Schneider LIVE 2011 als PDF (8.53 MB) - Schneider Electric
Schneider LIVE 2011 als PDF (8.53 MB) - Schneider Electric
Schneider LIVE 2011 als PDF (8.53 MB) - Schneider Electric
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<strong>Schneider</strong><br />
Live<br />
<strong>2011</strong>
Vorwort<br />
<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> -<br />
Gesamtlösungen für effizientes<br />
Energiemanagement<br />
Sehr geehrte Kundinnen und Kunden, geschätzte Freunde<br />
von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>!<br />
Als Country President und CEO der <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> (Schweiz) AG<br />
ist es mir eine besondere Freude, Sie recht herzlich zur diesjährigen Ausgabe<br />
des Kundenmagazins <strong>Schneider</strong> <strong>LIVE</strong> begrüssen zu dürfen.<br />
In der Ausgabe 2010 habe ich Sie darüber informiert, dass <strong>Schneider</strong><br />
<strong>Electric</strong> sich dem Thema «Gesamtlösungsanbieter» vertieft widmen wird –<br />
nur ein Jahr später kann ich Ihnen mitteilen, dass uns das ambitiöse Unterfangen<br />
geglückt ist und <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> im vergangenen Jahr bereits<br />
GesamtlösungenimBereichEnergieeffizienzundintelligentesEnergiemanagement<br />
umgesetzt hat. Mit Erfolg:<br />
So ist es einem Davoser Hotel mit unserer Unterstützung gelungen,<br />
seine Energiekosten um 40 % zu senken, und ein Zürcher Rechenzentrum spart<br />
seit kurzem eine halbe Million an Energiekosten. Ein weiteres Beispiel, das vom<br />
Gelingen zeugt, stellen wir Ihnen auf den Seiten 49 bis 51 vor. Es handelt sich<br />
dabei um die Einschaltdauer der Beleuchtung einer Frachthalle des Genève<br />
Aéroport, die um mehr <strong>als</strong> 50 % verringert werden konnte.<br />
WeitereGesamtlösungenimBereichEnergieeffizienzundintelligentes<br />
Energiemanagement zeigen wir Ihnen gerne vom 13. bis 16. September an<br />
der diesjährigen Fachmesse Ineltec in Basel. Wir freuen uns auf Ihren Besuch<br />
an unserem Messestand!<br />
Nun wünsche ich Ihnen viel Spass beim Lesen des <strong>Schneider</strong> <strong>LIVE</strong> <strong>2011</strong>.<br />
Auf weiterhin gute Partnerschaft<br />
2<br />
Roger Karner<br />
Country President & CEO<br />
Roger Karner<br />
Country President & CEO<br />
CHF<br />
500 Millionen Umsatz (inkl. Export)<br />
1000 Mitarbeitende<br />
6 Standorte: Horgen, Ittigen,<br />
Renens, Oberentfelden, Rorschach,<br />
Wettingen<br />
Spezialistin in Energie management<br />
vom Kraftwerk bis zur Steckdose
Inhaltsverzeichnis<br />
Seite<br />
4 – 9<br />
Seite<br />
10 – 14<br />
Seite<br />
15 – 18<br />
Seite<br />
19 – 21<br />
Seite<br />
22 – 25<br />
Seite<br />
26 – 29<br />
Seite<br />
30 – 34<br />
Seite<br />
35 – 37<br />
Seite<br />
38 – 41<br />
Seite<br />
42 – 45<br />
Seite<br />
46 – 48<br />
Seite<br />
49 – 51<br />
Automation<br />
Glarner Kraftwerke Linth-Limmern AG<br />
Energierückgewinnung<br />
bereits beim Bau<br />
Automation / Energie<br />
BVB Basler Verkehrsbetriebe<br />
Sicherer Tramunterhalt im<br />
neuen Hightech-Center<br />
Energie<br />
Einkaufszentrum Glatt<br />
Topmoderne Anlage für<br />
die Sicherheit im Glatt<br />
Energie<br />
Aérodrome de Sion<br />
Eine neue Installation im Mittelspannungsnetz,<br />
die den höchsten<br />
Ansprüchen gerecht wird<br />
Energie<br />
ZAB Zweckverband Abfallentsorgung<br />
Bazenheid<br />
Abfälle verbrennen – eine<br />
nachhaltig saubere Sache<br />
Energie<br />
Garten-Center, Ernst Meier AG<br />
Lichterfüllter Treffpunkt<br />
für Gartenfreunde<br />
Automation<br />
Kaufmann Kranservice GmbH<br />
RetrofitfüralteKräne–<br />
das zahlt sich aus<br />
Automation<br />
KEBAG Kehrichtbeseitigungs-AG<br />
Im Dienste der Umwelt<br />
Automation<br />
Tiefbauamt Graubünden<br />
47 Tunnels und 1700 Kilometer Strassen<br />
in Graubünden permanent unter Kontrolle<br />
Energie<br />
Bäckerei Steiner<br />
Knuspriges Brot –<br />
auch in Zukunft gesichert<br />
Energie<br />
Syngenta Crop Protection Monthey SA<br />
Syngenta – Projekt in Rekordzeit<br />
schlüsselfertig<br />
EnergyEfficiency<br />
Genève Aéroport<br />
Den Energiefressern<br />
auf der Spur<br />
<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong><br />
Niederlassungen<br />
<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> in der Schweiz<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
3<br />
Impressum<br />
3<br />
<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> (Schweiz) AG<br />
www.schneider-electric.ch<br />
3063 Ittigen<br />
9400 Rorschach<br />
1020 Renens<br />
5036 Oberentfelden<br />
Feller AG<br />
www.feller.ch<br />
8810 Horgen<br />
1020 Renens<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> (Schweiz) AG<br />
Schermenwaldstrasse 11<br />
3063 Ittigen<br />
Telefon 031 917 33 33<br />
Telefax 031 917 33 66<br />
www.schneider-electric.ch<br />
1<br />
4<br />
6<br />
3<br />
6<br />
6<br />
5<br />
Erscheinungsweise: 1× jährlich<br />
in Deutsch und Französisch<br />
Redaktion: Christoph Lanz,<br />
Communication Manager<br />
<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> (Schweiz) AG<br />
Konzept / Realisation: KOMET.ch<br />
Druck: RITZ AG Print und Media, Bern<br />
Auflage: deutsch 8500 Ex.<br />
französisch 2500 Ex.<br />
2<br />
<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> IT Switzerland AG<br />
www.apc.com<br />
5430 Wettingen<br />
1020 Renens<br />
Gutor Electronic Ltd.<br />
www.gutor.ch<br />
5430 Wettingen<br />
3
Automation<br />
Energierückgewinnung<br />
bereits beim Bau<br />
Hannes Gysling, dipl. Ing. ETH<br />
Zuhinterst im Linthal, Kanton Glarus, auf 1700 m ü. M., baut die Axpo AG<br />
zwischen dem Mutt- und dem Limmernsee ein neues Pumpspeicherwerk.<br />
Das gesamte Ausbauprojekt umfasst neben dem unterirdischen Pump speicherwerk<br />
mit den Maschinengruppen und den Druckstollen auch eine Erhöhung<br />
der Staumauer beim Muttsee. Die Kosten belaufen sich auf etwa 2 Mia. Franken,<br />
und die Bauzeit dauert rund sieben Jahre.<br />
<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong><br />
Das Erweiterungsprojekt «Linthal 2015» ist ein<br />
ausgeklügeltes System von Stauseen, Pumpwerken,<br />
Turbinen und Druckleitungen. Der oberste<br />
Stausee,derMuttsee,befindetsichaufrund<br />
2400 mü.M.DasSpeichervolumenwirddurcheine<br />
neue Schwergewichtsmauer von 9 auf<br />
25 Mio.m 3 vergrössert.VonhierfliesstdasWasserüber<br />
Druckleitungen zur neuen Kavernenzentrale,<br />
um nach dem Turbinendurchgang durch einen<br />
UnterwasserstollenindenLimmernseeabzufliessen.<br />
DieserSeeliegtaufrund1800 mü.M.undfasst<br />
92 Mio.m 3 Wasser.VondiesemStauseeausfliesstdas<br />
Wasser über die bestehenden Druck leitungen<br />
weiter zu den Turbinen im Kraftwerk Tierfehd, das<br />
auf 811 m ü. M. liegt, und anschliessend in das<br />
daneben liegende Ausgleichs becken, dessen Kapazität<br />
mehr <strong>als</strong> verdoppelt und rund 560 000 m 3<br />
fassen wird. Von einem weiteren Ausgleichsbecken,<br />
Hintersandauf1300 mü.M.,fliesstzusätzliches<br />
Wasser zu den Turbinen im Kraftwerk Tierfehd,<br />
bevor auch dieses in das dortige Ausgleichsbecken<br />
abgeleitet wird. Von diesem Becken strömt das<br />
Wasser in das Kraftwerk Linthal auf 676 m ü. M.<br />
hinunter, um anschliessend über ein AusgleichsbeckenindieLinthabzufliessen.DasRaffinierteandieser<br />
Anlage ist nun die Tatsache, dass bei<br />
geringer Stromnachfrage – zum Beispiel nachts –<br />
das Wasser aus den unten liegenden Seen<br />
und Ausgleichs becken wieder nach oben befördert<br />
werden und damit nochm<strong>als</strong> zur Stromproduktion<br />
eingesetzt werden kann. Damit wird die<br />
Leistung der Anlage von bisher rund 480 MW<br />
auf 1480 MW erhöht werden. Bis zum Jahr 2015<br />
werdenbiszu500 Mitarbeiteraufdenverschiedenen<br />
Bauplätzen dieses Werk erstellen.<br />
Glarner Kraftwerke Linth-Limmern AG<br />
Zugangsstollen zur Kavernenzentrale<br />
Eines der zentralen Bauwerke ist die Erschliessung<br />
der Kavernenzentrale auf 1700 m ü. M.<br />
Diese liegt mit den Maschinengruppen – Turbinen,<br />
Speicherpumpen und Motorgeneratoren – rund<br />
600 m im Berginnern. Sie wird durch einen 4,3 km<br />
langen Zugangsstollen, der eine Steigung von<br />
23 % aufweist, vom Talgrund Tierfehd erschlossen.<br />
Durch diesen Stollen wird später eine Standseilbahn<br />
zur Zentrale hinaufführen. Im Augenblick bohrt<br />
sich eine Tunnelbohrmaschine aufwärts durch<br />
das Gestein. Das Ausbruchmaterial wird über Förderbänder<br />
rückwärts zum Talgrund Tierfehd transportiert,<br />
wo es weiterverarbeitet wird. Bei dieser<br />
Förderanlagekommtwiederumeineraffiniertetechnische<br />
Lösung zum Einsatz, die durch die<br />
Firma Elektro Nauer AG in Zusammenarbeit mit<br />
<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> realisiert wurde.<br />
Clevere Lösung mit grossem Nutzen<br />
Für den Erschliessungsstollen ist das Unternehmen<br />
Rowa Tunnelling Logistics AG verantwortlich.<br />
Die Firma Elektro Nauer AG wurde zur Offertenerstellung<br />
eingeladen und erhielt schliesslich<br />
den Auftrag für den Steuerungsteil der Förderanlage<br />
und der Energieversorgung aller Gerätschaften<br />
auf der Tunnelbohrmaschine. Diese umfasst rund<br />
50 Leistungsabgänge, beispielsweise für Betonmischer,<br />
Bohrhämmer, Betonspritzpumpen usw.<br />
Bereits in der Offerten-Phase zog Werner Christen<br />
von Elektro Nauer AG, dipl. Elektroingenieur ETH,<br />
Projektleiter, den Verkaufsingenieur Markus Umiker<br />
von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> hinzu. Es ging darum, das<br />
technische Layout zu entwickeln, das heisst, eine<br />
optimaleLösungfürdenEnergieabbzw.zufluss<br />
5
6<br />
Werner Christen, Projektleiter bei Elektro<br />
Nauer AG; Markus Umiker, Verkaufsingenieur<br />
bei <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>
Automation<br />
8<br />
zufinden.DasSpeziellebeidiesemProjektistnämlich,<br />
dass nicht Material hinauf-, sondern dass<br />
über Förderbänder das Ausbruchmaterial hinunterbefördert<br />
wird. «Wir fragten uns, was wir mit<br />
dieser anfallenden Energie anfangen können»,<br />
erinnert sich der Projektleiter Werner Christen von<br />
Elektro Nauer AG. Eine Lösung mit dem Einbau<br />
von Bremsen oder grossen Widerständen wurde<br />
gleich verworfen, denn diese würden bloss Reibung<br />
und Wärme erzeugen, und zudem müssten<br />
die Bremsbeläge regelmässig ausgetauscht<br />
werden. So bot sich die Idee der Energierückspeisung<br />
in das Netz <strong>als</strong> die sinnvollste Lösung an.<br />
Im Gegensatz zu einer mechanischen ist diese weitgehend<br />
wartungsfrei. Markus Umiker konnte mit<br />
den neusten Produkten von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> aufwarten:<br />
Er schlug im Vier-Quadranten-Betrieb<br />
den Frequenzumrichter Altivar 71 <strong>als</strong> Standardprodukt<br />
vor, der zusammen mit den Aktivfrontelementenmodulen<br />
(AFE) gekoppelt ist. Diese Auslegung<br />
ermöglicht es, die Energie problemlos in<br />
das Netz zurückzuspeisen. «Praktisch sieht das so<br />
aus, dass vorne auf der Seite des Motors ein<br />
normaler Umrichter angebracht ist. Auf der Seite<br />
des Netzes installierten wir einen Wechselrichter,<br />
der aus den generatorischen Leistungen Gleichstrom<br />
produziert und diesen zu einem Sinus-<br />
Wechselstrom umwandelt. Auf diese Weise kann<br />
der Strom direkt in das Netz eingespiesen werden»,<br />
erklärt Markus Umiker.<br />
Beachtlicher Energierückfluss<br />
Mit dem Baufortschritt kommt jeden Monat<br />
ein weiteres Tunnelband hinzu, sodass es in der<br />
Endstufe zwölf zusammenhängende Tunnelbänder<br />
sein werden. Der Fortschritt beträgt pro Monat<br />
rund 300 m. Die gewonnene Energie ist beachtlich:<br />
Zurzeitfliessen35–40kW/hinsNetzzurück.<br />
Effektiv wird aber mehr Energie produziert. Das<br />
abwärts laufende Band arbeitet generatorisch,<br />
das Nachläuferband hat aber wiederum die Steigung<br />
zu bewältigen und läuft motorisch, benötigt<br />
<strong>als</strong>o Energie. Das heisst, das generatorische Band<br />
liefert dem motorischen bereits 20 – 30 kW / h<br />
Energie. Insgesamt werden <strong>als</strong>o effektiv zwischen<br />
50 – 70 kW / h gewonnen. Für Markus Umiker war<br />
es ein spezielles Projekt, bestanden doch einige<br />
Unsicherheitsfaktoren, die es zu überwinden galt.<br />
«Wir hatten für die Auslegung keine schlüssigen Angaben<br />
bezüglich Leistung und Reibungsverluste.<br />
Unklarheiten gab es auch in Bezug auf die Anzahl<br />
der Gerätschaften, die es in den einzelnen Etappen<br />
braucht und die 300 – 400 m voneinander entfernt<br />
stehen. Es war kein alltägliches Unterfangen,<br />
«Auf dem Papier ist das Projekt<br />
etwas Abstraktes. Wenn man<br />
dann im Tunnel steht und die<br />
Umgebung sieht, riecht und<br />
spürt, dann ist das schon ein<br />
spezielles Erlebnis.»<br />
Markus Umiker, Verkaufsingenieur, <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />
aber für uns war es eine heraufordernde und interessante<br />
Aufgabe», fasst Markus Umiker zusammen.<br />
Das Unternehmen Elektro Nauer AG war auch<br />
am Aufbau des Kommunikationswerks beteiligt.<br />
Dieses umfasst einerseits die Kommunikation für<br />
das eigene Projekt mit der Förderanlage, andererseits<br />
aber auch für die Bohrmaschine. Über ein<br />
Glasfasernetz kann auf die Steuerung zugegriffen<br />
werden, gleichzeitig besteht die Möglichkeit, über<br />
ein weiteres Glasfaserpaar die Überwachung und<br />
die Fernwartung der Bohrmaschine vorzunehmen.<br />
Regelmässiger Unterhalt unabdingbar<br />
Im Endausbau werden zwölf Tunnelbänder,<br />
ein Kavernenband und ein Neigband im Erschliessungstunnel<br />
in Betrieb sein und drei auf der<br />
Bohr maschine. Wenn eines dieser Bänder ausfällt,<br />
dann stoppt die Maschine, weil das Material nicht<br />
mehr wegtransportiert werden kann. Das darf nicht<br />
geschehen. Die Wartung und der Unterhalt der<br />
Anlage sind deshalb für deren Verfüg barkeit äusserst<br />
wichtig. Die raue Umgebung mit Nässe, Kälte und<br />
Staub setzt den Gerätschaften und den Installationen<br />
zu. Ohne Betreuung würden die Geräte nach<br />
einer Woche aussteigen. Selbst die Schränke müssen<br />
gewartet, die Filtermatten ausgeklopft, überprüft<br />
und allenfalls ersetzt werden. Alle zwei Wochen<br />
werden die Schränke zudem mit dem Staubsauger<br />
gereinigt.
