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Schneider LIVE 2011 als PDF (8.53 MB) - Schneider Electric

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<strong>Schneider</strong><br />

Live<br />

<strong>2011</strong>


Vorwort<br />

<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> -<br />

Gesamtlösungen für effizientes<br />

Energiemanagement<br />

Sehr geehrte Kundinnen und Kunden, geschätzte Freunde<br />

von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>!<br />

Als Country President und CEO der <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> (Schweiz) AG<br />

ist es mir eine besondere Freude, Sie recht herzlich zur diesjährigen Ausgabe<br />

des Kundenmagazins <strong>Schneider</strong> <strong>LIVE</strong> begrüssen zu dürfen.<br />

In der Ausgabe 2010 habe ich Sie darüber informiert, dass <strong>Schneider</strong><br />

<strong>Electric</strong> sich dem Thema «Gesamtlösungsanbieter» vertieft widmen wird –<br />

nur ein Jahr später kann ich Ihnen mitteilen, dass uns das ambitiöse Unterfangen<br />

geglückt ist und <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> im vergangenen Jahr bereits<br />

­Gesamtlösungen­im­Bereich­Energieeffizienz­und­intelligentes­Energiemanagement<br />

umgesetzt hat. Mit Erfolg:<br />

So ist es einem Davoser Hotel mit unserer Unterstützung gelungen,<br />

seine Energiekosten um 40 % zu senken, und ein Zürcher Rechenzentrum spart<br />

seit kurzem eine halbe Million an Energiekosten. Ein weiteres Beispiel, das vom<br />

Gelingen zeugt, stellen wir Ihnen auf den Seiten 49 bis 51 vor. Es handelt sich<br />

dabei um die Einschaltdauer der Beleuchtung einer Frachthalle des Genève<br />

Aéroport, die um mehr <strong>als</strong> 50 % verringert werden konnte.<br />

Weitere­Gesamtlösungen­im­Bereich­Energieeffizienz­und­intelligentes­<br />

Energiemanagement zeigen wir Ihnen gerne vom 13. bis 16. September an<br />

der diesjährigen Fachmesse Ineltec in Basel. Wir freuen uns auf Ihren Besuch<br />

an unserem Messestand!<br />

Nun wünsche ich Ihnen viel Spass beim Lesen des <strong>Schneider</strong> <strong>LIVE</strong> <strong>2011</strong>.<br />

Auf weiterhin gute Partnerschaft<br />

2<br />

Roger Karner<br />

Country President & CEO<br />

Roger Karner<br />

Country President & CEO<br />

CHF<br />

500 Millionen Umsatz (inkl. Export)<br />

1000 Mitarbeitende<br />

6 Standorte: Horgen, Ittigen,<br />

Renens, Oberentfelden, Rorschach,<br />

Wettingen<br />

Spezialistin in Energie management<br />

vom Kraftwerk bis zur Steckdose


Inhaltsverzeichnis<br />

Seite<br />

4 – 9<br />

Seite<br />

10 – 14<br />

Seite<br />

15 – 18<br />

Seite<br />

19 – 21<br />

Seite<br />

22 – 25<br />

Seite<br />

26 – 29<br />

Seite<br />

30 – 34<br />

Seite<br />

35 – 37<br />

Seite<br />

38 – 41<br />

Seite<br />

42 – 45<br />

Seite<br />

46 – 48<br />

Seite<br />

49 – 51<br />

Automation<br />

Glarner Kraftwerke Linth-Limmern AG<br />

Energierückgewinnung<br />

bereits beim Bau<br />

Automation / Energie<br />

BVB Basler Verkehrsbetriebe<br />

Sicherer Tramunterhalt im<br />

neuen Hightech-Center<br />

Energie<br />

Einkaufszentrum Glatt<br />

Topmoderne Anlage für<br />

die Sicherheit im Glatt<br />

Energie<br />

Aérodrome de Sion<br />

Eine neue Installation im Mittelspannungsnetz,<br />

die den höchsten<br />

Ansprüchen gerecht wird<br />

Energie<br />

ZAB Zweckverband Abfallentsorgung<br />

Bazenheid<br />

Abfälle verbrennen – eine<br />

nachhaltig saubere Sache<br />

Energie<br />

Garten-Center, Ernst Meier AG<br />

Lichterfüllter Treffpunkt<br />

für Gartenfreunde<br />

Automation<br />

Kaufmann Kranservice GmbH<br />

Retrofit­für­alte­Kräne­–­<br />

das zahlt sich aus<br />

Automation<br />

KEBAG Kehrichtbeseitigungs-AG<br />

Im Dienste der Umwelt<br />

Automation<br />

Tiefbauamt Graubünden<br />

47 Tunnels und 1700 Kilometer Strassen<br />

in Graubünden permanent unter Kontrolle<br />

Energie<br />

Bäckerei Steiner<br />

Knuspriges Brot –<br />

auch in Zukunft gesichert<br />

Energie<br />

Syngenta Crop Protection Monthey SA<br />

Syngenta – Projekt in Rekordzeit<br />

schlüsselfertig<br />

Energy­Efficiency<br />

Genève Aéroport<br />

Den Energiefressern<br />

auf der Spur<br />

<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong><br />

Niederlassungen<br />

<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> in der Schweiz<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

3<br />

Impressum<br />

3<br />

<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> (Schweiz) AG<br />

www.schneider-electric.ch<br />

3063 Ittigen<br />

9400 Rorschach<br />

1020 Renens<br />

5036 Oberentfelden<br />

Feller AG<br />

www.feller.ch<br />

8810 Horgen<br />

1020 Renens<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> (Schweiz) AG<br />

Schermenwaldstrasse 11<br />

3063 Ittigen<br />

Telefon 031 917 33 33<br />

Telefax 031 917 33 66<br />

www.schneider-electric.ch<br />

1<br />

4<br />

6<br />

3<br />

6<br />

6<br />

5<br />

Erscheinungsweise: 1× jährlich<br />

in Deutsch und Französisch<br />

Redaktion: Christoph Lanz,<br />

Communication Manager<br />

<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> (Schweiz) AG<br />

Konzept / Realisation: KOMET.ch<br />

Druck: RITZ AG Print und Media, Bern<br />

Auflage: deutsch 8500 Ex.<br />

französisch 2500 Ex.<br />

2<br />

<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> IT Switzerland AG<br />

www.apc.com<br />

5430 Wettingen<br />

1020 Renens<br />

Gutor Electronic Ltd.<br />

www.gutor.ch<br />

5430 Wettingen<br />

3


Automation<br />

Energierückgewinnung<br />

bereits beim Bau<br />

Hannes Gysling, dipl. Ing. ETH<br />

Zuhinterst im Linthal, Kanton Glarus, auf 1700 m ü. M., baut die Axpo AG<br />

zwischen dem Mutt- und dem Limmernsee ein neues Pumpspeicherwerk.<br />

Das gesamte Ausbauprojekt umfasst neben dem unterirdischen Pump speicherwerk<br />

mit den Maschinengruppen und den Druckstollen auch eine Erhöhung<br />

der Staumauer beim Muttsee. Die Kosten belaufen sich auf etwa 2 Mia. Franken,<br />

und die Bauzeit dauert rund sieben Jahre.<br />

<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong><br />

Das Erweiterungsprojekt «Linthal 2015» ist ein<br />

ausgeklügeltes System von Stauseen, Pumpwerken,<br />

Turbinen und Druckleitungen. Der oberste<br />

Stausee,­der­Muttsee,­befindet­sich­auf­rund­<br />

2400 m­ü.­M.­Das­Speichervolumen­wird­durcheine<br />

neue Schwergewichtsmauer von 9 auf<br />

25 Mio.­m 3 ­vergrössert.­Von­hier­fliesst­das­Wasserüber<br />

Druckleitungen zur neuen Kavernenzentrale,<br />

um nach dem Turbinendurchgang durch einen<br />

Unter­wasserstollen­in­den­Limmernsee­abzufliessen.­<br />

Dieser­See­liegt­auf­rund­1800 m­ü.­M.­und­fasst­<br />

92 Mio.­m 3 ­Wasser.­Von­diesem­Stausee­aus­fliesstdas<br />

Wasser über die bestehenden Druck leitungen<br />

weiter zu den Turbinen im Kraftwerk Tierfehd, das<br />

auf 811 m ü. M. liegt, und anschliessend in das<br />

daneben liegende Ausgleichs becken, dessen Kapazität<br />

mehr <strong>als</strong> verdoppelt und rund 560 000 m 3<br />

fassen wird. Von einem weiteren Ausgleichsbecken,<br />

Hintersand­auf­1300 m­ü.­M.,­fliesst­zusätzliches­<br />

Wasser zu den Turbinen im Kraftwerk Tierfehd,<br />

bevor auch dieses in das dortige Ausgleichsbecken<br />

abgeleitet wird. Von diesem Becken strömt das<br />

Wasser in das Kraftwerk Linthal auf 676 m ü. M.<br />

hinunter, um anschliessend über ein Ausgleichsbecken­in­die­Linth­abzufliessen.­Das­Raffinierte­andieser<br />

