<br />

100 LANline 10/2000<br />

gänzung zu Remote-Recover <strong>und</strong> NT-<br />

Recover – das Administrator-Kennwort<br />

von Windows NT zurücksetzen.<br />

BLUESAVE Gar keine Einstellungen<br />

kennt Bluesave 1.0. Dieses Tool speichert<br />

den Inhalt des “blauen Bildschirms”,<br />

den NT beim Absturz des Betriebssystems<br />

anzuzeigen versucht, in<br />

eine Textdatei. Auf diese Weise kann<br />

sich der Administrator diese Datei ansehen,<br />

wenn das abgestürzte System wieder<br />

hochgefahren ist. Dem betroffenen<br />

Benutzer bleibt es erspart, die Fehlermeldung<br />

wie bisher von Hand abzuschreiben.<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> die Funk-<br />

Filemon <strong>und</strong> Regmon protokollieren alle Vorgänge im Dateisystem <strong>und</strong> in der Systemregistrierung,<br />

wobei sich Zugriffe nach bestimmten Kriterien farblich hervorheben lassen<br />

tion ist natürlich, dass das “abgeschmierte<br />

System” prinzipiell funktionsfähig<br />

ist. Da Bluesave erst während<br />

des Systemstarts geladen wird,<br />

kann dieses Werkzeug keine Bluescreen-Meldungen<br />

aufzeichnen, die bereits<br />

während des Bootens auftreten. Im<br />

Test arbeitete Bluesave problemlos. Einen<br />

absichtlich herbeigeführtener Absturz<br />

durch ein volles Sicherheits-Ereignisprotokoll<br />

bei entsprechender<br />

Konfiguration des NT-Servers schrieb<br />

das Programm korrekt in die Textdatei<br />

– mit Ausnahme von einem Umlaut, den<br />

aber auch der blaue Bildschirm selbst<br />

nicht richtig dargestellt hat.<br />

REGMON UND FILEMON Regmon 1.0<br />

<strong>und</strong> Filemon 1.0 in der Enterprise Edition<br />

protokollieren Lese- <strong>und</strong> Schreibvorgänge<br />

in der Registrierung beziehungsweise<br />

im Dateisystem. Bei der Installation<br />

kann der Administrator auswählen,<br />

ob er die Client- oder die Host-<br />

Variante der Anwendungen (oder jeweils<br />

beide Komponenten) installieren<br />

möchte. Die Host-Version kann das lokale<br />

System oder einen Computer im<br />

Netzwerk überwachen, der die Client-<br />

Komponente geladen hat. Die Software<br />

beherrscht sowohl die Überwachung<br />

der Vorgänge auf dem Bildschirm als<br />

auch die Protokollierung in einer AS-<br />

CII-Datei zur späteren Auswertung.<br />

Praktischerweise kann hierbei die maximale<br />

Dateigröße angegeben werden, sodass<br />

die Platte nicht versehentlich überläuft.<br />

Filter begrenzen die Anzeige <strong>und</strong><br />

eine Markierungsfunktion hebt bestimmte<br />

Einträge farblich hervor. Auch<br />

einen Negativfilter gibt es, wodurch<br />

der Administrator Einträge mit bestimmten<br />

Schlüsselbegriffen von der<br />

Überwachung ausschließen kann. Weitere<br />

Schaltflächen erlauben das Anhalten<br />

der Protokollierung sowie das Suchen<br />

nach Einträgen. Im Test ergaben<br />

sich keine Schwierigkeiten, beide<br />

Werkzeuge arbeiten sowohl lokal als<br />

auch im Netzwerk einwandfrei. Ebenfalls<br />

problemlos <strong>und</strong> nützlich ist die<br />

Druckfunktion, mit der sich wahlweise<br />

der gesamte oder ein Teil der aufge-<br />

www.lanline.de


netzTOOLBOX<br />

zeichneten Aktivitäten zu Papier bringen<br />

lassen. Gefallen hat auch die Markierungsfunktion.<br />

TCP-VIEW TCP-View Professional zeigt<br />

TCP- <strong>und</strong> UDP-Verbindungen des lokalen<br />

Systems in Echtzeit an. Im Gegensatz<br />

zum kommandozeilenorientierten<br />

Werkzeug NETSTAT, das Microsoft<br />

Windows beilegt, zeigt TCP-View auch<br />

diejenigen Prozesse an, die TCP/UDP<br />

nutzen. Zudem weist die Software die<br />

übertragenen <strong>Daten</strong>mengen aus. Filterfunktionen<br />

schränken auf Wunsch die<br />

Anzeige der <strong>Daten</strong> ein. Die Anwendung<br />

besteht aus zwei Teilfenstern, von denen<br />

das obere eine Liste mit allen Prozessen<br />

<strong>und</strong> von ihnen geöffnete Verbindungen<br />

enthält (sein Inhalt ähnelt damit der<br />

Ausgabe des Windows-Befehls NET-<br />

STAT). <strong>Das</strong> untere Fenster protokolliert<br />

alle Aktivitäten wie beispielsweise das<br />

Senden von <strong>Daten</strong> oder das Schließen<br />

von Verbindungen. Nützlich ist, dass die<br />

Software IP-Adressen in Namen auflösen<br />

kann. Dadurch werden die Einträge<br />

in den beiden Fenstern leichter lesbar.<br />

Da die Namensauswertung die Geschwindigkeit<br />

der Anzeige reduziert,<br />

kann der Administrator sie bei Bedarf<br />

abschalten. Die Filter- <strong>und</strong> Markierungsfunktionen<br />

ähneln denen von Regmon<br />

<strong>und</strong> Filemon, <strong>und</strong> die gesammelten<br />

<strong>Daten</strong> können jederzeit gespeichert werden.<br />

Ebenfalls im Lieferumfang ist das<br />

kommandozeilenorientierte Werkzeug<br />

TCPVSTAT, welches ähnlich wie das<br />

Windows-Tool NETSTAT arbeitet, aber<br />

zusätzlich die Menge der übertragenen<br />

<strong>Daten</strong> <strong>und</strong> die Namen der Prozesse anzeigt,<br />

die Verbindungen geöffnet haben.<br />

Besonders diese Funktion ist äußerst<br />

nützlich. Der Test offenbarte keine<br />

Schwächen, <strong>und</strong> auch die Online-Hilfe<br />

wird ihrem Namen gerecht. Zuverlässig<br />

zeigt das Werkzeug an, welche Prozesse<br />

auf dem lokalen System über TCP/UDP<br />

mit der Außenwelt kommunizieren. Andere<br />

IP-Protokolle wie beispielsweise<br />

ICMP berücksichtigt das Tool nicht.<br />

Dies ist kein großer Nachteil, da normalerweise<br />

nur TCP <strong>und</strong> UDP <strong>für</strong> den <strong>Daten</strong>transfer<br />

zuständig sind.<br />

102 LANline 10/2000<br />

NTFSDOS NTFSDOS Professional 3.03<br />

erlaubt den Zugriff auf NTFS-Dateisysteme<br />

von MS-DOS aus. Die Installation<br />

besteht aus zwei Schritten. Zunächst<br />

muss eine Software auf einem laufenden<br />

NT/2000-System installiert werden, die<br />

dann zwei Disketten mit den eigentlichen<br />

Anwendungen erstellt. Als erste Diskette<br />

sollte der Administrator eine Boot-Diskette<br />

verwenden. Damit unter DOS lange<br />

Dateinamen möglich sind (MS-DOS<br />

unterstützt nur die alten Namen im 8.3-<br />

Format), empfiehlt Winternals eine DOS<br />

7.0-Diskette – also letztendlich eine Windows<br />

98-Startdiskette. Zum Anlegen ei-<br />

ner solchen Boot-Diskette mit ausreichend<br />

freiem Speicherplatz ist eine gewisse<br />

Handarbeit nötig. Für erfahrene<br />

Administratoren sollte dies aber keine<br />

große Hürde darstellen. Die erste Diskette<br />

enthält den eigentlichen Treiber,<br />

der den Weg zu NTFS-Laufwerken ermöglicht.<br />

<strong>Daten</strong>trägersätze, Spiegelsätze<br />

<strong>und</strong> Stripe-Sets sind allerdings ausgeschlossen.<br />

Zudem muss das Laufwerk<br />

über INT13 ansprechbar sein, sodass<br />

NTFSDOS-Festplatten an SCSI-Controllern<br />

ohne eigenes BIOS nicht ansprechen<br />

kann. Beim Aufruf des Treibers sollte der<br />

Administrator einen Parameter <strong>für</strong> die<br />

Zeitzone angeben, in der sich der Rechner<br />

befindet. Denn Windows NT speichert<br />

Zeitstempel von Dateien in der<br />

GMT (Greenwich Mean Time). Daher<br />

muss das lokale System seine Zeitzone<br />

kennen, wenn es Zeitstempel korrekt anzeigen<br />

<strong>und</strong> schreiben können soll. Mit<br />

weiteren Parametern gibt der Administrator<br />

den gewünschten Laufwerksbuchstaben<br />

<strong>und</strong> die Größe des Cache an. Im<br />

Test bereitete der Treiber keine Schwierigkeiten.<br />

Der Zugriff auf die drei NTFS-<br />

Partitionen des Testrechners verlief problemlos<br />

sowohl beim Lesen als auch<br />

beim Schreiben von Dateien. Die Leistung<br />

unter dem 16-Bit-Betriebssystem ist<br />

erwartungsgemäß nicht überragend, sollte<br />

aber <strong>für</strong> Wartungszwecke wie bei-<br />

TCP-View zeigt alle aktuellen Prozesse <strong>und</strong> die von ihnen benutzten TCP- <strong>und</strong> UDP-<br />

Verbindungen an<br />

spielsweise das Bearbeiten der Datei<br />

BOOT.INI oder das Ersetzen defekter<br />

Systemdateien vollauf genügen. Auf der<br />

zweiten Diskette befindet sich<br />

NTFSCHK, eine abgewandelte Version<br />

des Windows NT/2000-Kommandozeilenprogramms<br />

CHKDSK, welches die<br />

Integrität von NTFS-Dateisystemen prüft<br />

<strong>und</strong> bei Bedarf korrigiert. Auch dieses<br />

Programm arbeitete fehlerfrei. Allerdings<br />

kann es nicht ausgeführt werden,<br />

solange der NTFS-Treiber <strong>für</strong> DOS aktiv<br />

ist. Insgesamt stellt NTFSDOS Professional<br />

damit ein nützliches <strong>und</strong> sinnvolles<br />

Werkzeug dar. Schade ist nur, dass die<br />

Software nicht mit <strong>Daten</strong>trägersätzen,<br />

Spiegelsätzen <strong>und</strong> Stripe-Sets umgehen<br />

kann.<br />

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netzTOOLBOX<br />

NT-RECOVER UND REMOTE-RECOVER<br />

Eine ähnliche Funktionalität – aber auf<br />

ganz anderem Wege – bieten die Remote-Rettungsprogramme<br />

NT-Recover<br />

<strong>und</strong> Remote-Recover. Statt lokal von<br />

DOS auf NTFS-Laufwerke zuzugreifen,<br />

ist <strong>für</strong> diesen Zugriff ein zweiter<br />

NT/2000-Rechner erforderlich, der<br />

über Nullmodemkabel (NT-Recover)<br />

oder das Netzwerk (Remote-Recover)<br />

verb<strong>und</strong>en ist. Der Client wird mit einer<br />

Boot-Diskette gestartet <strong>und</strong> wartet sodann<br />

auf eine Verbindung.Anschließend<br />

ruft der Administrator<br />

auf dem<br />

Host-System die<br />

Server-Komponente<br />

auf, welche die<br />

Verbindung herstellt<br />

<strong>und</strong> die Dateisysteme<br />

auf dem<br />

entfernten Rechner<br />

“mountet”. Im Windows-Explorererscheinen<br />

diese an-<br />

schließend als gewöhnlicheLaufwerke,<br />

sodass der<br />

Administrator ganz<br />

normal mit den Dateien <strong>und</strong> Verzeichnissen<br />

auf den Laufwerken arbeiten<br />

kann. NT-Recover ist allerdings wegen<br />

der seriellen Leitung sehr langsam, die<br />

Software unterstützt maximal 115.200<br />

Bit/s. Serielle Ports, welche die vierfache<br />

Geschwindigkeit beherrschen, sind<br />

extrem selten <strong>und</strong> werden von NT-Recover<br />

nicht unterstützt. Zum Bearbeiten<br />

der BOOT.INI <strong>und</strong> ähnlichen Aufgaben<br />

reicht die langsame Verbindung aber<br />

aus. Deutlich schneller ist Remote-Recover,<br />

da es das bestehende Netzwerk<br />

als Gr<strong>und</strong>lage verwendet. Die volle<br />

Netzwerkgeschwindigkeit in einem<br />

100-MBit-Netz erreicht aber auch diese<br />

Software nicht, weil sie auf dem DOS-<br />

Netzwerk-Client von Microsoft aufsetzt.<br />

<strong>Das</strong> Setup von NT-Recover ist einfach.<br />

Zunächst installiert der Administrator<br />

die Anwendung auf dem NT-Host. Mit<br />

dem dort eingerichteten Programm<br />

104 LANline 10/2000<br />

kann er sowohl die Boot-Diskette erzeugen<br />

als auch auf den Client zugreifen.<br />

Remote-Recover ist etwas aufwändiger<br />

einzurichten. Auch hier installiert<br />

der Administrator erst einmal die Anwendung<br />

auf dem NT-Host. <strong>Das</strong> Erstellen<br />

der Boot-Diskette erfordert den Microsoft-DOS-Client<br />

von der Windows-<br />

NT-Server-CD, alternativ kann diese<br />

Software von Microsoft aus dem Internet<br />

heruntergeladen werden. Zudem benötigt<br />

das System einen NDIS2-Treiber<br />

NT-Recover mountet Dateisysteme von entfernten Rechnern über<br />

serielle Leitungen. <strong>Das</strong> Pendant, Remote-Recover, verwendet dazu das<br />

Netzwerk.<br />

<strong>für</strong> die im Client verwendete Netzwerkkarte.<br />

Beim Erstellen der Diskette muss<br />

der Administrator wahlweise die IP-<br />

Adresse des Clients angeben oder<br />

DHCP aktivieren. Weiterhin kann er die<br />

IP-Adresse des Hosts oder ein Kennwort<br />

eingeben, welches zum Herstellen<br />

der Verbindung erforderlich ist. Dies<br />

soll verhindern, dass beliebige Benutzer<br />

(oder andere Administratoren) auf den<br />

Client zugreifen können. Die Benutzung<br />

der Host-Komponente beider Anwendungen<br />

ist denkbar einfach: Der<br />

Administrator wählt eine Partition des<br />

Clients aus <strong>und</strong> kann diese wie mit NT-<br />

Recover “mounten”.<br />

Im Test kann NT-Recover nicht vollständig<br />

überzeugen. Der Zugriff auf einen<br />

der Testrechner wollte nicht gelingen,<br />

der Host konnte zwar auf die FAT-,<br />

nicht aber auf die NTFS-Partition zugreifen.<br />

Mit den anderen Systemen kam<br />

die Software hingegen ohne Probleme<br />

zurecht. Remote-Recover lief im<br />

Gegensatz zu seinem Bruder auf allen<br />

Testrechnern problemlos.<br />

LOCKSMITH Einen Aufsatz <strong>für</strong> NT-Recover<br />

<strong>und</strong> Remote-Recover stellt Locksmith<br />

1.1 dar. Dieser “Schlosser” kann<br />

Kennwörter von beliebigen NT-Benutzerkonten<br />

zurücksetzen. Voraussetzung<br />

da<strong>für</strong> ist lediglich, dass eines der Rettungsprogramme<br />

das NTFS-Laufwerk<br />

mit der Windows-NT-Installation gemountet<br />

hat. Die Verwendung der Software,<br />

die zusammen mit NT-Recover<br />

installiert wird, ist einfach. Zunächst<br />

wählt der Administrator den Pfad mit<br />

der NT-Installation aus. <strong>Das</strong> ist erforderlich,<br />

weil sich mehrere NT-Installationen<br />

auf einem Rechner befinden können.<br />

Anschließend sucht er sich das gewünschte<br />

Benutzerkonto aus <strong>und</strong> gibt<br />

das neue Kennwort ein, welches im<br />

Klartext auf dem Bildschirm erscheint.<br />

Im Test arbeitet Locksmith korrekt <strong>und</strong><br />

reibungslos.<br />

Ebenfalls Mitglied der Winternals<br />

Tools ist der ERD-Commander. Dieses<br />

Werkzeug klinkt sich in der Boot-Phase<br />

ein <strong>und</strong> stellt eine leistungsfähige Kommandozeilenumgebung<br />

zur Verfügung.<br />

Einen ausführlichen Test darüber finden<br />

Sie in der LANline 4/00.<br />

FAZIT Winternals Software bietet mit<br />

seinem NT/2000-Werkzeugkasten eine<br />

Software-Sammlung an, über die jeder<br />

NT-Administrator verfügen sollte, auch<br />

wenn sich der Preis von r<strong>und</strong> 1570 Mark<br />

auf gehobenem Niveau befindet. Besonders<br />

nützlich sind die Rettungsprogramme,<br />

auch wenn sie sich in ihrer<br />

Funktionalität teilweise überschneiden.<br />

Wer nicht alle Programme benötigt,<br />

kann die Komponenten auch einzeln erwerben.<br />

(Andreas Roeschies/gh)<br />

Info:<br />

Winternals/Sienersoft<br />

Tel.: 06721/305-0<br />

Web: www.winternals.com/products/adminpak.shtml<br />

E-Mail: info@sienersoft.de<br />

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netzTOOLBOX<br />

NETSUPPORT PC-DUO 5.03 IM TEST<br />

Remote-Control<br />

<strong>für</strong> große <strong>Netze</strong><br />

PC-Fernbedienungsprogramme <strong>für</strong> Windows gibt es in großer Auswahl.<br />

Mit besonders vielen Funktionen glänzt Netsupport PC-Duo von Vector<br />

Networks. Die Anwendung kann nicht nur mehrere Clients gleichzeitig<br />

fernsteuern <strong>und</strong> Dateien übertragen, sondern auch wiederkehrende<br />

Aufgaben mit Skripten automatisieren.<br />

Die eigentliche Fernbedienung kennt<br />

drei Modi. Im Share-Modus können<br />

Benutzer (am Client) <strong>und</strong> der Administrator<br />

(am Control-System) den Client gleichzeitig<br />

benutzen. <strong>Das</strong> ist beispielsweise<br />

dann sinnvoll, wenn die beiden gleichzeitig<br />

miteinander telefonieren <strong>und</strong> der Administrator<br />

dem Endanwender etwas erklärt.<br />

Im Watch-Modus schaut der Administrator<br />

dem Benutzer zu, ohne dass sich Mausbewegungen<br />

auf dem Client-System bemerkbar<br />

machen. Der Control-Modus<br />

schließt den Benutzer aus, sodass der Administrator<br />

ungestört über die Remote-<br />

Verbindung am Client arbeiten kann. In<br />

diesem Modus kann der Administrator zusätzlich<br />

den Bildschirm des Clients dunkel<br />

schalten, damit der Benutzer beispielsweise<br />

Namen von versteckten Freigaben oder<br />

ein im Klartext eingegebenes Kennwort<br />

nicht sehen kann.<br />

Praktischerweise<br />

kann der Administrator<br />

zwischen den drei<br />

Modi wählen, ohne<br />

dazu die Fernbedienungssitzungunterbrechen<br />

zu müssen.<br />

Die Clipboard-Funktionen<br />

sollen den<br />

Austausch der Zwischenablagezwischen<br />

dem fernsteuernden<br />

<strong>und</strong> dem fern-<br />

gesteuerten Rechner<br />

ermöglichen. Weiter-<br />

106 LANline 10/2000<br />

hin kann der Administrator auf den Clients<br />

beliebige Anwendungen starten, sofern er<br />

den Dateipfad kennt. <strong>Das</strong> kann nützlich<br />

sein, um beispielsweise einen Backup-Client<br />

zu starten. Auch die Möglichkeit, den<br />

Client neu zu starten, fehlt nicht.<br />

Damit auch die Fernbedienung von<br />

Rechnern keine Probleme bereitet, lässt<br />

sich an der Konsole die Tastaturbelegung<br />

einstellen. Zwar kennt die entsprechende<br />

Option nicht alle möglichen Tastaturen,<br />

aber mit der deutschen, englischen, USamerikanischen<br />

<strong>und</strong> französischen Tastatur<br />

hat der Hersteller alle häufig vorkommenden<br />

Belegungen abgedeckt. Nützlich<br />

ist eine Art Umkehrungsfunktion; dabei<br />

kann der Administrator (sofern auf seinem<br />

Rechner die Client-Software installiert ist)<br />

dem Benutzer seinen Bildschirminhalt zeigen,<br />

um dem Anwender beispielsweise die<br />

Die Administratoranwendung erlaubt die Anordnung der Clients<br />

in einer übersichtlichen Struktur<br />

Bedienung einer Software zu demonstrieren.<br />

Ein Eingriff des Benutzers in den Admin-Rechner<br />

ist aber nicht möglich. Auf<br />

Wunsch kann der Administrator seinen<br />

Bildschirm sogar mehreren Benutzern<br />

gleichzeitig zeigen. Die Scan-Funktion<br />

zeigt dem Administrator in einer fortlaufenden<br />

Folge nacheinander zuvor ausgewählte<br />

PC-Duo-Clients an, sodass er damit<br />

mehrere Server oder Benutzer im Netzwerk<br />

überwachen kann. Auf Wunsch kann<br />

er die automatische Weiterschaltung deaktivieren<br />

<strong>und</strong> manuell zwischen den Clients<br />

hin- <strong>und</strong> herschalten.<br />

Auch an die “Unterhaltung“ zwischen<br />

den Personen hat Vector Networks gedacht.<br />

So kann der Administrator ein Chat-<br />

Fenster öffnen, um einen Sachverhalt direkt<br />

am Bildschirm zu klären. Auch der<br />

Benutzer am Client kann einen Chat eröffnen,<br />

sofern ein Administrator eine so genannte<br />

Verbindung zu diesem Client besitzt.<br />

Eine Verbindung ist keine Fernbedienungssitzung,<br />

sondern eine Voraussetzung<br />

da<strong>für</strong>. Besteht keine Verbindung zum Client,<br />

kann der Benutzer Unterstützung anfordern<br />

(Help Request). Der nächste Administrator,<br />

der zu diesem Client eine Verbindung<br />

herstellt, sieht diese Anforderung<br />

<strong>und</strong> kann darauf reagieren. Sind in den<br />

beiden kommunizierenden Computern<br />

So<strong>und</strong>karten eingebaut, ist sogar ein “Telefongespräch“<br />

möglich. Eine vereinfachte<br />

Form des Chats sind Mitteilungen, die der<br />

Administrator direkt auf den Bildschirm<br />

der Benutzer schicken kann wie das NET<br />

SEND-Merkmal von Windows NT/2000,<br />

das unter Windows 3.x <strong>und</strong> 9x mittels<br />

WINPOPUP.EXE zur Verfügung steht.<br />

Obwohl die Übertragung von Dateien<br />

nicht wirklich erforderlich ist – dazu steht<br />

ja das Windows-Netzwerk zur Verfügung<br />

– bietet PC-Duo eine entsprechende Option<br />

an. Sie dient mehr dem Komfort, denn<br />

der Administrator muss keine Laufwerke<br />

freigeben, sondern erhält sofort den direkten<br />

Zugriff auf alle Laufwerke des Clients.<br />

Im Test konnte der Dateitransfer allerdings<br />

nicht überzeugen, er ist in einem 100-<br />

MBit/s-Netzwerk fast zwölfmal langsamer<br />

als die Dateiübertragung im Windows-<br />

Netzwerk. Bei Wählverbindungen mit geringer<br />

bis mittlerer Bandbreite kommt die-<br />

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Über Hilfeanforderungen können Anwender die Unterstützung des Admins erbeten<br />

ser Nachteil natürlich nicht zum Tragen.<br />

Ein Vorteil des Dateitransfers ist die im<br />

Windows-Explorer nicht vorhandene<br />

Synchronisation, die Verzeichnisinhalte<br />

abgleicht. Praktisch ist die Dateiverteilung<br />

an mehrere Clients. So kann der<br />

Administrator einzelne Dateien oder<br />

auch ganze Verzeichnisse an mehrere<br />

Clients senden. Leider sendet die Software<br />

die Dateien nacheinander an die<br />

ausgewählten Clients, statt über das<br />

Broadcast-Verfahren gleichzeitig. Immerhin<br />

bietet diese Art der Dateiverteilung<br />

einen deutlichen Komfortgewinn,<br />

wenn Dateien an zahlreiche Systeme<br />

verteilt werden müssen. Zusätzlich ist<br />

die Software mit einem Dateimanager<br />

ausgestattet, der lediglich lokal arbeitet.<br />

Angesichts des Windows-Explorers <strong>und</strong><br />

des Dateimanagers von Windows ist<br />

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diese Funktion überflüssig, zumal sie<br />

keine zusätzlichen Funktionen bietet.<br />

Die Control-Anwendung, aus der die<br />

Fernbedienung heraus aufgerufen wird,<br />

zeigt klar ihre Bestimmung: große Netzwerke.<br />

So lassen sich Clients in bestimmte<br />

Gruppen einteilen (sinnvoll sind Gebäude<br />

oder Firmenabteilungen). Die Gruppierungen<br />

dienen einerseits der übersichtlichen<br />

Anordnung vieler Clients, andererseits<br />

sind sie auch <strong>für</strong> zahlreiche Funktionen<br />

(beispielsweise das Scan-Feature oder die<br />

Dateiverteilung) nutzbar. Auch entfernte<br />

Netzwerke, die über Wählleitungen erreichbar<br />

sind, lassen sich separat konfigurieren.<br />

In solchen Netzwerken muss ein<br />

Rechner als PC-Duo-Bridge eingerichtet<br />

sein, der über eine DFÜ-Verbindung erreichbar<br />

ist <strong>und</strong> eine Art Vermittlungsstelle<br />

zu den Clients seines Netzwerks dar-<br />

netzTOOLBOX<br />

stellt. Im lokalen Netzwerk kann die Control-Software<br />

nach PC-Duo-Clients suchen.<br />

Zur Automatisierung bestimmter<br />

Aufgaben in der Control-Anwendung lassen<br />

sich Skripte schreiben. Die Skriptsprache<br />

ähnelt Visual Basic <strong>und</strong> ist damit<br />

relativ leicht zu erlernen.<br />

Insgesamt hinterlässt die Software einen<br />

guten Eindruck. Lediglich die Clipboard-<br />

Funktion <strong>und</strong> die Hilfe über der kleinen<br />

Fragezeichenschaltfläche rechts oben in<br />

Dialogfenstern klappte nicht. Die übliche<br />

Online-Hilfe erklärt aber alle Funktionen<br />

im Detail. Der Client funktionierte im Test<br />

nicht unter Windows 2000, während die<br />

anderen Windows-Versionen mit 32 Bit<br />

weder als Client noch als Server Probleme<br />

bereiteten. Die große Anzahl der Optionen<br />

<strong>und</strong> Funktionen kann sich auf den ersten<br />

Blick erschlagend wirken, aber da die Software<br />

kaum Einstellungen erfordert, kann<br />

der Administrator die Optionen peu à peu<br />

vornehmen. Netsupport PC-Duo wird in<br />

der BRD als “Remcon PC-Duo” vertrieben.<br />

(Andreas Roeschies/mw)<br />

Info:<br />

Hersteller: Vector Networks<br />

Tel.: 0044/1827 67333<br />

Web: www.vector-networks.com<br />

Vertrieb: Prosoft<br />

Tel.: 08171/405-0<br />

Web: www.prosoft.de<br />

LANline 10/2000 107


netzTOOLBOX<br />

SECURITY-EXPLORER 3.8.1 IM TEST<br />

Sicherheitsüberwachung<br />

<strong>für</strong> Windows NT<br />

Keine Lorbeeren hat sich Microsoft <strong>für</strong> die Verwaltung von Berechtigungen<br />

von NTFS-Objekten <strong>und</strong> Registrierungsschlüsseln verdient.<br />

Während die möglichen Berechtigungen <strong>für</strong> Dateien <strong>und</strong> Verzeichnisse<br />

kaum Wünsche übrig lassen, ist die Verwaltung der Rechte weder<br />

komfortabel noch flexibel. Etwas mehr Optionen als die grafische Oberfläche<br />

bietet das mitgelieferte Kommandozeilenwerkzeug CACLS, allerdings<br />

auf Kosten des Komforts. <strong>Das</strong>s es auch anders geht, will Small<br />

Wonders mit dem Security-Explorer zeigen.<br />

Zum Anzeigen der Verzeichnis- <strong>und</strong><br />

Dateiberechtigungen verwendet die<br />

Software eine Oberfläche, die dem Windows-Explorer<br />

ähnlich ist, wodurch der<br />

Administrator sehr schnell mit dem Programm<br />

zurechtkommt. Während der Windows-Explorer<br />

zwei Teilfenster besitzt –<br />

<strong>für</strong> den Verzeichnisbaum <strong>und</strong> den Inhalt<br />

des jeweils markierten Verzeichnisses –<br />

besitzt der Security-Explorer drei Fenster,<br />

um zusätzlich die Liste der Berechtigungen<br />

der ausgewählten Datei anzuzeigen.<br />

Auf Wunsch kann der Administrator die<br />

Anzeige der Liste ausschalten (dann bleibt<br />

Die Suchfunktion listet alle Verzeichnisse <strong>und</strong> Dateien auf, auf die ein<br />

bestimmter Benutzer zugreifen darf<br />

108 LANline 10/2000<br />

das Teilfenster leer), wodurch das Durchsuchen<br />

des Netzwerks schneller geht, besonders,<br />

wenn einzelne Dateien sehr lange<br />

Zugriffskontrolllisten, die Microsoft inzwischen<br />

Zugriffssteuerungslisten nennt,<br />

besitzen.<br />

Allein diese Darstellungsweise ist schon<br />

ein deutlicher Fortschritt gegenüber dem<br />

Windows-Explorer, der Berechtigungen<br />

nur anzeigt, wenn man die Eigenschaften<br />

einer Datei auswählt, die Registerkarte im<br />

Eigenschaftsfenster wechselt <strong>und</strong> anschließend<br />

auf Berechtigungen klickt. Auch der<br />

ältere Dateimanager zeigt Berechtigungen<br />

erst auf ausdrücklichen Wunsch an, auch<br />

wenn der Weg zur Anzeige nicht so aufwändig<br />

ist wie beim Windows-Explorer.<br />

Die Leistungsfähigkeit beweist der Security-Explorer<br />

aber nicht beim Anzeigen,<br />

sondern beim Ändern von Berechtigungen.<br />

Gerade hier sind die Möglichkeiten<br />

von Windows-Explorer <strong>und</strong> Dateimanager<br />

stark eingeschränkt. So kann der Security-Explorer<br />

beispielsweise im Gegensatz<br />

zu den Windows-Werkzeugen einem Benutzer<br />

oder einer Gruppe eine Berechtigung<br />

<strong>für</strong> ein Verzeichnis einschließlich aller<br />

untergeordneten Verzeichnisse gewähren,<br />

ohne die bestehenden Berechtigungen<br />

<strong>für</strong> andere Benutzer zu beeinflussen – eine<br />

<strong>für</strong> Administratoren alltägliche Aufgabe.<br />

Auch der umgekehrte Weg ist <strong>für</strong> die Software<br />

kein Problem, also einem Benutzer<br />

oder einer Gruppe die Berechtigungen in<br />

einem ganzen Verzeichnisbaum zu entziehen,<br />

ohne Berechtigungen anderer Benutzer<br />

zu verändern. Der Administrator kann<br />

sogar einem Benutzer in einem Verzeichnisbaum<br />

eine zusätzliche Berechtigung gewähren<br />

oder entziehen (etwa das Löschen),<br />

ohne die sonstigen Berechtigungen<br />

dieses Benutzers zu ändern. Beim Anwenden<br />

oder Entziehen von Berechtigungen in<br />

einem Verzeichnisbaum lässt sich außerdem<br />

eine Dateimaske angeben (beispielsweise<br />

*.doc), <strong>und</strong> der Administrator kann<br />

festlegen, ob die Software Berechtigungen<br />

nur auf Dateien oder auch auf die Verzeichnisse<br />

selbst anwenden soll.<br />

Die übersichtliche Oberfläche zeigt den Verzeichnisbaum, den<br />

Verzeichnisinhalt sowie Zugriffsberechtigungen auf einen Blick an<br />

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netzTOOLBOX<br />

Praktisch ist, dass der Security-Explorer<br />

auch Dateien <strong>und</strong> Verzeichnisse anzeigt,<br />

auf die der Administrator eigentlich keinen<br />

Zugriff besitzt. Bei Windows NT kann ein<br />

Benutzer, der eine Datei besitzt, dem Administrator<br />

die Berechtigungen auf diese<br />

Datei entziehen, wodurch der Administrator<br />

auch die Sicherheitsbeschreibung nicht<br />

mehr lesen darf. Will der Administrator<br />

nun auf die Sicherheitsbeschreibung zugreifen,<br />

muss er sich zunächst zum Besitzer<br />

der Datei machen (das darf er als Administrator)<br />

<strong>und</strong> anschließend sich selbst<br />

die erforderlichen Berechtigungen gewähren<br />

(das darf er als Besitzer der Datei).<br />

Rückgängig machen lässt sich dieser Vorgang<br />

nicht vollständig, denn mit den Windows-Werkzeugen<br />

kann der Administrator<br />

zwar wieder die ursprünglichen Berechtigungen<br />

herstellen, nicht aber den bisherigen<br />

Besitzer. Windows NT erlaubt nur das<br />

Übernehmen des Besitzes, kann aber nicht<br />

einen beliebigen Benutzer als Besitzer festlegen.<br />

Mit dem Security-Explorer entfallen<br />

diese Einschränkungen, denn er nutzt die<br />

Backup- <strong>und</strong> Restore-Rechte aus. Diese<br />

Benutzerrechte dienen dazu, dass ein Administrator<br />

auch Dateien auf Band sichern<br />

<strong>und</strong> von Band wiederherstellen kann, <strong>für</strong><br />

die er keine Berechtigungen besitzt. Der<br />

Security-Explorer von Small Wonders verwendet<br />

diese speziellen Benutzerrechte <strong>für</strong><br />

den direkten Zugriff auf Dateien <strong>und</strong> Verzeichnisse,<br />

sodass der Administrator ihre<br />

Berechtigungen einsehen <strong>und</strong> verändern<br />

kann. Zudem erlaubt es die Software, einen<br />

beliebigen Benutzer (oder eine Gruppe) als<br />

Besitzer von Dateien <strong>und</strong> Verzeichnissen<br />

festzulegen.<br />

LÖSCHEN UND SUCHEN Ebenfalls nützlich<br />

ist eine Funktion, die alle gelöschten<br />

Benutzer <strong>und</strong> Gruppen aus den Berechtigungslisten<br />

entfernt. Löscht ein Administrator<br />

unter Windows NT eine Gruppe, bleiben<br />

die Dateiberechtigungen dieser Gruppe<br />

in den einzelnen Dateien stehen. Dies<br />

führt zwar zu keinen Fehlfunktionen, kann<br />

aber auf Dauer die Leistung des Systems<br />

senken, weil es unnötigen Ballast mit sich<br />

herumschleppt. Mit einigen Mausklicks<br />

durchsucht der Security-Explorer ein logisches<br />

Laufwerk <strong>und</strong> entfernt diese Einträ-<br />

110 LANline 10/2000<br />

ge. Nützlich ist auch eine Suchfunktion. So<br />

kann der Administrator beispielsweise<br />

nach allen Dateien suchen, auf welche die<br />

NT-Systemgruppe “Jeder” Schreibberechtigung<br />

besitzt. Etwas verwirrend ist, dass<br />

die Gruppen “Jeder”, “Authentifizierte Benutzer”,<br />

“Netzwerk” <strong>und</strong> “Interaktiv” im<br />

Dialogfenster ihre englischen Bezeichnungen<br />

besitzen. Der Funktion tut dies jedoch<br />

keinen Abbruch. <strong>Das</strong> Klonen von Sicherheitsbeschreibungen<br />

erlaubt es, bestehende<br />

Zugriffsberechtigungen eines Benutzers<br />

(oder einer Gruppe) auf einen anderen<br />

Benutzer oder eine andere Gruppe zu übertragen.<br />

<strong>Das</strong> kann nützlich sein, wenn die<br />

Systemverwalter mehrere Domänen zusammen<br />

führen.<br />

Anzeige<br />

Eine Option <strong>für</strong> das Archiv-Bit soll die<br />

Zeit <strong>für</strong> inkrementelle <strong>Daten</strong>sicherungen<br />

reduzieren. Normalerweise aktiviert das<br />

Betriebssystem das Archiv-Bit von Dateien,<br />

die geändert werden, damit das nächste inkrementelle<br />

Backup sie sichert. <strong>Das</strong> Archiv-Bit<br />

wird aber auch gesetzt, wenn sich<br />

lediglich die Berechtigungen ändern, sodass<br />

die gesamte Datei (einschließlich ihrer<br />

Sicherheitsbeschreibung) bei der nächsten<br />

inkrementellen Sicherung auf Band gespeichert<br />

wird. Eine Option im Security-<br />

Explorer verhindert dies, sodass sich das<br />

Bit nicht verändert, wenn die Sicherheitsbeschreibung<br />

von Dateien verändert wird.<br />

Natürlich würde in einem solchen Fall die<br />

neue Sicherheitsbeschreibung verloren gehen,<br />

wenn eine <strong>Daten</strong>sicherung zurückgefahren<br />

werden muss. Daher kann der Administrator<br />

mit der Software eine Sicherung<br />

der Sicherheitsbeschreibungen<br />

durchführen (<strong>und</strong> diese wieder herstellen).<br />

REGISTRIY BEARBEITEN Neben den<br />

NTFS-Berechtigungen kann der Security-<br />

Explorer auch die Berechtigungen<br />

<strong>für</strong> Registrierungsschlüssel bearbeiten.<br />

Auch an dieser Stelle sind die Werkzeuge<br />

von Microsoft (namentlich regedt32.exe)<br />

nicht sonderlich leistungsfähig, <strong>und</strong> Windows<br />

enthält kein flexibles Befehlszeilenprogramm<br />

zum Bearbeiten dieser Berechtigungen.<br />

<strong>Das</strong> Einsehen <strong>und</strong> Bearbeiten<br />

der Registrierungsschlüsselberechtigungen<br />

mit dem Security-Explorer erfordert<br />

keine lange Einarbeitungszeit. In der linken<br />

der beiden Fensterhälften präsentiert<br />

die Software die Registrierungsstruktur (so<br />

wie der Windows-Registrierungseditor regedit.exe),<br />

während die rechte Fensterhälfte<br />

die jeweiligen Berechtigungslisten anzeigt.<br />

Einzelne Registrierungswerte stellt<br />

das Programm nicht dar, weil Windows<br />

NT Berechtigungen nur <strong>für</strong> Schlüssel,<br />

nicht aber <strong>für</strong> einzelne Werte vergibt. Wie<br />

der NT-Registrierungseditor kann der Security-Explorer<br />

sowohl die lokale Registrierung<br />

als auch diejenigen im Netzwerk<br />

verwalten.<br />

Die Funktionen <strong>für</strong> die Berechtigungen<br />

der Registrierungsschlüssel entsprechen<br />

im Wesentlichen denjenigen <strong>für</strong> NTFS-<br />

Zugriffsrechte. Allerdings erlaubt die Software<br />

leider nicht, den Besitzer zu ändern<br />

oder wenigstens den Besitz zu übernehmen<br />

(wie es mit regedt32.exe möglich ist).<br />

Außerdem kann der Security-Explorer keine<br />

Berechtigungslisten von Schlüsseln angeben,<br />

auf die der Administrator nicht zugreifen<br />

darf. Der Trick mit den Backup-<br />

Benutzerrechten funktioniert hier nicht,<br />

weil das Betriebssystem diese Funktionalität<br />

nur <strong>für</strong> NTFS bereitstellt.<br />

Ebenso bequem lassen sich Berechtigungen<br />

<strong>für</strong> Verzeichnis- <strong>und</strong> Druckerfreigaben<br />

im Netzwerk verwalten. Auch hier<br />

entsprechen die Optionen im Wesentlichen<br />

denjenigen der NTFS-Berechtigungen.<br />

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Auch Berechtigungen <strong>für</strong> Registrierungsschlüssel kann der Security-<br />

Explorer bearbeiten<br />

Allerdings gibt es an dieser Stelle keine<br />

Suchfunktion, weil Freigaben keine hierarchische<br />

Struktur besitzen. <strong>Das</strong> Verwalten<br />

der Druckerberechtigungen klappte nicht,<br />

weil die Software <strong>für</strong> Drucker dieselben<br />

Berechtigungen wie <strong>für</strong> Verzeichnisfreigaben<br />

(kein Zugriff, lesen, ändern <strong>und</strong> Vollzugriff)<br />

anbietet, statt die korrekten Druckerberechtigungen.<br />

Eine interessante Funktion bietet der<br />

“Enterprise Scope“, in dem der Administrator<br />

beliebige Verzeichnisse, Registrierungsschlüssel<br />

<strong>und</strong> Freigaben gruppieren<br />

kann, um sie gemeinsam zu bearbeiten.<br />

<strong>Das</strong> ist besonders dann sinnvoll, wenn bestimmte<br />

Benutzer oder Gruppen den<br />

gleichartigen Zugriff auf Verzeichnisse<br />

von unterschiedlichen Servern benötigen.<br />

Statt diese Verzeichnisse nacheinander zu<br />

verwalten, kann der Administrator einer<br />

Gruppe mit nur wenigen Mausklicks die<br />

Berechtigungen auf alle erforderlichen<br />

Verzeichnissen <strong>und</strong> Dateien gewähren.<br />

Über eine ausführliche Berichtfunktion<br />

verfügt die Software zwar nicht, aber der<br />

Administrator kann Berechtigungslisten<br />

ausdrucken oder in eine ODBC-konforme<br />

<strong>Daten</strong>bank exportieren. Außerdem lässt<br />

sich durch den Security-Explorer anzeigen,<br />

welche Dateien auf einem Server geöffnet<br />

sind. Auch dies ist eine praktische<br />

Funktion, die allerdings nicht ganz in das<br />

Konzept des Produkts passt.<br />

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netzTOOLBOX<br />

Neben der grafischen<br />

Oberfläche<br />

bietet die Software<br />

von Small Wonders<br />

mehrere Werkzeuge<br />

<strong>für</strong> die Befehlszeile,<br />

wodurch der Administrator<br />

bestimmte<br />

Funktionen über den<br />

NT-Scheduler planen<br />

kann. Die Tools<br />

ermöglichen das Sichern<br />

der Zugriffssteuerungslisten,<br />

das<br />

Klonen von Berechtigungen,<br />

das Exportieren<br />

von Berechtigungslisten<br />

sowie<br />

das Gewähren beziehungsweiseEntziehen<br />

von Berechtigungen. Im Test zeigt der<br />

Security-Explorer keine Probleme. Einzig<br />

die Anzeige des Netzwerks zeigt nach längerem<br />

Betrieb hin <strong>und</strong> wieder nicht vorhandene<br />

Server mit unsinnigen Namen an.<br />

FAZIT Der Security-Explorer erlaubt eine<br />

einfache <strong>und</strong> effiziente Verwaltung aller<br />

wichtigen Sicherheitsaspekte, abgesehen<br />

von der relativ selten benötigten Überwachung.<br />

Die Funktionsschwächen (etwa die<br />

fehlende Möglichkeit, den Besitzer von<br />

Registrierungsschlüsseln festzulegen) sind<br />

verschmerzbar, sodass dieses Tool <strong>für</strong> alle<br />

NT-Administratoren unverzichtbar ist, die<br />

regelmäßig die Sicherheit von Dateien <strong>und</strong><br />

Verzeichnissen sowie Registrierungsschlüsseln<br />

verwalten müssen. Für Windows<br />

2000 ist der Security-Explorer allerdings<br />

nur bedingt geeignet, da er die erweiterten<br />

Funktionen dieses Betriebssystems<br />

(insbesondere vererbbare Berechtigungen)<br />

nicht kennt. Eine Lizenz des Security-Explorers<br />

<strong>für</strong> 25 bis 49 Server kostet<br />

3795 Dollar.<br />

(Andreas Roeschies/mw)<br />

Info:<br />

Systemtools.com<br />

Tel.: 001/830-779-2349<br />

Web: www.systemtools.com/security/<br />

security_main.htm<br />

E-Mail: sales@systemtools.com<br />

LANline 10/2000 111


112 LANline 10/2000<br />

netzTOOLBOX<br />

Tipps &Tricks<br />

In der Rubrik Tipps & Tricks veröffentlicht<br />

LANline regelmäßig interessante Fragen <strong>und</strong><br />

Antworten im Umfeld der wichtigsten Betriebssysteme<br />

<strong>und</strong> Kommunikationslösungen. Neue<br />

Treiber <strong>und</strong> Patches inklusive Bezugsquellen<br />

findet der Anwender hier ebenso wie pfiffige<br />

Tipps <strong>und</strong> Tricks.<br />

WINDOWS NT OHNE GUI<br />

Der Wert fuer die Shell-Variable bei NT 4.0 wird mit dem<br />

Registry Key HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\<br />

Microsoft\WindowsNT\CurrentVersion\Winlogon festgelegt.<br />

Wird hier der Wert “cmd.exe” als String eingegeben, dann<br />

fährt Windows NT mit der Kommandozeile hoch. Von hier<br />

aus kann man alles machen was auch sonst mit der grafischen<br />

Oberfläche möglich ist. Zum Beispiel ist man in der Lage, den<br />

Befehl “explorer.exe” aufzurufen. Damit startet die übliche<br />

Windows-Explorer-Shell. Mit ihr kann der Anwender dann<br />

wie gewohnt arbeiten – <strong>und</strong> sie nach vollendeter Aufgabe<br />

auch wieder beenden. Dann ist man wieder auf der Kommandozeile!<br />

Der Tipp stammt von Rui Maximo (ruim@exchange.micro<br />

soft.com)<br />

(Rainer Huttenloher/mw)<br />

WINDOWS 2000:<br />

RUHEZUSTAND KANN NICHT AKTIVIERT WERDEN<br />

Windows 2000 wurde neu auf einem Notebook installiert.<br />

Basic Disk wurde zu Dynamic Disk/Volume nach<br />

der Installation konvertiert. Wenn nun versucht wird,<br />

den Ruhezustand zu aktivieren, tritt folgende Fehlermeldung<br />

auf:<br />

“Der Energierichtlinienmanager kann keine Ruhezustandsdatei<br />

reservieren. Ein an das System angeschlossenes<br />

Gerät funktioniert nicht.”<br />

Dabei ist noch genügend Platz auf der Festplatte frei.<br />

Zuvor hatten wir auf dem Notebook eine Basic-Disk-<br />

Installation. Hier hat der Ruhezustand einwandfrei<br />

funktioniert. Besteht hier eventuell ein Zusammenhang?<br />

Die Option, von Basic auf Dynamic zu konvertieren, sollte<br />

normalerweise auf einem Notebook gar nicht verfügbar sein,<br />

einfach deshalb nicht, weil diese Gerätekategorie generell nur<br />

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eine Festplatte hat <strong>und</strong> aus diesem Gr<strong>und</strong> die Vorteile der Dynamic<br />

Disks im Vergleich zu Basic Disks nicht nutzen kann.<br />

Allerdings hat Microsoft festgestellt, dass diese Option auf einigen<br />

Notebooks doch zugänglich war. <strong>Das</strong> liegt zumeist daran,<br />

dass diese Geräte APM oder ACPI nicht unterstützen; diese Information<br />

steht jedoch nicht in der %SystemRoot%\Inf\Biosinfo.inf.<br />

In diesem Fall müssen die Partitionen geleert, die Festplatte neu<br />

formatiert <strong>und</strong> anschließend Basic Disk neu installiert werden.<br />

Erst dann können Sie mit dieser Konfiguration wieder arbeiten.<br />

Die Option kann anschließend in der Registry unter folgenden<br />

Keys ausgeschaltet werden:<br />

1. Regedt32.exe starten,<br />

2. Suchen Sie den Wert “Start” in dem folgenden Schlüssel:<br />

HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\<br />

Services\dmload<br />

3. In dem Editmenü, wählen Sie “ändern”.<br />

4. Ändern Sie die Wert von 0x0 (boot) auf 0x4 (disabled) <strong>und</strong><br />

klicken Sie dann auf OK.<br />

5. Verlassen Sie Regedt32 <strong>und</strong> starten Sie den Rechner neu.<br />

ARCSERVE IT 6.5 UND WINDISK<br />

(Computer 2000 Deutschland GmbH/mw)<br />

Wir haben Arcserve It von Computer Associates in der<br />

Version 6.5 Build 200 unter Windows NT Server 4.0 mit<br />

Service-Pack 5 im Einsatz. Vor kurzem erschien auf der<br />

Konsole folgende Meldung:<br />

“Warnung: W3074 Windisk muss ausgeführt werden.”<br />

Was hat das zu bedeuten?<br />

Windisk ist der Festplattenmanager. Dieser wurde entweder<br />

lokal oder auf einer Windows-NT-Maschine im Netz noch nie<br />

gestartet. Arcserve sucht die Signaturen, die der Festplattenmanager<br />

<strong>für</strong> den eventuellen Einsatz der Disaster-Recovery-<br />

Option schreibt. Sie können diese Warnung ignorieren, wenn<br />

keine Disaster-Recovery-Option eingesetzt wird. Eine Auswirkung<br />

auf das Backup oder Restore hat die Warnung nicht.<br />

(Computer 2000 Deutschland GmbH/mw)<br />

PROBLEME MIT NOVELL BORDER MANAGER 3.5<br />

Wir setzen seit einigen Monaten die VPN-Client-to-<br />

Site-Anbindung des Novell-Border-Managers in der Version<br />

3.5 ein.<br />

Kürzlich wurde ein zweiter VPN-Server installiert, in<br />

die NDS eingeb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> mit einer Site-to-Site-Anbindung<br />

aktiv geschaltet.<br />

Vor kurzem haben wir festgestellt, dass die VPN-<br />

Client-to-Site-Authentifizierung nicht mehr richtig funktioniert,<br />

allerdings nur bei “neu angelegten” NDS-Benutzern.<br />

Bei bereits bestehenden Benutzern tritt dieses<br />

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netzTOOLBOX<br />

LANline 10/2000 113


netzTOOLBOX<br />

Tipps &Tricks<br />

Phänomen nicht auf, das Problem ist also komplett<br />

User-abhängig: “Alte” User können sich an neuen<br />

Clients anmelden, “neue” User dagegen nicht auf bestehenden<br />

Clients.<br />

Die Fehlermeldung lautet wie folgt:<br />

“Failed responding to authentication challenge”,<br />

“Failed signing a packet”.<br />

Der VPN-Client bm3vpe08.exe, per Download zu beziehen<br />

unter http://support.novell.com/servlet/filedownload/pub/<br />

bm3vpe08.exe behebt das Problem.<br />

LOTUS-NOTES-FILTER-EXCEPTIONS<br />

114 LANline 10/2000<br />

(Computer 2000 Deutschland GmbH/mw)<br />

Wir setzen Novells Border-Manager 2.1 ein <strong>und</strong> haben<br />

via Static NAT einen Lotus-Notes-4.6.4-Server im Private<br />

Network eingeb<strong>und</strong>en. Nun soll dieser Server mit einem<br />

anderen Notes-Server über das Internet <strong>Daten</strong>banken replizieren<br />

(HTTP <strong>und</strong> SMTP). Welche Filter Exeptions sind<br />

nötig?<br />

TID: 10016823 hilft leider nicht!<br />

<strong>Das</strong> von Ihnen angesprochene TID <strong>für</strong> die Lotus Notes Filter-Exception<br />

hat <strong>für</strong> den Border-Manager 2.1 keine Gültigkeit,<br />

da dieser noch keine Stateful-Filter unterstützt.<br />

Wenn keine Stateful-Filter möglich sind, müssen als Ersatz<br />

jeweils zwei Filter-Exceptions zum Einsatz kommen. Versuchen<br />

Sie, die Kommunikation mit folgenden Exceptions herzustellen:<br />

Für Notes-Kommunikation von innen nach außen:<br />

1.) Exception:<br />

Source Interface: Private NIC<br />

Destination Interface: Öffentliche NIC<br />

Packet Type: Notes TCP Port 1352<br />

Src Addr Type: Host<br />

Src IP Addr: Adresse Ihres Notes Servers,<br />

Dest Addr Type: Any (eventuell hier explizit die IP-Adresse des<br />

öffentlichen Notes-Servers angeben).<br />

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2.) Exception:<br />

Source Interface: Öffentliche NIC,<br />

Destination Interface: Private NIC,<br />

Packet Type: Any<br />

Src Addr Type: Any (eventuell hier explizit die IP des öffentlichen<br />

Notes-Servers angeben),<br />

Dest Addr Type: Host<br />

Dest IP Addr : Adresse Ihres Notes-Servers<br />

Falls die Kommunikation auch in umgekehrter Richtung<br />

möglich sein muss, sind zwei weitere Exceptions nötig, jeweils<br />

Source <strong>und</strong> Destination vertauscht.<br />

Wahrscheinlich wird die Notes-Kommunikation auch eine<br />

DNS-Kommunikation erfordern.<br />

Stellen Sie diese gegebenenfalls über eine zusätzlich Exception<br />

noch sicher.<br />

Bei Problemen sollten Sie die Kommunikation komplett ohne<br />

Filter (UNLOAD IPFILT) versuchen. Wenn dieser Schritt<br />

funktioniert, sollten Sie mittels<br />

SET TCP IP DEBUG = 1<br />

mitschneiden, welche Ports noch geblockt werden.<br />

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(Computer 2000 Deutschland GmbH/mw)<br />

netzTOOLBOX<br />

KANALBÜNDELUNG MIT NWCI-REMOTE-CLIENT<br />

Wie kann mit einem AVM Netware Connect for ISDN Remote-Client<br />

(NWCI) Version 2.050 Kanalbündelung eingerichtet<br />

werden? Im Einsatz befinden sich darüber hinaus<br />

Windows 95, AVM Netways <strong>und</strong> ein Netware-3.2-Server.<br />

Folgende Einstellungen sind zu tätigen:<br />

Unter NWCI sollte in der RNSI-Service-Konfiguration in<br />

der NWCCON unter “Paramaters for ISDN Controller<br />

NWCIx” in der “Expert Configuration” die Einstellung<br />

“Number of B Channels” auf “2” gesetzt sein.<br />

Auf der Remote-Client-Seite sollte möglichst AVM Netways<br />

3.0/4.0 <strong>für</strong> Win 9x zum Einsatz kommen, <strong>und</strong> im jeweiligen Anwahlziel<br />

das B<strong>und</strong>ling (statisch oder dynamisch) eingeschaltet<br />

werden.<br />

Sollte beispielsweise das DFÜ-Netzwerk in Verbindung mit<br />

dem AVM CAPI-Port zum Einsatz kommen, ist Kanalbündelung<br />

nur über PPP (PPP-Multilink) <strong>und</strong> statisch möglich.<br />

Sowohl Server-seitig als auch Client-seitig muss am Anschluss<br />

sichergestellt sein, dass beide B-Kanäle verfügbar sind.<br />

(Computer 2000 Deutschland GmbH/mw)<br />

LANline 10/2000 115


netzLÖSUNGEN<br />

DIGITALE ZERTIFIKATE VIA INTERNET AUSSTELLEN<br />

Erreichbarkeit hat<br />

höchste Priorität<br />

Ausfallsicherheit sowie eine Lastverteilung auf Basis von Performance-<br />

Informationen, die aus den Applikationen direkt stammen, sind die wesentlichen<br />