Beteiligte Unternehmen<br />
> Elektro Nauer AG, Schattdorf,<br />
www.elektronauer.ch<br />
> <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, Ittigen,<br />
www.schneider-electric.ch<br />
Eingesetzte <strong>Schneider</strong><br />
<strong>Electric</strong>-Produkte<br />
> Schaltschränke Spacial S<br />
> Hauptschalter Compact NSX<br />
> Leistungsschutzschalter Clario<br />
> Frequenzumrichter Altivar 71,<br />
gekoppelt mit Aktivfrontelementenmodulen<br />
(AFE)<br />
> Motorschutzschalter<br />
TeSys GV2<br />
<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong> Glarner Kraftwerke Linth-Limmern AG<br />
Elektro Nauer AG<br />
Die Elektro Nauer AG wurde<br />
vor rund 30 Jahren gegründet. Das<br />
Unternehmen war ursprünglich vor<br />
allem in der Elektroinstallation<br />
tätig. Heute arbeiten rund 20 bis<br />
25 Mitarbeiter im Anlagenbau.<br />
Steuerungsanlagen für Industrie-<br />
und Tunnelbauprojekte, für Förderbänder,<br />
Kläranlagen, Waschanlagen<br />
für Tram und Busse etc., in welchen<br />
Lösungen im Bereich Energieversorgung,<br />
Steuerungs- und Antriebstechnik<br />
realisiert werden. Die<br />
Firma Elektro Nauer AG ist zurzeit<br />
der elftgrösste Service-Partner von<br />
<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>.<br />
9
Automation / Energie<br />
Sicherer Tramunterhalt<br />
im neuen Hightech-Center<br />
Hannes Gysling, dipl. Ing. ETH<br />
Der Tramunterhalt erfolgt in den Depots und<br />
derHauptwerkstätte.DieHauptwerkstattbefindetsich<br />
im Klybeckareal, ein Tramdepot in Allschwil,<br />
das zweite beim Dreispitz, das dritte und grösste<br />
steht am Wiesenplatz. Dieses wurde in den letzten<br />
Jahren zu einem hochmodernen technischen<br />
Zentrum umgebaut und erweitert.<br />
Historie und Moderne dicht beieinander<br />
Im Tramdepot Wiesenplatz stehen verschiedene<br />
Gebäude: Das alte Hauptgebäude mit der<br />
Backsteinfassade steht unter Heimatschutz. Darin<br />
werden die Trams künftig nur abgestellt. Diesem<br />
wurde ein modernes Gebäude mit ausladendem<br />
Flachdach für die Wartung und den Service der<br />
Trams angebaut. In diesem 140 m langen Bau<br />
befindensichzweiGleisfahrbahnenmitjezweihintereinander<br />
liegenden Arbeitsplätzen. Der Bau<br />
besteht aus einem Wartungstrakt und einem<br />
Servicetrakt. Ein Arbeitsplatz ist mit einer Hebeanlage<br />
ausgerüstet, bestehend aus 16 Hebeböcken.<br />
Damit lassen sich die Trams anheben, um<br />
Arbeiten an den Fahrwerken auszuführen. Über<br />
sämtliche Arbeitsplätze fährt zudem über die ganze<br />
Länge ein Portalkran. Damit die Wartungsarbeiten<br />
auf den Tramdächern problemlos und leicht zugänglich<br />
verrichtet werden können, wurde längs der<br />
<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong><br />
Die Stadt Basel besitzt ein überaus dichtes öffentliches Verkehrsnetz,<br />
was zur hohen Lebensqualität in der Stadt beiträgt. Damit die<br />
Trams stets einsatzfähig sind und den Fahrgästen ein sicheres und<br />
komfortables Fahren gewährleistet werden kann, ist die Instandhaltung<br />
eine wichtige Voraussetzung.<br />
BVB Basler Verkehrsbetriebe<br />
Arbeitsplätze auf Dachhöhe der Trams eine Galerie<br />
bzw. Zugangsplattform errichtet. Auf diesen Wartungsgleisen<br />
lassen sich auch Reparaturen von<br />
unten an den Wagenkasten vornehmen. Auf den<br />
Wartungs gleisen werden auch kleine Unterhaltsarbeiten<br />
wie Schmieren, Fetten und Reinigen durchgeführt.ImServicetraktbefindensichüberneun<br />
Gleise verteilt eine Tramwaschanlage, Service- und<br />
Besandungsgleise sowie Abstellgleise. Ein Gleis<br />
dient<strong>als</strong>DurchfahrtsgleiszuraltenHalle 1.Imersten<br />
Stock des Neubaus ist der Bürotrakt mit der betrieblichen<br />
Ausbildung und den Schulungsräumen,<br />
im Unter geschoss die Logistik untergebracht.<br />
Am18. Juni<strong>2011</strong>wurdedasneueDepoteröffnet.<br />
Der lange Weg zum Hightech-Center<br />
Die Entscheidung für den Bau eines neuen<br />
DepotsfielschonimJahr2004.Einerseitswurdemehr<br />
Platz benötigt, und andererseits wollte man<br />
dieganzenArbeitsabläufeeffizienterorganisieren.<br />
Bis das Depot aber in der heutigen Form stand,<br />
wurde lange geplant und überlegt, getüftelt und<br />
wieder neu entworfen. Um moderne Wartungseinrichtungen<br />
für Trams zu errichten, braucht es<br />
nämlich besondere Vorkehrungen bezüglich der<br />
Steuerung und Überwachung der Fahrleitungen,<br />
aber auch bezüglich der Einrichtungen für die<br />
Beteiligte Unternehmen<br />
> Selmoni Ingenieur AG, Basel,<br />
www.selmoni.ch<br />
> <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, Ittigen,<br />
www.schneider-electric.ch<br />
11
Automation / Energie<br />
12<br />
«Bezüglich des Sicherheitsstandards und den<br />
Leistungen haben wir jetzt eine Lösung,<br />
wie ich sie mir von Anfang an gewünscht hatte.»<br />
Thomas Rauschenbach, Gruppenleiter Service Unterhalt BVB<br />
Automatisierung gewisser Abläufe und ein gerüttelt<br />
Mass an Sicherheitsmassnahmen. Für diese<br />
Aufgaben wurde nach der Ausschreibung die Firma<br />
Selmoni Ingenieur AG ausgewählt; nicht zufällig,<br />
wie Heinz Dux, Leiter Depot Wiesenplatz, erwähnt:<br />
«Sie war eine der wenigen Unternehmen, die sich<br />
beim Planen der Arbeitsplätze bewusst war, was für<br />
Prozesse hier ablaufen werden und wie diese entsprechend<br />
einzurichten sind.» Ein Vorteil war, dass<br />
die beiden Unternehmen Selmoni Ingenieur AG<br />
und <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> bereits vor zwölf Jahren bei<br />
einer früheren 600-V-Anlage zusammengearbei-<br />
tet hatten. Im Übrigen war <strong>Schneider</strong> dem Auftraggeber<br />
BVB seit vielen Jahren bestens bekannt.<br />
Eine komplexe Anlage mit höchsten<br />
Anforderungen<br />
Bei diesem neuen Auftrag ging es zunächst<br />
darum, eine 600-V-Gleichstromschaltanlage von<br />
500 Ampere Stromstärke einzubauen. «Das ist keine<br />
alltägliche Aufgabe», betont Stefan Trittibach,<br />
Projektleiter Niederspannung bei <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>,<br />
der primär die Planung der Hauptverteilungen<br />
verantwortete. «Es handelt sich bei dieser Anlage<br />
um eine sehr massgeschneiderte Situation, denn<br />
da treffen zwei Welten, die Bahntechnik und die<br />
Energieversorgung, räumlich sozusagen in einem<br />
Schrank aufeinander», fügt er noch ergänzend<br />
hinzu. «Wir reizten die Modularität unserer Produkte<br />
voll aus. Es bedurfte vieler spezieller Prozesse,<br />
um diese Anlage zu bauen.» Bei einer Anlage dieser<br />
Grössenordnung greifen Energie und Automation<br />
stark ineinander über, sodass auch noch Automatisierungslösungen<br />
gefragt waren. Dies betrifft die<br />
ganze Steuerung der 600-V-Schalter, das Ein- und<br />
Ausschalten. Dazu muss gewährleistet werden,<br />
dass die Arbeitsplätze sicher betrieben werden<br />
können. Die Anlage darf nur betreten werden,<br />
wenn die Fahrleitung absolut sicher geerdet ist.<br />
Es darf nicht passieren, dass ein Mitarbeiter auf<br />
das Tramdach steigen kann, während die Fahrleitung<br />
noch unter Strom steht.<br />
Die Sicherheit steht an oberster Stelle<br />
Die Frage der Sicherheit stellte damit eine besonders<br />
grosse Herausforderung an das Planungs-<br />
und Ausführungsteam dar. Diese beginnt bereits<br />
bei der Signalisation. Thomas Rauschenbach erklärt:<br />
«Es wurden verschiedenfarbige Lampen über<br />
den Fahrleitungen in bestimmten Abständen auf<br />
der ganzen Länge des Gebäudes montiert; eine<br />
einfache grüne für den geerdeten Zustand, eine<br />
doppelte rote für die 600-V-Spannung; doppelt,<br />
um auch bei Farbblindheit sicherzugehen, dass<br />
die Signale erkannt werden. Wenn kein Licht<br />
brennt, bedeutet dies ebenfalls ein Zutrittsverbot,<br />
denn es kann ja sein, dass eine Lampe ausgefallen<br />
und immer noch Spannung vorhanden<br />
ist.» Der Dacharbeitsplatz kann nur betreten<br />
werden, wenn die Anlage ausgeschaltet und geerdet<br />
ist. Um dies zu gewährleisten, wurden verschiedene<br />
Vorkehrungen getroffen. Die erste Sicherheitsmassnahme<br />
besteht darin, dass nur ein<br />
einziger Schlüssel vorhanden ist, mit dem die Anlage<br />
ein- und abgeschaltet werden kann. Als Zweites<br />
muss mit demselben Schlüssel das Zugangstor<br />
am Ende der Treppe zur Rampe geöffnet werden.<br />
Doch <strong>als</strong> dritte Sicherheitsvorkehrung ist dort im Türschloss<br />
ein zusätzlicher Sicherheitsverschluss<br />
mit einem Magneten eingebaut, sodass sich die<br />
Türe erst öffnen lässt, wenn unten wirklich abgeschaltet<br />
und die Anlage geerdet ist. Die Sicherheit<br />
der Mitarbeiter geht über alles. Wie dies ganz<br />
praktisch abläuft, schildert Thomas Rauschenbach<br />
so: «Ein Mitarbeiter fährt mit den Tramzug in die<br />
Anlage ein. Dann zieht er den Pantographen ein,<br />
geht zum Steuerschrank und stellt den 600-V-<br />
Schalter auf «Erde» und erdet damit die Fahrleitung.<br />
Er zieht den Schlüssel heraus und behält ihn bei<br />
sich und darf erst dann mit der Arbeit am Fahrzeug<br />
beginnen. Wenn er in der Grube arbeitet, braucht<br />
er keine Sicherheitsbarriere zu durchschreiten. Wenn<br />
er jedoch Arbeiten auf dem Tramdach durchführen<br />
will, dann muss er wie geschildert durch die Sicherheitsbarriere<br />
gehen. Er trägt diesen Schlüssel aber
<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong> BVB Basler Verkehrsbetriebe<br />
Thomas Rauschenbach, Gruppenleiter<br />
Service Unterhalt BVB;<br />
Stefan Trittibach, Projektleiter<br />
Niederspannung bei <strong>Schneider</strong><br />
<strong>Electric</strong>; Pascal Roth, Projektleiter,<br />
Selmoni Ingenieur AG; Martin<br />
Zeltner, Verkaufsingenieur OEM /<br />
Industrie bei <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>;<br />
Heinz Dux, Leiter Depot Wiesen <br />
platz BVB; Alain Moeschlin, MSR<br />
Planer, Selmoni Ingenieur AG<br />
Eingesetzte <strong>Schneider</strong><br />
<strong>Electric</strong>-Produkte<br />
> Leistungsschalter<br />
Masterpact NW<br />
> Automatisierungsplattform<br />
Modicon M340<br />
> Bedienpanel Magelis XBTGT<br />
> Konfigurierbarer<br />
Sicherheitscontroller<br />
Preventa XPS MC<br />
> Befehls- und Meldegeräte<br />
Harmony<br />
> Sicherheitspositionsschalter<br />
XCS<br />
> Spannungsversorgung<br />
Phaseo ABL8<br />
> Schaltschränke Prisma<br />
13
immer auf sich. Wenn er mit den Arbeiten fertig ist,<br />
dann geht das ganze Prozedere rückwärts los, und<br />
er steckt den Schlüssel unten wieder in den Schalter,<br />
um den Strom einzuschalten, sodass er das Tram<br />
hinausfahren kann.» Die Klimaanlagen stellen eine<br />
der höchsten Anforderungen bezüglich Unterhaltsarbeiten<br />
dar. Diese sind stets auf den Tramdächern<br />
platziert, und wenn dort gearbeitet wird, muss –<br />
wie erwähnt – der Strom der Anlage sicher ausgeschaltet<br />
sein. Um dennoch bestimmte Wartungsarbeiten<br />
auf dem Tramdach verrichten zu können,<br />
muss ein Stromanschluss vorhanden sein. Dies<br />
wurde so gelöst, dass mit einer Fremdeinspeisung<br />
gearbeitet wird, dass heisst, dem Mitarbeiter steht<br />
eine in der Wand befestigte Kabelrolle zur Verfügung.<br />
DerStromfliesstabererstdann,wenndieFahrleitung<br />
geerdet ist. Bezüglich der Produkte für das<br />
Sicherheitssystem gibt Martin Zeltner, Verkaufsingenieur<br />
OEM / Industrie, <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, Auskunft:<br />
«Die Steuerungsfunktionen werden über<br />
die Modicon M340 mit den dazugehörenden Touchpanels<br />
ausgeführt, welche sich über Ethernet-<br />
Kommunikation in acht verschiedenen Standorten<br />
befinden.DieSicherheitsfunktionenwerdenmitdem<br />
Positionsschalter XCS erfasst, ebenso die Not /<br />
Aus-Schalter, und durch den Sicherheitscontroller<br />
XPS MC überwacht. Von diesen sind mehrere<br />
Stücke verteilt und über ein separates Bussystem<br />
14<br />
vernetzt. Die Auslegung des Sicherheitssystems<br />
erfüllt das Sicherheitsniveau (Performance Level)<br />
PL e und das Niveau der funktionalen Sicherheit<br />
(Safety Integrity Level) SIL 3.»<br />
Eine erfreuliche Bilanz<br />
Es ist offensichtlich: Alle Beteiligten sind erleichtert<br />
und erfreut, dass die Anlage so gut gelungen ist,<br />
denn für alle waren einige Herausforderungen zu<br />
meistern. Für Alain Moeschlin, MSR-Planer, Selmoni<br />
Ingenieur AG, bestand eine der Herausforderungen<br />
darin, bei der Fremdeinspeisung zu gewährleisten,<br />
dass am Fahrzeug die Stecker gekuppelt werden<br />
können, damit an all den verschiedenen Fahrzeugen<br />
mit den unterschiedlichsten Steckern gearbeitet<br />
werden kann. Generell hielt dieses Schnittstellenproblem<br />
einige Knacknüsse für ihn bereit. Für<br />
Pascal Roth, Projektleiter, Selmoni Ingenieur AG,<br />
war der Bau der Schaltschränke eine nicht alltägliche<br />
Aufgabe, um bei dieser Stromstärke von<br />
500 Ampere die Gewiss heit zu haben, dass alle<br />
Leitungen richtig dimen sioniert sind. Für Thomas<br />
Rauschenbach war die Sicherheitstechnik die<br />
grösste Herausforderung. Er meint abschliessend:<br />
«Wir sind ausserordentlich zufrieden, dass alles<br />
so gut gelungen ist.»<br />
Selmoni Ingenieur AG<br />
Die im Jahr 1934 gegründete<br />
Firma Selmoni bietet<br />
Dienstleistungen in allen Bereichen<br />
der anwendungsbezogenen<br />
Elektrotechnik an,<br />
elektrotechnische Anlagen,<br />
Kommunikation und Automation<br />
sind die Kernbereiche.<br />
Die Selmoni Ingenieur AG<br />
projektiert, berechnet und<br />
installiert solche Vorhaben,<br />
sie ist zuständig für die Inbetriebnahme<br />
und erbringt<br />
auch Leistungen zu deren<br />
Unterhalt. Ihre Referenzliste<br />
beinhaltet praktisch sämtliche<br />
Arten von Bauten und Anlagen,<br />
wie Industrie-, Tunnel-,<br />
Sicherheits- und Verkehrsanlagen,<br />
Verwaltungs- und<br />
Gewerbegebäude, Spitäler<br />
und Wohnungsbauten.