Anlage ist nun die Tatsache, dass bei<br />

geringer Stromnachfrage – zum Beispiel nachts –<br />

das Wasser aus den unten liegenden Seen<br />

und Ausgleichs becken wieder nach oben befördert<br />

werden und damit nochm<strong>als</strong> zur Stromproduktion<br />

eingesetzt werden kann. Damit wird die<br />

Leistung der Anlage von bisher rund 480 MW<br />

auf 1480 MW erhöht werden. Bis zum Jahr 2015<br />

werden­bis­zu­500 Mitarbeiter­auf­den­verschiedenen<br />

Bauplätzen dieses Werk erstellen.<br />

Glarner Kraftwerke Linth-Limmern AG<br />

Zugangsstollen zur Kavernenzentrale<br />

Eines der zentralen Bauwerke ist die Erschliessung<br />

der Kavernenzentrale auf 1700 m ü. M.<br />

Diese liegt mit den Maschinengruppen – Turbinen,<br />

Speicherpumpen und Motorgeneratoren – rund<br />

600 m im Berginnern. Sie wird durch einen 4,3 km<br />

langen Zugangsstollen, der eine Steigung von<br />

23 % aufweist, vom Talgrund Tierfehd erschlossen.<br />

Durch diesen Stollen wird später eine Standseilbahn<br />

zur Zentrale hinaufführen. Im Augenblick bohrt<br />

sich eine Tunnelbohrmaschine aufwärts durch<br />

das Gestein. Das Ausbruchmaterial wird über Förderbänder<br />

rückwärts zum Talgrund Tierfehd transportiert,<br />

wo es weiterverarbeitet wird. Bei dieser<br />

Förderanlage­kommt­wiederum­eine­raffiniertetechnische<br />

Lösung zum Einsatz, die durch die<br />

Firma Elektro Nauer AG in Zusammenarbeit mit<br />

<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> realisiert wurde.<br />

Clevere Lösung mit grossem Nutzen<br />

Für den Erschliessungsstollen ist das Unternehmen<br />

Rowa Tunnelling Logistics AG verantwortlich.<br />

Die Firma Elektro Nauer AG wurde zur Offertenerstellung<br />

eingeladen und erhielt schliesslich<br />

den Auftrag für den Steuerungsteil der Förderanlage<br />

und der Energieversorgung aller Gerätschaften<br />

auf der Tunnelbohrmaschine. Diese umfasst rund<br />

50 Leistungsabgänge, beispielsweise für Betonmischer,<br />

Bohrhämmer, Betonspritzpumpen usw.<br />

Bereits in der Offerten-Phase zog Werner Christen<br />

von Elektro Nauer AG, dipl. Elektroingenieur ETH,<br />

Projektleiter, den Verkaufsingenieur Markus Umiker<br />

von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> hinzu. Es ging darum, das<br />

technische Layout zu entwickeln, das heisst, eine<br />

optimale­Lösung­für­den­Energieab­­bzw.­­zufluss­<br />

5


6<br />

Werner Christen, Projektleiter bei Elektro<br />

Nauer AG; Markus Umiker, Verkaufsingenieur<br />

bei <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>


Automation<br />

8<br />

zu­finden.­Das­Spezielle­bei­diesem­Projekt­istnämlich,<br />

dass nicht Material hinauf-, sondern dass<br />

über Förderbänder das Ausbruchmaterial hinunterbefördert<br />

wird. «Wir fragten uns, was wir mit<br />

dieser anfallenden Energie anfangen können»,<br />

erinnert sich der Projektleiter Werner Christen von<br />

Elektro Nauer AG. Eine Lösung mit dem Einbau<br />

von Bremsen oder grossen Widerständen wurde<br />

gleich verworfen, denn diese würden bloss Reibung<br />

und Wärme erzeugen, und zudem müssten<br />

die Bremsbeläge regelmässig ausgetauscht<br />

werden. So bot sich die Idee der Energierückspeisung<br />

in das Netz <strong>als</strong> die sinnvollste Lösung an.<br />

Im Gegensatz zu einer mechanischen ist diese weitgehend<br />

wartungsfrei. Markus Umiker konnte mit<br />

den neusten Produkten von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> aufwarten:<br />

Er schlug im Vier-Quadranten-Betrieb<br />

den Frequenzumrichter Altivar 71 <strong>als</strong> Standardprodukt<br />

vor, der zusammen mit den Aktivfrontelementenmodulen<br />

(AFE) gekoppelt ist. Diese Auslegung<br />

ermöglicht es, die Energie problemlos in<br />

das Netz zurückzuspeisen. «Praktisch sieht das so<br />

aus, dass vorne auf der Seite des Motors ein<br />

normaler Umrichter angebracht ist. Auf der Seite<br />

des Netzes installierten wir einen Wechselrichter,<br />

der aus den generatorischen Leistungen Gleichstrom<br />

produziert und diesen zu einem Sinus-<br />

Wechselstrom umwandelt. Auf diese Weise kann<br />

der Strom direkt in das Netz eingespiesen werden»,<br />

erklärt Markus Umiker.<br />

Beachtlicher Energierückfluss<br />

Mit dem Baufortschritt kommt jeden Monat<br />

ein weiteres Tunnelband hinzu, sodass es in der<br />

Endstufe zwölf zusammenhängende Tunnelbänder<br />

sein werden. Der Fortschritt beträgt pro Monat<br />

rund 300 m. Die gewonnene Energie ist beachtlich:<br />

Zurzeit­fliessen­35­–­40­kW­/­h­ins­Netz­zurück.­<br />

Effektiv wird aber mehr Energie produziert. Das<br />

abwärts laufende Band arbeitet generatorisch,<br />

das Nachläuferband hat aber wiederum die Steigung<br />

zu bewältigen und läuft motorisch, benötigt<br />

<strong>als</strong>o Energie. Das heisst, das generatorische Band<br />

liefert dem motorischen bereits 20 – 30 kW / h<br />

Energie. Insgesamt werden <strong>als</strong>o effektiv zwischen<br />

50 – 70 kW / h gewonnen. Für Markus Umiker war<br />

es ein spezielles Projekt, bestanden doch einige<br />

Unsicherheitsfaktoren, die es zu überwinden galt.<br />

«Wir hatten für die Auslegung keine schlüssigen Angaben<br />

bezüglich Leistung und Reibungsverluste.<br />

Unklarheiten gab es auch in Bezug auf die Anzahl<br />

der Gerätschaften, die es in den einzelnen Etappen<br />

braucht und die 300 – 400 m voneinander entfernt<br />

stehen. Es war kein alltägliches Unterfangen,<br />

«Auf dem Papier ist das Projekt<br />

etwas Abstraktes. Wenn man<br />

dann im Tunnel steht und die<br />

Umgebung sieht, riecht und<br />

spürt, dann ist das schon ein<br />

spezielles Erlebnis.»<br />

Markus Umiker, Verkaufsingenieur, <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />

aber für uns war es eine heraufordernde und interessante<br />

Aufgabe», fasst Markus Umiker zusammen.<br />

Das Unternehmen Elektro Nauer AG war auch<br />

am Aufbau des Kommunikationswerks beteiligt.<br />

Dieses umfasst einerseits die Kommunikation für<br />

das eigene Projekt mit der Förderanlage, andererseits<br />

aber auch für die Bohrmaschine. Über ein<br />

Glasfasernetz kann auf die Steuerung zugegriffen<br />

werden, gleichzeitig besteht die Möglichkeit, über<br />

ein weiteres Glasfaserpaar die Überwachung und<br />

die Fernwartung der Bohrmaschine vorzunehmen.<br />

Regelmässiger Unterhalt unabdingbar<br />

Im Endausbau werden zwölf Tunnelbänder,<br />

ein Kavernenband und ein Neigband im Erschliessungstunnel<br />

in Betrieb sein und drei auf der<br />

Bohr maschine. Wenn eines dieser Bänder ausfällt,<br />

dann stoppt die Maschine, weil das Material nicht<br />

mehr wegtransportiert werden kann. Das darf nicht<br />

geschehen. Die Wartung und der Unterhalt der<br />

Anlage sind deshalb für deren Verfüg barkeit äusserst<br />

wichtig. Die raue Umgebung mit Nässe, Kälte und<br />

Staub setzt den Gerätschaften und den Installationen<br />

zu. Ohne Betreuung würden die Geräte nach<br />

einer Woche aussteigen. Selbst die Schränke müssen<br />

gewartet, die Filtermatten ausgeklopft, überprüft<br />

und allenfalls ersetzt werden. Alle zwei Wochen<br />

werden die Schränke zudem mit dem Staubsauger<br />

gereinigt.


Beteiligte Unternehmen<br />

> Elektro Nauer AG, Schattdorf,<br />

www.elektronauer.ch<br />

> <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, Ittigen,<br />

www.schneider-electric.ch<br />

Eingesetzte <strong>Schneider</strong><br />

<strong>Electric</strong>-Produkte<br />

> Schaltschränke Spacial S<br />

> Hauptschalter Compact NSX<br />

> Leistungsschutzschalter Clario<br />

> Frequenzumrichter Altivar 71,<br />

gekoppelt mit Aktivfrontelementenmodulen<br />

(AFE)<br />

> Motorschutzschalter<br />

TeSys GV2<br />

<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong> Glarner Kraftwerke Linth-Limmern AG<br />

