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die schlaue Geldanlage der Vermögensberatung. 3,0% - BNC - Bayer

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3 · 2012<br />

INNOVATIONEN<br />

Feinste Poren halten <strong>die</strong><br />

Wärme draußen<br />

Effiziente Kältemaschinen für zu Hause: Die Werkstoffexperten von<br />

<strong>Bayer</strong> MaterialScience haben einen innovativen Dämmstoff entwickelt –<br />

den Baytherm Microcell-Hartschaum. Er besteht aus Poren, <strong>die</strong> kaum<br />

größer sind als <strong>der</strong> Durchmesser eines Haares. Genau deshalb dämmt<br />

er extrem gut.<br />

LEVERUSEN Kühlschränke schlagen<br />

auf <strong>der</strong> Stromrechnung zum Teil<br />

kräftig zu Buche. Denn zusammen<br />

mit Gefriertruhen verbrauchen sie<br />

etwa ein Fünftel des Stromes im<br />

Haushalt. Die Industrie arbeitet deshalb<br />

mit Hochdruck an <strong>der</strong> weiteren<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Energieeffizienz<br />

von Kühlgeräten. Die Polyurethan-<br />

Spezialisten von <strong>Bayer</strong> MaterialScience<br />

haben dafür ein innovatives<br />

Dämmmaterial entwickelt: den Baytherm<br />

Microcell-Hartschaum. Er<br />

kann <strong>die</strong> Effizienz <strong>der</strong> Kühlgeräte<br />

entscheidend verbessern.<br />

Für <strong>die</strong> Effizienz eines Kühlschranks<br />

ist seine Isolation ausschlaggebend:<br />

„Je besser <strong>die</strong> Isolie-<br />

rung, umso weniger muss <strong>der</strong> Kompressor<br />

arbeiten, um den Innenraum<br />

zu kühlen“, erklärt Dr. Reinhard Albers,<br />

Leiter <strong>der</strong> Anwendungstechnik<br />

für Technische Isolierung bei <strong>Bayer</strong><br />

MaterialScience. In Haushaltskühlschränken<br />

sorgt dafür heute in <strong>der</strong><br />

Regel ein Hartschaum aus Polyurethan.<br />

Er wird bei <strong>der</strong> Montage zwischen<br />

Kühlschrank-Außenhaut und<br />

-Innenverkleidung verschäumt.<br />

Rezeptur des<br />

Polyurethans optimiert<br />

„Das Potenzial des Materials ist<br />

aber noch nicht ausgereizt“, sagt<br />

Albers. Für den neuen Microcell-<br />

Betrachten <strong>die</strong> Struktur des Schaums am Bildschrim (v. l.): Harald Wolf,<br />