Energie<br />
Topmoderne Anlage für<br />
die Sicherheit im Glatt<br />
Hannes Gysling, dipl. Ing. ETH<br />
Beteiligte Unternehmen<br />
> bürgin & keller, management<br />
& engineering ag, Adliswil,<br />
www.bkag.ch<br />
> Elektro Stoll Schweiz GmbH,<br />
Winterthur,<br />
www.elektro-stoll.ch<br />
> Burkhalter Technics AG,<br />
Zürich,<br />
www.burkhalter-technics.ch<br />
> <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, Ittigen,<br />
www.schneider-electric.ch<br />
<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong><br />
Das Einkaufszentrum Glatt nördlich der Stadt Zürich ist eines der<br />
ältesten Einkaufszentren in der Schweiz. In den frühen 70er-Jahren<br />
wurden die ersten Shopping Malls nach amerikanischem Vorbild<br />
erstellt. Das Glattzentrum wurde 1975 eröffnet. Heute ist das gross-<br />
zügig gebaute Glatt ein Publikumsmagnet, denn umsatz mässig<br />
steht es an der Spitze der Schweizer Einkaufszentren.<br />
Das Einkaufszentrum umfasst eine Fläche<br />
von 43 387 m 2 und bietet rund 4750 Gratisparkplätze.<br />
Neben zwei Warenhäusern, vier Fachmärkten,fünfRestaurantsundvierBarsbefindensich<br />
im Zentrum 90 Spezialgeschäfte. Insgesamt<br />
sinddarin1250 Mitarbeitendebeschäftigt.2009besuchten<br />
über 8,18 Mio. Menschen das Einkaufszentrum<br />
Glatt. Der Gesamtumsatz belief<br />
sichauf665,7 Mio.Franken.<br />
Eine unumgängliche Sanierung<br />
Ein zentraler und wichtiger Bereich in einem<br />
so grossen Einkaufszentrum ist zweifellos eine<br />
sichere und zuverlässige Energieversorgung und<br />
-verteilung. Im Glattzentrum besteht diese Energieversorgung<br />
einerseits aus einer Anlage für das<br />
Norm<strong>als</strong>trom-, andererseits einer für das Notstromnetz.<br />
Bei der Anlage für das Norm<strong>als</strong>tromnetz liess<br />
man bei der letzten Erneuerung im Jahr 1996 die<br />
Schaltschränke, wie sie seit der Eröffnung 1975 vorhanden<br />
waren, stehen und baute einfach modernere<br />
Schalter ein. Das Notstromnetz ist ein separates<br />
Netz, das von zwei Seiten eingespiesen<br />
wird und über einen Koppelschalter getrennt ist.<br />
Jede Seite wird vom allgemeinen Stromnetz<br />
und einem Generator von je 1000 kVA versorgt.<br />
Die Dieselmotoren wurden im Jahr 2010 über-<br />
holt und renoviert. Die Notstromanlage entsprach<br />
nachüber35 JahrenabernichtmehrdemStandder<br />
Technik, zudem waren die eingebauten Schützen<br />
und Komponenten nicht mehr erhältlich. Dies<br />
bewegte die Verantwortlichen des Glattzentrums,<br />
sich Gedanken über eine Sanierung zu machen.<br />
Einkaufszentrum Glatt<br />
Eine Vorgeschichte mit Folgen<br />
André Nicolier, Leiter Technischer Betrieb<br />
und Mitglied der Geschäftsleitung im Glattzentrum,<br />
und sein Team mit Werner Wartenweiler hatten<br />
sich bereits über mehrere Jahre hinweg im Markt<br />
umgesehen. Sie hatten eine erste Vorselektion<br />
getroffen und eine Grobplanung für eine mögliche<br />
Lösung vorgesehen. Das Unternehmen bürgin &<br />
keller, management & engineering ag wurde anschliessend<br />
beauftragt, diese Grobplanung weiterzuverfolgen,<br />
zu verfeinern und eine Ausschreibung<br />
durchzuführen. Der Auftrag ging davon aus, dass<br />
die alte Anlage bloss zu erneuern ist und dass<br />
lediglich die alten Schützen zu ersetzen sind. Doch<br />
bereits die ersten Studien zeigten, dass sich Probleme<br />
bezüglich der Versorgung, die rund um die<br />
Uhr gewährleistet werden muss, ergeben könnten.<br />
Die Stromversorgung kann aus betrieblichen Gründen,<br />
besonders wenn man an die Tiefkühler denkt,<br />
nicht oder nur kurz ausgeschaltet werden. Zu diesem<br />
Zeitpunkt wurde die Elektro suisse <strong>als</strong> zuständige<br />
Institution – mit dem Eidgenössischen Starkstrominspektorat<br />
sowie dem Inspektorat für Netze<br />
und Installationen – beigezogen und der Zustand der<br />
Anlage sowie mögliche Varianten lösungen analysiert.<br />
Dabei zeigte sich, dass erstens für ein Provisorium<br />
die Platzverhältnisse sehr eng sind und<br />
dass zweitens eine Erneuerung nur in kleinen Einheiten<br />
möglich ist. Doch ein Umbau schien möglich<br />
zu sein. Im letzten Jahr erfolgte dann für die vorgesehene<br />
Lösung die Ausschreibung. «Nach der<br />
Überprüfung der eingegangenen Offerten merkten<br />
wir aber sehr schnell, dass viel Geld ausgegeben<br />
15
16<br />
Eingesetzte <strong>Schneider</strong><br />
<strong>Electric</strong>-Produkte<br />
> Schaltschranksystem<br />
Prisma Plus P<br />
> Leistungsschalter Compact NSX<br />
> Leistungsschalter Masterpact NW<br />
> Gateways EGX 100<br />
> ION Enterprise Server<br />
> Speicherprogrammierbare<br />
Steuerung TSX Premium<br />
> Dezentrale E /A Advantys STB<br />
> Programmiersoftware<br />
Unity Pro XL
Energie<br />
werden würde für etwas, das bereits alt ist. Bezüglich<br />
Sicherheit brachte die Lösung nur geringe<br />
Vorteile. Kurz, es war viel Geld für eine Anlage,<br />
die nicht einmal typengeprüft ist», fasst Walter<br />
Schaub von bürgin & keller zusammen.<br />
Ein mutiger Entscheid<br />
Nach eingehender Diskussion wurde der Bau<br />
einer neuen Anlage beschlossen. André Nicolier<br />
und Werner Wartenweiler trafen dabei einen schwerwiegenden<br />
Entscheid: Die Dieselanlage sollte<br />
für zwei Monate abgeschaltet werden, und dies mit<br />
allen Konsequenzen. Dieser Entscheid wurde<br />
insofern erleichtert, <strong>als</strong> die gesetzlichen Anforderungen<br />
auch ohne Not-Dieselbetrieb erfüllt sind:<br />
Die Brand meldeanlage bleibt funktionstüchtig, die<br />
Notbeleuchtung für eine eventuelle Evakuierung<br />
ist ebenfalls gewährleistet. Das batteriebetriebene<br />
Netz sorgt dafür, dass die Notstrombeleuchtung<br />
und die Brandmelde anlage eingeschaltet werden.<br />
Egal, was passiert, dieses System funktioniert<br />
immer. Dazu besteht noch eine USV-Anlage (Unterbrechungsfreie<br />
Stromversorgung), deren Netz<br />
dafür sorgt, dass beispielsweise die Kassen bei<br />
einem Netzausfall nicht abgeschaltet werden.<br />
Dieses überbrückt aber nur die Zeit, bis sich die<br />
Notstromanlage einschaltet. So wurde entschieden,<br />
die alte Notstromanlage zu demontieren und<br />
eine neue einzubauen. Die Planung konnte wieder<br />
von vorne beginnen. Den Zuschlag nach der erneuten<br />
Ausschreibung erhielt die Firma Elektro Stoll<br />
Schweiz GmbH.<br />
Eine Anlage nach dem neusten Stand<br />
der Technik<br />
Im gemeinsamen Team mit André Nicolier und<br />
Werner Wartenweiler von der Betriebsgesellschaft<br />
Glatt, Jürg Bürgin und Walter Schaub von bürgin &<br />
keller, management & engineering ag sowie Erich<br />
Bindschädler von Elektro Stoll Schweiz GmbH und<br />
Stephan Kalberer von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> wurde<br />
das Projekt detailliert überarbeitet. Die neue Anlage<br />
ist so ausgelegt, dass bei einem Ausfall des normalen<br />
Stromnetzes die Notstromanlage automatisch<br />
startet. Dieser Vorgang wird vom Gebäudeleitsystem<br />
eingeleitet. Sobald die Energie über das<br />
Notstromnetzfliesst–gespiesenvondenzwei<br />
Generatoren – löst das Gebäudeleitsystem die Befehle<br />
für die Zuschaltung der einzelnen Leistungen<br />
aus. Ist das Normalnetz wieder aktiv, werden die<br />
Netze automatisch synchronisiert, und das Notstromnetz<br />
wird zurückgefahren. Sollte einer der<br />
Generatoren nicht aufschalten, wird dieser weg-<br />
geschaltet und der Kuppelschalter zwischen den<br />
<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong><br />
Einkaufszentrum Glatt<br />
beiden Netzen eingeschaltet. Über die Lastmanagementsteuerung<br />
wird die Last automatisch reduziert,<br />
sodass ein einziger Gene rator den Bedarf<br />
tragen kann. Die Anlage ist so vorbereitet, dass<br />
sämtliche Daten über das eingebaute Bedienterminal<br />
abgelesen und später ebenfalls auf das Leitsystem<br />
übermittelt werden können. Das heutige<br />
Leitsystem bietet jedoch keine geeignete Schnittstelle,<br />
um die Daten einzubinden. Das Terminal dient<br />
nur zur Visualisierung und bietet auch keine<br />
«Es gibt immer Überraschungen, wenn man<br />
in eine bestehende Infrastruktur eingreift.<br />
Doch je moderner die Anlage ist, desto ruhiger<br />
schlafen wir.»<br />
André Nicolier, Leiter Technischer Betrieb, Mitglied<br />
der Geschäftsleitung, Glattzentrum<br />
Möglichkeit, irgendwie einzugreifen. Über das<br />
Bedien terminal können allfällige Fehler (Schalterzustände<br />
etc.) zurückverfolgt sowie die Energiedaten<br />
in Trendfunktionen abgerufen werden. Für die<br />
Planung weiterer Ausbauten ist dies äusserst<br />
dienlich, man kann darauf aufbauen.<br />
Ein Umbau mit hohem Risiko<br />
«Eine der grossen Schwierigkeiten bestand<br />
darin, den Betrieb stets aufrechtzuerhalten, was<br />
ein spezielles Problem für den Installateur war»,<br />
meint Werner Wartenweiler. Während des Umbaus,<br />
der doch ein paar Monate dauerte, wurde das<br />
Glattzentrum nur mit Netzbetrieb gefahren. Wenn<br />
irgendetwas passiert wäre, dann wären beispielsweise<br />
die Kühlbereiche ausgefallen. Dazu kommt,<br />
dass die Demontage der alten und die Montage<br />
der neuen Anlage nur durchgeführt werden konnten,<br />
wenn das Zentrum geschlossen war. «Die Umschaltung<br />
konnte nur nachts und am Sonntag vorgenommen<br />
werden. Es musste daher sehr genau<br />
geplant werden, was an den jeweiligen Wochenenden<br />
abgeschaltet werden durfte», erinnert sich<br />
Werner Wartenweiler. Unter diesem Aspekt war<br />
es ein mutiger Entscheid des Betreibers, das Notstromnetz<br />
während des Umbaus auszuschalten,<br />
hängt doch an diesem Netz der grösste Teil der<br />
riesigenVerkaufsflächen. <br />
bürgin & keller, management<br />
& engineering ag<br />
Das Unternehmen bürgin &<br />
keller, management & engineering<br />
ag wurde im Jahr 1998<br />
durch J. Bürgin und V. Keller<br />
<strong>als</strong> GmbH gegründet und per<br />
1. Januar 2001 in eine Aktiengesellschaft<br />
umgewandelt. Das<br />
Leistungsangebot umfasst das<br />
gesamte Spektrum der angewandten<br />
Elektrotechnik im Rahmen<br />
von Ingenieuraufträgen,<br />
<strong>als</strong>o Mittelspannungsanlagen<br />
bis hin zu ausgedehnten EDV-<br />
Netzwerken. Elektro-QS-Mandate<br />
sowie Consulting-Funktionen<br />
in grösseren Bauprojekten<br />
runden das Einsatzgebiet ab.<br />
17
Elektro Stoll Schweiz GmbH<br />
Die Elektro Stoll Schweiz GmbH ist eine Auslandsniederlassung<br />
der Elektro Stoll GmbH mit<br />
dem Stammhaus in Martinszell, Deutschland, und<br />
wurde im Jahr 2005 gegründet. Die Firma plant<br />
und realisiert elektrische Energieversorgungen<br />
im Bereich des Industrie- und Anlagenbaus. Dazu<br />
gehören Mittelspannungsschaltanlagen (10 / 20 kV),<br />
Trafoanlagen aus Stahlblech und Fertigbeton, Niederspannungsschaltanlagen<br />
und Blindstromkompensationsanlagen.<br />
Zu den Leistungen von Elektro<br />
Stoll gehören zudem die Beratung, die Projektierung<br />
und die Berechnung von technischen Parametern.<br />
Das Unternehmen baut Schaltschränke für Niederspannungsschaltanlagen<br />
bis 7000 A und übernimmt<br />
die Montage und Inbetriebnahme weltweit.<br />
18<br />
Erich Bindschädler, Stoll Energietechnik &<br />
Automation, Leiter Nieder lassung Schweiz;<br />
André Nicolier, Leiter Technischer Betrieb EZG,<br />
Mitglied der GL; Walter Schaub, Projektleiter,<br />
bürgin & keller; Stephan Kalberer, Verkaufsingenieur<br />
bei <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>
Energie<br />
Eine neue Installation im Mittelspannungsnetz,<br />
die den höchsten<br />
Ansprüchen gerecht wird<br />
Pierre-Henri Badel, Ingenieur HTL und Fachjournalist BR SFJ<br />
Eine Luftstützpunkt stellt an das elektrische<br />
Versorgungsnetz vielfältige Ansprüche: Da die Versorgung<br />
der verschiedenen Standorte am MilitärflugplatzdesWalliserHauptortszujederZeitsichergestellt<br />
sein muss, war es unumgänglich geworden,<br />
das Mittelspannungs-Versorgungsnetz zu modernisieren<br />
und sowohl den Energieverbrauch <strong>als</strong> auch<br />
den Betriebszustand des MS-Netzes permanent zu<br />
überwachen. Die Arbeiten, die von Unternehmen<br />
des Kantons Wallis ausgeführt wurden, begannen<br />
im Juni 2010 und wurden ein Jahr später beendet<br />
unter der Leitung von Armasuisse Immobilier, die <strong>als</strong><br />
Bauherr das Projekt ausgeschrieben hatte. Die von<br />
<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> vorgeschlagenen Konzepte wurden<br />
ohne Einschränkung akzeptiert. Die einzelnen<br />
Stationen wurden mit Mittelspannungszellen<br />
SM6-24 kV-630 A ausgerüstet.<br />
Verbesserte Überwachung der Versorgung<br />
«Die neue Ausrüstung bietet im Verhältnis zur<br />
bisherigen folgende Vorteile: Platzeinsparung<br />
im Inneren der Trafostationen, eine Anzeigeeinheit<br />
über die Betriebszustände aller Zellen, erhöhte<br />
Sicherheit sowie die Möglichkeit, den Datenbestand<br />
auf einfache Weise auszulesen», erläutert Xavier<br />
Emery, Ingenieur HES und Verantwort licher beim<br />
Ingenieurbüro Alther & Lamon SA in Sion für das<br />
<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong> Aérodrome de Sion<br />
Im militärischen Teil des Flugplatzes Sion wurde das Mittelspannungsnetz<br />
vollständig erneuert. Von jetzt an sind moderne<br />
Trafo stationen Mittelspannung / Niederspannung in Betrieb,<br />
die über ein Kommunikationsnetz permanent überwacht werden.<br />
von ihm konzipierte Projekt. Das gute Gelingen entstand<br />
aus der engen Zusammenarbeit zwischen<br />
der technischen Abteilung von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>,<br />
welche die Schutzrelais para metriert hatte und<br />
zuständig war für die Montagearbeiten und einen<br />
Teil der Verkabelung. Die rest lichen Arbeiten wurden<br />
von der Firma Mauerhofer & Zuber in Martigny<br />
ausgeführt. Dies war gewiss keine un bedeutende<br />
Angelegenheit, denn aus eindeutigen Sicherheitsgründen<br />
durften die einzelnen Zellen des Netzes<br />
nicht für längere Zeitabschnitte abgeschaltet bleiben.<br />
«Das hat uns veranlasst, während der Arbeiten<br />
in den Zellen provisorisch Stromgeneratoren zu<br />
installieren», bemerkt David Moll, Niederlassungsleiter<br />
von Mauerhofer & Zuber in Martigny, die mit<br />
den Infrastrukturarbeiten betraute wurde.<br />
Fernüberwachung einer Anlage<br />
Die Stationen sind mit einem Touchscreen vom<br />
Typ Magelis ausgestattet, der es erlaubt, vor Ort<br />
sämtliche Parameter der Station zu kontrollieren.<br />
Dank der Software Vijeo Designer können diese<br />
Messungen auch von einem zentralen Computer aus<br />
durchgeführt werden. «Die Erneuerungsarbeiten<br />
wurden erfolgreich ab geschlossen, und die Anlage<br />
funktioniert ausgezeichnet», hebt Xavier Emery,<br />
Projektleiter bei Alther & Lamon SA, Sion, hervor.<br />
Beteiligte Unternehmen<br />
> Alther & Lamon SA, Sion,<br />
www.altherlamon.com<br />
> Mauerhofer & Zuber SA,<br />
Martigny, www.mz-sa.ch<br />
> <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, Ittigen,<br />
www.schneider-electric.ch<br />
Bauherrschaft<br />
> Armasuisse Immobilier,<br />
St-Maurice,<br />
www.armasuisse.ch<br />
Nutzer<br />
> Luftwaffe Luftstützpunkt Sion<br />
19
Xavier Emery, Projektleiter, Alther &<br />
Lamon SA; Roger Bruckl, Regionalverkaufsleiter,<br />
<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>;<br />
David Moll, Niederlassungsleiter,<br />
Mauerhofer & Zuber Entreprises<br />
Electriques SA<br />
Eingesetzte <strong>Schneider</strong><br />
<strong>Electric</strong>-Produkte<br />
> MS-Schaltfelder MT/<br />
SM6-24 kV-630 A<br />
> Leistungsschalter ausfahrbar<br />
> Schutzrelais Sepam 82<br />
> GBC-Messfeld<br />
> Lasttrennschalter QM<br />
mit Sicherung, <strong>als</strong> Transformatorenschutz<br />
> Bedienpanel Magelis<br />
20<br />
Mauerhofer & Zuber<br />
Mauerhofer & Zuber hat drei<br />
Haupttätigkeitsfelder: Strasse,<br />
Schiene und Energie. Das Unternehmen<br />
verfügt über mehr <strong>als</strong> 100<br />
Jahre Erfahrung. In der Elektrotechnik<br />
sind die angebotenen<br />
Leistungen breit gefächert. Das<br />
Unternehmen ist jetzt Mitglied<br />
der Gruppe ALPIQ, was ihm<br />
erlaubt, die Flexibilität eines mittelständischen<br />
Unternehmens mit<br />
der Leistungskraft einer gros sen<br />
Gruppe zu verbinden und so auch<br />
in Kantonen ausserhalb der französischen<br />
Schweiz aktiv zu sein.
Alther & Lamon<br />
Dieses 1989 gegründete<br />
Ingenieurbüro konzipiert<br />
in erster Linie hydraulische<br />
Zentralen, ist jedoch auf<br />
zahlreichen anderen Gebieten<br />
ebenso erfolgreich tätig:<br />
Pumpstationen und Kläranlagen,Trinkwasseraufbereitung,<br />
Strassentunnel usw.<br />
Seine Serviceleistungen sind<br />
vielfältig: Konzeptstudien,<br />
Durchführbarkeitsstudien,<br />
Analysen und Gutachten,<br />
Ausarbeitung von Pflichtenheften<br />
und Überwachung der<br />
Arbeiten.<br />
<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong> Aérodrome de Sion<br />
«Auch die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen<br />
Beteiligten, inklusive des militärischen Luftstützpunktes<br />
Sion, war ausserordentlich gut. Die Airbase<br />
hatte einen ihrer Hangars für die Verkabelung, den Test<br />
des Systems, die Koordination vor Ort und die Erstellung<br />
von Schaltbefehlen zur Verfügung gestellt.»<br />
Xavier Emery, Projektleiter, Alther & Lamon SA, Sion<br />
«Ab heute wird den Benutzern eine grosse Menge<br />
Informationen bereitgestellt. Das Programmieren<br />
ist sehr gut verlaufen; wir konnten sämtliche gewünschten<br />
Simu lationen ausführen dank eines<br />
Servicekoffers voller Tests, die uns <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />
zur Verfügung stellte», ergänzt er. «Dies ermuntert<br />
uns, dieses Prinzip auch bei weiteren Installationen<br />
desselben Typs anzuwenden. Auch die Zusammenarbeit<br />
zwischen den verschiedenen Beteiligten,<br />
inklusive der Airbase Sion, war ausserordentlich<br />
gut. Die Airbase hatte einen ihrer Hangars für die<br />
Verkabelung und den Test des Systems zur Verfügung<br />
gestellt», fügt Xavier Emery an. Es hat sich<br />
gezeigt, dass die Schaltschränke von <strong>Schneider</strong><br />
<strong>Electric</strong> die speziellen Anforderungen des Luftstützpunktes<br />
sehr gut erfüllen. Von besonderer Bedeu-<br />
tung war, dass die Schränke durch ein Schliesssystem<br />
speziell gesichert werden konnten. GestängeundSchlössermusstendenSpezifikationen<br />
des Bauherrn angepasst werden, was sich<br />
jedoch ohne besondere Schwierigkeiten durchführen<br />
liess. Heute ist eine spezielle Version dieser<br />
Schränke für Armasuisse im Katalog des Herstellers<br />
aufgeführt. «Hierdurch eröffnet sich ein Markt für<br />
unsere Standardlösungen, bei denen wir auf einen<br />
reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen können»,<br />
freut sich Roger Bruckl, Verkaufsleiter bei <strong>Schneider</strong><br />
<strong>Electric</strong> im Bereich Energieversorgung für die<br />
französische Schweiz.<br />
21
Energie<br />
Abfälle verbrennen –<br />
eine nachhaltig saubere Sache<br />
Hannes Gysling, dipl. Ing. ETH<br />
Der ZAB wurde im Jahr 1966 gegründet. Er erbringt seine Dienstleistungen<br />
primär für 38 Gemeinden in der Umgebung Fürstenland/Toggenburg.DasEinzugsgebietumfasstrund170000Einwohnerinnen<br />
und Einwohner sowie über 4000 Gewerbe- und<br />
Industriebetriebe.DasUnternehmenbeschäftigtrund40 Mitarbeitende.<br />
Ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte des ZAB stellte<br />
die Inbetriebnahme der Kehrichtverbrennungsanlage im Jahre 1976<br />
dar. Die primäre Aufgabe des ZAB besteht heute darin, die Haushalts-,<br />
Industrie- und Gewerbeabfälle sowie Schlamm aus kommunalen<br />
und industriellen Kläranlagen in der Verbandsregion zu<br />
sammelnundstofflichsowieenergetischzuverwerten.ImLaufeder<br />
vergangenen Jahrzehnte entwickelte sich der ZAB zu einem<br />
modernen, weitsichtigen Unternehmen der Abfallverwertungsbranche.<br />
22<br />
«Niemand kennt ein System so gut<br />
wie derjenige, der es herstellt.»<br />
Daniele Di Bella, Verkaufsingenieur Industry, <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />
Abfälle entsorgen, dabei Energie gewinnen<br />
Der ZAB betreibt zur Erfüllung seiner Aufgaben verschiedene<br />
verfahrenstechnische Anlagen. Diese bestehen in der Kehrichtverbrennungsanlage<br />
aus drei Rost-Verbrennungslinien und neu<br />
einer Wirbelschicht-Verbrennungslinie, in der der Klärschlamm<br />
verbrannt werden kann. Ein Sortier- und Shredderwerk sowie die<br />
Deponie Burgauerfeld runden die Dienstleistungen der ZAB ab.<br />
Mit dem Bau der Wirbelschichtlinie wurde zusätzlich in eine moderne<br />
Abgasreinigung investiert. Gemäss dem Jahresbericht 2010<br />
konnten im letzten Jahr 3463 MWh Strom mit einem Zuschlag<br />
von2 Rp./kWhaufdenörtlichenTarifverkauftwerden.Mitder<br />
Photo voltaikanlage auf den Dächern der Kehrichtverbrennungsanlage<br />
wurden 24 MWh Strom produziert.<br />
Der Zweckverband Abfallverwertung Bazenheid<br />
(ZAB) führt Abfälle wie Metalle, Altpapier, Altkarton,<br />
Glas und weitere Rohstoffe in den Stoffkreislauf<br />
zurück. Brennbare Abfälle werden vom ZAB zur<br />
Produk tion von Energie in Form von Wärme und<br />
Strom genutzt.<br />
Gesamterneuerung mit Weitblick<br />
Die Firma H.P. Rey AG betreut Endkunden von der Planung<br />
über das Engineering bis zum Abschluss der Inbetriebsetzung.<br />
Nach Abschluss des Projektes kann der Kunde<br />
auf die H.P. Rey AG <strong>als</strong> verlässlichen Service- und Wartungspartner<br />
zählen. Das Unternehmen betreut den ZAB schon<br />
seit längerer Zeit. Bereits die Turbinensteuerung im Jahre 2000<br />
wurde von der H.P. Rey AG realisiert. Bei der Realisierung<br />
der Wirbelschicht-Linie wurde das Unternehmen zur Offertenstellung<br />
eingeladen. Im Zuge dieser Angebotsrunde erhielt<br />
die H.P. Rey AG den Zuschlag. Unter den Mitbewerbern waren<br />
auch namhafte Grossunternehmen. «Unser Vorteil war sicher,<br />
dasswir<strong>als</strong>Kleinunternehmenflexibelsindundschnellreagieren<br />
können. Ein weiterer Grund war das Vertrauen in unser<br />
Unternehmen, das von der langjährigen Zusammenarbeit her<br />
stammte. Zweifellos war die Wirtschaftlichkeit unseres Angebotes<br />
mitentscheidend, der Preis musste stimmen», erklärt<br />
RicoKeller,ProjektleiterderH.P. Rey AG.DerAuftragbestand<br />
darin, das gesamte EMSR-Los zu realisieren. Der Auftrag<br />
war unterteilt in die Realisierung der neuen Wirbelschicht-<br />
Linie, der neuen Abgasreinigung sowie des Umbaus der Leittechnik<br />
der bestehenden Anlagenteile. Die bestehende<br />
Steuerung der Anlage war in die Jahre gekommen und hätte<br />
früher oder später ersetzt werden müssen. Sämtliche Energieverteilungen<br />
und Schaltanlagen für die neuen Anlageteile<br />
wurden von der H.P. Rey AG erstellt und installiert. Der AuftragfürdieH.P.ReyAGbeliefsichaufrund5MillionenFranken.<br />
<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> setzte <strong>als</strong> Komponenten- und Systemlieferant<br />
rund 800 000 Franken um.