Elektro Nauer AG<br />

Die Elektro Nauer AG wurde<br />

vor rund 30 Jahren gegründet. Das<br />

Unternehmen war ursprünglich vor<br />

allem in der Elektroinstallation<br />

tätig. Heute arbeiten rund 20 bis<br />

25 Mitarbeiter im Anlagenbau.<br />

Steuerungsanlagen für Industrie-<br />

und Tunnelbauprojekte, für Förderbänder,<br />

Kläranlagen, Waschanlagen<br />

für Tram und Busse etc., in welchen<br />

Lösungen im Bereich Energieversorgung,<br />

Steuerungs- und Antriebstechnik<br />

realisiert werden. Die<br />

Firma Elektro Nauer AG ist zurzeit<br />

der elftgrösste Service-Partner von<br />

<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>.<br />

9


Automation / Energie<br />

Sicherer Tramunterhalt<br />

im neuen Hightech-Center<br />

Hannes Gysling, dipl. Ing. ETH<br />

Der Tramunterhalt erfolgt in den Depots und<br />

der­Hauptwerkstätte.­Die­Hauptwerkstatt­befindetsich<br />

im Klybeckareal, ein Tramdepot in Allschwil,<br />

das zweite beim Dreispitz, das dritte und grösste<br />

steht am Wiesenplatz. Dieses wurde in den letzten<br />

Jahren zu einem hochmodernen technischen<br />

Zentrum umgebaut und erweitert.<br />

Historie und Moderne dicht beieinander<br />

Im Tramdepot Wiesenplatz stehen verschiedene<br />

Gebäude: Das alte Hauptgebäude mit der<br />

Backsteinfassade steht unter Heimatschutz. Darin<br />

werden die Trams künftig nur abgestellt. Diesem<br />

wurde ein modernes Gebäude mit ausladendem<br />

Flachdach für die Wartung und den Service der<br />

Trams angebaut. In diesem 140 m langen Bau<br />

­befinden­sich­zwei­Gleisfahrbahnen­mit­je­zweihintereinander<br />

liegenden Arbeitsplätzen. Der Bau<br />

besteht aus einem Wartungstrakt und einem<br />

Servicetrakt. Ein Arbeitsplatz ist mit einer Hebeanlage<br />

ausgerüstet, bestehend aus 16 Hebeböcken.<br />

Damit lassen sich die Trams anheben, um<br />

Arbeiten an den Fahrwerken auszuführen. Über<br />

sämtliche Arbeitsplätze fährt zudem über die ganze<br />

Länge ein Portalkran. Damit die Wartungsarbeiten<br />

auf den Tramdächern problemlos und leicht zugänglich<br />

verrichtet werden können, wurde längs der<br />

<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong><br />

Die Stadt Basel besitzt ein überaus dichtes öffentliches Verkehrsnetz,<br />

was zur hohen Lebensqualität in der Stadt beiträgt. Damit die<br />

Trams stets einsatzfähig sind und den Fahrgästen ein sicheres und<br />

komfortables Fahren gewährleistet werden kann, ist die Instandhaltung<br />

eine wichtige Voraussetzung.<br />

BVB Basler Verkehrsbetriebe<br />

Arbeitsplätze auf Dachhöhe der Trams eine Galerie<br />

bzw. Zugangsplattform errichtet. Auf diesen Wartungsgleisen<br />

lassen sich auch Reparaturen von<br />

unten an den Wagenkasten vornehmen. Auf den<br />

Wartungs gleisen werden auch kleine Unterhaltsarbeiten<br />

wie Schmieren, Fetten und Reinigen durchgeführt.­Im­Servicetrakt­befinden­sich­über­neun­<br />

Gleise verteilt eine Tramwaschanlage, Service- und<br />

Besandungsgleise sowie Abstellgleise. Ein Gleis<br />

dient­<strong>als</strong>­Durchfahrtsgleis­zur­alten­Halle 1.­Im­ersten­<br />

Stock des Neubaus ist der Bürotrakt mit der betrieblichen<br />

Ausbildung und den Schulungsräumen,<br />

im Unter geschoss die Logistik untergebracht.<br />

Am­18. Juni­<strong>2011</strong>­wurde­das­neue­Depot­eröffnet.<br />

Der lange Weg zum Hightech-Center<br />

Die Entscheidung für den Bau eines neuen<br />

Depots­fiel­schon­im­Jahr­2004.­Einerseits­wurdemehr<br />

Platz benötigt, und andererseits wollte man<br />

die­ganzen­Arbeitsabläufe­effizienter­organisieren.­<br />

Bis das Depot aber in der heutigen Form stand,<br />

wurde lange geplant und überlegt, getüftelt und<br />

wieder neu entworfen. Um moderne Wartungseinrichtungen<br />

für Trams zu errichten, braucht es<br />

nämlich besondere Vorkehrungen bezüglich der<br />

Steuerung und Überwachung der Fahrleitungen,<br />

aber auch bezüglich der Einrichtungen für die<br />

Beteiligte Unternehmen<br />

> Selmoni Ingenieur AG, Basel,<br />

www.selmoni.ch<br />

> <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, Ittigen,<br />

www.schneider-electric.ch<br />

11


Automation / Energie<br />

12<br />

«Bezüglich des Sicherheitsstandards und den<br />

Leistungen haben wir jetzt eine Lösung,<br />

wie ich sie mir von Anfang an gewünscht hatte.»<br />

Thomas Rauschenbach, Gruppenleiter Service Unterhalt BVB<br />

Automatisierung gewisser Abläufe und ein gerüttelt<br />

Mass an Sicherheitsmassnahmen. Für diese<br />

Aufgaben wurde nach der Ausschreibung die Firma<br />

Selmoni Ingenieur AG ausgewählt; nicht zufällig,<br />

wie Heinz Dux, Leiter Depot Wiesenplatz, erwähnt:<br />

«Sie war eine der wenigen Unternehmen, die sich<br />

beim Planen der Arbeitsplätze bewusst war, was für<br />

Prozesse hier ablaufen werden und wie diese entsprechend<br />

einzurichten sind.» Ein Vorteil war, dass<br />

die beiden Unternehmen Selmoni Ingenieur AG<br />

und <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> bereits vor zwölf Jahren bei<br />

einer früheren 600-V-Anlage zusammengearbei-<br />

tet hatten. Im Übrigen war <strong>Schneider</strong> dem Auftraggeber<br />

BVB seit vielen Jahren bestens bekannt.<br />

Eine komplexe Anlage mit höchsten<br />

Anforderungen<br />

Bei diesem neuen Auftrag ging es zunächst<br />

darum, eine 600-V-Gleichstromschaltanlage von<br />

500 Ampere Stromstärke einzubauen. «Das ist keine<br />

alltägliche Aufgabe», betont Stefan Trittibach,<br />

Projektleiter Niederspannung bei <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>,<br />

der primär die Planung der Hauptverteilungen<br />

verantwortete. «Es handelt sich bei dieser Anlage<br />

um eine sehr massgeschneiderte Situation, denn<br />

da treffen zwei Welten, die Bahntechnik und die<br />

Energieversorgung, räumlich sozusagen in einem<br />

Schrank aufeinander», fügt er noch ergänzend<br />

hinzu. «Wir reizten die Modularität unserer Produkte<br />

voll aus. Es bedurfte vieler spezieller Prozesse,<br />

um diese Anlage zu bauen.» Bei einer Anlage dieser<br />

Grössenordnung greifen Energie und Automation<br />

stark ineinander über, sodass auch noch Automatisierungslösungen<br />

gefragt waren. Dies betrifft die<br />

ganze Steuerung der 600-V-Schalter, das Ein- und<br />

Ausschalten. Dazu muss gewährleistet werden,<br />

dass die Arbeitsplätze sicher betrieben werden<br />

können. Die Anlage darf nur betreten werden,<br />

wenn die Fahrleitung absolut sicher geerdet ist.<br />

Es darf nicht passieren, dass ein Mitarbeiter auf<br />

das Tramdach steigen kann, während die Fahrleitung<br />

noch unter Strom steht.<br />

Die Sicherheit steht an oberster Stelle<br />

Die Frage der Sicherheit stellte damit eine besonders<br />

grosse Herausforderung an das Planungs-<br />

und Ausführungsteam dar. Diese beginnt bereits<br />

bei der Signalisation. Thomas Rauschenbach erklärt:<br />

«Es wurden verschiedenfarbige Lampen über<br />

den Fahrleitungen in bestimmten Abständen auf<br />

der ganzen Länge des Gebäudes montiert; eine<br />

einfache grüne für den geerdeten Zustand, eine<br />

doppelte rote für die 600-V-Spannung; doppelt,<br />

um auch bei Farbblindheit sicherzugehen, dass<br />

die Signale erkannt werden. Wenn kein Licht<br />

brennt, bedeutet dies ebenfalls ein Zutrittsverbot,<br />

denn es kann ja sein, dass eine Lampe ausgefallen<br />

und immer noch Spannung vorhanden<br />

ist.» Der Dacharbeitsplatz kann nur betreten<br />

werden, wenn die Anlage ausgeschaltet und geerdet<br />

ist. Um dies zu gewährleisten, wurden verschiedene<br />

Vorkehrungen getroffen. Die erste Sicherheitsmassnahme<br />

besteht darin, dass nur ein<br />

einziger Schlüssel vorhanden ist, mit dem die Anlage<br />

ein- und abgeschaltet werden kann. Als Zweites<br />

muss mit demselben Schlüssel das Zugangstor<br />

am Ende der Treppe zur Rampe geöffnet werden.<br />

Doch <strong>als</strong> dritte Sicherheitsvorkehrung ist dort im Türschloss<br />

ein zusätzlicher Sicherheitsverschluss<br />

mit einem Magneten eingebaut, sodass sich die<br />

Türe erst öffnen lässt, wenn unten wirklich abgeschaltet<br />

und die Anlage geerdet ist. Die Sicherheit<br />

der Mitarbeiter geht über alles. Wie dies ganz<br />

praktisch abläuft, schildert Thomas Rauschenbach<br />

so: «Ein Mitarbeiter fährt mit den Tramzug in die<br />

Anlage ein. Dann zieht er den Pantographen ein,<br />

geht zum Steuerschrank und stellt den 600-V-<br />

Schalter auf «Erde» und erdet damit die Fahrleitung.<br />

Er zieht den Schlüssel heraus und behält ihn bei<br />

sich und darf erst dann mit der Arbeit am Fahrzeug<br />

beginnen. Wenn er in der Grube arbeitet, braucht<br />

er keine Sicherheitsbarriere zu durchschreiten. Wenn<br />

er jedoch Arbeiten auf dem Tramdach durchführen<br />

will, dann muss er wie geschildert durch die Sicherheitsbarriere<br />

gehen. Er trägt diesen Schlüssel aber


<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong> BVB Basler Verkehrsbetriebe<br />