Dr. Stephanie Vogel und Dr. Reinhard Albers. Foto: Hansen<br />

KLIMASCHUTZ DURCH ENERGIEEFFIZIENZ<br />

> Energieeffizienz und Klimaschutz<br />

gehen Hand in Hand. Beson<strong>der</strong>s<br />

alte Elektrogeräte verbrauchen<br />

unnötig Strom: Nach<br />

Angaben des Öko-Instituts sind<br />

rund 37 Prozent aller Kühl- und<br />

Gefriergeräte in deutschen Haushalten<br />

älter als 13 Jahre, fast <strong>die</strong><br />

Hälfte kommt auf mehr als zehn<br />

Jahre. Dabei verbrauchen <strong>die</strong><br />

besten Geräte <strong>der</strong> Energieeffizienzklasse<br />

A++ mittlerweile bis zu<br />

45 Prozent weniger Energie als<br />

<strong>die</strong> schlechtesten Geräte innerhalb<br />

<strong>der</strong> A-Klasse. Und ein A+++<br />

Gerät kann gegenüber einem<br />

A++ Gerät nochmals bis zu<br />

30 Prozent Strom einsparen.<br />

> Obwohl Elektrizität nur ein<br />

Fünftel des gesamten Energieverbrauchs<br />

in Deutschland ausmacht,<br />

verursacht <strong>die</strong> Stromerzeugung<br />

in Kraftwerken fast <strong>die</strong><br />

Hälfte <strong>der</strong> energiebedingten<br />

Treibhausgasemissionen. Nach<br />

Berechnungen des Umweltbundesamtes<br />

könnten bei vollständi-<br />

ger Nutzung mo<strong>der</strong>ner Haushaltsgeräte,<br />

allein in Deutschland<br />

bis zu zehn Großkraftwerke abgeschaltet<br />

werden, wenn bis<br />

zum Jahr 2020 alle elektrisch<br />

betriebenen Haushaltsgeräte<br />

<strong>die</strong> Standards des Blauen<br />

Engels erfüllen.<br />

> Weitere Energie- und CO 2 -Einsparungen<br />

ermöglicht <strong>die</strong> Wärmedämmung<br />

von Gebäuden.<br />

Das Institut für Ökologische<br />

Wirtschaftsforschung hat in einer<br />

Stu<strong>die</strong> <strong>die</strong> möglichen Einsparungen<br />

in Ein- und Zweifamilienhäuser<br />

untersucht. Das Ergebnis:<br />

Würden sämtliche Gebäudehüllen<br />

<strong>die</strong>ser Häuser komplett<br />

saniert, würde <strong>der</strong> CO 2 -Ausstoß<br />

<strong>der</strong> Privathaushalte um mehr als<br />

20 Prozent sinken. Gegenüber<br />

an<strong>der</strong>en Dämmstoffen wie Styropor<br />

(Polystyrol) o<strong>der</strong> Mineralwolle<br />

hat Polyurethan dabei klare<br />

Vorteile: Es isoliert wesentlich<br />

effizienter und lässt sich leicht<br />

verarbeiten.<br />

Hartschaum konnten <strong>die</strong> <strong>Bayer</strong>-<br />

Entwickler <strong>die</strong> Dämmeigenschaften<br />

des Kunststoffs weiter verbessern.<br />

Dafür haben sie <strong>die</strong> Rezeptur<br />

des Polyurethans für <strong>die</strong> speziellen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen als Isolationsmaterial<br />