Vorteile des Hydra-Konzepts. Ein Beispiel, das diese beiden<br />

Eigenschaften konsequent umsetzt, ist der Aufbau des Trustcenters der<br />

Berliner D-Trust.<br />

Ein Trustcenter wie die Berliner D-<br />

Trust GmbH muss ständig online<br />

erreichbar sein – sind die Zertifizierungs-Server<br />

offline, steht auch das Business<br />

der Trustcenter-K<strong>und</strong>en. Die D-<br />

Trust GmbH ist 1998 aus der Kooperation<br />

der B<strong>und</strong>esdruckerei GmbH <strong>und</strong><br />

der Debis Systemhaus GmbH hervorgegangen.<br />

<strong>Das</strong> Unternehmen bietet<br />

Dienstleistungen <strong>und</strong> Produkte r<strong>und</strong> um<br />

digitale Signaturen an. Der Firmensitz<br />

der D-Trust liegt im hochsicheren Wertdruckgebäude<br />

der B<strong>und</strong>esdruckerei in<br />

Berlin. Aufwändige Zugangskontrollen<br />

schützen die sensiblen Personendaten<br />

vor nichtautorisiertem Zugriff.<br />

D-Trust stellt personalisierte Smartcards<br />

aus, mit denen sich Dokumente<br />

ver- <strong>und</strong> entschlüsseln sowie signieren<br />

lassen, ebenso digitale Zertifikate, die<br />

zum Signieren dienen. Zur Verwaltung<br />

<strong>und</strong> Verifizierung der in digitaler Form<br />

oder auf den Smartcards gespeicherten<br />

Zertifikate betreibt D-Trust mehrere<br />

Verzeichnis-Server, über die per Internet<br />

die Gültigkeit von Zertifikaten online<br />

geprüft wird. Außerdem sorgt D-<br />

Trust <strong>für</strong> die Sperrung abgelaufener<br />

oder auch missbräuchlich verwendeter<br />

Zertifikate <strong>und</strong> publiziert auf einer online<br />

zugänglichen Sperrliste (Certification<br />

Revocation List, kurz CRL) eine<br />

Übersicht über nicht mehr gültige Zertifikate.<br />

Für Behörden, Organisationen<br />

<strong>und</strong> Unternehmen, die die Zertifizierung<br />

selbst durchführen wollen, richtet<br />

116 LANline 10/2000<br />

D-Trust eigene dezentrale Registrierungsarbeitsplätze<br />

ein, schult die Mitarbeiter<br />

<strong>und</strong> betreibt auf Wunsch virtuelle<br />

Trustcenter.<br />

KEIN BUSINESS BEI SERVER-AUSFALL<br />

“Wenn unsere Server nicht erreichbar<br />

sind, hat das sofort <strong>und</strong> direkt Auswirkungen<br />

auf die Geschäftsprozesse unserer<br />

K<strong>und</strong>en: Sie können die Echtheit eines<br />

Zertifikats nicht mehr überprüfen<br />

<strong>und</strong> dementsprechend zum Beispiel keine<br />

Bestellung entgegennehmen, keine<br />

Dokumente ver- <strong>und</strong> entschlüsseln oder<br />

auch signieren”, erklärt Andreas Ziska,<br />

EDV-Leiter bei D-Trust.<br />

Die R<strong>und</strong>-um-die-Uhr-Erreichbarkeit<br />

hat daher – neben der Sicherheit der<br />

sensiblen <strong>Daten</strong> – höchste Priorität bei<br />

D-Trust. Aus diesem Gr<strong>und</strong> sind alle<br />

wichtigen Systeme sowie die Anbindung<br />

ans Internet red<strong>und</strong>ant ausgelegt.<br />

Neben der normalen 2-MBit/s-Leitung,<br />

die in Berlin ins Internet führt, verfügt<br />

das Trustcenter noch über eine zweite<br />

Anbindung in Frankfurt/Main (128<br />

kBit/s), die beim Ausfall der Hauptleitung<br />

binnen Sek<strong>und</strong>en aktiviert wird.<br />

Auch die Firewall, Switches <strong>und</strong> Router<br />

sind jeweils doppelt vorhanden, beim<br />

Ausfall eines Geräts wird sofort auf das<br />

Ersatzgerät umgeschaltet.<br />

Sämtliche Dienste, die D-Trust anbietet,<br />

sind auf mehrere Unix-Server verteilt.<br />

Für die effiziente Lastverteilung<br />

der Dienste <strong>und</strong> <strong>für</strong> deren permanente<br />

Verfügbarkeit sorgt ein Loadbalancer<br />

der Firma Hydraweb. Damit dieses Gerät<br />

nicht zum ”Single Point of Failure“<br />

werden kann, nach dessen Ausfall gar<br />

nichts mehr geht, ist auch dieses Gerät<br />

doppelt vorhanden. Im Normalbetrieb<br />

arbeitet immer nur einer der beiden<br />

Loadbalancer, hält aber den zweiten<br />

ständig auf dem Laufenden, damit dieser<br />

beim Ausfall des aktiven Systems<br />

sofort einspringen kann. Dadurch bemerken<br />

Anwender, die gerade auf den<br />

D-Trust-Seiten online sind, den Ausfall<br />

nicht, sollte es tatsächlich einmal dazu<br />

kommen.<br />

Auf den Servern, an die das Hydra-<br />

System sämtliche Anfragen verteilt,<br />

laufen bei D-Trust verschiedene Protokolle<br />

<strong>und</strong> Dienste: HTTP, SMTP (<strong>für</strong><br />

E-Mail-Verkehr), LDAP (Lightweight<br />

Directory Access Protocol) sowie ab<br />

Sommer beziehungsweise Herbst 2000<br />

eine Timestamp-Anwendung <strong>und</strong><br />

Bild 1. ”Erst mit Hilfe der Agenten haben wir<br />

die feine Kontrolle über die Performance der<br />

Server <strong>und</strong> Anwendungen <strong>und</strong> damit über die<br />

Verfügbarkeit der Systeme“, so kommentiert<br />

Andreas Ziska, der EDV-Leiter bei D-Trust,<br />

den größten Vorteil des Hydra-Konzepts<br />

OCSP (Online Certificate Status Protocol).<br />

<strong>Das</strong> Protokoll LDAP wird <strong>für</strong> die<br />

Verzeichnisdienste von D-Trust genutzt,<br />

OCSP ist ein neues von der IETF<br />

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netzLÖSUNGEN<br />

(Internet Engineering Task Force) empfohlenes<br />

Protokoll. Es regelt, wie Anfragen<br />

nach der Gültigkeit von digitalen<br />

Zertifikaten abgefragt <strong>und</strong> beantwortet<br />

werden. Der Timestamp-Server wiederum<br />

versieht elektronische Dokumente<br />

mit einem Zeitstempel, der den Inhalt<br />

des Dokuments zu einem bestimmten<br />

Zeitpunkt bestätigt.<br />

<strong>Das</strong> Hydra-System verteilt alle eingehenden<br />

Anfragen – ob es sich nun um<br />

einen HTTP-Request oder auch eine<br />

Anfrage an den LDAP-Verzeichnisdienst<br />

handelt – so auf die vorhandenen<br />

Server, dass immer derjenige Server die<br />

aktuelle Anfrage erhält, der gerade am<br />

besten in der Lage ist, diese abzuarbeiten.<br />

Während einfache Loadbalancer le-<br />

118 LANline 10/2000<br />

diglich feststellen können, ob ein bestimmter<br />

Server überhaupt online ist,<br />

um die Anfrage daraufhin an den nächsten<br />

verfügbaren Server weiterzuleiten,<br />

wertet Hydra <strong>für</strong> seine Routing-Entscheidungen<br />

die Performance-<strong>Daten</strong><br />

der Server aus. Einen umfassenden<br />

Bild 2. Ausfallsicherheit hat höchste Priorität: Alle relevanten Systeme sind bei D-Trust<br />

red<strong>und</strong>ant ausgelegt. Für die Lastverteilung innerhalb des Server-Pools sorgt das<br />

Hydra-Loadbalancing-System.<br />

Überblick über den Zustand der einzelnen<br />

Server verschafft sich dieser Loadbalancer<br />

über die so “Hydra Performance<br />

Agents“.<br />

INTELLIGENTE AGENTEN AUF DEN<br />

SERVERN Diese intelligenten Agenten<br />

laufen auf den einzelnen Back-end-Servern<br />

<strong>und</strong> informieren den Loadbalancer<br />

ständig über deren Status. Dazu fragen<br />

die Agenten Performance-<strong>Daten</strong> wie<br />

zum Beispiel die Auslastung der CPU<br />

<strong>und</strong> des Arbeitsspeichers oder auch den<br />

Maschinenstatus ab (zum Beispiel: Server<br />

wird gerade heruntergefahren). Im<br />

Unterschied zu anderen Loadbalancern<br />

sind die diese Systeme sogar in der Lage,<br />

den Status der auf den Servern laufenden<br />

Anwendungen zu ermitteln wie<br />

beispielsweise die Latenzzeit eines<br />

Dienstes. Schließlich kann es ja durchaus<br />

vorkommen, dass der Server läuft<br />

<strong>und</strong> nicht ausgelastet ist, die darauf laufende<br />

Applikation aber abgestürzt ist.<br />

Ein Loadbalancer, der nur den Status<br />

<strong>und</strong> die Auslastung des Servers berücksichtigt,<br />

würde in diesem Fall immer<br />

weiter Anfragen an den Server mit der<br />

abgestürzten Anwendung senden. Mit<br />

Hilfe der ”Hydra Performance Agents“<br />

werden Probleme mit Anwendungen<br />

oder Maschinen häufig bereits im Vorfeld<br />

vermieden: So kann man die Agenten<br />

vitale Systemkomponenten wie den<br />

Swap-Bereich überwachen lassen <strong>und</strong><br />

Anfragen an eine Anwendung automatisch<br />

auf andere Server umleiten, sobald<br />

ein vordefinierter Schwellwert erreicht<br />

wird, also noch bevor ein kritischer Zustand<br />

wie etwa der Überlauf des Swap-<br />

Bereichs eintritt.<br />

Neben diesen standardmäßig mitgelieferten<br />

Agenten besteht die Möglichkeit,<br />

über ein spezielles Tool eigene<br />

Agenten zu entwickeln <strong>und</strong> damit benutzerdefinierte<br />

Performance-Werte<br />

abzufragen. So lassen sich auf die eigenen<br />

Anforderungen abgestimmte Routing-Entscheidungen<br />

treffen. Bei D-<br />

Trust hat man zum Beispiel einen Agenten<br />

definiert, der den Status des Zertifizierungsdienstes<br />

ermittelt <strong>und</strong> im Abstand<br />

von zehn Minuten überprüft, ob<br />

die Sperrliste <strong>für</strong> Zertifikate (CRL) aktualisiert<br />

wurde. Es ist nämlich gesetzlich<br />

geregelt, dass zurückgezogene Zertifikate<br />

binnen zehn Minuten gesperrt,<br />

also in der CRL eingetragen, sein müssen.<br />

Ebenso setzt D-Trust einen selbst eingerichteten<br />

Agenten ein, der die Antworten<br />

auf LDAP-Anfragen auf Richtigkeit<br />

prüft <strong>und</strong> damit feststellt, ob der<br />

LDAP-Server korrekt arbeitet. Die vom<br />

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Hersteller des Loadbalancers zusätzlich<br />

angebotenen „Hydra Commerce<br />

Agents“, die die Lastverteilung <strong>für</strong><br />

SSL-Verbindungen (Secure Socket<br />

Layer) regeln, nutzt D-Trust dagegen<br />

nicht. Andreas Ziska zufolge werden<br />

SSL-Anfragen direkt bis zum Server<br />

durchgereicht <strong>und</strong> dort von einer D-<br />

Trust-eigenen Zertifizierungsapplikation<br />

bearbeitet.<br />

KEIN CLUSTER-VERWALTUNGSRECH-<br />

NER NOTWENDIG Neben der höheren<br />

Verfügbarkeit der einzelnen Dienste<br />

<strong>und</strong> der besseren Verteilung auf die vorhandenen<br />

Server bietet das Loadbalancer-System<br />

noch weitere Vorteile <strong>für</strong> D-<br />

Trust: Es ist kein eigener Cluster-Verwaltungsrechner<br />

notwendig, da Hydra<br />

diese Aufgabe übernimmt. Zudem gibt<br />

die Möglichkeit, die Services gruppenweise<br />

zusammenzufassen <strong>und</strong> nach Bedarf<br />

auf die Server zu verteilen, dem<br />

Unternehmen eine höhere Flexibilität.<br />

So können die Server effizienter ausgelastet<br />

werden, indem man zum Beispiel<br />

Dienste, die die Platten stärker belasten,<br />

zusammen mit CPU-intensiven Diensten<br />

auf einem Server kombiniert.<br />

Die Entscheidung zugunsten des Hydra-Systems<br />

fiel im Herbst letzten Jahres.<br />

Für das System sprachen die Hochverfügbarkeitslösung<br />

(diese Loadbalancer<br />

werden gr<strong>und</strong>sätzlich in einer Hotspare-Konfiguration,<br />

also paarweise<br />

verkauft) sowie die intelligenten Agenten.<br />

“Nur mit Hilfe der Agenten haben<br />

wir die feine Kontrolle über die Performance<br />

der Server <strong>und</strong> Anwendungen<br />

<strong>und</strong> damit über die Verfügbarkeit unseres<br />

Angebots, die wir brauchen”, begründet<br />

Andreas Ziska die Entscheidung.<br />

<strong>Das</strong> Hydra-Paar wurde Ende November<br />

1999 von der Firma Eckmann <strong>Daten</strong>technik<br />

bei D-Trust installiert <strong>und</strong><br />

konfiguriert <strong>und</strong> war bereits zwei<br />

Wochen später voll einsatzfähig. Die<br />

“Hydra Performance Agents“ sind seit<br />

März 2000 im Betrieb, aus Sicherheits<strong>und</strong><br />

<strong>Daten</strong>schutzgründen übernahmen<br />

D-Trust-Techniker die Konfiguration.<br />

(Franz Grieser/rhh)<br />

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LANline 10/2000 119


netzLÖSUNGEN<br />

DOKUMENTENMANAGEMENTSYSTEME<br />

Informations- statt<br />

<strong>Daten</strong>verarbeitung<br />

Die richtige Information zur richtigen Zeit am richtigen Ort: Damit erreichen<br />

Unternehmen heute wichtige Wettbewerbsvorteile. Möglich wird<br />

dies durch den Einsatz moderner Software-Technologie wie sie professionelle<br />

Dokumentenmanagementsysteme bieten. Solche Lösungen<br />

schaffen auch die Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> ein zeitgemäßes <strong>und</strong> effizientes<br />

Wissensmanagement.<br />

Noch regiert in vielen Büros, Versandlagern<br />

<strong>und</strong> Produktionsstätten das Papier.<br />

Typische Aufgaben sind beispielsweise<br />

die Bearbeitung von Angeboten,<br />

Aufträgen, Lieferscheinen, Rechnungen<br />

oder anderem Schriftverkehr. Deutlich<br />

mehr als 80 Prozent aller Dokumente befinden<br />

sich heute immer noch in Aktenordnern.<br />

Zwar wird durch den Einsatz moderner<br />

Rechnersysteme <strong>und</strong> elektronischer<br />

Speichermedien dieser Anteil in den<br />

nächsten Jahren weiter sinken, jedoch<br />

bleibt dem Papier die dominierende Rolle<br />

vermutlich noch eine ganze Zeit lang erhalten.<br />

<strong>Das</strong> bedeutet: Umfangreiche <strong>und</strong><br />

möglicherweise entscheidende Informationen<br />

liegen im Unternehmen nicht<br />

elektronisch, sondern nur auf Papier vor.<br />

120 LANline 10/2000<br />

Wo Mikrofilme oder magnetische <strong>und</strong> optische<br />

<strong>Daten</strong>träger lediglich an die Stelle bedruckter<br />

Seiten treten, ist selten ein Produktivitätsfortschritt<br />

zu erzielen. Die auf Papier<br />

abgestimmte Arbeitsorganisation umzustellen,<br />

ist <strong>für</strong> ein effizientes Informationsmanagement<br />

viel bedeutsamer. Eine wesentliche<br />

Aufgabe eines Dokumentenmanagementsystems<br />

(DMS) ist daher die Umwandlung<br />

dieser papiergeb<strong>und</strong>enen Originalinformationen<br />

in eine digitale Form.<br />

An ein professionelles Dokumentenmanagementsystem<br />

sind folgende Anforderungen<br />

zu stellen:<br />

– die Integration von Dokumenten unterschiedlicher<br />

Herkunft,<br />

– das Verwalten <strong>und</strong> Wiederfinden von Informationen,<br />

Aufbau eines Dokumentenmanagement- <strong>und</strong> Archivierungssystems am Beispiel von<br />

Scanview von Daa. Kernmodul ist der Archiv-Server, der gemeinsam mit Zusatzmodulen<br />

seine Dienste netzübergreifend <strong>für</strong> berechtigte Anwender zur Verfügung stellt.<br />

(Quelle: Daa)<br />

– die Abwicklung von Geschäftsprozessen<br />

im Rahmen von Workflows sowie<br />

– die Verbindung zu den Ressourcen eines<br />

Unternehmens, etwa durch Schnittstellen<br />

zu <strong>Daten</strong>banken, gängigen Büroapplikationen<br />

<strong>und</strong> Standard-Software-Systemen<br />

wie beispielsweise SAP.<br />

Die Hauptaufgaben eines DMS bilden<br />

daher die folgenden Tätigkeiten: Importieren,<br />

Erstellen, Verwalten, Weiterleiten,<br />

Speichern, Archivieren, Abrufen <strong>und</strong> Suchen<br />

von Informationsinhalten. Ziel ist es,<br />

die Produktivität im Unternehmen durch<br />

eine Verkürzung der Dokumentendurchlaufzeit<br />

<strong>und</strong> eine sofortige Bereitstellung<br />

notwendiger Informationen zu erhöhen.<br />

Gerade, weil ein Großteil der Belege zunächst<br />

in Papierform vorliegt, muss ein<br />

DMS beim Dokumentenimport eine Reihe<br />

verschiedener Input-Verfahren unterstützen:<br />

von der klassischen Erfassung mit einem<br />

handelsüblichen Scanner bis hin zum<br />

automatischen Import von Dokumenten<br />

mit OCR (Optical Character Recognition)<br />

<strong>und</strong> Barcode-Leser.<br />

Eine wichtige Integrationsanforderung<br />

stellt die Einbindung des DMS in vorhandene<br />

Standard-Software-Systeme dar, die<br />

neben der Abwicklung von Geschäftsprozessen<br />

zugleich auch Archivierungsfunktionen<br />

bereitstellen können.<br />

Von Bedeutung ist darüber hinaus ein<br />

Workflow-Editor, mit dem sich die Wege<br />

definieren lassen, die ein Dokument im<br />

Rahmen eines Arbeitsablaufs zurücklegt.<br />

Es ist ein wesentliches Merkmal moderner<br />

Dokumentenmanagementsysteme, dass<br />

sie den dynamischen Prozessgedanken in<br />

den Vordergr<strong>und</strong> stellen <strong>und</strong> somit die<br />

ganzheitliche Einbindung der gespeicherten<br />

Informationen in die Unternehmensabläufe.<br />

Dabei ist es nicht damit getan, bearbeitete<br />

Dokumente lediglich per E-Mail<br />

zum Kollegen abzuschieben. Die einzelnen<br />

Arbeitsphasen sollten zeitabhängig<br />

oder aufgabenbezogen vom System aus zu<br />

steuern sein. Ist ein Bearbeitungsschritt erledigt,<br />

wandert das Dokument automatisch<br />

weiter. In einem solchen Ablauf lässt sich<br />

die gesamte Verwaltungstätigkeit im<br />

Unternehmen verbessern, da die Mitarbeiter<br />

von zeitraubenden Organisations- <strong>und</strong><br />

Kontrolltätigkeiten entlastet werden. <strong>Das</strong><br />

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edeutet: Angebote sind schneller erstellt,<br />

Reklamationen sofort beantwortet <strong>und</strong><br />

Entscheidungen <strong>und</strong> Informationen unmittelbar<br />

verfügbar.<br />

In einem Unternehmen stehen schriftliche<br />

Unterlagen <strong>und</strong> elektronisch gespeicherte<br />

Informationen mit Personen <strong>und</strong> anderen<br />

Objekten eines Geschäftsprozesses<br />

in Verbindung: mit Sachbearbeitern, Entscheidern,<br />

Produktionsmitarbeitern, Vertriebspersonal,<br />

organisatorischen Strukturen<br />

des Unternehmens, externen Geschäftspartnern<br />

sowie mit anderen Dokumenten.<br />

Jedes an einen Geschäftsprozess geb<strong>und</strong>ene<br />

Schriftstück unterliegt einem Lebenszyklus<br />

– von Entwurf <strong>und</strong> Erstellung über<br />

Weitergabe <strong>und</strong> Verteilung bis hin zur<br />

(langfristigen) Ablage im Archiv. In einem<br />

zeitgemäßen betrieblichen Informationsmanagement<br />

bildet das Dokumentenmanagement<br />

die Schaltzentrale <strong>für</strong> die Erstellung,<br />

Verteilung <strong>und</strong> Archivierung von Belegen<br />

aller Art. Ein DMS ermöglicht das<br />

computergestützte Bearbeiten von schriftlichen<br />

<strong>und</strong> elektronischen Informationen<br />

<strong>und</strong> deren effiziente Speicherung, die ein<br />

schnelles Wiederfinden erlaubt.<br />

Die Unterlagen, die in einem DMS verwaltet<br />

werden, sind vielfältig: Angebote,<br />

Bestellungen, Ein- <strong>und</strong> Ausgangsrechnungen<br />

sowie Reklamationen, aber auch Konstruktionszeichnungen<br />

<strong>und</strong> Produktdaten<br />

aus der Fertigung. Eine elektronische Dokumentenverwaltung<br />

ist somit in allen Bereichen<br />

des Unternehmens einsetzbar <strong>und</strong><br />

erlaubt die Durchgängigkeit <strong>und</strong> Integration<br />

der Informationen von der Herstellung<br />

bis zum K<strong>und</strong>enservice.<br />

Von einer elektronischen Archivierung<br />

erwarten Buchhaltung, Controlling <strong>und</strong><br />

Geschäftsführung eine vollständige Erfassung<br />

aller Informationen, damit rasche Zugriffe<br />

nach unterschiedlichen Kriterien<br />

möglich sind. Rückfragen von Sachbearbeitern<br />

<strong>und</strong> K<strong>und</strong>en zu Angeboten, Bestellungen<br />

<strong>und</strong> Rechnungen lassen sich mit<br />

Hilfe eines DMS schnell beantworten, da<br />

das System die Originalbelege in kurzer<br />

Zeit aus dem Archiv heraussucht <strong>und</strong> am<br />

Bildschirm direkt darstellt. Eine gegebenenfalls<br />

integrierte Workflow-Funktionalität<br />

sorgt <strong>für</strong> eine noch effizientere Bearbeitung<br />

von Informationen, falls die Doku-<br />

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mente in einem nächsten Bearbeitungsschritt<br />

an andere Abteilungen weiterzureichen<br />

sind. Durch den Einsatz eines DMS<br />

erzielen Unternehmen eine verbesserte Dokumentenintegrität<br />

<strong>und</strong> einen optimalen<br />

Zugang zu den gespeicherten Wissensinhalten.<br />

Dadurch werden kürzere Zykluszeiten<br />

<strong>für</strong> Geschäftsprozesse realisiert, Verwaltungskosten<br />

sinken <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>enservice<br />

lässt sich entscheidend verbessern.<br />

Gelingt es einem Unternehmen, ein<br />

funktionierendes Informations- <strong>und</strong> Wissensmanagement<br />

aufzubauen <strong>und</strong> aktiv zu<br />

betreiben, stehen die Chancen sehr gut,<br />

dass es Wettbewerbsvorteile erringen<br />

kann. Knowledge-Management – dies ist<br />

entscheidend – besteht zu einem wesentlichen<br />

Teil aus sich gegenseitig ergänzenden<br />

Technologien. Dokumentenmanagementsysteme<br />

bilden die Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> zukunftsweisende,<br />

innovative Wissensmanagementlösungen,<br />

denn erst aus Rohdaten<br />

werden Informationen, <strong>und</strong> aus gewichteten<br />

<strong>und</strong> bewerteten Informationen in einem<br />

elektronischen Archiv entsteht Wissen im<br />

Kontext, das als Basis <strong>für</strong> geschäftliche<br />

Entscheidungen dient.<br />

Such- <strong>und</strong> Abfragewerkzeuge sowie die<br />

themenbezogene Analyse von Informationen,<br />

die in Dokumentenmanagementsystemen<br />

abgelegt sind, bilden demnach einen<br />

wichtigen Eckpfeiler im Rahmen des Wissensmanagements.<br />

Bei der Realisierung<br />

von umfangreichen Projekten gilt es jedoch<br />

auch, das organisatorische Umfeld, etwa<br />

geänderte Arbeitsabläufe <strong>und</strong> die beteiligten<br />

Personen sowie deren Motivation zu berücksichtigen.<br />

Hat ein Unternehmen ein<br />

Dokumentenmanagementsystem bereits<br />

erfolgreich im Einsatz, so ist dies eine gute<br />

Ausgangsbasis, nächste Schritte in Richtung<br />

Knowledge-Management zu gehen.<br />

(Frank Schick/pf)<br />

Der Autor ist Vertriebsvorstand der Daa<br />

Systemhaus AG in Hügelsheim bei Baden-<br />

Baden <strong>und</strong> Leiter der Vertriebszentrale in<br />

Herrenberg.<br />

Weitere Informationen:<br />

Daa Systemhaus<br />

Tel.: 07032/94 27-0<br />

Web: www.daa.de<br />

LANline 10/2000 121


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INTRANET, WEB UND WAP INBEGRIFFEN<br />

Middleware im Backend<br />

– XML im Front-end<br />

Markt- <strong>und</strong> Technologiekenner sind sich angesichts des Anforderungsprofils<br />

bei E- <strong>und</strong> M-Commerce einig: Unternehmen werden die Herausforderung<br />

nur über eine geeignete Systemarchitektur, einen angemessenen<br />

Middleware-Ansatz <strong>und</strong> eine einheitliche <strong>Daten</strong>beschreibung im<br />

Front-end meistern können. Letztere muss <strong>für</strong> alle Kommunikationskanäle<br />

sowie beliebige Web- <strong>und</strong> WAP-Seiten einsetzbar sein.<br />

<strong>Das</strong> fortschreitende elektronische<br />

Geschäft fordert den Unternehmen<br />

einen Wandel der internen Anwendungskultur<br />

ab. Nicht nur, dass neue<br />

Services in immer kürzeren Zeitintervallen<br />

aufgesetzt werden müssen, um<br />

Architektur einer Multi-Channel-Umgebung <strong>für</strong> Web <strong>und</strong> WAP<br />

sich so gegenüber den Wettbewerbern<br />

zu differenzieren. Die Unternehmen<br />

sind zudem mit ihren Service-Aktivitäten<br />

auf vielen Kommunikationsschienen<br />

gefordert: intern im Intranet, extern<br />

über das Internet via Web in Richtung<br />

E-Business <strong>und</strong> E-Commerce sowie<br />

neuerdings mit Blick auf WAP (Wire-<br />

122 LANline 10/2000<br />

less Application Protocol) <strong>für</strong> die Bedienung<br />

des aufkommenden Mobile-<br />

Business <strong>und</strong> Mobile-Commerce. Zu alledem<br />

sollten Anwendungen zwischen<br />

den unterschiedlichen Kommunikationskanälen<br />

interagieren können, weil<br />

nur so künftig Services mit marktgerechtem<br />

Zuschnitt aufgesetzt werden<br />

können.<br />

MIDDLEWARE IM BACK-END Die richtige<br />

Weichenstellung <strong>für</strong> eine Multi-<br />

Channel-Architektur beginnt bereits im<br />

Back-end. Welche Middleware hier tra-<br />

gen soll, ist vom Status quo der Installation<br />

abhängig. Sind Ablaufumgebungen<br />

gemäß dem OMG-(Open Management<br />

Group-)Standard Corba (Common<br />

Object Request Broker Architecture)<br />

bereits implementiert, kann dieser Ansatz<br />

auch weiterhin <strong>für</strong> die Realisierung<br />

der Business-Logik genutzt werden.<br />

<strong>Das</strong> Gleiche gilt <strong>für</strong> COM (Component<br />

Object Model) beziehungsweise<br />

DCOM (Distributed Component Object<br />

Model) von Microsoft, in der neuesten<br />

Ausprägung COM+, als Ablaufumgebung.<br />

Einmal geprägt, hat der Anwender<br />

auch damit eine Technologie im<br />

Back-end <strong>für</strong> eine Multi-Channel-Architektur<br />

konstituiert.<br />

Ohne eine bereits eingeführte Middleware<br />

bietet sich auch das Java-basierte<br />

Komponentenmodell von Sun Microsystems<br />

Enterprise Java Beans (EJB) als<br />

Einstieg an. Die Komponenten werden in<br />

diesem Fall in Container eingebracht <strong>und</strong><br />

über Deployment <strong>für</strong> den Ablauf auf den<br />

Servern nach Maß auf die spezifischen<br />

Randbedingungen des Geschäftsprozesses<br />

zugeschnitten. Ein solcher Container<br />

als Ablaufumgebung kann erforderliche<br />

Aktionen übernehmen wie Zugriffsregelung,<br />

die Gewährleistung der Persistenz<br />

zur Absicherung des letzten Komponentenzustands<br />

<strong>und</strong> die Steuerung von<br />

Transaktionen, wenn der Geschäftsprozess<br />

solche mit einbindet. Zudem liefern<br />

einige Hersteller Mechanismen, um das<br />

Objektmodell Corba in Koexistenz mit<br />

dem Komponentenmodell EJB zu betreiben.<br />

Eines haben alle drei Middleware-Ansätze<br />

gemeinsam: Die Business-Logik<br />

lässt sich so weitgehend unabhängig von<br />

den differenzierten Randbedingungen<br />

entwerfen <strong>und</strong> entwickeln. Alle Aufgaben,<br />

die nichts mit der eigentlichen Business-Logik<br />

zu tun haben wie etwa der<br />

kontrollierte konkurrierende Zugriff,<br />

werden von der eingesetzten Middleware<br />

übernommen. Der Entwickler kann sich<br />

damit voll <strong>und</strong> ganz auf die Business-Logik<br />

konzentrieren. Gleichzeitig wird dadurch<br />

bereits im Back-end eine von den<br />

Kommunikationskanälen unabhängige<br />

Geschäftsprozesslogik etabliert.<br />

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VIA XML BELIEBIGE KOMMUNIKA-<br />

TIONSKANÄLE UND SEITENINHALTE<br />

BEDIENEN XML (eXtended Markup<br />

Language) ist im Front-end eine empfehlenswerte<br />

Beschreibungssprache,<br />

um das Resultat der Komponentenverarbeitung,<br />

also die <strong>Daten</strong>, in kommunikationskanalunabhängige<br />

Inhalte umzusetzen.<br />

Für Programmiersprachen<br />

wie Java, C++ (Corba), Visual Basic<br />

(COM/DCOM/ COM+) bietet der<br />

Markt Parser, um diese <strong>Daten</strong> mittels<br />

XML-Notationen darzustellen. XML<br />

bietet sich deswegen an, weil es eine<br />

Reihe von Vorteilen bietet:<br />

– Alle Inhalte basieren auf demselben<br />

Format.<br />

– XML trennt die <strong>Daten</strong> von deren Darstellung.<br />

Daher können die <strong>Daten</strong> sehr<br />

effizient maschinell bearbeitet werden.<br />

– Die Dokumenteninhalte sind unabhängig<br />

vom Layout (Style Sheet) des<br />

Dokuments. Auf diese Weise lassen<br />

sich auch vorgefertigte Seitenformate<br />

wirtschaftlich immer wieder nutzen.<br />

Anhand einer DTD (Document Type<br />

Definition) lässt sich die Konsistenz der<br />

<strong>Daten</strong> überprüfen. Ein Postprozessor<br />

(XML-Parser) rekonstruiert aus dem linearen<br />

<strong>Daten</strong>strom die erforderliche<br />

XML-Baumstruktur, um den Inhalt ins<br />

geforderte Output-Format zu bringen:<br />

XML oder HTML (Hypertext Markup<br />

Language) <strong>für</strong> Intranet <strong>und</strong> Web, WML<br />

(Wireless Markup Language) <strong>für</strong> WAP.<br />

Damit erweist sich die XML-Familie<br />

gemäß dem W3C-(World Wide Web<br />

Consortium-)Standard zudem als flexibler<br />

Mittler, um mit einem gemeinsamen<br />

Beschreibungsstandard mehrere<br />

Kommunikationskanäle parallel mit<br />

Seiteninhalten zu bedienen. Mittels<br />

XSL (eXtended Style Sheet Language)<br />

wird abschließend die Formatierung,<br />

das heißt das Layout der einzelnen Seiteninhalte,<br />

gesteuert. Damit lässt sich,<br />

falls erforderlich, ein XML-<strong>Daten</strong>strom<br />

anhand verschiedener XSL-Anweisungen<br />

unterschiedlich darstellen.<br />

Web-Server beziehungsweise WAP-<br />

Gateways sind das letzte Glied innerhalb<br />

einer Multi-Channel-Architektur,<br />

um die Inhalte an die letzte Ebene der<br />

124 LANline 10/2000<br />

Verarbeitungskette, die Endgeräte, <strong>für</strong><br />

die Darstellung unter Browser- oder<br />

Handy-Oberfläche, bald auch unter<br />

großzügigerer PDA- <strong>und</strong> Palmtop-<br />

Oberfläche, weiter zu reichen.<br />

CROSS-CHANNEL-FÄHIGKEIT UND<br />

EFFIZIENTERE SOFTWARE-ENTWICK-<br />

LUNG Durch die von den Kommunikationskanälen<br />

unabhängige Geschäftsprozesslogik<br />

im Back-end <strong>und</strong> den mit<br />

XML beschriebenen Inhalten im Frontend<br />

kehren im Unternehmen aber nicht<br />

Endgeräte<br />

nur die Vorteile einer Multi-Channel-<br />

Architektur ein. So gelöst, ist diese Architektur<br />

zudem Cross-Channel-fähig.<br />

<strong>Das</strong> erlaubt dem Unternehmen, Intranet-,<br />

Web- <strong>und</strong> WAP-Services beliebig<br />

zu kombinieren <strong>und</strong> damit intern sowie<br />

gegenüber ihren Partnern <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en<br />

Services mit Mehrwert <strong>und</strong> höherem<br />

Differenzierungsgrad zu entwickeln<br />

<strong>und</strong> aufzusetzen. Eine solche verteilungskanalübergreifende<br />

Architektur<br />

werden die Unternehmen unter immer<br />

heftigeren Konkurrenzdruck zunehmend<br />

brauchen, um ihren K<strong>und</strong>en via<br />

Festnetz <strong>und</strong> mobil mit personalisierten<br />

Services aufwarten zu können. Ein Beispiel<br />

aus dem Online-Banking-Bereich<br />

verdeutlicht, wie eine solche Cross-<br />

Channel-Fähigkeit genutzt werden<br />

kann:<br />

Leistungsfähige Architekturen beruhen auf dem Prinzip einer klaren Trennung der Verarbeitung<br />

in voneinander unabhängigen Ebenen. So erreicht man eine hohe Transparenz,<br />

Flexibilität, Verfügbarkeit <strong>und</strong> Sicherheit der Gesamtarchitektur. Alle Ebenen wirken im<br />

Sinne einer ganzheitlichen Verarbeitung zusammen <strong>und</strong> liefern als Summe die IT-<br />

Leistung. Die Trennlinien zwischen den Ebenen stellen nicht zwangsläufig physikalische<br />

Grenzen, beispielsweise Rechnergrenzen, dar, sondern dienen letztlich der klaren Strukturierung<br />

der Architektur.<br />

In der obersten<br />

Ebene des Schichtenmodells<br />

sind die Endgeräte<br />

angesiedelt.<br />

Dazu zählen aktuelle<br />

<strong>und</strong> künftige Geräte<br />

wie Handys,<br />

Palmtops, PDAs,<br />

Browser-basierende<br />

PCs, Point-of-Sale<br />

Überblick Systemarchitektur (Endgeräte, Front-end, Back-end)<br />

<strong>und</strong> spezifische<br />

Rechner von<br />

Partnern.<br />

Der logische Zu-<br />

griff der Engeräte zu den operativen Systemen im Back-end wird durch das Front-end<br />

realisiert. Die Front-end-Systeme separieren die Endgeräte von den Back-end-Systemen.<br />

Endgeräte haben damit keinen direkten Zugriff zur Ebene der Back-end-Systeme mit den<br />

geschäftskritischen <strong>Daten</strong> <strong>und</strong> Funktionen. Der Zugriff der Endgeräte auf das Front-end<br />

wird über Web-basierende, standardisierte Protokolle wie HTTP <strong>und</strong> WAP realisiert.<br />

Die Ebene der Back-end-Systeme beinhaltet alle <strong>für</strong> das operative Geschäft notwendigen<br />

Basisfunktionalität. Dazu sind auf dieser Ebene alle da<strong>für</strong> notwendigen unternehmenskritischen<br />

<strong>Daten</strong> <strong>und</strong> Funktionen (mission critial components) abgelegt.<br />

– Brokerage über Web-PC,<br />

– Authentisierung (Autorisierung) einer<br />

Transaktion per WAP-Push,<br />

– Bestätigung der erfolgten Transaktion<br />

über SMS,<br />

– Nachricht bei einer nicht erfolgreich<br />

absolvierten Transaktion, so zum Bei-<br />

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Leistungsfähige Parser zur Analyse des XML-<strong>Daten</strong>stroms<br />

Leistungsfähige Parser erlauben, den eingehenden seriellen XML-<strong>Daten</strong>strom einer<br />

eingehenden Analyse zu unterziehen. Die hierarchisch aufgebauten <strong>Daten</strong>sätze können<br />

via DOM-(Document Object Model-)API als Baumstruktur mittels Speicher den<br />

Programmen zur Verfügung gestellt werden. Ebenso erzeugt der Parser aus der im Speicher<br />

hinterlegten Darstellung einen seriellen XML-<strong>Daten</strong>strom. Darüber hinaus stellt der<br />

Parser via SAX (Simple API for XML) erkannte Einzelelemente eines XML-<strong>Daten</strong>stroms<br />

über ein so genanntes Event-Based-API gezielt Programmen zur Verfügung.<br />

spiel bei Unterschreitung des Kreditlimits<br />

oder bei einem Kurssprung einer<br />

Aktie innerhalb des Portfolios ab<br />

zehn Prozent binnen eines Tages,<br />

wahlweise via Web, WAP oder SMS<br />

Mit einer Multi-Channel-/Cross-<br />

Channel-Architektur erschließt sich das<br />

Unternehmen die Perspektive, nicht<br />

länger <strong>für</strong> jeden Kommunikationskanal<br />

gesondert Geschäftsprozesse modellieren<br />

<strong>und</strong> programmieren zu müssen.<br />

Gleichzeitig entfällt dadurch die starre,<br />

innovationshemmende Eins-zu-eins-<br />

Bindung von Software-Entwicklung<br />

<strong>und</strong> Kommunikationskanal. <strong>Das</strong> ist un-<br />

XML auch als <strong>Daten</strong>bankzugriffssprache<br />

im Back-end?<br />

Zugriffe auf relationale <strong>Daten</strong>banken<br />

werden aus Business-Komponenten<br />

heraus via API als SQL-Zugriffe angestoßen.<br />

JDBC (Java Database Connectivity)<br />

innerhalb des EJB-Komponentenmodells<br />

ist eine solche API. Immer<br />

mehr <strong>Daten</strong>bankhersteller bieten jedoch<br />

mittlerweile den Zugriff über eine<br />

XML-Schnittstelle. Dabei können Such<strong>und</strong><br />

Schreibaufträge in XML-Notation<br />

formuliert <strong>und</strong> mittels HTTP (Hypertext<br />

Transfer Protocol) an das <strong>Daten</strong>banksystem<br />

gesendet werden. Die Resultate<br />

werden vom <strong>Daten</strong>banksystem in gleicher<br />

Form als XML-formatierte <strong>Daten</strong><br />

zurückgeliefert.<br />

ter dem Strich gleichbedeutend mit einer<br />

höheren Flexibilität sowie erheblichen<br />

Zeit- <strong>und</strong> Kosteneinsparungen bei<br />

der Programmentwicklung. <strong>Das</strong> wiederum<br />

versetzt den Anwender in die La-<br />

126 LANline 10/2000<br />

ge, neue Intranet-, Web- <strong>und</strong> WAP-Services<br />

mit der Geschwindigkeit aufzusetzen,<br />

die ihm der Markt zusehends abverlangt.<br />

SKALIERBARKEIT, VERFÜGBARKEIT<br />

UND SICHERHEIT Auch in puncto Skalierbarkeit,<br />

Verfügbarkeit <strong>und</strong> Sicherheit<br />

der Anwendungen <strong>und</strong> <strong>Daten</strong> geht<br />

die Rechnung <strong>für</strong> den Anwender auf.<br />

Die separaten Ebenen “Back-end” <strong>und</strong><br />

“Front-end” erlauben es, beide Bereiche<br />

unabhängig voneinander zu skalieren<br />

<strong>und</strong> den dort geforderten Bedingungen<br />

anzupassen. Auf diese Weise erreicht<br />

man auch eine hohe Verfügbarkeit der<br />

Architektur, beispielsweise durch den<br />

Einsatz red<strong>und</strong>anter Komponenten wie<br />

Cluster-Konfigurationen in beiden<br />

Etappen. Mit dem Zugriff der Endgeräte<br />

lediglich auf das Front-end haben<br />

Unberechtigte erst gar keine Chance,<br />

auf die sensiblen <strong>Daten</strong> <strong>und</strong> Anwendungen<br />

im Herzen der DV zuzugreifen.<br />

RESÜMEE Eines steht außer Frage: Mit<br />

WAP <strong>und</strong> der neuen Mobilfunkgeneration<br />

GPRS wird M-Business- <strong>und</strong> M-<br />

Commerce kräftig boomen, anfangs<br />

noch gebremst durch einen nicht in allen<br />

Punkten zeitgemäßen Sicherheitsstandard.<br />

Zumal mit WAP-fähigen<br />

PDAs <strong>und</strong> Palmtops in der ersten Hälfte<br />

des Jahres 2001 endgeräteseitig die<br />

Display-Formate <strong>und</strong> die Intelligenz<br />

einkehren werden, die <strong>für</strong> ein starkes<br />

Wachstum des M-Business erforderlich<br />

sind. Diese Geräte werden dem WAP-<br />

1.2-Standard entsprechen, mit professionellen<br />

Verschlüsselungsprozessen<br />

<strong>und</strong> einer verlässlichen bidirektionalen<br />

Authentisierung zwischen WAP-Client<br />

<strong>und</strong> WAP-Gateway.<br />

Für die Unternehmen heißt das, rechtzeitig<br />

mit einer Multi-Channel-/Cross-<br />

Channel-Architektur die richtigen Weichen<br />

in alle Kommunikationsrichtungen<br />

zu stellen. Welche Entwicklung speziell<br />

im M-Business/M-Commerce-Markt<br />

bald anstehen wird, das machen zwei<br />

Analysten deutlich. So geht Durlacher<br />

Research in London davon aus, dass dieser<br />

Markt in Europa von derzeit r<strong>und</strong> drei<br />

Milliarden Euro bis Ende 2003 auf 30<br />

Milliarden Euro anwachsen wird. Plastischer<br />

gibt ARC den Trend zu mehr Mobiliät<br />

in der Kommunikation wieder. Der<br />

Analyst prophezeit in seiner Studie “Wireless<br />

Internet”, dass schon Ende 2002<br />

weltweit mehr mobile als leitungsgeb<strong>und</strong>ene<br />

Teilnehmer am elektronischen Geschäft<br />

partizipieren werden.<br />

(Erwin Geiger/sm)<br />

Erwin Geiger ist Systemarchitekt bei<br />

SBS (Siemens Business Services) in<br />

München.<br />

So erreichen Sie die Redaktion:<br />

Doris Behrendt<br />

089/45616-226<br />

db@lanline.awi.de<br />

Dr. Götz Güttich<br />

089/45616-111<br />

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Kurt Pfeiler<br />

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Fax: 089/45616-200<br />

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V iele<br />

POLICY-BASED MESSAGING<br />

Wege zum effizienten<br />

Nachrichtenverkehr<br />

Die richtige Zuordnung der vorhandenen Ressourcen im internen Netz<br />

gehört zu den vornehmsten Aufgaben jedes Netzadministrators. Maßnahmen,<br />

die eine Überlastung von Messaging-Systemen verhindern,<br />

umfassen eine kontinuierliche Beseitigung von Viren <strong>und</strong> Spam, die<br />

Fähigkeit, elektronische Nachrichten überprüfen <strong>und</strong> organisieren zu<br />

können, die Kontrolle über den Versand aller Nachrichten sowohl aus<br />

dem als auch in das Unternehmensnetzwerk sowie die Einrichtung von<br />

Service-Klassen. Dedizierte Messaging-Server helfen, den Administrationsaufwand<br />

dabei überschaubar zu halten.<br />

Unternehmen haben bereits damit<br />

begonnen, im Rahmen ihrer Messaging-Strategie<br />

Werkzeuge zum Filtern<br />

<strong>und</strong> Bearbeiten von Nachrichten einzusetzen.<br />

Die Mehrzahl dieser Methoden ist jedoch<br />

schwerfällig, zeitraubend <strong>und</strong> wenig<br />

geeignet <strong>für</strong> schnell wachsende Organisationsstrukturen.<br />

Oft sind die eingesetzten<br />

Systeme nicht darauf ausgelegt, zusätzliche<br />

Funktionalitäten abzubilden. Die Konsequenz<br />

daraus ist, dass bei jeder Erweiterung<br />

die Zuverlässigkeit des Systems sinkt,<br />

das Management schwieriger wird <strong>und</strong> die<br />

Um möglichst viele Message-Quellen effizient mit möglichst vielen<br />

Mail-Clients zu verbinden, ist der Einsatz von Messaging-Servern sehr<br />

zu empfehlen Quelle: Mirapoint<br />

128 LANline 10/2000<br />

Gefahr von Fehlkonfigurierungen seitens<br />

der Systemadministratoren ansteigt. Was<br />

man von einer guten Messaging-Lösung<br />

erwarten sollte, sind einfache Implementierung<br />

<strong>und</strong> Administration, Management<br />

von einem Remote-Standort <strong>und</strong> hohe<br />

Skalierbarkeit. Diese Anforderungen lassen<br />

sich sehr gut mit Messaging-Servern,<br />

Message-Routern <strong>und</strong> Message-Switches<br />

bewältigen, da sie dediziert auf die Abbildung<br />

von Messaging-Anwendungen ausgelegt<br />

sind <strong>und</strong> meist bereits über zahlreiche<br />

Funktionalitäten <strong>für</strong> Policy-based<br />

Messaging (Nachrichtenverkehr<br />

auf<br />

Basis eines definierten<br />

Regelwerks) verfügen.<br />

Ein erster<br />

Schritt wäre der Einsatz<br />

eines Message-<br />

Routers, der die Kontrolle<br />

aller Nachrichten<br />

an der Schnittstelle<br />

zwischen Internet<br />

<strong>und</strong> Intranet erlaubt.<br />

Dabei lässt sich jedes<br />

E-Mail auf die definierten<br />

Kriterien<br />

“Von” (Absender),<br />

“Betreff” (Titel) <strong>und</strong><br />

“Text” (bestimmte<br />

Suchbegriffe im Text) untersuchen. Entsprechendes<br />

gilt auch <strong>für</strong> die E-Mails, die<br />

aus dem Intranet versendet werden.<br />

Nach wie vor organisieren viele Unternehmen<br />

den Schutz vor Viren durch einzeln<br />

lizenzierte Software-Anwendungen –<br />

installiert auf dem Desktop des Endanwenders.<br />

Während diese Vorgehensweise zum<br />

Schutz gegen die üblichen Viren <strong>für</strong> private<br />

Anwender <strong>und</strong> Kleinbetriebe angemessen<br />

sein mag, sind diese Lösungen nicht<br />

geeignet, den Herausforderungen einer<br />

ständig wachsenden <strong>und</strong> zunehmend mobileren<br />

Unternehmensumgebung zu genügen.<br />

Zum Beispiel bedarf es einer aufwendigen<br />

Festschreibung, welche Laufwerke<br />

wann <strong>und</strong> wie oft überprüft werden sollen<br />

sowie der Entscheidung, was mit kontaminierten<br />

Dateien zu geschehen hat. Der tatsächliche<br />

Schutz, der durch Produkte <strong>für</strong><br />

den Desktop erreicht wird, ist schwer zu<br />

definieren <strong>und</strong> in starkem Maße abhängig<br />

von den Fertigkeiten oder Kenntnissen des<br />

einzelnen Anwenders oder des betreffenden<br />

Systemadministrators. Hinzu kommt<br />

das Problem der permanenten Aktualisierung<br />

der Virenprofile. Des Weiteren muss<br />

auch der Aspekt der Leistungsfähigkeit des<br />

Messaging-Systems berücksichtigt werden,<br />

denn durch die externe Virenscanner-<br />

Applikation werden zusätzliche Systemressourcen<br />

benötigt.<br />

Andere Konzepte sehen eine Überprüfung<br />

der eingehenden Nachrichten auf der<br />

Ebene der Firewall vor. Obwohl dies meist<br />

effizienter ist als auf der Ebene des Desktops,<br />

gibt es auch hier Restriktionen im<br />

Vergleich zum Virencheck auf der Ebene<br />

des Routers. Ein Message-Router bietet<br />

Schutz gegen Viren an den strategischen<br />

Punkten: Wenn die Nachrichten in das<br />

Unternehmen hereinkommen <strong>und</strong> wenn<br />

Nachrichten aus dem Unternehmen versendet<br />

werden. Im Gegensatz zu den Message-Routern<br />

wurden Firewalls nicht entwickelt,<br />

um Nachrichten auf Viren zu<br />

untersuchen – diese Funktionalität entstand<br />

eher aus späteren Profilierungserwägungen<br />

der Firewall-Anbieter. <strong>Das</strong> Hauptproblem:<br />

Um eine SMTP-(Simple Mail<br />

Transfer Protocol-)Nachricht zu überprüfen,<br />

muss auf die bestehende Firewall ein<br />

Mail-Transferagent (MTA) implementiert<br />

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werden. MTAs haben beispielsweise die<br />

Aufgabe, große MIME-(Multipurpose<br />

Internet Mail Extension-)Attachments –<br />

die Viren enthalten – unter Verwendung<br />

des MIME/partiellen Formats zu splitten.<br />

Sind die MTAs der Firewall jedoch nicht<br />

ordnungsgemäß so konfiguriert, um MI-<br />

ME/partiell handhaben zu können, wird<br />

ein Großteil der Viren nicht entdeckt. Die<br />

MTAs der Firewall bieten außerdem keinen<br />

Schutz vor den gefährlichen SMTP-<br />

Befehlen wie “prüfen” <strong>und</strong> “erweitern”.<br />

Da Firewalls nur eingehende Nachrichten<br />

prüften, bleiben Viren in ausgehenden<br />

Nachrichten <strong>und</strong> solchen, die innerhalb des<br />

Unternehmens verschickt werden, unentdeckt.<br />

Ein Message-Router hingegen<br />

unterzieht alle Nachrichten einem Virencheck,<br />

auch wenn sie innerhalb einer<br />

Domäne des Unternehmens versendet<br />

werden. Den meisten Firewall-MTAs fehlt<br />

eine detaillierte Protokollierungsfunktionalität<br />

– notwendige Sicherheitsüberprü-<br />

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fungen sind daher nicht durchführbar. Zur<br />

Identifizierung der Versender von virenverseuchten<br />

Nachrichten etwa ist eine genaue<br />

Kontrolle aller eingehenden <strong>und</strong> versendeten<br />

Nachrichten zwingend notwendig.<br />

Auf der Ebene des Message-Routers<br />

ist eine detaillierte Verfolgung aller Log-<br />

Files des gesamten Messaging-Aufkommens<br />

möglich. Auch lassen sich so missbräuchliche<br />

Eingriffe im System sehr<br />

schnell registrieren <strong>und</strong> lokalisieren. Updates<br />

der Viren-Software sowie der Profile<br />

lassen sich zentral durchführen. So bleibt<br />

der Schutz <strong>für</strong> das gesamte Netzwerk stets<br />

auf dem neusten Stand. Hersteller wie zum<br />

Beispiel Mirapoint schicken zudem umgehend<br />

eine automatische Warnung, sobald<br />

ein neuer Virus lokalisiert wird. Messaging-Server<br />

konsolidieren <strong>und</strong> zentralisieren<br />

die Verfahren zum Filtern von Nachrichten<br />

– so kann die Firewall <strong>für</strong> ihren eigentlichen<br />

Zweck eingesetzt werden: Abwicklung<br />

des restlichen Netzwerkverkehrs.<br />

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Spam-Mails (unangeforderte unerwünschte<br />