Energie<br />
Ein Novum — unter Spannung<br />
Motorenabgänge ersetzen<br />
Bei einem so bedeutenden Bauvorhaben hat<br />
der Kunde gewisse Vorstellungen bezüglich Verfügbarkeit<br />
und Qualität der einzubauenden Systeme.<br />
Die bisherigen Erfahrungen bezüglich Zuverlässigkeit<br />
und Verfügbarkeit sowie auch bezüglich der<br />
Preisgestaltung von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>-Produkten<br />
waren mass gebend für den Systementscheid pro<br />
<strong>Schneider</strong>. Stephan Kalberer und Daniele Di Bella,<br />
Verkaufsingenieurevon<strong>Schneider</strong><strong>Electric</strong>,definierten<br />
zusammen mit der Hardware-Planung der<br />
FirmaH.P. ReyAGdieeinzelnenMotorenund<br />
Leistungsabgänge. Dabei wurde zum ersten Mal<br />
in der Schweiz ein Motor Control Center (MCC)<br />
auf der Basis des Prisma DECO mit Steckeinsatztechnik<br />
realisiert. Das System ist modular aufgebaut,<br />
es ermöglicht dem Kunden, unter Spannung<br />
Leistungsabgänge zu ersetzen oder um<br />
Leistungsabgänge zu erweitern. Dies ist ein grosser<br />
betrieb licher und sicherheitsrelevanter Vorteil.<br />
Der ZAB betreibt die Anlage an 365 Tagen im Jahr<br />
rund um die Uhr, dies verlangt eine hohe Verfügbarkeit<br />
der Anlage, welche durch den Einsatz der<br />
hoch verfügbaren Schaltgerätereihe TeSys U<br />
erreicht wird. Der Leistungsabgang TeSys U kann<br />
weder thermisch noch magnetisch zerstört werden.<br />
Ein weiterer Vorteil der TeSys-U-Reihe ist der<br />
elektronische Auslöser. Er erlaubt einen vierfachen<br />
Überwachungsbereich gegenüber herkömmlichen<br />
Auslösesystemen. Der Vorteil dieser modularen<br />
Auslöser sowie deren einfachen Austauschbarkeit<br />
lernte Rico Keller schon bei der Inbetriebnahme<br />
kennen: «Bei der Inbetriebnahme der Anlage stellten<br />
wir fest, dass diverse bereits montierte Antriebe<br />
nicht den ursprünglichen Leistungsangaben entsprachen.<br />
Innerhalb kürzester Zeit konnten wir<br />
den Auslöser neu einstellen oder schnell austauschen,<br />
ohne etwas an der Verdrahtung oder<br />
dem Aufbau ändern zu müssen.»<br />
Eine komplexe Aufgabe, die herausfordert<br />
«Die Unterstützung der <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>-Mitarbeiter<br />
war vor allem in der Startphase sehr hilfreich»,fügtRicoKeller,ProjektleiterderH.P.<br />
Rey AG,an.<br />
«Unsere Mitarbeiter wurden von <strong>Schneider</strong><br />
<strong>Electric</strong> geschult und beim Zusammenbau der ersten<br />
Schränke in Schwarzenbach auch begleitet.»<br />
Da bei diesem Projekt sowohl die Energieverteilung<br />
wie auch die Automation gleichermassen beteiligt<br />
waren, war das industriebezogene Know-how von<br />
Daniele Di Bella wie auch dasjenige der<br />
24<br />
Energieverteilung von Stephan Kalberer gefragt.<br />
Die Heraus forderung bei der Planung der<br />
Gesamt anlage zeichnete sich dadurch aus, dass<br />
die Spannweite der elektrischen Auslegung von<br />
der Mittelspannung bis zur Niederspannung reichte<br />
und sich weiter über die Leistungsebene bis auf<br />
die Signal ebene erstreckte. «Wir sind auf das<br />
Know-how von unseren Lieferanten angewiesen»,<br />
bemerkt Rico Keller. Wie so oft bei Projekten<br />
dieser Grössenordnung üblich, spielte der Termindruck<br />
eine grosse Rolle. So war es für den Projektleiter<br />
Rico Keller <strong>als</strong> Verantwortlicher für den<br />
gesamten elektrischen Bereich keine einfache<br />
Aufgabe, die verschiedenen Lieferanten zeitlich<br />
zu koordinieren. Der gesamte Umbau und die<br />
Erneuerung erstreckten sich über einen Zeitraum<br />
von fünf Jahren. Im Jahr 2006 wurden die ersten<br />
Offerten erstellt, und in diesem Jahr konnten die<br />
Arbeiten abgeschlossen werden.<br />
Viel Engagement für<br />
eine kundenorientierte Lösung<br />
Eine Herausforderung während der Bauphase<br />
bestand darin, dass die bestehende Anlage<br />
stets in Betrieb sein musste. Das heisst, von den<br />
drei Verbrennungslinien konnte jeweils nur eine<br />
Linie abgeschaltet werden, während die beiden<br />
andern weiter in Betrieb standen. Was zur Folge<br />
hatte, dass vor allem bezüglich Sicherheit erhöhte<br />
Aufmerksamkeit notwendig war. Während der<br />
gesamtenUmbauphasewurdenderH.P. ReyAGdrei<br />
Wochenenden zugesprochen, an denen die<br />
Anlage vollständig heruntergefahren werden konnte.<br />
«Dies zeigt, wie wichtig es für uns war, dass die<br />
Komponenten termingerecht bei uns eintrafen, um<br />
den engen Zeitplan einhalten zu können», erwähnt<br />
Rico Keller. Einen grossen Vorteil der Produkte von<br />
<strong>Schneider</strong><strong>Electric</strong>siehtdieH.P. ReyAGdarin,dass<br />
speziell in diesem Projekt das Zusammenspiel<br />
zwischen der Energie- und der Automatisierungsebene<br />
optimal zum Tragen kam. Die Produkte sind<br />
aufeinander abgestimmt, und die Austauschbarkeit<br />
wirkt sich für den Kunden in dem Sinn positiv<br />
aus, dass er seine Lagerhaltung reduzieren kann.<br />
Dass dieses Projekt so erfolgreich abgeschlossen<br />
werden konnte, liegt nach übereinstimmender<br />
Meinung aller Beteiligten darin, dass alle Mitarbeiter<br />
sich mit grossen Engagement der herausfordernden<br />
Aufgabe stellten, um eine optimale<br />
kunden orientierte Lösung zu erarbeiten.<br />
H.P. Rey Automation AG<br />
Die H.P. Rey AG, Schwarzenbach,<br />
entwickelt Software-<br />
Lösungen für die Umwelt- und<br />
Prozessautomation. Im Bereich<br />
Hardware-Engineering entwirft,<br />
plant und dokumentiert<br />
das Unternehmen elektrische<br />
Schalt- und Steueranlagen.<br />
Im Steuerungsbau werden die<br />
Planungsunterlagen umgesetzt,<br />
die Steuer- wie auch die Schaltanlagen<br />
gefertigt und vor Ort<br />
installiert. Die Firma ist in den<br />
Bereichen Umwelt- und Energietechnik,<br />
Lebensmittelindustrie,<br />
Industriekälte und Maschinenbau<br />
tätig. Der Kundendienst<br />
rundet das Dienstleistungsangebot<br />
ab und gewährleistet<br />
nach Abschluss des Projektes<br />
den gewünschten Service und<br />
die gewünschte Wartung.<br />
Beteiligte Unternehmen<br />
> H.P. Rey AG,<br />
Schwarzenbach,<br />
www.hprey.ch<br />
> <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, Ittigen,<br />
www.schneider-electric.ch<br />
Eingesetzte <strong>Schneider</strong><br />
<strong>Electric</strong>-Produkte<br />
> Schaltschranksystem<br />
Prisma DECO<br />
> Leistungsschalter<br />
Masterpact<br />
> Leistungsschalter<br />
Compact NSX<br />
> Motorabgänge TeSys U<br />
> Schütze TeSys D + F<br />
> Motorschutzschalter GV2 + 3<br />
> Frequenzumrichter Altivar<br />
> Spannungsversorgung<br />
Phaseo ABL8
<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong> ZAB Zweckverband Abfallentsorgung Bazenheid<br />
Franz Hobi, Mitarbeiter<br />
EMSR, ZAB; Rico Keller,<br />
Projektleiter, H.P. Rey AG;<br />
Roland Brack, Leiter EMSR,<br />
ZAB; Thomas Steiner,<br />
Verkaufs ingenieur bei<br />
<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />
25
26<br />
Lichterfüllter Treffpunkt<br />
für Gartenfreunde<br />
Hannes Gysling, dipl. Ing. ETH<br />
Nach zwei Jahren Bauzeit lud in diesem Frühling das grösste Garten-<br />
Center der Schweiz im zürcherischen Dürnten die Gartenfreunde<br />
zur Eröffnung ein. Die Grösse des Baus und die beeindruckenden<br />
Gewächshäuser lassen erahnen, dass die sichere Versorgung mit<br />
Energie eine zentrale Herausforderung darstellt.<br />
Das über 115-jährige Familienunternehmen<br />
Meier darf auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken.<br />
Doch von den Anfängen <strong>als</strong> Samenhandlung<br />
bis zum 37 000 m 2 grossen Center mussten<br />
viele Höhen und Tiefen überwunden werden.<br />
Grosszügigkeit auf allen Ebenen<br />
Die Dimensionen des Neubaus, in die das<br />
Familienunternehmen einen hohen zweistelligen<br />
Millionenbetrag investierte, sind beeindruckend.<br />
Zuvor bestand in Tann bereits ein Garten-Center,<br />
doch dieses entsprach nicht mehr ihren Vorstellungen,<br />
meint nüchtern Erwin Meier-Honegger,<br />
Mitglied der Geschäftsleitung der Ernst Meier AG.<br />
Das neue Center besteht aus einem modernen<br />
dreistöckigen Bau, an dem anschliessend die<br />
160 mlangenVerkaufsgewächshäuserangebautsindundsicheinweitläufigerAussenbereicherstreckt.<br />
Im Jahr 2004 wurde die Planung eingeleitet,<br />
und vor zwei Jahren war Baubeginn. Die Anlage<br />
hält einige Überraschungen bereit: Über eine Rolltreppe<br />
gelangt der Besucher von der Tiefgarage<br />
direkt in das Garten-Center. Dazu laden ein überaus<br />
ansprechend gestaltetes Selbstbedienungsrestaurant<br />
und ein kleineres bedientes Restaurant die<br />
Gartenfreunde zum Verweilen ein. Eine grosszügige<br />
Raumgestaltung und edles Design zeichnen<br />
auch die vier Seminarräume für je 50 Personen<br />
aus. Die hohen, hellen Verkaufshallen des Centers<br />
und die durchdachte Konstruktion der Bauten<br />
Beteiligte Unternehmen<br />
> De Boni Elektro AG, Hinwil,<br />
www.deboni-elektro.ch<br />
> oswald electric ag, Netstal,<br />
www.oswald-electric.ch<br />
> Feller AG, Horgen,<br />
www.feller.ch<br />
> <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, Ittigen,<br />
www.schneider-electric.ch
Energie<br />
widerspiegeln sich auch in der Auslegung der Energieversorgung. «Im Elektrobereich<br />
wurde uns nahegelegt, in grösseren Dimensionen zu denken, und<br />
so versuchten wir, dies überall durchzuziehen», bemerkt Erwin Meier und fügt<br />
an, «damit sind auch spätere allfällige Erweiterungen problemlos möglich.»<br />
Gelungene Planung trotz Umwegen<br />
Zu Beginn der Planungsphase wählte die Ernst Meier AG ein bedeutendes<br />
Elektroplanungsunternehmen, das sich durch eine breite Erfahrung auswies.<br />
Doch bald stellte sich heraus, dass deren Mitarbeiter weniger auf die Bedürfnisse<br />
der Bauherren eingingen, sondern dass sie vielmehr ihre Erfahrungen<br />
der Ernst Meier AG überstülpen wollten. «Wir fühlten uns in unseren eher auf<br />
die Praxis ausgerichteten Fragen völlig unverstanden. Und so sahen wir uns<br />
gezwungen, uns nach einem anderen Elektroplaner umzusehen», führt Erwin<br />
Meier weiter aus. Mit dem Unternehmen De Boni Elektro AG, Hinwil, fanden<br />
sie schliesslich den gesuchten Partner, der bereit war, das Flickwerk der bisherigen<br />
Planung zu überprüfen und daraus ein brauchbares Konzept zu kreieren,dasaufdieBedürfnissederBauherreneinging.«ArminPfiffner,Geschäftsführer,<br />
und sein Mitarbeiter Daniel Donner, Elektroplaner, waren fähig, mit<br />
unserer ‹unprofessionellen› Art umzugehen und vermochten es, uns geschickt<br />
zu guten, praxisorientierten Lösungen zu führen», bemerkt Erwin Meier. Als<br />
eine gewaltige Herausforderung für die De Boni Elektro AG stellte sich die Tatsache<br />
heraus, dass für den Bau der Verkaufsgewächshäuser ein holländisches<br />
Unternehmen beauftragt worden war.<br />
Eine durchgehende Produktepalette<br />
Damit sich keine massiven Zeitverzögerungen beim Bau des Centers einstellten,<br />
mussten sich die Elektroplaner von De Boni sputen. Doch auch ihre<br />
Partner, welche die vorgesehenen Produkte lieferten bzw. deren Einbau durchführten,musstenraschundflexibelhandeln.«DerAuftragtrafrelativkurzfristigbeiunsein»,wirftBeatOswald,InhaberderFirmaoswaldelectric<br />
ag,<br />
Netstal, ein. Man musste sich sehr rasch auf die Wahl der Produkte einigen,<br />
damit die Holländer, welche die Verkaufsgewächshäuser bauten, ebenfalls<br />
die gleichen Produkte verwenden konnten. «Bedingt durch die knappe Zeit<br />
war es für mich nahe liegend, mit der Firma <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> zusammenzuarbeiten.<br />
Ich wusste, dass wir mit deren Mitarbeitern das Ganze hinkriegen<br />
würden und dass wir dabei auf den notwendigen Support zählen konnten»,<br />
erklärt Thomas Elmer, Technischer Leiter der oswald electric ag. Für Stephan<br />
Kalberer, Verkaufsingenieur bei <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, war der Aspekt, dass er<br />
einem Kunden alles aus einer Hand anbieten und ihn von der Durchgängigkeit<br />
der Produkte überzeugen konnte, wichtig. Für ihn ist es stets eine Herausforderung,<br />
herauszuspüren, was der Kunde möchte und was ihm am meisten<br />
<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong> Garten-Center, Ernst Meier AG<br />
oswald electric ag<br />
Die oswald electric ag ist ein führendes Unternehmen mit<br />
Sitz im Glarnerland. Seit über 25 Jahren profitieren unsere<br />
Kunden von qualitativ hochwertigen Anlagen und lösungsorientierten<br />
Dienstleistungen in der Niederspannungstechnik.<br />
Die oswald electric ag beschäftigt rund 18 Mitarbeitende<br />
und Lernende. Dank motivierten Mitarbeitern, modernster<br />
Infrastruktur und starken Partnern sind wir in der Lage, Schaltgerätekombinationen<br />
für verschiedenste Anwendungen in der<br />
Energie, Steuerungs- und Automatisierungstechnik zu planen,<br />
zu fertigen und zu installieren.<br />
De Boni Elektro AG<br />
Die Firma De Boni Elektro AG wurde 1972 unter dem Firmennamen<br />
De Boni + Mahler AG in Hinwil gegründet, 1986<br />
erfolgte die Namensänderung zu De Boni Elektro AG. Seit 2009<br />
sind Brigitte De Boni und Armin Pfiffner Mehrheitsaktionäre<br />
des Unternehmens. Die De Boni Elektro AG beschäftigt rund<br />
50 Mitarbeitende und Lernende. Das Unternehmen befasst<br />
sich mit der Erstellung von elektrischen Anlagen sowie der<br />
Ausführung von Telefon- und Schwachstromanlagen, von<br />
Telecom-Anlagen und universellen Gebäudeverkabelungen,<br />
von Reparaturservice und Unterhaltsarbeiten bei Privatkunden<br />
sowie Industrie- und Grossverteilern. Mittels CAD werden auch<br />
Planungsaufträge ausgeführt.<br />
27
Energie<br />
28<br />
«Ich biete am liebsten einen kleinen,<br />
passenden Produktewarenkorb an,<br />
der dem Projekt von grossem Nutzen ist.»<br />
Stephan Kalberer, Verkaufsingenieur, <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />
nützt. «Ein Ziel muss es sein, stets die richtigen Produkte<br />
für das anstehende Kundenbedürfnis aus<br />
dem Warenkorb von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> zu suchen;<br />
diesherauszufinden,istoftm<strong>als</strong>nichteinfachundsetzt<br />
Erfahrung voraus», führt er an. Es bleibt noch<br />
zu erwähnen, dass sämtliche Elektrosteck dosen<br />
von der Firma Feller AG, einem Tochterunternehmen<br />
von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, geliefert wurden.<br />
Mit alten Werten die Zukunft gestalten<br />
In einem Familienunternehmen ist in der Regel<br />
der Patron noch aktiv im Geschäft engagiert. Bei<br />
der Ernst Meier AG sind heute noch drei Generationen<br />
aktiv dabei. Von der zweiten Generation<br />
ist dies Alice Meier, die Mutter des Patrons; sie arbeitet<br />
mit 94 Jahren noch im Büro mit. Von der dritten<br />
Generation sind dies die Eltern von Erwin Meier.<br />
Er selber und seine Schwester – in vierter Generation–werdendasGeschäftirgendwanneinmalübernehmen<br />
und mit vollem Engagement erfolgreich<br />
in die Zukunft führen. Was es bedeutet, mit einem<br />
Familienunternehmen zusammenzuar beiten<br />
schildert Daniel Donner, Elektroplaner von De Boni<br />
Elektro AG: «Wir hatten mit der Familie Meier einen<br />
entscheidungsfreudigen Bauherrn, mit dem wir<br />
unkompliziert zusammenarbeiten konnten. Als wir<br />
das Konzept fertig erstellt hatten und dieses Erwin<br />
Meiervorlegten,fielnacheinpaarkurzgestellten<br />
Fragen am darauf folgenden Morgen die Entscheidung.<br />
Wir mussten nicht, wie dies bei einem Konzern<br />
üblich ist, unzählige Entscheidungsstufen durchlaufen.»<br />
Dazu fügt Erwin Meier schmunzelnd an: «Wir<br />
hatten die Aufgaben relativ gut aufgeteilt: Ich durfte<br />
wünschen, was und wie ich es haben wollte, mein<br />
Vater handelte den Preis aus, und meine Schwes-<br />
ter bezahlte dann die Rechnungen.»<br />
Die speziellen Herausforderungen<br />
Gefragt nach dem Besonderen bei diesem<br />
Bau meint Erwin Meier: «Es war für alle am Bau<br />
Beteiligten eine grosse Herausforderung, ein Garten-Center<br />
in dieser Grösse aufzustellen, weil es<br />
keine Vergleichsobjekte gab.» Eine weitere, nicht<br />
zu unterschätzende Herausforderung bestand<br />
darin, dass es sich hier um Gebäude für lebende<br />
Pflanzenhandelte.DieMitarbeiterderDeBoni<br />
Elektro AG hatten bereits grosse Erfahrung im Ausleuchten<br />
von Verkaufsgeschäften, die sich aber<br />
doch eher auf Kleider-, Schuhe- oder Lebensmittelgeschäfte<br />
beschränkte. In diesem Garten-Center<br />
aber gibt es viel Glas und Metall und vor allem eine<br />
MengePflanzen,wasinderAuslegungderBeleuchtung<br />
ganz andere Kriterien bedingte. Beat<br />
Oswald wiederum äussert sich positiv beeindruckt<br />
von der überaus fairen Zusammenarbeit mit der<br />
Ernst Meier AG: «Wir mussten nicht wegen jeder<br />
Kleinigkeit eine Nachofferte einreichen. Es wurde uns<br />
das Vertrauen entgegengebracht, das uns erlaubte,<br />
zügig zu arbeiten und auch vernünftig abzurechnen.<br />
Das ist heute nicht mehr oft anzutreffen.»
