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Mit dem Kopf im Geschäft... ...mit den Füßen im Urlaub. - Radius

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56<br />

K L I M A H A U S<br />

<strong>Radius</strong> 09/2006<br />

anlage für Wandheizung<br />

aktiver Umweltschutz<br />

Als Schritt zur Erhaltung von Umwelt und Kl<strong>im</strong>a führt die Europäische Union für<br />

ihre <strong>Mit</strong>gliedsstaaten ab 2008 <strong>den</strong> Energiepass für Gebäude ein.<br />

<strong>mit</strong> diesem Element der Klassifizierung<br />

sollen Gebäude eine<br />

Art Siegel ähnlich <strong>dem</strong> schon<br />

bestehen<strong>den</strong> für „weiße Ware“ wie<br />

Kühlschränke, Geschirr- und Waschmaschinen<br />

erhalten.<br />

In Zukunft wer<strong>den</strong> in Europa andere<br />

Werte <strong>im</strong> Bezug auf Umweltschutz<br />

und Nachhaltigkeit gelten. <strong>Mit</strong> <strong>dem</strong><br />

Bau und der Zertifizierung von Kl<strong>im</strong>ahäusern<br />

beschreitet Südtirol also<br />

bereits <strong>den</strong> Weg zu vorbildlichem<br />

Kl<strong>im</strong>aschutz. Im Trend eines gesun<strong>den</strong><br />

Bauens und Wohnens geht es um<br />

Materialien und vor allem ein gutes<br />

und st<strong>im</strong>miges Energiekonzept. Das<br />

Kl<strong>im</strong>ahaus und dessen Komponenten<br />

wer<strong>den</strong> eine <strong>im</strong>mer größere Rolle für<br />

potenzielle Bauherren spielen.<br />

energie wird <strong>im</strong>mer wertvoller<br />

Den Zahlen von Greenpeace zufolge<br />

wer<strong>den</strong> ab 2050 Öl- und Gasreserven<br />

weltweit knapp und um ein Vielfaches<br />

wertvoller sein als heute. Für <strong>den</strong> Endverbraucher<br />

heißt das, sich von diesen<br />

Brennstoffen unabhängig zu machen<br />

und sich auf andere Brennstoffe zu<br />

konzentrieren oder einfach weniger<br />

Energie zu verbrauchen. „Es kann nicht<br />

sein, dass wir Regenwälder abholzen<br />

um Palmölplantagen zu errichten“,<br />

mahnt Norbert Lantschner von der Kl<strong>im</strong>aHaus<br />

Agentur: „Nicht die kollektive<br />

Suche nach der billigsten Energiequelle<br />

kann die Lösung für unseren „Energiehunger“<br />

sein, sondern <strong>im</strong> Gebäudebau<br />

müssen andere Energiequellen<br />

Wärmeverlustvergleich: alt- und neubau<br />

angezapft wer<strong>den</strong>, beispielsweise die<br />

der Sonne oder der Erde. Des Weiteren<br />

ist jede Kilowattstunde, welche wir<br />

nicht verbrauchen, für <strong>den</strong> Kl<strong>im</strong>aschutz<br />

natürlicherweise die beste.“<br />

energiesparen <strong>mit</strong> Kl<strong>im</strong>ahaus<br />

Bei Neubauten wie auch bei<br />

Sanierungen heißt dies vor allem,<br />

aufgebrachte Energien wie z.B. Wärme<br />

nicht verpuffen zu lassen. <strong>Mit</strong> ausreichend<br />

Dämmung eingepackt und quasi<br />

luftdicht verschlossen sorgen verantwortungsvolle<br />

Bauherren dafür, dass<br />

Energie nicht „zum Fenster rausgeht“.<br />

Gleichzeitig sorgt die Verwendung von<br />

nachwachsen<strong>den</strong> Baustoffen und Dämmungen<br />

dafür, dass Mineralölreserven<br />

länger halten. Dass in diese Richtung<br />

sehr viel geforscht und entwickelt wird,<br />

zeigen neueste Beispiele von Dämmmetho<strong>den</strong>.<br />

Gerade <strong>im</strong> Hinblick auf das<br />

riesige Einsparungspotenzial bei bestehen<strong>den</strong><br />

Gebäu<strong>den</strong> ab einem Alter von<br />

20 Jahren sind innovative und auch<br />

preiswerte Lösungen gefragt. Oft wird<br />

auf Platzmangel oder auf zu großen<br />