E-Mail-Nachrichten, die gleichzeitig<br />

an mehrere h<strong>und</strong>ert oder tausend<br />

Adressaten gesendet werden; E-Mails mit<br />

zumeist irrelevanten Werbeinhalten, die in<br />

keinem Zusammenhang mit der eigentlichen<br />

Geschäftstätigkeit stehen) sind <strong>für</strong><br />

den einzelnen Anwender ein lästiges Übel.<br />

Betrachtet man das gesamte Spam-Aufkommen<br />

in einem Unternehmensnetzwerk,<br />

ist Spam keineswegs harmlos: Es ist<br />

ein Diebstahl an Ressourcen, denn wertvoller<br />

Speicherplatz wird dadurch verschwendet;<br />

nicht nur beim Endanwender,<br />

sondern auch auf dem Server. Im<br />

schlimmsten Fall kann durch die enorme<br />

Überflutung des Servers mit E-Mails ein<br />

Denial-of-Service ausgelöst werden, mit<br />

der Folge, dass das gesamte Messaging-<br />

System außer Betrieb gesetzt wird. Darüber<br />

hinaus wird durch Spam auch die Gefahr<br />

von Virenattacken erheblich multipliziert,<br />

da simultan mehreren Endanwendern<br />

LANline 10/2000 129


netzLÖSUNGEN<br />

in einem Unternehmen zur gleichen Zeit<br />

das gleiche File vorliegt. Aufgr<strong>und</strong> dieser<br />

vielfältigen Gefahrenquellen sollte der<br />

Schutz gegen Spam heute nicht mehr auf<br />

dem Desktop durchgeführt werden, wo jeder<br />

Anwender seinen Desktop-Client mit<br />

einen Satz von Regeln selbst konfiguriert,<br />

um Spam automatisch zu entfernen. Analog<br />

zur Virenproblematik ist ein solches<br />

Vorgehen schwierig, zeitraubend <strong>und</strong><br />

letztlich auch unzuverlässig. Die Konfiguration<br />

der E-Mail-Client-Filter ist komplex,<br />

<strong>und</strong> die diesbezüglichen Kenntnisse<br />

variieren von Anwender zu Anwender.<br />

Genau wie beim Schutz gegen Viren ist<br />

auch die Spam-Kontrolle am besten auf der<br />

Ebene des Message-Routers <strong>für</strong> eingehende<br />

Nachrichten durchführbar. Einige Message-Router<br />

filtern Spam direkt aus, indem<br />

sie die IP-Adressen aller eingehenden<br />

Nachrichten mit einem Verzeichnis vergleichen.<br />

In diesem Verzeichnis sind alle<br />

IP-Adressen <strong>und</strong> Domänen-Namen registriert,<br />

von denen in der Vergangenheit bereits<br />

Spam-Nachrichten erhalten wurden.<br />

So kann in vielen Fällen Spam abgeblockt<br />

werden, bevor sie auf den SMTP-Server<br />

gespeichert <strong>und</strong> an den Anwender weitergeleitet<br />

wird. Ist bei einer Spam-Attacke<br />

auf das Unternehmensnetzwerk die IP-<br />

Adresse noch nicht im Verzeichnis gespeichert,<br />

wird das Messaging-System<br />

trotz allem nicht zu sehr belastet. Die eingehende<br />

an mehrere Anwender adressierte<br />

Nachricht wird unter Einsatz des<br />

Merkmals “Einzelkopie Nachrichtenspeicher”<br />

nur als eine Kopie abgelegt.<br />

Der Message-Router sollte mit allen<br />

SMTP-Messaging-Systemen kompatibel<br />

sein, um die Netzwerkbandbreite optimal<br />

zu nutzen. Der Message-Router von Mirapoint<br />

beispielsweise basiert auf Internet-Standards<br />

<strong>und</strong> kann von daher in nahezu<br />

jede Messaging-Server-Architektur<br />

einschließlich Microsoft Exchange, Lotus<br />

Notes, Sun Internet Mail-Server,<br />

Netscape Message-Server <strong>und</strong> anderen<br />

implementiert werden.<br />

Die Schaffung <strong>und</strong> Umsetzung von verbindlichen<br />

Informations- <strong>und</strong> Kommunikationsrichtlinien<br />

ist eine weitere Herausforderung,<br />

mit der Unternehmen im Bestreben<br />

nach Wettbewerbsfähigkeit kon-<br />

130 LANline 10/2000<br />

frontiert sind. Denn der verstärkte Einsatz<br />

von E-Mail in der Unternehmenskommunikation<br />

birgt eine Gefahr in sich: Die<br />

Messaging-Systeme erlauben es im Prinzip<br />

jedem einzelnen Mitarbeiter, sensitive<br />

Unternehmensinformationen sofort an<br />

Empfänger auf der ganzen Welt zu verteilen<br />

– beabsichtigt oder unbeabsichtigt.<br />

Dennoch wird bislang nur wenig getan, um<br />

kritische Unternehmensdaten proaktiv zu<br />

schützen. Heutzutage basiert die Durchsetzung<br />

der Informationsrichtlinien im Unternehmensumfeld<br />

größtenteils darauf, Mitarbeiter<br />

theoretisch zu schulen. Obwohl<br />

dies sicher ein wichtiger Punkt ist, bietet<br />

diese Methode keine Beständigkeit bei der<br />

Durchsetzung <strong>und</strong> kaum Nachweisbarkeit<br />

weil nur sehr beschränkt Methoden <strong>für</strong><br />

Anzeige<br />

konkret Meßbares. In bestimmten Branchen<br />

wie Jura, Medizin <strong>und</strong> Finanzen ist<br />

der konkrete Nachweis der Durchsetzung<br />

von Informationsregularien ein kritischer<br />

Erfolgsfaktor.<br />

Auch bei der wirkungsvollen Durchsetzung<br />

von Informationsrichtlinien erweisen<br />

sich Message-Router als bestens geeignet<br />

– sowohl <strong>für</strong> eingehende als auch ausgehende<br />

Nachrichten. Durch den Einsatz von<br />

spezifizierten Filtern können alle Nachrichten<br />

nach bestimmten Kriterien auf ihren<br />

Inhalt überprüft <strong>und</strong> bewertet werden.<br />

Sind vertrauliche Dokumente dabei oder<br />

Nachrichten mit möglicherweise anstößigem<br />

Inhalt, werden diese automatisch ausgefiltert,<br />

bevor sie das Messaging-System<br />

des Unternehmens verlassen beziehungsweise<br />

vom Anwender heruntergeladen<br />

werden. Des Weiteren bieten detaillierte<br />

Protokolldateien die lückenlose Nachweisbarkeit<br />

über alle Aktivitäten im Messaging-System,<br />

als zusätzlicher Schutz der<br />

sensiblen Firmen- <strong>und</strong> Finanzdaten. Eine<br />

lückenlose Protokollierung findet auch<br />

über den Transport der Informationen statt.<br />

Durch die Funktionalität “Certified Mail”<br />

wird dem Absender eine Nachricht gesendet<br />

mit der Bestätigung, dass die E-Mail<br />

bei dem richtigen Adressaten eingetroffen<br />

ist. Ein Kriterium, auf das hier bei der Auswahl<br />

eines Messaging-Systems zu achten<br />

ist, ist die einfache Verwaltbarkeit.<br />

Ein weiteres häufiges Problem in den<br />

Unternehmen ist das Sortieren <strong>und</strong> die Ablage<br />

von Nachrichten. Trotz Spam- <strong>und</strong> anderer<br />

Filter sind heute viele Mitarbeiter mit<br />

einer schier unüberblickbaren Masse an<br />

Mails konfrontiert. Bislang kümmerte sich<br />

jeder Anwender selbst um die Organisation<br />

dieser Flut. Während das in den frühen<br />

Tagen der E-Mail noch funktioniert haben<br />

mag, erscheint das aber heute – mit dem eskalierenden<br />

Maß an Korrespondenz – nicht<br />

mehr zureichend. In den meisten Unternehmen<br />

finden Mitarbeiter nur selten die<br />

Zeit, Dutzende von E-Mails pro Tag zu<br />

sortieren <strong>und</strong> abzulegen. Erschwert wird<br />

dieser Vorgang noch, wenn das Netzwerk<br />

langsam oder zeitweilig unterbrochen ist.<br />

Auch bei dieser Aufgabe kann sich ein<br />

Messaging-Server als nützlich erweisen.<br />

Die Messaging Server von Mirapoint beispielsweise<br />

bieten ein Ablagesystem, mit<br />

dessen Hilfe die Anwender unter Einsatz<br />

von IMAP ihre Korrespondenz automatisch<br />

sortieren <strong>und</strong> kategorisieren lassen<br />

können. <strong>Das</strong> Filtersystem lässt sich so konfigurieren,<br />

dass hereinkommende Nachrichten<br />

gemäß selbstgewählter Kriterien<br />

abgearbeitet <strong>und</strong> in entsprechenden Ordnern<br />

ablegt werden. Dieses zentralisierte<br />

Messaging-Ablagesystem erfordert kein<br />

Herunterladen der Nachrichtenköpfe zum<br />

Filtern (gefolgt von einem Uploading der<br />

Ablagebefehle durch die Nutzer wie das<br />

bei POP-Mail der Fall wäre), also profitiert<br />

www.lanline.de


Einer der großen Vorteile von Messaging-Servern ist der einfache Aufbau<br />

von komplexen Regelwerken, die der gezielten Informationsübermittlung<br />

dienen<br />

das Netzwerk von einer verbesserten Nutzung<br />

der Bandbreite <strong>und</strong> niedrigerer Latenz.<br />

Dieser zentralisierte Ansatz funktio-<br />

www.lanline.de<br />

niert auch dann,<br />

wenn der Desktop<br />

des Endanwenders<br />

ausgeschaltet ist, die<br />

Nachrichten werden<br />

in jedem Fall automatischweitergesendet,<br />

abgelegt oder<br />

beantwortet.<br />

Über bestimmte<br />

Quality-of-Service-<br />

Standards kann die<br />

Leistungsfähigkeit<br />

von Messaging-Lösungen<br />

oftmals weiter<br />

optimiert werden.<br />

Eine Variante wäre<br />

etwa die Bildung von<br />

Service-Klassen,<br />

innerhalb derer sich<br />

eine Gruppe von Parametern – zum Beispiel<br />

die Zugriffsmechanismen <strong>für</strong> die einzelnen<br />

Anwender – festlegen lässt. Manch-<br />

netzLÖSUNGEN<br />

mal ist es sinnvoll, bestimmte Schwellwerte<br />

zu definieren. Zum Beispiel könnte man<br />

<strong>für</strong> eine bestimmte Service-Klasse festlegen,<br />

dass nur Mails bis zu einer Größe von<br />

5 MByte weitergeleitet werden <strong>und</strong> dass<br />

pro St<strong>und</strong>e oder pro Tag maximal 50 Mails<br />

versendet <strong>und</strong> empfangen werden sollen.<br />

Zur besseren Lastverteilung ist es hilfreich,<br />

wenn ein Messaging-Server Tools wie<br />

Traffic-Reports <strong>und</strong> Performance Monitore<br />

bietet. Schließlich gehört zu einem<br />

“sauberen” System auch die regelmäßige<br />

automatische Entfernung von altem <strong>Daten</strong>müll.<br />

Da<strong>für</strong> bieten Messaging-Server zum<br />

Beispiel die Definition so genannter<br />

“Ageing Prozesse”. Hierbei werden Nachrichten,<br />

die zum Beispiel länger als drei<br />

Monate auf dem Messaging-Server liegen,<br />

ohne abgerufen zu werden, gelöscht. Ziel<br />

ist es, ein Messaging “Eco-System” aufzubauen,<br />

das auf den Bedarf in der Unternehmenskommunikation<br />

ausgerichtet ist.<br />

(Ursula Köster/sm)<br />

LANline 10/2000 131


SCHWERPUNKT: HIGH-SPEED-LANS<br />

(GIGABIT)<br />

ETHERNET EVERYWHERE<br />

Seit nunmehr r<strong>und</strong><br />

zwei Jahren ist Gigabit<br />

Ethernet dabei, die<br />

LAN-Backbones vor<br />

allem in mittleren <strong>und</strong><br />

großen Unternehmen<br />

zu erobern. Die Konvergenz<br />

der <strong>Netze</strong> hinderte<br />

dabei offenbar<br />

keine Spur, obwohl die<br />

klassische Ethernet-<br />

Technologie nicht<br />

gerade da<strong>für</strong> berühmt<br />

ist, Dienste außerhalb<br />

der reinen <strong>Daten</strong>welt<br />

gut zu bedienen. Dies<br />

galt einst als Domäne<br />

von ATM. Nun sprengt<br />

Ethernet auch noch<br />

die “traditionellen”<br />

Entfernungslimits.<br />

HIGH-SPEED<br />

132 LANline 10/2000<br />

NOCH CHANCEN FÜR ATM?<br />

www.lanline.de


Seit vielen Jahren schon ist der Begriff<br />

Konvergenz oder “Converged Networks”<br />

in der IT-Branche in aller M<strong>und</strong>e.<br />

Gemeint ist, dass Sprach- <strong>und</strong> <strong>Daten</strong>netze<br />

zu einem gemeinsamen Netzwerk zusammengeführt<br />

werden, das dann – unter<br />

Berücksichtigung der erforderlichen<br />

Qualitätsparameter – <strong>Daten</strong>, Sprache, Video<br />

<strong>und</strong> gegebenenfalls weitere Dienste<br />

transportiert. Diese Tatsache ist seit langem<br />

unbestritten. Die Frage nach der<br />

Technologie, die all diese Anforderungen<br />

in Zukunft am besten erfüllen kann, ist al-<br />

www.lanline.de<br />

lerdings noch nicht eindeutig beantwortet.<br />

Noch vor etwa sechs Jahren war die<br />

Antwort klar: ATM hieß das Zauberwort<br />

<strong>für</strong> LAN <strong>und</strong> WAN. ATM bietet eine robuste<br />

Backbone-Technologie. Fast beliebig<br />

kann man die einzelnen ATM-Komponenten<br />

“vermaschen” <strong>und</strong> damit Red<strong>und</strong>anz<br />

<strong>und</strong> Bandbreite im Netzwerk<br />

hinzufügen. Verglichen mit dem damals<br />

bei Ethernet verwendeten Spanning-<br />

Tree-Protokoll war dies ein echter Vorteil.<br />

ATM bietet implizit schon immer<br />

Ende-zu-Ende-Dienstgüten, insbesondere<br />

auch <strong>für</strong> die zeitkritischen Sprachanwendungen.<br />

Die Technologie ist auch bezüglich<br />

ihrer Bandbreite skalierbar, <strong>und</strong><br />

nur die Übertragungsraten der physikalischen<br />

Schicht – nicht etwa die ATM<br />

Technologie an sich – setzen die Grenzen.<br />

LANS UND ATM: ZU GROSSE UNTER-<br />

SCHIEDE Die ersten ATM-Campus-<br />

Backbones folgten prompt – selbst ATM<br />

bis zur LAN-Endstation wurde vereinzelt<br />

realisiert. Gleichzeitig gab es aber mehrere<br />

technisch entscheidende Entwicklungen:<br />

erstens – die unbestrittene Dominanz<br />

des Internets <strong>und</strong> damit des Layer-<br />

3-Protokolls IP. Die Folge ist, dass ATM-<br />

Applikationen <strong>für</strong> LAN-Endstationen nie<br />

in relevantem Maße zur Verfügung stehen<br />

werden. IP dominiert, <strong>und</strong> damit<br />

auch die IP-Applikationen. Für die ATM-<br />

Umgebung im LAN heißt dies, dass der<br />

OSI-Layer 2 oder 3 mit seinen Boradcast<strong>und</strong><br />

Multicast-Eigenschaften emuliert<br />

werden muss (siehe Kasten LAN-Emulation).<br />

Dies ist schlichtweg so kompliziert<br />

<strong>und</strong> teuer, dass eine<br />

ATM-Lösung <strong>für</strong> ein<br />

LAN-Backbone<br />

schon seit mehr als<br />

zwei Jahren bei Neuplanungen<br />

nicht<br />

mehr ernsthaft erwogen<br />

wird. Die Praxis<br />

zeigt sogar, dass bestehendeInstallationen<br />

bei passender<br />

Gelegenheit durch<br />

Gigabit Ethernet abgelöst<br />

werden.<br />

SCHWERPUNKT: HIGH-SPEED-LANS<br />

Ethernet- <strong>und</strong> ATM-Skalierbarkeit<br />

Zweitens – die Ethernet-Standards<br />

wurden erweitert. Mit 802.1p/Q stehen<br />

beim Ethernet sowohl <strong>Daten</strong>priorisierung<br />

als auch Serviceklassen zur Verfügung.<br />

Zeitkritische Applikationen sind<br />

damit in LAN-Umgebungen besser als<br />

früher realisierbar.<br />

Drittens – erhöhte Bandbreiten werden<br />

mit Gigabit-Ethernet-Switches zur Verfügung<br />

gestellt. Mittels Port-Trunking erhöht<br />

sich sowohl die Skalierbarkeit der<br />

Bandbreite als auch die Sicherheit <strong>und</strong><br />

Red<strong>und</strong>anz im Backbone.<br />

Viertens – die Gigabit-Ethernet-Ports<br />

kosten nur einen Bruchteil der ATM-<br />

Ports – sowohl in der Anschaffung als<br />

auch im Betrieb (Cost of Ownership).<br />

ETHERNET – DIE STILLE (R)EVOLU-<br />

TION Getrieben durch neue, ASIC-basierende<br />

technische Lösungen <strong>und</strong> Produkterweiterungen,<br />

die sich über De-facto-<br />

Standards zu echten Standards entwickeln<br />

sowie die mittlerweile mit Leitungsgeschwindigkeit<br />

(Wire Speed) gebotenen<br />

Layer-3-Switching-Kapazitäten<br />

erlauben völlig neue Einsatzgebiete <strong>für</strong><br />

Ethernet-Umgebungen.<br />

Als die Ethernet-Technologie Anfang<br />

der siebziger Jahre entwickelt wurde, war<br />

es eine Bustechnologie. Mehrere Stationen<br />

waren an ein Segment angeschlossen.<br />

Um den Sendezugriff auf dieses Segment<br />

zu steuern, wurden Verfahren benutzt,<br />

die zur Folge hatten, dass die Übertragungsrate<br />

sowie die Segmentlänge<br />

prinzipiell – technologiebedingt – begrenzt<br />

waren (CSMA/CD). Die Begrenzung<br />

war unabhängig von der Kapazität<br />

LANline 10/2000 133


SCHWERPUNKT: HIGH-SPEED-LANS<br />

der physikalischen Schicht. So blieb es<br />

auch fast 25 Jahre. Mit der Bereitstellung<br />

preiswerter Layer-2- beziehungsweise<br />

Layer-3-geswitchter Ports hat sich dies<br />

aber gr<strong>und</strong>sätzlich geändert. Praktisch jede<br />

Ethernet-Verbindung endet heute direkt<br />

an einem Switch oder an einem Endgerät.<br />

Ethernet-Hubs spielen nur noch eine<br />

untergeordnete Rolle. Im Backbone<br />

haben wir heute ausschließlich Punkt-zu-<br />

Punkt-Verbindungen, die jeweils ein eigenes<br />

Segment bilden. Full-Duplex<br />

Punkt-zu-Punkt-Verbindungen verzichten<br />

auf das CSMA/CD-Protokoll. Die<br />

Folge ist gravierend. Sowohl die Bandbreite<br />

als auch die Segmentlänge wird<br />

jetzt nicht mehr von den Ethernet-Zugriffmethoden<br />

(CSMA/CD) begrenzt,<br />

sondern sind nun davon unabhängig.<br />

Die Ethernet-Kapazität erreicht inzwischen<br />

OC192-Übertragungsraten. Die<br />

ersten Hersteller bieten bereits pre-Standard-10-Gigabit-Ports<br />

an. Der 10-Gigabit-Standard<br />

steht als Draft-Version voraussichtlich<br />

noch im Jahr 2001 bereit<br />

<strong>und</strong> soll spätestens 2002 ratifiziert werden.<br />

In den Labors wird bereits mit 40-<br />

Gigabit-Ports experimentiert. (Hinweis:<br />

Infos zu 10-Gigabit-Ethernet finden Sie<br />

im Beitrag zu diesem Thema ab Seite 72<br />

in dieser Ausgabe.)<br />

Seit längerem schon sind mittels<br />

LX70-Technologien Punkt-zu-Punkt-<br />

Distanzen von 70 Kilometer realisierbar.<br />

Inzwischen bieten Hersteller Ethernet-<br />

Extender an, die Ausdehnungen über 100<br />

Kilometer erlauben <strong>und</strong> sogar kaskadiert<br />

werden können. Die maximale Punkt-zu-<br />

Punkt-Ausdehnung zwischen zwei<br />

Ethernet-Switches beträgt heute über 500<br />

Kilometer!<br />

Über 802.1ab Port-Trunking lassen<br />

sich Bandbreiten erhöhen <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

red<strong>und</strong>ante Links realisieren. Wie bereits<br />

erwähnt, ist über den IEEE 802.1p-<br />

Standard eine relative Priorisierung im<br />

Ethernet möglich. Die Pakete laufen –<br />

prioritätsabhängig – in unterschiedliche<br />

Ausgangspuffer. Ähnliches gilt <strong>für</strong> das<br />

IP-Protokoll. Mit DiffServ liegt ein Defacto-Standard<br />

zur Priorisierung der IP-<br />

Pakete vor. Moderne Layer-3-Switches<br />

bieten ein Mapping zwischen diesen Pri-<br />

134 LANline 10/2000<br />

orisierungsmethoden sogar mit Leitungsgeschwindigkeit<br />

(Wire Speed). Seit längerem<br />

schon sind auch Ethernet-Switches<br />

am Markt, die mittels Bandbreitenreservierung<br />

eine bestimmte Dienstgüte<br />

(Quality of Service, QoS) garantieren.<br />

Man kann wohl davon ausgehen, dass<br />

das Internet-Protokoll die anderen Layer-<br />

3-Protokolle noch stärker als bisher verdrängen<br />

wird. Schon jetzt ist auch absehbar,<br />

dass zukünftig das Gros der Netzwerkapplikationen<br />

auf IP basieren wird.<br />

Diese Erkenntnis nutzen auch moderne<br />

IT-Infrastruktur-Anbieter zur Optimierung<br />

ihrer Produkte. Der Markt bietet<br />

heute Lösungen, die Wire Speed mit<br />

Gigabit-Bandbreite Layer-3-Protokolle<br />

routen (“Layer-3-Switching”). Die Folge:<br />

Genau wie ATM-Switches lassen<br />

sich somit Layer-3-Switches fast beliebig<br />

miteinander verbinden, um die Bandbreite<br />

zu erhöhen <strong>und</strong> gleichzeitig Red<strong>und</strong>anzpfade<br />

zu schaffen. Layer-3-Standardprotokolle<br />

sichern dabei die Interoperabilität.<br />

Spanning Tree wird nicht<br />

mehr benötigt. Der Weg zur Realisierung<br />

von Ethernet-Ringen ist damit frei.<br />

Ethernet hat also die ihm traditionell zugeschriebenen<br />

negativen Eigenschaften<br />

aufgr<strong>und</strong> neuer Produkte <strong>und</strong> Standards<br />

Pro ATM Pro Ethernet<br />

• robust • preiswert<br />

• garantierte Latenz • weit verbreitet<br />

• skalierbar • optimiert <strong>für</strong> <strong>Daten</strong><br />

• skalierbar<br />

Kontra ATM Kontra Ethernet<br />

• sprachoptimiert • variable Latenz<br />

• <strong>Daten</strong>transport ineffizient • LAN optimiert<br />

• teuer<br />

• komplex<br />

• limitierte Distanzen<br />

Pro <strong>und</strong> Kontra Ethernet <strong>und</strong> ATM – eher traditionelle Argumente<br />

praktisch beseitigt. Entfernungen bis zu<br />

500 Kilometer sprechen <strong>für</strong> sich. Die variablen<br />

Paketverzögerungen lassen sich<br />

weitgehend eliminieren. Voraussetzung<br />

da<strong>für</strong> ist allerdings, dass der eingesetzte<br />

Switch wirklich Bandbreite managen<br />

kann, das heißt, den einzelnen Diensten<br />

wirklich Minimum- <strong>und</strong> Maximumwerte<br />

an Bandbreite zuweisen kann. Diese<br />

Bandbreitenzuweisung kann schon am<br />

Netzwerkeintrittspunkt erfolgen. Moderne<br />

Layer-3-Switches gehen heute vereinzelt<br />

schon weiter. So lassen sich Dienste<br />

anhand des Benutzernamens konfigurieren,<br />

unabhängig davon, von welchem physikalischen<br />

Gerät eine Netzwerkanmeldung<br />

erfolgt. Bandbreitenmanagement beginnt<br />

somit am ersten Ethernet-Switch-<br />

Port, <strong>und</strong> zwar unabhängig von der Konfiguration<br />

der Endstationen. Anders als bei<br />

ATM, wo die Endstation <strong>und</strong> die Applikation<br />

sich beim Verbindungsaufbau Serviceparameter<br />

reserviert, bleibt die Kontrolle<br />

<strong>und</strong> Festlegung der QoS-Regeln<br />

beim modernen Ethernet dem Netzwerkverwalter<br />

vorbehalten. Benutzer können<br />

sich <strong>und</strong> ihre Applikationen nicht mehr<br />

selbst priorisieren. Private Provider planen<br />

deshalb heute sowohl ihre Stadt- als<br />

auch ihre regionalen <strong>Netze</strong> in der Regel<br />

mit einem Ethernet-Kostenmodell.<br />

Die kurzen ATM-Zellen mit ihrer konstanten<br />

Länge sind nach wie vor die optimale<br />

Lösung in einer reinen Sprachumgebung.<br />

Ethernet mit seinen variablen<br />

Paketlängen ist optimiert <strong>für</strong> den <strong>Daten</strong>transport.<br />

Praktisch alle Arbeitsstationen<br />

<strong>und</strong> <strong>Daten</strong>-Server sind heute über Ethernet-Switchesmiteinander<br />

verb<strong>und</strong>en. Es<br />

gibt heute keinen<br />

Gr<strong>und</strong> mehr, diese<br />

Switches über teure<br />

<strong>und</strong> komplexe ATM-<br />

Geräte zu verbinden.<br />

Die Frage, ob Ethernet<br />

oder ATM im<br />

LAN/MAN/RAN/<br />

WAN eingesetzt werden<br />

soll, stellt sich also<br />

in dieser Form gar<br />

nicht mehr. Nicht<br />

mehr die Distanz klassifiziert<br />

ein Netzwerk. Die Frage ist vielmehr,<br />

ob ein Netzwerk vorwiegend <strong>Daten</strong><br />

oder vorwiegend Sprache transportiert.<br />

Die Ethernet-Standards werden – nicht<br />

zuletzt auf Druck einer riesigen Anwendergemeinde<br />

– ständig verbessert. Neue<br />

Applikationen, die Sprache über IP-Pro-<br />

www.lanline.de


SCHWERPUNKT: HIGH-SPEED-LANS<br />

ATM-LAN-Emulation<br />

Vergleicht man die Eigenschaften einer ATM-Umgebung mit Ethernet, so wird sofort<br />

sichtbar, wie gr<strong>und</strong>verschieden diese beiden Technologien tatsächlich sind:<br />

ATM Ethernet / LAN<br />

• Zellen fester Länge, 48 Byte <strong>Daten</strong>teil • variable Paketlängen, <strong>Daten</strong>teil 46 Byte<br />

• Station hat 20 Byte ATM-Adresse bis 1500 Byte<br />

• verbindungsorientierte Kommunikation • Station hat 6 Byte Mac-Adresse<br />

mit Signaling Protokoll • Kommunikation nicht verbindungsorientiert<br />

• nach Verbindungsaufbau virtuelle • Identifier entfallen, Sende- <strong>und</strong> Zieladresse<br />

Identifier (VPI/VCI) in jedem Paket enthalten<br />

• keine Broadcasts bzw. Multicasts • Broadcast bzw. Multicast möglich <strong>und</strong><br />

notwendig<br />

Vergleich: Ethernet <strong>und</strong> ATM<br />

Die LAN-Emulation ist eine ATM-Applikation, die auf den Edge-Geräten (Switches oder<br />

ATM-Endstationen) der ATM-Wolke läuft <strong>und</strong> zum ATM-Netzwerk alle Eigenschaften<br />

eines LANs emuliert. Die Edge-Geräte nennt man auch LAN-Emulation-Clients (LEC).<br />

Da es <strong>für</strong> ATM-Endgeräte praktisch keine ATM-Applikationen gibt, laufen dort nach wie<br />

vor LAN-Applikationen (meist IP basierend). Auch diese direkt an das ATM-Netzwerk angeschlossenen<br />

Stationen sind demnach LEC, auch dort wird LAN Emulation benötigt.<br />

Da LAN-Applikationen letztlich nur IP/MAC-Adressen adressieren, wird ein Service<br />

benötigt, der weiß, hinter welcher ATM-Adresse sich die Ziel-MAC-Adresse befindet. Dieser<br />

Service heißt LAN-Emulation-Server (LES) <strong>und</strong> ist <strong>für</strong> jedes emulierte Segment nötig.<br />

Jeder LEC muss sich an “seinem” LES registrieren.<br />

Ähnlich verhält es sich mit Broadcast-Paketen. Diese werden an einen “Broadcast and<br />

Unknown Server” (BUS) weitergeleitet, der sie dann an alle LECs versendet. Auch am BUS<br />

muss sich jeder LEC registrieren.<br />

Da LES <strong>und</strong> BUS nur über ATM-Adressen (20 Byte lang) erreicht werden, wird zur einfacheren<br />

Konfigurierung noch ein LECS (LAN-Emulation-Configuration-Server) benötigt. Er<br />

übersetzt logische Namen in die zugehörigen ATM-Adressen.<br />

Jeder LEC hat demnach nicht nur direkte <strong>Daten</strong>verbindungen (Data Direct VCC) durch<br />

den ATM-Backbone, sondern benötigt zur Adress- <strong>und</strong> Broadcast-Auflösung auch noch permanent<br />

(mehrere) Verbindungen zu LES <strong>und</strong> BUS sowie eine temporäre Verbindung zum<br />

LECS um sich zu konfigurieren.<br />

Komponenten der ATM-LAN-Emulations-Architektur<br />

Die Praxis hat gezeigt, dass die Wartung eines ATM-Campus-Netzwerks mit LAN Emulation<br />

sehr komplex <strong>und</strong> aufwendig ist. Bei Neuplanungen wird deshalb schon seit zwei Jahren<br />

primär Gigabit Ethernet berücksichtigt<br />

136 LANline 10/2000<br />

tokolle transportieren (Voice over IP,<br />

VoIP) sind praktisch marktreif. Da mehr<br />

<strong>und</strong> mehr die <strong>Daten</strong> die Bandbreiten der<br />

Provider beanspruchen, werden reine<br />

Sprachnetze in Zukunft nicht mehr profitabel<br />

betrieben werden können. <strong>Daten</strong>netze<br />

werden dominieren. Die Provider –<br />

insbesondere auch die klassischen Telefongesellschaften<br />

– haben dies längst erkannt.<br />

Innerhalb der ATM-Wolke betreiben<br />

sie bereits VoIP-Inseln. Allein schon<br />

aus Kostengründen werden dort VoIP-<br />

Lösungen mittlerweile in großem Stiel<br />

geplant.<br />

Die mittlerweile sehr gute Skalierbarkeit<br />

des Ethernet (10, 100, 1000, 10.000<br />

MBit/s) gepaart mit leistungsstarken<br />

Layer-3-Switches haben alle traditionelle<br />

Nachteile dieser Technologie beseitigt.<br />

Ethernet ist nun eine Punkt-zu-Punkt-<br />

Technologie mit Längenausdehnungen<br />

bis zu 500 Kilometer. Trunking-Technologien<br />

erhöhen die Sicherheit <strong>und</strong> Skaliebarkeit<br />

im Netzwerk zusätzlich. Der<br />

10-Gigabit-Standard steht vor der Tür.<br />

Die Layer-3-Protokolle (IP, OSPF, BGP)<br />

erlauben fast beliebige Red<strong>und</strong>anzkonzepte<br />

inklusive Ring-Topologien. Über<br />

standardisierte Serviceklassen wird eine<br />

Ende-zu-Ende-Priorisierung möglich.<br />

Den entscheidenden Beitrag <strong>für</strong> den endgültigen<br />

Erfolg dieser Technologie dürfte<br />

die jüngste Generation von Layer-3-<br />

Switches liefern. Entscheidend wird<br />

sein, ob es möglich ist, am Netzwerkeintrittspunkt<br />

(PoP) die zur Verfügung stehende<br />

Bandbreite zu managen <strong>und</strong> somit<br />

echte Servicegüte <strong>für</strong> Sprache oder andere<br />

zeitkritische Applikationen zu gewährleisten<br />

– am Besten mit voller Leitungsgeschwindigkeit.<br />

<strong>Das</strong>selbe gilt <strong>für</strong><br />

die zu implementierenden Sicherheitsregeln.<br />

Moderne Switches bieten all dies<br />

“Wire Speed” <strong>und</strong> erlauben noch zusätzlich,<br />

mittels “IP Time Division Multiplexing”,<br />

dass kurze Sprachpakete auch innerhalb<br />

derselben Prioritätsklasse lange<br />

<strong>Daten</strong>pakete im Switch überholen können.<br />

(Ludwig Häberle/sm)<br />

Ludwig Häberle ist Consultant bei Extreme<br />

Networks<br />

www.lanline.de


138 LANline 10/2000<br />

SCHWERPUNKT: HIGH-SPEED-LANS<br />

1000BASE-T-STANDARD IM NETZ<br />

Rennbahn<br />

<strong>für</strong> <strong>Daten</strong><br />

Schwer hat sich die Gigabit-Ethernet-Allianz damit getan, die Spezifikationen<br />

<strong>für</strong> 1000 MBit/s Gigabit Ethernet (GE) über Kupferkabel festzuschreiben.<br />

Während die entsprechenden Definitionen <strong>für</strong> Lichtwellenleiter<br />

bereits 1998 vorlagen, wurde die Norm <strong>für</strong> Kupferkabel erst im<br />

September 1999 veröffentlicht. Mittlerweile sind die ersten im professionellen<br />

Umfeld nutzbaren Produkte auf dem Markt. Damit wird auch<br />

Bewegung in das auf hohem Niveau scheinbar festgeschriebene Preisgefüge<br />

kommen.<br />

Im Zusammenhang mit Gigabit Ethernet<br />

von einem Schnäppchen zu sprechen, ist<br />

momentan immer noch vermessen, bewegen<br />

sich die Preise doch auf einem vergleichsweise<br />

hohen Niveau. Der Gr<strong>und</strong> da<strong>für</strong><br />

liegt auf der Hand: “Bedingt durch die<br />

noch sehr hohe Leistungsaufnahme der<br />

Gigabit-Ethernet-Kupfer-Schnittstellenbausteine<br />

(PHY) ist eine Chip-Integration noch<br />

nicht erfolgt. Daraus resultieren die immer<br />

noch hohen Kosten von GE-Lösungen. Zusätzlich<br />

haben die Hersteller, die sich frühzeitig<br />

<strong>für</strong> diese Technik engagierten, die<br />

Preise diktieren können, weshalb sich der<br />

Einsatz von Gigabit Ethernet <strong>für</strong> viele Unternehmen<br />

nur im Backbone rechnete.<br />

In den letzten Monaten hat Gigabit<br />

Ethernet aber nach dem Backbone auch im<br />

“Standard-LAN” deutlich zugelegt. Der<br />

Gr<strong>und</strong> da<strong>für</strong> ist einmal die Tatsache, dass<br />

immer mehr Hersteller mit standardbasierten<br />

Produkten auf den Markt kommen <strong>und</strong><br />

den Wettbewerb ankurbeln. Bedingt durch<br />

diese Konkurrenzsituation sinken die Preise,<br />

was den Einsatz dieser Technik im gesamten<br />

Unternehmensnetz interessant<br />

macht. Aufgr<strong>und</strong> dieser Entwicklung finden<br />

deshalb sich GE-Switches nicht mehr<br />

ausschließlich im Backbone, sondern werden<br />

zunehmend auch beim Anschluss von<br />

Arbeitsplätzen <strong>und</strong> Server-Systemen eingesetzt<br />

(Bild 1).<br />

Treibende Kraft <strong>für</strong> die rasante Entwicklung<br />

im Gigabit-Ethernet-Markt ist unter<br />

anderem auch die Verabschiedung des<br />

Kupferkabelstandards 1000Base-T durch<br />

die 1000Base-T Task Force des<br />

IEEE. Damit ist GE nicht mehr ausschließlich<br />

dem High-Speed-Backbone vorbehalten,<br />

sondern rutscht in den Workgroup-Bereich,<br />

wo in der Regel standardmäßig bereits<br />

10/100Base-TX oder 100Base-FX genutzt<br />

wird. Getragen wird der Erfolg im<br />

Standard-LAN auch durch immer preiswertere<br />

“unmanaged” Switches <strong>für</strong> Arbeitsgruppen,<br />

die einen wirtschaftlichen<br />

Einsatz der Highspeed-Technologie auf allen<br />

Netzwerkebenen erlauben. So bieten<br />

führende Hersteller bereits Gigabit-Ethernet-Switches<br />

mit sechs Ports zu einem<br />

Port-Preis unter 800 Dollar.<br />

Der deutliche Vorteil von “Gigabit Ethernet<br />

über Kupferkabel” liegt nach der Aussage<br />

vieler Hersteller vor allem im Preis, der<br />

sich erheblich unter dem von vergleichbaren<br />

Lösungen über Lichtwellenleiter bewege.<br />

Diese Einschätzung unterschreiben<br />

nicht alle Anbieter, sondern man diversifiziert<br />

mehr <strong>und</strong> mehr: Zwischen den Preisen<br />

<strong>für</strong> 1000Base-SX- oder -LX-Lösungen <strong>für</strong><br />

Glasfaser <strong>und</strong> denen <strong>für</strong> 1000Base-T <strong>für</strong><br />

Kupferkabel gibt es generell keine so dramatischen<br />

Unterschiede. <strong>Das</strong> lässt sich besonders<br />

bei den Karten beobachten, auf de-<br />

www.lanline.de


nen naturgemäß die Komponenten nahezu<br />

gleich sind – <strong>für</strong> die Kupferversion wird lediglich<br />

ein anderer Transceiver benötigt,<br />

was den Preis nicht großartig beeinflusst.<br />

Bei den Switches dagegen erwartet man in<br />

den kommenden Monaten doch erhebliche<br />

Preisunterschiede.<br />

Generell zeichnet sich heute schon ab,<br />

dass wegen der standardisierten Komponenten,<br />

die eine gewisse Planungssicherheit<br />

<strong>und</strong> damit Investitionsschutz versprechen,<br />

GE-Produkte <strong>für</strong> die Planer von<br />

Netzwerken immer interessanter werden.<br />

Dies gilt insbesondere <strong>für</strong> Lösungen die<br />

auf 1000Base-T basieren.<br />

Prognosen der Analysten von Dell `Oro<br />

gehen beispielsweise davon aus, dass bis<br />

zum Jahr 2002 r<strong>und</strong> 70 Prozent aller weltweiten<br />

Gigabit-Ethernet-Installationen auf<br />

Kupfer basieren werden. Diese Zahl halten<br />

manche Hersteller aufgr<strong>und</strong> ihrer eigenen<br />

Erfahrungen <strong>für</strong> etwas zu hoch, sie teilen<br />

aber hinsichtlich der generellen Wachs-<br />

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tumsraten von Gigabit Ethernet im LAN<br />

die Einschätzungen der Analysten. Bei<br />

Planungen von schnellen Standard-LANs<br />

liegt Gigabit Ethernet immer häufiger vor<br />

ATM, das vielfach nur noch im Campusoder<br />

WAN-Bereich zum Einsatz kommt.<br />

Wie die einschlägigen Statistiken belegen,<br />

SCHWERPUNKT: HIGH-SPEED-LANS<br />

Bild 1. Prognostiziertes Umsatzwachstum von Gigabit Ethernet <strong>für</strong> Westeuropa<br />

hat in Europa <strong>und</strong> in Nordamerika die Ablösung<br />

von ATM durch Gigabit Ethernet<br />

bereits stattgef<strong>und</strong>en.”<br />

Bleibt die Frage, warum der Markt so<br />

lange auf den Standard <strong>für</strong> Gigabit Ethernet<br />

auf Kupferkabel warten musste.<br />

Während die Gigabit-Ethernet-Übertra-<br />

LANline 10/2000 139


SCHWERPUNKT: HIGH-SPEED-LANS<br />

gung auf Lichtwellenleitern keine großen<br />

Probleme bereitete, galt es im Umfeld der<br />

Kupferkabel einige technische Hürden zu<br />

nehmen. <strong>Das</strong> Übertragungsverfahren stellt<br />

zusätzliche Anforderungen an die symmetrische<br />

Kupferverkabelung. So benötigt<br />

Gigabit Ethernet eine Bandbreite von 125<br />

MHz, was die herkömmlichen Kupferkabel<br />

der Kategorie 5 auf der Standardstrecke<br />

<strong>für</strong> die horizontale Ebene, die mit 100 Metern<br />

festgesetzt ist, überforderte. Deshalb<br />

ist es vor der Entscheidung von Gigabit<br />

Ethernet zu überlegen, ob die vorhandene<br />

Kupferverkabelung <strong>für</strong> die geplante Installation<br />

ausreicht, oder ob man sich <strong>für</strong> eine<br />

Verkabelung der Kategorie 6 entscheidet,<br />

die mit 200 MHz arbeitet.<br />

Auch nach der Verabschiedung des Standards<br />

sollte jede Verkabelung eines Unternehmensnetzes<br />

getestet werden, bevor der<br />

Einsatz von Gigabit Ethernet auf herkömmlichen<br />

Kupferkabeln erfolgt. Hierbei<br />

kann man besonders an die Dämpfung oder<br />

das Return-Loss-Verhalten <strong>und</strong> die Cross-<br />

Talk-Parameter denken. Darüber hinaus ist<br />

zu beachten, dass Gigabit Ethernet <strong>für</strong> die<br />

Übertragung unbedingt alle vier Aderpaare<br />

der Kupferleitung benötigt, um den geforderten<br />

Durchsatz zu bringen (Bild 2).<br />

Der 1000Base-T-Standard war lange<br />

Zeit nicht in der Lage, die technischen Vorgaben<br />

<strong>für</strong> Standardinstallationen auf Kategorie-5-Kabeln<br />

zu erfüllen, weshalb seine<br />

Verabschiedung sich so extrem verzögerte.<br />

Erst im Herbst letzten Jahres hat die Arbeitsgruppe<br />

Gigabit Ethernet den Standard<br />

IEEE802.3ab dann auch abgesegnet.<br />

Da es sich bei Gigabit Ethernet um eine<br />

Fullduplex-Übertragung über vier symmetrische<br />

Paare handelt, waren die bisherigen<br />

Spezifikationen nach EN 50173 <strong>und</strong><br />

ISO/IEC1 1801 nicht mehr ausreichend.<br />

Es wurde deshalb nötig, die Leistungsfähigkeit<br />

der Kupferverkabelung genauer<br />

zu spezifizieren. Deshalb sind sowohl bei<br />

Cenelec, dem europäischen Komitee <strong>für</strong><br />

elektrotechnische Normung (EN50173)<br />

als auch bei ISO/IEC einige Ergänzungen<br />

zu den heutigen Verkabelungsstandards<br />

erstellt worden. Diese beinhalten neue<br />

Klasse-D-Grenzwerte <strong>für</strong> den Kanal <strong>und</strong><br />

den Permanent-Link. Darüber hinaus wurden<br />

zusätzliche Parameter wie “Power-<br />

140 LANline 10/2000<br />

sum NEXT”, “Powersum ELFEXT” <strong>und</strong><br />

“Powersum ACR” eingeführt. Diese Änderungen<br />

betreffen aber nur die Klasse-D-<br />

Grenzwerte <strong>für</strong> den Kanal <strong>und</strong> den Link.<br />

Die Kategorie-5-Anforderungen <strong>für</strong> die<br />

Kabel <strong>und</strong> die Anschlusstechnik bleiben<br />

unverändert. NEXT steht <strong>für</strong> Near-End-<br />

Crosstalk (Nahnebensprechen) <strong>für</strong> je ein<br />

Kabelpaar. Powersum NEXT ist das Nahnebensprechen<br />

summiert <strong>für</strong> alle vier Kabelpaare.<br />

ELFEXT steht <strong>für</strong> Equal-Level-<br />

Far-End-Crosstalk, das das Nebensprechen<br />

am entfernten Ende des Kabels, also<br />

am Empfänger pro Kabelpaar oder als<br />

Powersum ELFEXT <strong>für</strong> alle vier Kabelpaare.<br />

Powersum ACR ist das Verhältnis<br />

von Nahnebensprechen zur Dämpfung<br />

(ACR=Attenuation to Crosstalk Ratio) <strong>für</strong><br />

alle vier Kabelpaare summiert.<br />

<strong>Das</strong> Nebensprechen ist unerwünscht,<br />

weil es zu vermehrten Signalüberlagerungen<br />

<strong>und</strong> Übertragungsfehlern führen kann.<br />

Letztendlich geht das zu Lasten der Performance,<br />

da übergeordnete Protokollschichten<br />

diese Übertragungsfehler erkennen <strong>und</strong><br />

sozusagen auch wieder ausbügeln müssen.<br />

Wegen des vergleichsweise einfachen<br />

Umstiegs auf Gigabit Ethernet 1000Base-<br />

T rechnen die führenden Marktforschungsunternehmen<br />

<strong>für</strong> die kommenden Jahre mit<br />

enormen Wachstumsraten. So prognostiziert<br />

IDC in Europa eine Gigabit-Ethernet-<br />

Port-Dichte von r<strong>und</strong> zwei Millionen, wovon<br />

der Löwenanteil auf 1000Base-T entfallen<br />

soll. Der Vorteil von Gigabit Ethernet<br />

ist, dass sich an den vorhandenen<br />

Ethernet-Strukturen kaum etwas ändert.<br />

Dies ist ein Gr<strong>und</strong> <strong>für</strong> diese positive Markteinschätzung.<br />

<strong>Das</strong> macht den Umstieg <strong>für</strong><br />

die Anwender so einfach. In der Gr<strong>und</strong>struktur<br />

bleibt das Netz ein vertrautes<br />

Ethernet, mit den seinem bekannten Verhalten<br />

<strong>und</strong> den bislang eingesetzten Tools.<br />

Der positive Aspekt ist, dass Switches genutzt<br />

werden, die <strong>für</strong> eine kollisionsfreie<br />

Punkt-zu-Punkt-Verbindung sorgen, was<br />

die Performance im Netz erhöht. Die Einbindung<br />

der 1000Base-T-Komponenten in<br />

vorhandene Managementsysteme sowie<br />

die Konfiguration der Systeme sind in der<br />

Bild 2. <strong>Das</strong> Anforderungsprofil <strong>für</strong> Gigabit Ethernet auf Kupfer (1000Base-T)<br />

Regel Routinen, die zum Alltagsgeschäft<br />

jedes Netzwerkmanagers gehören.<br />

Wenn Gigabit Ethernet auf diese Weise<br />

in die Standard-LANs Einzug hält, wird<br />

man mittel- bis langfristig im Backbone eine<br />

schnellere Technologie einsetzen müssen.<br />

Da<strong>für</strong> käme 10-Gigabit-Ethernet in<br />

Frage, an dessen Spezifizierung im IEEE<br />

bereits eine Arbeitsgruppe arbeitet. Mit der<br />

Festschreibung des Standards wird aber<br />

nicht vor 2002 gerechnet. 10-Gigabit-<br />

Ethernet ist vollduplexfähig <strong>und</strong> kann daher<br />

theoretisch über jede Distanz übertragen.<br />

Damit kann diese “Turbo-Ethernet-<br />

Technologie” die Grenzen des LANs überschreiten<br />

<strong>und</strong> bietet sich auch <strong>für</strong> den Einsatz<br />

in WANs (Wide Area Networks) <strong>und</strong><br />

MANs (Metropolitan Area Networks) an.<br />

(Andreas Beierer/rhh)<br />

Andreas Beierer ist als Marketing Director<br />

bei Allied Telesyn International <strong>für</strong><br />

die Regionen Zentraleuropa <strong>und</strong> Osteuropa<br />

verantwortlich.<br />

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142 LANline 10/2000<br />

SCHWERPUNKT: HIGH-SPEED-LANS<br />

GIGABIT-IP-SWITCHING<br />

Mehr Speed<br />

<strong>für</strong> den Token Ring<br />

Mit IP-Switching stoßen Token-Ring-Netzwerke in neue Geschwindigkeitsdimensionen<br />

vor <strong>und</strong> lassen sich in heterogene Infrastrukturen einbinden.<br />

Durch moderne Gigabit-IP-Switches <strong>und</strong> Edge-Geräte, die Übersetzungs-<br />

<strong>und</strong> Formatierungsaufgaben übernehmen, gibt es somit<br />

keinen Gr<strong>und</strong>, den Upgrade auf ein Gigabit-IP-Backbone mit dem<br />

Abschied von existierenden Token-Ring-Segmenten zu verbinden. Im<br />

Gegenteil können die Vorteile von Token Ring durch die Protokolltransparenz<br />

von Gigabit-IP-Switches über das gesamte Backbone erhalten<br />

werden. Anwender nutzen die Vorteile beider Welten.<br />

Drei wesentliche Trends bestimmen<br />

heute die Welt der Unternehmensnetze:<br />

Erstens werden mehr <strong>und</strong> mehr<br />

auch komplexere <strong>Daten</strong>typen über die Infrastrukturen<br />

befördert. Wo früher lediglich<br />

Word- oder Excel-Dateien von einem<br />

Mitarbeiter zum anderen flossen,<br />

sind es heute umfangreiche Präsentationen,<br />

zukünftig immer öfter auch Videos,<br />

Sprachnachrichten oder verschachtelte<br />

Kombinationen unterschiedlicher <strong>Daten</strong>-<br />

typen. Zweitens entpuppt sich das IP<br />

(Internet Protokol) mehr <strong>und</strong> mehr als die<br />

einheitliche Protokollbasis der Zukunft.<br />

Immer mehr <strong>Netze</strong> werden, beeinflusst<br />

durch die Dominanz <strong>und</strong> das explosive<br />

Wachstum des Internets, auf TCP/IP aufgebaut<br />

<strong>und</strong> nicht mehr auf IPX, Netbios<br />

oder anderen Protokollen. So prophezeit<br />

Ovum dem IP-<strong>Daten</strong>verkehr eine Nutzungsintensität<br />

von fünf Billionen Minuten<br />

im Jahr 2005. Im Breitband-Bereich,<br />

Gigabit-IP bildet die Basis <strong>für</strong> eine einheitliche, IP-basierende Infrastruktur, die<br />

protokolltransparent heterogene Netzsegmente einbindet<br />

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egal, ob in Unternehmensnetzen oder in<br />

der <strong>Telekommunikation</strong>, wird IP alle anderen<br />

Technologien auf die Plätze verweisen.<br />

Drittens steigt die Netzwerkgeschwindigkeit<br />

kontinuierlich: beginnend<br />

bei 4 (Token Ring) <strong>und</strong> 10 MBit/s (Ether-<br />

IP ist der Schlüssel zu den Applikationen<br />

net) über 16 MBit/s (Token Ring) <strong>und</strong><br />

100 MBit/s (High-speed-Token-<br />

Ring/Fast Ethernet) bis zu Gigabit-Geschwindigkeiten.<br />

Der Geschwindigkeitsrausch<br />

hat seine Ursachen vielerorts in einer<br />

ungenügenden Ausnutzung der vorhandenen<br />

Ressourcen. Oft ist es weniger<br />

aufwändig, die Bandbreite zu erhöhen,<br />

als die Nutzung der vorhandenen Bandbreite<br />

zu optimieren.<br />

TOKEN RING NUTZT BANDBREITE EF-<br />

FIZIENT Hinsichtlich der Effizienz der<br />

Bandbreitennutzung bietet Token Ring<br />

wesentliche Vorteile gegenüber Ethernet:<br />

<strong>Das</strong> Token-Verfahren verhindert zeitraubende<br />

Kollisionen. <strong>Das</strong> große Frame-<br />

Format der 803.5-Norm gestattet Frame-<br />

Größen bis 18 KByte im Gegensatz zu<br />

maximal 1,5 KByte bei Ethernet. Die<br />

durchschnittliche Frame-Größe liegt in<br />

vielen Netzwerken um 4 KByte. Damit<br />

müssen in Ethernet-Netzwerken drei Frames<br />

versandt werden, wo in Token-Ring-<br />

<strong>Netze</strong>n einer genügt. <strong>Das</strong> hat unmittelbare<br />