Thomas Rauschenbach, Gruppenleiter<br />

Service Unterhalt BVB;<br />

Stefan Trittibach, Projektleiter<br />

Niederspannung bei <strong>Schneider</strong><br />

<strong>Electric</strong>; Pascal Roth, Projektleiter,<br />

Selmoni Ingenieur AG; Martin<br />

Zeltner, Verkaufsingenieur OEM /<br />

Industrie bei <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>;<br />

Heinz Dux, Leiter Depot Wiesen ­<br />

platz BVB; Alain Moeschlin, MSR­<br />

Planer, Selmoni Ingenieur AG<br />

Eingesetzte <strong>Schneider</strong><br />

<strong>Electric</strong>-Produkte<br />

> Leistungsschalter<br />

Masterpact NW<br />

> Automatisierungsplattform<br />

Modicon M340<br />

> Bedienpanel Magelis XBTGT<br />

> Konfigurierbarer<br />

Sicherheitscontroller<br />

Preventa XPS MC<br />

> Befehls- und Meldegeräte<br />

Harmony<br />

> Sicherheitspositionsschalter<br />

XCS<br />

> Spannungsversorgung<br />

Phaseo ABL8<br />

> Schaltschränke Prisma<br />

13


immer auf sich. Wenn er mit den Arbeiten fertig ist,<br />

dann geht das ganze Prozedere rückwärts los, und<br />

er steckt den Schlüssel unten wieder in den Schalter,<br />

um den Strom einzuschalten, sodass er das Tram<br />

hinausfahren kann.» Die Klimaanlagen stellen eine<br />

der höchsten Anforderungen bezüglich Unterhaltsarbeiten<br />

dar. Diese sind stets auf den Tramdächern<br />

platziert, und wenn dort gearbeitet wird, muss –<br />

wie erwähnt – der Strom der Anlage sicher ausgeschaltet<br />

sein. Um dennoch bestimmte Wartungsarbeiten<br />

auf dem Tramdach verrichten zu können,<br />

muss ein Stromanschluss vorhanden sein. Dies<br />

wurde so gelöst, dass mit einer Fremdeinspeisung<br />

gearbeitet wird, dass heisst, dem Mitarbeiter steht<br />

eine in der Wand befestigte Kabelrolle zur Verfügung.<br />

Der­Strom­fliesst­aber­erst­dann,­wenn­die­Fahrleitung<br />

geerdet ist. Bezüglich der Produkte für das<br />

Sicherheitssystem gibt Martin Zeltner, Verkaufsingenieur<br />

OEM / Industrie, <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, Auskunft:<br />

«Die Steuerungsfunktionen werden über<br />

die Modicon M340 mit den dazugehörenden Touchpanels<br />

ausgeführt, welche sich über Ethernet-<br />

Kommunikation in acht verschiedenen Standorten<br />

befinden.­Die­Sicherheitsfunktionen­werden­mitdem<br />

Positionsschalter XCS erfasst, ebenso die Not /<br />

Aus-Schalter, und durch den Sicherheitscontroller<br />

XPS MC überwacht. Von diesen sind mehrere<br />

Stücke verteilt und über ein separates Bussystem<br />

14<br />

vernetzt. Die Auslegung des Sicherheitssystems<br />

erfüllt das Sicherheitsniveau (Performance Level)<br />

PL e und das Niveau der funktionalen Sicherheit<br />

(Safety Integrity Level) SIL 3.»<br />

Eine erfreuliche Bilanz<br />

Es ist offensichtlich: Alle Beteiligten sind erleichtert<br />

und erfreut, dass die Anlage so gut gelungen ist,<br />

denn für alle waren einige Herausforderungen zu<br />

meistern. Für Alain Moeschlin, MSR-Planer, Selmoni<br />

Ingenieur AG, bestand eine der Herausforderungen<br />

darin, bei der Fremdeinspeisung zu gewährleisten,<br />

dass am Fahrzeug die Stecker gekuppelt werden<br />

können, damit an all den verschiedenen Fahrzeugen<br />

mit den unterschiedlichsten Steckern gearbeitet<br />

werden kann. Generell hielt dieses Schnittstellenproblem<br />

einige Knacknüsse für ihn bereit. Für<br />

Pascal Roth, Projektleiter, Selmoni Ingenieur AG,<br />

war der Bau der Schaltschränke eine nicht alltägliche<br />

Aufgabe, um bei dieser Stromstärke von<br />

500 Ampere die Gewiss heit zu haben, dass alle<br />

Leitungen richtig dimen sioniert sind. Für Thomas<br />

Rauschenbach war die Sicherheitstechnik die<br />

grösste Herausforderung. Er meint abschliessend:<br />

«Wir sind ausserordentlich zufrieden, dass alles<br />

so gut gelungen ist.»<br />

Selmoni Ingenieur AG<br />

Die im Jahr 1934 gegründete<br />

Firma Selmoni bietet<br />

Dienstleistungen in allen Bereichen<br />

der anwendungsbezogenen<br />

Elektrotechnik an,<br />

elektrotechnische Anlagen,<br />

Kommunikation und Automation<br />

sind die Kernbereiche.<br />

Die Selmoni Ingenieur AG<br />

projektiert, berechnet und<br />

installiert solche Vorhaben,<br />

sie ist zuständig für die Inbetriebnahme<br />

und erbringt<br />

auch Leistungen zu deren<br />

Unterhalt. Ihre Referenzliste<br />

beinhaltet praktisch sämtliche<br />

Arten von Bauten und Anlagen,<br />

wie Industrie-, Tunnel-,<br />

Sicherheits- und Verkehrsanlagen,<br />

Verwaltungs- und<br />

Gewerbegebäude, Spitäler<br />

und Wohnungsbauten.


Energie<br />

Topmoderne Anlage für<br />

die Sicherheit im Glatt<br />

Hannes Gysling, dipl. Ing. ETH<br />

Beteiligte Unternehmen<br />

> bürgin & keller, management<br />

& engineering ag, Adliswil,<br />

www.bkag.ch<br />

> Elektro Stoll Schweiz GmbH,<br />

Winterthur,<br />

www.elektro-stoll.ch<br />

> Burkhalter Technics AG,<br />

Zürich,<br />

www.burkhalter-technics.ch<br />

> <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, Ittigen,<br />

www.schneider-electric.ch<br />

<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong><br />

Das Einkaufszentrum Glatt nördlich der Stadt Zürich ist eines der<br />

ältesten Einkaufszentren in der Schweiz. In den frühen 70er-Jahren<br />

wurden die ersten Shopping Malls nach amerikanischem Vorbild<br />

erstellt. Das Glattzentrum wurde 1975 eröffnet. Heute ist das gross-<br />

zügig gebaute Glatt ein Publikumsmagnet, denn umsatz mässig<br />

steht es an der Spitze der Schweizer Einkaufszentren.<br />

Das Einkaufszentrum umfasst eine Fläche<br />

von 43 387 m 2 und bietet rund 4750 Gratisparkplätze.<br />

Neben zwei Warenhäusern, vier Fachmärkten,­fünf­Restaurants­und­vier­Bars­befindensich<br />