Aufwand hingewiesen. Hier aber<br />

zeigen z.B. Vakuum-Isolations-Paneele,<br />

kurz VIP’s genannt, dass Wärmeschutz<br />

nicht gleichzeitig auch Wohnraumverzicht<br />

bedeutet. Die ca. 3 cm dicken<br />

Platten weisen <strong>den</strong> gleichen Dämmwert<br />

wie z.B. 20 cm Mineralfaserdämmung<br />

oder 38 cm Dämmziegel auf.<br />

heizen und lüften<br />

Für die meisten Gebäude wird<br />

der Passivhausstandard wohl noch<br />

nicht realisierbar sein, bei einem gut<br />

gedämmten Gebäude braucht es also<br />

trotz<strong>dem</strong> eine Heizung. Hier gilt es, die<br />

„kostenlose“ Energie der Natur zu nut-<br />

sommerlicher Wärmeschutz<br />

Photovoltaikanlage<br />

zen. Die Ausrichtung der Gebäude zur<br />

Sonne hin, d.h. <strong>im</strong> Allgemeinen offen<br />

nach Sü<strong>den</strong> und geschlossen nach<br />

Nor<strong>den</strong>, hilft, die Energie der Sonne zu<br />

„tanken“. Solartechnik und Geothermie<br />

sind Grundpfeiler einer unabhängigen<br />

Versorgung von Gebäu<strong>den</strong> <strong>mit</strong> Wärme<br />

und Strom. Eine kontrollierte Be- und<br />

Entlüftung <strong>mit</strong> Wärmerückgewinnung<br />

sorgt bei geschlossenem Fenster für<br />

frische und gesunde Luft, gleichzeitig<br />

verhindert dies das Eindringen von<br />

Lärm oder Feinstaub.<br />

Wissen ver<strong>mit</strong>teln<br />

„Wir wollen vor allem das Basiswissen<br />

zu energiesparen<strong>dem</strong> Bauen<br />

ver<strong>mit</strong>teln, nicht nur an Planer und<br />

Handwerker sondern auch an die<br />

Bauherren und Nutzer von Gebäu<strong>den</strong>“,<br />

erklärt Norbert Lantschner. Die<br />

Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur hat und wird auch<br />

weiterhin eine tragende Rolle hierbei<br />

einnehmen.“ <strong>Mit</strong>tlerweile haben über<br />

3000 Planer und über 800 Handwerker<br />

erfolgreich an Kursen zu Kl<strong>im</strong>ahaus-<br />

Experten teilgenommen. Hinzu kommen<br />

die an der Universität ausgebil-<br />

deten „Kl<strong>im</strong>ahaus-Master“. Derzeitige<br />

„Parallel-Welten“ unter <strong>den</strong> Propagierern<br />

des energiesparen<strong>den</strong> Bauens müssen<br />

zusammengeführt wer<strong>den</strong>. „Unser<br />

neu gegründeter wissenschaftlicher<br />

Beirat, die Zusammenarbeit <strong>mit</strong> der<br />

<strong>den</strong>a, der Deutschen Energie Agentur,<br />

der TU München und anderen Institutionen<br />

wer<strong>den</strong> helfen, diese große<br />

Aufgabe zu bewältigen, wagt Norbert<br />

Lantschner einen Blick in die Zukunft,<br />

„wichtig ist die Aufklärung und eine<br />

seriöse Zertifizierung, welche ausreichend<br />

Transparenz <strong>im</strong> Vergleich von<br />

Gebäu<strong>den</strong> bietet. Seriosität muss hier<br />

groß geschrieben wer<strong>den</strong>, da an einem<br />

solch großen Markt auch unlautere<br />

„Experten“ ihre Dienste anbieten. Die<br />

Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur wird weiter wachsen,<br />

sich neues Wissen erschließen,<br />

<strong>im</strong>mer <strong>mit</strong> Blick auf das Morgen. Wir<br />

haben auch einen sozialen Auftrag,<br />

wollen helfen, unsere zum Teil maro<strong>den</strong><br />

Stadteile aufzuwerten, um auf<br />

diesem Weg <strong>den</strong> Menschen näher an<br />

die Umwelt zu führen und schließlich<br />

auch in der Zukunft ein menschenwürdiges<br />

<strong>Mit</strong>einander zu fördern.“<br />

Biogasanlage in nicaragua<br />

<strong>Radius</strong> 09/2006 57<br />

K L I M A H A U S

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