Auswirkungen auf Zuverlässigkeit <strong>und</strong><br />

Effizienz des <strong>Daten</strong>transports. So stellten<br />

die Silicon Valley Networking Labs 1999<br />

fest, dass eine geswitchte 16-MBit/s-To-<br />

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SCHWERPUNKT: HIGH-SPEED-LANS<br />

ken-Ring-Verbindung in ihrer Dauerleistung<br />

mit Switched 10/100 MBit/s Ethernet<br />

vergleichbar ist.<br />

Eine Frame-Größe von 1,5 KByte bedeutet,<br />

dass ein Gigabit-Adapter pro Sek<strong>und</strong>e<br />

65.000 Frames verarbeiten muss.<br />

Steigt die Frame-Größe, sinkt die Paketmenge<br />

entsprechend <strong>und</strong> entlastet den<br />

Adapter damit von Funktionen, die <strong>für</strong> jeden<br />

<strong>Daten</strong>rahmen durchgeführt werden<br />

müssen. Besonders deutlich zeigt sich der<br />

Nachteil kleiner Pakete <strong>und</strong> dadurch verursachter<br />

hoher Paketraten bei Server-<br />

Farmen, weil hier die Leistungsdichte<br />

sehr groß ist. Nicht umsonst empfehlen<br />

viele Anbieter von Gigabit-Technologie<br />

die Unterstützung von größeren Frame-<br />

Formaten, wenn Gigabit Ethernet eingesetzt<br />

wird.<br />

Wie leistungsfähig Token Ring ist,<br />

zeigt sich auch daran, dass in vielen großen<br />

Netzwerken mit hohen Anforderungen<br />

an Sicherheit, Zuverlässigkeit <strong>und</strong><br />

Geschwindigkeit – zum Beispiel im Finanzsektor<br />

– Token Ring eingesetzt wird.<br />

Noch immer kommen in diesen Umgebungen<br />

vor allem Shared-Verbindungen<br />

mit 16/4 MBit/s zum Einsatz. 75 Prozent<br />

aller neu installierten Token-Ring-Verbindungen<br />

nutzten 1999 diese Technologie,<br />

stellte das Marktforschungsunternehmen<br />

Instat fest. Allerdings bietet<br />

Token Ring mittlerweile auch die Geschwindigkeitsvariante<br />

100 MBit/s nach<br />

IEEE 805.2t. Derzeit verbreiten sich<br />

100/16/4-MBit/s-Adapter <strong>für</strong> Token<br />

Ring mit Autosensing-Fähigkeiten sehr<br />

schnell. Da mittlerweile auch preiswerte<br />

Desktop-Switches <strong>für</strong> Token Ring verfügbar<br />

sind, steht der Migration zum<br />

Switching in Token-Ring-Infrastrukturen<br />

nichts mehr im Wege. Bis Ende 2001 soll<br />

es deshalb dreimal mehr geswitchte Token-Ring-Lösungen<br />

geben als solche mit<br />

Shared-Architektur.<br />

TOKEN RING IN HETEROGENEN UM-<br />

GEBUNGEN Immer öfter finden sich in<br />

Unternehmen heterogene Infrastrukturen,<br />

in denen Ethernet- <strong>und</strong> Token-Ring-<br />

Segmente, überkommene Mainframe-<br />

Technologie <strong>und</strong> über TK-Leitungen zugeschaltete<br />

Remote-Mitarbeiter oder –<br />

LANline 10/2000 143


144 LANline 10/2000<br />

SCHWERPUNKT: HIGH-SPEED-LANS<br />

Die Edge-Geräte an den Grenzen der Segmente übernehmen die Frame-Übersetzung<br />

oder -Kapselung, während die Gigabit-IP-Switches im Core-Netzwerk nur mit IP-Paketen<br />

arbeiten<br />

Zweigstellen verb<strong>und</strong>en sind. Wegen des<br />

anschwellenden IP-Verkehrs müssen gerade<br />

die Betreiber solcher Infrastrukturen<br />

über kurz oder lang auf TCP/IP migrieren.<br />

Dabei bietet Gigabit-IP-Switching die<br />

Möglichkeit, auf IP umzusteigen <strong>und</strong><br />

gleichzeitig heterogene Netzwerkbereiche<br />

unter einem Dach zu vereinigen, ohne auf<br />

die jeweils spezifischen Vorteile der vorhandenen<br />

Technologien zu verzichten.<br />

Gigabit-IP-Switching bietet ein schnelles<br />

Layer-3-Backbone <strong>für</strong> den <strong>Daten</strong>verkehr<br />

in LAN-Workgroups, <strong>und</strong> zwar unabhängig<br />

davon, welche Protokolle auf Ebene 2<br />

in den einzelnen Segmenten verwendet<br />

werden. Die Geräte am Übergang zwischen<br />

Ethernet-, Token-Ring- oder anderen<br />

Bereichen <strong>und</strong> dem schnellen Backbone<br />

übernehmen die Übersetzung <strong>und</strong> Reformatierung<br />

der Frames, während der<br />

Gigabit-IP-Switch nur <strong>für</strong> das Switching<br />

der IP-<strong>Daten</strong> zuständig ist. Für das ursprüngliche<br />

Protokoll der einzelnen Segmente<br />

bleibt er “blind”. Anwender von Token<br />

Ring profitieren von dieser Entwicklung<br />

mehrfach:<br />

– Sie müssen nicht kostspielig zu anderen<br />

Netzwerktechnologien wechseln,<br />

um Gigabit-Geschwindigkeiten nutzen<br />

zu können.<br />

– Die Vorteile des Token-Ring-Protokolls<br />

bleiben erhalten.<br />

– Wo immer nötig, gibt es eine effiziente<br />

Integration mit Ethernet-Segmenten.<br />

EINHEITLICHE PRIORISIERUNGSME-<br />

CHANISMEN Je mehr multimediale <strong>Daten</strong><br />

über <strong>Netze</strong> fließen, desto wichtiger<br />

wird die gezielte Priorisierung von Anwendungen.<br />

Denn wo es beim Transport<br />

zum Beispiel eines Textes nichts ausmacht,<br />

dass die Bits ihr Ziel mit geringfügigen<br />

Zeitunterschieden erreichen,<br />

empfindet man dies etwa beim Video-<br />

Conferencing oder gar bei der IP-Telefonie<br />

als empfindliche Störung. Hier zeigt<br />

sich einer der traditionellen Vorteile von<br />

Token Ring: Die Mehrzahl der Token-<br />

Ring-Installationen arbeitet wann immer<br />

möglich mit Switching auf Ebene 2, <strong>und</strong><br />

nur wenn es die Anwendung erfordert auf<br />

Ebene 3 mit Routing-Mechanismen. <strong>Das</strong><br />

funktioniert deshalb, weil in Token Ring<br />

Verkehrskontrollmechanismen wie Automatic<br />

Broadcast Control (ABC) integriert<br />

sind. Dieser Mechanismus erkennt unterschiedliche<br />

Anwendungen <strong>und</strong> behandelt<br />

sie entsprechend unterschiedlich. Nur<br />

selten werden Token-Ring-Workgroups<br />

deshalb durch Unicast-, Broadcast- oder<br />

Multicast-<strong>Daten</strong>verkehr belastet. Aktuelle<br />

Token-Ring-Switches sind in der Lage,<br />

das IP-Netz auf Layer 2 effektiv zu segmentieren.<br />

Zusammen mit ABC sorgt das<br />

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Layer-2-Switching da<strong>für</strong>, dass traditionelle<br />

Anwendungen problemlos zusammen<br />

mit zeitsensiblen <strong>und</strong> Bandbreitenintensiven<br />

Multicast-Anwendungen laufen.<br />

Für die Vernetzung von Workgroups<br />

<strong>und</strong> Abteilungen kann man also weiter<br />

Token Ring mit Layer-2-Switching einsetzen.<br />

Für die anspruchsvolle Backbone-Connectivity<br />

sollten Multilayer-Switches der<br />

Gigabit-Klasse verwendet werden. Sie<br />

verfügen auf jeden Fall über Mechanismen<br />

zur dynamischen Verkehrskontrolle,<br />

die auch höchst anspruchsvollen Applikationen<br />

wie etwa Streaming Media gerecht<br />

werden. Viel Hoffnung wird dabei auf Filterfunktionen<br />

wie IGMP <strong>und</strong> GMRP gesetzt.<br />

IGMP (Internet Group Management<br />

Protocol, RFC 1112) beschreibt die Kommunikation<br />

zwischen Host <strong>und</strong> Router.<br />

Der Router im LAN schickt Query-Messages<br />

zum Host, um festzustellen, welche<br />

Gruppen Mitglieder im Netz haben, die<br />

Hosts antworten mit den Adressen der<br />

Gruppen, an denen sie teilnehmen. GMRP<br />

(GARP Multicast Registration Protocol,<br />

wobei GARP <strong>für</strong> Generic Attribute Registratuion<br />

Protocol steht) ist der Mechanismus<br />

des Priorisierungsstandards IEEE<br />

802.1p. GMRP wird zur Registrierung der<br />

Multicast-Gruppe bei kompatiblen Switches<br />

verwendet. Die Proirisierungstechnik<br />

nach 802.1p nutzt die im Header von Frames<br />

vorgesehenen vier Priority Bits, um<br />

Quality of Service (QoS) sicherzustellen.<br />

Gigabit IP im Detail<br />

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SCHWERPUNKT: HIGH-SPEED-LANS<br />

Bis vor kurzem ließ sich eine Priorisierung<br />

mit diesem Feld nur statisch <strong>und</strong> stationsspezifisch<br />

verwenden. Beispielsweise<br />

konnte man so einem Router-Port eine höhere<br />

Priorität zuweisen als einem Anwendersystem.<br />

Mittlerweile haben sich die<br />

Desktop-Betriebssysteme weiterentwickelt.<br />

Die Netzwerktreiber können nun<br />

das Prioritäts-Bit dynamisch <strong>für</strong> jede Sitzung<br />

neu setzen. Systeme, auf denen aktuell<br />

zeitkritische Anwendungen laufen,<br />

erhalten so automatisch eine höhere Priorität<br />

als eine Station, auf der zum Beispiel<br />

ein Text bearbeitet wird.<br />

Beide Mechanismen – IGMP <strong>und</strong><br />

GMRP – arbeiten allerdings nur dann<br />

Gigabit IP kombiniert herkömmliche LAN-Standards der IEEE mit neuen Internet-Standards<br />

der IETF. Im Einzelnen umfassen sie folgende Bereiche:<br />

– Layer-3-Routing (RIP, OSPF u.a.)<br />

– Aktive <strong>Daten</strong>flusskontrolle (802.1x)<br />

– Link-Aggregation (802.1d)<br />

– Regeln zum Aufbau virtueller LANs (802.1q)<br />

– Priorisierung von Frames (802.1p)<br />

– Dynamische Paketfilterung (IGMP)<br />

– Netzwerkmanagement (RMON, SNMP <strong>und</strong> MIB-Unterstützung)<br />

Workgroup- <strong>und</strong> Abteilungsnetze werden über Gigabit-Uplinks vom <strong>Daten</strong>zentrum oder<br />

zentralen Switches aus ans Backbone angeb<strong>und</strong>en. Dabei wird meist Glasfaser gemäß<br />

IEEE 802.3z verwendet: Dieses Medium bietet große Sicherheit, ist immun gegen die<br />

Beeinflussung durch benachbarte elektrische Spannungen <strong>und</strong> hat die nötige Reichweite.<br />

Nur bei kurzen Distanzen ist der Einsatz Gigabit-fähiger Kupferleitungen ratsam: ein 150-<br />

Ohm-Kabel kann bei Entfernungen bis 25 Meter eingesetzt werden, üblicher ist aber die<br />

Nutzung von 100-Ohm-Kabel (Kategorie 5), womit 100 Meter überbrückt werden können.<br />

LANline 10/2000 145


SCHWERPUNKT: HIGH-SPEED-LANS<br />

zuverlässig, wenn sie in jedem Layer-3-<br />

System eines Netzwerks korrekt implementiert<br />

sind. <strong>Das</strong> ist heute leider meistens<br />

nicht der Fall. Wurde ein Token-<br />

Ring-Frame mit den in dieser Technologie<br />

üblichen Methoden priorisiert, bevor<br />

er über ein Gigabit-IP-Backbone<br />

transportiert wird, behält er seine Priorisierung<br />

beim Transport über das gesamte<br />

Backbone bei.<br />

GIGABIT-IP-SYSTEME UND LEGACY-<br />

PROTOKOLLE Die größten Probleme<br />

beim Aufbau von geswitchten Gigabit-<br />

IP-Backbones werfen Legacy-Anwendungen<br />

auf. Sie basieren häufig auf Layer-2-Protokollen<br />

wie LLC (Link Layer<br />

Control) <strong>und</strong> Netbios bei der 3270-Emulation.<br />

Da diese Protokolle in der Regel in<br />

Token-Ring-Segmenten genutzt werden,<br />

die früher Bestandteil einer IBM System<br />

Networking Architecture (SNA) waren,<br />

gehen viel Firmen irrtümlich davon aus,<br />

dass Token Ring <strong>und</strong> diese Anwendungen<br />

die Migration zu IP behindern. <strong>Das</strong><br />

allerdings ist nicht der Fall. Denn Token<br />

Ring ist, wie oben beschrieben wurde,<br />

durchaus in der Lage, IP-<strong>Daten</strong>verkehr<br />

effizient <strong>und</strong> applikationsbezogen differenziert<br />

zu befördern.<br />

Nötig ist vielmehr ein Gigabit-IP-<br />

Switch, der auch nicht routbaren Verkehr<br />

<strong>und</strong> <strong>Daten</strong>, die nicht in Form von IP-Paketen<br />

angeliefert werden, transportieren<br />

kann. Auf Abteilungsebene eignen sich<br />

hier<strong>für</strong> Gigabit-fähige Workgroup-Systeme<br />

<strong>für</strong> Token Ring. Sie verfügen über<br />

hochentwickelte Technologien <strong>für</strong> die<br />

Übersetzung <strong>und</strong> das Switching von Frames.<br />

Mit ihnen ist der Multiprotokoll-Zugang<br />

von Token Ring auf ein geswitchtes<br />

Gigabit-IP-Backbone möglich: IP-Frames<br />

werden auf Ebene 3 über das Gigabit-Backbone<br />

geswitcht oder geroutet,<br />

Frames mit <strong>Daten</strong>formaten anderer Protokolle<br />

werden entweder übersetzt oder<br />

auf Ebene 2 über das Gigabit-Backbone<br />

geswitcht <strong>und</strong> transportiert.<br />

Auch hinsichtlich der Verkabelung haben<br />

Token-Ring-Nutzer einige Vorteile:<br />

<strong>Das</strong> geschirmte Type-1-Kabel von IBM<br />

ist in Token Ring-Umgebung die am weitesten<br />

verbreitete Lösung. Dieser Kabel-<br />

146 LANline 10/2000<br />

Madge.connect goes Gigabit<br />

Madge.connect – nach dem Ausstieg von IBM <strong>und</strong> Olicom heute bedeutendster unter den<br />

sehr wenig verbliebenen Playern im Token Ring-Markt – garantiert den Token-Ring-<br />

Anwendern mit einer Roadmap von Technologien <strong>und</strong> Produkten, dass sie die Vorteile der<br />

einst ernsthaften Ethernet-Konkurrenz-Technologie auch in Gigabit-IP-Infrastrukturen weiter<br />

nutzen können. So will Madge.connect Switched-Backbone-Lösungen <strong>für</strong> Umgebungen<br />

mit zahlreichen Token-Ring-Workgroups anbieten. Ein Beispiel da<strong>für</strong> ist der Smart-Gig-Integrator.<br />

Die Switching-Architektur dieses Systems ist unabhängig von den Protokollen auf<br />

MAC-Ebene. Sie kann IP-Pakete mit Leitungsgeschwindigkeit filtern, weiterleiten <strong>und</strong> routen.<br />

Die auf den Quell- oder Zielsystemen verwendete Workgroup-Technologie spielt dabei<br />

keine Rolle. Die Edge-Systeme der Token-Ring-Segmente, zum Beispiel Workgroup-Switches,<br />

übernehmen die Übersetzung oder Kapselung der Pakete, sodass der Gigabit-IP-<br />

Switch einen passenden <strong>Daten</strong>strom erhält. Diese Geräte unterstützen auch Legacy-Protokolle<br />

ohne Routing-Funktionen wie LLC oder Netbios. Dieser Multilayer-Switch soll kompatibel<br />

zu den zukünftigen Gigabit-Komponenten <strong>für</strong> Token-Ring-Switches von Madge.connect<br />

sein. Die Gigabit-Schnittstellen der Layer-3-IP-Switches verwenden Netzwerkadressierung<br />

<strong>und</strong> Frame-Formatierung nach IEEE 802.3. Madge.connect nutzt an dieser Stelle seine<br />

Translational-Switching-Technologie auch <strong>für</strong> Gigabit-Geschwindigkeiten. Damit können<br />

Token-Ring-Anwender ein skalierbares, zuverlässiges Gigabit-IP-Netz installieren, ohne die<br />

Vorteile von Token Ring aufzugeben.<br />

Noch <strong>für</strong> dieses Jahr plant Madge.connect die Einführung eines Workgroup-Switches <strong>für</strong><br />

100/16/4-MBit/s-Token-Ring. Er soll die Produktserie Desk-Stream ergänzen. <strong>Das</strong> System<br />

ist durch ein Gigabit-Uplink-Modul erweiterbar, über das eine direkte Verbindung zum IP-<br />

Backbone hergestellt werden kann. Große Frame-Formate werden auch beim Gigabit-<br />

Uplink unterstützt, sodass dieser Vorteil von Token-Ring-Infrastrukturen auch in Gigabit-<br />

IP-Umgebungen gewahrt bleibt. Jumbo-Frames bis 8 KByte werden übersetzt, ohne sie zu<br />

fragmentieren. Die Technologie sei kompatibel zu allen Gigabit-Switches, die Jumbo-Frames<br />

unterstützen.<br />

Für den Desktop-Bereich setzt Madge.connect vor allem auf die Bereitstellung einer dedizierten,<br />

geswitchten Vollduplex-Anbindung <strong>für</strong> jeden Anwender. So steigen Zuverlässigkeit,<br />

Geschwindigkeit <strong>und</strong> Leistung des Netzwerks, obwohl die Kosten pro Port geringer sind als<br />

bei Verwendung eines Shared-Hub.<br />

Schließlich hat Madge.connect im November letzten Jahres eine Kooperation mit Intel<br />

angekündigt. Dabei sollen Multi-Gigabit-Lösungen <strong>für</strong> konvergierende Token-Ring- <strong>und</strong><br />

Ethernet-Netzwerke entstehen. Auf Basis der Netzwerktechnologie von Intel kann<br />

Madge.connect sehr schnell Gigabit-IP-Switching-Lösungen auf den Markt bringen. So will<br />

das Unternehmen noch in diesem Jahr standardkonforme Komponenten <strong>für</strong> IP-Backbone-<br />

Switching <strong>und</strong> optimierte Systeme <strong>für</strong> den Zugang zu Gigabit-IP-Infrastrukturen <strong>für</strong> die<br />

16/4- <strong>und</strong> 100/16/4-MBit/s-Systeme ausliefern.<br />

typ ist zwar, verglichen mit der ungeschirmten<br />

Variante, relativ unflexibel,<br />

da<strong>für</strong> schirmt er aber elektrische Störungen<br />

sehr gut ab, ist robuster <strong>und</strong> überbrückt<br />

größere Distanzen. Mit dem IEEE-<br />

802.5t-Standard wurde dieser Kabeltyp<br />

<strong>für</strong> Token-Ring-<strong>Netze</strong> bis 100 MBit/s<br />

spezifiziert. Ein Umstieg auf eine einheitliche<br />

UTP-Verkabelung <strong>für</strong> Telefonanlage<br />

<strong>und</strong> LAN, wie er in Ethernet-Umgebungen<br />

oft vollzogen wird, verbietet<br />

sich allerdings häufig angesichts hoher<br />

Kosten <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen Betriebsunterbrechung.<br />

Der Vorteil der<br />

Typ-1-Verkabelung liegt darin, dass sie<br />

beim Upgrade auf 100 MBit/s von 16/4-<br />

MBit/s-Token-Ring-Umgebungen weiter<br />

genutzt werden kann.<br />

Die nächste Generation von 100/16/4<br />

Workgroup-Switches <strong>für</strong> Token Ring-<br />

Umgebungen soll auch den Vollduplex-<br />

Zugang mit 100 MBit/s auf Desktop-Systeme<br />

unterstützen. Optional kann man in<br />

diese Geräte ein Gigabit-Uplink zum<br />

Backbone integrieren, über das die Token-<br />

Ring-Workgroups dann direkt ans Core-<br />

Netz angeschlossen <strong>und</strong> damit ins heterogene<br />

Gesamtsystem eingeb<strong>und</strong>en sind.<br />

(Ingo Rosenbaum/sm)<br />

Ingo Rosenbaum ist Technical Manager<br />

Central Europe bei Madge.connect.<br />

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SCHWERPUNKT: HIGH-SPEED-LANS<br />

WIRE-SPEED, NON-BLOCKING STACK<br />

“New Wave”<br />

im Gigabit-Switch<br />

Jede Hochleistungs-Stacking-Architektur muss garantieren, dass Pakete<br />

an alle Ports in allen Switches im Stack ohne Verzögerung versendet werden,<br />

ohne die Übertragung zu blockieren. Ein ”wire-speed, non-blocking<br />

Stack” benötigt ein Hochgeschwindigkeits-Interface, um alle Ports direkt<br />

zur Switching Fabric zu verbinden. Mit dem Nuwave-Stack-Design ist es<br />

Network Peripherals als einem der ersten Anbieter gelungen, diese Art von<br />

Switches zu realisieren.<br />

Der ständig wachsende Bedarf an Bandbreite<br />

führt heute mehr <strong>und</strong> mehr zur<br />

High-Speed-Switching-Technologie, die<br />

sich aufgr<strong>und</strong> neuer Entwicklungen im<br />

Multi-Layer-Fast-Ethernet- <strong>und</strong> Gigabit-<br />

Switch-Bereich als kosteneffiziente <strong>und</strong><br />

einfach zu installierende Lösung entpuppt<br />

hat. So ist es an den Netzwerkmanagern<br />

<strong>und</strong> Switch-Designern, eine effektive <strong>und</strong><br />

kostengünstige Lösung zur Bewältigung<br />

des Wachstums zu finden, ohne Netzwerk-<br />

Performance einzubüßen. Netzwerkeinschränkungen<br />

aufgr<strong>und</strong> wachsender Benutzeranzahl<br />

ist unakzeptabel. Neuere Applikationen<br />

sollten bei geringeren Betriebskosten<br />

über größere Bandbreite <strong>und</strong> einfaches<br />

Management verfügen. Bisher waren<br />

die Lösungen <strong>für</strong> solche Anforderungen<br />

sehr begrenzt <strong>und</strong> hauptsächlich “investitionsfreudigen”<br />

Firmen vorbehalten. Kostengünstige<br />

Lösungen waren da eher selten.<br />

<strong>Das</strong> Angebot war von vergleichsweise teuren<br />

Chassis-basierenden Lösungen bezie-<br />

Stack-Konzepte im Vergleich<br />

148 LANline 10/2000<br />

hungsweise von kaskadierten Lösungen<br />

mit begrenzter Leistung dominiert. Die<br />

ideale Lösung <strong>für</strong> kleine <strong>und</strong> mittelständische<br />

Unternehmen, um Wachstums- <strong>und</strong><br />

Leistungsanforderungen gerecht zu werden,<br />

ist ein kostengünstiger, stapelbarer<br />

Switch, der sich komplett als eine Einheit<br />

darstellt. Stapelbare Switches gibt es jedoch<br />

in den verschiedensten Varianten <strong>und</strong><br />

die zugr<strong>und</strong>e liegende Technologie ist nicht<br />

immer geeignet, die Netzwerk-Performance<br />

tatsächlich zu verbessern.<br />

STAPELBAR IST NICHT GLEICH STA-<br />

PELBAR Von stapelbaren Switches<br />

spricht man, wenn ein “Master”-Switch<br />

mit einem oder mehreren untergeordneten<br />

(Slave-) Switchen verb<strong>und</strong>en werden kann<br />

<strong>und</strong> das System trotzdem als logisches<br />

Ganzes verwaltet wird. Hauptsächlich als<br />

stand-alone mit fester Konfiguration gebaut,<br />

ist diese Art von Switch normalerweise<br />

ein Singleboard-System, das unab-<br />

hängig mit eigener Stromversorgung funktioniert.<br />

Eine Erweiterung <strong>und</strong> somit höhere<br />

Port-Dichte erzielt man durch die Verbindung<br />

mehrerer Switches, <strong>und</strong> nicht wie<br />

bei Chassis-basierenden Systemen, durch<br />

Hinzufügen von Expansion Boards. Ein<br />

stapelbarer Switch wird mit anderen Switches<br />

gleicher oder ähnlicher Größe durch<br />

Peer-to-Peer oder die Master-Slave-Variante<br />

verb<strong>und</strong>en.<br />

Ein wesentlicher Faktor in einem<br />

Switch ist das Blocking, beziehungsweise<br />

eben Non-Blocking. Im Gr<strong>und</strong>e bedeutet<br />

Blocking, dass ein Switch <strong>Daten</strong>verkehr<br />

aufgr<strong>und</strong> von fehlender Bandbreite<br />

nicht weiterleiten kann. Technisch<br />

betrachtet ist der Paket-Transfer<br />

blockiert, wenn nicht genügend Bandbreite<br />

vorhanden ist, um alle Pakete mit<br />

höchstmöglichster Geschwindigkeit weiterzuleiten.<br />

Pakete können extern<br />

während der Weiterleitung von Switch zu<br />

Switch als auch intern im Switch<br />

blockiert werden. Interne Blockaden lassen<br />

sich in der Regel durch komplexes<br />

Buffering <strong>und</strong> Queueing verhindern,<br />

während Blockaden zwischen den Switches<br />

lediglich eine Frage von ausreichender<br />

Bandbreite <strong>für</strong> Wire-Speed-Paket-<br />

Transfer sind. Der Knackpunkt bei vielen<br />

gestapelten Switches sind Blockaden<br />

zwischen den Switch-Stacks.<br />

Switches werden in der Praxis heute oft<br />

schon als stapelbar bezeichnet, wenn sie<br />

untereinander mit einem einfachen Gigabit-Uplink<br />

pro Switch verb<strong>und</strong>en werden<br />

können. Diese Methode vergeudet nicht<br />

nur Switch-Ressourcen durch Inanspruchname<br />

eines Gigabit-Links, es bedeutet<br />

ebenfalls uneffektives Design, das<br />

hohe Blockaden <strong>und</strong> Paketverlust zwischen<br />

den Geräten hervorrufen kann. Andere<br />

Designs wiederum verwenden ein<br />

“virtual chassis”-Konzept, bei dem ein<br />

separater Switch als “Verkehrspolizist”<br />

verwendet wird, um die Switches zu verbinden.<br />

Dies erfolgt wiederum mit Hilfe<br />

von Gigabit-Ports, die wire-speed Transfers<br />

nicht möglich machen <strong>und</strong> Blockaden<br />

hervorrufen. Dieses Switches wären<br />

vielleicht richtiger mit “linked” als mit<br />

“stacked” betitelt. Ihre Qualifikation zum<br />

“echten” stapelbaren Switch lässt sich<br />

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zusammengefasst aus folgenden Gründen<br />

in Frage stellen:<br />

– Die externen Gigabit-Links rufen mitunter<br />

extreme Blockaden hervor.<br />

– Die Verbindungen belegen Switches<br />

Ports.<br />

– In vielen Fällen lassen sie sich nicht<br />

einmal als Einheit verwalten.<br />

HIGH-SPEED-STACKING-BUS Wenn man<br />

also Blockaden im Stack-Interface sicher<br />

vermeiden will, braucht man einen externen<br />

High-Speed-Bus, um die einzelnen Switches<br />

miteinander zu verbinden. Dieses Interface<br />

verbindet die Ports an den untergeordneten<br />

stapelbaren Switches direkt mit<br />

der Switching-Fabric am Master-Switch.<br />

Um auch Blocking zwischen den Switches<br />

zu vermeiden, muss ein stapelbarer Switch<br />

ebenso in der Lage sein, den kompletten <strong>Daten</strong>verkehr<br />

von einem beliebigen Switch-<br />

Port zu einem beliebigen anderen Switch-<br />

Port eines beliebigen Switches im Stack<br />

weiterzuleiten. Beim Beispiel eines Single-<br />

Gigabit-Uplinks, das zur Verbindung von<br />

zwei Switches mit 24 Fast Ethernet-Ports<br />

verwendet wird, benötigt man weniger als<br />

die Hälfte der Bandbreite, die notwendig ist,<br />

um Blocking zwischen den beiden Switches<br />

zu vermeiden. Bei Full-Duplex liefert der<br />

Single-Uplink nur 2 GBit/s Bandbreite anstatt<br />

der 4,8 GBit/s, die zur Weiterleitung<br />

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von Paketen mit wire-speed über alle 24<br />

Fast Ethernet-Ports, die ebenfalls full duplex<br />

laufen, notwendig sind.<br />

Beim Nuwave-Architecture Stacking-<br />

Design werden alle 24 Ports eines Fast<br />

Ethernet Stackable Switches direkt mit<br />

der 64 GBit/s Cross Point Matrix des<br />

Master-Switches verb<strong>und</strong>en. Für diese<br />

Verbindung werden von NPI entwickelte<br />

High-Speed Stacking Interface Application<br />

Specific Integrated Circuits (ASICs)<br />

verwendet, die jeweils in den Haupt- als<br />

auch die untergeordeten Switches eingebaut<br />

sind. <strong>Das</strong> Stacking-Interface-ASIC<br />

ist ein digitales <strong>Daten</strong>-Interface zwischen<br />

dem NuwaveArchitecture Master-Switch<br />

<strong>und</strong> dessen untergeordneten Switchen<br />

<strong>und</strong> dient als Mechanismus zur<br />

SCHWERPUNKT: HIGH-SPEED-LANS<br />

Für die Verbindung zweier Switches im Stack stellt Nuwave knapp doppelt so viel Bandbreite<br />

zur Verfügung wie maximal beansprucht werden kann<br />

– Erhöhung der Port-Dichte,<br />

– um Non-blocking-Verkehr zwischen<br />

den Switches zu ermöglichen <strong>und</strong><br />

– um CPU-zu-CPU-Kommunikation<br />

zwischen dem Master-Switch <strong>und</strong> den<br />

untergeordneten Switches zu erlauben.<br />

Zum Transfer <strong>und</strong> Empfang über das<br />

Stack-Serial-Interface (SSI) konvertiert<br />

das Stacking-Interface-ASIC die parallelen<br />

<strong>Daten</strong> von der Switching-Fabrik in serielle<br />

<strong>Daten</strong> <strong>und</strong> umgekehrt. Dieses Interface<br />

umfasst je zwei externe 10-Bit<br />

PMA/PMD SERDES (Physical Medium<br />

Attachment/Physical Medium Dependent<br />

Serializer/De-serializer) <strong>und</strong> vier full-duplex<br />

serielle Links mit 2 GBit/s <strong>Daten</strong>transferrate.<br />

Ein wichtiger Aspekt dieses<br />

Designs ist die Trennung der Bandbreite<br />

LANline 10/2000 149


SCHWERPUNKT: HIGH-SPEED-LANS<br />

von 8 GBit/s zwischen dem Master-Switch<br />

<strong>und</strong> einem untergeordneten Switch in vier<br />

separate Kanäle mit 2 GBit/s – drei <strong>Daten</strong>kanäle<br />

<strong>und</strong> ein Kontrollkanal. Die drei<br />

<strong>Daten</strong>kanäle sorgen <strong>für</strong> <strong>Daten</strong>transfer zwischen<br />

den Ports. Jeder Kanal verbindet eine<br />

Gruppe von acht Fast Ethernet-Ports mit<br />

der Switching-Fabrik <strong>und</strong> erlaubt somit<br />

eine Bandbreite von 2 GBit/s <strong>für</strong> <strong>Daten</strong>ladungen,<br />

die maximal bis zu 1,48 GBit/s<br />

Bandbreite beanspruchen könnten. Der<br />

vierte Link ist der CPU <strong>und</strong> dem Transfer<br />

von Kontrollpaketen wie Flow Control Information<br />

<strong>und</strong> Port- <strong>und</strong> Buffer-Status zugeordnet.<br />

Ein Input-FIFO (First-in-firstout)<br />

“schaltet” sich in eine Paketsequenz<br />

zum Transfer über das SSI ein. Auf der<br />

Empfängerseite steht ein weiteres FIFO<br />

zur Verfügung, um sechzehn 32-Bit-Worte<br />

vom SSI zu empfangen. In der CPU sind<br />

Interrupts einprogrammiert, die signalisieren,<br />

wenn im Sende- oder Empfänger-Buffer<br />

Platz frei ist <strong>und</strong> ob diese Buffer leer<br />

oder voll sind.<br />

SINGLE-ENTITY-MANAGEMENT In einem<br />

Nuwave-Architecture-Stack erweitert<br />

die Management-Software im Master-<br />

Switch ihre Leistung über die Ports der untergeordneten<br />

Switches. Diese verlassen<br />

sich daher auf die größere Leistungsfähigkeit<br />

des Master-Switches. Die Master-<br />

CPU unterhält ein gemeinsames Managementsystem,<br />

das alle Ports im Stack als seine<br />

eigenen betrachtet, was die Aktivitäten<br />

auf den untergeordneten Switches im<br />

Netzwerk wiederum transparent macht.<br />

Der Master-Switch kommuniziert mit<br />

den untergeordneten Switches über das<br />

Stacking Interface-ASIC. Ein besonderer<br />

ASIC-Kanal erlaubt dem Master direkten<br />

Zugriff auf jeden untergeordneten<br />

Stacking Interface-ASIC <strong>und</strong> die CPU, um<br />

einen beliebigen Port auf einem beliebigen<br />

Switch im Stack zu kontrollieren <strong>und</strong> zu<br />

verwalten. Zur Kommunikation über diesen<br />

Kontrollkanal verwenden die beiden<br />

Switch-Arten ein einfaches Data-Link-Layer-Protokoll.<br />

Anforderungen vom Master<br />

an den unteren Switch werden anhand einer<br />

Reihe von vordefinierten Nachrichten im<br />

Netzwerk-Layer durchgeführt. In der Zwischenzeit<br />

fasst eine Reihe von Interface-<br />

150 LANline 10/2000<br />

Routinen die Data-Link-Informationen zusammen,<br />

sodass der Master von der Low-<br />

Level- Kommunikation zwischen den beiden<br />

Switch-Arten gar nichts wissen muss.<br />

DISTRIBUTED PROCESSING Jeder untergeordnete<br />

Switch verfügt über seine eigene<br />

CPU zur Verwaltung <strong>und</strong> Konfiguration<br />

des Fast Ethernet Front-End <strong>und</strong> der<br />

MAC-ASICs. Jede dieser CPUs programmiert<br />

nicht nur die ASICs als Antwort auf<br />

die Befehle des Master-Switches, sondern<br />

verfügt auch über eigene Layer-2-Switch-<br />

Funktionen zur lokalen Rationalisierung<br />

KEYSTONE24mgMASTER<br />

64 GBit/s<br />

Crosspoint<br />

Matrix<br />

Switch<br />

Fabric<br />

Access<br />

Arbeiter<br />

64 GBit/s<br />

64 GBit/s<br />

64 GBit/s<br />

Packet Data<br />

Control Data<br />

Management<br />

ASIC<br />

Stack<br />

Interface<br />

ASIC<br />

Interner Aufbau der Nuwave-Switch-Architektur<br />

des Verkehrs. Auf Layer-2-Ebene bearbeitet<br />

jeder untergeordnete Switch die lokalen<br />

Prozesse von:<br />

– MAC-Adressen Learning- Spanning<br />

Tree Checking- 802.1D VLAN <strong>und</strong> Priority<br />

Tagging- Multicast Processing-<br />

Port-, Protokoll- <strong>und</strong> MAC-Adressenbasierende<br />

VLANs<br />

In Layer 3 <strong>und</strong> Layer 4 verwaltet der<br />

Master:<br />

– Route Cache des untergeordneten Switches,<br />

sodass Layer 3 Processing lokal<br />

durchgeführt werden kann<br />

– IP Subnet-basierende VLANs<br />

– Alle QoS- <strong>und</strong> Managementregeln (Policies)<br />

an allen Ports der untergeordneten<br />

Switches<br />

Durch dieses Design ist es vergleichsweise<br />

einfach, später Upgrades durchzuführen.<br />

Firmware-Upgrades am Master<br />

wie beispielsweise zukünftige Erweiterungen<br />

auf Advanced Quality of Service<br />

(QoS) <strong>und</strong> Policy-Based-Managementfunktionen<br />

werden dann ebenfalls auf die<br />

Ports der untergeordneten Switche im<br />

Stack übertragen.<br />

ZUSAMMENFASSUNG Die Verwendung<br />

von wertvollen Gigabit-Links zum Kaskadieren<br />

oder Verbinden von Switches<br />

schränkt die Leistung des Gesamtsystems<br />

ein <strong>und</strong> ist nicht besonders effizient in Bezug<br />

auf den Umgang mit den vorhandenen<br />

Ressourcen. Anstatt Gigabit-Uplinks oder<br />

Trunking Fast Ethernet-Ports zur Verbindung<br />

von Switches zu verwenden, verwan-<br />

2 GBit/s<br />

2 GBit/s<br />

2 GBit/s<br />

Packet Data<br />

2 GBit/s<br />

Control Data<br />

KEYSTONE24mgMASTER<br />

Stack<br />

Interface<br />

ASIC<br />

2 GBit/s<br />

2 GBit/s<br />

2 GBit/s<br />

Fast<br />

Ethernet<br />

Routing<br />

Engine<br />

ASIC<br />

Fast<br />

Ethernet<br />

Routing<br />

Engine<br />

ASIC<br />

Fast<br />

Ethernet<br />

Routing<br />

Engine<br />

ASIC<br />

8-Port<br />

MAC<br />

ASIC<br />

8-Port<br />

MAC<br />

ASIC<br />

8-Port<br />

MAC<br />

ASIC<br />

delt das High-Speed-Stacking-Interface<br />

vergleichsweise “dumme” <strong>und</strong> damit kostengünstige<br />

untergeordnete Switches in<br />

Expansion Module des Masters. Der Chassis-ähnliche<br />

Ansatz, um Port-Dichte zu<br />

vergrößern, bietet in Form eines kostengünstigen<br />

Stacks eine hohe Performance<br />

<strong>und</strong> Modularität. Außerdem erhält er auch<br />

alle wertvollen Switch-Ports <strong>für</strong> andere<br />

Netzwerkverbindungen. Die Technologie<br />

erlaubt einfaches <strong>und</strong> doch umfangreiches<br />

Management aller Stack-Ports als eine<br />

Einheit.<br />

(Wiebe de Vres/sm)<br />

Wiebe De Vres ist Managing Director<br />

Europe bei Network Peripherals.<br />

Info:<br />

Network Peripherals<br />

Tel.: 0031/348432444 (Holland)<br />

Web: www.npi.com<br />

www.lanline.de


152 LANline 10/2000<br />

www.lanline.de<br />

Hersteller Produktname store and forward<br />

3Com Super Stack II Switch ● 2-3 ● ● ● 120 132 54 6 ● 48 ● ● ● ● ● ●<br />

4007<br />

Super Stack II Switch ● ● 11 ● ● ● ●<br />

3300<br />

Atopnet Ethernet Switch ● 2 2-3 ● ● ● 32 2 4 ● ● ● ●<br />

AESP Focus 7005 ● 2 ● ● 0,5/12<br />

Focus 7010 ● 2 8 ● ● ● 0,5/12<br />

Focus 7030 ● 2 16 ● ● ● 0,5/12<br />

Focus 7520 ● 2 12 12 ● ● 0,5/12<br />

Focus 7530 ● 2 1 16 ● ● ● 0,5/12<br />

Focus 7540 ● 2 1 24 ● ● ● 0,5/12<br />

Acer Computer ALW-6M16H ● ● 2-3 ● ● 14 ● 2 ● ● ● ● ● ● 2 16<br />

ALW-3M16 ● ● 2 14 ● 2 ● ● ● ● ● ● 2 16<br />

ALW-3024 ● 2 24 ● 4,8 ● 6<br />

ALW-3016 ● 2 16 ● 4,2 ● 1<br />

ALW-6005 ● 2 5 1 ● 1<br />

ALW-6008 ● 2 8 1,6 ● 1<br />

ALW-6016 ● 2 16 3,2 ● 1<br />

Alcatel Omni S/R ● 7 ● ● ● 192 96 256 32 ● ● ● 9 ● 22 ● ● ● ● 8/8 56/56<br />

Omni Core 5010 ● 3 ● ● ● ● 20 2 ● 10 ● ● ● ● ● ● 8/8<br />

Omni Core 5052 ● 3 ● ● ● ● 240 240 73 ● 14 ● 32 ● ● ● ● ● ● 8/56<br />

Omni Access 512 ● 3 ● ● ● 12 ● ● ● ● ● 4/4 32/32<br />

Allied Telesyn AT-8324SX ● 2 4 96 2 2 ● ● 4 8,8 ● ● ● ● ● ●<br />

International AT-8224XL ● 2 4 32 2 2 ● 14 ● ● ● ● ● 12 12<br />

▼<br />

Switching-<br />

Verfahren<br />

cut through<br />

adaptive Switching<br />

Marktübersicht: Ethernet-Switches<br />

Arbeitsweise<br />

des<br />

Switch<br />

Single Layer (Ebene)<br />

Multi-Layer (Ebenen)<br />

Layer-3 Routing<br />

Protokolle<br />

Interior Gateway<br />

Routing Protocol (IGRP)<br />

Enhanced IGRP (EIGRP)<br />

Open Shortest Path First (OSPF)<br />

Border Gateway Protocol<br />

Version 4 (BGP 4)<br />

Routing Information Protocol<br />

Version 1 (RIP1)<br />

Routing Information Protocol<br />

Version 2 (RIP2)<br />

AT-8216FXL ● 2 20 8 2 2 ● 14 ● ● ● ● ● 8 8<br />

AT-9006SX ● 2 4 8 8 2 ● 16 ● ● ● ● ● 12 12<br />

AT-GS904SX ● 2 4 ●<br />

AT-GS903SX ● 2 1 1 1 3 ●<br />

AT-FS724i ● 2 24 24 24 ● 3/3<br />

AT-FS716 ● ● 2 16 16 16 ●<br />

AT-FS709FC ● ● 2 8 8 1 8 ●<br />

AT-FS708 ● ● 2 8 8 8 ●<br />

AT-FS705 ● ● 2 5 5 5 ❋<br />

10BaseT<br />

10BaseFL<br />

Anzahl Ports (max.)<br />

100BaseTX<br />

100BaseFX<br />

10/100-Ports<br />

Gigabit-Ports<br />

weitere<br />

Anschlüsse<br />

ATM<br />

FDDI<br />

Token Ring<br />

Anzahl Slots<br />

Gehäuse Backplane<br />

Ausführung als stapelbarer Switch<br />

Ausführung als 19-Zoll-Rahmen<br />

Anzahl stapelbarer Switches<br />

max. Durchsatz (GBit/s)<br />

Management<br />

Non-Blocking<br />

über SNMP<br />

über RMON<br />

über RMON 2<br />

RMON im Switch integriert<br />

Unterstützung von<br />

out-of-band-Management<br />

auf IPv6 aufrüstbar<br />

Flash-Memory<br />

(Standard/max. MByte)<br />

Speicherausbau<br />

RAM<br />

(Standard/max. MByte)<br />

SCHWERPUNKT: HIGH-SPEED-LANS


154 LANline 10/2000<br />

www.lanline.de<br />

Hersteller Produktname store and forward<br />

Alteon ACE Director 3 ● 2-7 ● ● 8 1 ● 8 ● ● ● 2 22<br />

Websystems ACE Director 4 ● 2-7 ● ● 2 1 ● 8 ● ● ● ● 8 48<br />

ACE Switch 180e ● 2-7 ● ● 8 9 ● 8 ● ● 2 22<br />

ACE Switch 184 ● 2-7 ● ● 9 9 ● 8 ● ● ● 8 48<br />

Alteon 708 ● 2-7 ● ● ● 64 16 8 ● 90 ● ● ● ● 64<br />

Alteon 714 ● 2-7 ● ● ● 128 14 ● 180 ● ● ● ● 64<br />

Avaya Cajun P880 4 ● ● ● ● ● 160 768 128 ● 17 ● 139 ● ● ● ●<br />

Cajun P120 ● 2 2 32 2 1 ● ● 4 ● ● ● ● ●<br />

Cajun P220 ● 2 2 4 8 1 ● 31, 68 ● ● ● ●<br />

Cajun P330R ● 4 ● ● ● ● ● 2 64 2 ● 1 ● 10 4 ● ● ● ● ●<br />

Cajun P330 ● 2 2 26 64 2 ● 1 ● ● 10 4 ● ● ● ● ●<br />

Cajun P550R 4 ● ● ● ● ● 60 60 288 48 ● 7 ● 55 ● ● ● ● ●<br />

Cisco Catalyst 3508G XL 2 8 ● ● 16 10 ● ● 4 8<br />

Catalyst 3548 XL 2 48 2 ● ● 16 10 ● ● 4 8<br />

Catalyst 3524 XL 2 24 2 ● ● 16 10 ● ● 4 8<br />

Catalyst 2924 XL 2 3 24 ● 16 3,2 ● ● 4 8<br />

Catalyst 2948G-L3 ● ● ● ● 48 2 ● 22 ● ● 12 64<br />

Catalyst 6000 ● ● 3 ● ● ● ● ● ● ja ja ja ja ● 6-9 ● 256 ● ● ● ● ● ●<br />

Catalyst 6509 ● 2/3 ● ● ● ● ● ● 142 192 384 130 ● 9 ● 256/32 ● ● 24 64/<br />

128<br />

Compu-Shack Gigaline 2016 ● 2-3 16 2 ● 9,6<br />

Switchline 16F ● 2-3 16 ● 1,6 ●<br />

Switchline 8F ● 2-3 8 ● 1,6 ●<br />

Gigaline 400 ● 2-3 4 9,6 ●<br />

Switchline 8EL ● 2-3 8 2,1 ●<br />

Switchline 24A ● 2-3 1 24 ● 4,8 ●<br />

Switchline 16A 2-3 1 16 ● 4,8 ●<br />

Switchline 4A-FO ● 2-3 1 4 1 ●<br />

Cyber IQ Systems Hyperflow 3 ● 2 24 1 ● 3,2 ● 4/8 16/64<br />

D-Link DES-6000 16 12 2 2 21,3 ●<br />

Extreme Networks Summit 24 ● 3 ● ● ● ● 24 1+1 ● 8,5 ● ● ● ● ●<br />

Summit 48 ● 3 ● ● ● ● 48 2+2 4 ● 17,5 ● ● ● ●<br />

Fibercraft Installationsswitch ● ja<br />

10/100 E200<br />

Fo<strong>und</strong>ry Networks Fastiron II Plus/II GC ● 2-3 ● ● ● ● 336 144 64 9 ● 240 ● ● ● ● 4/4 128<br />

▼<br />

Switching-<br />

Verfahren<br />

cut through<br />

adaptive Switching<br />

Arbeitsweise<br />

des<br />

Switch<br />

Single Layer (Ebene)<br />

Multi-Layer (Ebenen)<br />

Layer-3 Routing<br />

Protokolle<br />

Interior Gateway<br />

Routing Protocol (IGRP)<br />

Enhanced IGRP (EIGRP)<br />

Open Shortest Path First (OSPF)<br />

Border Gateway Protocol<br />

Version 4 (BGP 4)<br />

Routing Information Protocol<br />

Version 1 (RIP1)<br />

Routing Information Protocol<br />

Version 2 (RIP2)<br />

10BaseT<br />

10BaseFL<br />

Anzahl Ports (max.)<br />

100BaseTX<br />

Bigiron 15000 ● 2-3 ● ● ● ● 336 352 120 15 ● 240 ● ● ● ● 4/4 256/<br />

100BaseFX<br />

10/100-Ports<br />

Gigabit-Ports<br />

weitere<br />

Anschlüsse<br />

ATM<br />

FDDI<br />

Token Ring<br />

Anzahl Slots<br />

Gehäuse Backplane<br />

Ausführung als stapelbarer Switch<br />

Ausführung als 19-Zoll-Rahmen<br />

Anzahl stapelbarer Switches<br />

max. Durchsatz (GBit/s)<br />

Management<br />

Non-Blocking<br />

über SNMP<br />

über RMON<br />

über RMON 2<br />

RMON im Switch integriert<br />

Unterstützung von<br />

out-of-band-Management<br />

auf IPv6 aufrüstbar<br />

Flash-Memory<br />

(Standard/max. MByte)<br />

Speicherausbau<br />

RAM<br />

(Standard/max. MByte)<br />

512<br />

SCHWERPUNKT: HIGH-SPEED-LANS


156 LANline 10/2000<br />

www.lanline.de<br />

Hersteller Produktname store and forward<br />

Fo<strong>und</strong>ry Networks Fastiron 4802 ● 2-3 ● ● ● ● 48 2 240 ● ● ● 8/8 128/<br />

(Forts. v. S. 154) 128<br />

Netiron 1500 ● 2-3 ● ● ● ● 336 352 120 ● 15 ● 240 ● ● ● ● ● 4/80 512/<br />

512<br />

Garrett DS80F ● 1 8 1<br />

QS 5116 ● 1 16 16 1 ●<br />

4K8 ● 1 8 1 ●<br />

4K16 ● 1 2 16 1 ●<br />

4K24 ● 1 2 24 1 ●<br />

4K220 ● 1 40 1 ●<br />

Hewlett-Packard Procurve 9308M ● ● ● ● 168 184 64 8 ● 256 ● ● ● ● 4 32<br />

Procurve Switch ● 7 32 32 80 8 8 ● 3,8 ● ● ● ● ● 2 4<br />

4000 M<br />

Procurve Switch ● 2 ● ● ● ● ● 80 80 240 80 10 ● 3,8 ● ● ● ● 2 16<br />

8000 M<br />

Procurve Routing ● 3 ● ● ● ● ● 184 64 8 ● 256 ● ● ● ● ● 4/8 32/<br />

Switch 9308 M 128<br />

HP Procurve Switch ● 2 24 2 1 ● ● 7 3,2 ● ● ● 2/2 10/10<br />

2424 M<br />

HP Procurve Routing ● 4 ● ● 88 32 4 ● 128 ● ● ● 4/8 32/<br />

Switch 9304 M 128<br />

HP Procurve Routing ● 4 8 ● 32 ● ● ● ● 4/4 32/32<br />

Switch 6308 M-SX<br />

Hilan Cosy ● ● 2-3 ● ● 2 ● 5 ● 3,6 ● ● ● 8/8 32/32<br />

Hirschmann GES-24TP Plus ● 2 24 24 4 24 2 ● ● 4 8,8 ● ● ● ●<br />

Mach 3002 ● 2-3 ● ● ● 64 32 64 64 64 16 2 ● 8 16 ● ● ● ● ● ● 8/8 60/60<br />

Mach 3005 ● 2-3 ● ● ● 160 80 160 160 160 40 5 20 40 ● ● ● ● ● ● 20/20 150/<br />

150<br />

GRS 1403 ● 2-7 ● ● ● ● 240 240 240 240 73 ● 14 ● 52 ● ● ● ● ● ● 16/16 64/<br />

256<br />

GRS702 ● 2-7 ● ● ● ● 100 100 100 100 30 ● 7 ● 22 ● ● ● ● ● ● 16/16 64/<br />

256<br />

Intel Express Switch ● 2 16/24 ● 2,4/7,8 ● 8/12<br />

410T<br />

Express Switch ● 2 2 12/24 1 ● 2 ● ● 7 2,1 ● ● ● 4<br />

510T/520T<br />

Express Routing ● 4 ● ● 8 8 1 ● 2 ● ● 7 2,1 ● ● ● ● 8<br />

Switch 550T/F<br />

▼<br />

Switching-<br />

Verfahren<br />

cut through<br />

adaptive Switching<br />

Arbeitsweise<br />

des<br />

Switch<br />

Single Layer (Ebene)<br />

Multi-Layer (Ebenen)<br />

Layer-3 Routing<br />

Protokolle<br />

Interior Gateway<br />

Routing Protocol (IGRP)<br />

Enhanced IGRP (EIGRP)<br />

Open Shortest Path First (OSPF)<br />

Border Gateway Protocol<br />

Version 4 (BGP 4)<br />

Routing Information Protocol<br />

Version 1 (RIP1)<br />

Routing Information Protocol<br />

Version 2 (RIP2)<br />

10BaseT<br />

10BaseFL<br />

Anzahl Ports (max.)<br />

100BaseTX<br />

100BaseFX<br />

10/100-Ports<br />

Gigabit-Ports<br />

weitere<br />

Anschlüsse<br />

ATM<br />

FDDI<br />

Token Ring<br />

Anzahl Slots<br />

Gehäuse Backplane<br />

Ausführung als stapelbarer Switch<br />

Ausführung als 19-Zoll-Rahmen<br />

Anzahl stapelbarer Switches<br />

max. Durchsatz (GBit/s)<br />

Management<br />

Non-Blocking<br />

über SNMP<br />

über RMON<br />

über RMON 2<br />

RMON im Switch integriert<br />

Unterstützung von<br />

out-of-band-Management<br />

auf IPv6 aufrüstbar<br />

Flash-Memory<br />

(Standard/max. MByte)<br />

Speicherausbau<br />

RAM<br />

(Standard/max. MByte)<br />

SCHWERPUNKT: HIGH-SPEED-LANS


158 LANline 10/2000<br />

www.lanline.de<br />

Switching-<br />

Verfahren<br />

cut through<br />

adaptive Switching<br />

Arbeitsweise<br />

des<br />

Switch<br />

Single Layer (Ebene)<br />

Multi-Layer (Ebenen)<br />

Layer-3 Routing<br />

Protokolle<br />

Interior Gateway<br />

Routing Protocol (IGRP)<br />

Enhanced IGRP (EIGRP)<br />

Open Shortest Path First (OSPF)<br />

Border Gateway Protocol<br />

Version 4 (BGP 4)<br />

Routing Information Protocol<br />

Version 1 (RIP1)<br />

Routing Information Protocol<br />

Version 2 (RIP2)<br />

10BaseT<br />

10BaseFL<br />

Anzahl Ports (max.)<br />

100BaseTX<br />

100BaseFX<br />

10/100-Ports<br />

Gigabit-Ports<br />

weitere<br />

Anschlüsse<br />

ATM<br />

FDDI<br />

Token Ring<br />

Anzahl Slots<br />

Gehäuse Backplane<br />

Ausführung als stapelbarer Switch<br />

Ausführung als 19-Zoll-Rahmen<br />

Anzahl stapelbarer Switches<br />

max. Durchsatz (GBit/s)<br />

Management<br />

Non-Blocking<br />

über SNMP<br />

über RMON<br />

über RMON 2<br />

RMON im Switch integriert<br />

Unterstützung von<br />

out-of-band-Management<br />

auf IPv6 aufrüstbar<br />

Flash-Memory<br />

(Standard/max. MByte)<br />

forward<br />

and store<br />

Hersteller Produktname<br />

Intel Netstructure 480T ● 4 ● ● ● 16 ● 32 ● ● ● ● ● 8<br />

(Forts. v. S. 156) Express Switch<br />

410F24<br />

● 2 2 16/24 ● 7,8 ● 12<br />

Express Switch<br />

460T<br />

● 2 2 16/24 1 1 ● 9,6 ● ● ● ● 8/12<br />

Netstructure 6000 ● 3 ● ● ● 96 32 5 ❋ 40 ● ● ● ● ● 8 4<br />

Netstructure 470T/F ● 2 8 ● 16 ● ● ● ● 1,5<br />

Business 10/100<br />

Switch<br />

● 2 16<br />

Express 500 Switches ● ● ● 2-3 ● ● 22 196 3 ● 14 ● ● 7 14,7 ● ● ● ● ● 56<br />

Krone Minilan K240 ● 2 8 0,8<br />

Lantech SOHOSwitch 200TF ● 1 1 1 1,75 240<br />

KB KB<br />

Max Switch II ● 1 16 32 4 4 ● 9,6 ● 48 KB 8/12<br />

Base Switch 2400 ● 1 24 1 ● 4,8 2 KB 4<br />

VIPSwitch 2400 ● 1 24 1 ● 7,2 ● ● ● ● 12 KB 6<br />

Mini Switch 800 ● 1 8 8 KB 256<br />

KB<br />

F6x Switch 2400<br />

Pro<br />

● 1 4 32 1 1 ● 9,6 ● 12 K 6<br />

Link Pro SH-9005KE ● 2 5 2,4 1/1<br />

SH-9005K ● 2 5 2,4 1/1<br />

SH-9008V ● 2 8 2,4 1/1<br />

SH-7324T ● 2 24 ● 4/4<br />

SH-7216V ● 2 16 ● 4/4<br />

SH-7316VF ● 2 16 ● 4/4<br />

SH-7324VF ● 2 24 ● 4/4<br />

Longshine LCS-883R-SW500M+ ● 2 5 ● 1<br />

LCS-883R-SW800M ● 2 8 ● 1<br />

LCS-883R-SW500 ● 2 8 ● ● 1<br />

LCS-883R-SW1600 ● 2 16 ● ● 1<br />

LCS-883R-SW2400 ● 2 24 ● ● ● 3<br />

LCS-884R-SW2CH ● 2 16 2 2 ● ● 4<br />

LCS-884R-SW4CH ● 2 32 4 4 ● ● 4<br />

Lucent* Cajun P880 ● 2-3 ● ● ● ● ● 768 768 384 768 128 ● 17 ● 139 ● ● ● ● ●<br />