optimiert.<br />

Wie gut <strong>der</strong> PUR-Schaum <strong>die</strong><br />

Kälte im Kühlschrank hält, hängt<br />

nämlich stark von <strong>der</strong> Porengröße<br />

des Materials ab. „Ein Schaum mit<br />

vielen feinen Poren dämmt besser<br />

als ein grobporiges Material“, so<br />

Albers. Der Name Microcell weist<br />

damit schon auf <strong>die</strong> Beson<strong>der</strong>heit<br />

<strong>der</strong> neuen Entwicklung hin: Die<br />

Poren des Mikroschaumes sind beson<strong>der</strong>s<br />

fein. Ihr Durchmesser<br />

liegt gerade einmal bei 70 bis 100<br />

Mikrometern. Das ist kaum mehr<br />

als <strong>der</strong> Durchmesser eines menschlichen<br />

Haares. Die feine Struktur<br />

bewirkt, dass <strong>die</strong> Wärmestrahlung<br />

auf dem Weg durch das Material<br />

an den vielen kleinen Poren öfter<br />

reflektiert wird, als es an einer gröberen<br />

Struktur <strong>der</strong> Fall wäre. Der<br />

Temperaturaustausch zwischen<br />

kalter und warmer Seite wird so<br />

gebremst.<br />

Verglichen mit einem herkömmlichen<br />

Hartschaum sind<br />

<strong>die</strong> Poren um bis zu 40 Prozent<br />

kleiner. Das verringert <strong>die</strong> Wärmeleitfähigkeit<br />

des Microcell-<br />

Schaums um bis zu zehn Prozent<br />

gegenüber einem Standard-Material.<br />

Mit dem neuen Dämmstoff<br />

sinkt also auch <strong>der</strong> Stromverbrauch<br />

eines Kühlschranks – und<br />

damit <strong>die</strong> Stromrechnung.<br />

Von <strong>die</strong>ser Entwicklung profitieren<br />

auch <strong>die</strong> Hersteller. Denn<br />

sie sind angehalten, immer effizientere<br />

Geräte zu bauen, um den<br />

Energieverbrauch und damit den<br />

CO 2 -Ausstoß durch Haushaltsgeräte<br />

weiter zu minimieren. „Um<br />

das zu schaffen, haben <strong>die</strong> Hersteller<br />

nur zwei Optionen: Sie<br />

können neue Kompressoren entwickeln<br />

o<strong>der</strong> sie verbessern <strong>die</strong><br />

Isolation des Kühlschranks“, erklärt<br />

Harald Wolf, Leiter des PUR-<br />

Systemgeschäfts Isolierung.<br />

Produktivität <strong>der</strong><br />

Geräteherstellung erhöht<br />

Die Verbesserung <strong>der</strong> Kompressoren<br />

ist allerdings aufwendig. Und<br />

auch <strong>die</strong> Isolation mit Hightech-<br />

Dämmstoffen, zum Beispiel Vakuum-Isolations-Paneelen,<br />

ist teuer.<br />

„Mit Baytherm Microcell wird <strong>die</strong><br />

Produktivität und Wirtschaftlichkeit<br />

<strong>der</strong> Geräteherstellung deutlich<br />

erhöht. Die Entwicklung bietet<br />

damit Potenzial, um an<strong>der</strong>e<br />

komplizierte Dämmsysteme zum<br />

Teil zu ersetzen“, sagt Wolf.<br />

Kühlschrank mit Baytherm-Dämmung<br />

Das neue Polyurethan-Hartschaum-Dämmsystem Baytherm<br />

zeigt eine noch geringere Wärmeleitfähigkeit als konventionelle<br />

Isolier-Schäume und unterstützt <strong>die</strong> Herstellung von<br />

Kühl-Geräten höherer Energieeffizienzklassen.<br />

Schaumstoffschicht<br />

feine Poren<br />

aussen innen<br />

Wärme<br />

Die Kälte<br />

bleibt drinnen:<br />

Die<br />

Poren des<br />

Baytherm<br />

Microcell-<br />

Schaums sind<br />

40 Prozent kleiner<br />

als konventionelle<br />

Dämmschäume.<br />

Das verringert <strong>die</strong> Wärmeleitfähigkeit.<br />

langer Weg durch<br />

den Schaumstoff<br />

Schaumstoffschicht<br />

aussen grobe Poren<br />

innen<br />

Wärme<br />

KonventionelleDämmschäume<br />

sind grobporig.<br />

Die Wärme<br />

wird durch den<br />

Schaumstoff zwar<br />

auch gebremst, jedoch<br />

geringer als beim Microcell-<br />

Schaum.<br />

Ein beson<strong>der</strong>er Vorteil für <strong>die</strong><br />

Produktion: Baytherm Microcell<br />

lässt sich mit im Markt etablierten<br />

Technologien verarbeiten.<br />

Ein weiterer Vorteil <strong>der</strong> PUR-<br />

Technologie: Die Recyclingverfahren<br />

für den Kunststoff sind etabliert<br />

und das Material lässt sich<br />

gut verwerten, nachdem es seinen<br />

Dienst als Dämmmaterial im Kühlschrank<br />

erfüllt hat.<br />

Der neue Hartschaum eignet<br />

sich aber nicht nur, um Kühlschränke<br />

o<strong>der</strong> Gefriertruhen zu<br />

isolieren: Die <strong>Bayer</strong>-Entwickler<br />

prüfen auch den Einsatz für weitere<br />

Anwendungen: So bliebe bei-<br />

kurzer Weg durch<br />

den Schaumstoff<br />

spielsweise das Wasser in einem<br />

Warmwasserboiler – gedämmt<br />

durch das feinporige Material –<br />

länger warm. Zudem wäre auch<br />

weniger Energie nötig, um <strong>die</strong><br />

Temperatur im Speicher aufrechtzuhalten.<br />

„Unser Microcell-Schaum kann<br />

prinzipiell immer dann helfen,<br />

wenn es darum geht, etwas effektiv<br />

zu isolieren – unabhängig davon,<br />

ob Wärme o<strong>der</strong> Kälte gespeichert<br />

werden soll“, sagt Albers.<br />

Damit sind noch viele Anwendungen<br />

denkbar, <strong>die</strong> das innovative<br />

Material künftig effizienter machen<br />

kann. Henning Hochrinner

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