<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong><br />
Garten-Center, Ernst Meier AG<br />
Daniel Donner, Elektroplaner von De Boni Elektro AG;<br />
Beat Oswald, Inhaber der oswald electric ag;<br />
Stephan Kalberer, Verkaufs ingenieur bei <strong>Schneider</strong><br />
<strong>Electric</strong>; Erwin Meier-Honegger, Geschäfts mit<br />
inhaber; Thomas Elmer, Leiter Technik und Geschäftsführer<br />
der oswald electric ag<br />
Eingesetzte <strong>Schneider</strong><br />
<strong>Electric</strong>-Produkte<br />
> Standfelder Prisma P<br />
> Wandverteiler Prisma G<br />
> Leistungsschutzschalter<br />
Masterpact NT 12<br />
> Leistungsschalter Compact<br />
NSX<br />
> Sicherungslasttrennleisten<br />
Fupact ISFT/ISFL<br />
> Lasttrennschalter Interpact<br />
> Leistunsschutzschalter<br />
Multi9 C60<br />
> FI/LS-Schalter Multi9<br />
> Fehlerstromschutzschalter<br />
Multi9<br />
> Installationsschütze Multi9<br />
> System Multiclip<br />
> Feller-KNX-Spannungsversorgung<br />
320 mA<br />
> Feller-KNX-Bereichs- /<br />
-Linienkoppler<br />
> Feller-KNX-Binäreingang<br />
4fach<br />
> Feller-KNX-Schaltaktor 4fach<br />
für C-Last 16 A<br />
29
Automation<br />
Retrofit für alte Kräne –<br />
das zahlt sich aus<br />
Hannes Gysling, dipl. Ing. ETH<br />
In den 80er-Jahren herrschte in der Schweiz<br />
eine Baukrise. Für einen Entscheid für eine Selbstständigkeit<br />
war daher nicht gerade der ideale<br />
Zeitpunkt. Doch wegen der Übernahme seines bisherigen<br />
Arbeitgebers durch einen grösseren Konkurrenten<br />
und der damit verbundenen Arbeitsplatzunsicherheit<br />
entschloss sich Thomas Kaufmann,<br />
denSchrittindieberuflicheSelbstständigkeitdochzu<br />
wagen. Als gelernter Elektromaschinenbauer<br />
und dank seinen ersten Erfahrungen <strong>als</strong> Vermieter<br />
von Turmdrehkränen bei der ehemaligen Bauunternehmung<br />
witterte er in diesem Geschäftsbereich<br />
ein noch nicht entdecktes Potenzial. Die Zukunft<br />
sollte ihm Recht geben. So ganz unbelastet waren<br />
die beiden Brüder Kaufmann nicht. Bereits ihr<br />
Vater war in früheren Jahren im Kranverkauf und<br />
-service tätig gewesen.<br />
Eine Erfolgsstory dank Gespür für den Markt<br />
Der Geschäftserfolg nahm rasch seinen<br />
Fortschritt. Bereits im folgenden Jahr zählte die<br />
Kaufmann Kranservice GmbH 15 Mietkräne.<br />
Diese stammten zum grossen Teil aus dem NachlasszahlreicherBaufirmen,dieAnfangder90er<br />
Jahre in Konkurs gegangen waren. Auf dem bisherigen<br />
Lagerplatz in der Binz mitten in der Stadt<br />
Zürich wurde es langsam eng, zudem stand an<br />
dieser Stelle eine Neuüberbauung bevor. So zog das<br />
Unternehmen im Jahr 2001 nach Oberhasli ZH<br />
in ein neues Werkstattgebäude mit einem grossen<br />
Lagerplatz um. «Die Wolff-Turmdrehkräne sind ein<br />
<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong><br />
Mit einem ersten Turmdrehkran, einer breiten Erfahrung im<br />
Unterhalt von Kränen und einer grossen Portion Mut startete<br />
Thomas Kaufmann im Jahr 1998 zum heute grössten Kranvermieter-Unternehmen<br />
in der Schweiz. Sozusagen <strong>als</strong> Startzugabe<br />
stiegen auch seine Frau Susanne sowie sein Bruder<br />
André in das Geschäft ein.<br />
Kaufmann Kranservice GmbH<br />
ausgezeichnetes Produkt und weisen einen hervorragenden<br />
Stahlbau auf», erklärt Thomas Kaufmann.<br />
Daher konzentrierte sich das Unternehmen vorerst<br />
auf diese Kräne, die sie praktisch zu neuwertigenGerätenumbauten.DiesesRetrofitvonBaukränen,<br />
die eine Gesamterneuerung der Stahlkonstruktion,<br />
der Mechanik, des Getriebes und der<br />
Steuerung umfasst, war bisher nicht bekannt und in<br />
der Branche nicht üblich. Einen weiteren Meilenstein<br />
fügten die Gebrüder Kaufmann ihrer Firmengeschichte<br />
im Jahr 2003 bei: Sie kauften beim<br />
neu in den Kranbau eingestiegenen Unternehmen<br />
Wilbert AG in Waldlaubersheim, Deutschland,<br />
gleich zwei neue Wilbert-Kräne. Heute importiert<br />
Kaufmann die Wilbert-Kräne exklusiv für die<br />
Schweiz und besitzt selbst mehr <strong>als</strong> zwanzig davon<br />
in seinem Mietpark. Es sind alles Topless-<br />
Kräne (d. h. spitzenlose Turmdrehkräne) mit einer<br />
AusladungbeimWT 420 e.tronicbiszu85 m<br />
undeinerTragkraftvonmax.16 t.WilbertbautzudemGrosswippkräne,welchebiszu130thebenkönnen.ZurzeitumfasstseineFlotterund250Mietkräne,<br />
die laufend im Einsatz sind. Alle der Kräne<br />
sind mit modernsten, frequenzgeregelten Antrieben<br />
ausgerüstet. In vier bis sechs Wochen ist ein alter<br />
Kran wieder auf den neusten technischen Stand<br />
gebracht. Durchschnittlich verlässt pro Woche ein<br />
Kran die Werkstatt, das heisst, die rund 30 Mitarbeiter<br />
machen pro Jahr zwischen 40 bis 50 BaukränewiederfitfüreinzweitesLeben.<br />
31
32<br />
Eingesetzte <strong>Schneider</strong><br />
<strong>Electric</strong>-Produkte<br />
> Leistungsschutzschalter<br />
Multi9<br />
> Befehls- und Meldegerät<br />
Harmony<br />
> Schütz TeSys D<br />
> Lasttrennschalter Vario<br />
> Sensorik<br />
> Drehgeber<br />
> Positionsschalter XC<br />
Beteiligte Unternehmen<br />
> Kaufmann Kranservice<br />
GmbH, Oberhasli,<br />
www.turmkrane.ch<br />
> <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, Ittigen,<br />
www.schneider-electric.ch
Automation<br />
Kriterien für erfolgreiche Kranerneuerung<br />
«In der Zwischenzeit wissen wir ganz genau,<br />
obsicheinBaukranfüreinRetrofitanbietetodernicht»,<br />
erklärt André Kaufmann. So eignen sich<br />
Wolff-Kräne ab dem Baujahr 1973 bis heute bestens<br />
dafür. Sie weisen Bolzenverbindungen auf,<br />
welche eine rasche und unkomplizierte Montage<br />
erlauben. Zuerst wird der Allgemeinzustand der<br />
Stahlkonstruktion überprüft: Sind allenfalls Risse<br />
bei den Schweissnähten vorhanden? Dann wer den<br />
die alten Teile demontiert, der Stahlbau instandgestellt<br />
und wo nötig verstärkt. Getriebe werden<br />
zerlegt, neu getagert, abgedichtet oder allenfalls<br />
neue Antriebe montiert. «Wir kennen in der Zwischenzeit<br />
die neuralgischen Punkte», bemerkt<br />
Thomas Kaufmann. Nachdem die Kranteile vom<br />
Sandstrahlen und Neuanstrich zurückkommen,<br />
wird der Kran mit all seinen Teilen wieder zusammengefügt.<br />
Damit ein alter Baukran wieder funktioniert,<br />
sind verschiedene Kriterien ausschlaggebend:<br />
Entscheidend ist die Verfügbarkeit, zudem<br />
sind eine einfache Steuerungstechnik und Wartung<br />
wichtig. Der Kran muss vom Kranführer gut geführt<br />
werden können, das heisst, das Handling muss<br />
stimmen. Die Antriebe müssen schnell sein, sofort<br />
anlaufen und gut reagieren. «Unser Ziel ist es,<br />
den Kran so zu bauen, dass der Kranführer Freude<br />
hat, damit zu arbeiten», meint Thomas Kaufmann.<br />
Schlüsselelement Kransteuerung<br />
Im Laufe der Zeit entsprachen die bisher eingebauten<br />
Steuerungen nicht mehr den Qualitätsansprüchen<br />
der Kaufmann Kranservice GmbH.<br />
Daher entschied sich Thomas Kaufmann für die<br />
Schützensteuerungen von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>,<br />
die sie vor sieben Jahren bloss auswechselten,<br />
aber seit rund vier Jahren komplett in die neuen<br />
Steuerungskästen einbauen. Dies schaffte unter<br />
anderem ein grösseres Kundenvertrauen, und zudem<br />
konnten auch entsprechende Garantieleistungen<br />
besser abgedeckt werden. Durch die Wahl<br />
der Schützen von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> erhielt die<br />
Kaufmann Kranservice GmbH eine grössere Flexibilität,<br />
da der Wechsel der Spulen problemlos vom<br />
Kunden selbst vorgenommen werden kann. «Bei<br />
uns ist die Variabilität sehr gross, und der Kunde<br />
<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong><br />
Kaufmann Kranservice GmbH<br />
braucht nicht lange auf die Bestellung zu warten»,<br />
hebt Thomas Steiner, Verkaufsingenieur von<br />
<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, hervor. Da der Spulenwechsel<br />
auf dem Schütz stets spannungsabhängig ist,<br />
führen die Mitarbeiter im Servicewagen der Kaufmann<br />
Kranservice GmbH die entsprechenden<br />
Schützen und Spulen gleich mit. Eine der grössten<br />
Heraus forderungen für Thomas Steiner war die<br />
raue Umgebung, in der die Produkte zum Einsatz<br />
kommen. «Erschütterungen, Staub, Feuchtigkeit,<br />
Hitze und Kälte – einmal liegt der Kran, dann steht<br />
er wieder; all diese harten Umgebungsbedingungen<br />
gibt es selbst im Maschinenbau nicht mehr. Und<br />
die hohen Taktzyklen auf dem Kran erreicht man<br />
in der Industrie kaum noch», fasst er zusammen.<br />
Ein partnerschaftliches Verhältnis zum Kunden ist<br />
für Thomas Steiner sehr wichtig. Es geht darum,<br />
sich mit der Strategie des Kunden aus einanderzusetzen,<br />
seine Ideen aufzunehmen, um massgeschneiderte<br />
Lösungen zu entwickeln. Damit wächst<br />
man mit dem Erfolg des Kunden, schafft Vertrauen<br />
und kann von Beginn weg Entwicklungsumwege<br />
vermeiden.<br />
Trends im Kranbau<br />
Die sichtbarste Veränderung beim Kranbau<br />
ist die Topless-Bauweise, bei der keine Kranspitze<br />
mehr vorhanden ist. Die Frage der Leistung und<br />
der Geschwindigkeit sowie der Lasten ist eine Frage<br />
des Geldes, das man dafür bereit ist, auszugeben.<br />
Beim Kranhersteller geht der Trend hin zu einer möglichst<br />
billigen Herstellung, zu einfachen Lösungen,<br />
zu Busverbindungen, wo wenig Leistung benötigt<br />
wird, und zu kleinen Schaltschränken. Ein moderner<br />
Baukran arbeitet heute mit Frequenzumrichtern,<br />
mit intelligenten speicherprogrammierbaren Steuerungen,<br />
die Schützen schalten nur noch Steuerspannungen<br />
oder Bremsen. Doch dazu ist ein<br />
beachtlicher Software-Aufwand notwendig, da jeder<br />
Kran sich wieder anders verhält. Das Bremsverhalten<br />
und die Drehkräfte müssen programmseitig<br />
optimiert und auf das entsprechende Verhalten<br />
des Krans abgestimmt werden.<br />
«Nur ein langfristiges Denken<br />
führt für alle Partner zu<br />
befriedigenden Lösungen.»<br />
Thomas Steiner, Verkaufsingenieur, <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />
33
34<br />
Vorteil für Bauunternehmer<br />
Ein neuer Kran kostet zwischen 400 000 und<br />
1,2 MillionenFranken.FüreinenBauunternehmerlohnt<br />
es sich, einen Kran zu mieten. Sein Kapital ist<br />
nicht gebunden, und bereits bei der Offertenstellung<br />
für ein Bauprojekt weiss er exakt, mit welchen<br />
Kosten er rechnen muss. Es fallen keine Unterhalts-,<br />
Wartungs- und Wiederbeschaffungskosten<br />
an. Kurz, es herrscht eine klare Kostentransparenz<br />
für ein qualitativ und technisch hochstehendes Produkt.<br />
Durch die Möglichkeit, Kräne zu mieten, können<br />
auch grössere Projekte angenommen werden,<br />
beidenensonstdieKranflotteeinesUnternehmenszu<br />
klein wäre. Eine weitere kostenschonende Möglichkeit<br />
für Bauunternehmer besteht darin, den altenKraneinemRetrofitzuunterziehen.Damitlässtsich<br />
mit einem vertrauten Kran noch viele Jahre<br />
arbeiten. Zudem kostet dies die Hälfte eines neuen<br />
Krans. Das alles sind Vorteile, die nicht von der<br />
Hand zu weisen sind und die mehr und mehr von<br />
Bauunternehmern auch genutzt werden.<br />
Thomas Stebler, Leiter Elektrotechnik; André Kaufmann, Inhaber;<br />
Reto Leutwyler, Elektrotechnik; Thomas Kaufmann, Inhaber,<br />
alle Kaufmann Kranservice GmbH; Thomas Steiner, Verkaufsingenieur<br />
bei <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>
Automation<br />
Seit 1970 kümmert sich die KEBAG (Kehrichtbeseitigungs-AG)<br />
um die Entsorgung der Siedlungsabfälle<br />
im Schweizer Mittelland. Ihre VerbrennungsanlagenverarbeitendenKehrichtvon209Gemeindenaus<br />
den Kantonen Bern und Solothurn. Das Einzugsgebiet<br />
umfasst fast 500 000 Einwohner auf einer<br />
Flächevon1200 Quadratkilometer.SeitihrerGründung<br />
zeigt sich die KEBAG offen gegenüber Fragen<br />
des Umweltschutzes. Sie entwickelt ihre Prozesse<br />
und Verfahren ständig weiter, um aus dem Kehricht<br />
einen maximalen Anteil an wertvollen Rohstoffen<br />
zurückzugewinnen.<br />
Ehrgeiziges Projekt<br />
Im Jahre 2009 hat die Generalversammlung<br />
der KEBAG einem ehrgeizigen Projekt zugestimmt:<br />
Es geht um die Optimierung der Prozesse von<br />
Flugaschenbehandlung und um das Zink-Recycling.<br />
Das Projekt mit einem Investitionsvolumen<br />
von24,8 MillionenFrankenstehtkurzvordemAbschluss.<br />
Zugleich ist vorgesehen, die in den Verbrennungsöfen<br />
erzeugte thermische Energie noch<br />
besser zu verwerten, indem via Dampfturbinen<br />
elektrischer Strom erzeugt wird. Ein weiterer Anteil<br />
der Wärmeenergie wird im Rahmen der Erweiterung<br />
des Fernwärmenetzes genutzt. «Es handelt<br />
sich um ein Pilotprojekt in der Abfallbranche.<br />
Die Automatisierung wird komplett von <strong>Schneider</strong><br />
<strong>Electric</strong> überwacht und geleitet. Dabei kommen<br />
unterschiedlichste Produkte und zahlreiche Anwendungen<br />
und Prozesse zum Einsatz», bemerkt<br />
Hans Beck, Verkaufsingenieur bei <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>.<br />
<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong><br />
Im Dienste der Umwelt<br />
Pierre-Henri Badel, Ingenieur HTL und Fachjournalist BR SFJ<br />
Obschon sich die Mengen der in den Schweizer Kehrichtverbrennungsanlagen<br />
verarbeiteten Abfallstoffe in den letzten Jahren<br />
nicht wesentlich verändert haben, ist der Anteil an wiedergewonnenen<br />
Wertstoffen stetig gewachsen. In diese Richtung zeigt<br />
auch die aktuelle Erweiterung der Anlagen der KEBAG Zuchwil (SO).<br />
KEBAG Kehrichtbeseitigungs-AG<br />
Dieses Projekt zur Erweiterung der Recycling-<br />
Kapazitäten ist in der Schweiz einzigartig, da solche<br />
Installationen erstm<strong>als</strong> konzipiert wurden, insbesondere<br />
was die Grösse dieser Recycling-Anlage<br />
für Haus- und Industrieabfälle betrifft. Die Arbeiten<br />
zur Erweiterung der Kehrichtverbrennungsanlage<br />
wurden im März 2010 begonnen und sind nahezu<br />
abgeschlossen. Das von der KEBAG durchgeführte<br />
Projekt besteht aus einer Reihe von Verfahrensschritten,<br />
durch die pro Jahr etwa 350 Tonnen reinstes<br />
Zink aus der Flugasche der Kehrichtverbrennungsöfen<br />
zurückgewonnen werden. Die beim Ver-<br />
brennungsprozess mitgerissenen Partikel, die sogenannte<br />
Flugasche, wird im nachfolgenden DampfkesselundimElektrofilterabgeschiedenundenthält<br />
eine beträchtliche Menge Zink und weitere<br />
Metalle. Die für das Flugaschenrecycling erforderlichen<br />
Anlagen und Einrichtungen wurden in einem<br />
neuen Anbau des bereits existierenden Gebäudes<br />
installiert, in dem die ersten Stufen des Recycling-Prozesses<br />
der Verbrennungsrückstände<br />
stattfinden.ZudemwurdeeinLaboreingerichtet,das<br />
den komplexen chemischen Prozess überwacht<br />
und sicherstellt, dass die gesetzlichen Vorschriften<br />
eingehalten werden.<br />
«Wir arbeiten sehr effizient mit den<br />
verschiedenen Steuerungselementen;<br />
Ausfälle hatten wir sehr selten.»<br />
Markus Juchli, dipl. Chemiker HTL und Direktor der KEBAG<br />
Beteiligte Unternehmen<br />
> LeitTec AG, Bern,<br />
www.leittec.ch<br />
> KEBAG AG, Zuchwil (SO),<br />
www.kebag.ch<br />
> <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, Ittigen,<br />
www.schneider-electric.ch<br />
35
Automation<br />
36<br />
Komplexe chemische Prozesse<br />
Das Flurec-Verfahren besteht aus mehreren<br />
chemischen und physikalischen Prozessstufen zur<br />
Reinigung der Flugasche und zur Wiedergewinnung<br />
von reinstem Zink, die in einem neuen Anbau<br />
untergebracht sind. Das Verfahren nutzt die Flugasche<br />
<strong>als</strong> Rohstoffquelle und das bei der Rauchgasreinigung<br />
anfallende, stark saure Wasser (Quenchwasser)<br />
<strong>als</strong> Extraktionsmittel. In einem ersten Schritt<br />
wird die Flugasche mit dem sauren Quenchwasser,<br />
das bis zu 5 % Salzsäure enthält, gemischt. Dabei<br />
lösen sich die in der Flugasche enthaltenen<br />
Schwermetalle wie Zink, Blei, Cadmium und Kupfer<br />
auf. Die restliche, nicht gelöste Asche wird mit<br />
einemVakuumbandfilterabfiltriertundkannnachdiesem<br />
Reinigungsschritt zusammen mit der<br />
Schlacke aus der Verbrennung auf einer normalen<br />
Reaktordeponie abgelagert werden. Die gelösten<br />
Schwermetalle werden einer elektrochemischen<br />
Reaktion, der Zementierung, unterzogen. Durch<br />
Zugabe von feinem Zinkpulver fallen die edleren<br />
Metalle wie Cadmium, Blei und Kupfer metal-<br />
lischausundkönnenanschliessendabfiltriertwerden.<br />
Das Zink hingegen bleibt in Lösung. In einem<br />
weiteren Schritt wird das Zink mit Hilfe eines Komplexbildners,<br />
der in einem organischen Lösungsmittel<br />