Cajun P550 ● 2-3 ● ● ● 288 288 60 288 24 ● 7 ● 46,76 ● ● ● ● ● 8/32<br />

Cajun P334T ● 2 64 64 2 64 2 ● ● ● 10 8 ● ● ● ● ●<br />

Cajun P333T ● 2-3 ● ● ● ● ● 40 40 2 40 2 ● ● ● 10 8 ● ● ● ● ●<br />

Cajun 330 2-4 ● ● ● 48 1-2 ● +1 ● ● 10 8 ● ● ● ● ● ●<br />

▼ *Lucent hat sich in Avaya umbenannt. Produkte werden z. T. noch mit Lucent-Logo angeboten.<br />

Speicherausbau<br />

RAM<br />

(Standard/max. MByte)<br />

SCHWERPUNKT: HIGH-SPEED-LANS


160 LANline 10/2000<br />

www.lanline.de<br />

Hersteller Produktname store and forward<br />

Marconi ES2000 ● 2 96 128 16 9 ● 21,3 ● ● ● ● ● 64 64<br />

ES1000 ● 2 2 24 1 ● 4,8 ● ● ● ● ● 64 64<br />

ES1200/1210 ● 2 8 96 2 ● ● 9,6 ● ● ● ● ● 64 64<br />

ESR5000 ● 2-4 ● ● ● 144 288 48 ● 7 ● 45,76 ● ● ● ● ● ●<br />

ESR6000 ● 2-4 ● ● ● 384 768 128 ● 17 139 ● ● ● ● ● ●<br />

Microsens Installationsswitch ● 2 1 4 ● 1/1<br />

8 Port Mini Switch ● 2 2 6 ● 1/1<br />

NBase-Xyplex Optiswitch Master ● 2-7 ● ● ● ● 32 32 8 4 ● 10 ● ● ● ● ● ●<br />

Optiswitch 2400 ● 2-3 ● ● ● ● ● 192 96 192 192 192 24 ● 24 ● ● 40 ● ● ● ● ● ● ●<br />

Netgear GS504T ● 2 ●<br />

GS504 ● 2 ●<br />

FS518 ● 2 16 2 ●<br />

FS518T ● 2 16 ●<br />

FS509 ● 2 8 1 ●<br />

FS510T ● 2 8 ●<br />

FS516 ● 2 16 ●<br />

FS524 ● 2 24 ●<br />

FS566 ● 2 6 6 ●<br />

FS308 ● 2 8<br />

FS105 ● 2 5<br />

FS108 ● 2 8<br />

Nortel Networks Passport 8600 ● 2-3 ● ● ● 192 384 64 ● 10 256 ● ● ● ● 16 64<br />

NPI Nuwave Corner- ● 2-3 ● ● ● 16 12 ● 64 ● ● ● ● ●<br />

▼<br />

stone 6G<br />

Nuwave Corner- ● 2-3 ● ● ● 16 12 ● 64 ● ● ● ●<br />

stone 12 G<br />

Nuwave Keystone ● 2-3 ● ● ● 24 2 ● 64 ● ● ● ● ●<br />

24 MG<br />

Nuwave Capstone ● 2-3 ● ● ● 24 ● 64 ● ● ● ●<br />

24 T<br />

Nuwave Capstone ● 2-3 ● ● ● 8 ● 64 ● ● ● ● ●<br />

8 F<br />

Nuwave Keystone ● 2-3 ● ● ● 24 2 32 ● ● ● ● ●<br />

24 G<br />

Switching-<br />

Verfahren<br />

cut through<br />

adaptive Switching<br />

Arbeitsweise<br />

des<br />

Switch<br />

Single Layer (Ebene)<br />

Multi-Layer (Ebenen)<br />

Layer-3 Routing<br />

Protokolle<br />

Interior Gateway<br />

Routing Protocol (IGRP)<br />

Enhanced IGRP (EIGRP)<br />

Open Shortest Path First (OSPF)<br />

Border Gateway Protocol<br />

Version 4 (BGP 4)<br />

Routing Information Protocol<br />

Version 1 (RIP1)<br />

Routing Information Protocol<br />

Version 2 (RIP2)<br />

10BaseT<br />

10BaseFL<br />

Anzahl Ports (max.)<br />

100BaseTX<br />

100BaseFX<br />

10/100-Ports<br />

Gigabit-Ports<br />

weitere<br />

Anschlüsse<br />

ATM<br />

FDDI<br />

Token Ring<br />

Anzahl Slots<br />

Gehäuse Backplane<br />

Ausführung als stapelbarer Switch<br />

Ausführung als 19-Zoll-Rahmen<br />

Anzahl stapelbarer Switches<br />

max. Durchsatz (GBit/s)<br />

Management<br />

Non-Blocking<br />

über SNMP<br />

über RMON<br />

über RMON 2<br />

RMON im Switch integriert<br />

Unterstützung von<br />

out-of-band-Management<br />

auf IPv6 aufrüstbar<br />

Flash-Memory<br />

(Standard/max. MByte)<br />

Speicherausbau<br />

RAM<br />

(Standard/max. MByte)<br />

SCHWERPUNKT: HIGH-SPEED-LANS


162 LANline 10/2000<br />

www.lanline.de<br />

Hersteller Produktname store and forward<br />

Switching-<br />

Verfahren<br />

cut through<br />

adaptive Switching<br />

Arbeitsweise<br />

des<br />

Switch<br />

Single Layer (Ebene)<br />

Multi-Layer (Ebenen)<br />

Layer-3 Routing<br />

Protokolle<br />

Interior Gateway<br />

Routing Protocol (IGRP)<br />

Enhanced IGRP (EIGRP)<br />

Open Shortest Path First (OSPF)<br />

Border Gateway Protocol<br />

Version 4 (BGP 4)<br />

Routing Information Protocol<br />

Version 1 (RIP1)<br />

Routing Information Protocol<br />

Version 2 (RIP2)<br />

Ovis FSH24MT ● 2 24 ● ● 2 2,7 ● ● ● ● 12<br />

FSH24TX ● 2 24 ● 2,4 12<br />

FSH16TX ● 2 16 ● 2,4 2<br />

FSH2TX ● 2 2<br />

Live FSH16 ● 2 16<br />

Live FSH8 ● 2 8 ●<br />

GFSH9G ● 2 8 1 2,4<br />

FSH2TF ● 2 1 1<br />

Performance PT-CPC 4400 2-3 ● ● ● ● ● 24 2 1 90 9 ● ● ● ● ● ●<br />

Technologies<br />

Planet WGSW-1602 ● 2 16 9,6 ● ● 1/8 16<br />

WGSW-800SX ● 2 8 16 ● ● 4 16<br />

Silcom Technology P8400 ● ● 2 16 ● 16 ● 5 ● ● 2/2 8/8<br />

Siemens OSMITP 62-LD ● 2 6 1,6 ● ● ● ● 4/4 20/20<br />

OSMITP 53 ● 2 3 5 1,6 ● ● ● ● 4/4 20/20<br />

ESMITP 80 ● 2 8 1,6 ● ● ● ● 4/4 20/20<br />

OSMITP 62 ● 2 2 6 1,6 ● ● ● ● 4/4 20/20<br />

SMC Networks SMC8608SX ● 2 8 ● 16 ● ● ●<br />

SMC6924M ● 2 4 24 2 2 ● ● 4 4,8 ● ● ●<br />

SMC6912M ● 2 4 12 2 2 ● ● 4 4,8 ● ● ●<br />

Trendware TE100-S1616V ● 2 16 1 2,4 ●<br />

International TE100-S2424V ● 2 24 1 4,8 ●<br />

TEG-S224M ● 2 22 2 ● 3 2,3 ● ● ● ● ●<br />

TEG-S40SX ● 2 4 10,6 ● ● ● ● ●<br />

TE100-58IFX 2 1 7 1,6 ●<br />

TE100-S86FX 2 6 2 1,6 ●<br />

TE100-S88FX ● 2 8 1,6 ●<br />

TE100-S2424 ● 2 24 2,4 ●<br />

TE100-S1616 ● 2 16 1<br />

TE-100-S88 ● 2 8 1,2 ●<br />

TE100-S88E ● 2 8 1,6 ●<br />

TE100-S55E ● 2 5 1,6 ●<br />

Telegärtner Installations-Switch ● 2 1 4 1<br />

Transtec Baseswitch 2400 ● 2 24 ● 4,8 ●<br />

10BaseT<br />

10BaseFL<br />

Anzahl Ports (max.)<br />

Baseswitch 1600 A ● 2 16 ● ●<br />

Baseswitch 900 ● 2 8 ●<br />

Miniswitch 800 ● 2 8 ●<br />

100BaseTX<br />

100BaseFX<br />

10/100-Ports<br />

Gigabit-Ports<br />

weitere<br />

Anschlüsse<br />

ATM<br />

FDDI<br />

Token Ring<br />

Anzahl Slots<br />

Gehäuse Backplane<br />

Ausführung als stapelbarer Switch<br />

Ausführung als 19-Zoll-Rahmen<br />

Anzahl stapelbarer Switches<br />

max. Durchsatz (GBit/s)<br />

Management<br />

Non-Blocking<br />

über SNMP<br />

über RMON<br />

über RMON 2<br />

RMON im Switch integriert<br />

Unterstützung von<br />

out-of-band-Management<br />

auf IPv6 aufrüstbar<br />

Flash-Memory<br />

(Standard/max. MByte)<br />

Speicherausbau<br />

RAM<br />

(Standard/max. MByte)<br />

SCHWERPUNKT: HIGH-SPEED-LANS


SCHWERPUNKT: HIGH-SPEED-LANS<br />

Hersteller/Anbieter Telefon Produkt Hersteller/Anbieter Telefon Produkt<br />

3Com/Bedea Berkenhoff & 06441/801138 Super Stack II Switch 4007 Cisco/SKM Spezialkabel 089/43198255 Catalyst 3508<br />

Drebes<br />

3Com/MCE-ETV 089/31856235 Super Stack II Switch 3300<br />

3Com/Net2000 0211/4362713 Super Stack II Switch 3300<br />

Atopnet 0886/3/3189888 Ethernet Switch<br />

AESP 089/9010970 Focus 7005<br />

164 LANline 10/2000<br />

Focus 7010<br />

Focus 7030<br />

Focus 7520<br />

Focus 7530<br />

Focus 7540<br />

Acer Computer 0800/2244999 ALW-6M16H<br />

ALW-3M16<br />

ALW-3024<br />

ALW-3016<br />

ALW-6005<br />

ALW-6008<br />

ALW-6016<br />

Alcatel 02137/7868-17 Omni S/R<br />

Omni Core 5010<br />

Omni Core 5052<br />

Omni Access 512<br />

Alcatel/Pan Dacom 06103/932261 Omni Core 5052<br />

Allied Telesyn 00800/25543310 AT-8324SX<br />

AT-8224XL<br />

AT-8216FXL<br />

AT-9006SX<br />

Allied Telesyn/Bachert <strong>Daten</strong>- 06442/9285-0 AT-8324<br />

technik AT-900658/SC<br />

AT-GS904SX<br />

AT-GS903SX<br />

AT-FS724i<br />

AT-FS716<br />

AT-FS709FC<br />

AT-FS708<br />

AT-FS705<br />

Alteon Websystems 040/37644929 ACE Director 3<br />

ACE Director 4<br />

ACE Switch 180e<br />

ACE Switch 184<br />

Alteon 708<br />

Alteon 714<br />

Avaya 0228/243-0 Cajun P880<br />

Anbieter: Ethernet-Switches<br />

Cajun P120<br />

Cajun P220<br />

Cajun P330 R<br />

Cajun P330<br />

Cajun P550 R<br />

Cisco/EVS Electronic 05241/966110 Catalyst 3508G XL<br />

Catalyst 3548 XL<br />

Catalyst 3524 XL<br />

Catalyst 2924 XL<br />

Catalyst 2948G-L3<br />

Cisco/Net 2000 0211/43627-0 Catalyst 6000<br />

Catalyst 3548<br />

München Catalyst 2948G-L3<br />

Catalyst 3548<br />

Catalyst 2924M-XL<br />

Cisco/Pan Dacom 06103/932-261 Catalyst 6509<br />

Compu-Shack 02631/983-262 Gigaline 2016<br />

Switchline 16F<br />

Switchline 8F<br />

Gigaline 4000<br />

Switchline 8EL<br />

Switchline 24A<br />

Switchline 16A<br />

Switchline 4A-F0<br />

Cyber IQ Systems/Help! 06051/9749-0 Hyperflow 3<br />

D-Link/Otra 02921/59012-22<br />

Extreme Networks/Allied Telesyn 00800/25543310 Summit 24<br />

Summit 48<br />

Fibercraft 0711/797336-6 Installationswitch 10/100<br />

E2000<br />

Fo<strong>und</strong>ry Networks 089/374292-12 Fastiron II Plus/II GC<br />

Bigiron 15000<br />

Fastiron 4802<br />

Netiron 1500<br />

Fo<strong>und</strong>ry Networks/Pan Dacom 06103/932-261 Bigiron 15000<br />

Garrett 02392/603950 DS80F<br />

Q5 5116<br />

4K8<br />

4K16<br />

4K24<br />

4K220<br />

Hewlett-Packard/Conzen Lapp- 0711/781902-11 Procurve 9308M<br />

com HP Procurve Switch 4000 M<br />

Hewlett-Packard 07031/144124 Procurve Switch 8000 M<br />

Procurve Routing Switch<br />

9308M<br />

Hewlett-Packard/ITB Ing.-Ges. 0571/8709-50 HP Procurve Switch 2424 M<br />

HP Procurve Switch 4000 M<br />

HP Procurve Switch 8000 M<br />

HP Procurve Routing Switch<br />

9304 M<br />

HP Procurve Routing Switch<br />

9308 M<br />

Hilan 0721/62518-0 Cosy<br />

HP Procurve Routing Switch<br />

6308 M-SX<br />

Hirschmann 07127/141640 GES-24TP Plus<br />

Mach 3002<br />

Mach 3005<br />

GRS 1403<br />

GRS 702<br />

Hirschmann/SKM Sepzialkabel 089/431982-96 Mach 3005<br />

München<br />

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SCHWERPUNKT: HIGH-SPEED-LANS<br />

Hersteller/Anbieter Telefon Produkt Hersteller/Anbieter Telefon Produkt<br />

Intel 069/95096116 Intel Express Switch 410T Netgear 089/94490208 GS504T<br />

Intel Express Switch 510T/<br />

GS504<br />

520T<br />

FS518<br />

Intel Express Routing Switch<br />

550T/F<br />

FS518T<br />

FS509<br />

FS510T<br />

Intel Netstructure 480T<br />

FS516<br />

Intel Express Switch 410F<br />

FS524<br />

24<br />

FS566<br />

166 LANline 10/2000<br />

Intel Express Switch 460T<br />

Intel Netstructure 6000<br />

Intel Netstructure 470 T/F<br />

Intel/Quante Netzwerke 0511/740192-0 In Business 10/100 Switch<br />

Express 410T Switch<br />

Express 460T Switch<br />

Netstructure 470 Switch<br />

Netstructure 480T Switch<br />

Express 500 Switches<br />

Netstructure 6000 Switch<br />

Krone 030/8453-2423 Minilan K240<br />

Lantech/CMT 02303/957-0 SOHOSwitch 200TF<br />

Max Switch II<br />

Base Switch 2400<br />

VIP Switch 2400<br />

Mini Switch 800<br />

Flex Switch 2400 Pro<br />

Lantech/Ergos 06172/4960-23 Mini Switch 800<br />

Max Switch II<br />

Link Pro/Ergos 06172/4960-23 SH-9005KE<br />

SH-9005K<br />

SH-9008V<br />

SH-7324T<br />

SH-7216V<br />

SH-7316VF<br />

SH-7324VF<br />

Longshine 04102/49220 LCS-883R-SW500M+<br />

LCS-883R-SW800M<br />

LCS-883R-SW500M<br />

LCS-883R-SW1600<br />

LCS-883R-SW2400<br />

LCS-884R-SW2CM<br />

LCS-884R-SW4CM<br />

Lucent Technologies/Bachert 06442/9285-12 Cajun P880<br />

<strong>Daten</strong>technik Cajun P550<br />

Cajun P334T<br />

Cajun P333T<br />

Lucent Technologies/Qunix 0711/7796-550 Cajun 330<br />

Marconi Communications/ 069/66407-0 ES2000<br />

Fore Systems ES1000<br />

ES1200/1210<br />

ESR5000<br />

ESR6000<br />

Microsens 02381/9452-134 Installationsswitch<br />

8 Port Mini Switch<br />

NBase-Xyplex 06074/4994-52 Optiswitch Master<br />

Optiswitch 2400<br />

FS308<br />

FS105<br />

FS108<br />

Nortel Networks/Pan Dacom 06103/932271 Passport 8600<br />

NPI 0031/348/432444 Nuwave Cornerstone 6G<br />

Nuwave Cornerstone 12G<br />

Nuwave Keystone 24MG<br />

Nuwave Capstone 24T<br />

Nuwave Capstone 8F<br />

Nuwave Keystone 24G<br />

NPI/Wolfgang Schumann 040/70077-300 Nuwave Cornerstone 12G<br />

Ovis/Wolfgang Schumann 040/70077-300 FSH24MT<br />

Nuwave Cornerstone 6G<br />

Nuwave Keystone 24G<br />

Nuwave Keystone 24MG<br />

Nuwave Capstone 24T<br />

Nuwave Capstone 8F<br />

FSH24TX<br />

FSH16TX<br />

FSH2TX<br />

Live FSH16<br />

Live FSH8<br />

GFS H9G<br />

FSH2TF<br />

Performance Technologies 001/716/256-0200 PT-CPC 4400<br />

Planet 00886/2/22199518 WGSW-1602<br />

Silcom Technology 001/905/2388822 P8400<br />

WGSW-800SX<br />

Siemens 0911/895-5090 OSMITP 62-LD<br />

OSMITP 53<br />

ESMITP 80<br />

OSMITP 62<br />

SMC Networks 089/92861-0 SMC8608SX<br />

SMC6924M<br />

SMC6912M<br />

Trendware International 001/310/891-1100 TE100-S1616V<br />

TE100-S2424V<br />

TEG-S224M<br />

TEG-S40SX<br />

TE100-58IFX<br />

TE100-S86FX<br />

TE100-S88FX<br />

TE100-S2424<br />

TE100-SE1616<br />

TE100-S88<br />

TE100-S88E<br />

TE100-S55E<br />

Telegärtner 07157/125-196 Installations-Switch<br />

Transtec 07071/703-400 Baseswitch 2400<br />

Baseswitch 1600A<br />

Baseswitch 900<br />

Miniswitch 800<br />

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SCHWERPUNKT: VERKABELUNG<br />

GIGABIT ETHERNET<br />

AUF DER ETAGE<br />

Die Entscheidung <strong>für</strong><br />

das richtige Verkabelungssystem<br />

ist von<br />

strategischer Bedeutung.<br />

Denn bei Hochgeschwindigkeitsnetzen<br />

mit Übertragungen<br />

im GBit/s-<br />

Bereich stößt zum Beispiel<br />

eine herkömmlicheKategorie-5-Kupferverkabelung<br />

an ihre<br />

Leistungsgrenzen.<br />

Als Alternativen bieten<br />

sich Kupferkabel der<br />

amerikanischen Kategorie<br />

5E oder der künftigen<br />

internationalen<br />

Kategorien 6 <strong>und</strong> 7<br />

(ISO/IEC) an oder<br />

Glasfaserkonzepte.<br />

VERKABELUNG<br />

168 LANline 10/2000<br />

DIE KRITERIEN FÜR DIE VERKABELUNG<br />

www.lanline.de


Bandbreiten bis in den GBit/s-Bereich<br />

sind schon heute keine Seltenheit mehr.<br />

In modernen Rechnersystemen hat Gigabit<br />

Ethernet bereits Einzug gehalten.<br />

Leistungsstarke Server-Systeme mit<br />

1000Base-T oder 1000Base-SX einzubinden,<br />

ist fast schon alltäglich. Oder<br />

man denke nur an die neuen G4-Power-<br />

Macs von Apple, die auch mit einem<br />

10/100/1000-MBit/s-Netzadapter geliefert<br />

werden können.<br />

www.lanline.de<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> sollten bereits in<br />

der Planungsphase einer passiven Infrastruktur<br />

die aktuell diskutierten Standards<br />

(Kategorie 5E, 6 oder 7 sowie die<br />

Klassen E <strong>und</strong> F) zugr<strong>und</strong>e gelegt werden,<br />

um die Basis <strong>für</strong> ein zukunftssicheres<br />

System zu gewährleisten. Setzt der<br />

Anwender qualitativ hochwertige Kategorie-5E-,<br />

-6- oder -7-Verkabelungskomponenten<br />

(ISO/IEC 11801 Klasse E<br />

oder F) ein, sind Übertragungen im<br />

SCHWERPUNKT: VERKABELUNG<br />

GBit/s-Bereich problemlos bis zur bekannten<br />

Längenrestriktion von 100 Metern<br />

möglich. Voraussetzung ist eine<br />

korrekte <strong>und</strong> weitsichtige Planung unter<br />

Berücksichtigung aller unternehmensspezifischen<br />

Parameter. Nachverkabelungen<br />

sollten aus Kostengründen auf jeden<br />

Fall vermieden werden. <strong>Das</strong>s dabei<br />

eine “strukturierte Verkabelung” nach<br />

ISO 11801 <strong>und</strong> EN 50173 realisiert werden<br />

sollte, also mit einer Gebäudeverkabelung,<br />

die klar in Primär-, Sek<strong>und</strong>är<strong>und</strong><br />

Tertiärbereich (Standort-, Gebäude<strong>und</strong><br />

Etagenverkabelung) untergliedert<br />

ist, versteht sich von selbst.<br />

Wer heute ein neues <strong>Daten</strong>netz errichten<br />

oder ein vorhandenes modernisieren<br />

möchte, stellt folgende Anforderungen<br />

an den Lieferanten der passiven Infrastruktur:<br />

– Sicherheiten/Garantien,<br />

– Zukunfts-/Investitionssicherheit,<br />

– Normkonformität,<br />

– neuester Stand der Technik,<br />

– Systemreserven,<br />

– gutes Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

– mindestens 10 bis 15 Jahre Investitionssicherheit,<br />

– problemlose, schnelle <strong>und</strong> “saubere”<br />

Installation mit guter Optik.<br />

ANFORDERUNGEN AN DIE KOMPO-<br />

NENTEN Um das zu erreichen, sollte der<br />

Planer vor allem bei Verkabelungen<br />

nach den künftigen Klassen E oder F auf<br />

einige Details bei der Komponentenauswahl<br />

achten. Derzeit ist es beispielsweise<br />

nicht ratsam, ein Verkabelungssystem<br />

mit Komponenten unterschiedlicher<br />

Hersteller einzusetzen, um Spezifikationen<br />

gemäß der Kategorien 6 oder<br />

7 zuverlässig einzuhalten. Eine kleine<br />

Ausnahme bilden hier hochwertige Installations-<br />

<strong>und</strong> Rangierkabel. Dabei<br />

sollte der Planer, um auf der sicheren<br />

Seite zu bleiben, immer die Link-Zertifizierung<br />

einer Komponentenzertifizierung<br />

vorziehen. Die Prüfung nach TIA<br />

568 ist dabei weitaus strenger als die<br />

Richtlinien der ISO/IEC <strong>und</strong> wird von<br />

kaum einem “mixed”-Verkabelungssystem<br />

<strong>für</strong> Rangierverteiler <strong>und</strong> Dosen gemeistert.<br />

LANline 10/2000 169


170 LANline 10/2000<br />

SCHWERPUNKT: VERKABELUNG<br />

Trends <strong>für</strong> den GBit/s-Workstation-Access<br />

Quelle: Mier Communications, USA<br />

Bei der Auswahl von Verkabelungssystemen,<br />

also der Anschlusskomponenten,<br />

sollten Anbieter gewählt werden, die<br />

über ein homogenes Konzept <strong>für</strong> Kupferkomponenten<br />

<strong>und</strong> Lichtwellenleiter<br />

verfügen. Eine solche Komplettlösung<br />

<strong>für</strong> Kategorie 5E, 6 <strong>und</strong> 7 (ISO/IEC<br />

11801 Klasse D, E <strong>und</strong> F) besteht in der<br />

Regel aus modularen RJ45-Steckmodulen<br />

<strong>für</strong> Wanddosen <strong>und</strong> Rangierverteiler,<br />

Verlegekabel, Steckverbindern <strong>und</strong><br />

Patch-Kabeln. <strong>Das</strong> gesamte System sollte<br />

durch ein unabhängiges Prüflabor beurteilt<br />

<strong>und</strong> zertifiziert<br />

sein, wobei<br />

man hier zwischen<br />

einer kompletten<br />

Link-Messung <strong>und</strong><br />

einer Kanalmessung<br />

unterscheiden<br />

sollte. Denn eine<br />

Konformität <strong>für</strong> die<br />

Kategorien 5E (TIA<br />

586), 6 <strong>und</strong> 7<br />

(ISO/IEC 11801)<br />

erfordert auch eine<br />

Kanalmessung. Damit<br />

ist die gesamte<br />

Übertragungsstrecke<br />

inklusive der<br />

Patch-Kabel gemeint. Um die Anforderungen<br />

der Normen einzuhalten, sollten<br />

die Anschlussdosen <strong>und</strong> Rangierverteiler<br />

sich durch eine gute Zugentlastung<br />

der Verlegekabel mit niederohmigem<br />

Schirmanschluss auszeichnen. Zudem<br />

sollten Verlegekabel unterschiedlicher<br />

Hersteller <strong>und</strong> mit verschiedenen<br />

Außendurchmessern<br />

beispielsweise<br />

von 6 bis 10 mm<br />

(zum Beispiel S-<br />

STP) verwendbar<br />

sein. Der Anwender<br />

muss die Möglichkeit<br />

haben, die Anschluss-Portszumindest<br />

farblich kodieren<br />

zu können,<br />

um beispielsweise<br />

TK- <strong>und</strong> Video- von<br />

<strong>Daten</strong>anschlüssen<br />

(10/100/1000<br />

MBit/s) zu unterscheiden. Viele Hersteller<br />

bieten diese Komponenten auch mit integrierten<br />

Schutzklappen an, die nicht<br />

benutzte Steckplätze vor Staub <strong>und</strong> Verschmutzung<br />

schützen, was zusätzliche<br />

Sicherheit <strong>und</strong> Langlebigkeit besonders<br />

bei der Unterflurmontage gewährleistet.<br />

Kurze Montagezeiten senken die Installationskosten.<br />

<strong>Das</strong> gilt auch <strong>für</strong> eine<br />

eventuell notwendig gewordene Fehlerbehebung<br />

nach der Installation. Deshalb<br />

sollte der Anwender im Rangierbereich<br />

auf kleine Einbautiefen achten, damit er<br />

Trends <strong>für</strong> den GBit/s-Server-Access<br />

Quelle: Mier Communications, USA<br />

die vorgeschriebenen Biegeradien sicher<br />

einhalten kann. Ein Beschriftungsfeld<br />

mit Schutzfolie gehört heute zum Standard.<br />

Die Kosten <strong>für</strong> die Beschriftung<br />

lassen sich minimieren, wenn der Anwender<br />

die oft im Lieferumfang enthaltenen,<br />

laserbedruckbaren <strong>und</strong> perforierten<br />

Vorlagen in Kombination mit ei-<br />

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ner Beschriftungs-Software verwendet.<br />

Rangierverteiler, die nach dem Schubladenprinzip<br />

aufgebaut sind, erleichtern<br />

das Austauschen der Anschlussmodule<br />

<strong>und</strong> das erneute Auflegen der Kabel. Der<br />

Monteur muss nicht den kompletten<br />

Rangierverteiler aus dem EDV-Schrank<br />

abmontieren.<br />

AM BESTEN KATEGORIE 6 Für Gigabit<br />

Ethernet wäre ein Verkabelungssystem<br />

nach der amerikanischen Kategorie 5E<br />

mit 100 MHz sicherlich ausreichend. Es<br />

fragt sich nur, ob ein<br />

System, das laut<br />

Hersteller Kategorie-5E-tauglich<br />

ist,<br />

die geforderten<br />

Werte auch nach der<br />

Installation noch<br />

einhält. Die meisten<br />

Verkabelungssysteme<br />

stoßen bei Nachmessungen<br />

nach der<br />

Installation bereits<br />

an ihre Grenzen.<br />

Wer auch nach der<br />

Installation noch Sicherheitsreserven<br />

haben möchte, sollte auf jeden Fall ein<br />

Verkabelungssystem der künftigen Kategorie<br />

6/Klasse E in die engere Auswahl<br />

nehmen. Hier sind <strong>für</strong> Anwendungen<br />

wie Gigabit Ethernet noch genügend<br />

Systemreserven vorhanden. Der Kabelaufbau<br />

ist wesentlich stabiler <strong>und</strong> unempfindlicher<br />

in Bezug auf Biegeradien<br />

<strong>und</strong> Zugkräfte.<br />

Da US-Hersteller aktiver Komponenten<br />

<strong>für</strong> den Kupferanschluss heute <strong>und</strong> in<br />

Zukunft keine aktiven Komponenten <strong>für</strong><br />

höherwertige Verkabelungssysteme planen<br />

als <strong>für</strong> die Kategorie 6/Klasse E, ist<br />

diese Verkabelung sicherlich die richtige<br />

Wahl <strong>für</strong> zukunftssichere Verkabelungsinfrastrukturen.<br />

SCHWÄCHEN VON KATEGORIE 7/KLAS-<br />

SE F Zwar sind <strong>für</strong> Verkabelungen nach<br />

Kategorie 7/Klasse F schon heute Anschlusskomponenten<br />

<strong>und</strong> Kabel verfügbar.<br />

Auch die Standards im Bereich<br />

Steckverbinder stehen fest. Doch derzeit<br />

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SCHWERPUNKT: VERKABELUNG<br />

gibt es nur wenige Komponentenhersteller<br />

da<strong>für</strong> auf dem Markt, <strong>und</strong> die Akzeptanz<br />

im Markt lässt noch zu wünschen<br />

übrig. Zudem sind da<strong>für</strong> noch keine Applikationen<br />

in Sicht. So soll 10-Gigabit-<br />

Ethernet beispielsweise nur Lichtwellenleiter<br />

unterstützen. Weiterhin stellt sich<br />

die Frage, ob eine Klasse-F-Verkabelung<br />

abwärtskompatibel zur Kategorie<br />

6/Klasse E ist.<br />

Außerdem erfüllen Netzwerkinfrastrukturen,<br />

die auf Kategorie 6/Klasse E<br />

(ISO/IEC 11801) basieren, alle Anforde-<br />

Trends <strong>für</strong> den GBit/s-Access im Backbone-Bereich<br />

Quelle: Mier Communications, USA<br />

rungen an Bandbreite <strong>und</strong> Sicherheit.<br />

Beachtet werden sollte hier noch die<br />

Konformität zur elektromagnetischen<br />

Verträglichkeit (EMV) nach der Klasse<br />

B <strong>für</strong> den Bürobereich, die nicht jeder<br />

Hersteller einhält. Hier ist das Design der<br />

Steckmodule, Buchsen <strong>und</strong> Stecker ausschlaggebend.<br />

Ein Schirmgehäuse sollte<br />

vollkommen geschlossen sein <strong>und</strong> ein<br />

Abstrahlen der Signale verhindern.<br />

INSTALLATION UND ABNAHMEMES-<br />

SUNG Damit die neue LAN-Verkabelung<br />

auch das einhält, was sich der Betreiber<br />

davon verspricht, sollte er darauf<br />

achten, wen er mit der Installation seines<br />

<strong>Netze</strong>s betraut. Denn es gibt viele<br />

Elektroinstallateure aus der Starkstromtechnik,<br />

die ihre Dienstleistung in Richtung<br />

LAN-Verkabelung ausweiten. Einige<br />

davon müssen dann spätestens bei der<br />

Fehlersuche feststellen, dass Kabel doch<br />

nicht gleich Kabel ist. Viele von ihnen<br />

haben große Wissenslücken, wenn es um<br />

LANline 10/2000 171


172 LANline 10/2000<br />

SCHWERPUNKT: VERKABELUNG<br />

Der Unterschied zwischen Link <strong>und</strong> Kanal (Channel). Bei der Kategorie-<br />

6-Kanalmessung nach ISO/IEC sind die Steckverbinder an den Enden<br />

nicht enthalten.<br />

die korrekte Installation des LAN-Kabels<br />

geht. Ihnen fehlt oft der nötige theoretische<br />

Backgro<strong>und</strong> über die typischen<br />

Kabelparameter bei <strong>Daten</strong>netzen wie<br />

Dämpfung, NEXT (Nahnebensprechen)<br />

oder ACR (Attenuation to Crosstalk Ratio).<br />

Vor allem sollten sie auch verstehen,<br />

was dahintersteckt, um schon bei<br />

der Installation die Komponenten entsprechend<br />

zu behandeln. Zu den aufgezählten<br />

Parametern kommen <strong>für</strong> Gigabit<br />

Ethernet noch Werte wie ELFEXT<br />

(Nebensprechen am entfernten Ende),<br />

Return Loss (Rückflussdämpfung) <strong>und</strong><br />

Delay Skew (Laufzeitunterschiede) hinzu.<br />

Spätestens hier versagt das Verständnis.<br />

Und selbst wenn der Installateur damit<br />

vertraut ist, kann es zu Installationsfehlern<br />

kommen. Hier ein Beispiel aus der<br />

Praxis: Die meisten handelsüblichen<br />

Netzkomponenten (Rangierverteiler <strong>und</strong><br />

Da 1000-Base-T alle vier Adernpaare nutzt, sind neue Parameter wie<br />

Powersum-Werte oder das Nebensprechen am entfernten Ende (FEXT)<br />

notwendig<br />

Dosen) haben Farbkodierungen<br />

auf die<br />

LSA-Plus-Leisten<br />

aufgedruckt, die in<br />

den meisten Fällen<br />

auf die Pinbelegung<br />

von T568A oder<br />

T568B abgestimmt<br />

sind. Es ist aber<br />

auch zulässig, dass<br />

der Hersteller eine<br />

freie Farbbelegung<br />

wählt. <strong>Das</strong> wird gemacht,<br />

weil einige<br />

Kabelhersteller mit einer auf ihre Kabelkonstruktion<br />

abgestimmte Belegung<br />

bessere Werte erzielen. Mischt der Anwender<br />

nun ein unbekanntes Kabel mit<br />

solchen speziell abgestimmten Komponenten,<br />

können sich durch die andere<br />

Auflegung der Adernpaare insbesondere<br />

die NEXT-Werte verschlechtern.<br />

Es ist also zwingend notwendig, dass<br />

Installateure die Grenzwerte ihrer Komponenten<br />

kennen <strong>und</strong> verstehen. Zudem<br />

sollten sie herstellerspezifische Schulungen<br />

absolvieren, um jedes auch noch<br />

so kleine Detail der zu verarbeitenden<br />

Komponenten kennen zu lernen. Hierzu<br />

bietet jeder namhafte Hersteller Zertifizierungen<br />

<strong>für</strong> Installateure an. Eine<br />

fachmännische <strong>und</strong> professionelle Installation<br />

der Kabel <strong>und</strong> Komponenten,<br />

verb<strong>und</strong>en mit dem nötigen Hintergr<strong>und</strong>wissen<br />

aller Systemparameter,<br />

sorgt da<strong>für</strong>, dass ein Netz fehlerfrei installiert<br />

<strong>und</strong> übergeben<br />

werden kann<br />

<strong>und</strong> auch später<br />

einwandfrei arbeitet.<br />

Und das ist<br />

auch die Gr<strong>und</strong>voraussetzung<br />

<strong>für</strong> die<br />

Erteilung einer<br />

Herstellergarantie,<br />

die sich meistens<br />

über 15 Jahre erstreckt.<br />

Nach der Installation<br />

von Verkabe-<br />

lungssystemen sind<br />

Abnahmemessungen<br />

notwendig. Und<br />

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gerade bei der Abnahme von Verkabelungen<br />

der künftigen Klasse E/Kategorie<br />

6 machen die Installateure häufig Fehler.<br />

Die Steckverbinder der Messkabel besitzen<br />

nur geringe Steckzyklen, die im Bereich<br />

von 500 bis 800 liegen. Viele Installateure<br />

benützen diese Messkabel jedoch<br />

<strong>für</strong> mehr als 5000 Messungen, wodurch<br />

die Messwerte<br />

sehr ungenau ausfallen<br />

können. Auch<br />

sollten Handys bei<br />

Messungen ausgeschaltet<br />

bleiben, da<br />

sie die Messwerte<br />

von Kabel-Scannern<br />

beeinflussen<br />

können. Bei der<br />

Link-Klasse F (Kategorie<br />

7) gibt es im<br />

Moment nur sehr<br />

teure Verfahren <strong>für</strong><br />

die Vor-Ort-Messung<br />

nach der Installation. Handheld-<br />

Geräte sind hier<strong>für</strong> nicht verfügbar.<br />

AUF MASSE LEGEN ODER ERDEN Bei Installationen<br />

muss der Monteur einzelne<br />

Objekte über ein Leitungsnetz mit dem<br />

Erdboden verbinden, um Menschen vor<br />

gefährlichen Strömen zu schützen. <strong>Das</strong><br />

nennt man Erdung, <strong>und</strong> dabei geht es um<br />

Spannungen von 115, 220 oder 380 Volt<br />

<strong>und</strong> Frequenzen zwischen 50 <strong>und</strong> 60 Hz.<br />

Unter “Masse anlegen“ versteht man dagegen,<br />

dass ein Objekt direkt mit einer<br />

großen leitenden Oberfläche, etwa mit<br />

einem Computergehäuse oder einer<br />

Metalloberfläche eines Schranks verb<strong>und</strong>en<br />

wird. Für EMV-Betrachtungen<br />

in <strong>Daten</strong>netzen sind vor allem hohe Frequenzen<br />

interessant. So laufen auf Klasse-E-Verkabelungen<br />

Anwendungen bis<br />

zu 100 MHz. Bei diesen Frequenzen verhält<br />

sich ein Draht wie eine Spule, <strong>und</strong><br />

die so generierte Induktivität führt zu einer<br />

erhöhten Impedanz. Er besitzt vielleicht<br />

eine physikalische Verbindung mit<br />

der Erde, doch kann die so entstandene<br />

Induktion darüber nicht elektrisch abgeführt<br />

werden. Deshalb ist bei diesen Frequenzen<br />

eine lokale Masse die bessere<br />

Alternative. In Verteilerschränken ent-<br />

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SCHWERPUNKT: VERKABELUNG<br />

steht diese über eine Verbindung aller<br />

metallischen Teile untereinander, sodass<br />

ein großes leitendes Gebilde entsteht,<br />

mit den gleichen elektrischen Eigenschaften<br />

wie der Erdboden. Dabei sollten<br />

die Verbindungen nicht über einen Draht<br />

hergestellt werden, sondern direkt <strong>und</strong><br />

mit einer großen Kontaktfläche.<br />

<strong>Das</strong> Übersprechen aller anderen Paare auf ein Adernpaar nennt man<br />

auch Powersum Crosstalk<br />

Darüber hinaus kommt es bei geschirmten<br />

<strong>Netze</strong>n immer wieder zu Installationsfehlern<br />

in den EDV-Schränken.<br />

Häufig wird zum Beispiel die Schirmung<br />

nicht durchgängig auf ein Potenzial<br />

gelegt. So mancher Monteur legt<br />

beispielsweise eine geschirmte Kontaktierung<br />

zwischen Rangierverteiler <strong>und</strong><br />

<strong>Daten</strong>dose, erdet aber den Verteilerschrank<br />

nicht. Dann entsteht ein schwebendes<br />

Potenzial, das unter ungünstigen<br />

Bedingungen sogar eine UKW-Antenne<br />

darstellen kann (Kabellänge n x 1,4 Meter).<br />

Bei einigen Produkten kommt es sogar<br />

vor, dass zwischen 19-Zoll-Holmen<br />

<strong>und</strong> Potenzialkontaktierungsschiene keine<br />

metallische Verbindung besteht, sofern<br />

diese überhaupt vorhanden ist. Und<br />

häufig vergisst der Monteur, die Patchpanels<br />

mit dieser Schiene zu verbinden.<br />

Auch die Steckbuchsen eines Panels haben<br />

oftmals keine metallische Verbindung<br />

zu den anderen Steckbuchsen <strong>und</strong><br />

damit zum gesamten System (wieder ein<br />

schwebendes Potenzial). Und manche<br />

Installateure oder Planer verzichten bei<br />

der Kabelverlegung in Leitungsführungs-<br />

oder auch Brüstungskanälen aus<br />

Kostengründen auf einen geerdeten<br />

Metalltrennsteg zwischen <strong>Daten</strong>leitungen<br />

LANline 10/2000 173


SCHWERPUNKT: VERKABELUNG<br />

Internationale Standards<br />

Verkabelung:<br />

– ISO/IEC Generic Cabling Standard<br />

11801<br />

– CENELEC Generic Cabling Standard<br />

EN 50173<br />

Geschirmte Kabel:<br />

– ISO/IEC Generic Cabling Standard<br />

11801<br />

– CENELEC Generic Cabling Standard<br />

EN 50173<br />

– CENELEC EN 50167 <strong>für</strong> horizontale<br />

Kabel<br />

– CENELEC EN 50168 <strong>für</strong> Patch-Kabel<br />

– CENELEC EN 50169 <strong>für</strong> Backbone-<br />

Kabel<br />

alle geschirmten Kabelstandards spezifizieren<br />

nur halogenfreie <strong>und</strong> flammwidrige<br />

Kabel<br />

Ungeschirmte Kabel:<br />

– ISO/IEC Generic Cabling Standard<br />

11801<br />

– CENELEC Generic Cabling Standard<br />

EN 50173<br />

Es gibt keinen CENELEC-Standard <strong>für</strong><br />

ungeschirmte Kabel<br />

Anschluss-Hardware:<br />

– ISO/IEC Generic Cabling Standard<br />

11801<br />

– CENELEC Generic Cabling Standard<br />

EN 50173<br />

Amerikanische Standards:<br />

Verkabelung:<br />

– ANSI/TIA/EIA Generic Cabling Standard<br />

568-A<br />

– TIA Bulletin TSB 67 <strong>für</strong> Link-Test <strong>und</strong><br />

Kabeltestgeräte<br />

Kabel:<br />

– ANSI/TIA/EIA Generic Cabling Standard<br />

568-A<br />

– EIA/TIA Bulletin TSB 36 <strong>für</strong> die Horizontalverkabelung<br />

(jetzt in<br />

ANSI/TIA/EIA-568-A)<br />

– EIA/TIA Bulletin TSB 40A <strong>für</strong> Patch-<br />

Kabel (jetzt in ANSI/TIA/EIA-568-A)<br />

Anschluss-Hardware:<br />

– ANSI/TIA/EIA Generic Cabling Standard<br />

568-A<br />

– EIA/TIA Bulletin TSB 40A (jetzt in<br />

ANSI/TIA/EIA-568-A)<br />

174 LANline 10/2000<br />

<strong>und</strong> den 220/380V-Versorgungsleitungen.<br />

<strong>Das</strong> Gleiche gilt <strong>für</strong> die Einhaltung des<br />

Mindestabstands von <strong>Daten</strong>leitungen zu<br />

stromführenden Leitungen. Hier schleichen<br />

sich Fehler ein, die <strong>Daten</strong>pakete zerstören<br />

können (FCS-Fehler). Die Ursache<br />

<strong>für</strong> langsame <strong>Netze</strong> ist häufig hier zu suchen.<br />

Und in diesem Zusammenhang sind<br />

induktive Lasten wie sie zum Beispiel in<br />

einer Industrieumgebung vorkommen auf<br />

keinen Fall zu unterschätzen.<br />

ELEKTROMAGNETISCHE VERTRÄG-<br />

LICHKEIT Die elektromagnetische Verträglichkeit<br />

(EMV) spielt insbesondere bei<br />

den hohen Frequenzen wie sie mittlerweile<br />

in <strong>Daten</strong>netzen üblich sind eine große<br />

Rolle. Hier geht es nicht nur um Störungen<br />

der <strong>Daten</strong>kabel untereinander (NEXT oder<br />

Nahnebensprechen), sondern vor allem um<br />

alle anderen Einwirkungen auf das <strong>Daten</strong>kabel.<br />

Insbesondere moderne Büro- <strong>und</strong><br />

Kommunikationsmittel wie Bildschirme,<br />

Handys oder hochfrequente Sender (etwa<br />

Funk-LANs) wirken auf die <strong>Daten</strong>kabel in<br />

einem sehr hohen Maß ein. Wird zum Beispiel<br />

eine Handy-Verbindung in der Nähe<br />

eines <strong>Daten</strong>kabels aufgebaut, an dem ein<br />

Bit-Fehlertester angeschlossen ist, kann<br />

man sehr gut den Anstieg der FCS-Fehler<br />

beobachten.<br />

Diese Fehler sind bei Abnahmemessungen<br />

nicht zu erkennen, sie wirken sich erst<br />

im laufenden Betrieb aus.<br />

Bei Untersuchungen der elektromagnetischen<br />

Verträglichkeit zwischen geschirmten<br />

<strong>und</strong> ungeschirmten Verkabelungssystemen<br />

der Klasse E zeigte sich<br />

deutlich, dass geschirmte Verkabelungssysteme<br />

den Einflüssen wie Nebensprechen<br />

<strong>und</strong> Störleistungen problemlos standhalten<br />

<strong>und</strong> auch die nötige Störfestigkeit<br />

(nach EN 61000-4-2 bis EN 61000-4-6 ab<br />

2001 Pflicht) aufweisen. Bei ungeschirmten<br />

Komponenten traten erhebliche Fehler<br />

in der <strong>Daten</strong>übertragung auf bis hin zum<br />

Totalabbruch. In Bezug auf Störfestigkeit<br />

wurde festgestellt, dass mit diesem Prüfaufbau<br />

nicht einmal die Mindestanforderung<br />

der Prüfnorm eingehalten worden wären.<br />

Bei der Messung der Störaussendung<br />

nach EN 55022 erreichte das ungeschirmte<br />

Verkabelungssystem bei diesem Prüf-<br />

aufbau nur die Werte der Grenzwertklasse<br />

A <strong>für</strong> den industriellen Bereich, das geschirmte<br />

System hielt bei dieser Messung<br />

die Werte der strengeren Grenzwertklasse<br />

B <strong>für</strong> Heim- <strong>und</strong> Büroanwendungen ein<br />

sowie die der VDE 0878 (siehe auch LANline<br />

5/2000 ab Seite 100).<br />

Der Planer kann Störanfälligkeiten<br />

durch geschickte Kabelverlegung zwar reduzieren,<br />

jedoch ist davon auszugehen,<br />

dass bei Gigabit-Ethernet-Anwendungen<br />

die Ausfälle beim ungeschirmten System<br />

um ein Vielfaches ansteigen werden.<br />

Eine CE-Kennzeichnung des Verkabelungssystems<br />

oder einzelner Komponenten<br />

reicht nicht mehr aus, um ein Netzwerk<br />

richtlinienkonform zu installieren. <strong>Das</strong><br />

komplette System muss die Grenzwerte <strong>für</strong><br />

Störaussendungen <strong>und</strong> Störfestigkeit einhalten,<br />

vor allem die Resistenz gegen Störungen<br />

von außen.<br />

FAZIT Eine zukunftssichere Verkabelung<br />

sollte demnach schon heute der künftigen<br />

Kategorie 6/Klasse E (ISO/IEC) entsprechen,<br />

geschirmt ausgeführt <strong>und</strong> fachmännisch<br />

installiert sein. Damit ist ein störungsfreier<br />

Betrieb auch von Highspeed-<br />

Anwendungen wie Gigabit Ethernet auf<br />

der Etage weitgehend sichergestellt.<br />

(George Grella/db)<br />

Der Autor ist Geschäftsführer der Deltacom<br />

GmbH in Frechen<br />

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SCHWERPUNKT: VERKABELUNG<br />

LWL-KABELMANAGEMENT IN SCHRÄNKEN<br />

Durchdachte Konzepte<br />

sparen Kosten<br />

Auslöser <strong>für</strong> Störungen im Netzwerk sind häufig nicht Software-Fehler,<br />

sondern mangelhaftes <strong>und</strong> unübersichtliches Kabelmanagement in<br />

Netzwerkschränken. Aus diesem Gr<strong>und</strong> sollte die physikalische<br />

Integrität der Kabelinfrastruktur einen besonders hohen Stellenwert <strong>für</strong><br />

den Netzbetreiber haben. Ein durchgängiges Konzept <strong>für</strong> das Kabelmanagement<br />

mit Komponenten, die bis aufs Detail durchdacht sind,<br />

sorgt dabei <strong>für</strong> Übersichtlichkeit. <strong>Das</strong> spart Montagezeiten <strong>und</strong><br />

erleichtert Wartungsarbeiten.<br />

Netzwerkschränke befinden sich an<br />

den strategischen Punkten im<br />

Netzwerk. Sie enthalten die meisten<br />

Schwachpunkte im passiven Netz: die<br />

Anschlüsse, Steck- <strong>und</strong> Kabelverbindungen.<br />

Gerade der leichtfertige Umgang<br />

mit Kabelführungen sowie deren<br />

unübersichtliche Zuordnung führen im<br />

realen Einsatz vielfach zu gravierenden<br />

Problemen mit hohen Folgekosten.<br />

Bei der Auswahl von Netzwerkschränken<br />

ist es deshalb auch entscheidend,<br />

welche Kabelabschluss- <strong>und</strong> Verteilmechaniken<br />

der Anwender darin<br />

unterbringen will oder welche sich am<br />

besten dem ausgewählten Netzwerkschrank<br />

anpassen. Die Installation, aber<br />

auch Änderungen oder Erweiterungen<br />

sollten bedienerfre<strong>und</strong>lich, übersichtlich<br />

<strong>und</strong> kabelschonend durchführbar<br />

sein. Der Aufwand <strong>für</strong> die Verwaltung<br />

von Instandsetzungsarbeiten sowie von<br />

Erweiterungsmaßnahmen sollte <strong>für</strong> den<br />

Anwender oder Betreiber möglichst gering<br />

sein.<br />

AUSWAHLKRITERIEN Gerade bei Glasfaserverkabelungen<br />

ist es wichtig, dass<br />

der Installateur schon im Vorfeld die<br />

Probleme <strong>und</strong> insbesondere die Anforderungen<br />

beim Abschließen (Spleißen)<br />

<strong>und</strong> Verteilen (Steckverbinderfeld) der<br />

176 LANline 10/2000<br />

LWL-Kabel im Netzwerkschrank detailliert<br />

analysiert, um die eingesetzten<br />

Mechaniken darauf abzustimmen. Die<br />

Verteilmechaniken sollten trotz hoher<br />

Anforderungen an ihre Qualität <strong>und</strong> Zuverlässigkeit<br />

noch bezahlbar <strong>und</strong> zudem<br />

flexibel einsetzbar sein.<br />

Von Vorteil ist es zum Beispiel, wenn<br />

sie sich sowohl in 19-Zoll- als auch in<br />

metrische Systemschränke einbauen<br />

lassen <strong>und</strong> eine geringe Einbauhöhe<br />

aufweisen. Kompakte Abmessungen<br />

bringen zudem den Vorteil, dass der In-<br />

stallateur die Kabel seitlich oder hinter<br />

der Mechanik im Systemschrank führen<br />

kann. Ein übersichtlicher Aufbau mit<br />

funktionellen Details erleichtert zudem<br />

die Installationsarbeiten. So spart es<br />

Zeit <strong>und</strong> Kosten, wenn sich die Verteilmechanik<br />

schnell <strong>und</strong> einfach in das<br />

Systemgestell montieren lässt. Auch ein<br />

übersichtliches <strong>und</strong> sicheres Arbeiten<br />

beim Spleißvorgang verkürzt die Montagezeiten.<br />

Zudem sollte der Anwender<br />

darauf achten, dass im Gestellschrank<br />

nirgendwo eine Quetschgefahr <strong>für</strong> die<br />

installierten Kabel besteht.<br />

Der Anwender sollte bei der Mechanik<br />

zur Aufnahme der Glasfasern vor allem<br />

darauf achten, dass die Glasfasern<br />

möglichst keinen mechanischen Belastungen<br />

ausgesetzt sind (Druck, Biegung<br />

etc.) <strong>und</strong> kontrolliert geführt sin. Zudem<br />

sollten sie schnell identifizierbest<br />

sein. Die Ader- <strong>und</strong> Kabelführungen<br />

müssen so ausgeführt sein, dass sie einen<br />

definierten minimalen Biegeradius<br />

haben. Die Zwangsführungen <strong>für</strong> die<br />

ankommenden Bündeladern sollten eine<br />

Zugentlastung besitzen, außerdem<br />

sollte das System einen Überlängenausgleich<br />

<strong>für</strong> Ader- <strong>und</strong> Bündeladerkabel<br />

berücksichtigen. Gr<strong>und</strong>sätzlich sollte<br />

die Mechanik so konstruiert sein, dass<br />

der Installateur mit den Glasfasern<br />

einfach <strong>und</strong> übersichtlich hantieren<br />

kann.<br />

Eine LWL-Systemführung mit einer schwenkbaren Abschlusseinheit <strong>für</strong> 19-Zoll- <strong>und</strong><br />

metrische Schränke. Die Systemführung benötigt drei Höheneinheiten, die Abschlusseinheit<br />

zwei. Quelle: Sedlbauer<br />

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SCHWERPUNKT: VERKABELUNG<br />