im Zentrum 90 Spezialgeschäfte. Insgesamt<br />

sind­darin­1250 Mitarbeitende­beschäftigt.­2009besuchten<br />

über 8,18 Mio. Menschen das Einkaufszentrum<br />

Glatt. Der Gesamtumsatz belief<br />

sich­auf­665,7 Mio.­Franken.­<br />

Eine unumgängliche Sanierung<br />

Ein zentraler und wichtiger Bereich in einem<br />

so grossen Einkaufszentrum ist zweifellos eine<br />

sichere und zuverlässige Energieversorgung und<br />

-verteilung. Im Glattzentrum besteht diese Energieversorgung<br />

einerseits aus einer Anlage für das<br />

Norm<strong>als</strong>trom-, andererseits einer für das Notstromnetz.<br />

Bei der Anlage für das Norm<strong>als</strong>tromnetz liess<br />

man bei der letzten Erneuerung im Jahr 1996 die<br />

Schaltschränke, wie sie seit der Eröffnung 1975 vorhanden<br />

waren, stehen und baute einfach modernere<br />

Schalter ein. Das Notstromnetz ist ein separates<br />

Netz, das von zwei Seiten eingespiesen<br />

wird und über einen Koppelschalter getrennt ist.<br />

Jede Seite wird vom allgemeinen Stromnetz<br />

und einem Generator von je 1000 kVA versorgt.<br />

Die Dieselmotoren wurden im Jahr 2010 über-<br />

holt und renoviert. Die Notstromanlage entsprach<br />

nach­über­35 Jahren­aber­nicht­mehr­dem­Standder<br />

Technik, zudem waren die eingebauten Schützen<br />

und Komponenten nicht mehr erhältlich. Dies<br />

bewegte die Verantwortlichen des Glattzentrums,<br />

sich Gedanken über eine Sanierung zu machen.<br />

Einkaufszentrum Glatt<br />

Eine Vorgeschichte mit Folgen<br />

André Nicolier, Leiter Technischer Betrieb<br />

und Mitglied der Geschäftsleitung im Glattzentrum,<br />

und sein Team mit Werner Wartenweiler hatten<br />

sich bereits über mehrere Jahre hinweg im Markt<br />

umgesehen. Sie hatten eine erste Vorselektion<br />

getroffen und eine Grobplanung für eine mögliche<br />

Lösung vorgesehen. Das Unternehmen bürgin &<br />

keller, management & engineering ag wurde anschliessend<br />

beauftragt, diese Grobplanung weiterzuverfolgen,<br />

zu verfeinern und eine Ausschreibung<br />

durchzuführen. Der Auftrag ging davon aus, dass<br />

die alte Anlage bloss zu erneuern ist und dass<br />

lediglich die alten Schützen zu ersetzen sind. Doch<br />

bereits die ersten Studien zeigten, dass sich Probleme<br />

bezüglich der Versorgung, die rund um die<br />

Uhr gewährleistet werden muss, ergeben könnten.<br />

Die Stromversorgung kann aus betrieblichen Gründen,<br />

besonders wenn man an die Tiefkühler denkt,<br />

nicht oder nur kurz ausgeschaltet werden. Zu diesem<br />

Zeitpunkt wurde die Elektro suisse <strong>als</strong> zuständige<br />

Institution – mit dem Eidgenössischen Starkstrominspektorat<br />

sowie dem Inspektorat für Netze<br />

und Installationen – beigezogen und der Zustand der<br />

Anlage sowie mögliche Varianten lösungen analysiert.<br />

Dabei zeigte sich, dass erstens für ein Provisorium<br />

die Platzverhältnisse sehr eng sind und<br />

dass zweitens eine Erneuerung nur in kleinen Einheiten<br />

möglich ist. Doch ein Umbau schien möglich<br />

zu sein. Im letzten Jahr erfolgte dann für die vorgesehene<br />

Lösung die Ausschreibung. «Nach der<br />

Überprüfung der eingegangenen Offerten merkten<br />

wir aber sehr schnell, dass viel Geld ausgegeben<br />

15


16<br />

Eingesetzte <strong>Schneider</strong><br />

<strong>Electric</strong>-Produkte<br />

> Schaltschranksystem<br />

Prisma Plus P<br />

> Leistungsschalter Compact NSX<br />

> Leistungsschalter Masterpact NW<br />

> Gateways EGX 100<br />

> ION Enterprise Server<br />

> Speicherprogrammierbare<br />

Steuerung TSX Premium<br />

> Dezentrale E /A Advantys STB<br />

> Programmiersoftware<br />

Unity Pro XL


Energie<br />

werden würde für etwas, das bereits alt ist. Bezüglich<br />

Sicherheit brachte die Lösung nur geringe<br />

Vorteile. Kurz, es war viel Geld für eine Anlage,<br />

die nicht einmal typengeprüft ist», fasst Walter<br />

Schaub von bürgin & keller zusammen.<br />

Ein mutiger Entscheid<br />

Nach eingehender Diskussion wurde der Bau<br />

einer neuen Anlage beschlossen. André Nicolier<br />

und Werner Wartenweiler trafen dabei einen schwerwiegenden<br />

Entscheid: Die Dieselanlage sollte<br />

für zwei Monate abgeschaltet werden, und dies mit<br />

allen Konsequenzen. Dieser Entscheid wurde<br />

insofern erleichtert, <strong>als</strong> die gesetzlichen Anforderungen<br />

auch ohne Not-Dieselbetrieb erfüllt sind:<br />

Die Brand meldeanlage bleibt funktionstüchtig, die<br />

Notbeleuchtung für eine eventuelle Evakuierung<br />

ist ebenfalls gewährleistet. Das batteriebetriebene<br />

Netz sorgt dafür, dass die Notstrombeleuchtung<br />

und die Brandmelde anlage eingeschaltet werden.<br />

Egal, was passiert, dieses System funktioniert<br />

immer. Dazu besteht noch eine USV-Anlage (Unterbrechungsfreie<br />

Stromversorgung), deren Netz<br />

dafür sorgt, dass beispielsweise die Kassen bei<br />

einem Netzausfall nicht abgeschaltet werden.<br />

Dieses überbrückt aber nur die Zeit, bis sich die<br />

Notstromanlage einschaltet. So wurde entschieden,<br />

die alte Notstromanlage zu demontieren und<br />

eine neue einzubauen. Die Planung konnte wieder<br />

von vorne beginnen. Den Zuschlag nach der erneuten<br />

Ausschreibung erhielt die Firma Elektro Stoll<br />

Schweiz GmbH.<br />

Eine Anlage nach dem neusten Stand<br />

der Technik<br />

Im gemeinsamen Team mit André Nicolier und<br />

Werner Wartenweiler von der Betriebsgesellschaft<br />

Glatt, Jürg Bürgin und Walter Schaub von bürgin &<br />

keller, management & engineering ag sowie Erich<br />

Bindschädler von Elektro Stoll Schweiz GmbH und<br />

Stephan Kalberer von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> wurde<br />

das Projekt detailliert überarbeitet. Die neue Anlage<br />

ist so ausgelegt, dass bei einem Ausfall des normalen<br />

Stromnetzes die Notstromanlage automatisch<br />

startet. Dieser Vorgang wird vom Gebäudeleitsystem<br />

eingeleitet. Sobald die Energie über das<br />

Notstromnetz­fliesst­–­gespiesen­von­den­zwei­<br />

Generatoren – löst das Gebäudeleitsystem die Befehle<br />

für die Zuschaltung der einzelnen Leistungen<br />

aus. Ist das Normalnetz wieder aktiv, werden die<br />

Netze automatisch synchronisiert, und das Notstromnetz<br />

wird zurückgefahren. Sollte einer der<br />

Generatoren nicht aufschalten, wird dieser weg-<br />

geschaltet und der Kuppelschalter zwischen den<br />

<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong><br />

Einkaufszentrum Glatt<br />

beiden Netzen eingeschaltet. Über die Lastmanagementsteuerung<br />

wird die Last automatisch reduziert,<br />

sodass ein einziger Gene rator den Bedarf<br />

tragen kann. Die Anlage ist so vorbereitet, dass<br />

sämtliche Daten über das eingebaute Bedienterminal<br />

abgelesen und später ebenfalls auf das Leitsystem<br />

übermittelt werden können. Das heutige<br />

Leitsystem bietet jedoch keine geeignete Schnittstelle,<br />

um die Daten einzubinden. Das Terminal dient<br />

nur zur Visualisierung und bietet auch keine<br />

«Es gibt immer Überraschungen, wenn man<br />

in eine bestehende Infrastruktur eingreift.<br />

Doch je moderner die Anlage ist, desto ruhiger<br />

schlafen wir.»<br />

André Nicolier, Leiter Technischer Betrieb, Mitglied<br />

der Geschäftsleitung, Glattzentrum<br />

Möglichkeit, irgendwie einzugreifen. Über das<br />

Bedien terminal können allfällige Fehler (Schalterzustände<br />

etc.) zurückverfolgt sowie die Energiedaten<br />

in Trendfunktionen abgerufen werden. Für die<br />

Planung weiterer Ausbauten ist dies äusserst<br />

dienlich, man kann darauf aufbauen.<br />

Ein Umbau mit hohem Risiko<br />

«Eine der grossen Schwierigkeiten bestand<br />

darin, den Betrieb stets aufrechtzuerhalten, was<br />

ein spezielles Problem für den Installateur war»,<br />

meint Werner Wartenweiler. Während des Umbaus,<br />

der doch ein paar Monate dauerte, wurde das<br />

Glattzentrum nur mit Netzbetrieb gefahren. Wenn<br />

irgendetwas passiert wäre, dann wären beispielsweise<br />

die Kühlbereiche ausgefallen. Dazu kommt,<br />

dass die Demontage der alten und die Montage<br />

der neuen Anlage nur durchgeführt werden konnten,<br />

wenn das Zentrum geschlossen war. «Die Umschaltung<br />

konnte nur nachts und am Sonntag vorgenommen<br />

werden. Es musste daher sehr genau<br />

geplant werden, was an den jeweiligen Wochenenden<br />

abgeschaltet werden durfte», erinnert sich<br />

Werner Wartenweiler. Unter diesem Aspekt war<br />

es ein mutiger Entscheid des Betreibers, das Notstromnetz<br />

während des Umbaus auszuschalten,<br />

hängt doch an diesem Netz der grösste Teil der<br />

riesigen­Verkaufsflächen.­ ­<br />

bürgin & keller, management<br />

& engineering ag<br />

Das Unternehmen bürgin &<br />

keller, management & engineering<br />

ag wurde im Jahr 1998<br />

durch J. Bürgin und V. Keller<br />

<strong>als</strong> GmbH gegründet und per<br />

1. Januar 2001 in eine Aktiengesellschaft<br />

umgewandelt. Das<br />

Leistungsangebot umfasst das<br />

gesamte Spektrum der angewandten<br />

Elektrotechnik im Rahmen<br />

von Ingenieuraufträgen,<br />

<strong>als</strong>o Mittelspannungsanlagen<br />

bis hin zu ausgedehnten EDV-<br />

Netzwerken. Elektro-QS-Mandate<br />

sowie Consulting-Funktionen<br />

in grösseren Bauprojekten<br />

runden das Einsatzgebiet ab.<br />

17


Elektro Stoll Schweiz GmbH<br />

Die Elektro Stoll Schweiz GmbH ist eine Auslandsniederlassung<br />

der Elektro Stoll GmbH mit<br />

dem Stammhaus in Martinszell, Deutschland, und<br />

wurde im Jahr 2005 gegründet. Die Firma plant<br />

und realisiert elektrische Energieversorgungen<br />

im Bereich des Industrie- und Anlagenbaus. Dazu<br />

gehören Mittelspannungsschaltanlagen (10 / 20 kV),<br />

Trafoanlagen aus Stahlblech und Fertigbeton, Niederspannungsschaltanlagen<br />

und Blindstromkompensationsanlagen.<br />

Zu den Leistungen von Elektro<br />

Stoll gehören zudem die Beratung, die Projektierung<br />

und die Berechnung von technischen Parametern.<br />

Das Unternehmen baut Schaltschränke für Niederspannungsschaltanlagen<br />

bis 7000 A und übernimmt<br />

die Montage und Inbetriebnahme weltweit.<br />

18<br />

Erich Bindschädler, Stoll Energietechnik &<br />

Automation, Leiter Nieder lassung Schweiz;<br />

André Nicolier, Leiter Technischer Betrieb EZG,<br />

Mitglied der GL; Walter Schaub, Projektleiter,<br />

bürgin & keller; Stephan Kalberer, Verkaufsingenieur<br />

bei <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>


Energie<br />

Eine neue Installation im Mittelspannungsnetz,<br />

die den höchsten<br />

Ansprüchen gerecht wird<br />

Pierre-Henri Badel, Ingenieur HTL und Fachjournalist BR SFJ<br />

Eine Luftstützpunkt stellt an das elektrische<br />

Versorgungsnetz vielfältige Ansprüche: Da die Versorgung<br />

der verschiedenen Standorte am Militärflugplatz­des­Walliser­Hauptorts­zu­jeder­Zeit­sichergestellt<br />