gelöst ist, in mehreren Stufen selektiv extrahiert,<br />
um letzte unerwünschte Verunreinigungen<br />
abzutrennen. Durch eine Reextraktion mit Schwefelsäure<br />
geht das Zink <strong>als</strong> Zinksulfat wieder in die<br />
wässrige Phase. Aus dieser Lösung wird das Zink<br />
in einer Elektrolysezelle mit Gleichstrom <strong>als</strong> reinstes<br />
Zinkmetall zurückgewonnen. Zusätzlich wird das<br />
zur Stickoxidreduktion im Verbrennungsprozess<br />
im Überschuss zugegebene Ammoniak durch ein<br />
Ausstrippen mit Dampf zurückgewonnen.<br />
Behandlung der Abwässer<br />
In der neuen Anlage wird der pH-Wert der ammoniakhaltigen<br />
Abwässer durch Zugabe von<br />
Salzsäure auf einen pH-Wert zwischen 9 und 11<br />
gebracht. Dies führt zur Bildung von Gips und<br />
Metallrückständen, welche wiederum abgetrennt<br />
werdenmüssen.DieAbwässerwerdenfiltriertund<br />
die Rückstände recycliert, indem diese erneut<br />
den Verbrennungsöfen zugeführt oder nach der<br />
Trocknung auf Abfalldeponien gelagert werden. Der<br />
Grossteil der Stoffe wird allerdings weiterverkauft<br />
oder von Rohstoffhändlern übernommen.<br />
Zufriedenheit auf der ganzen Linie<br />
Der beschriebene Prozess wird mit fünf Modicon-Quantum-Automatisierungsinseln<br />
von <strong>Schneider</strong><br />
<strong>Electric</strong> geregelt, gesteuert und überwacht. Für eine<br />
optimale Verfügbarkeit sind die Steuerungen über<br />
einen optischen Ring (Modbus TCP) miteinander<br />
und mit den redundanten PLS-Servern verbunden.<br />
Für die Signalerfassung respektive -ausgabe werden<br />
dezentrale I / O-Einheiten des Typs Advantys<br />
verwendet. Diese wurden in dezentrale Schränke,<br />
welche im Prozess aufgestellt sind, oder direkt im<br />
MCC eingebaut. So wie die Prozessstationen sind<br />
die I / O-Einheiten mit einem optischen Ring untereinander<br />
und mit der Prozessstation verbunden.<br />
Bei der Projektabwicklung wurde grosser Wert auf<br />
Standardisierung gelegt, damit in der ganzen Anlage<br />
eine identische Automatisierung garantiert werdenkann.«Wirarbeitensehreffizientmitdenverschiedenen<br />
Steuerungselementen; Ausfälle hatten<br />
wir sehr selten», freut sich Markus Juchli, dipl.<br />
Chemiker HTL und Direktor der KEBAG.
<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong><br />
KEBAG Kehrichtbeseitigungs-AG<br />
Jörg Boltshauser, Verkauf und Konzepte, LeitTec AG;<br />
Ernst Wenk, Projektleiter, LeitTec AG; Markus Juchli,<br />
Direktor, KEBAG KehrichtbeseitigungsAG; Hans Beck,<br />
Verkaufsingenieur, <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />
Eingesetzte <strong>Schneider</strong><br />
<strong>Electric</strong>-Produkte<br />
> SPS Modicon Quantum<br />
> Dezentrale E/A System<br />
Advantys STB<br />
> Netzwerkkomponenten<br />
Ethernet Connexium<br />
> Programmiersoftware<br />
Unity Pro XL<br />
LeitTec AG<br />
Die 1997 gegründete LeitTec AG, eine Firma für Prozessautomation<br />
mit Hauptsitz in Bern mit insgesamt 18 Ingenieuren<br />
und Technikern. Die Kernkompetenz liegt in der Realisierung<br />
von leittechnischen Anlagen mit den benötigten Netzwerken,<br />
wobei seit einigen Jahren auch Projekte <strong>als</strong> «EMSR-Generalunternehmung»<br />
realisiert werden. Massgeschneiderter Service<br />
und Support gehören ebenfalls zu den angebotenen Dienstleistungen.<br />
Spezialisiert ist die LeitTec AG auf die Branchen<br />
Kraftwerke, Abfallbehandlung, Energieversorgung, thermische<br />
Systeme, Gebäudetechnik im Bereich Pharma und die Automatisierung<br />
von Produktionsprozessen.<br />
37
Automation<br />
47 Tunnels und 1700 Kilometer<br />
Strassen in Graubünden<br />
permanent unter Kontrolle<br />
Christian Bernhart, Wissenschaftsjournalist lic. phil. I<br />
Im gebirgigen Bündnerland, dem grössten Schweizer Kanton, haben das Tiefbauamt<br />
und die Kantonspolizei den permanenten Überblick über ihr Strassennetz von<br />
1700 Kilometern und 47 Tunneln. Das Leitsystem CitectSCADA von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />
ermöglicht diese permanente Kontrolle über rund 250 000 Datenpunkte.<br />
Die ausserordentlichen Vorteile des eingesetzten<br />
Leitsystems stechen dem Autofahrer sogleich<br />
ins Auge. Über Internet, Smartphone oder SMS<br />
kann er sich aktuell und detailliert über den Strassenzustand<br />
im ganzen Kanton Graubünden informieren.<br />
Diese Dienstleistung ist in der Schweiz<br />
einmalig. Und einmalig aktuell, denn die Meldungen<br />
kommen nicht über den Umweg eines Dienstleisters,<br />
sondern direkt von den jenigen, die die Strasse<br />
unterhalten und kontrollieren: vom Tiefbauamt und<br />
der Kantonspolizei. Die enge Zusammenarbeit in Unterhalt<br />
und Überwachung – inklusive Internet- Anbindung<br />
(www.strassen.gr.ch) ermöglicht CitectSCADA.<br />
Es ist ein Leitsystem, in das sowohl das Tunnel-<br />
wie auch das Verkehrsleitsystem integriert sind und<br />
zwar so, dass die Daten aller Subsysteme in Sekundenschnelle<br />
aufdatiert werden und auf den Bildschirmen<br />
der Kontrollzentren des Tiefbauamts und der<br />
Kantonspolizei abrufbar sind. Auch der unbedarfte<br />
Autofahrerprofitiertdavon.JenerFamilienvaterbeispielsweise,<br />
der winters mit Kind und Kegel spontan<br />
losfährt in der Hoffnung auf erholsame Ferientage<br />
im Engadin. In seiner Sehnsucht nach Sonne<br />
hat er verdrängt, dass sein betagtes Auto längst<br />
eines Services bedürfte und immer noch auf Sommerreifen<br />
rollt. In Landquart hätte er stutzig werden<br />
sollen. Wegen heftigen Schneefalls in Bivio hatte<br />
eben das Tiefbauamt über die zentrale Leitstelle<br />
das Strassenzustandssignal mit der obligatorischen<br />
Winterbereifung auf der Julier-Route aktualisiert.<br />
Dichter Verkehr, glitschige Strassen und Störgeräusche<br />
im Motor setzen dem Familienvater zu.<br />
<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong><br />
Tiefbauamt Graubünden<br />
Kurz nach Thusis im Silstunnel schiesst ihm das<br />
Blut in den Kopf: Stinkiger Rauch bläst vom Kühler<br />
her gegen die Windschutzscheibe, die beiden<br />
Kinder kreischen und zeigen auf die SOS-Nische.<br />
Hier parkiert er den Wagen, steigt aus und behändigt<br />
den Handfeuerlöscher. Dies löst umgehend<br />
eine Meldung im Leitsystem an das Tiefbauamt<br />
und die Kantonspolizei aus. Das System hat auf den<br />
Bildschirmen der Kontrollzentren die SOS-Nische<br />
mit Standortangabe eingeblendet. Die Rauchmessungen<br />
im Tunnel haben automatisch die Lüftung<br />
hochgedreht. Von der Zentrale aus schaltet die<br />
Polizei die Tunnelblinkanlage ein und teilt dem Vater<br />
über die Notsprechanlage mit, dass die Hilfe bereits<br />
unterwegs ist. Wenige Minuten später trifft der<br />
Streifenwagen der Kantonspolizei vor Ort ein.<br />
Guido Giovanoli, Leiter der Leittechnik des Tiefbauamts,<br />
führt in der Leitzentrale in Thusis am Bildschirm<br />
vor, wie er Rückmeldungen sowohl über die<br />
verschiedenen Tunnelsysteme – Beleuchtung,<br />
Ventilation, Brandmeldeanlage, Fluchtstollen, Verkehrsanlage,<br />
Wasserversorgung und Gebäudetechnik<br />
– wie auch über den Strassenzustand, die<br />
Strassensicherheit und den Strassenunterhalt in<br />
Realtime abrufen kann. Und erläutert: «Was dieses<br />
Leitsystem auszeichnet, sind die Geschwindigkeit<br />
und die hohe Verfügbarkeit (Redundanz über mehrere<br />
Ebenen). Es hilft uns auch, Entwicklungs- und<br />
Integrationszeitenzusparen.»DieZulieferfirmenerhalten<br />
jeweils dazu eine Bibliothek der Tiefbauamt-<br />
Umgebung, die es ihnen erlaubt, ihre zu erstellende<br />
Applikation ins Leitsystem einzubinden. Daraus,<br />
Novitas Elektronik AG<br />
Die Schweizer Firma Novitas<br />
Elektronik AG mit Sitz in Hinwil<br />
ist seit 1985 in der Industrieautomation<br />
sowohl im Bereich<br />
der Hardware wie auch der<br />
Software tätig. Seit 1994 betreut<br />
sie in der Schweiz das<br />
CitectSCADA-Leitsystem. Dazu<br />
gehören heute weitere zehn Automationssysteme,<br />
mit Schwergewicht<br />
Kundenservice. Hier<br />
bieten die sieben Mitarbeiter der<br />
Novitas nebst Vertrieb auch die<br />
Beratung, Schulung und technische<br />
Unterstützung an.<br />
39
40<br />
Kurt Wyss, <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, Verkaufs ingenieur Industrie Endkunden<br />
und Systemanlagen; Iwan Lörtscher, <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, Verkaufsleiter<br />
Industrie Endkunden und Systemanlagen; Guido Giovanoli, Tiefbauamt<br />
Graubünden, Leiter Leittechnik; Rico Colombo, Novitas Elektronik,<br />
Geschäftsführer
Automation<br />
so Giovanoli, folgt ein weiterer Vorteil: «Auf diese<br />
Weise sind das Erscheinungsbild und die Bedienerebene<br />
immer gleich, und wir brauchen dadurch<br />
viel weniger technische Schnittstellen. Dies ist<br />
einer der Gründe, weshalb das System letztlich so<br />
schnell ist.» Novitas-Geschäftsführer Rico Colombo,<br />
der <strong>als</strong> Partner von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> das<br />
Citect SCADA-Leitsystem in enger Zusammenarbeit<br />
mit dem Integrator ACG und mit Guido Giovanoli<br />
konzipiert hat, erinnert sich: «Die Performance war<br />
eine wichtige Vorgabe. In maximal zwei Sekunden<br />
sollte der Zugriff auf jede Seite möglich sein.<br />
Darüber hinaus musste das Leitsystem sicher sein<br />
und eine saubere Client-Server-Architektur mit<br />
redundantem Aufbau und Rückverfolgbarkeit aufweisen.»<br />
Entscheidend für die Wahl des Leitsystems<br />
von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> war, dass Diplom-<br />
Techniker Giovanoli dank seiner breiten Erfahrung<br />
in der Industrieautomation erkannte, dass die<br />
Tunneleinrichtungen und deren Applikation einzeln<br />
aufeinander abzustimmen sind und es deshalb<br />
nicht einer Sonderlösung bedarf. Zuvor hatte das<br />
Tiefbauamt beim Aufarbeiten des Millennium-Problems<br />
festgestellt, dass ihre breite Produktepalette<br />
mit den jeweiligen Leitsystemen künftig kaum<br />
mehr zu unterhalten war. Im Hinblick auf Tunnelerneuerungen<br />
lief die Suche nach einer neuen<br />
Strategie. Bei der Evaluation des Leitsystems gelangte<br />
Giovanoli mittels Marktanalyse und Erfahrungen<br />
zur Erkenntnis, dass unter den gegebenen<br />
Umständen Citect am Besten in der Lage ist, die<br />
erforderlich grossen Mengen von Datenpunkten in<br />
Windows-Umgebung zu verarbeiten wie auch mit<br />
geeigneter Schnittstelle verschiedene Produkte anzusteuern.<br />
In der Wartungskaverne des Silstunnels<br />
zeigt Giovanoli vor Ort, dass verschiedene Steuerungen,<br />
wie die Rauchdispositionsmessung und<br />
die Brandmeldeanlagen, auch mit Citect kommunizieren.<br />
Genau diese Offenheit zeichnet das Citect<br />
aus. In einem ersten Schritt rüstete das Tiefbauamt<br />
vier Tunnels, die nicht mehr Millennium-tüchtig<br />
wa ren, mit dem CitectSCADA-Leitsystem aus, danach<br />
erarbeitete Systemvertreter Colombo mit<br />
dem Tiefbauamt in einem Workshop den adäquaten<br />
Grundaufbau, um sukzessive alle Tunnels<br />
und Strassen ins Leitsystem einzubinden. Die Grundstruktur<br />
des Leitsystems ermöglichte es dem<br />
<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong><br />
Tiefbauamt Graubünden<br />
Tiefbauamt, die Applikation in kleinere Teilprojekte<br />
aufzuspalten, während das Leitsystem Objekte<br />
wie Pop-ups, Bildschirmmasken und das Navigationskonzept<br />
vorgab. Ohne Webservertechnik könnennunverschiedeneSystemeaufeinerOberfläche<br />
zugeschaltet werden. Die Architektur garantiert<br />
zudem die maximale Informationsverfügbarkeit<br />
mit einem SCADA-Server in jedem Tunnel und mit<br />
einem Sekundär-Server im Hauptkontrollsystem.<br />
FallsdasNetzwerkofflinegeht,istdieTunnelüberwachung<br />
vor Ort über dessen Server gewährleistet.<br />
Ausschreibungen konnte man gezielt auf<br />
bewährte Produkte fokussieren. So kann der Kanton<br />
Graubünden beispielsweise den geeignetsten<br />
Beleuchtungssensor ausprogrammieren, ihn für<br />
die nächsten 40 Tunnels vorgeben und einen<br />
lokalen Anbieter für den guten Support suchen.<br />
«Damit haben wir massiv Kosten gespart», zeigt<br />
sich Giovanoli erfreut und nennt <strong>als</strong> weiteren Vorzug<br />
die relativ einfache Migration beim Generationenwechsel.<br />
Dieser verursache heute bei unterschiedlichen<br />
Leitsystemen nahezu unüberwindbare Probleme,<br />
bei Citect sei er jedoch einfach, weil nur ein<br />
Testlauf nötig ist. Und hier kann er sich auf die gute<br />
Zusammenarbeit mit den Partnern von <strong>Schneider</strong><br />
<strong>Electric</strong> verlassen. «Es ist ein Geben und Nehmen»,<br />
gibt sich Rico Colombo bescheiden. Giovanoli<br />
jedoch ergänzt: «Das Wesentliche ist nicht nur das<br />
offene System von CitectSCADA, sondern ebenso,<br />
dass wir mit den Partnern auch offen umgehen<br />
undimmerLösungenfinden.» <br />
Die Systemlösung<br />
von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />
beinhaltet<br />
> Visualisierungs- und Kontrollsystem<br />
CitectSCADA<br />
> 250 000 Realtime-Variablen<br />
> 110 000 Alarme<br />
> 5640 Historische Trends<br />
(alle mit Auflösung 2 Sek.)<br />
> 26 CitectSCADA Clients<br />
> 68 CitectSCADA Server<br />
> 250 E/A-Peripherien<br />
> 50 000 Physikalische E/A<br />
> Protokolle MelsecQ,<br />
Modnet, SNMPII, Melsecnet,<br />
Siemens S7, OPC<br />
> 722 Grafische Seiten<br />
Hauptbeteiligte<br />
Unternehmen<br />
> ACG Autocom Grischa AG,<br />
Chur, www.acg-swiss.ch<br />
> Novitas Elektronik AG, Hinwil,<br />
www.novitas.ch<br />
> <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, Ittigen,<br />
www.schneider-electric.ch<br />
«Das Wesentliche ist nicht nur das<br />
offene System von CitectSCADA,<br />
sondern ebenso, dass wir mit den<br />
Partnern auch offen umgehen und<br />
immer Lösungen finden.»<br />
Guido Giovanoli, Tiefbauamt Graubünden, Leiter Leittechnik<br />
41
Knuspriges Brot –<br />
auch in Zukunft gesichert<br />
Hannes Gysling, dipl. Ing. ETH<br />
42<br />
Der Inhaber der Bäckerei Steiner in Wetzikon ZH beweist,<br />
dass Tradition und Innovation sich keineswegs im Wege stehen,<br />
im Gegenteil. In diesem Jahr wurde der Hauptsitz erneut<br />
ausgebaut – eine gute Gelegenheit, die Energieverteilung auf<br />
den neusten Stand zu bringen.<br />
EswarArminPfiffner,Geschäftsführerder<br />
Firma De Boni Elektro AG, Hinwil, und Verantwortlicher<br />
für die elektrischen Installationen bei der<br />
Bäckerei Steiner, der Bernhard und Marco Steiner<br />
darauf aufmerksam machte, dass längere Produktionsausfälle<br />
entstehen könnten, wenn die<br />
Energieverteilung nicht erneuert würde. In der<br />
Stromverteilungsanlage waren nämlich teilweise<br />
noch Produkte aus dem Jahre 1940 eingebaut,<br />
wofür heute kaum noch Ersatzteile erhältlich sind.<br />
Zudem war die Belastung des bestehenden<br />
Stromnetzes weitgehend erreicht, was dringend<br />
eine Erweiterung erforderte.<br />
Bewährtes behalten und Neues entwickeln<br />
Mit einer bewunderungswürdigen Dynamik<br />
setzt die Familie Steiner nun schon in vierter Generation<br />
wegweisende Impulse, verändert ihr Geschäft<br />
laufend, der Zeit immer ein bisschen voraus.<br />
Vor 75 Jahren nahm die erfolgreiche Geschichte<br />
des Familienunternehmens Bäckerei Steiner ihren<br />
Anfang. Der Gründer Albrecht Steiner buk seine<br />
ersten Brote noch in der engen Backstube in Hinwil.<br />
Bedingt durch seinen frühen Tod musste der<br />
Sohn Bernhard das Geschäft durch die schwierigen<br />
Kriegsjahre führen. Im Jahr 1952 heiratete er seine<br />
Frau Edeltrud, die drei Kinder zur Welt brachte. Ab<br />
dem Jahre 1958 vergrösserte sich der Betrieb<br />
stetig. Ein gewaltiger Entwicklungsschub erfolgte,<br />
<strong>als</strong> Bernhard Junior 1979 die Meisterprüfung <strong>als</strong><br />
Bäcker-Konditor mit Auszeichnung bestand. Bereits<br />
ein Jahr später übernahm er das Geschäft von<br />
seinen Eltern. Im Jahr 1983 heiratete er seine Frau<br />
Monika, eine gelernte Bäckerin-Konditorin. Die beiden<br />
haben vier Kinder: Fabienne, Marco, Francesca<br />
und Alexandra. Bereits im November 1993 strebte<br />
Bernhard Junior nach einer neuen Herausforderung<br />
und eröffnete die erste Filiale in Grüt. Aus der
Energie<br />
1936 gegründeten Bäckerei ist inzwischen ein<br />
verzweigtes Unternehmen mit zwölf Filialen und<br />
Cafés im Zürcher Oberland sowie an der Goldküste<br />
entstanden. Zurzeit beschäftigt die Firma<br />
Steiner über 270 Mitarbeitende. Die vierte Generation<br />
wirkt bereits tatkräftig mit: Marco <strong>als</strong> Bäcker-<br />
Konditor und ausgebildeter Technischer Kaufmann<br />
führt den Hauptbetrieb zusammen mit seinem Vater<br />
in Wetzikon. Fabienne ist verantwortlich für den<br />
kaufmännischen Ablauf, Francesca leitet die Filiale<br />