Offene Verteilergestelle<br />

statt Schränke<br />

Häufig stehen Netzwerkverteiler im vollklimatisierten<br />

<strong>und</strong> zutrittsgesicherten Netzwerkraum<br />

eines Rechenzentrums oder in<br />

einem eigens da<strong>für</strong> geschaffenen Verteilerraum,<br />

der ebenfalls nur von da<strong>für</strong> autorisierten<br />

Personen betreten werden darf. Dort gibt<br />

es in der Regel keine Staubentwicklung,<br />

außerdem sind diese Räume meist klimatisiert.<br />

Trotzdem findet man in erster Linie<br />

geschlossene Schranksysteme, obwohl offene<br />

Verteilergestelle in vielen Fällen<br />

vollkommen ausreichen würden.<br />

Offene Verteilergestelle stehen geschlossenen<br />

Schränken oftmals in nichts nach, sind<br />

platzsparender <strong>und</strong> zudem preiswerter als<br />

diese<br />

Quelle: Symec<br />

Dabei bieten offene, von allen Seiten gut<br />

zugängliche Verteile vor, während <strong>und</strong> nach<br />

der Installation viele Vorteile gegenüber geschlossenen<br />

Schränken <strong>und</strong> sind zudem die<br />

preiswertere Lösung. Die Gestelle benötigen<br />

etwa ein Viertel weniger Stellfläche als ein<br />

geschlossener Schrank, vor allem, wenn sie<br />

aneinandergereiht werden. Will der Anwen-<br />

Und am anderen Ende der Verteilmechaniken<br />

zum Steckverbinderfeld hin,<br />

wo der Installateur die Patchungen vornimmt,<br />

sollten die Steckverbinder über-<br />

178 LANline 10/2000<br />

Klemmvorrichtungen <strong>für</strong> Lochraster oder T-Nut-Profile erleichtern die Montage von<br />

Komponenten Quelle: Symec<br />

der sie transportieren, kann er sie aufgr<strong>und</strong><br />

der Kompaktheit selbst im zusammengebauten<br />

Zustand durch enge Türen <strong>und</strong> Flure tragen.<br />

Es gibt keine Schranktüren, die einen<br />

Fluchtweg versperren könnten.<br />

Und der Praktiker weiß, welche Menge an<br />

Installationskabeln bei einem voll belegten<br />

passiven Verteiler zusammenkommen können!<br />

Jedes von ihnen muss den zulässigen<br />

minimalen Biegeradius einhalten <strong>und</strong><br />

zugentlastet sein. Ein offener Verteiler gestattet<br />

hier einen ungehinderten Zugang von<br />

oben über Decke oder von unten durch den<br />

Doppelboden. Vormontierte Kabelwannen<br />

können diese <strong>Daten</strong>kabel aufnehmen. Der<br />

Anwender muss sich dabei keine Gedanken<br />

machen, ob am Dach <strong>und</strong>/oder im Sockel<br />

Aussparungen <strong>für</strong> die Kabelzuführung einzuplanen<br />

sind. Und auch in einem offenen<br />

Verteilergestell kann der Anwender sämtliche<br />

Patch-Kabel sicher <strong>und</strong> übersichtlich,<br />

zum Beispiel in absperrbaren Rangierkanälen,<br />

unterbringen.<br />

Der Anwender sollte bei der Auswahl des<br />

Systems jedoch darauf achten, dass die Rahmenkonstruktion<br />

ausreichend belastbar ist<br />

<strong>und</strong> stabil steht. Es gibt zum Beispiel Systeme,<br />

die mit dem Boden verschraubt werden.<br />

Vorteilhaft ist es auch, wenn sich das Gestell<br />

nachträglich zum Beispiel in seiner<br />

Tiefe erweitern lässt <strong>und</strong> das System<br />

sichtlich angeordnet <strong>und</strong> beschriftet<br />

sein. Kupplungen oder Pigtails muss er<br />

ohne viel Aufwand nachträglich ein<strong>und</strong><br />

ausbauen können. <strong>Das</strong> heißt zum<br />

ausziehbare Geräteböden oder gar Schwerlastauszüge<br />

enthält.<br />

Bei der Auswahl des Zubehörs sollte der<br />

Anwender vor allem an die Praxis denken.<br />

Will er zum Beispiel einen 19-Zoll-Verteiler<br />

bestücken <strong>und</strong> dann in den 19-Zoll-Verteiler<br />

einbauen oder eine aktive Komponente, wäre<br />

eine dritte Hand oftmals ganz hilfreich:<br />

Mit zwei Händen hält er die Einbaukomponenten,<br />

<strong>und</strong> zwischen den Fingern klemmen<br />

die Schrauben <strong>für</strong> den Einbau. Entsprechende<br />

Klemmbefestigungen <strong>für</strong> 19-Zoll-Lochraster<br />

oder T-Nut-Profile erleichtern hier die<br />

Montage. Und schwenkbare Service-Boards<br />

dienen zum Beispiel als Ablagefläche <strong>für</strong><br />

die Belegung von Kupfer-Panels oder <strong>für</strong><br />

Messgeräte während der Abnahmemessung.<br />

Auch solches Zubehör ist <strong>für</strong> offene Standverteiler<br />

erhältlich.<br />

Offene Standverteiler brauchen den Vergleich<br />

mit geschlossenen Netzwerkschränken<br />

also nicht zu scheuen. Es gibt sie sogar<br />

in breiterer Ausführung <strong>für</strong> den Einbau von<br />

Servern.<br />

(Richard Paulus, Symec/db)<br />

Weitere Informationen:<br />

Symec<br />

Web: www. Symec.de<br />

Wilhelm Koch<br />

Web: www.wiko-online.de<br />

Beispiel, dass er <strong>für</strong> Wartungsarbeiten<br />

gut auf die Anschlüsse zugreifen können<br />

muss. übersichtliche Führung<br />

Patch-Kabel, die vom Steckverbinder-<br />

www.lanline.de


SCHWERPUNKT: VERKABELUNG<br />

feld aus der Mechanik kommen, sollten<br />

übersichtlich <strong>und</strong> sicher geführt werden.<br />

Es gibt mittlerweile Abschlusseinheiten,<br />

bei denen der Anwender bis zu 25<br />

LWL-Steckverbindungen auf zwei Höheneinheiten<br />

unterbringen kann, <strong>und</strong><br />

die Fasern zudem noch einzeln <strong>und</strong> kontrolliert<br />

geführt werden können. <strong>Das</strong> ermöglicht<br />

ein übersichtliches <strong>und</strong> sicheres<br />

Arbeiten beim Spleißvorgang sowie<br />

eine schnelle Faseridentifikation bei<br />

Wartungsarbeiten oder Fehleranalysen.<br />

Um eine gute Zugänglichkeit zu erreichen,<br />

können die Spleißmodule, Kassetten<br />

<strong>und</strong> Steckfelder zum Beispiel auf<br />

einer Schwenkeinheit befestigt sein <strong>und</strong><br />

erlaubt ein einfaches <strong>und</strong> schnelles Austauschen<br />

der Steckverbindungen an der<br />

montierten Einheit im Gestell. Der Anwender<br />

sollte bei der Auswahl auch darauf<br />

achten, dass er die Abschlusseinheiten<br />

mit verschiedenen Steckverbindertypen<br />

(E2000, DIN, SC oder Ähnliches<br />

mehr) bestücken kann.<br />

PATCH-KABEL-MANAGEMENT IM VER-<br />

TEILER Um die Übersichtlichkeit zu bewahren,<br />

sollte das System ein durchgängiges<br />

transparentes Kabelmanagements<br />

erlauben, <strong>und</strong> das vom Eintritt in<br />

den Netzwerkschrank (Bündeladerkabel)<br />

bis zum Verlassen der Patch-Kabel<br />

aus der Abschlusseinheit. Patch-Kabel-<br />

Ablagefächer erlauben in diesem Zusammenhang<br />

eine geordnete Aufnahme<br />

von Kabelüberlängen. Mit ihnen hat der<br />

180 LANline 10/2000<br />

Installateur die Möglichkeit, Patch-Kabel<br />

von einem Kabelschacht in den<br />

nächsten zu überführen. Dabei sollten<br />

integrierte Führungselemente, zum Beispiel<br />

Bogensegmente, gewährleisten,<br />

In einem Patch-Kabel-Ablagefach werden die Überlängen definiert geführt<br />

Quelle: Sedlbauer<br />

dass der Biegeradius im Ablagefach bei<br />

über 30 Millimeter bleibt. Wichtig ist<br />

dabei auch, dass der Installateur mehrere<br />

Möglichkeiten der Patch-Kabelzu<strong>und</strong><br />

-ableitung hat, dass er sie beispielsweise<br />

vor oder hinter dem Profilholm<br />

<strong>und</strong> im Systemgestell nach oben oder<br />

Eine Verteilerkonsole ermöglicht eine definierte<br />

Aufteilung der einzelnen Fasern eines Bündeladerkabels<br />

Quelle: Sedlbauer<br />

unten führen kann. Solche Ablagefächer<br />

beanspruchen oft eine Höheneinheit<br />

Platz im Gestell.<br />

Um eine wirklich übersichtliche Führung<br />

der Patch-Kabel zu realisieren, bieten<br />

einige Hersteller auch größere Sys-<br />

temführungselemente an. Hierbei erhält<br />

jedes Patch-Kabel im Verteiler einen fest<br />

definierten Platz im Gestell inklusive<br />

Überlängenausgleich <strong>und</strong> eindeutiger<br />

Kennzeichnung. Der Installateur kann<br />

bei Wartungsarbeiten oder Fehleranalysen<br />

jedes einzelne Kabel schnell <strong>und</strong><br />

übersichtlich identifizieren <strong>und</strong> austauschen,<br />

ohne dass ihn die anderen Kabel<br />

behindern.<br />

Auf der Eingangsseite der Abschlusseinheit<br />

dienen spezielle Verteilerkonsolen<br />

zur Befestigung der Bündeladerkabel<br />

mit Zugentlastung. Sie können innerhalb<br />

oder außerhalb der Systemschränke montiert<br />

werden. Sie ermöglichen eine übersichtliche<br />

Aufteilung <strong>und</strong> Kennzeichnung<br />

der ankommenden Bündeladern.<br />

Die Zugentlastung der Bündeladerkabel<br />

kann dabei zum Beispiel über ein zentrales<br />

Stützelement oder über einen Stahlwellmantel<br />

mit Hilfe von Befestigungsschellen<br />

erfolgen. Ein Schutzschlauch bis<br />

zur Zuführung in das Gr<strong>und</strong>gehäuse einer<br />

LWL-Abschlusseinheit sorgt da<strong>für</strong>, dass<br />

die Fasern nicht mechanisch beschädigt<br />

werden.<br />

MEHR FUNKTIONALITÄT UND ZUVER-<br />

LÄSSIGKEIT <strong>Das</strong> Kabelmanagement<br />

trägt in hohem Maße dazu bei, dass ein<br />

Netzwerk tatsächlich universell einsetzbar<br />

<strong>und</strong> zukunftssicher ausgelegt ist. Der<br />

Installateur kann den Schrank mit einem<br />

durchdachten Kabelmanagement einfach,<br />

übersichtlich <strong>und</strong> schnell verkabeln<br />

<strong>und</strong> senkt damit zudem die Fehlermöglichkeiten.<br />

Auch die Wartung ist mit einer<br />

bedienerfre<strong>und</strong>lichen, übersichtlichen<br />

<strong>und</strong> transparenten sehr viel einfacher.<br />

Wichtig ist bei der Auswahl des<br />

Systems, dass die optischen Übertragungswerte<br />

nicht vermindert werden.<br />

(Olaf Triebe/db)<br />

Der Autor ist bei der Sedlbauer AG in<br />

Grafenau zuständig <strong>für</strong> die Planung <strong>und</strong><br />

das mechanische Design der Kabelabschluss-<br />

<strong>und</strong> Verteiltechnik.<br />

Weitere Informationen:<br />

Sedlbauer<br />

Web: www.sedlbauer-ag.de<br />

www.lanline.de


SCHWERPUNKT: VERKABELUNG<br />

SOFTWARE FÜR NETZWERKPLANER IM TEST<br />

Manchmal<br />

zuviel des Guten<br />

Bei der Netzwerkplanung fallen viele Tätigkeiten an, die stupide sind,<br />

aber sorgfältig durchgeführt werden müssen. Entsprechende Software-<br />

Tools sollen den Planer dabei unterstützen <strong>und</strong> ihm Routinearbeiten<br />

abnehmen. Bei der Auswahl der Lösung ist allerdings zu beachten,<br />

ob der Planer mit möglichst wenig Aufwand seine Stücklisten <strong>und</strong> Ausschreibungsunterlagen<br />

erstellen möchte oder ob er nach einer Lösung<br />

sucht, die bis ins Facility-Management hineinreicht, sodass die komplette<br />

Haustechnik inklusiver der Steuerung <strong>und</strong> <strong>Daten</strong>technik in einem<br />

System geplant, dokumentiert <strong>und</strong> verwaltet werden kann.<br />

Um ein Planungs-Tool richtig einschätzen<br />

zu können, muss man zunächst<br />

die Anforderungen aus der Praxis<br />

kennen. So geht ein Netzwerkplaner in<br />

der Regel in folgenden Schritten vor:<br />

– Er plant zunächst die physikalische<br />

Netzwerkstruktur,<br />

– konfiguriert dann die aktive Netzwerktechnik<br />

<strong>und</strong><br />

– erstellt daraufhin die Vorgaben zur Dokumentation<br />

des Netzwerks.<br />

Bei einem neuen Projekt analysiert er<br />

Mit dem Configurator von Siemens lassen sich schnell Stücklisten <strong>und</strong><br />

Bestellungen <strong>für</strong> Futurelink-Komponenten erstellen<br />

182 LANline 10/2000<br />

als erstes die vorhandene Netzwerkinfrastruktur<br />

oder definiert die Anforderungen<br />

an das neue Netz. Ist dies geschehen, erfolgt<br />

eine Grobplanung der physikalischen<br />

<strong>und</strong> logischen Netzwerkstruktur.<br />

Darauf basierend gibt er eine erste Kostenschätzung<br />

ab. Darauf folgt die Ausführungsplanung<br />

mit der Ausarbeitung<br />

eines Leistungsverzeichnisses. In den<br />

meisten Fällen wird der Planer während<br />

der Ausführung die Bauüberwachung<br />

übernehmen <strong>und</strong> mit der Abnahme des<br />

Gewerks die Dokumentationsunterlagen<br />

übergeben. Diese Unterlagen erstellen in<br />

der Regel die ausführenden Unternehmen<br />

<strong>und</strong> nicht der Planer.<br />

Die Planungsarbeit sowie die Vorarbeit<br />

zur Erstellung des Leistungsverzeichnisses<br />

(LV) erfordert ein ausgiebiges Studium<br />

der Baupläne <strong>und</strong> eine Besichtigung<br />

der Örtlichkeiten. Die Baupläne stellt der<br />

Architekt zur Verfügung, <strong>und</strong> wenn der<br />

Planer Glück hat, erhält er diese nicht nur<br />

in gedruckter Version, sondern auch als<br />

CAD-Datei. Erhält er nur eine gedruckte<br />

Version oder setzt er kein teures CAD-<br />

Programm ein, muss er die Pläne kopieren<br />

<strong>und</strong> den Verlauf der Kabel <strong>und</strong> Kabelkanäle<br />

per Hand in die Zeichnungen eingetragen.<br />

Sinnvoll wäre hier ein kostengünstiges<br />

Tool, mit dem er grobe Bauzeichnungen<br />

erstellen oder CAD-Zeichnungen<br />

in elektronischer Form importieren<br />

kann. Mit einem solchen Programm<br />

sollte es dann möglich sein, auf einfachste<br />

Art, die passive Netzwerkstruktur in die<br />

Zeichnungen einzufügen <strong>und</strong> quasi per<br />

Knopfdruck einen Überblick darüber zu<br />

erhalten, wie viele Meter Kabel, wie viele<br />

Anschlussdosen, Patchpanels <strong>und</strong> andere<br />

Komponenten enthalten sind. Dabei<br />

muss das Programm verschiedene<br />

Komponentenhersteller berücksichtigen,<br />

damit der Planer seiner Aufgabe nachkommen<br />

kann, die <strong>für</strong> den K<strong>und</strong>en technisch<br />

beste Lösung zu offerieren.<br />

Bei Laneco erfährt man auf Knopfdruck alles Wissenswerte einer eingesetzten<br />

Komponente<br />

www.lanline.de


Die Ports der Patchpanels auf der linken Seite lassen sich in Laneco per<br />

Drag-and-Drop verschieben<br />

Im nächsten Schritt sollte es wiederum<br />

per Knopfdruck möglich sein, einen Ausschreibungstext<br />

zu erstellen, der alle verwendeten<br />

Komponenten enthält. Zudem<br />

www.lanline.de<br />

sollte der Planer diesen<br />

Text in verschiedenen<br />

Dateiformaten<br />

exportieren können.<br />

Da viele Planer mit<br />

der AVA-Software<br />

(AVA = Ausschreibung<br />

Vergabe Abrechnung;<br />

GAEB-<br />

Formate) arbeiten,<br />

muss dieses Format<br />

unbedingt mit unterstützt<br />

werden.<br />

Ist die Ausschreibung<br />

erstellt, der Zuschlag<br />

an eine Ausführungsfirmaerfolgt<br />

<strong>und</strong> das Gewerk<br />

erstellt, folgt zu<br />

guter Letzt die Abnahme <strong>und</strong> mit ihr die<br />

Übergabe der Dokumentationsunterlagen.<br />

Hier machen dem Planer zum einen die<br />

große Papierflut <strong>und</strong> zum anderen die vie-<br />

SCHWERPUNKT: VERKABELUNG<br />

len unterschiedlichen Arten der Dokumentation<br />

zu schaffen. Sinnvoll wären einheitliche<br />

Unterlagen möglichst in elektronischer<br />

Form.<br />

DREI SYSTEME IM VERGLEICH Um die<br />

Bandbreite der möglichen Software-<br />

Unterstützung darstellen zu können, sollen<br />

im Folgenden drei sehr unterschiedliche<br />

Tools <strong>für</strong> die Netzwerkplanung vorgestellt<br />

werden: Der “Configurator” von Siemens/Corning<br />

eignet sich <strong>für</strong> die Vorplanung<br />

<strong>und</strong> ist <strong>für</strong> Planer <strong>und</strong> Installateure,<br />

die die Future-Link-Komponten von Corning<br />

(früher: Siemens) einsetzen, kostenlos<br />

erhältlich. “Laneco” von Klarinet Software<br />

dagegen arbeitet mit verschiedenen<br />

Herstellern zusammen <strong>und</strong> ist <strong>für</strong> die Ausführungsplanung<br />

konzipiert. Der Anwender<br />

importiert dazu einen CAD-Plan des<br />

Objekts in die Software <strong>und</strong> kann dort seine<br />

passiven Netzwerkkomponenten hinzufügen.<br />

Die <strong>Daten</strong> der so ergänzten Zeich-<br />

LANline 10/2000 183


SCHWERPUNKT: VERKABELUNG<br />

Eine als Stückliste in Excel exportierte Laneco-Datei Eine im GAEB-Format (AVA-System) exportierte Laneco-Datei<br />

nung lassen sich dann in Excel oder ein<br />

AVA-System exportieren, wo automatisch<br />

Stücklisten erstellt werden. Da dieses<br />

Tool auf den ersten Blick den Anforderungen<br />

am nächsten kam, testete die<br />

LANline-Redaktion das besonders ausführlich.<br />

Ähnliche Funktionen bietet<br />

auch das FM/VM-System (Facility Management/Verbindungsmanagement)<br />

vom Siemens-Bereich Anlagenbau <strong>und</strong><br />

Technische Dienstleistungen. Dabei handelt<br />

es sich um ein Facility-Management-<br />

System, das um die <strong>Daten</strong>technik ergänzt<br />

wurde. Da die Software so umfangreich<br />

ist, ließ LANline sich das System nur<br />

vorführen <strong>und</strong> die Möglichkeiten erklären.<br />

<strong>Das</strong> einfachste Tool ist der Configurator<br />

von Siemens/ Corning, denn es besteht<br />

im Wesentlichen aus der Komponentendatenbank<br />

des Herstellers. Der Anwender<br />

kann hier in einer Maske seine<br />

geschätzten Mengenangaben eintragen<br />

<strong>und</strong> erhält dann fertige Stücklisten <strong>und</strong><br />

Bestell- oder Ausschreibungsformulare.<br />

Für erste Vorplanungen weiß der Planer<br />

noch nicht, wo die einzelnen Komponenten<br />

letztendlich platziert werden. Hier<br />

reicht deshalb eine ungefähre Mengen<strong>und</strong><br />

Längenabschätzung. Er überlegt<br />

sich, wie viele Arbeitsplätze auf jeder<br />

Etage sind, welche Anwendungen dort<br />

laufen sollen <strong>und</strong> wie viele Kabelmeter in<br />

etwa nötig sein werden. <strong>Das</strong> System<br />

sucht ihm dann aus der Future-Link-Da-<br />

184 LANline 10/2000<br />

tenbank (Access ‘97) die entsprechenden<br />

Komponenten mit passendem Zubehör<br />

heraus <strong>und</strong> generiert daraus Access-Reports,<br />

die sich zum Beispiel in Excel einlesen<br />

lassen. Der Anwender erhält darüber<br />

fertige Stücklisten mit Preisen <strong>und</strong><br />

Rabatten, wobei auch die Montagekosten<br />

berücksichtigt sind oder Bestellformulare<br />

<strong>für</strong> die direkte Bestellung beim Hersteller<br />

sowie Ausschreibungsformulare.<br />

Mit diesem Tool können zum Beispiel<br />

Installateure, die viel mit Corning-Produkten<br />

arbeiten, sehr schnell ihre Angebote<br />

ausarbeiten. Es ist kostenlos beim<br />

Hersteller erhältlich, läuft unter Windows<br />

95/98 <strong>und</strong> benötigt das entsprechende<br />

Office-Paket inklusive der Access-<strong>Daten</strong>bank.<br />

Im Gegensatz zum Configurator geht<br />

Laneco stärker in die örtlichen Details.<br />

Die Testkonfigurationen<br />

– Laneco Version 1.0 <strong>für</strong> Windows 95/98<br />

<strong>und</strong> NT<br />

Testrechner: PC mit 400-MHz-Pentium-<br />

Prozessor <strong>und</strong> 150 MByte Hauptspeicher<br />

Betriebssystem: Windows NT 4.0 (Service-Pack<br />

4) mit Office-Paket 2000 Premium-Version<br />

– Configurator <strong>und</strong> FA/VA von Siemens:<br />

Beide Programme wurden vom<br />

Hersteller auf einem Windows-2000-<br />

Rechner in der Redaktion installiert <strong>und</strong><br />

vorgeführt.<br />

Dazu benötigt der Planer allerdings einen<br />

CAD-Plan des Gebäudes (Autocad-Format,<br />

Release 12). Die Software ist derzeit<br />

in der Version 1.0 erhältlich <strong>und</strong> läuft auf<br />

Windows 95/98 <strong>und</strong> NT 4.0 sowie unter<br />

Windows 2000. Die Software benötigt<br />

150 MByte Speicherplatz <strong>und</strong> wegen der<br />

Grafik mindestens einen 133-MHz-Prozessor.<br />

Der LANline-Testrechner arbeitet<br />

mit einem 400-MHz-Pentium-Prozessor<br />

<strong>und</strong> 150 MByte Hauptspeicher. Er<br />

läuft unter Windows NT 4.0 (Servicepack<br />

4) mit dem Office-Paket 2000 Premium-Version.<br />

Bei der Installation unter<br />

Windows NT muss zusätzlich eine<br />

ODBC-Erweiterung von der Original-<br />

CD-ROM installiert werden, was bei der<br />

Testinstallation per Mausklick problemlos<br />

funktionierte. Da die Software <strong>für</strong> Office<br />

97 geschrieben wurde, war gerade<br />

bei der Anbindung der Access-<strong>Daten</strong>bank<br />

<strong>und</strong> dem Dateiexport in Excel mit<br />

Schwierigkeiten zu rechnen.<br />

Der Anwender erhält beim Öffnen des<br />

Programms ein Projekt-1- (ähnelt dem<br />

Windows-Explorer) sowie ein Stockwerk-0-Fenster<br />

ohne weiteren Inhalt. Damit<br />

er einen konkreten Plan bearbeiten<br />

kann, muss er eine Autocad-Zeichnung<br />

(Release 12) in das System importieren.<br />

Für den Test verwendeten wir die mitgelieferte<br />

Beispielzeichnung (example.dxf<br />

im DXF-Ordner). Diese lässt sich über<br />

“Dateien” <strong>und</strong> “Importieren” auswählen.<br />

Beim Öffnen weist das System darauf hin,<br />

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dass die Skalierung der Zeichnung noch<br />

auf den Systemmaßstab angepasst werden<br />

muss. Den Skalierungsfaktor sieht man<br />

rechts unten am Fensterrand der Zeichnung.<br />

Eine Einheit sollte einem Meter entsprechen.<br />

Trifft das nicht zu, lässt sich der<br />

Skalierungsfaktor über den Menüpunkt<br />

“Einstellungen” <strong>und</strong> “Import” verändern.<br />

In der Beispielzeichnung sind die<br />

Fluchtwege der Etage <strong>und</strong> andere Zeichnungskomponenten<br />

wie stabile Wände in<br />

verschiedenen Layern abgespeichert <strong>und</strong><br />

können separat selektiert werden. <strong>Das</strong> geschieht<br />

über das Eigenschaften-Icon<br />

(rechts neben dem Löschen-Kreuz) unter<br />

dem Punkt “Layer”. Für die LAN-Verkabelung<br />

hat das System ebenfalls einen separaten<br />

Layer angelegt.<br />

Am effektivsten lässt sich mit dem<br />

System arbeiten, wenn sich der Planer<br />

zunächst Standardkomponenten aus den<br />

mitgelieferten Herstellerdatenbanken<br />

auswählt, also Komponenten, die er im-<br />

www.lanline.de<br />

mer wieder einsetzen möchte. <strong>Das</strong> System<br />

setzt dann automatisch die gewählten<br />

Standardkomponenten samt Zubehör<br />

ein. Derzeit stehen die Komponen-<br />

SCHWERPUNKT: VERKABELUNG<br />

Die 3-D-Animation <strong>für</strong> Laneco-Objekte wird den K<strong>und</strong>en kaum beeindrucken<br />

ten von Acome,<br />

Kerpen, Leoni, Niedax,<br />

NK Networks,<br />

Quante, Schroff<br />

<strong>und</strong> Tehalit sowie<br />

neuerdings auch<br />

von BTR, Ackermann<br />

<strong>und</strong> Telegärtner<br />

zur Verfügung.<br />

Nach dieser Festlegung<br />

kann mit<br />

dem Zeichnen begonnen<br />

werden. <strong>Das</strong><br />

System verlangt,<br />

dass der Anwender<br />

mit den Kabelkanälen<br />

beginnt. Hierzu<br />

klickt er rechts oben<br />

auf das Icon, das<br />

aussieht wie ein Zündholz. Dann kann er<br />

sämtliche Kabelwege auf der Etage anlegen;<br />

will er eine Strecke verschieben,<br />

klickt er auf das Icon mit dem Pfeil <strong>und</strong><br />

LANline 10/2000 185


SCHWERPUNKT: VERKABELUNG<br />

dann den entsprechenden Kanalabschnitt<br />

an. Drückt er die rechte Maustaste, kann<br />

er sich die Eigenschaften dazu anzeigen<br />

lassen. Steht das Verbindungsnetz, platziert<br />

er die Arbeitsplatzdosen (rechts neben<br />

dem Kanal-Icon) <strong>und</strong> schließlich den<br />

Verteilerschrank auf der Etage (noch einmal<br />

ein Icon weiter rechts). Jetzt beginnt<br />

die Feinarbeit: Sämtliche Komponenten<br />

sind auf einer Standardhöhe installiert. In<br />

diesem Test war das ein Meter über dem<br />

Boden. Für Veränderungen geht der Anwender<br />

auf den Editiermodus<br />

(Pfeil-<br />

Icon), markiert die<br />

betreffenden Komponenten<br />

<strong>und</strong> verändert<br />

die Eigenschaften,<br />

legt zum BeispielUnterbodenoder<br />

Deckenkanäle<br />

mit den entsprechenden<br />

Dosen an.<br />

Bei Höhensprüngen<br />

muss er in der Vertikalansicht<br />

noch die<br />

entsprechenden<br />

Verbindungen ziehen.<br />

<strong>Das</strong> System<br />

sucht sich dann die<br />

entsprechenden Kanalkomponenten.<br />

Soll ein Durchbruch zur nächsten Etage<br />

erfolgen, klickt der Anwender auf das<br />

Icon rechts neben das Schranksymbol.<br />

Ist die Struktur festgelegt, kann er über<br />

“Einstellungen” <strong>und</strong> “Berechnung” Biegeradien,<br />

Längenzugaben, den maximalen<br />

Füllgrad der Kanäle sowie die Brandlastkorridorbreite<br />

<strong>und</strong> einen Grenzwert<br />

<strong>für</strong> die Brandlast eingeben. Ist das alles<br />

erfolgt, aktiviert der Anwender über<br />

“Verkabeln” (entweder unter dem Menüpunkt<br />

“Berechnung”, über das zugehörige<br />

Icon oder über F8) die Installation.<br />

Danach zeigt das System an, wenn zum<br />

Beispiel die Entfernungen vom Verteiler<br />

oder der Füllgrad eines Kanals zu groß<br />

ist. Zudem teilt das System jeder Komponente<br />

einen Namen zu. Darüber hinaus<br />

kann sich der Anwender einzelne Verbindungen<br />

anzeigen lassen. Analog zur<br />

Berechnung der Kabelstrecken erfolgt<br />

186 LANline 10/2000<br />

auch die Brandlastberechnung. Sie steht<br />

<strong>und</strong> fällt allerdings mit den Eingaben des<br />

Planers. Die geforderten Abstände zum<br />

Fluchtweg differieren von Gemeinde zu<br />

Gemeinde, weshalb der Hersteller hier<br />

keine festen Werte vorgegeben hat.<br />

Um die Verkabelung auch im Schrank<br />

zu vollenden, klickt der Anwender das<br />

Schranksymbol in der Zeichnung mit der<br />

rechten Maustaste an. Nun hat er die<br />

Möglichkeit, über “Konfigurieren” die<br />

passenden Patch-Felder auszuwählen.<br />

Die Darstellung von Verbindungen unter dem FM/VM-System von<br />

Siemens/AT+C<br />

Und wenn ihm die Port-Zuteilung nicht<br />

gefällt, ist es möglich, direkt auf die<br />

Patch-Panels zuzugreifen <strong>und</strong> die Ports<br />

neu zu verteilen. <strong>Das</strong> ist zwar sehr praktisch<br />

gedacht, verlangt aber eine ruhige<br />

Hand, da sich die Ansicht nicht vergrößern<br />

lässt <strong>und</strong> die Ports sehr klein sind.<br />

Über “Eigenschaften” kann man sich die<br />

Port-Belegung eines Patch-Panels auch in<br />

tabellarischer Form anzeigen lassen. Leider<br />

darf der Anwender in dieser übersichtlicheren<br />

Ansicht nichts verschieben.<br />

Im “Konfigurieren”-Fenster hat der<br />

Anwender auch die Möglichkeit, den<br />

Standardschrank durch einen anderen<br />

auszutauschen, indem er den Ersatzschrank<br />

hinzufügt, die Panels verschiebt<br />

<strong>und</strong> den alten Schrank löscht.<br />

Wird ein Netz nachträglich erweitert,<br />

kann der Planer verlegte Dosen auch stilllegen.<br />

Sie werden zwar weiterhin mit an-<br />

gezeigt, aber nicht mehr aktiv mitberechnet.<br />

Hierzu betätigt der Anwender das<br />

Icon “Dosen Einfrieren” in der oberen<br />

Menüleiste. Dort findet der Anwender<br />

auch die Befehls-Icons “Dosenverbindung<br />

ändern” <strong>und</strong> “neue Verteilerverbindung”.<br />

Die Software erlaubt es zudem,<br />

neue Räume zu definieren, <strong>für</strong> den Fall,<br />

dass das Netz erweitert werden soll oder<br />

keine CAD-Zeichnung vorliegt.<br />

Um nun sämtliche Informationen auch<br />

<strong>für</strong> Stücklisten oder Ausschreibungen<br />

verwenden zu können, müssen die <strong>Daten</strong><br />

in andere Programme exportiert werden.<br />

Für den Export zu Excel ist es am besten,<br />

die Datei als lst-Datei zu exportieren, es<br />

geht aber auch als txt-Datei (formatierter<br />

MS-DOS-Text), dann ist die Liste allerdings<br />

nicht so schön aufbereitet. Beim<br />

Exportieren fragt das System, ob man<br />

nicht definierte Komponenten (hier sind<br />

in erster Linie Kanalabschlüsse gemeint)<br />

noch manuell definieren möchte. Der<br />

Planer kann es aber auch bleiben lassen<br />

<strong>und</strong> die Komponenten erst in der Exceloder<br />

AVA-Datei nachtragen. Sie tauchen<br />

dort als Fragezeichen auf.<br />

Unter Office 2000 traten beim Test einige<br />

Schwierigkeiten im Zusammenhang<br />

mit Excel auf. Der Anwender muss zunächst<br />

die Datei laneco.xls auf seine<br />

Festplatte kopieren <strong>und</strong> zwar an die Stelle,<br />

an der sein Office-Paket auf Vorlagen<br />

zugreift. Da das bei den verschiedenen<br />

Versionen variiert, sollte man zunächst<br />

unter Word im Menüpunkt “Extras” <strong>und</strong><br />

dort unter “Optionen” den “Speicherort<br />

<strong>für</strong> Dateien”, konkret <strong>für</strong> “Benutzervorlagen”<br />

herausfinden. In diesen Ordner<br />

muss auch laneco.xls kopiert werden.<br />

Damit der Anwender die exportierte<br />

Datei richtig formatiert bearbeiten kann,<br />

öffnet er Excel, geht im Dateimenü unter<br />

“neu” <strong>und</strong> wählt dort die Laneco-Vorlage<br />

aus. Dann erscheinen zwei neue Icons<br />

rechts oben auf der Menüleiste. Beim<br />

rechten kann der Anwender wählen, ob er<br />

Artikelbeschreibungen <strong>und</strong> Artikelnummern<br />

mit aufnehmen möchte, mit dem<br />

linken öffnet der Anwender Import-lst-<br />

Dateien. Jetzt kann man die Stückliste<br />

ganz normal unter Excel bearbeiten <strong>und</strong><br />

dann als Excel-Arbeitsmappe abspei-<br />

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chern. Beim Test war es sehr befremdlich,<br />

dass diese abgespeicherten Arbeitsmappen<br />

verschwinden, wenn der Rechner<br />

über Nacht abgeschaltet ist. Die Exportdateien<br />

bleiben allerdings erhalten.<br />

Außerdem meldet Excel, wenn man nach<br />

dem Wiedereinschalten des Rechners eine<br />

neue lst-Datei aus Laneco in Excel importieren<br />

möchte, dass es eine Arbeitsmappe<br />

nicht findet. Beim Test stellte sich<br />

heraus, dass bei jedem Import einer Datei<br />

die erste so erstellte XLS-Datei immer<br />

wieder automatisch mit geöffnet wird.<br />

Damit die Excel-Anbindung wieder<br />

funktioniert, muss der Anwender nach<br />

dem Öffnen der Laneco-Vorlage über das<br />

“Anpassen”-Menü die Makros <strong>für</strong> die<br />

“Stückliste” <strong>und</strong> “Optionen” neu zuweisen.<br />

Dann funktioniert die Excel-Anbindung<br />

wieder bis der Rechner länger heruntergefahren<br />

ist. Es sei hier betont, dass<br />

das nur das Office-2000-Paket betrifft.<br />

Die Entwickler von Klarinet Software suchen<br />

bereits nach einem verlässlicheren<br />

Weg der Excel-Anbindung. Bei Office 97<br />

sollen diese Probleme nicht auftreten.<br />

Will der Anwender außerdem unter Office<br />

2000 auf die Komponentendatenbank<br />

zugreifen, dann muss er die System.mdw-Datei<br />

aus dem System32-Ordner<br />

unter Winnt nehmen <strong>und</strong> in den Office-Ordner<br />

von Laneco verschieben.<br />

Dann lässt sich die Access-<strong>Daten</strong>bank<br />

mit den Komponenten öffnen. Hier traten<br />

keine weiteren Probleme auf.<br />

<strong>Das</strong> Exportieren von Dateien in ein<br />

AVA-System bereitete keinerlei Probleme.<br />

<strong>Das</strong> ist als GAEB-Leistungsverzeichnis-<br />

(.d81) oder -Kostenanschlagsübergabe-Datei<br />

(.d82) möglich (GAEB:<br />

Gemeinsamer Ausschuss Elektronik im<br />

Bauwesen). Die Exportdatei lässt sich über<br />

einen speziellen Viewer (MWM-Scan) ansehen,<br />

der auf der Laneco-CD-ROM abgelegt<br />

ist. Hierzu muss der Viewer auf dem<br />

Arbeitsplatzrechner installiert werden.<br />

Auch das machte beim Test keine Probleme.<br />

Der Anwender sollte sich dabei von<br />

der geforderten Registrierungsnummer<br />

nicht beirren lassen <strong>und</strong> einfach auf ok drücken<br />

<strong>und</strong> die entsprechende GAEB-Datei<br />

importieren. Er erhält dann das typische<br />

MS-DOS-Fenster der AVA-Anwendung.<br />

www.lanline.de<br />

Der Export in Excel <strong>und</strong> AVA sind die<br />

wichtigsten Austauschformate. Zudem<br />

bietet das System noch die Möglichkeit an,<br />

die Routing-Tabelle <strong>und</strong> die Patch-Felder-<br />

Belegungstabelle als ASCII-Dateien zu<br />

exportieren. Darüber hinaus kann der Anwender<br />

die <strong>Daten</strong> als Laneco-Exportdatenbank<br />

in Form einer neutralen Access-97-<br />

<strong>Daten</strong>bank exportieren. Und wer will, hat<br />

SCHWERPUNKT: VERKABELUNG<br />

auch die Möglichkeit, den um die LAN-<br />

Komponenten erweiterten Stockwerksplan<br />

als Autocad-Datei zu exportieren. Außerdem<br />

kann der Planer auch 3-D-Animationen<br />

seiner Kreation erstellen. Da diese<br />

allerdings sehr schlecht aufgelöst erscheinen<br />

<strong>und</strong> auch nicht wirklich berauschende<br />

Informationen liefern, ist dieses Feature<br />

unter der Rubrik “Zusatzgimmick” abzu-<br />

LANline 10/2000 187


SCHWERPUNKT: VERKABELUNG<br />

speichern. Der Anwender muss sich da<strong>für</strong><br />

einen VRML-Viewer, beispielsweise den<br />

Cosmo-Player 2.1 von der Cosmo-Website<br />

(www.cai.com/cosmo) herunterladen.<br />

Da Klarinet laufend neue Komponentenhersteller<br />

<strong>für</strong> das System aufnehmen will<br />

<strong>und</strong> die Hersteller immer wieder neue Produkte<br />

auf den Markt bringen, sollte der Anwender<br />

seine Produktdatenbank regelmäßig<br />

aktualisieren. Am besten macht er das<br />

über Nacht, da die Download-Zeiten erheblich<br />

sein sollen. Er muss da<strong>für</strong> alle <strong>Daten</strong>banken,<br />

die er bereits verwendet <strong>und</strong> die<br />

er sich zusätzlich über das Internet herunterladen<br />

möchte, in den Internet-DB-<br />

Ordner im Laneco-Verzeichnis stellen <strong>und</strong><br />

über “dbmerge” aktualisieren. Diese Funktion<br />

wurde wegen des großen Zeitaufwands<br />

nicht getestet. Office-97-Anwender<br />

werden wahrscheinlich keine Probleme<br />

haben. Wer Office 2000 einsetzt, kann zumindest<br />

mit einer kompetenten Unterstützung<br />

vom Klarinet-Support rechnen. <strong>Das</strong><br />

war zumindest die Erfahrung des LANline-Testteams.<br />

Laneco ist in Version 1.0<br />

über Quante erhältlich <strong>und</strong> kostet als Einzelplatzlizenz<br />

knapp 5000 Mark. Mit einigen<br />

Umkonfigurationen soll es auch möglich<br />

sein, dass mehrere Anwender auf einen<br />

zentralen <strong>Daten</strong>bank-Pool im Netz zugreifen<br />

können. Laneco ist <strong>für</strong> Office-97-<br />

Anwender uneingeschränkt empfehlenswert,<br />

wer mit dem Office-2000-Paket arbeitet,<br />

sollte warten, bis die Software über<br />

die Version 1.0 hinausgekommen ist. Denn<br />

gerade die Excel-Anbindung ist alles andere<br />

als befriedigend.<br />

DAS PLANUNG-STOOL IM FACILITY-<br />

MANAGEMENT-SYSTEM Bei dem Facility-Manangement-System<br />

FM/VM von<br />

Siemens ist <strong>für</strong> den Planer vor allem der<br />

Verbindungsmanager interessant, denn<br />

dort befinden sich die Ergänzungen <strong>für</strong><br />

die <strong>Daten</strong>technik. Ähnlich wie bei Laneco<br />

kann der Anwender CAD-Zeichnungen<br />

einlesen <strong>und</strong> zwar in DXF-, DWG,<br />

Bitmap- <strong>und</strong> Plot-Formaten. Dem System<br />

liegt die CAD-Software Cadvance von<br />

AT+C, Oberursel, zugr<strong>und</strong>e. Doch die<br />

Planung der <strong>Daten</strong>verkabelung ist nur ein<br />

ganz kleiner Teil des Systems. <strong>Das</strong> Anwenderunternehmen<br />

kann auch die kom-<br />

188 LANline 10/2000<br />

plette Inventarisierung integrieren, sämtliche<br />

andere Gebäudeverkabelungen,<br />

außerdem jedem irgendwie gearteten Gerät<br />

oder Mobiliar im Unternehmen eine<br />

Kostenstelle zuteilen, Baumaßnahmen<br />

planen <strong>und</strong> so weiter <strong>und</strong> so fort. Selbst eine<br />

Einbindung in ein übergeordnetes Managementsystem<br />

wie HP Openview oder<br />

Spectrum von Aprisma ist möglich sowie<br />

eine Anbindung an SAP oder an den Domain-Manager<br />

der Hicom-TK-Anlagen<br />

von Siemens. Aus diesem Gr<strong>und</strong> eignet<br />

sich dieses System nicht unbedingt <strong>für</strong> ein<br />

Planungsbüro. Es ist einfach zu mächtig,<br />

um damit ein paar Leitungen zu verlegen<br />

<strong>und</strong> sich daraus Stücklisten generieren zu<br />

lassen. Obwohl das durchaus möglich wäre.<br />

Ein großes Systemhaus, das komplette<br />

Unternehmensnetze im Outsourcing wartet<br />

<strong>und</strong> auch plant, kann damit schon mehr<br />

anfangen. Tatsächlich interessant wird<br />

dieses System allerdings <strong>für</strong> große Unternehmen,<br />

die ihre <strong>Netze</strong> selbst planen wollen.<br />

Auch Kabelzuglisten <strong>und</strong> Klemmenpläne<br />

kann das System angeblich automatisch<br />

generieren. Es soll eine GAEB-<br />

Schnittstelle vorhanden sein, außerdem<br />

kann sich der Anwender die verschiedenen<br />

Reports in Reportsmith-, Chrystal-<br />

Report- oder Access-Format ausgeben<br />

lassen. Auch WANs soll man damit planen<br />

<strong>und</strong> dokumentieren können. <strong>Das</strong> ermöglicht<br />

dem Betreiber zum Beispiel,<br />

dass die Faserzuordnung bei hochfasrigen<br />

LWL-Verbindungen nachvollziehbar<br />

wird. Bei Multiplexern soll das System<br />

bis auf die Signalebene dokumentieren<br />

können.<br />

<strong>Das</strong> große Manko dieses Systems ist,<br />

dass es zwar <strong>für</strong> den Planer automatisch<br />

Reports <strong>für</strong> Stücklisten, Bestellformulare<br />

<strong>und</strong> Ausschreibungsunterlagen erstellt,<br />

aber nur <strong>für</strong> die Siemens/Corning-Produkte<br />

Futurelink, Futurecom <strong>und</strong> Homeway<br />

(analog zum Configurator). Will der Anwender<br />

die <strong>Daten</strong> herstellerneutral verwenden,<br />

muss er das Scripting entsprechend<br />

verändern. Die Software gibt es in<br />

Client-/Server-Technologie mit einer Oracle-<strong>Daten</strong>bank<br />

zum Preis von r<strong>und</strong> 40.000<br />

Mark, die ältere FM/VM-Version 6.5 mit<br />

integrierter proprietärer <strong>Daten</strong>bank kostet<br />

zwischen 10.000 <strong>und</strong> 15.000 Mark. Für<br />

Planer gibt es laut Anbieter Siemens noch<br />

spezielle Angebote.<br />

FAZIT Der Configurator bietet sich <strong>für</strong> die<br />

Vorplanung sowie <strong>für</strong> Installateure an, die<br />

viel mit Siemens-/Corning-Produkten arbeiten<br />

<strong>und</strong> ist als kostenloses Tool auch<br />

durchaus praktisch <strong>für</strong> dieses Klientel. Von<br />

den hier getesteten Programmen ist aber<br />

Laneco die überzeugendste Lösung. Der<br />

Planer sollte es vielleicht nicht gerade unter<br />

Office 2000 einsetzen, sondern besser<br />

unter Office 97. Dann erfüllt das Tool auch<br />

alle genannten Anforderungen <strong>und</strong> das ohne<br />

überflüssigen Ballast. Durch die übersichtliche<br />

Gestaltung ist es selbst ungeübten<br />

Anwendern schnell möglich, eine detaillierte<br />

passive Netzwerkplanung zu erstellen.<br />

Die FM/VM-Lösung von Siemens ist <strong>für</strong><br />

Planungszwecke zwar einsetzbar, jedoch<br />

ist das sehr mächtige <strong>und</strong> teure Produkt nur<br />

<strong>für</strong> Siemens-/Corning-Produkte ausgelegt<br />

<strong>und</strong> eher als Facility-Management-Programm<br />

zu sehen. Der Anwender benötigt<br />

eine Schulung da<strong>für</strong> <strong>und</strong> muss regelmäßig<br />

damit arbeiten, damit er es auch effektiv<br />

nutzen kann. Im Hinblick auf die Dokumentation<br />

machen Laneco <strong>und</strong> FM/VM<br />

nur dann Sinn, wenn auch das ausführende<br />

Unternehmen diese Software einsetzt.<br />

Denn dann kann der Planer tatsächlich<br />

sämtliche <strong>Daten</strong> in einem einheitlichen<br />

Format übergeben. <strong>Das</strong> brächte <strong>für</strong> alle am<br />

Projekt beteiligten Personen Vorteile beim<br />

<strong>Daten</strong>austausch <strong>und</strong> generell in der Kommunikation<br />

miteinander.<br />

(Doris Behrendt/Matthias Caven)<br />

Matthias Caven ist Geschäftsführer<br />

<strong>und</strong> Gründer von Netse in Neufahrn. <strong>Das</strong><br />

Unternehmen führt vor allem Planungen<br />

<strong>und</strong> Seminare im Netzwerkbereich<br />

durch.<br />

Weitere Informationen:<br />

Quante/Klarinet Software<br />

Web: www.klarinet.de<br />

www.quante.de/de/produkte_np.htm<br />

AT+C/Siemens Anlagenbau <strong>und</strong><br />

Technische Dienstleistungen<br />

Web: www.atc-systeme.de<br />

E-Mail: FMVM@esntd.siemens.de<br />

www.lanline.de


SCHWERPUNKT: VERKABELUNG<br />

FUSION IN DER KABELBRANCHE<br />

NK Networks wird zu<br />

Draka Multimedia Cable<br />

Nicht nur im Bereich der aktiven Komponenten <strong>und</strong> der Software-Branche<br />

kommt es immer häufiger zu Marktkonzentrationen. Auch bei den<br />

passiven Komponenten tun sich die großen Hersteller zusammen. So<br />

fusionierten die beiden holländischen Kabelkonzerne NKF <strong>und</strong> Draka<br />

im letzten Jahr. Hier kommt es jetzt zu den ersten <strong>für</strong> den K<strong>und</strong>en sichtbaren<br />

Auswirkungen. Der Bereich Multimedia Cable von NK Networks<br />

mit den LAN-<strong>Daten</strong>kabeln heißt künftig beispielsweise Draka Multimedia<br />

Cable.<br />

Laut einer aktuellen Studie des englischen<br />

Marktforschungsinstituts BSRIA<br />

zählten 1999 ABB Norsk Kabel, Draka<br />

<strong>und</strong> NK Networks in Westeuropa zu den<br />

führenden Anbietern von <strong>Daten</strong>kabeln <strong>für</strong><br />

die Tertiärebene. Nachdem Draka im Juli<br />

1999 NKF <strong>und</strong> im Dezember 1999 ABB<br />

NK Networks – die Entwicklung<br />

190 LANline 10/2000<br />

Norsk Kabel übernommen hat, beläuft sich<br />

der Marktanteil des Konzerns im Datacom-Kabel-Segment<br />

in Westeuropa auf etwa<br />

15 Prozent. Für Bernd Schwertheim,<br />

Geschäftsführer von Draka Multimedia<br />

Cable in Köln, erwachsen daraus <strong>für</strong> sein<br />

Unternehmen neue Möglichkeiten, denn:<br />

NK Networks besteht derzeit aus den Business-Centern Telekom <strong>und</strong> Multimedia Cable<br />

sowie dem Schwesterunternehmen <strong>und</strong> Netzwerkdienstleister NK Networks & Services. Der<br />

Telecom-Bereich liefert Verkabelungslösungen <strong>für</strong> Telcos, Stadtnetzbetreiber <strong>und</strong> Mobilfunkbetreiber;<br />

das Business-Center Multimedia Cable stellt Kabel her <strong>für</strong> die <strong>Daten</strong>übertragung,<br />

Studiotechnik sowie <strong>für</strong> Hochfrequenzanwendungen.<br />

Alle drei Bereiche entstanden aus dem Traditionsunternehmen Felten & Guilleaume in Köln,<br />

kamen in den 80er Jahren zur Philips Kommunikationsindustrie <strong>und</strong> wurden 1993 an die holländische<br />

Holding NKF verkauft <strong>und</strong> in Nokia Kabel umbenannt. Zu dieser Zeit war Nokia noch<br />

Hauptaktionär bei NKF. Nachdem Nokia sich 1996 aus dem Kabelgeschäft zurückgezogen hat,<br />

mussten sich die Geschäftsbereiche 1997 in NK Networks umbenennen. Im Juli 1999 übernahm<br />

die Draka Holding alle Anteile von NKF, so dass der ebenfalls an der Amsterdamer Börse notierte<br />

Kabelkonzern mittlerweile einen Gesamtumsatz von zirka drei Milliarden Gulden erwirtschaftet.<br />

Damit steht er in der Branche nach Angaben des englischen Marktforschungsinstituts<br />

CRU weltweit auf Platz sieben <strong>und</strong> europaweit auf Platz drei nach Alcatel <strong>und</strong> Pirelli.<br />

NK Networks GmbH in Köln erzielt derzeit nach Angaben des Geschäftsführers Bernd<br />

Schwertheim Wachstumsraten von deutlich über 20 Prozent. <strong>Das</strong> Unternehmen heißt künftig<br />

Draka Multimedia Cable. <strong>Das</strong> Dienstleistungsunternehmen NK Networks & Services wird<br />

seinen Namen beibehalten.<br />

Draka Deutschland besteht jetzt aus den Bereichen<br />

– Draka Automotive, Wuppertal (Fahrzeugleitungen)<br />

– Draka Deutschland Kabel, Gelsenkirchen (Standard- <strong>und</strong> Spezialleitungen)<br />

– Draka Multimedia Cable, Köln (ehemals NK Networks Business Center Multimedia Cable<br />

<strong>und</strong> ABB Norsk Kabel)<br />

– Draka Telekom, Berlin (ehemals Kaiser KWO Telecom-Kabel <strong>und</strong> ehemals<br />