sein muss, war es unumgänglich geworden,<br />

das Mittelspannungs-Versorgungsnetz zu modernisieren<br />

und sowohl den Energieverbrauch <strong>als</strong> auch<br />

den Betriebszustand des MS-Netzes permanent zu<br />

überwachen. Die Arbeiten, die von Unternehmen<br />

des Kantons Wallis ausgeführt wurden, begannen<br />

im Juni 2010 und wurden ein Jahr später beendet<br />

unter der Leitung von Armasuisse Immobilier, die <strong>als</strong><br />

Bauherr das Projekt ausgeschrieben hatte. Die von<br />

<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> vorgeschlagenen Konzepte wurden<br />

ohne Einschränkung akzeptiert. Die einzelnen<br />

Stationen wurden mit Mittelspannungszellen<br />

SM6-24 kV-630 A ausgerüstet.<br />

Verbesserte Überwachung der Versorgung<br />

«Die neue Ausrüstung bietet im Verhältnis zur<br />

bisherigen folgende Vorteile: Platzeinsparung<br />

im Inneren der Trafostationen, eine Anzeigeeinheit<br />

über die Betriebszustände aller Zellen, erhöhte<br />

Sicherheit sowie die Möglichkeit, den Datenbestand<br />

auf einfache Weise auszulesen», erläutert Xavier<br />

Emery, Ingenieur HES und Verantwort licher beim<br />

Ingenieurbüro Alther & Lamon SA in Sion für das<br />

<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong> Aérodrome de Sion<br />

Im militärischen Teil des Flugplatzes Sion wurde das Mittelspannungsnetz<br />

vollständig erneuert. Von jetzt an sind moderne<br />

Trafo stationen Mittelspannung / Niederspannung in Betrieb,<br />

die über ein Kommunikationsnetz permanent überwacht werden.<br />

von ihm konzipierte Projekt. Das gute Gelingen entstand<br />

aus der engen Zusammenarbeit zwischen<br />

der technischen Abteilung von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>,<br />

welche die Schutzrelais para metriert hatte und<br />

zuständig war für die Montagearbeiten und einen<br />

Teil der Verkabelung. Die rest lichen Arbeiten wurden<br />

von der Firma Mauerhofer & Zuber in Martigny<br />

ausgeführt. Dies war gewiss keine un bedeutende<br />

Angelegenheit, denn aus eindeutigen Sicherheitsgründen<br />

durften die einzelnen Zellen des Netzes<br />

nicht für längere Zeitabschnitte abgeschaltet bleiben.<br />

«Das hat uns veranlasst, während der Arbeiten<br />

in den Zellen provisorisch Stromgeneratoren zu<br />

installieren», bemerkt David Moll, Niederlassungsleiter<br />

von Mauerhofer & Zuber in Martigny, die mit<br />

den Infrastrukturarbeiten betraute wurde.<br />

Fernüberwachung einer Anlage<br />

Die Stationen sind mit einem Touchscreen vom<br />

Typ Magelis ausgestattet, der es erlaubt, vor Ort<br />

sämtliche Parameter der Station zu kontrollieren.<br />

Dank der Software Vijeo Designer können diese<br />

Messungen auch von einem zentralen Computer aus<br />

durchgeführt werden. «Die Erneuerungsarbeiten<br />

wurden erfolgreich ab geschlossen, und die Anlage<br />

funktioniert ausgezeichnet», hebt Xavier Emery,<br />

Projektleiter bei Alther & Lamon SA, Sion, hervor.<br />

Beteiligte Unternehmen<br />

> Alther & Lamon SA, Sion,<br />

www.altherlamon.com<br />

> Mauerhofer & Zuber SA,<br />

Martigny, www.mz-sa.ch<br />

> <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, Ittigen,<br />

www.schneider-electric.ch<br />

Bauherrschaft<br />

> Armasuisse Immobilier,<br />

St-Maurice,<br />

www.armasuisse.ch<br />

Nutzer<br />

> Luftwaffe Luftstützpunkt Sion<br />

19


Xavier Emery, Projektleiter, Alther &<br />

Lamon SA; Roger Bruckl, Regionalverkaufsleiter,<br />

<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>;<br />

David Moll, Niederlassungsleiter,<br />

Mauerhofer & Zuber Entreprises<br />

Electriques SA<br />

Eingesetzte <strong>Schneider</strong><br />

<strong>Electric</strong>-Produkte<br />

> MS-Schaltfelder MT/<br />

SM6-24 kV-630 A<br />

> Leistungsschalter ausfahrbar<br />

> Schutzrelais Sepam 82<br />

> GBC-Messfeld<br />

> Lasttrennschalter QM<br />

mit Sicherung, <strong>als</strong> Transformatorenschutz<br />

> Bedienpanel Magelis<br />

20<br />

Mauerhofer & Zuber<br />

Mauerhofer & Zuber hat drei<br />

Haupttätigkeitsfelder: Strasse,<br />

Schiene und Energie. Das Unternehmen<br />

verfügt über mehr <strong>als</strong> 100<br />

Jahre Erfahrung. In der Elektrotechnik<br />

sind die angebotenen<br />

Leistungen breit gefächert. Das<br />

Unternehmen ist jetzt Mitglied<br />

der Gruppe ALPIQ, was ihm<br />

erlaubt, die Flexibilität eines mittelständischen<br />

Unternehmens mit<br />

der Leistungskraft einer gros sen<br />

Gruppe zu verbinden und so auch<br />

in Kantonen ausserhalb der französischen<br />

Schweiz aktiv zu sein.


Alther & Lamon<br />

Dieses 1989 gegründete<br />

Ingenieurbüro konzipiert<br />

in erster Linie hydraulische<br />

Zentralen, ist jedoch auf<br />

zahlreichen anderen Gebieten<br />

ebenso erfolgreich tätig:<br />

Pumpstationen und Kläranlagen,Trinkwasseraufbereitung,<br />

Strassentunnel usw.<br />

Seine Serviceleistungen sind<br />

vielfältig: Konzeptstudien,<br />

Durchführbarkeitsstudien,<br />

Analysen und Gutachten,<br />

Ausarbeitung von Pflichtenheften<br />

und Überwachung der<br />

Arbeiten.<br />

<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong> Aérodrome de Sion<br />

«Auch die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen<br />

Beteiligten, inklusive des militärischen Luftstützpunktes<br />

Sion, war ausserordentlich gut. Die Airbase<br />

hatte einen ihrer Hangars für die Verkabelung, den Test<br />

des Systems, die Koordination vor Ort und die Erstellung<br />

von Schaltbefehlen zur Verfügung gestellt.»<br />

Xavier Emery, Projektleiter, Alther & Lamon SA, Sion<br />

«Ab heute wird den Benutzern eine grosse Menge<br />

Informationen bereitgestellt. Das Programmieren<br />

ist sehr gut verlaufen; wir konnten sämtliche gewünschten<br />

Simu lationen ausführen dank eines<br />

Servicekoffers voller Tests, die uns <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />

zur Verfügung stellte», ergänzt er. «Dies ermuntert<br />

uns, dieses Prinzip auch bei weiteren Installationen<br />

desselben Typs anzuwenden. Auch die Zusammenarbeit<br />

zwischen den verschiedenen Beteiligten,<br />

inklusive der Airbase Sion, war ausserordentlich<br />

gut. Die Airbase hatte einen ihrer Hangars für die<br />

Verkabelung und den Test des Systems zur Verfügung<br />

gestellt», fügt Xavier Emery an. Es hat sich<br />

gezeigt, dass die Schaltschränke von <strong>Schneider</strong><br />

<strong>Electric</strong> die speziellen Anforderungen des Luftstützpunktes<br />

sehr gut erfüllen. Von besonderer Bedeu-<br />

tung war, dass die Schränke durch ein Schliesssystem<br />

speziell gesichert werden konnten. Gestänge­und­Schlösser­mussten­den­Spezifikationen<br />

des Bauherrn angepasst werden, was sich<br />

jedoch ohne besondere Schwierigkeiten durchführen<br />

liess. Heute ist eine spezielle Version dieser<br />

Schränke für Armasuisse im Katalog des Herstellers<br />

aufgeführt. «Hierdurch eröffnet sich ein Markt für<br />

unsere Standardlösungen, bei denen wir auf einen<br />

reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen können»,<br />

freut sich Roger Bruckl, Verkaufsleiter bei <strong>Schneider</strong><br />

<strong>Electric</strong> im Bereich Energieversorgung für die<br />

französische Schweiz.<br />

21


Energie<br />

Abfälle verbrennen –<br />

eine nachhaltig saubere Sache<br />

Hannes Gysling, dipl. Ing. ETH<br />

Der ZAB wurde im Jahr 1966 gegründet. Er erbringt seine Dienstleistungen<br />

primär für 38 Gemeinden in der Umgebung Fürstenland­/­Toggenburg.­Das­Einzugsgebiet­umfasst­rund­170­000Einwohnerinnen<br />

und Einwohner sowie über 4000 Gewerbe- und<br />

Industriebetriebe.­Das­Unternehmen­beschäftigt­rund­40 Mitarbeitende.<br />

Ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte des ZAB stellte<br />

die Inbetriebnahme der Kehrichtverbrennungsanlage im Jahre 1976<br />

dar. Die primäre Aufgabe des ZAB besteht heute darin, die Haushalts-,<br />

Industrie- und Gewerbeabfälle sowie Schlamm aus kommunalen<br />

und industriellen Kläranlagen in der Verbandsregion zu<br />

sammeln­und­stofflich­sowie­energetisch­zu­verwerten.­Im­Laufeder<br />

vergangenen Jahrzehnte entwickelte sich der ZAB zu einem<br />

modernen, weitsichtigen Unternehmen der Abfallverwertungsbranche.<br />

22<br />

«Niemand kennt ein System so gut<br />

wie derjenige, der es herstellt.»<br />

Daniele Di Bella, Verkaufsingenieur Industry, <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />

Abfälle entsorgen, dabei Energie gewinnen<br />

Der ZAB betreibt zur Erfüllung seiner Aufgaben verschiedene<br />

verfahrenstechnische Anlagen. Diese bestehen in der Kehrichtverbrennungsanlage<br />

aus drei Rost-Verbrennungslinien und neu<br />

einer Wirbelschicht-Verbrennungslinie, in der der Klärschlamm<br />

verbrannt werden kann. Ein Sortier- und Shredderwerk sowie die<br />

Deponie Burgauerfeld runden die Dienstleistungen der ZAB ab.<br />

Mit dem Bau der Wirbelschichtlinie wurde zusätzlich in eine moderne<br />

Abgasreinigung investiert. Gemäss dem Jahresbericht 2010<br />

konnten im letzten Jahr 3463 MWh Strom mit einem Zuschlag<br />

von­2 Rp.­/­kWh­auf­den­örtlichen­Tarif­verkauft­werden.­Mit­der­<br />

Photo voltaikanlage auf den Dächern der Kehrichtverbrennungsanlage<br />

wurden 24 MWh Strom produziert.<br />

Der Zweckverband Abfallverwertung Bazenheid<br />

(ZAB) führt Abfälle wie Metalle, Altpapier, Altkarton,<br />

Glas und weitere Rohstoffe in den Stoffkreislauf<br />

zurück. Brennbare Abfälle werden vom ZAB zur<br />

Produk tion von Energie in Form von Wärme und<br />

Strom genutzt.<br />

Gesamterneuerung mit Weitblick<br />

Die Firma H.P. Rey AG betreut Endkunden von der Planung<br />

über das Engineering bis zum Abschluss der Inbetriebsetzung.<br />

Nach Abschluss des Projektes kann der Kunde<br />

auf die H.P. Rey AG <strong>als</strong> verlässlichen Service- und Wartungspartner<br />

zählen. Das Unternehmen betreut den ZAB schon<br />

seit längerer Zeit. Bereits die Turbinensteuerung im Jahre 2000<br />

wurde von der H.P. Rey AG realisiert. Bei der Realisierung<br />

der Wirbelschicht-Linie wurde das Unternehmen zur Offertenstellung<br />

eingeladen. Im Zuge dieser Angebotsrunde erhielt<br />

die H.P. Rey AG den Zuschlag. Unter den Mitbewerbern waren<br />

auch namhafte Grossunternehmen. «Unser Vorteil war sicher,<br />

dass­wir­<strong>als</strong>­Kleinunternehmen­flexibel­sind­und­schnell­reagieren<br />

können. Ein weiterer Grund war das Vertrauen in unser<br />

Unternehmen, das von der langjährigen Zusammenarbeit her<br />

stammte. Zweifellos war die Wirtschaftlichkeit unseres Angebotes<br />

mitentscheidend, der Preis musste stimmen», erklärt<br />

Rico­Keller,­Projektleiter­der­H.P. Rey AG.­Der­Auftrag­bestand<br />

darin, das gesamte EMSR-Los zu realisieren. Der Auftrag<br />

war unterteilt in die Realisierung der neuen Wirbelschicht-<br />

Linie, der neuen Abgasreinigung sowie des Umbaus der Leittechnik<br />

der bestehenden Anlagenteile. Die bestehende<br />

Steuerung der Anlage war in die Jahre gekommen und hätte<br />

früher oder später ersetzt werden müssen. Sämtliche Energieverteilungen<br />

und Schaltanlagen für die neuen Anlageteile<br />

wurden von der H.P. Rey AG erstellt und installiert. Der Auftrag­für­die­H.P.­Rey­AG­belief­sich­auf­rund­5Millionen­Franken.<br />

<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> setzte <strong>als</strong> Komponenten- und Systemlieferant<br />

rund 800 000 Franken um.


Energie<br />

Ein Novum — unter Spannung<br />

Motorenabgänge ersetzen<br />

Bei einem so bedeutenden Bauvorhaben hat<br />

der Kunde gewisse Vorstellungen bezüglich Verfügbarkeit<br />

und Qualität der einzubauenden Systeme.<br />

Die bisherigen Erfahrungen bezüglich Zuverlässigkeit<br />

und Verfügbarkeit sowie auch bezüglich der<br />

Preisgestaltung von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>-Produkten<br />

waren mass gebend für den Systementscheid pro<br />

<strong>Schneider</strong>. Stephan Kalberer und Daniele Di Bella,<br />

Verkaufs­ingenieure­von­<strong>Schneider</strong>­<strong>Electric</strong>,­definierten<br />

zusammen mit der Hardware-Planung der<br />

Firma­H.P. Rey­AG­die­einzelnen­Motoren­und­<br />

Leistungsabgänge. Dabei wurde zum ersten Mal<br />

in der Schweiz ein Motor Control Center (MCC)<br />

auf der Basis des Prisma DECO mit Steckeinsatztechnik<br />

realisiert. Das System ist modular aufgebaut,<br />

es ermöglicht dem Kunden, unter Spannung<br />

Leistungsabgänge zu ersetzen oder um<br />

Leistungsabgänge zu erweitern. Dies ist ein grosser<br />

betrieb licher und sicherheitsrelevanter Vorteil.<br />

Der ZAB betreibt die Anlage an 365 Tagen im Jahr<br />

rund um die Uhr, dies verlangt eine hohe Verfügbarkeit<br />

der Anlage, welche durch den Einsatz der<br />

hoch verfügbaren Schaltgerätereihe TeSys U<br />

erreicht wird. Der Leistungsabgang TeSys U kann<br />

weder thermisch noch magnetisch zerstört werden.<br />

Ein weiterer Vorteil der TeSys-U-Reihe ist der<br />

elektronische Auslöser. Er erlaubt einen vierfachen<br />

Überwachungsbereich gegenüber herkömmlichen<br />

Auslösesystemen. Der Vorteil dieser modularen<br />

Auslöser sowie deren einfachen Austauschbarkeit<br />

lernte Rico Keller schon bei der Inbetriebnahme<br />

kennen: «Bei der Inbetriebnahme der Anlage stellten<br />

wir fest, dass diverse bereits montierte Antriebe<br />

nicht den ursprünglichen Leistungsangaben entsprachen.<br />

Innerhalb kürzester Zeit konnten wir<br />

den Auslöser neu einstellen oder schnell austauschen,<br />

ohne etwas an der Verdrahtung oder<br />

dem Aufbau ändern zu müssen.»<br />

Eine komplexe Aufgabe, die herausfordert<br />

«Die Unterstützung der <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>-Mitarbeiter<br />

war vor allem in der Startphase sehr hilfreich»,­fügt­Rico­Keller,­Projektleiter­der­H.P.<br />

Rey AG,an.<br />

«Unsere Mitarbeiter wurden von <strong>Schneider</strong><br />

<strong>Electric</strong> geschult und beim Zusammenbau der ersten<br />

Schränke in Schwarzenbach auch begleitet.»<br />

Da bei diesem Projekt sowohl die Energieverteilung<br />

wie auch die Automation gleichermassen beteiligt<br />

waren, war das industriebezogene Know-how von<br />

Daniele Di Bella wie auch dasjenige der<br />

24<br />

Energieverteilung von Stephan Kalberer gefragt.<br />

Die Heraus forderung bei der Planung der<br />

Gesamt anlage zeichnete sich dadurch aus, dass<br />

die Spannweite der elektrischen Auslegung von<br />

der Mittelspannung bis zur Niederspannung reichte<br />

und sich weiter über die Leistungsebene bis auf<br />

die Signal ebene erstreckte. «Wir sind auf das<br />

Know-how von unseren Lieferanten angewiesen»,<br />

bemerkt Rico Keller. Wie so oft bei Projekten<br />

dieser Grössenordnung üblich, spielte der Termindruck<br />

eine grosse Rolle. So war es für den Projektleiter<br />

Rico Keller <strong>als</strong> Verantwortlicher für den<br />

gesamten elektrischen Bereich keine einfache<br />

Aufgabe, die verschiedenen Lieferanten zeitlich<br />

zu koordinieren. Der gesamte Umbau und die<br />

Erneuerung erstreckten sich über einen Zeitraum<br />

von fünf Jahren. Im Jahr 2006 wurden die ersten<br />

Offerten erstellt, und in diesem Jahr konnten die<br />

Arbeiten abgeschlossen werden.<br />

Viel Engagement für<br />

eine kundenorientierte Lösung<br />

Eine Herausforderung während der Bauphase<br />

bestand darin, dass die bestehende Anlage<br />

stets in Betrieb sein musste. Das heisst, von den<br />

drei Verbrennungslinien konnte jeweils nur eine<br />

Linie abgeschaltet werden, während die beiden<br />

andern weiter in Betrieb standen. Was zur Folge<br />

hatte, dass vor allem bezüglich Sicherheit erhöhte<br />

Aufmerksamkeit notwendig war. Während der<br />

­gesamten­Umbauphase­wurden­der­H.P. Rey­AGdrei<br />

Wochenenden zugesprochen, an denen die<br />

Anlage vollständig heruntergefahren werden konnte.<br />

«Dies zeigt, wie wichtig es für uns war, dass die<br />

Komponenten termingerecht bei uns eintrafen, um<br />

den engen Zeitplan einhalten zu können», erwähnt<br />

Rico Keller. Einen grossen Vorteil der Produkte von<br />

<strong>Schneider</strong>­<strong>Electric</strong>­sieht­die­H.P. Rey­AG­darin,dass<br />