in Männedorf und Alexandra die Konditorei in<br />
Wetzikon.DieEhefrau,Monika,istsieben Tage<br />
die Woche im Betrieb tätig, leitet die Abteilung<br />
Päckli-Atelier und ist die gute Seele des Familienunternehmens.<br />
Ebenfalls bei ihrer Arbeit noch<br />
anzutreffen ist die 79-jährige Grossmutter Edeltrud<br />
in der Filiale Hinwil.<br />
Wenn erneuern – dann mit Weitsicht<br />
Der Entscheid von Seiten Steiners für eine<br />
grundlegende Erneuerung der gesamten Stromverteilungsanlage<br />
war schnell gefällt, und die<br />
Vorbereitungsarbeiten konnten rasch an die Hand<br />
genommen werden. «Wir tragen gegenüber dem<br />
Kunden eine enorme Verantwortung, denn jede<br />
Verzögerung könnte zu teuren Produktionsausfällenführen»,gibtArminPfiffnerzubedenken.Alsowurden<br />
für dieses Projekt Partner gesucht, auf die<br />
man sich absolut verlassen konnte. Einer dieser<br />
Partner war die Firma oswald electric ag, Netstal.<br />
Das Unternehmen weist eine breite Erfahrung<br />
in der Planung und dem Bau von anspruchsvollen<br />
Energieverteilungsanlagen auf. Als zweiter Partner<br />
stiess über die oswald electric ag schliesslich noch<br />
<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> dazu, die sämtliche entsprechenden<br />
Komponenten für die Erneuerung lieferte.<br />
Im zweiten Schritt wurden für die Erweiterung des<br />
Hauptsitzes um rund 800 m 2 Stromschienen von<br />
<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> eingebaut. Diese ermöglichen<br />
mitdreiodervierEinspeisungeneineflexibleundunkomplizierte<br />
Platzierung von neuen Maschinen.<br />
Abgangskästen mit immunisierten FI / LS-Schutzgeräten<br />
<strong>als</strong> Vorsicherung der eingebauten Steckdosen<br />
erlauben es, schnell auf verändernde Bedürfnisse<br />
im betrieblichen Ablauf zu reagieren. Die<br />
sichere Abdichtung gegen Mehlstaub ist ein weiterer<br />
Pluspunkt dieses Produkts. Dazu lassen sich<br />
die Geräte schnell und einfach auswechseln.<br />
<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong><br />
Bäckerei Steiner<br />
De Boni Elektro AG<br />
Die Firma De Boni Elektro AG wurde 1972 unter dem Firmennamen<br />
De Boni + Mahler AG in Hinwil gegründet, 1986<br />
erfolgte die Namensänderung zu De Boni Elektro AG. Seit 2009<br />
sind Brigitte De Boni und Armin Pfiffner Mehrheitsaktionäre<br />
des Unternehmens. Die De Boni Elektro AG beschäftigt rund<br />
50 Mitarbeitende und Lernende. Das Unternehmen befasst<br />
sich mit der Erstellung von elektrischen Anlagen sowie der<br />
Ausführung von Telefon- und Schwachstromanlagen, von<br />
Telecom-Anlagen und universellen Gebäudeverkabelungen,<br />
von Reparaturservice und Unterhaltsarbeiten bei Privatkunden<br />
sowie Industrie- und Grossverteilern. Mittels CAD werden auch<br />
Planungsaufträge ausgeführt.<br />
oswald electric ag<br />
Die oswald electric ag ist ein<br />
führendes Unternehmen mit Sitz<br />
im Glarnerland. Seit über 25 Jahren<br />
profitieren unsere Kunden<br />
von qualitativ hochwertigen<br />
Anlagen und lösungsorientierten<br />
Dienstleistungen in der Niederspannungstechnik.<br />
Die oswald<br />
electric ag beschäftigt rund<br />
18 Mitarbeitende und Lernende.<br />
Dank motivierten Mitarbeitern,<br />
modernster Infrastruktur und<br />
starken Partnern sind wir in<br />
der Lage, Schaltgerätekombinationen<br />
für verschiedenste<br />
Anwendungen in der Energie,<br />
Steuerungs- und Automatisierungstechnik<br />
zu planen, zu<br />
fertigen und zu installieren.<br />
43
Energie<br />
Beteiligte Unternehmen<br />
> De Boni Elektro AG, Hinwil,<br />
www.deboni-elektro.ch<br />
> oswald electric ag, Netstal,<br />
www.oswald-electric.ch<br />
> <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, Ittigen,<br />
www.schneider-electric.ch<br />
Eingesetzte <strong>Schneider</strong><br />
<strong>Electric</strong>-Produkte<br />
> Schaltschränke Prisma P<br />
> Offene Leistungsschalter<br />
Typ Masterpact NT16<br />
> Sicherungs-Lasttrennleisten<br />
Fupact<br />
> Sicherungs-Lasttrennleisten<br />
ISFT/ISFL<br />
> Lasttrennschalter<br />
Interpact INV 1250<br />
> Leitungsschutzschalter<br />
Multi9 NG125<br />
> Stromschiene Canalis<br />
N250 A, Typ KSA250<br />
> Diverse Abgangskästen<br />
Canalis auf<br />
Stromschiene 63 A<br />
> Fehlerstromschutz schalter<br />
Multi9, Klasse «siE»<br />
44<br />
«Wer ein Unternehmen bereits über 14 Jahre<br />
betreut, darf nicht bloss Ratschläge erteilen,<br />
sondern trägt auch eine gewisse Verantwortung<br />
gegenüber dem Kunden.»<br />
Armin Pfiffner, Geschäftsführer, De Boni Elektro AG<br />
Reibungsloses Zusammenspiel notwendig<br />
Wie zentral eine sorgfältige Planung und die<br />
richtige Wahl der Partner bei der Umsetzung<br />
dieses Vorhabens ist, zeigt sich unter anderem<br />
in der äusserst knapp bemessenen Zeit, in der<br />
die alte Anlage demontiert und die neue Stromversorgungsanlage<br />
wieder installiert werden<br />
musste: Der Betrieb lief am Samstag bis 18 Uhr,<br />
und bereits um Mitternacht mussten die ersten<br />
Öfen wieder eingeschaltet werden, denn um 2 Uhr<br />
erschienen die ersten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
für die Frühschicht. In diesem engen Zeitfenster<br />
musste jeder der Partner seine Aufgabe<br />
einwandfrei erfüllen. Für Beat Oswald, Inhaber der<br />
oswald electric ag, stellten die engen Platzverhältnisse<br />
eine grosse Herausforderung dar. Für<br />
Thomas Elmer, techni scher Leiter der oswald<br />
electric ag, spielte die kurze Zeit für den Umbau<br />
eine entscheidende Rolle. «Bei diesem kleinen<br />
Zeitfenster von knapp sechs Stunden musste einfach<br />
alles passen, und jede Kupfer schiene musste<br />
richtig sitzen», bemerkt Thomas Elmer. Einen<br />
grossen Vorteil bei einer so heiklen Aufgabe sieht<br />
Thomas Elmer darin, dass er bereits seit vielen<br />
Jahren mit den Mitarbeitern von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />
in ständigem Kontakt steht. In den entscheidenden<br />
Phasen stehen ihm die Mit arbeiter vom technischen<br />
Support hilfreich zur Seite. Für Stephan<br />
Kalberer, Verkaufsingenieur von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>,<br />
bestand die grösste Herausforderung im schnellen<br />
Umsetzen der gestellten Anforderungen. Es nützt<br />
nichts, wenn genaue Zeichnungen vorliegen, aber<br />
die Lieferung der Kom ponenten verspätet erfolgt»,<br />
gibt Stephan Kalberer zu bedenken und fügt an:<br />
«Das Lager in Ittigen, wo man sofort bestellen, allenfalls<br />
auch etwas retournieren kann, wird von der<br />
Kundschaft sehr geschätzt, und die schnelle Lieferung<br />
der bestellten Waren wird von ihnen honoriert.»<br />
Das Zusammenspiel zwischen den einzelnen<br />
PartnerunternehmenistfürArminPfiffnereinzentraler<br />
Faktor: «Wenn ein einziger nicht zuverlässig<br />
mit spielt, dann kippt das Ganze. Und in diese Kette<br />
gehört auch der Logistikmitarbeiter bei <strong>Schneider</strong><br />
<strong>Electric</strong>.»<br />
Worauf es ankommt<br />
Auch ein Um- und Erweiterungsbau, wie beispielsweise<br />
der Einbau einer neuen Energieverteilungsanlage,<br />
darf keine Störung im Betriebsablauf<br />
hervorrufen. «Wir sind auf die qualitativ guten Fachkenntnisse<br />
und die Beratung sowie das verwendete<br />
Material der Partnerunternehmen angewiesen»,<br />
betont Marco Steiner und fügt an, «es muss einfach<br />
allesfunktionieren.»ImBetriebwirdfast24 Stunden<br />
pro Tag, sieben Tage in der Woche gearbeitet.<br />
Die Verfügbarkeit der Energieversorgung ist eine<br />
zent rale Forderung. So sorgt eine Notstromversorgungsanlage<br />
dafür, dass auch bei einem nächtlichen<br />
Netzausfall am Morgen die Brote ausgeliefert<br />
werden können. Der Gärungsprozess kann nicht<br />
einfach gestoppt werden, wenn die Backöfen nicht<br />
aufgeheizt werden können. Mit dem bestehenden<br />
Dieselgenerator kann ein Notbetrieb aufrechterhalten<br />
werden, wobei mit den entsprechenden Leistungsschaltern<br />
eine Synchronisierung mit dem<br />
Netz erfolgt.
<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong><br />
Bäckerei Steiner<br />
Marco Steiner, Geschäftsführer der Bäckerei<br />
Steiner; Stephan Kalberer, Verkaufsingenieur<br />
bei <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>; Beat Oswald, Inhaber<br />
der oswald electric ag; Thomas Elmer, Leiter<br />
Technik und Geschäftsführer der oswald<br />
electric ag<br />
45
Energie<br />
Syngenta – Projekt in Rekordzeit<br />
schlüsselfertig<br />
Pierre-Henri Badel, Ingenieur HTL und Fachjournalist BR SFJ<br />
Im Juli 2008 startete das Chemieunternehmen Syngenta ein ehrgeiziges<br />
Projekt: die weltweite Ausdehnung ihrer Produktionskapazitäten. Dieses Vorhaben<br />
betraf auch den Sitz in Monthey, wo ein neues Gebäude zur Produktion von<br />
Pflanzenschutzmitteln errichtet werden sollte. <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> wurde beauftragt,<br />
die Steuer- und Energieverteilungs-Einrichtungen des Gebäudes zu liefern.<br />
46<br />
Das neue Fabrikgebäude 399 auf dem Gelände<br />
der Syngenta in Monthey (VS) wurde in Rekord-<br />
zeit errichtet: 2008 die Entscheidung, 2009 der Baubeginn,<br />
Mai 2010 die Einweihung. Syngenta investierte<br />
etwa 100 Millionen Franken in das ehrgeizige<br />
Projekt. Die Firmen Bühler Engineering SA und<br />
Bühler <strong>Electric</strong>ité SA in Monthey wurden <strong>als</strong> Generalunternehmer<br />
beauftragt. Ihr oblagen Planung und<br />
Realisierung der gesamten Versorgungseinrichtungen,<br />
der Verteilungsanlagen und der elektrischen<br />
Infrastruktur in diesem Gebäude. Da dieses Projekt<br />
in relativ kurzer Zeit realisiert werden sollte, stellte<br />
dies für alle Beteiligten eine enorme Herausforderung<br />
dar:BeieinerGrundflächevon1000Quadratmeternund<br />
einer Höhe von 20 Metern betrug das Bauvolumen<br />
immerhin 20 000 Kubikmeter. Terminierung<br />
und Arbeiten waren daher zwischen den verschiedenen<br />
Akteuren sorgfältig zu koordinieren, umso<br />
mehr,<strong>als</strong>diesehäufigparallelaufdengleichenBaustellen<br />
intervenierten. Abgesehen von einigen unvorhersehbaren<br />
Zwischenfällen wurden die Arbeiten<br />
zur vollen Zufriedenheit des Bauherrn beendet.<br />
Verlässlichkeit in der Ausführung<br />
«Seit nunmehr 25 Jahren errichtet die Firma<br />
Bühler Bauwerke im Industriegebiet von Monthey.<br />
Zum ersten Mal mussten wir allerdings unter solchem<br />
Zeitdruck arbeiten. Noch während der Planungs-<br />
und Genehmigungsphase der elektrischen<br />
Installationen mussten parallel dazu die mechanischen<br />
Arbeiten geleitet werden», unterstreicht<br />
Jean-Marie Rouiller, Ingenieur ETS-IG und Direktor<br />
der Bühler Engineering SA. Dank der langjähri -<br />
gen Erfahrung, der ausserordentlichen Fachkompetenz<br />
der Firma Bühler und der extrem knappen<br />
Terminierung dieses Projektes erteilte die Direktion<br />
der Syngenta der Firma Bühler den Auftrag für<br />
das Gesamtkonzept und die Realisierung der elektrischen<br />
Versorgungsanlagen. Bühler entwarf ein<br />
neues Konzept, basierend auf Material der <strong>Schneider</strong><br />
<strong>Electric</strong> AG. Das Konzept umfasst 39 Frequenzumrichter<br />
Altivar – von 1,5 bis 400 kW – sowie 250<br />
steckbare Motorabgänge TeSys U in Prisma-Schaltschränken<br />
zur Steuerung von Motoren und der Tore,<br />
die den Durchsatz von Komponenten bei chemischen<br />
Prozessen steuern; sie werden ebenfalls bei<br />
der Kälteer zeugung eingesetzt. Die Kommunikation<br />
zwischen den Sensoren, den verschiedenen<br />
Steuerelementen und den Frequenzumrichtern<br />
erfolgtübereinProfibusNetz.<br />
Klares Konzept und bewährte Produkte<br />
Zur Versorgung mit Mittelspannung wurden im<br />
Gebäude 399 drei Transformatoren der Leistungsklasse<br />
1600 kVA installiert. Die Vakuum-Leistungsschalter<br />
Felder MS-SM6-24 kV sind ausgerüstet<br />
mit Schutzrelais Sepam. Die Speisung der Schaltschränke<br />
und die Verteilung erfolgen über das<br />
Schienenverteilersystem Canalis. Im angrenzenden<br />
Raumbefindensich70Schaltschränke,indenendie<br />
gesamte elektromechanische Einrichtung in<br />
neuerGruppierunguntergebrachtist.Hierbefinden
<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong> Syngenta Crop Protection Monthey SA<br />
Beteiligte Unternehmen<br />
> Bühler Entreprises,<br />
Monthey, www.bem.ch<br />
> <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, Ittigen,<br />
www.schneider-electric.ch<br />
Olivier Bourlès, Verkaufsingenieur,<br />
<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>;<br />
Jean-Marie Rouiller, Direktor,<br />
Bühler Engineering SA;<br />
Maurice Seydoux, Verkaufsingenieur,<br />
<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />
Bühler Entreprises,<br />
Monthey<br />
Die Firma Bühler Entreprises<br />
wurde 1982 gegründet<br />
und verfügt über eine<br />
ISO-Zertifizierung aus dem<br />
Jahre 2010. Sie besteht<br />
organisatorisch aus zwei<br />
Unternehmen: einerseits der<br />
Bühler Engineering SA mit<br />
8 Beschäftigten und andererseits<br />
der Bühler <strong>Electric</strong>ité<br />
SA mit 52 Mitarbeitenden.<br />
Während das Ingenieurbüro<br />
Bühler Engineering SA sich<br />
mit Konzeptionierung und<br />
Projektplanung in den Sektoren<br />
Elektrotechnik und Automation<br />
befasst, produziert<br />
Bühler <strong>Electric</strong>ité SA unter<br />
anderem Schaltschränke<br />
und Steuerpulte, installiert<br />
elektrische Anlagen und<br />
leistet Unterhaltsarbeiten.<br />
Ausführliche Informationen<br />
über die Produktions- und<br />
Leistungspalette von Groupe<br />
Bühler finden Sie auf der<br />
Firmenwebsite.<br />
47
Energie<br />
48<br />
Eingesetzte <strong>Schneider</strong><br />
<strong>Electric</strong>-Produkte<br />
> Trockentransformatoren Trihal<br />
1600 KVA<br />
> Modulare Mittelspannungsanlage<br />
mit Schutzrelais<br />
Sepam T20<br />
> Schaltschränke Prisma P<br />
> Leistungsschalter Compact NSX<br />
> Leistungsschalter<br />
Masterpact NW<br />
> Motorabgänge TeSys U<br />
> Dezentrale E/A Advantys STB<br />
> Frequenzumrichter Altivar 71<br />
sich Steuerung, Verteilung und Geschwindigkeitsregelung<br />
der Motoren. Die Schaltschränke sind<br />
untereinander durch im Zwischenboden verlegte<br />
Kabel verbunden. «Für dieses Projekt waren Vorstudien<br />
notwendig, es sollte schlüsselfertig übergeben<br />
werden. Den Auftrag erhielt unser Partnerunternehmen,<br />
die Groupe BEM, das die Konzepte<br />
erstellte und nach Prüfung und Genehmigung<br />
durch Cimo die Installationen realisierte», betont<br />
Maurice Seydoux, Verkaufsingenieur OEM / Industrie<br />
bei <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>.<br />
Sicherheit, die jeder Prüfung standhält<br />
Insgesamt wurden mehr <strong>als</strong> 2500 Ingenieurstunden<br />
investiert, um dieses Projekt optimal zu<br />
realisieren. Hierzu zählen die Speisung, die elektrischen<br />
Verbindungen untereinander, die Steuerung<br />
von 250 Motorabgängen und die Erfassung der<br />
2500 Sensoren. Weitere Aufgaben waren die Auswertung<br />
der die Belüftung betreffenden Informationen<br />
und die Überwachung der Installationen. Alle<br />
Vorrichtungen werden auf einem Touchscreen<br />
dargestellt, und industrielle Automatiksysteme steuern<br />
die Befehlsgabe an die Belüftungselemente –<br />
eine technische Lösung, auf die Bühler stolz sein<br />
darf. Damit sind der Betriebszustand eines jeden<br />
Abschnitts des Belüftungssystems und die Informationen<br />
über die Luftqualität im Inneren des Gebäudes<br />
jederzeit präsent. Aus Sicherheitsgründen muss<br />
gewährleistet sein, dass die Apparaturen jederzeit<br />
den Sicherheitsanforderungen entsprechen, und<br />
zwar in Übereinstimmung mit den Normen ATEX,<br />
NIBT und IEC 61 439, die gegenwärtig für diesen<br />
Industriezweig gelten.<br />
Hohe Anforderungen<br />
«Was die Konzepte und technischen Ausrüstungen<br />
und deren zuverlässiges Funktionieren<br />
betrifft, stellt die chemische Industrie erhöhte Anforderungen»,<br />
unterstreicht Maurice Seydoux, und<br />
präzisiert: «Es ist deshalb besonders wichtig, dass<br />
die Motorstarter total koordinierbar sind und der<br />
Neustart der einzelnen Motoren sichergestellt ist,<br />
ohne dass die gesamte Installation erneuert werden<br />
muss.» Dies ist auch der Grund, weshalb die verschiedenen<br />
Apparate in Prisma-Plus-Schränke gemäss<br />
der Norm IEC 60 439 installiert werden müssen:<br />
Dank der Montage auf Stecksockeln können die<br />
einzelnen Elemente bei einer Panne leicht ausgebaut<br />
und wieder eingesetzt werden. Denn überall,<br />
wo mit chemischen Erzeugnissen umgegangen<br />
wird, müssen die einzelnen Produktionsschritte<br />
ständig überwacht werden.