NK Networks Business Center Telekom).<br />

(Doris Behrendt)<br />

“Für global agierende K<strong>und</strong>en wie beispielsweise<br />

IBM sind wir jetzt unter dem<br />

Draka-Dach ein globaler Partner mit weltweit<br />

verteilten Produktionsstätten.” Carsten<br />

Fehr, Produktmanager <strong>Daten</strong>kabel im<br />

Unternehmen, sieht auch, dass Draka Multimedia<br />

Cable von der Draka-Strategie<br />

profitiert, die sich neben der Glasfasertechnik<br />

auch auf die <strong>Daten</strong>technik ausrichtet,<br />

<strong>und</strong> das stärker als es bei NKF der Fall war:<br />

“Damit stehen wir im Lichtkegel des<br />

Hauptscheinwerfers <strong>und</strong> bekommen nicht<br />

nur das Streulicht ab.”<br />

Draka Norsk Kabel (ehemals ABB<br />

Norsk Kabel) in Norwegen stellt vor allem<br />

<strong>Daten</strong>kabel her <strong>und</strong> gilt als einer der größten<br />

Zulieferer <strong>für</strong> das IBM-ACS-System.<br />

Auch NK Networks produziert <strong>und</strong> liefert<br />

<strong>Daten</strong>kabel. Darüber hinaus gehören Helix/Hitemp<br />

Cables in den USA <strong>und</strong> Draka<br />

Cardinal in Großbritannien zum Konzern,<br />

die ebenfalls <strong>Daten</strong>kabel fabrizieren. Damit<br />

sich die einzelnen Unternehmen nicht<br />

gegenseitig in die Quere kommen, teilten<br />

sie sich den Markt lokal auf. Übergreifend<br />

zu den einzelnen Länderorganisationen<br />

wurden hierzu verschiedene international<br />

besetzte “Product Steering Groups” <strong>für</strong> die<br />

einzelnen Produktgruppen des Konzerns<br />

gegründet, die den länderübergreifenden<br />

Austausch von Know-how <strong>und</strong> Ressourcen<br />

koordinieren. So besteht die Datacom-Steering-Group<br />

aus Helix/Hitemp<br />

Cables, Draka UK, Draka Norsk Cable,<br />

Draka Dänemark, Draka France, DCT Singapur<br />

<strong>und</strong> Draka Multimedia Cable in<br />

Köln. Die Verantwortung <strong>für</strong> die nationalen<br />

Vertriebsgebiete liegt dabei in den<br />

Händen der lokalen Organisation. Eine<br />

Auswirkung dieser internationalen Koordination<br />

ist zum Beispiel, dass die Ansprechpartner<br />

<strong>für</strong> ABB Norsk Kabel in<br />

Deutschland in den Vertrieb der Draka<br />

Multimedia Cable integriert wurden. Draka<br />

Multimedia Cable legt seinen Vertriebsschwerpunkt<br />

laut Geschäftsführer<br />

Bernd Schwertheim zwar auf Deutschland,<br />

agiert aber weiterhin europaweit, jedoch<br />

nur nach Absprache mit dem jeweils zuständigen<br />

Schwesterunternehmen. So liefert<br />

das Unternehmen zum Beispiel Kabelprodukte<br />

an Draka France, die dort selbst<br />

nicht hergestellt werden. Aufgr<strong>und</strong> der<br />

www.lanline.de


SCHWERPUNKT: VERKABELUNG<br />

NKF-Vergangenheit sind auch Finnland,<br />

Spanien <strong>und</strong> die Niederlande wichtige<br />

Märkte <strong>für</strong> das Unternehmen.<br />

LWL FÜR GROSSE NETZE Außerdem profitiert<br />

Draka Multimedia Cable zum Beispiel<br />

vom Know-how der Schwesterfirma<br />

Plasma Optical Fibre, Eindhoven. Diese<br />

Firma stellt Multimode-Fasern mit einem<br />

speziellen Produktionsverfahren her, so<br />

dass diese einen sehr gleichmäßigen Brechungsindexverlauf<br />

aufweisen <strong>und</strong> sich<br />

deshalb besonders gut <strong>für</strong> die Laseranregung<br />

<strong>und</strong> somit auch <strong>für</strong> Gigabit Ethernet<br />

eignen. Die Singlemode-Fasern bezieht<br />

der deutsche Kabelhersteller hauptsächlich<br />

aus dem früheren NKF-Werk in Vantaa<br />

(Finnland). <strong>Das</strong> arbeitet jetzt in enger Kooperation<br />

mit Plasma Optical Fibre.<br />

Bernd Schwertheim, Geschäftsführer von<br />

Draka Multimedia Cable, sieht “das Wachstum<br />

im Kupferbereich bei kleinen Anlagen<br />

<strong>und</strong> im Glasfaserbereich vor allem bei den<br />

größeren Objekten”.<br />

Der Konzern besitzt daneben noch Produktionsstätten<br />

<strong>für</strong> Singlemode-Fasern in<br />

China <strong>und</strong> Japan, die jeweils <strong>für</strong> die lokalen<br />

Märkte produzieren. Nach eigenen Angaben<br />

hat er seine Kapazitäten im Glasfaserbereich<br />

in wenigen Jahren verdoppelt. Damit<br />

soll vor allem der Bedarf im eigenen<br />

Konzern gedeckt werden. Lediglich Multimode-Fasern<br />

vertreibt Plasma auch an andere<br />

Kabelhersteller. Der Faserhersteller<br />

produziert in diesem Jahr nach eigener Einschätzung<br />

in Eindhoven mehr als zwei<br />

Millionen Faserkilometer.<br />

192 LANline 10/2000<br />

Der Konzern rechnet vor allem mit<br />

Wachstumsraten im MAN- <strong>und</strong> WAN-Bereich.<br />

Bernd Schwertheim setzt jedoch<br />

auch auf das Wachstum in großen Unternehmensnetzen,<br />

<strong>und</strong> dort vor allem im<br />

Backbone-Bereich, aber auch auf der Etage.<br />

Er geht außerdem davon aus, dass die<br />

LWL-Kabel immer mehr Fasern enthalten<br />

werden – vor allem im Backbone von großen<br />

Konzernen. Deshalb bietet das Unternehmen<br />

mit der UC2000-Reihe Kabel mit<br />

solchen Brechungsindex-optimierten Multimode-Fasern<br />

an, die <strong>für</strong> die Laseranregung<br />

optimiert sind <strong>und</strong> bis zu 288 Fasern<br />

enthalten können. Da das Unternehmen<br />

gerade mit LWL-Kabeln im LAN ein Umsatzwachstum<br />

von über zwanzig Prozent<br />

erzielen möchte, reicht hier das Wachstum<br />

des Markts allein nicht aus. Deshalb will<br />

das Unternehmen laut Bernd Schwertheim<br />

durch die Rückenstärkung des weltweit<br />

agierenden Draka-Konzerns hier vor allem<br />

bei großen Unternehmensnetzen an Boden<br />

gewinnen.<br />

KUPFER FÜR KLEINE NETZE Bei Kupferkabeln<br />

setzt Draka Multimedia Cable<br />

weiterhin auf geschirmte Technik. Carsten<br />

Fehr ist der Meinung, dass “die Kategorie<br />

7 den Bereich der Office-Produkte mittelfristig<br />

abdecken wird”. Die im letzten<br />

ISO/IEC-Workgroup-3-Meeting vorgeschlagene<br />

Kategorie 8 geht in Richtung<br />

Multimedia-Verkabelung <strong>für</strong> SOHO- <strong>und</strong><br />

Heimnetze, <strong>und</strong> damit würden sich <strong>für</strong> die<br />

Branche ganz neue Marktsegmente bis hin<br />

zum Consumer-Bereich eröffnen. Fehr<br />

weiter: “Hier werden die Karten neu gemischt,<br />

sowohl was die Produkte als auch<br />

die Lösungen angeht.” <strong>Das</strong> Unternehmen<br />

hat laut Fehr bereits seit über zwei Jahren<br />

ein Multimedia-Kabel im Programm, das<br />

als Kabel <strong>für</strong> die zukünftige Kategorie 8<br />

vermarktet werden soll. Es eignet sich <strong>für</strong><br />

Frequenzen bis 1,2 GHz. In eine ähnliche<br />

Richtung läuft auch die Verkabelungslösung<br />

NK Homenet. <strong>Das</strong> ist ein Verkabelungssystem,<br />

das speziell <strong>für</strong> Heimnetze<br />

konzipiert ist <strong>und</strong> auf einem zentralen Verteiler<br />

sowie einer Hybridverkabelung basiert.<br />

Derzeit finden noch Markttests dazu<br />

statt, Ende des Jahres soll das System auf<br />

den Markt kommen.<br />

Schwertheim beschreibt die Produktstrategie<br />

des Unternehmens folgendermaßen:<br />

“Wir sehen das Wachstum im Kupferbereich<br />

bei kleinen Anlagen <strong>und</strong> im<br />

Glasfaserbereich vor allem bei den größeren<br />

Objekten.”<br />

SERVICE IMMER WICHTIGER Doch gute<br />

Produkte alleine reichen heute nicht mehr<br />

aus, <strong>und</strong> schon gar nicht, wenn man Marktanteile<br />

gewinnen möchte. Gerade hier spielt<br />

der K<strong>und</strong>enservice eine große Rolle. Aus<br />

Carsten Fehr ist Produktmanager <strong>für</strong> <strong>Daten</strong>kabel<br />

bei Draka Multimedia Cable <strong>und</strong> will unter<br />

anderem mit dem Multimediakupferkabel<br />

des Unternehmens in das Consumer-Marktsegment<br />

der Heimverkabelung vorstoßen.<br />

diesem Gr<strong>und</strong> beauftragt das Unternehmen<br />

schon seit Jahren ein Marktforschungsunternehmen,<br />

das in regelmäßigen Abständen<br />

die K<strong>und</strong>enzufriedenheit überprüft. Die<br />

Ergebnisse dieser Analysen gehen dann in<br />

Unternehmensmaßnahmen ein. Wichtige<br />

Kriterien sind hier zum Beispiel die Verfügbarkeit<br />

der Produkte <strong>und</strong> eine schnelle Lieferfähigkeit.<br />

Besonders stolz ist das Unternehmen<br />

in diesem Zusammenhang auf seine<br />

Logistik: So soll laut Schwertheim eine<br />

Bestellung bis 15 Uhr schon am nächsten<br />

Tag auf der Baustelle angeliefert werden.<br />

Hierzu stehen die Anhänger verschiedener<br />

Spediteure am Vortag der Anlieferung auf<br />

dem Hof <strong>und</strong> werden je nach Bestimmungsrichtung<br />

entsprechend beladen. Diese<br />

Logistik ist eine Maßnahme, die sich aus<br />

den K<strong>und</strong>enzufriedenheitsanalysen abgeleitet<br />

hat.<br />

(Doris Behrendt)<br />

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194 LANline 10/2000<br />

SCHWERPUNKT: VERKABELUNG<br />

INTERVIEW MIT MARIO RIETH VON AVAYA<br />

Systimax hat eine<br />

Sonderstellung<br />

Die Ausgliederung der bisherigen Enterprise Networks Group von<br />

Lucent Technologies in das neue Unternehmen Avaya Communication<br />

ist bis Ende des laufenden Geschäftsjahrs, also Ende September 2000,<br />

abgeschlossen. Davon ist auch der <strong>für</strong> die Vermarktung der Systimax-<br />

Verkabelungssysteme zuständige Bereich betroffen. Im neuen<br />

Unternehmen soll er seine alte Selbstständigkeit zurückerhalten. Die<br />

LANline-Redaktion unterhielt sich mit Mario Rieth, dem Sales-Manager<br />

<strong>für</strong> Structured Connectivity Solutions im deutschsprachigen Raum bei<br />

Avaya Communication über Hintergründe <strong>und</strong> Konsequenzen der neuen<br />

Marktausrichtung.<br />

LANLINE: Bisher stand bei Lucent<br />

Technologies der umfassende Lösungsansatz<br />

im Mittelpunkt. Wie sieht es zukünftig<br />

damit aus, wenn der Konzern in<br />

Lucent Technologies <strong>und</strong> Avaya Communication<br />

aufgeteilt ist?<br />

MARIO RIETH:Daran soll sich nichts<br />

ändern, nur gibt es jetzt eine klare Trennung<br />

in der Ausrichtung auf Zielmärkte<br />

<strong>und</strong> deren Anforderungen. Lucent Technologies<br />

fokussiert sich mit seinem Lösungs-Portfolio<br />

auf die Zielgruppe der<br />

<strong>Telekommunikation</strong>sanbieter <strong>und</strong> Internet-Service-Provider,<br />

Avaya Communication<br />

als bisherige Enterprise Networks<br />

Group von Lucent Technologies wird dagegen<br />

Unternehmensnetze ins Visier<br />

nehmen. Beide Märkte zeichnen sich zukünftig<br />

durch extrem hohe Wachstumsraten<br />

aus, doch in ihren Anforderungen<br />

driften sie immer stärker auseinander.<br />

Die Lucent Enterprise Networks Group<br />

geht jetzt unter dem Namen Avaya an den<br />

Start. <strong>Das</strong> Unternehmen wird wie bisher<br />

schon als Enterprise Networks Group<br />

umfassende Kommunikationslösungen<br />

<strong>für</strong> seine Zielgruppe anbieten. <strong>Das</strong> Unternehmen<br />

richtet sich dabei auch in seinen<br />

einzelnen Produktbereichen konsequent<br />

auf die Zielmärkte aus. Dabei fokussierte<br />

das Unternehmen auf das Segment der<br />

Unternehmensverkabelung. Denn die<br />

Anwender legen sich hier mit einer Kaufentscheidung<br />

<strong>für</strong> einen langen Zeitraum<br />

von 15 Jahren <strong>und</strong> mehr auf eine Lösung<br />

fest. Deshalb gibt es jetzt bei Avaya den<br />

separaten Bereich Structured Connectivity<br />

Solutions <strong>für</strong> strukturierte Verkabe-<br />

Mario Rieth leitet im deutschsprachigen Raum<br />

den Vertrieb der Structured Connectivity Solutions<br />

von Avaya Communication<br />

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lung. Dieser Geschäftsbereich ist weltweit<br />

der Ansprechpartner <strong>für</strong> alle Partner<br />

in Sachen Verkabelung.<br />

LANLINE: Welche Lösungen bietet<br />

denn der Bereich Connectivity Solutions<br />

<strong>für</strong> Unternehmensnetze?<br />

MARIO RIETH: Wir fokussieren uns<br />

auf die Verkabelungsinfrastruktur <strong>und</strong><br />

sind damit zuständig <strong>für</strong> die Vermarktung<br />

der kompletten Systimax-Produktpalette.<br />

Alles, was mit Kupferkabel <strong>und</strong><br />

Glasfasern <strong>für</strong> Unternehmensnetze zu tun<br />

hat, liegt in unserem Verantwortungsbereich.<br />

Wireless-Lösungen (Orinoco) werden<br />

ebenfalls dazugehören. Für diesen<br />

Aufgabenbereich wurden wir mit einer<br />

hohen Selbstständigkeit ausgestattet. Aktive<br />

Komponenten gehören beispielsweise<br />

schon ins Portfolio des verbleibenden<br />

Avaya-Bereichs. In Europa sind wir<br />

nicht nach Ländern, sondern zentral aufgestellt<br />

<strong>und</strong> zeichnen uns von daher<br />

durch sehr flache Hierarchiestrukturen<br />

aus.<br />

LANLINE: Welchen Sinn macht es, eine<br />

eigene Verkabelungsabteilung einzurichten,<br />

wo der Markt nach kompletten<br />

Lösungen verlangt?<br />

MARIO RIETH: Der Markt selbst verlangt<br />

es. Wer auch noch morgen erfolgreich<br />

im Verkabelungsgeschäft tätig sein<br />

will, Vertriebspartner bestens betreuen<br />

<strong>und</strong> die Marktanteile des weltweit erfolgreichsten<br />

strukturierten Verkabelungssystems<br />

weiter ausbauen möchte, kann diese<br />

Aufgabe nicht nebenbei miterledigen.<br />

Trotzdem wird Avaya weiterhin als Anbieter<br />

von Komplettlösungen auftreten,<br />

der alle Kommunikationsanforderungen<br />

von kleinen sowie großen Unternehmen,<br />

Behörden, Schulen, Universitäten <strong>und</strong><br />

ähnlichen Institutionen abdeckt. Der Bereich<br />

Structured Connectivity Solutions<br />

sorgt in diesem Zusammenhang da<strong>für</strong>,<br />

dass unsere Kommunikationslösungen,<br />

die <strong>für</strong> Anwendungen wie E-Business<br />

<strong>und</strong> E-Commerce ausgelegt sind, auf einerState-of-the-art-Verkabelungsinfrastruktur<br />

aufsetzen. Nur mit extrem leistungsfähigen<br />

strukturierten Verkabelungslösungen<br />

werden E-Business-Applikationen<br />

auch langfristig das leisten<br />

können, was die Anwender von ihnen er-<br />

www.lanline.de<br />

LANline 10/2000 195


SCHWERPUNKT: VERKABELUNG<br />

warten. Die Lucent-Geschäftsfelder, die<br />

jetzt zu Avaya gehören, erwirtschaften<br />

einen Jahresumsatz von acht Milliarden<br />

Dollar. Und ein beachtlicher Anteil davon<br />

resultiert aus dem Systimax-Ge-<br />

<strong>Das</strong> Produktportfolio von Avaya<br />

schäft. <strong>Das</strong> ist sicherlich mit ein Gr<strong>und</strong><br />

<strong>für</strong> die besondere Aufstellung des Bereichs<br />

Connectivity Solutions, aber auch<br />

eine verbindliche Verpflichtung, uns in<br />

sehr enger Zusammenarbeit mit den anderen<br />

Abteilungen des Unternehmens gemeinsam<br />

am Markt zu profilieren. Unser<br />

Ziel ist klar: Wir wollen neue Perspektiven<br />

<strong>für</strong> strukturierte Verkabelungslösungen<br />

in Deutschland, Österreich <strong>und</strong> der<br />

Schweiz schaffen <strong>und</strong> realisieren.<br />

LANLINE: Zurück zu Ihrem Kerngeschäft<br />

Systimax: Was bleibt <strong>und</strong> was verändert<br />

sich?<br />

MARIO RIETH: Was bleibt, ist das<br />

klare Bekenntnis zu unseren hohen Qualitätsansprüchen<br />

im Produktbereich, zur<br />

UTP-Technik (ungeschirmte Twisted-<br />

Pair-Kabel) als der weltweit am häufigsten<br />

eingesetzten Verkabelungstechnik,<br />

zu Anixter als unserem wichtigsten Distributionspartner,<br />

zu unseren zertifizierten<br />

Vertriebspartnern <strong>und</strong> zu unserer<br />

Garantiepolitik mit einer Gewährleistung<br />

von 20 Jahren gegenüber dem Endk<strong>und</strong>en.<br />

Was ebenfalls bleiben wird, ist unsere<br />

spezifische Ansprache der Netzwerkplaner<br />

<strong>und</strong> Berater über unser ACE-<br />

Programm. Unverändert ist auch der ho-<br />

196 LANline 10/2000<br />

he Forschungsaufwand, der nach wie vor<br />

in die Weiterentwicklung unserer Systimax-Produktpalette<br />

investiert wird. Neu<br />

ist die exklusive Fokussierung unseres<br />

Bereichs auf den Verkabelungsmarkt ins-<br />

gesamt <strong>und</strong> auf die Anforderungen unserer<br />

Reseller-Partner im Besonderen.<br />

Ebenfalls neu ist, dass wir auch <strong>für</strong> den<br />

SOHO-Markt <strong>und</strong> damit das untere Preissegment<br />

eine besonders preiswerte Verkabelungslösung<br />

bereitstellen.<br />

LANLINE: Was heißt das konkret?<br />

MARIO RIETH: Avaya erweitert die<br />

Systimax-Produktpalette um eine besonders<br />

preiswerte <strong>und</strong> einfach zu installierende<br />

Verkabelungslösung, die unter<br />

dem Namen SO-NIX vermarktet werden<br />

wird. Bei SO-NIX handelt es sich um ein<br />

UTP-Verkabelungssystem nach Kategorie<br />

5/Klasse D, das die Standardschnittstellen<br />

<strong>für</strong> Ethernet, ISDN sowie DSL<br />

unterstützt <strong>und</strong> darüber hinaus die Verkabelung<br />

von Digital-TV, Telefon, DVD-<br />

Playern <strong>und</strong> PCs über ein Netzwerk ermöglicht.<br />

Wir positionieren SO-NIX als<br />

die ideale Einstiegslösung in die strukturierte<br />

Verkabelung <strong>für</strong> den Home-Office-<br />

Bereich <strong>und</strong> <strong>für</strong> junge, dynamisch wachsende<br />

Start-up-Unternehmen. Ab sofort<br />

gilt: Wir wollen jedes Segment im Verkabelungsmarkt<br />

mit Best-in-class-Lösungen<br />

abdecken.<br />

LANLINE: Sie erwähnten das ACE-<br />

Programm. Wie wird es hier weitergehen?<br />

MARIO RIETH: Die letzten ACE-<br />

Veranstaltungen <strong>für</strong> Netzwerkplaner<br />

<strong>und</strong> Berater wurden in Deutschland bereits<br />

von Lucent Technologies <strong>und</strong><br />

Avaya Communication zusammen<br />

durchgeführt. Avaya wird das Programm<br />

weiter fortsetzen <strong>und</strong> dabei der<br />

Infrastruktur ein besonderes Gewicht<br />

geben.<br />

LANLINE: Wie sehen Ihre Ziele <strong>für</strong><br />

die Zukunft aus?<br />

MARIO RIETH: Wir wollen uns personell<br />

verstärken, mit größerer Mannschaft<br />

die neue Fokussierung <strong>für</strong> unsere<br />

Partner konkret erfahrbar machen <strong>und</strong><br />

unserem ungeschirmten Verkabelungssystem<br />

Systimax auch in den immer noch<br />

sehr “geschirmten“ Märkten Deutschland,<br />

Österreich <strong>und</strong> der Schweiz zum<br />

Durchbruch verhelfen. Hier sind wir auf<br />

sehr gutem Wege – dank der hervorragenden<br />

Arbeit meiner Vorgänger bei Lucent<br />

Technologies.”<br />

LANLINE: Wir danken Ihnen <strong>für</strong> das<br />

Gespräch.<br />

(Christian Zillich/db)<br />

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198 LANline 10/2000<br />

www.lanline.de<br />

Für Abnahmemessungen<br />

nach<br />

folgenden<br />

Normen<br />

EN 50173 (Kat. 5 oder LWL)<br />

ISO/IEC 11801 (Kat. 5 oder LWL)<br />

TIA/EIA 568 A <strong>für</strong> Kat. 5E<br />

Entwurf ISO/IEC 11801 Kat. 6/Klasse E<br />

IEEE 802.3Z (Gigabit Ethernet)<br />

Tester eignet<br />

sich <strong>für</strong><br />

Koax-Kabel<br />

Twisted-Pair-Kabel<br />

spezifische Kabeltypen definierbar<br />

RJ45<br />

Anschlüsse<br />

BNC<br />

1<br />

Gerät entspricht<br />

2<br />

Genauigkeitsklasse<br />

3<br />

Marktübersicht: Kabeltester<br />

Für Kupferverkabelungen <strong>für</strong> LWL-Verkabelungen Messgrößen <strong>und</strong> weitere Features<br />

geeignet<br />

<strong>für</strong><br />

folgende<br />

Fasertypen<br />

Messbereiche<br />

max. Messfrequenz (MHz)<br />

separate TDR-Messung möglich<br />

den mit<br />

TSB-67<br />

Singlemode<br />

Messgenauigkeit<br />

Hersteller Produktname<br />

Der Kategorie-6-<br />

Tester unterstützt<br />

Kabelsysteme<br />

folgender Hersteller weitere<br />

3M Mini OTDR 2000 ● ● 1310/ 850/ ● ● E2000, DIN, ● 18-40 200- 8 ● ●<br />

1550 1300 FC/PC 100 km<br />

Agilent Techno- Wirescope 350 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● 350 1310/ 850/ ● ● FC 0,2 dB ● ● 100 330 35 ● ● ● ● ●<br />

logies 1550 1300<br />

Consultronics Cable Shark ● ● ● 2,0 ● 15 km 4 ● ● ● ●<br />

Fluke DSP4000/4100 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● 350 ● AMP, Panduit, Reichle & 1310/ 850/ ● ● MT-RJ, VF45, ● ● 105 310- >40 ● 10 ● ● ● ● ● ●<br />

DeMassari, BKS, Kerpen,<br />

Dätwyler, Telegärtner, ITT,<br />

BTR, Siemon, Corning, Lucent,<br />

Alcatel, Hubble, Ackermann<br />

1550 1300 LC 1000<br />

Fotec ACT 2 ● 850/ ● ● Small Form 0,5 dB ● ● 20 2000 8 ● ●<br />

1300 Factor<br />

Microtest Simplifiber ● ● alle 0,25 ● 100 10-50 ●<br />

Microscanner ● ● ● ● ● 1-457 200<br />

Omniscanner/ ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● 300 ● alle gängigen 1310 850/ ● ● alle 0,25 ● ● 100 457 35 ● 10 ● ● ●<br />

Omnifiber 1300<br />

Certifiber ● ● ● 850/ ● ● alle<br />

1300<br />

● ● 100 1-2000 8<br />

Noyes Turbotest 400 ● ● 1310/ 850/ ● ● 0,25 ● ● 11 5000- 16 ● ●<br />

1550 1300 20000<br />

Rifocs 520 B Serie 1310/ 850/ ● ● alle gängigen 0,25<br />

1480/ 1300<br />

1590/<br />

1625<br />

● 78 ●<br />

TS-Optoelectro- 4XT+1XT 1300/ 850/ ● ● alle gängigen ● 50 bel. ● ● ● ●<br />

nic 1550 1300<br />

Wavetek Wan- LT8100A ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● 100 IIe+5 610 IIe+5 ● ● ●<br />

del Goltermann LT8155T ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● 155 ● 850/ 1310/ ● Adapter ● IIe+5 610 IIe+5 ● ● ● ● ●<br />

1300 1550<br />

LT8600T ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● 300 ● AMP, BTR, Ackermann, BM- 850/ 1310/ ● Adapter 0,25 ● IIe+5 610 IIe+5 ● ● ● ● ●<br />

Silver, Kerpen, Dätwyler, R&M, 1300<br />

Alcatel, Lucent, Panduit, Telegärtner<br />

1550<br />

Wellenlängen (in nm)<br />

Multimode mit den<br />

Wellenlängen (in nm)<br />

Anschlüsse<br />

SC<br />

ST<br />

(in dBm) ±<br />

Dämpfungsmessung<br />

OTDR-Messung<br />

2 Fasern gleichzeitig von<br />

beiden Seiten messbar<br />

Dynamik des Testers (in dB)<br />

Kabellänge ( in m)<br />

Rückflussdämpfung/Return Loss (in dB)<br />

Rückflussdämpfung beidseitig messbar<br />

Akku-/Batterielaufzeit (in h)<br />

farbige grafische Darstellung<br />

der Messergebnisse<br />

Analysefunktionen <strong>für</strong> Grafiken<br />

Eingabe individueller Grenzwerte<br />

<strong>Daten</strong>übergabe an <strong>Daten</strong>bank möglich<br />

Traffic-Monitor <strong>für</strong><br />

Ethernet<br />

Fast Ethernet<br />

SCHWERPUNKT: VERKABELUNG


Anbieter: Kabeltester<br />

3M 02131/14-0 Mini ODTR 2000 22000 -<br />

40000<br />

Agilent Technologies/ 089/45111-142 Wirescope 350 2530<br />

Macrotron<br />

Consultronics/EHS Electronic 089/546729-0 Cable Shark k. A.<br />

Systems<br />

Fluke 0561/9594224 DSP4000/DSP4100 5500/6500<br />

Euro<br />

Fluke/Allmos 089/89505-0 DSP4000 10175<br />

Electronic<br />

Fluke/Anixter 07144/2694-0 DSP4000/DSP4100 5500/6500<br />

Euro<br />

Fluke/Magellan 02203/92263-15 DSP4000 10758<br />

Netzwerke DSP-FTA410S 16977<br />

Fluke/Netcor 04181/9092-10 DSP4000 10200<br />

Fluke/SKM 089/431982-96 DSP-100 4850<br />

Spezialkabel München DSP-2000 8449<br />

DSP-4000 10757<br />

Fotec 001/781/396-6155 ACT 2 Fiber Optic 13500<br />

Microtest 089/60768616 Simplifiber 2945<br />

Microscanner 840<br />

Omniscanner/Omni- 12295<br />

fiber<br />

Certifiber 7480<br />

Microtest/Allmos 089/8905-0 Omniscanner 12295<br />

Microtest/Bedea Berken- 06441/801138 Omniscanner 10000<br />

hoff & Drebes<br />

SCHWERPUNKT: VERKABELUNG<br />

Hersteller/Anbieter Telefon Produkt Preis in DM<br />

Microtest/Deltacom 02234/96603-0 Omniscanner 12295<br />

Microtest/Magellan Netz- 02203/92263-15 Omniscanner 12295<br />

werke Omnifiber 18195<br />

Microtest/Otra 02921/59012-22 Omniscanner 12295<br />

Penta Scanner 6495<br />

Microtest/W. Schumann 040/70077-300 Omniscanner 11370<br />

Microtest/SKM Spezial- 089/431982-96 Omniscanner 12295<br />

kabel München Penta Scanner 350 6495<br />

Noyes/Laser 2000 08153/405-0 Turbotest k. A.<br />

Rifocs/Laser 2000 08153/405-0 520B Serie k. A.<br />

TS-Optoelectronic 089/324767-0 4XT+1XT k. A.<br />

Wavetek Wandel Golter- 07121/862222 LT8100A 5990<br />

mann LT8155T 7990<br />

LT8600T 9990<br />

Wavetek Wandel Golter- 08153/405-0 LT8155 k. A.<br />

mann/Laser 2000 LT8600 k. A.<br />

Wavetek Wandel Golter- 02203/92263-15 LT8600T 10490<br />

mann/Magellan Netzwerke<br />

Wavetek Wandel Golter- 02921/59012-22 LT8600 9490<br />

mann/Otra LT8600T 9990<br />

LT8600TSP 10960<br />

LT8155A 7590<br />

Wavetek Wandel Golter- 040/70077327 LT8600 9990<br />

mann/W. Schumann<br />

www.lanline.de<br />

LANline 10/2000 199


200 LANline 10/2000<br />

fokusTELEKOMMUNIKATION<br />

SERVICE-LEVEL-AGREEMENTS (SLAS)<br />

Bindende<br />

Vereinbarungen<br />

Ein Service-Level-Agreement (SLA) ist eine Vereinbarung<br />

zwischen einem Service-Provider/Dienstleistungsunternehmen<br />

<strong>und</strong> einem K<strong>und</strong>en. Rein<br />

rechtlich handelt es sich nicht um einen Vertrag,<br />

aber die Vereinbarungen sind in schriftlicher Form<br />

niedergelegt <strong>und</strong> bindend. Zusammengefasst kann<br />

man sagen, eine SLA-Vereinbarung legt fest, was<br />

der K<strong>und</strong>e wünscht <strong>und</strong> welche Dienste das Dienstleistungsunternehmen<br />

zur Verfügung stellt. In<br />

diesem Beitrag liegt der Schwerpunkt auf Vereinbarungen<br />

<strong>für</strong> Betriebsnetzwerke zwischen dem<br />

Netzwerkbetreiber <strong>und</strong> dem Netzwerkk<strong>und</strong>en.<br />

Die SLA-Vereinbarung definiert<br />

Standards <strong>für</strong> Art <strong>und</strong><br />

Qualität der zur Verfügung<br />

gestellten Leistungen. Der<br />

Anbieter muss eine fest vorgegebeneLeistungsbeschreibung<br />

erfüllen. Doch wie lassen<br />

sich die real erbrachten<br />

Leistungen überprüfen?<br />

Eine leistungsfähige Überwachungslösung<br />

<strong>für</strong> SLAs<br />

bietet Echtzeitüberwachung<br />

<strong>und</strong> SLA-Management <strong>für</strong> eine<br />

End-to-End-Reaktionszeit<br />

sowie <strong>für</strong> Durchsatz <strong>und</strong> Verbindungsfähigkeit<br />

im Netzwerk.<br />

Ein professionelles<br />

Tool umfasst zusätzlich die<br />

Möglichkeit, Tests in vorgegebenen<br />

Zeitabschnitten<br />

durchzuführen, History-<br />

Funktionen <strong>und</strong> Trends anzugeben<br />

sowie bei Störungen<br />

Alarm auszulösen <strong>und</strong> die<br />

Servicestufen-Vereinbarungen<br />

zu überprüfen.<br />

RÜCKBLICK Mitte der 80er-<br />

Jahre wurde der Zentralrechner<br />

von einem Client-/Server-Modell<br />

abgelöst. Der Zentralrechner<br />

bestimmte die Computerdienste<br />

<strong>und</strong> vereinfachte häufig<br />

die Unterstützung <strong>für</strong> die Computernutzer.<br />

Durch die Zentralisierung<br />

ließ sich dem Endteilnehmer<br />

Bandbreite <strong>und</strong> Nutzung<br />

einfach zuweisen.<br />

Anfang der 90er veränderte<br />

der enorme Zuwachs von<br />

Web-Applikationen die Arbeit<br />

in Netzwerken gr<strong>und</strong>legend.<br />

Die zunehmende Nutzung von<br />

E-Mail <strong>und</strong> SQL-basierten Applikationen<br />

hat dazu geführt,<br />

dass bei Servern <strong>und</strong> Netzwerken<br />

immer mehr <strong>Daten</strong>mengen<br />

zu verarbeiten sind.<br />

Neue Anforderungen <strong>für</strong><br />

Computernetzwerke sind<br />

außerdem durch die wachsende<br />

Nutzung von Multimedia-<br />

Anwendungen wie MS Net-<br />

Meeting <strong>und</strong> Internet-Telephonie<br />

(VoIP) entstanden. Heute<br />

werden zeitsensible <strong>Daten</strong> über<br />

die gleichen Netzwerke übertragen,<br />

die früher nur <strong>Daten</strong><br />

übertragen haben, die nicht<br />

zeitkritisch waren.<br />

Heutzutage lagern die Unternehmen<br />

sowohl weniger kritische<br />

als auch applikationskritische<br />

Bereiche in andere Betriebe<br />

aus. Dadurch wird ein SLA<br />

zum entscheidenden Faktor.<br />

In letzter Zeit gab es eine Bewegung<br />

weg von IT-Produkten<br />

hin zu IT-Dienstleistungen.<br />

Mehr <strong>und</strong> mehr Firmen gehen<br />

dazu über, die IT-Abteilungen<br />

als ein Unternehmen mit definierten<br />

Zielen <strong>und</strong> Vorgaben<br />

zu führen. Die herkömmliche<br />

Vorgehensweise, wenn neue<br />

Applikationen ins Netzwerk<br />

implementiert werden, nämlich<br />

einfach zu schauen, was<br />

passiert, ist heute <strong>für</strong> die<br />

Netzwerkbetreiber unbefriedigend.<br />

Die intensive Nutzung<br />

von <strong>Daten</strong>banken erschwert es<br />

jedoch, zu bestimmen, ob das<br />

Netzwerk oder der Server <strong>für</strong><br />

ein Problem verantwortlich ist.<br />

Will ein Unternehmen die<br />

Schwierigkeiten durch eine<br />

größere Bandbreite lösen, ist<br />

dies sehr teuer <strong>und</strong> nicht immer<br />

von Erfolg gekrönt. Hier kommen<br />

dann SLAs ins Spiel.<br />

Beim Erstellen einer SL-<br />

Vereinbarung stehen die Bedürfnisse<br />

des Nutzers an oberster<br />

Stelle. Folgende Schritte<br />

sind hier<strong>für</strong> erforderlich:<br />

– Aufstellen eines Teams, gebildet<br />

aus Mitarbeitern der<br />

K<strong>und</strong>enfirma <strong>und</strong> des<br />

Dienstleistungsunternehmens.<br />

Dieses Team ist verantwortlich<br />

<strong>für</strong> die Erstellung<br />

des Vertrags. Die Mitglieder<br />

müssen in dem entsprechenden<br />

Gebiet fach<strong>und</strong><br />

sachk<strong>und</strong>ig sein.<br />

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– Dokumentation der Vereinbarung.<br />

Nachdem das Team<br />

aufgestellt wurde, kann die<br />

Arbeit an der Vereinbarung<br />

beginnen. Diese Vereinbarungen<br />

sollten durchführbar,<br />

messbar, zweckmäßig, kontrollierbar<br />

<strong>und</strong> <strong>für</strong> beide Seiten<br />

akzeptabel sein.<br />

– Definition des Prozesses.<br />

Die Erstellung einer SL-Vereinbarung<br />

ist ein Projekt mit<br />

festem Beginn <strong>und</strong> Ende.<br />

<strong>Das</strong> Wichtigste beim Erstellen<br />

einer SL-Vereinbarung<br />

sind die Handhabung der<br />

Punkte Qualität <strong>und</strong> Service.<br />

– Definition von Zuständigkeiten.<br />

Für jede definierte<br />

Funktion muss eine zuständige<br />

Person benannt sein.<br />

– Definition der Korrekturmöglichkeiten.<br />

Hierzu gehört<br />

auch das Festlegen der<br />

vorgesehenen Maßnahmen,<br />

falls ein bestimmtes Serviceziel<br />

nicht erreicht wird.<br />

Der nächste Schritt liegt in<br />

der Spezifikation der Leistungseigenschaften<br />

zwischen<br />

einer oder mehreren Anschlussstellen<br />

im Netzwerk.<br />

Hier<strong>für</strong> gibt es drei Lösungsvorschläge:<br />

– Tunnellösung – die Leistungsstufe<br />

wird <strong>für</strong> zwei Anschlussstellen<br />

im Netzwerk<br />

definiert. Dies kann als “logischer<br />

Tunnel” im Netzwerk<br />

bezeichnet werden.<br />

Zum Beispiel lässt sich eine<br />

SL-Vereinbarung so festlegen,<br />

dass der gesamte Verkehr<br />

zwischen Kiel <strong>und</strong><br />

München eine Verzögerung<br />

von nicht mehr als 0,6 Sek<strong>und</strong>en<br />

aufweisen darf.<br />

– Trichterlösung – die Leistung<br />

wird nur aus Sicht einer<br />

Anschlussstelle definiert.<br />

Pakete, die von der Anschlussstelle<br />

versandt werden<br />

(Trichterspitze), können<br />

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sich im gesamten Netzwerk<br />

ausbreiten <strong>und</strong> an einem beliebigen<br />

Punkt das Netzwerk<br />

verlassen. In einer SL-Vereinbarung<br />

lässt sich beispielsweise<br />

angeben, dass<br />

der gesamte Verkehr zwischen<br />

München <strong>und</strong> allen<br />

anderen Stellen in der<br />

B<strong>und</strong>esrepublik eine Verzögerung<br />

von nicht mehr als<br />

1,5 Sek<strong>und</strong>en beträgt.<br />

– Summenlösung – die Leistung<br />

wird über alle Anschlusspunkte<br />

gleich definiert.<br />

Die schlechteste Verbindung<br />

bestimmt die oberen<br />

Leistungsgrenzen im<br />

fokusTELEKOMMUNIKATION<br />

Netzwerk. In diesem Zusammenhang<br />

kann man vereinbaren,<br />

dass Verzögerungen<br />

<strong>für</strong> das gesamte Netzwerk<br />

nicht mehr als 100<br />

Millisek<strong>und</strong>en betragen dürfen.<br />

Darauf folgt die Definition<br />

der SL-Vereinbarung. In der<br />

LANline 10/2000 201


fokusTELEKOMMUNIKATION<br />

Vereinbarung sollte die Art des<br />

Services beschrieben sein, zum<br />

Beispiel öffentliche Netzwerke,<br />

Web-Services, E-Mail Access<br />

oder <strong>Daten</strong>bankzugriff.<br />

Die Vereinbarung sollte darüber<br />

hinaus die voraussichtliche<br />

Leistungsstufe definieren <strong>und</strong><br />

folgende zwei Aspekte berücksichtigen:<br />

Sicherheit – Serviceverfügbarkeit<br />

sowie Reaktionszeit<br />

also Grenzen <strong>für</strong> die Ro<strong>und</strong>-<br />

Trip-Verzögerung zwischen<br />

den Anschlussstellen im<br />

Netzwerk. Die Definition<br />

sollte darüber hinaus Verfahren<br />

<strong>für</strong> Problemmeldungen<br />

<strong>und</strong> einen besonderen Zeitrahmen<br />

<strong>für</strong> Antwortzeit <strong>und</strong><br />

Problemlösungen enthalten.<br />

Ein Verfahren <strong>für</strong> Überwachung<br />

<strong>und</strong> Meldung der Servicestufe<br />

gibt an, wer <strong>für</strong> die<br />

Überwachung zuständig ist,<br />

wer die Statistiken aufstellt<br />

<strong>und</strong> wie die Statistiken darzustellen<br />

sind. Vertragsstrafen<br />

<strong>und</strong> andere Konsequenzen bei<br />

Nichterfüllung legen beispielsweise<br />

fest, dass der<br />

K<strong>und</strong>e bei Nichterfüllung der<br />

Vertragspunkte eine Gutschrift<br />

erhält. Rücktrittsklauseln<br />

<strong>und</strong> Haftungsausschluss<br />

sind normale Vertragspunkte,<br />

die greifen, wenn die Geräte<br />

des Lieferanten durch höhere<br />

Gewalt beschädigt wurden.<br />

Die SL-Vereinbarung sollte<br />

ein Maßsystem <strong>für</strong> den Service<br />

enthalten. Die erste Anzahl von<br />

Messungen, welche die Verfügbarkeit<br />

des Service bestimmt,<br />

enthält:<br />

– Systemverfügbarkeit – wie<br />

viele Minuten ist das System<br />

verfügbar <strong>und</strong> <strong>für</strong> den K<strong>und</strong>en<br />

zugänglich? <strong>Das</strong> lässt<br />

sich durch ein Überwachungsprotokoll<br />

realisieren,<br />

das periodisch die Server anpingt.<br />

202 LANline 10/2000<br />

– Anschlussfähigkeit des<br />

Netzwerks – Zeit in Prozent,<br />

wann eine Anschlussstelle<br />

von einer anderen im Netzwerk<br />

erreicht werden kann,<br />

dies lässt sich ebenfalls mit<br />

Ping-Paketen messen.<br />

– Ausfall des Netzwerks –<br />

Ausfallszeit, wenn etwa ein<br />

Interface oder eine Vermittlung<br />

defekt ist. Die Überwachung<br />

erfolgt durch Netzwerkprotokolle,<br />

<strong>und</strong> die<br />

Ausfallsdauer wird festgehalten.<br />

– Behebungsdauer des Ausfalls<br />

– wie schnell die Störung<br />

behoben wird.<br />

Die Pegasus-Architektur<br />

– Fehlerrate – wird gemessen<br />

durch die Anzahl der gestörten<br />

Verbindungen, verlorener<br />

Pakete oder defekter Pakete<br />

über einen bestimmten<br />

Zeitraum. Diese lassen sich<br />

gewöhnlich über Managementinformationen<br />

(MIBs)<br />

messen.<br />

– Paketverlustrate – hierüber<br />

informieren die Netzwerkprotokolle.<br />

Die zweite Gruppe von Messungen<br />

gibt dann Auskunft<br />

über die Reaktionszeit des<br />

Netzwerks <strong>und</strong> enthält meistens<br />

die Gesamtlaufzeit oder<br />

einfache Laufzeitverzögerun-<br />

gen. Diese misst das Netzwerk-<br />

Zeitprotokoll (Network Time<br />

Protocol – NTP).<br />

Eine gut ausgelegte Netzwerktopologie<br />

erreicht die<br />

Ziele einer SL-Vereinbarung.<br />

Dazu sollte der Dienstleister<br />

mit einer bekannten Netzwerktopologie<br />

beginnen <strong>und</strong><br />

die Eigenschaften <strong>und</strong> die Zuverlässigkeit<br />

messen. Hierdurch<br />

erhält er die Parameter<br />

der Vereinbarung <strong>für</strong> den<br />

K<strong>und</strong>en.<br />

Oder er sammelt SL-Parameter<br />

<strong>und</strong> entwickelt das Netzwerk<br />

entsprechend den Vorgaben.<br />

Es gibt mehrere Möglich-<br />

keiten, ein Netzwerk aus Arbeitsunterlagen<br />

zu erstellen,<br />

zum Beispiel mit Hilfe statistischer<br />

Analysen. Durch die grafische<br />

Darstellung des Netzwerks<br />

lassen sich Modelle entwickeln,<br />

um Leistung <strong>und</strong><br />

Verzögerungen zu bestimmen.<br />

Der Dienstleister ist auch mit<br />

kommerziellen simulationsbasiertenEntwicklungswerkzeugen<br />

in der Lage, ein Netzwerk<br />

zu entwerfen. Um die Eigenschaften<br />

eines Netzwerks zu<br />

bestimmen, eignen sich Simulationen<br />

besser als nur statistische<br />

Analysen, am besten arbeitet<br />

man mit einem vorhan-<br />

denen Netzwerk. Mit einem<br />

aktiven Simulationswerkzeug<br />

wie zum Beispiel Ganymede<br />

Chariot, könnte man ein Modell<br />

oder einen Prototypen erstellen,<br />

um Client-/Server-<br />

Transaktionen oder andere<br />

Netzwerksverkehrsarten zu<br />

generieren.<br />

Monitoring ist eine Schlüsselkomponente<br />

beim Support<br />

einer SL-Vereinbarung. Ein<br />

Netzwerk lässt sich sowohl mit<br />

aktiven als auch mit passiven<br />

Werkzeugen überwachen. Passive<br />

Werkzeuge messen den<br />

Verkehrsfluss <strong>und</strong> das Muster.<br />

Die Netzwerkanlage besitzt<br />

MIBs, auf die der Anwender<br />

mit einer SNMP-Netzwerkmanagement-Software<br />

wie etwa<br />

HP Open View zugreifen kann.<br />

Höhere Stufen der Verkehrsanalyse<br />

erreicht er mit RMON<br />

<strong>und</strong> Protokollanalysatoren wie<br />

dem Internet Advisor von Agilent<br />

Technologies. Die Netzwerkeigenschaften<br />

bestimmt er<br />

schließlich mit aktiven Werkzeugen.<br />

Der Netzwerkbetreiber<br />

misst mit Pings Verzögerungs<strong>und</strong><br />

Verlustrate. Diese Methode<br />

gibt gute Näherungswerte<br />

<strong>und</strong> steht bei den meisten Plattformen<br />

zur Verfügung. Auf der<br />

anderen Seite bringt sie einen<br />

erheblichen Overhead im Netzwerk.<br />

Will der Dienstleister zum<br />

Beispiel überprüfen, ob 99,9<br />

Prozent der Pakete erfolgreich<br />

durch das Netzwerk geleitet<br />

werden, muss er 30.000 Ping-<br />

Pakete senden. Außerdem<br />

steht Ping normalerweise nur<br />

bei IP-Netzwerken zur Verfügung,<br />

<strong>und</strong> viele Router behandeln<br />

Ping-Meldungen mit einer<br />

anderen Priorität als normale<br />

Pakete. Ein weiteres Werkzeug<br />

stellt die Streckenverfolgung<br />

dar. Sie gibt Informationen<br />

über den Paketpfad. Leider ist<br />

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204 LANline 10/2000<br />

fokusTELEKOMMUNIKATION<br />

diese Gewaltmethode des<br />

Mehrfach-Pinging genauso<br />

problematisch wie die des Einfach-Ping,<br />

da sehr viele Lenkungsoperationen<br />

ausgeführt<br />

werden müssen, um statistisch<br />

verwertbare Ergebnisse zu erhalten.<br />

Hier<strong>für</strong> gibt es jedoch<br />

mehrere kommerzielle aktive<br />

Emulationen wie Ganymede<br />

Pegasus, hierauf wird noch eingegangen.<br />

Es genügt nicht, nur die Servicestufe<br />

zu beschreiben, sondern<br />

der Service-Provider<br />

muss Berichte über seine Leistungen<br />

erstellen <strong>und</strong> diese regelmäßig<br />

dem K<strong>und</strong>en aushändigen.<br />

Die Häufigkeit der Berichte<br />

ist Vertragsgegenstand.<br />

Die Veröffentlichung von<br />

Echtzeit- (oder fast Echtzeit-)<br />

<strong>Daten</strong> auf internen Web-Seiten<br />

bringt vielen Unternehmen<br />

hilfreiche Informationen.<br />

Wenn eine Struktur von begrenzten<br />

Echtzeitberichten in<br />

regelmäßigen (täglich, wöchentlich<br />

oder monatlich) Abständen<br />

überarbeitet wird, sollten,<br />

falls erforderlich, ebenso<br />

Berichte außerhalb der regelmäßigen<br />

Zeitintervalle möglich<br />

sein. Die <strong>Daten</strong> lassen sich<br />

hierbei tabellarisch <strong>und</strong> grafisch<br />

darstellen. Die Umsetzung<br />

in Tabellen ist schwieriger,<br />

da<strong>für</strong> aber genauer. Grafische<br />

Informationen sind leichter<br />

verständlich <strong>und</strong> dienen zur<br />

Analyse eines Trendverhaltens.<br />

Der fertige Bericht sollte<br />

von Vertretern des K<strong>und</strong>en<br />

überprüft werden, häufige<br />

Treffen bringen das beste Ergebnis.<br />

Wenn eine SL-Vereinbarung<br />

erstmals getroffen wurde,<br />

können kurze tägliche Treffen<br />

nötig sein, später lassen<br />

sich die Intervalle größer gestalten.<br />

<strong>Das</strong> Tool “Ganymede Pegasus”<br />

arbeitet mit dem Konzept<br />

Performance Endpoints<br />

(PEs). PEs befinden sich auf<br />

der API-Ebene des K<strong>und</strong>enrechners,<br />

sie regeln verschiedene<br />

Applikationsabläufe, die<br />

eine tatsächliche Applikation<br />

simulieren <strong>und</strong> mit dem Protokollspeicherkommunizieren.<br />

Mit der Abfrage dieser<br />

Endpunkte erhält man Aussagen<br />

über die Leistung des<br />

Netzwerks.<br />

Die Betriebsendpunkte, welche<br />

sich auf der API-Ebene des<br />

K<strong>und</strong>enrechners befinden,<br />

schicken eine Netzwerkanfrage<br />

an das NPE auf den Server,<br />

dieser schickt dann eine Antwort<br />

an den ursprünglichen<br />

Netzwerkendpunkt. Hierdurch<br />

erhält der Anwender Auskunft<br />

über die Betriebsweise des<br />

Netzwerks. Falls die Antwortzeit<br />

zu langsam ist, werden zur<br />

Klärung Netzwerkadapter,<br />

CPU, Bus, Speicher oder Protokoll-Stacks<br />

herangezogen.<br />

Die Endpunkte können aktuelle<br />

Verkehrsapplikationen <strong>und</strong><br />

CPU-Statistiken sowohl vom<br />

K<strong>und</strong>en als auch vom Server<br />

messen. Die Betriebsinformationen<br />

erhält dann der Pegasus-<br />

Server, hiervon werden<br />

“Traps” gesendet, Berichte erzeugt,<br />

Trends analysiert <strong>und</strong><br />

Betriebsprobleme gelöst.<br />

Der Pegasus-Server unterstützt<br />

sowohl den Pegasus-Applikationsmonitor<br />

als auch den<br />

Pegasus-Netzwerkmonitor. Er<br />

ist per Fernbedienung mit<br />

Java-Applikation erreichbar,<br />

hiermit erhalten IT-Manager,<br />

Netzwerkmanager <strong>und</strong> Applikationsmanager<br />

die Möglichkeit,<br />

auf Störungen, die History<br />

<strong>und</strong> Trendberichte bezüglich<br />

der Arbeitsweise der Applikation<br />

zuzugreifen <strong>und</strong> diese zu<br />

analysieren.<br />

Der Auto-Threshold des Pegasus-Servers<br />

analysiert Ver-<br />

kehrsprofile mit dynamisch<br />

festgesetzten Grenzwerten.<br />

Wenn ein Grenzwert überschritten<br />

wird, sendet der Server<br />

eine SNMP-Unterbrechung<br />

an einen bestimmten<br />

Alarmmanager. Gleichzeitig<br />

startet der Server ein Überwachungsprogramm<br />

<strong>für</strong> die Fehlersuche.<br />

Der Pegasus-Network-Monitor<br />

überwacht durch ständige<br />

Messungen das Netzwerk. Es<br />

bietet Antwortzeit auf der Applikationsebene<br />

<strong>und</strong> einen<br />

Überblick über den <strong>Daten</strong>durchsatz,<br />

um die SLA-Kriterien<br />

zu verifizieren.<br />

Der Netzwerkmonitor überwacht<br />

zudem aktiv die End-to-<br />

End-Antwortzeit, Durchsatz<br />

<strong>und</strong> Verbindungsfähigkeit eines<br />

Netzwerks. Da sich reale<br />

Applikationen im Netzwerk<br />

simulieren lassen, kann man<br />

wiederholbare Qualitätsmessungen<br />

unabhängig von der<br />

Tagesroutine durchführen. Da<br />

dies unabhängig von den aktuellen<br />

Messapplikationen ist,<br />

werden die Netzwerkleistungen<br />

effektiv von denen des<br />

K<strong>und</strong>en oder des Servers getrennt.<br />

Durch die Reproduzierbarkeit<br />

dieser Messungen<br />

lassen sich Basismuster,<br />

Langzeit-Trendanalysen <strong>und</strong><br />

Servicevereinbarungen erstellen,<br />

die den K<strong>und</strong>enwünschen<br />

entsprechen. Pegasus-Network-Monitor<br />

kann die Zeitpläne<br />

<strong>für</strong> Tests auf der Basis<br />

24 St<strong>und</strong>en mal sieben Tage<br />

oder kleinere Zeiteinheiten<br />

(normale Tagesarbeitszeit)<br />

einstellen.<br />

Pegasus unterstützt TCP-,<br />

UDP-, SPX-, IPX- <strong>und</strong> SNA-<br />

Protokolle, <strong>und</strong> 15 verschiedene<br />

Betriebssysteme (Windows<br />

3.1, Windows 9x, Windows<br />

NT <strong>für</strong> x86, Windows NT <strong>für</strong><br />

Alpha, OS/2, Netware, Solaris,<br />

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HP-UX, AIX, DEC Unix, SGI<br />