Den Energiefressern<br />
auf der Spur<br />
Pierre-Henri Badel, Ingenieur HTL und Fachjournalist BR SFJ<br />
<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong><br />
Die Direktion des internationalen Genève Aéroport hat den Kampf<br />
gegen die Energieverschwendung aufgenommen. Die Kampagne<br />
hat das Ziel, das Personal auf das Thema Energieeffizienz zu sensibilisieren.<br />
Die Direktion hat Wege gesucht, um den Wirkungsgrad<br />
bei der Verwendung elektrischer Energie zu steigern. In der Frachthalle<br />
wurden nennenswertes Einsparpotenzial aufgedeckt und<br />
gewinnbringend ausgewertet. Aktiv beigetragen zum Gelingen dieses<br />
Projektes haben <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, das Ingenieurbüro Cefi<br />
und Groupe E Connect.<br />
Die Luftfrachthalle des Genève Aéroport ist<br />
ein weiträumiges Gebäude, das in unmittelbarer<br />
Nähe des Besucherparkings an der Strasse nach<br />
Cointrin liegt. In dieser Halle treffen grosse Mengen<br />
Frachtgüter ein, die über den Luftweg oder die<br />
Strasse transportiert werden und Genf auf den<br />
gleichen, oder auch anderen, Verkehrswegen wieder<br />
Genève Aéroport<br />
verlassen. Die Luftfrachthalle mit 24 000 Quadratmetern<br />
Fläche hat eine Umschlagskapazität von<br />
80 000 Tonnen Frachtgut pro Jahr. 10 000 Quadratmeter<br />
dieser Fläche sind <strong>als</strong> Zollfreizone reserviert;<br />
innerhalbdiesesAre<strong>als</strong>befindensichdieBürosder<br />
Fluggesellschaften, der Spediteure und Zolldeklaranten,<br />
des Schweizer Zolls, das Büro des Bundes-<br />
49
Energy Efficiency<br />
amtes für Veterinärwesen, ein Personalrestaurant,<br />
ein Bankomat, ein Tresorraum zur Deponierung von<br />
Wertsachen und weitere Einrichtungen. Eine vielfältige<br />
Welt in diesem Gebäude <strong>als</strong>o, repräsentativ für<br />
die wirtschaftliche Aktivität einer ganzen Region.<br />
Pilotprojekt von grosser Tragweite<br />
Im Rahmen ihres Umwelt-Management-Systems<br />
(UMS) hat die Direktion des internationalen<br />
Genève Aéroport beschlossen, den Verbrauch<br />
elektrischer Energie in den Gebäuden zu reduzieren.<br />
In der ersten Umsetzungsphase sollte die<br />
Beleuchtung der Frachthalle, eines Hauptganges<br />
des Gebäudes und der Tiefgarage erneuert werden.<br />
In Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro<br />
Cefi(AssistenzdesBauherrn),<strong>Schneider</strong><strong>Electric</strong><br />
Schweiz und Groupe E Connect sollte das Beleuchtungssystem<br />
in sämtlichen Räumlichkeiten<br />
optimiert werden: In allen Räumlichkeiten wurden<br />
Bewegungsmelder sowie Leuchtkörper mit geringem<br />
Energieverbrauch installiert, die dem Beleuchtungsbedarf<br />
an den jeweiligen Orten besser<br />
Rechnung tragen. Das Beleuchtungssystem der<br />
Tiefgarage ist auf fünf individuell steuerbare Zonen<br />
aufgeteilt. Aus Sicherheitsgründen besteht dauerhaft<br />
eine Grundbeleuchtung von 10 % der maximalen<br />
Beleuchtungsstärke. Des Weiteren wurde<br />
die installierte Leistung um 1,3 kW abgesenkt. Die<br />
grössten Einsparungen wurden jedoch erreicht,<br />
indem das Beleuchtungsniveau jeweils abgesenkt<br />
wird,wennsichniemandinderGaragebefindet.<br />
Damit konnte die Einschaltdauer der Beleuchtung<br />
von 8700 auf 3767 Stunden reduziert werden,<br />
was dem Energiekonsum von zehn Haushalten<br />
entspricht.ZudemempfindendieBenutzerdie<br />
Atmosphäre der Tiefgarage noch <strong>als</strong> angenehm<br />
und fühlen sich sicher, wenn sie, selbst spätabends,<br />
ihren Wagen holen.<br />
Kompetenzen der Mitarbeitenden<br />
besser nutzen<br />
Im Korridor des Zwischengeschosses wurde<br />
die Bodenbeleuchtung durch die jeweils am Besten<br />
geeigneten Leuchtkörper verbessert, was die<br />
SicherheitinnerhalbdesGebäudessignifikanterhöhthat.<br />
Als Erstes wurde in diesem langen Korridor<br />
die installierte Leistung von 7,8 kW auf 3,22 kW<br />
gesenkt. In der Frachthalle ist Personal unterschiedlichster<br />
Servicestellen und Unternehmen<br />
tätig, wodurch zeitweise nur wenige Personen<br />
in den Räumen verkehren. Bewegungsmelder verhindern,<br />
dass die Beleuchtung ständig eingeschaltet<br />
bleibt. So konnte die jährliche Einschaltdauer<br />
von 8700 auf 4000 Stunden reduziert<br />
50<br />
Stéphane Genoud, Verwalter, Swiss <strong>Electric</strong>ity SA; José Mendez, Bauleiter,<br />
Groupe E Connect; Alain Burette, Verwaltung Fracht, Genève Aéroport;<br />
Robert Preisig, Leiter Dévelopement & Energies, Genève Aéroport; Philippe<br />
Curty, Technischer Leiter, Groupe E Connect; Florian Cochard, Abteilungs<br />
leiter <strong>Electric</strong>ité TCF, Genève Aéroport; Antoine Hayek, EnergieEffizienz &<br />
BusinessEntwicklung, <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>; Eric Magnin, Spezialist für<br />
Energiemanagement, <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />
werden, wie sich aus dem IPMVP-Messprotokoll<br />
ergibt. «Dass in Sachen Effektivität und Rentabilität<br />
der Projekte positive Ergebnisse erzielt wurden,<br />
gelang nicht zuletzt dank der Kompetenz<br />
des beteiligten Bodenperson<strong>als</strong>. Wir fanden einfache<br />
Lösungen selbst in komplexer Umgebung», stellt<br />
Stéphane Genoud fest. In die bestehenden Decken<br />
wurden moderne, mit Sparbirnen bestückte<br />
Leuchtkörper eingebaut, was das ästhetische Erscheinungsbild<br />
des Korridors nicht veränderte.<br />
Möglich wurde dies durch einen speziell angefertigten<br />
Adapter.<br />
Ökonomische Rentabilität ist ausschlaggebend<br />
Im Budget für die elektrische Energie konnten<br />
10 000 Franken eingespart werden, wobei die KostenderdurchgeführtenArbeitenauf30000Frankenangestiegen<br />
waren. Diese Investition wird nach<br />
dreieinhalb Jahren amortisiert sein, was einem Ertrag<br />
von 26 % entspricht. «Diese Arbeiten sind<br />
das Resultat eines Audits aus dem Jahr 2008, der<br />
das Potenzial möglicher Einsparungen aufzeigte»,<br />
stellt Robert Preisig fest, Leiter Entwicklung und<br />
Energie im Bereich Infrastruktur und Planung<br />
des Genève Aéroport. Er präzisiert: «Diese Arbeiten<br />
wurde zum Teil über das Programm ECO 21<br />
finanziert.»ImBereichImportExportderFrachthallewurden<br />
an der Decke neue Leuchtenleisten mit<br />
integrierten Bewegungsmeldern angebracht. Bei<br />
denTorenderLadeplattformenbefindensich<br />
Detektoren, welche die Intensität der Beleuchtung<br />
erfassen, sodass bei geöffneten Toren die Beleuchtung<br />
ausgeschaltet bleibt.<br />
Groupe E Connect SA<br />
Groupe E mit Sitz in Fribourg<br />
– Leader in der Energieverteilung<br />
in der Westschweiz<br />
– versorgt eine Bevölkerung<br />
von 460 000 Personen in den<br />
Kantonen Freiburg, Neuenburg,<br />
Waadt und Bern. Das<br />
Tochterunternehmen Groupe<br />
E Connect SA ist spezialisiert<br />
auf elektrische Installationen<br />
und Schalttafeln, Wärmepumpen,<br />
Telekommunikation<br />
und Solaranlagen.<br />
Laststeuerung Demand<br />
Side Management<br />
Parallel zu seinen bisher<br />
unternommenen Anstrengungen<br />
im Rahmen des<br />
Programms COM1 wird<br />
der Genève Aéroport einen<br />
Förderbeitrag von 823 221<br />
Franken aus dem Programm<br />
ProKilowatt des Bundesamtes<br />
für Energie erhalten,<br />
in Anerkennung seiner<br />
Initiative AIG DSM (Demand<br />
Side Management). Diese<br />
Initiative hat zum Ziel, bei<br />
den 150 Unternehmen und<br />
Service-Einrichtungen, die<br />
zum internationalen Genève<br />
Aéroport gehören, den Verbrauch<br />
elektrischer Energie<br />
zu reduzieren. Die erreichbare<br />
durchschnittliche Energieeinsparung<br />
wird auf nahezu<br />
6 Millionen Kilowattstunden<br />
geschätzt. Damit beträgt der<br />
Zuschuss 2 Rp. / kWh.
Energy Efficiency<br />
Planung «Überwachung und Betreuung» angewendet auf die Investition «Energie-Effizienz»<br />
Verbrauchte Energien, Flüssigkeiten und Gase<br />
Referenz aufgezeichneter<br />
gemessener Verbrauch<br />
Während der Referenzperiode<br />
aufgezeichnete Messungen<br />
Spezifische Besonderheiten beachten<br />
Bewegungsmelder anzubringen, scheint auf den<br />
ersten Blick eine einfache Angelegenheit zu sein.<br />
«Bewegungsmelder müssen jedoch auch in Risikosituationen<br />
und Gefahrenbereichen sicher funktionieren,<br />
beispielsweise wenn eine Person durch<br />
einen Stapel Kisten oder Kartons verdeckt wird»,<br />
betont Stéphane Genoud. Im Bereich Import-Export<br />
wurden vier Zonen festgelegt, in denen die Bewegungsmelder<br />
die Beleuchtung aktivieren. Parallel<br />
hierzu führt die jetzige geringere Leistung von<br />
58 WattzueinerhöherenEnergieeffizienz<strong>als</strong>beiden<br />
früher verwendeten Ausführungen. «Es ist<br />
sehr wichtig, diese Art von Projekten zum Erfolg<br />
zu führen, damit die Unternehmen auch künftig<br />
bereitsind,indieEnergieeffizienzzuinvestieren»,räumt<br />
Stéphane Genoud ein. «Unser Vorhaben<br />
ist klar, im Laufe der nächsten Jahre im Bereich<br />
EnergieeffizienzweitereEinsparungenzumachen»,<br />
bestätigt Florian Cochard, Ingenieur HTL<br />
und Leiter des Elektrischen Dienstes des<br />
Genève Aéroport.<br />
<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong><br />
Die Lösung<br />
«Energie-Effizienz»<br />
implementieren<br />
Genève Aéroport<br />
Wiederaufnahme des Verbrauchs ohne<br />
Anwendung der Lösung «Energie-Effizienz»<br />
Messungen, die zum Vergleich mit den Referenzmessungen aufgezeichnet wurden<br />
Energieeinsparung<br />
Bedingungslose Unterstützung durch<br />
die Direktion<br />
«Es ist eine grosse Chance, dass die Generaldirektion<br />
bereit ist, Massnahmen zur Energieeinsparung<br />
zu realisieren», erwähnt Stéphane Genoud.<br />
Antoine Hayek, seines Zeichens Verantwortlicher für<br />
EnergieeffizienzunderneuerbareEnergienbei<br />
<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, betont, dass diese Art der Realisierung,<br />
bei der kein Material des Unter nehmens<br />
eingesetzt wurde, ein erster wichtiger Schritt in der<br />
Neuorientierung unserer Gesellschaft hinsichtlich<br />
Energieeinsparungen ist. «Wir haben dieses Projekt<br />
in vollkommener Überein stimmung mit Groupe E<br />
Connect durchgeführt», unterstreicht Antoine Hayek.<br />
Der Erfolg dieser Bestrebungen zu einer Reduzierung<br />
des Energiekonsums in der Frachthalle eröffnet<br />
neue Perspektiven. So ist geplant, in weiteren Teilen<br />
dieses Gebäudes und den anderen Flughafengebäuden<br />
entsprechende Massnahmen durchzuführen.<br />
«Die grösste Schwierigkeit besteht darin,<br />
dass sich jede Situation anders darstellt und demzufolge<br />
individuelle Lösungen gefunden werden<br />
müssen», wirft Stéphane Genoud ein. «Daher ist<br />
es wichtig, die Kompetenz aller Beteiligten einzubeziehen,<br />
um zufriedenstellende Ergebnisse zu erlangen.<br />
Auf dem Weg, Energie ökonomisch zu<br />
verwenden, gibt es keine Kompromisse.»<br />
Zeit<br />
IPMVP sind internationale<br />
Normen:<br />
> um potenzielle Energie-<br />
Einsparungsmöglichkeiten<br />
zu bewerten<br />
> um Messungen durchzuführen<br />
und die erreichten<br />
Energiegewinne weiterzuverfolgen<br />
Die IPMVP-Normen ermöglichen,<br />
dass Projektteilnehmer<br />
miteinander kommunizieren<br />
und Messergebnisse austauschen<br />
können.<br />
Eine ausführliche Beschreibung<br />
der Methode IPMVP<br />
finden Sie unter:<br />
www.evo-world.org<br />
www.clubs2e.org<br />
Beteiligte Unternehmen<br />
> Groupe E Connect SA,<br />
Fribourg,<br />
www.geconnect.ch<br />
> Genève Aéroport, Genève,<br />
www.gva.ch<br />
> <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, Ittigen,<br />
www.schneider-electric.ch<br />
51
Besuchen Sie uns an der<br />
Ineltec Messe Basel,<br />
Halle 1.1, Stand B82 + C86<br />
13. bis 16. September <strong>2011</strong><br />
<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> (Schweiz) AG<br />
Hauptsitz<br />
Schermenwaldstrasse 11<br />
3063 Ittigen<br />
Tel. +41 (0)31 917 33 33<br />
Fax +41 (0)31 917 33 66<br />
www.schneider-electric.ch<br />
<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> (Suisse) SA<br />
Caudray 6<br />
1020 Renens<br />
Tél. +41 (0)21 654 07 00<br />
Fax +41 (0)21 654 07 01<br />
www.schneider-electric.ch<br />
<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> (Schweiz) AG<br />
Carl-Sprecher-Strasse 3<br />
5036 Oberentfelden<br />
Tel. +41 (0)62 737 32 32<br />
Fax +41 (0)62 737 31 82<br />
www.schneider-electric.ch<br />
<strong>LIVE</strong>11D