Irix, SCO Unixware, Linux<br />

<strong>und</strong> MVS).<br />

<strong>Das</strong> System bietet außerdem<br />

Statistiken über gr<strong>und</strong>legende<br />

Betriebsinformationen wie<br />

CPU, Speicher <strong>und</strong> Swapping<br />

sowohl beim Client als beim<br />

Server.<br />

Zusätzlich können Alarmierungen<br />

bei Überschreitung bestimmter<br />

Grenzwerte erfolgen<br />

<strong>und</strong> damit festgelegte vertragliche<br />

Eigenschaften aus der<br />

Sicht des Benutzer überwacht<br />

werden.<br />

Ein eingebautes Werkzeug<br />

des Pegasus-Netzwerkmonitors<br />

sind Berichte. Diese Berichte<br />

geben detaillierte Informationen<br />

<strong>für</strong> das Wartungsteam,<br />

tägliche Berichte<br />

<strong>für</strong> den Netzwerkmanager<br />

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<strong>und</strong> wöchentliche oder monatliche<br />

Berichte <strong>für</strong> das höhere<br />

Management. Die Berichte<br />

lassen sich als HTML<br />

oder Postscript täglich, wöchentlich<br />

oder monatlich ausgeben.<br />

Es gibt Vorlagen <strong>für</strong> Verwaltung,<br />

Störungen <strong>und</strong> HistorybeziehungsweiseTrendreports.<br />

Für jede überwachte<br />

Verbindung werden bei Bedarf<br />

genaue Berichte erstellt.<br />

Pegasus SLA Reports erstellt<br />

darüber hinaus Berichte,<br />

die so gefiltert sind, dass ein<br />

Netzwerkmanager die Netzwerkleistung<br />

mit den in einem<br />

SL-Vertrag aufgestellten Kriterien<br />

vergleichen kann (zum<br />

Beispiel Ort, Abteilung, Applikation<br />

<strong>und</strong> das gesamte Netzwerk).<br />

Mit den analytischen Reports<br />

“Reaktionszeit des Netzwerks”<br />

<strong>und</strong> “Trendreports über<br />

die Auslastung” erhält der Anwender<br />

einen Überblick über<br />

Langzeittrends. Zur Planung<br />

von Netzwerkstrategien <strong>und</strong><br />

Upgrades sind Informationen<br />

über die Reaktionszeit <strong>und</strong> die<br />

Auslastung hilfreich:<br />

– Trend-Graphen beschreiben<br />

Leistungstrends über eine<br />

bestimmte Zeitspanne –<br />

nimmt die Reaktionszeit/<br />

Auslastung über einen bestimmten<br />

Zeitraum ab oder<br />

zu.<br />

– History-Verteilungsgraphen<br />

beschreiben die Reaktionszeit/Auslastung<br />

in Prozent<br />

(50 Prozent, 75 Prozent <strong>und</strong><br />

90 Prozent). Die Änderung<br />

über die Zeit wird angezeigt<br />

fokusTELEKOMMUNIKATION<br />

– hilfreich zur Planung von<br />

SL-Vereinbarungen.<br />

– <strong>Das</strong> Tagesprofil zeigt die Reaktionszeit<br />

oder durchschnittlicheTagesauslastung.<br />

Die Reaktionszeit beziehungsweise<br />

das Auslastungsprofil<br />

im Verlauf einer<br />

Woche wird dabei dargestellt.<br />

– Verbindungsvorschau –<br />

hiermit erhalten Anwender<br />

eine Tabelle von 20 Verbindungen<br />

mit den schlechtesten<br />

<strong>und</strong> besten Auslastungen<br />

<strong>und</strong> Antwortzeiten. Dieser<br />

Report hilft bei der Planung<br />

zukünftiger Netzwerk-Upgrades<br />

<strong>für</strong> die schlechten<br />

Verbindungen <strong>und</strong> gibt einen<br />

Überblick über Leistungsverbesserungen.<br />

(Dieter Dahlmeyer/gg)<br />

LANline 10/2000 205


fokusTELEKOMMUNIKATION<br />

RICHTFUNK: THEORIE UND PRAXIS<br />

Drahtlos<br />

über Meilen<br />

Mehr <strong>und</strong> mehr Unternehmen <strong>und</strong> Gemeinden,<br />

Krankenhäuser <strong>und</strong> Institutionen verbinden ihre<br />

Abteilungen oder physisch getrennten Verwaltungsgebäude<br />

drahtlos über eine Richtfunkstrecke. Im<br />

Gegensatz zu öffentlichen Leitungen verursacht<br />

ein Richtfunksystem nach der Installation kaum<br />

Kosten. Und wenn sich die örtlichen Gegebenheiten<br />

ändern, lassen sich die Antennen leicht abbauen<br />

<strong>und</strong> an anderer Stelle wieder erneut anbringen.<br />

Von Richtfunk spricht<br />

man, wenn <strong>für</strong> die Kommunikation<br />

zwischen Punkt A<br />

<strong>und</strong> Punkt B zwei stark bündelnde,<br />

aufeinander ausge-<br />

206 LANline 10/2000<br />

richtete Parabolantennen<br />

zum Einsatz kommen, die<br />

Signale im GHz-Bereich<br />

senden <strong>und</strong> empfangen. Die<br />

maximal möglichen Abstän-<br />

Je nach System überbrücken Richtfunksysteme Entfernungen bis über<br />

40 Kilometer<br />

de variieren je nach Frequenz,<br />

Antennengröße <strong>und</strong><br />

Bandbreite. In der Praxis<br />

gibt es Systeme <strong>für</strong> einige<br />

100 Meter <strong>und</strong> andere <strong>für</strong> bis<br />

zu 40 Kilometer. Immer jedoch<br />

ist eine Sichtverbindung<br />

erforderlich, es sei<br />

denn, bestimmte Abschnitte<br />

werden durch aktive oder<br />

passive Repeater zur Umgehung<br />

eines Hindernisses eingesetzt.<br />

Darüber hinaus können<br />

auch mehrere Links<br />

hintereinander als Relais-<br />

Stationen zum Einsatz kommen.<br />

Der Abstand zwischen<br />

zwei Antennen heißt Funkfeld.<br />

Richtfunksysteme verfügen<br />

heute über FEC (forward<br />

error correction) <strong>und</strong><br />

weisen eine Bit-Error-Rate<br />

(BER) von 10 -11 oder besser<br />

auf.<br />

Bei höheren Frequenzen<br />

reduziert sich die Reichweite.<br />

Wurden früher frequenzmodulierte<br />

analoge Signale<br />

übertragen, so findet heute<br />

zunehmend die digitale Phasenmodulation<br />

Anwendung.<br />

Die <strong>Daten</strong>übertragungsrate<br />

liegt dabei in der Regel zwischen<br />

2 <strong>und</strong> 155 MBit/s, die<br />

verwandten Schnittstellen<br />

sind E1 <strong>und</strong> E3 G.703 – neuerdings<br />

<strong>für</strong> die ausschließliche<br />

<strong>Daten</strong>übertragung auch<br />

direkt als 10/100-Ethernet,<br />

wobei oft ein zusätzlicher<br />

E1-Kanal <strong>für</strong> die Telefonie<br />

verfügbar ist.<br />

Moderne Richtfunksysteme<br />

sind in zwei Hauptkomponenten<br />

unterteilt, die<br />

Außeneinheit (ODU) sowie<br />

die Inneneinheit (IDU). Die<br />

Mikrowellen werden dabei<br />

ausschließlich in der ODU<br />

erzeugt <strong>und</strong> verarbeitet, die<br />

IDU bildet die Verbindungseinheit<br />

zum eigentlichen<br />

Netzwerk. Verb<strong>und</strong>en wer-<br />

den ODU <strong>und</strong> IDU mit einem<br />

konventionellen Koaxialkabel,<br />

da hier nur niedrige Frequenzen<br />

berücksichtigt werden<br />

müssen (je nach Transportrichtung<br />

210 beziehungsweise<br />

70 MHz). Problematische<br />

Übertragungen<br />

von Hochfrequenzen in speziellen<br />

Wellenleitern entfallen.<br />

Alternativ zum Richtfunk<br />

bieten sich neben konventionellen<br />

Kupferkabeln <strong>und</strong><br />

Glasfaserkabeln auch so genannte<br />

optische Richtfunksyteme<br />

an. Abhängig von<br />

Entfernung/Kapazität/Verfügbarkeit<br />

<strong>und</strong> Kosten kann<br />

der Benutzer bereits frühzeitig<br />

eine Vorauswahl treffen.<br />

Neben dem Punkt zu Punkt-<br />

Betrieb werden Funksysteme<br />

aber auch im Punkt-zu-Multipunkt-Betrieb<br />

eingesetzt,<br />

wobei eine zentrale Sender-/<br />

Empfängerstation mit einer<br />

bestimmten Anzahl Sender-/<br />

Empfangsgeräten kommuniziert.<br />

APPLIKATIONEN Richtfunksysteme<br />

kommen weltweit<br />

in den unterschiedlichsten<br />

Anwendungen zum Einsatz.<br />

Bei Unternehmen mit<br />

geografisch getrennten Abteilungen/Gebäuden,<br />

zur<br />

Überbrückung der “letzten<br />

Meile” <strong>für</strong> Telefonie-Anbieter<br />

oder Internet-Provider,<br />

bei temporärer Einrichtung<br />

eines <strong>Telekommunikation</strong>snetzes<br />

in Gebieten, in denen<br />

Kabel nicht oder noch nicht<br />

verfügbar sind, bei Kommunen,<br />

Schulen, Unternehmen,<br />

Sparkassen mit geografisch<br />

getrennten Netzwerken.<br />

Richtfunksysteme lassen<br />

sich in sehr kurzer Zeit aufbauen,<br />

die Kapazität ist mit<br />

dem System wählbar, <strong>und</strong><br />

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fokusTELEKOMMUNIKATION<br />

die Verfügbarkeit ist – zumindest<br />

bei digitalen Systemen<br />

– fast 100 Prozent.<br />

Auch können sie leicht in<br />

vorhandene Netzwerktopo-<br />

logien integriert werden. Die<br />

Amortisationszeiten sind je<br />

nach den Gegebenheiten<br />

unterschiedlich – als Daumenwert<br />

kann man hier 12<br />

bis 18 Monate ansetzten. Die<br />

einzige Einschränkung besteht<br />

darin, dass direkter<br />

oder – über Repeater – indirekter<br />

Sichtkontakt zwischen<br />

den Antennen bestehen<br />

muss. Reflexionen nehmen<br />

wie auch heftiger Regen <strong>und</strong><br />

Hagel negativen Einfluss auf<br />

ein solches System.<br />

PRAKTISCHE ÜBERLEGUNG<br />

Ein Punkt-zu-Punkt-Richtfunksystem<br />

benötigt Sichtkontakt<br />

zwischen den Antennen.<br />

Begründet durch das<br />

Verhalten <strong>und</strong> Verteilen der<br />

Mikrowellen zwischen den<br />

Antennen begrenzt sich dieser<br />

Sichtkontakt nicht nur<br />

auf die direkte Sichtlinie,<br />

sondern auf einen Raum, der<br />

durch die 1. Fresnel-Zone<br />

208 LANline 10/2000<br />

definiert wird <strong>und</strong> der <strong>für</strong> jeden<br />

Abstand zwischen den<br />

Antennen berechnet werden<br />

kann. Die Fresnel-Zone ist<br />

ein Rotationselipsoid, in des-<br />

Überbrückbare Entfernungen in Abhängigkeit von Frequenz, Bandbreite <strong>und</strong> Antennendurchmesser<br />

sen Brennpunkten die Antennen<br />

von Anfangspunkt<br />

<strong>und</strong> Endpunkt des Funkfelds<br />

liegen. Die Fresnel-Zone ist<br />

sozusagen das Raumsegment,<br />

durch welches die<br />

Energie vom Sender zum<br />

Empfänger fließt. Die erste<br />

Fresnel-Zone wird wie folgt<br />

berechnet:<br />

rf(m)=17,3√d1(km)d2(km)<br />

f/GHz) d(km)<br />

wobei:<br />

rf = Halbachse der Fresnel-<br />

Zone, bezogen auf die direkte<br />

Verbindungslinie vom<br />

Sender zum Empfänger,<br />

d = Funkfeldlänge,<br />

f = Betriebsfrequenz.<br />

Fresnel-Zonen höherer<br />

Ordnung werden <strong>für</strong> die vereinfachte<br />

Funkfeldplanung<br />

nicht berechnet.<br />

Wegen der hohen Komplexität<br />

der Faktoren, die bei der<br />

Optimierung eines Richtfunksystems<br />

eine Rolle spielen,<br />

offerieren Anbieter oft<br />

einen Installations-<br />

Service, der beispielsweise<br />

auch ermittelt,<br />

ob ein Repeater<br />

zum Einsatz<br />

kommen muss. Des<br />

Weiteren gehört zu<br />

einem solchen Service<br />

natürlich die<br />

rein praktische Installation<br />

der Antennen<br />

sowie auch<br />

ein Vorschlag zum<br />

Verbindungskabel<br />

zwischen den beidenHauptkompo-<br />

nenten des Richtfunksystems.Gegebenenfalls<br />

müssen<br />

Reflexionen durch<br />

Wasseroberflächen oder<br />

Ähnliches bei der Auslegung<br />

des Systems einbezogen<br />

werden. Die Ausrichtung der<br />

Antennen hat sehr präzise zu<br />

erfolgen – Repeater erhöhen<br />

den Justageaufwand. Eventuell<br />

ist zum Beispiel ein<br />

Mast <strong>für</strong> die Antenne(n) zu<br />

errichten. Hersteller von<br />

Richtfunksystemen oder deren<br />

Partner im jeweiligen<br />

Land bieten deshalb gerne<br />

eine Komplettlösung an oder<br />

können kompetente Service-<br />

Anbieter vermitteln.<br />

Richtfunksysteme sind auf<br />

Gr<strong>und</strong> ihrer Physik schwerer<br />

abzuhören als Kabelverbindungen.<br />

Soll die <strong>Daten</strong>übertragung<br />

absolut sicher <strong>und</strong><br />

geschützt erfolgen, müssen –<br />

wie bei einer Kupferkabeloder<br />

Glasfaserverbindung<br />

auch – zusätzliche Verschlüsselungskomponenten<br />

eingesetzt werden. Die Regulierungsbehörden<br />

der je-<br />

weiligen Länder – in<br />

Deutschland ist dies die<br />

RegTP – verwalten die möglichen<br />

Frequenzen <strong>und</strong> teilen<br />

auf Antrag einem Anwender<br />

eine bestimmte Frequenz zu.<br />

Bei guter Planung <strong>und</strong> Vorbereitung<br />

der Richtfunkstrecke<br />

<strong>und</strong> Verfügbarkeit geht<br />

das sehr rasch, in der Regel<br />

innerhalb weniger Wochen.<br />

Ausgenommen davon<br />

sind lediglich die lizenzfreien<br />

Frequenzbänder – in<br />

Deutschland etwa das 2,4<strong>und</strong><br />

5-GHz-Band. Für die exklusive<br />

Zuteilung von Frequenzen<br />

kassiert die Behörde<br />

eine kleine jährliche Gebühr.<br />

Zugeteilte Frequenzen<br />

bringen durch ihre Exklusivität<br />

<strong>für</strong> das angegebene Terrain<br />

den Vorteil der fest verfügbaren<br />

Bandbreite. Der<br />

Anwender kann sich dieser<br />

Verfügbarkeit – anders als<br />

bei lizenzfreien Systemen –<br />

immer sicher sein.<br />

PERSPEKTIVEN In Zukunft<br />

werden Richtfunksysteme<br />

nicht nur konventionelle<br />

Kupferkabel ersetzen, sondern<br />

auch in Verbindung<br />

oder als Ersatz <strong>für</strong> das Glasfaserkabel<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Die Beherrschung immer<br />

kompakterer Modulationsformen<br />

erlaubt den Herstellern<br />

solcher Systeme immer<br />

größere Bandbreiten anzubieten.<br />

Gemeinsam mit<br />

den anderen Vorteilen wie<br />

schnelle Installation <strong>und</strong><br />

schnelle Amortisation ergibt<br />

sich ein Paket an guten Gründen<br />

<strong>für</strong> den Einsatz von<br />

Richtfunk.<br />

(Dierk Grünzig/sm)<br />

Dierk Grünzig ist Geschäftsführer<br />

der dänischen<br />

Rescom.<br />

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CTI-Software<br />

<strong>für</strong> K<strong>und</strong>enbetreuung<br />

Speziell <strong>für</strong> die K<strong>und</strong>enbetreuung<br />

in mittelständischen<br />

Unternehmen hat Micrologica<br />

eine Kompaktversion ihrer<br />

CTI-Lösung MCC (Micrologica<br />

Communication Center)<br />

entwickelt: MCC Compact,<br />

so der Name des neuen Produkts,<br />

ist <strong>für</strong> maximal 20<br />

Agenten konzipiert <strong>und</strong> kostet<br />

unter 100.000 Mark. Die Software<br />

steuert alle eingehenden<br />

Anrufe sowie die Medien Fax,<br />

E-Mail <strong>und</strong> Internet. Anfragen<br />

werden automatisch an<br />

einen aktuell verfügbaren, zuständigen<br />

Mitarbeiter weitergeleitet.<br />

Der K<strong>und</strong>enbetreuer<br />

erhält auf seinem PC alle relevanten<br />

Informationen aus der<br />

K<strong>und</strong>endatenbank noch bevor<br />

er den Telefonhörer abhebt.<br />

Nach Angaben des Herstellers<br />

eignet sich das CTI-System<br />

auch <strong>für</strong> eigenständige<br />

Abteilungen in Großunternehmen<br />

wie Vertrieb, K<strong>und</strong>endienst<br />

oder User-Helpdesk<br />

als Einstiegslösung mit<br />

vollwertiger Funktionalität<br />

bis hin zur Integration des Internets.<br />

Lizenzen stehen <strong>für</strong><br />

fünf bis zu 20 Agenten zur<br />

Verfügung. MCC Compact<br />

soll sich in bestehende TK<strong>und</strong><br />

IT-Strukturen auf einfache<br />

Weise einbinden lassen.<br />

Alle Komponenten der<br />

Kommmunikations-Software<br />

werden auf einem einzigen<br />

Server installiert, unterstützt<br />

wird ausschließlich Windows<br />

NT 4.0. Als <strong>Daten</strong>bank steht<br />

ein Microsoft SQL Server 7.0<br />

zur Verfügung. Optional wird<br />

als Hardware Siemens Primergy<br />

170 Server angeboten. (pf)<br />

Info:<br />

Micrologica<br />

Tel.: 04532/403-0<br />

Web: www.micrologica.de<br />

210 LANline 10/2000<br />

Gruppenvideokonferenzsysteme<br />

<strong>für</strong> Breitbandnetze<br />

Im Rahmen ihrer Viewstation-Produktreihe<br />

hat Polyspan<br />

zwei neue Videokonferenzsysteme<br />

<strong>für</strong> Breitbandübertragungen<br />

auf den Markt ge-<br />

Typische Installation der GruppenvideokonferenzsystemeViewstation<br />

von Polyspan mit angeschlossenem<br />

TV-Monitor<br />

bracht. Die Gruppenkonferenzsysteme<br />

Viewstation SP384<br />

beziehungsweise Viewstation<br />

H.323 unterscheiden sich im<br />

Wesentlichen in den unterstütztenKommunikationsanbindungen.<br />

<strong>Das</strong> Modell SP384<br />

ist <strong>für</strong> Unternehmen konzipiert,<br />

die vorrangig (noch) ISDN <strong>für</strong><br />

die Videoübertragung einsetzen,<br />

aber künftig auf IP-Übertragungswege<br />

<strong>und</strong> den Standard<br />

H.323 umsteigen wollen.<br />

<strong>Das</strong> Gerät unterstützt beide<br />

Verbindungswege, die maximale<br />

ISDN-Übertragungsrate<br />

beträgt 384 kBit/s (sechs B-<br />

Kanäle), die Obergrenze bei<br />

H.323 liegt bei 786 kBit/s. <strong>Das</strong><br />

Modell Viewstation H.323<br />

bietet hingegen ausschließlich<br />

die IP-basierende Kommunikationsvariante,<br />

lässt allerdings<br />

einen späteren Upgrade<br />

zu anderen Kommunikationsanbindungen<br />

zu: Optional<br />

werden beispielsweise 512<br />

kBit/s via ISDN oder 786<br />

kBit/s über V.35 zu E1- <strong>und</strong><br />

Satellitennetzwerken unterstützt.<br />

Die Preise betragen<br />

r<strong>und</strong> 14.000 Mark <strong>für</strong> Viewstation<br />

SP384 <strong>und</strong> zirka<br />

17.000 Mark <strong>für</strong> das Modell<br />

H.323. (pf)<br />

Info:<br />

Polyspan<br />

Tel.: 0044/1865/33 55 00<br />

Web: www.polyspan.com<br />

Funk-LAN-Karte<br />

<strong>für</strong> Notebooks<br />

Im Rahmen einer gemeinsamen<br />

Entwicklung mit Cisco<br />

Systems hat Xircom eine<br />

Funk-LAN-Karte <strong>für</strong> Notebooks<br />

entwickelt. <strong>Das</strong> Modell<br />

Wireless Ethernet Creditcard<br />

unterstützt den Funk-LAN-<br />

Standard IEEE 802.11b, der<br />

eine maximale <strong>Daten</strong>rate von<br />

11 MBit/s bietet. Die Typ-II-<br />

PCMCIA-Karte ist nach Angaben<br />

des Herstellers WCIAzertifiziert<br />

(WCIA: Wireless<br />

Ethernet Compatibility Alliance)<br />

<strong>und</strong> soll damit zu entsprechenden<br />

Produkten anderer<br />

Hersteller, beispielsweise<br />

den Aironet Access Points<br />

von Cisco, kompatibel sein.<br />

<strong>Das</strong> Produkt unterstützt die<br />

Betriebssysteme Windows<br />

95, 98, NT 4.0 <strong>und</strong> 2000. Die<br />

Karte bietet standardmäßig<br />

Die Wireless Ethernet Creditcard<br />

arbeitet mit dem Funk-LAN-Standard<br />

IEEE 802.11b<br />

40-Bit-Verschlüsselung (WEP<br />

40), <strong>für</strong> gesteigerte Sicherheitsanforderungen<br />

ist auch<br />

eine Modellvariante mit 128-<br />

Bit-Kodierung (WEP 128) erhältlich.<br />

Der Preis des Standardmodells<br />

Wireless Ethernet<br />

Creditcard CWE1120 beträgt<br />

219 Euro, das Modell<br />

CWE1130 mit der höheren<br />

Verschlüsselung ist <strong>für</strong> 241<br />

Euro erhältlich. (pf)<br />

Info:<br />

Xircom Deutschland<br />

Tel.: 089/607 68 35-0<br />

Web: www.xircom.com/wireless<br />

Schnurlose ISDN-<br />

Kombikarte <strong>für</strong> PCI<br />

<strong>und</strong> PCMCIA<br />

Die schnurlose ISDN-<br />

Technologie von Dosch &<br />

Amand zielt auf den Soho-<br />

Markt <strong>und</strong> wird unter verschiedenenProduktbezeichnungen<br />

von internationalen<br />

OEMs wie Deutsche Telekom,<br />

1&1, Ascom (Schweiz)<br />

oder Kpn (Niederlande) vertrieben.<br />

Der Hersteller hat die<br />

Produktlinie jetzt durch eine<br />

Kombikarte <strong>für</strong> PCI/PCM-<br />

CIA erweitert. Die PCMCIA-<br />

Card (Typ III) lässt sich dabei<br />

auch separat in Notebooks<br />

verwenden oder in Kombination<br />

mit der Mutterkarte als<br />

Plug-and-Play-System im PC<br />

betreiben. Unterstützt werden<br />

derzeit die Rechnerbetriebssysteme<br />

Windows 95 <strong>und</strong> 98;<br />

eine Lösung <strong>für</strong> Windows<br />

NT/2000 soll noch in diesem<br />

Jahr Serienreife erlangen.<br />

<strong>Das</strong> Schnurlossystem von<br />

Dosch & Amand basiert technologisch<br />

auf der zweiten<br />

DECT-Generation DMAP<br />

(DECT Multimedia Access<br />

Profile; DECT: Digital Enhanced<br />

Cordless Telephone).<br />

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212 LANline 10/2000<br />

fokusTELEKOMMUNIKATION<br />

Die Kombikarte <strong>für</strong> schnurlosen ISDN-Zugang eignet sich <strong>für</strong> PCI- <strong>und</strong><br />

PCMCIA-Rechner<br />

In Verbindung mit einer entsprechendenDMAP-Basisstation<br />

soll nach Angaben des<br />

Herstellers vom PC oder Notebook<br />

aus ein schnurloser<br />

ISDN-Zugang mit Kanalbündelung<br />

(128 kBit/s) möglich<br />

sein. Der Betrieb erstreckt<br />

sich auf einen Radius von 50<br />

(inhouse) bis 300 Metern<br />

(Sichtkontakt). Ebenso können<br />

mehrere entsprechend<br />

ausgerüstete Geräte den gemeinsamen<br />

ISDN-Anschluss<br />

zeitgleich nutzen. Daneben<br />

gestattet die Basisstation auch<br />

den Betrieb von GAP-fähigen<br />

DECT-Telefonen (GAP: Generic<br />

Access Profile). Die<br />

Funk-PCI-Karte mit der herstellerinternen<br />

Bezeichnung<br />

PCI/PCMCIA Combo soll bei<br />

entsprechenden Anbietern<br />

voraussichtlich <strong>für</strong> unter 500<br />

Mark erhältlich sein. (pf)<br />

Info:<br />

Dosch & Amand<br />

Tel.: 089/92 20 07-0<br />

Web: www.dosch-amand.com<br />

TK-Anlage<br />

in neuer Version<br />

Bintec Communications hat<br />

seine <strong>Telekommunikation</strong>sanlage<br />

Xcentric in einer<br />

neuen Version (Release 5.2.1)<br />

mit veränderten Hardware-<br />

Komponenten, erweiterten<br />

Funktionen <strong>und</strong> zusätzlichen<br />

Tools auf den Markt gebracht.<br />

<strong>Das</strong> System vereint ISDN-<br />

TK-Anlage, Multiprotokoll-<br />

Router <strong>und</strong> Faxgerät in einer<br />

Box <strong>und</strong> zielt nach Angaben<br />

des Herstellers auf den Bedarf<br />

kleiner bis mittlerer Unternehmen<br />

ab. Die neue Geräteversion<br />

bietet insbesondere<br />

eine integrierte Smartmedia-<br />

Flash-Card, auf der sich Boot-<br />

Images <strong>und</strong> Konfigurationen<br />

speichern lassen. Somit ist das<br />

Booten der Anlage über die<br />

Flash-Card jederzeit gewährleistet.<br />

Als neues Software-<br />

Feature nennt der Hersteller<br />

Least-Cost-Routing (LCR),<br />

das die bereits bisher vorhandene<br />

“Kostenkontrolle” erweitert.<br />

Hiermit lassen sich<br />

verschiedene Telefon-Provider<br />

<strong>für</strong> unterschiedliche Vorwahlbereiche<br />

<strong>und</strong> Tageszeiten<br />

konfigurieren. Ein so genannter<br />

CAPI-Super-User erlaubt<br />

jetzt die Zuordnung einzelner<br />

Extensions zu den Anwendern.<br />

Verbessert wurde nach<br />

Angaben des Herstellers<br />

auch die Funktionalität des<br />

zugehörigen Programms<br />

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Xcentric von Bintec vereint ISDN-<br />

TK-Anlage, Multiprotokoll-Router<br />

<strong>und</strong> Faxgerät in einer Box<br />

Brickware: Der Activity-<br />

Monitor kann jetzt auch die<br />

Steuerung einzelner Verbindungen<br />

wie Abbruch, Rufaufbau<br />

oder Aktivierung<br />

übernehmen. Ergänzt wird<br />

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Xcentric um neue Zusatz-<br />

Tools: Powerphone steuert<br />

die an der TK-Anlage angeschlossenen<br />

Telefone <strong>und</strong><br />

soll eine Kombination aus<br />

Besetztfeldanzeige <strong>und</strong> CTI-<br />

Anwendung darstellen. Hinzugekommen<br />

sind ferner ein<br />

als intelligenter Anrufbeantworter<br />

fungierender<br />

Voice-Mail-Server sowie ein<br />

Operator Desk, der zur Administration<br />

aber auch als<br />

Telefonzentrale genutzt werden<br />

kann. Der Preis von<br />

Xcentric beträgt 4189 Mark,<br />

Software-Updates <strong>für</strong> bisherige<br />

Produktversionen stehen<br />

kostenlos zum Download<br />

zur Verfügung. (pf)<br />

Info:<br />

Bintec Communications<br />

Tel.: 0911/96 73-0<br />

Web: www.bintec.de<br />

IP-Telefonie <strong>für</strong><br />

Großunternehmen<br />

Cisco hat seine Avvid-Produktlinie<br />

(Architecture for<br />

Voice, Video and Integrated<br />

Data) <strong>für</strong> IP-Telefonie in<br />

Großunternehmen durch eine<br />

Palette zusätzlicher Produkte<br />

<strong>und</strong> Produkterweiterungen<br />

ausgebaut. Die Produktoffensive<br />

zielt nach Angaben des<br />

Herstellers darauf, die Einsatzmöglichkeiten<br />

des Enterprise-Systems<br />

(siehe LANline<br />

5/2000) durch neue Funktionen<br />

<strong>und</strong> Dienste <strong>für</strong> Anwender<br />

<strong>und</strong> Entwickler flexibler<br />

<strong>und</strong> damit letztlich auch produktiver<br />

zu gestalten.<br />

Im Einzelnen werden folgende<br />

neuen Avvid-Komponenten<br />

eingeführt:<br />

fokusTELEKOMMUNIKATION<br />

– E-Services Application Engine:<br />

Die Software-Suite Java-basierenderAnwendungs-Tools<br />

soll es K<strong>und</strong>en,<br />

Partnerunternehmen<br />

<strong>und</strong> Entwicklern ermöglichen,<br />

im IP-Umfeld spezialisierte<br />

Telefoniefunktionen<br />

sowie Verzeichnis-, <strong>Daten</strong>bank-<br />

oder Web-Zugriffe<br />

des Systems zu nutzen.<br />

– Uone 5.0E: Diese Voice-<br />

Messaging-Lösung bietet<br />

die zum Cisco Callmanager<br />

passende Erweiterung <strong>für</strong><br />

Unified Communications in<br />

Enterprise-Umgebung. <strong>Das</strong><br />

Produkt ermöglicht unter<br />

anderem auch SMTP-Benachrichtigungen<br />

an SMS-<br />

Server.<br />

– IP IVR: Die IP-basierende<br />

Software-Lösung <strong>für</strong> Inter-<br />

LANline 10/2000 213


fokusTELEKOMMUNIKATION<br />

active Voice Response<br />

(IVR) bietet zahlreiche<br />

Möglichkeiten <strong>für</strong> automatischeBenutzerinteraktionen<br />

<strong>und</strong> Anrufweiterleitung;<br />

die Steuerung von IP<br />

IVR erfolgt über eine einfach<br />

zu handhabende WebbasierendeBenutzeroberfläche.<br />

– Enhanced Display Services:<br />

Die Anzeigen der Cisco-IP-<br />

Telefone unterstützen in<br />

Verbindung mit dem Cisco<br />

Callmanager 3.0 neue Display-basierendeAnwendungen.<br />

Durch eine direkte<br />

Einbindung in firmeninterne<br />

LDAP-Verzeichnisse<br />

lassen sich beispielsweise<br />

personalisierte Verzeichnisse<br />

<strong>und</strong> benutzerspezifische<br />

Rufgruppen nutzen.<br />

– IP Softphone: Die Software<br />

ermöglicht vom PC aus die<br />

Kontrolle über ein zugeordnetesIP-Hardware-Telefon;<br />

sie lässt sich jedoch<br />

auch als eigenständiger IP-<br />

Telefonie-Client nutzen –<br />

beispielsweise im mobilen<br />

Einsatz.<br />

– IP Contact Center (IPCC):<br />

<strong>Das</strong> Produkt verbindet IP-<br />

Telefonie mit Contact-Cen-<br />

214 LANline 10/2000<br />

ter-Lösungen; die Agenten<br />

arbeiten an IP-Phones <strong>und</strong><br />

können sowohl VoIP- als<br />

auch klassische Telefonanrufe<br />

bedienen. Die Lösung<br />

basiert auf der Software<br />

Cisco ICM (Intelligent<br />

Contact Management).<br />

– Auto Attendant: Die Software<br />

ermöglicht im Enter-<br />

Durch zahlreiche neue Software-Produkte hat Cisco die Funktionalität<br />

r<strong>und</strong> um das IP-Telefon (hier das Modell Cisco 7960) kräftig erweitert<br />

prise die Einrichtung einer<br />

intelligenten Vermittlungsstelle,<br />

die den Anrufer automatisch<br />

an den richtigen Ansprechpartner<br />

weiterleitet.<br />

– Web Attendant: Die IP-basierende<br />

Lösung erleichtert<br />

die manuellen Vermittlungsfunktionen<br />

sowohl <strong>für</strong><br />

den Benutzer als auch den<br />

Administrator; über ein grafisches<br />

Web-Interface lassen<br />

sich der Status einzelner<br />

Verbindungen anzeigen <strong>und</strong><br />

Vermittlungen vornehmen.<br />

Die neuen Lösungen sollen<br />

nach Angaben des Herstellers<br />

ab dem vierten Quartal dieses<br />

Jahres auf den Markt kommen.<br />

Der Preis von IP Softphone<br />

beträgt 150 Dollar pro<br />

Benutzer. Zwischen 100 <strong>und</strong><br />

200 Dollar pro Port kostet, abhängig<br />

von der Konfiguration,<br />

das Produkt Uone 5.0E. Web<br />

Attendant <strong>und</strong> Auto Attendant<br />

sind im Cisco Callmanager<br />

auf dem System MCS 7835<br />

enthalten. Die Kosten <strong>für</strong> IP-<br />

CC sind abhängig von der jeweiligen<br />

Konfiguration, Entsprechendes<br />

gilt auch <strong>für</strong> E-<br />

Services Application Engine<br />

sowie IP IVR. (pf)<br />

Info:<br />

Cisco Systems<br />

Tel.: 06196/479–675<br />

Web: www.cisco.com/<br />

warp/public/779/<br />

largeent/avvid<br />

Multimodemkarte<br />

<strong>für</strong> Windows 2000<br />

<strong>und</strong> Linux<br />

Insbesondere <strong>für</strong> Internet-<br />

Access- <strong>und</strong> Fax-Server-Anwendungen<br />

sind die neuen<br />

Multimodemkarten der Reihe<br />

SST-MMP von Equinox Systems<br />

konzipiert. <strong>Das</strong> Modell<br />

SST-MM4P bietet dabei vier<br />

Faxmodems onboard, die Variante<br />

SST-MM8P entsprechend<br />

acht. Der Anschluss an<br />

die analogen Amtsleitungen<br />

erfolgt jeweils über RJ11-<br />

Buchsen. Die integrierten<br />

V.90/V.34-Modems unterstützen<strong>Daten</strong>übertragungsraten<br />

von bis zu 56 kBit/s. Im<br />

Rahmen von Faxübertragun-<br />

gen werden nach Angaben<br />

des Distributors Communiports<br />

alle gängigen G3-Protokolle<br />

bis 14,4 kBit/s unterstützt,<br />

der auf der PCI-Karte<br />

integrierte ASIC-Prozessor<br />

entlastet dabei die Host-CPU<br />

von allen Kommunikationsaufgaben.<br />

Pro Rechner sollen sich<br />

insgesamt bis zu vier Boards<br />

<strong>und</strong> damit maximal 32 Modems<br />

gleichzeitig betreiben<br />

lassen. Dank eines Auto-Installationsverfahrens<br />

soll die<br />

Karte innerhalb weniger Minuten<br />

einsatzbereit sein, um<br />

I/O- oder Interrupt-Adressen<br />

braucht sich der Anwender<br />

nicht zu kümmern. Im Lieferumfang<br />

sind Treiber <strong>für</strong> Betriebssysteme<br />

wie Windows<br />

NT, Windows 2000, Linux<br />

oder SCO Openserver bereits<br />

enthalten. Mitgeliefert wird<br />

auch das Software-Tool Equiview<br />

Plus, ein Konfigurations-<br />

<strong>und</strong> Trouble-Shooting-<br />

Programm unter Windows<br />

NT <strong>und</strong> Unix. Der Preis <strong>für</strong><br />

die Vier-Modem-Variante beträgt<br />

1742 Mark, das Modell<br />

SST-MM8P kostet 3286<br />

Mark. (pf)<br />

Info:<br />

Communiports<br />

Tel.: 08142/472 84-0<br />

Web: www.communiports.de<br />

Acht Faxmodems auf einem PCI-Board vereinigt die Multimodemkarte<br />

SST-MM8P von Equinox Systems<br />

www.lanline.de


Informationen schnell per<br />

1st DATA 129 079<br />

3M 187 112<br />

Aagon 201 123<br />

Activelink 95 059<br />

ADN 218<br />

AESP 32 021<br />

Akademie f. Netzwerksicherheit 218<br />

Alcatel Cable 179 107<br />

Alcatel IND 15 010<br />

Allied Telesyn 147 090<br />

apra norm 183 109<br />

AVM 141 085<br />

B&T Tele-Dat 194 117<br />

BinTec 159 096<br />

Brocade 25 016<br />

BTR Telecom 113 071<br />

BTR Telecom 142 086<br />

CBL 16 011<br />

CCM-Consult 204 125<br />

Ciena 117 073<br />

Citrix 218<br />

CMT 139 084<br />

CobiNet 79 051<br />

Comcity 112 070<br />

Compu-Shack 35 023<br />

Compu-Shack 135 082<br />

Computer Competence 217<br />

Computer Zeitung 161 097<br />

ComputerLinks 217<br />

Connect 7 006<br />

Consultix 71 047<br />

COPE 38 025<br />

D.L.T. 107 066<br />

Da<strong>für</strong> 212 130<br />

Dakota 55 034<br />

Dätwyler 171 102<br />

dc Europe 193 116<br />

Dell Computer 31 020<br />

Deutsche Telekom 75 049<br />

Deutsche Telekom 77 050<br />

D-Link 9 007<br />

Drahtex 33 022<br />

DraKa Norsk Kabel 170 101<br />

DV-Job 215 135<br />

DV-Markt 215 134<br />

edcom 218<br />

EEH Datalink 53 033<br />

Erico 189 114<br />

Eurodis 173 104<br />

Euromicron 66 043<br />

Executive Software 151 092<br />

F5 Networks 131 081<br />

Inserenten<br />

Inserent Seite Kennz. Inserent Seite Kennz.<br />

Fluke 23 015<br />

Fossil 59 038<br />

Fo<strong>und</strong>ry Networks 29 019<br />

Hetec 57 036<br />

Hewlett Packard 155 094<br />

HIROSE ELECTRIC 175 105<br />

Hirschmann 121 075<br />

HST High Soft Tech 114/115 072<br />

Huber & Suhner 218<br />

IBM Österreich 49 031<br />

IBS 67 044<br />

IDG 209 128<br />

Intel 2 001<br />

Intel 83 053<br />

Interxion 157 095<br />

Intrusion 97 061<br />

Intrusion 99 062<br />

Ipswitch 125 077<br />

IT Protect 172 103<br />

Keep Tool 138 138<br />

Kerpenwerk 228 003<br />

Klein & Stekl 65 042<br />

Konradin 207 127<br />

Konradin 216 137<br />

Kromberg & Schubert 17 012<br />

Krone 4/5 005<br />

LANCONNECT 205 126<br />

Lange 69 046<br />

LANworks 217<br />

LCI Intermate 62 110<br />

LCI Intermate 212 132<br />

LEONI 58 037<br />

Lucent 51 032<br />

Malinowski 194 118<br />

Martin Networks 81 052<br />

MATERNA 101 063<br />

mediapps 227 002<br />

Microtest 199 121<br />

Minicom Advanced Systems 96 060<br />

Minkels 109 067<br />

Multimatic 144 088<br />

mvk 212 131<br />

Natural Micro Systems 73 065<br />

NBase-Xyplex 110 068<br />

NBase-Xyplex 130 080<br />

NK Networks 181 108<br />

NPI 103 064<br />

OSI 143 087<br />

Overland 163 098<br />

Panduit 26 017<br />

Panduit 27 018<br />

Peapod 56 035<br />

Inserent Seite Kennz.<br />

Pentair 137 083<br />

PowerQuest 21 014<br />

Psion Dacom 41 027<br />

Pyramid 165 099<br />

Quante 93 058<br />

Real Tech 111 069<br />

Red Shepherd Translations 145 089<br />

Reichle & De-Massari 13 009<br />

Rescom 149 091<br />

Rittal-Werk 60/61 039<br />

Roger 91 057<br />

Rutenbeck 68 045<br />

S & N 217<br />

Schindler Technik 213 133<br />

Seicom 3 004<br />

Senetco 63 041<br />

Siemon 105 048<br />

SPM Technologies 87 055<br />

SysKonnect 43 028<br />

T.D.T. 39 026<br />

Talkline 19 013<br />

Tekelec Aitronic 167 100<br />

Teles 85 054<br />

Telesafe 185 111<br />

TIM 36/37 024<br />

TIM 46/47 030<br />

Tivoli 11 008<br />

Transition 45 029<br />

Trefz & Partner 183 040<br />

Trefz & Partner 217<br />

Trend Micro 119 074<br />

Tyco 195 119<br />

Veeco Instruments 177 106<br />

Veritas 153 093<br />

Viag Interkom 88/89 056<br />

Wavetek Wandel Goltermann 197 120<br />

Xnet 123 076<br />

Interest Verlag<br />

IVP-Lexco<br />

Jens Verlaat<br />

Konradin<br />

NetSupport<br />

Seicom<br />

Beilagen <strong>und</strong> Beihefter


Info-Fax oder Internet<br />

Der moderne Weg zu detaillierten Informationsmaterial zu der in dieser Ausgabe veröffentlichten Anzeigen.<br />

●Info-Fax # 023 www.lanline.de/info●<br />

Tragen Sie die entsprechende Kennziffer unter www.lanline.de/info an der vorgesehenen Stelle ein <strong>und</strong> Sie<br />

gelangen direkt <strong>und</strong> ohne Umwege zu Ihren gewünschten Zusatzinformationen.<br />

▲<br />

●Info-Fax # 023 www.lanline.de/info●<br />

Selbstverständlich haben Sie nach wie vor die Möglichkeit, weitere Anzeigen-Produkt-Infos mit dem untenstehenden<br />

Faxformular abzurufen. Einfach ausfüllen <strong>und</strong> an die Fax-Nummer 08621/97 99 60 faxen. Zum schnellen Überblick haben wir<br />

alle inserierenden Firmen auf der gegenüberliegenden Seite aufgelistet.<br />

▲<br />

▲<br />

▲<br />

An AWi-Verlag<br />

LANline-Leserservice<br />

Edith Winklmaier<br />

Herzog-Otto-Str. 42<br />

83308 Trostberg<br />

Ich möchte Informationsmaterial zu Anzeigen mit folgenden<br />

Kennziffern (siehe nebenstehende Übersicht):<br />

1. 2. 3.<br />

4. 5. 6.<br />

7. 8. 9.<br />

10. 11. 12.<br />

Meine Anschrift lautet:<br />

Firma<br />

Abteilung<br />

Vorname/Name<br />

Straße/Nummer<br />

PLZ/Ort<br />

Telefon<br />

Meine Funktion: (bitte ankreuzen) ❑ Spezialist ❑ Gruppen-/Abteilungsleiter ❑ Einkauf ❑ Unternehmensleitung ❑<br />

Mein Unternehmen beschäftigt:<br />

❑ 1 bis 19 Mitarbeiter ❑ 20 bis 49 Mitarbeiter ❑ 50 bis 99 Mitarbeiter<br />

❑ 100 bis 249 Mitarbeiter ❑ 250 bis 499 Mitarbeiter ❑ 500 bis 999 Mitarbeiter<br />

❑ über 1000 Mitarbeiter<br />

Mein Unternehmen gehört zu folgender<br />

Branche:<br />

❑ Elektroindustrie<br />

❑ Maschinenbau<br />

❑ Fahrzeughersteller <strong>und</strong> -zulieferer<br />

❑ Chemisch pharmazeutische Industrie<br />

❑ Transport- <strong>und</strong> Logistikbranche<br />

❑ Geldinstitute/Bausparkassen<br />

❑ Versicherungswesen<br />

❑ Reise- <strong>und</strong> Touristikbranche<br />

❑ Handel <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

❑ Öffentliche Verwaltung<br />

❑ Hochschulen <strong>und</strong> Forschungsinstitute<br />

❑ Nahrungs- <strong>und</strong> Genußmittel<br />

Fax<br />

Ich interessiere mich <strong>für</strong> folgende Computer- <strong>und</strong> Kommunikationssysteme:<br />

Betriebssysteme: Hardware: Kommunikationssysteme/<br />

-lösungen:<br />

❑ MS-DOS ❑ IBM ❑ DECnet<br />

❑ VMS/OpenVMS ❑ DEC ❑ Novell-NetWare<br />

❑ Windows ❑ HP ❑ Banyan Vines<br />

❑ OS/2 ❑ Sun ❑ LAN Manager/LAN Server<br />

❑ Windows NT ❑ Siemens ❑ PC-Host-Verbindung<br />

❑ Ultrix ❑ Apple ❑ Pathworks<br />

❑ UNIX ❑ RISC-Systeme ❑ ISDN/WANs<br />

❑ OSF/1 ❑ andere: ❑ Windows NT<br />

❑ System 7 Advanced Server<br />

❑ Windows 95 ❑ andere:<br />

Damit Hersteller <strong>und</strong> Anbieter von Produkten, <strong>für</strong> die ich mich interessiere, meine Kennziffernanfragen so gezielt wie möglich beantworten können, bin ich damit einverstanden, daß<br />

diese <strong>Daten</strong> elektronisch gespeichert <strong>und</strong> weitergegeben werden.<br />

Ort, Datum Unterschrift<br />

LANline<br />

10/2000


VORSCHAU<br />

11/2000<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Netze</strong>, <strong>Daten</strong>- <strong>und</strong> <strong>Telekommunikation</strong><br />

ist ab dem 07.11.2000<br />

am Kiosk erhältlich<br />

226 LANline 10/2000<br />

DM 14,- ÖS 110,- Sfr. 14,-<br />

Nr. 11, November 2000<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Netze</strong>, <strong>Daten</strong>- <strong>und</strong> <strong>Telekommunikation</strong> www.lanline.de<br />

Drucken im Netz<br />

mit Marktübersicht<br />

Printserver<br />

Drucken im Netz: Dezentralisierung bis hin<br />

zum Internet-Printing liegt im Trend<br />

Netzwerkdienstleister: die helfende Hand bei<br />

komplexen Problemen<br />

Converged Networks: Die Anforderungen an<br />

Voice-over-IP-<strong>Netze</strong><br />

SCHWERPUNKT<br />

DRUCKEN IM NETZ:<br />

Enterprise-Printing<br />

unter Netware<br />

SCHWERPUNKT<br />

NETZWERKDIENSTLEISTER:<br />

Internet liegt<br />

voll im Trend<br />

SCHWERPUNKT<br />

CONVERGED NETWORKS:<br />

Mit Forumsgespräch<br />

zu Voice over IP<br />

netzTECHNIK<br />

Die Single-Sign-<br />

On-Technik von Novell<br />

MARKTÜBERSICHTEN<br />

Externe Ethernet-<br />

Printserver,<br />

Netzwerkdienstleister,<br />

ISDN-TK-Anlagen<br />

VORSCHAU auf kommende<br />

LANline-Schwerpunkte<br />

Aus- Erscheint Schwerpunktthemen Redaktionsgabe<br />

am schluss<br />

Sonder- 03.11. LANline Spezial: 18.09.<br />

heft 2000 E-Commerce 2000<br />

12/2000 27.11. Storage Area Networks, 06.10.<br />

2000 Virtual Private 2000<br />

Networks<br />

01/2001 27.12. Mobile Computing, 30.10.<br />

2000 WAN-Anschluss 2000<br />

Wenn Sie zu einem oder mehreren dieser Themen einen Beitrag<br />

schreiben möchten, rufen Sie uns einfach an: 089/456 16-101<br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER: Eduard Heilmayr (he)<br />

REDAKTION:<br />

Rainer Huttenloher (Chefredakteur, (rhh)), Stefan Mutschler<br />

(Chefredakteur, (sm)), Marco Wagner (stv. Chefredakteur,<br />

(mw)), Doris Behrendt (db), Dr. Götz Güttich (gg), Georg von<br />

der Howen (gh), Kurt Pfeiler (pf)<br />

AUTOREN DIESER AUSGABE:<br />

Andreas Beierer, Matthias Caven, Dieter Dahlmeyer, Erwin<br />

Geiger, George Grella, Franz Grieser, Dierk Grünzig, Ludwig<br />

Häberle, Gerhard Kafka, Ursula Köster, Martin Kuppinger,<br />

Peter Meuser, Dirk S. Mohl, Richard Paulus, Andreas<br />

Roeschies, Thomas Rohde, Ingo Rosenbaum, Franz Schick,<br />

Elke Spiegelhalter, Elmar Török, Olaf Triebe, Wiebe de Vres,<br />

Thomas Weihrich, Christian Zillich.<br />

REDAKTIONSASSISTENZ:<br />

Edit Klaas, Tel.: 089/45616-101<br />

REDAKTIONSANSCHRIFT:<br />

Bretonischer Ring 13, 85630 Grasbrunn,<br />

Fax: 089/45616-200, http://www.lanline.de<br />

LAYOUT, GRAFIK UND PRODUKTION:<br />

Hans Fischer/Carmen Voss, Tel.: 089/45616-212,<br />

Edm<strong>und</strong> Krause (Leitung)<br />

ANZEIGENDISPOSITION:<br />

Carmen Voss, Tel.: 089/45616-212<br />

Sandra Pablitschko, Tel.: 089/45616-108<br />

TITELBILD: Wolfgang Traub<br />

ANZEIGENVERKAUF:<br />

Anne Kathrin Latsch, Tel.: 089/45616-102<br />

E-Mail: la@lanline.awi.de<br />

Susanne Ney, Tel.: 0 89/45616-106<br />

E-Mail: sn@lanline.awi.de<br />

Karin Ratte, Tel.: 089/45616-104<br />

E-Mail: kr@lanline.awi.de<br />

ANZEIGENVERKAUFSLEITUNG GESAMT-AWI-VERLAG<br />

Cornelia Jacobi, Tel.: 089/71940003 oder 089/45616-117<br />

E-Mail: cj@awigl.awi.de<br />

ANZEIGENPREISE:<br />

Es gilt die Preisliste Nr. 12 vom 1.1.2000<br />

ANZEIGENASSISTENZ: Davorka Esegovic, Tel.: 089/45616-156<br />

ANZEIGENVERWALTUNG: Gabriele Fischböck,<br />

Tel.: 089/45616-262, Fax: 089/45616-100<br />

ERSCHEINUNGSWEISE:<br />

monatlich, 12 Ausgaben/Jahr zuzüglich 4 Themenhefte<br />

ABONNEMENT-BESTELL-SERVICE:<br />

Vertriebs-Service LANline, Edith Winklmaier,<br />

Herzog-Otto-Str. 42, 83308 Trostberg,<br />

Tel.: 08621/645841, Fax 08621/62786<br />

Zahlungsmöglichkeit <strong>für</strong> Abonnenten:<br />

Bayerische Vereinsbank München<br />

BLZ 700 202 70, Konto-Nr. 32 248 594<br />

Postgiro München<br />

BLZ 700 100 80, Konto-Nr. 537 040-801<br />

VERTRIEB EINZELHANDEL: MZV, Moderner Zeitschriften Vertrieb,<br />

Breslauer Str. 5, 85386 Eching<br />

BEZUGSPREISE: Jahresabonnement Inland: 148,– DM<br />

Ausland: 174,– DM (Luftpost auf Anfrage)<br />

Vorzugspreise DM 110,- (Inland), DM 121,80 (Ausland) <strong>für</strong><br />

Studenten, Schüler, Auszubildende <strong>und</strong> Wehrpflichtige – nur<br />

gegen Vorlage eines Nachweises.<br />

Sollte die Zeitschrift aus Gründen, die nicht vom Herausgeber<br />

zu vertreten sind, nicht geliefert werden können, besteht kein<br />

Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung vorausbezahlter<br />

Bezugsgelder.<br />

SONDERDRUCKDIENST:<br />

Alle in dieser Ausgabe erschienenen Beiträge sind in Form von<br />

Sonderdrucken erhältlich. Kontakt: Edm<strong>und</strong> Krause,<br />

Tel.: 089/45616-240, Alfred Neudert, Tel. 089/45616-146,<br />

Fax: 089/45616-100<br />

DRUCK: Konradin Druck GmbH, Kohlhammerstr. 1-15,<br />

70771 Leinfelden Echterdingen<br />

URHEBERRECHT:<br />

Alle in der LANline erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten.<br />

Reproduktionen, gleich welcher Art, nur mit schriftlicher Genehmigung<br />

des Herausgebers.<br />

Aus der Veröffentlichung kann nicht geschlossen werden, dass<br />

die beschriebenen Lösungen oder verwendeten Bezeichnungen<br />

frei von gewerblichem Schutzrecht sind.<br />

© 2000 AWi LANline Verlagsgesellschaft mbH<br />

MANUSKRIPTEINSENDUNGEN:<br />

Manuskripte werden gerne von der Redaktion angenommen.<br />

Mit der Einsendung von Manuskripten gibt der Verfasser die<br />

Zustimmung zum Abdruck. Kürzungen der Artikel bleiben<br />

vorbehalten. Für unverlangt eingesandte Manuskripte kann<br />

keine Haftung übernommen werden.<br />

VERLAG: AWi LANline Verlagsgesellschaft mbH<br />

Ein Unternehmen der AWi Aktuelles Wissen Verlagsgesellschaft<br />

mbH, Bretonischer Ring 13, 85630 Grasbrunn<br />

Web: http://www.awi.de<br />

Geschäftsführer: Eduard Heilmayr, Cornelia Jacobi<br />

ISSN 0942-4172<br />

i<br />

v<br />

w<br />

Mitglied der Informationsgemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e.V. (IVW). Bad Godesberg<br />

Mitglied der Leseranalyse<br />

Computerpresse 1999<br />

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