speziell in diesem Projekt das Zusammenspiel<br />

zwischen der Energie- und der Automatisierungsebene<br />

optimal zum Tragen kam. Die Produkte sind<br />

aufeinander abgestimmt, und die Austauschbarkeit<br />

wirkt sich für den Kunden in dem Sinn positiv<br />

aus, dass er seine Lagerhaltung reduzieren kann.<br />

Dass dieses Projekt so erfolgreich abgeschlossen<br />

werden konnte, liegt nach übereinstimmender<br />

Meinung aller Beteiligten darin, dass alle Mitarbeiter<br />

sich mit grossen Engagement der herausfordernden<br />

Aufgabe stellten, um eine optimale<br />

kunden orientierte Lösung zu erarbeiten.<br />

H.P. Rey Automation AG<br />

Die H.P. Rey AG, Schwarzenbach,<br />

entwickelt Software-<br />

Lösungen für die Umwelt- und<br />

Prozessautomation. Im Bereich<br />

Hardware-Engineering entwirft,<br />

plant und dokumentiert<br />

das Unternehmen elektrische<br />

Schalt- und Steueranlagen.<br />

Im Steuerungsbau werden die<br />

Planungsunterlagen umgesetzt,<br />

die Steuer- wie auch die Schaltanlagen<br />

gefertigt und vor Ort<br />

installiert. Die Firma ist in den<br />

Bereichen Umwelt- und Energietechnik,<br />

Lebensmittelindustrie,<br />

Industriekälte und Maschinenbau<br />

tätig. Der Kundendienst<br />

rundet das Dienstleistungsangebot<br />

ab und gewährleistet<br />

nach Abschluss des Projektes<br />

den gewünschten Service und<br />

die gewünschte Wartung.<br />

Beteiligte Unternehmen<br />

> H.P. Rey AG,<br />

Schwarzenbach,<br />

www.hprey.ch<br />

> <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, Ittigen,<br />

www.schneider-electric.ch<br />

Eingesetzte <strong>Schneider</strong><br />

<strong>Electric</strong>-Produkte<br />

> Schaltschranksystem<br />

Prisma DECO<br />

> Leistungsschalter<br />

Masterpact<br />

> Leistungsschalter<br />

Compact NSX<br />

> Motorabgänge TeSys U<br />

> Schütze TeSys D + F<br />

> Motorschutzschalter GV2 + 3<br />

> Frequenzumrichter Altivar<br />

> Spannungsversorgung<br />

Phaseo ABL8


<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong> ZAB Zweckverband Abfallentsorgung Bazenheid<br />

Franz Hobi, Mitarbeiter<br />

EMSR, ZAB; Rico Keller,<br />

Projektleiter, H.P. Rey AG;<br />

Roland Brack, Leiter EMSR,<br />

ZAB; Thomas Steiner,<br />

Verkaufs ingenieur bei<br />

<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />

25


26<br />

Lichterfüllter Treffpunkt<br />

für Gartenfreunde<br />

Hannes Gysling, dipl. Ing. ETH<br />

Nach zwei Jahren Bauzeit lud in diesem Frühling das grösste Garten-<br />

Center der Schweiz im zürcherischen Dürnten die Gartenfreunde<br />

zur Eröffnung ein. Die Grösse des Baus und die beeindruckenden<br />

Gewächshäuser lassen erahnen, dass die sichere Versorgung mit<br />

Energie eine zentrale Herausforderung darstellt.<br />

Das über 115-jährige Familienunternehmen<br />

Meier darf auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken.<br />

Doch von den Anfängen <strong>als</strong> Samenhandlung<br />

bis zum 37 000 m 2 grossen Center mussten<br />

viele Höhen und Tiefen überwunden werden.<br />

Grosszügigkeit auf allen Ebenen<br />

Die Dimensionen des Neubaus, in die das<br />

Familienunternehmen einen hohen zweistelligen<br />

Millionenbetrag investierte, sind beeindruckend.<br />

Zuvor bestand in Tann bereits ein Garten-Center,<br />

doch dieses entsprach nicht mehr ihren Vorstellungen,<br />

meint nüchtern Erwin Meier-Honegger,<br />

Mitglied der Geschäftsleitung der Ernst Meier AG.<br />

Das neue Center besteht aus einem modernen<br />

dreistöckigen Bau, an dem anschliessend die<br />

160 m­langen­Verkaufsgewächshäuser­angebautsind­und­sich­ein­weitläufiger­Aussenbereich­erstreckt.<br />

Im Jahr 2004 wurde die Planung eingeleitet,<br />

und vor zwei Jahren war Baubeginn. Die Anlage<br />

hält einige Überraschungen bereit: Über eine Rolltreppe<br />

gelangt der Besucher von der Tiefgarage<br />

direkt in das Garten-Center. Dazu laden ein überaus<br />

ansprechend gestaltetes Selbstbedienungsrestaurant<br />

und ein kleineres bedientes Restaurant die<br />

Gartenfreunde zum Verweilen ein. Eine grosszügige<br />

Raumgestaltung und edles Design zeichnen<br />

auch die vier Seminarräume für je 50 Personen<br />

aus. Die hohen, hellen Verkaufshallen des Centers<br />

und die durchdachte Konstruktion der Bauten<br />

Beteiligte Unternehmen<br />

> De Boni Elektro AG, Hinwil,<br />

www.deboni-elektro.ch<br />

> oswald electric ag, Netstal,<br />

www.oswald-electric.ch<br />

> Feller AG, Horgen,<br />

www.feller.ch<br />

> <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, Ittigen,<br />

www.schneider-electric.ch


Energie<br />

widerspiegeln sich auch in der Auslegung der Energieversorgung. «Im Elektrobereich<br />

wurde uns nahegelegt, in grösseren Dimensionen zu denken, und<br />

so versuchten wir, dies überall durchzuziehen», bemerkt Erwin Meier und fügt<br />

an, «damit sind auch spätere allfällige Erweiterungen problemlos möglich.»<br />

Gelungene Planung trotz Umwegen<br />

Zu Beginn der Planungsphase wählte die Ernst Meier AG ein bedeutendes<br />

Elektroplanungsunternehmen, das sich durch eine breite Erfahrung auswies.<br />

Doch bald stellte sich heraus, dass deren Mitarbeiter weniger auf die Bedürfnisse<br />

der Bauherren eingingen, sondern dass sie vielmehr ihre Erfahrungen<br />

der Ernst Meier AG überstülpen wollten. «Wir fühlten uns in unseren eher auf<br />

die Praxis ausgerichteten Fragen völlig unverstanden. Und so sahen wir uns<br />

gezwungen, uns nach einem anderen Elektroplaner umzusehen», führt Erwin<br />

Meier weiter aus. Mit dem Unternehmen De Boni Elektro AG, Hinwil, fanden<br />

sie schliesslich den gesuchten Partner, der bereit war, das Flickwerk der bisherigen<br />

Planung zu überprüfen und daraus ein brauchbares Konzept zu kreieren,­das­auf­die­Bedürfnisse­der­Bauherren­einging.­«Armin­Pfiffner,­Geschäftsführer,<br />

und sein Mitarbeiter Daniel Donner, Elektroplaner, waren fähig, mit<br />

unserer ‹unprofessionellen› Art umzugehen und vermochten es, uns geschickt<br />

zu guten, praxisorientierten Lösungen zu führen», bemerkt Erwin Meier. Als<br />

eine gewaltige Herausforderung für die De Boni Elektro AG stellte sich die Tatsache<br />

heraus, dass für den Bau der Verkaufsgewächshäuser ein holländisches<br />

Unternehmen beauftragt worden war.<br />

Eine durchgehende Produktepalette<br />

Damit sich keine massiven Zeitverzögerungen beim Bau des Centers einstellten,<br />

mussten sich die Elektroplaner von De Boni sputen. Doch auch ihre<br />

Partner, welche die vorgesehenen Produkte lieferten bzw. deren Einbau durchführten,­mussten­rasch­und­flexibel­handeln.­«Der­Auftrag­traf­relativ­kurzfristig­bei­uns­ein»,­wirft­Beat­Oswald,­Inhaber­der­Firma­oswald­electric<br />

ag,­<br />

Netstal, ein. Man musste sich sehr rasch auf die Wahl der Produkte einigen,<br />

damit die Holländer, welche die Verkaufsgewächshäuser bauten, ebenfalls<br />

die gleichen Produkte verwenden konnten. «Bedingt durch die knappe Zeit<br />

war es für mich nahe liegend, mit der Firma <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> zusammenzuarbeiten.<br />

Ich wusste, dass wir mit deren Mitarbeitern das Ganze hinkriegen<br />

würden und dass wir dabei auf den notwendigen Support zählen konnten»,<br />

erklärt Thomas Elmer, Technischer Leiter der oswald electric ag. Für Stephan<br />

Kalberer, Verkaufsingenieur bei <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, war der Aspekt, dass er<br />

einem Kunden alles aus einer Hand anbieten und ihn von der Durchgängigkeit<br />

der Produkte überzeugen konnte, wichtig. Für ihn ist es stets eine Herausforderung,<br />

herauszuspüren, was der Kunde möchte und was ihm am meisten<br />

<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong> Garten-Center, Ernst Meier AG<br />

oswald electric ag<br />

Die oswald electric ag ist ein führendes Unternehmen mit<br />

Sitz im Glarnerland. Seit über 25 Jahren profitieren unsere<br />

Kunden von qualitativ hochwertigen Anlagen und lösungsorientierten<br />

Dienstleistungen in der Niederspannungstechnik.<br />

Die oswald electric ag beschäftigt rund 18 Mitarbeitende<br />

und Lernende. Dank motivierten Mitarbeitern, modernster<br />

Infrastruktur und starken Partnern sind wir in der Lage, Schaltgerätekombinationen<br />

für verschiedenste Anwendungen in der<br />

Energie, Steuerungs- und Automatisierungstechnik zu planen,<br />

zu fertigen und zu installieren.<br />

De Boni Elektro AG<br />

Die Firma De Boni Elektro AG wurde 1972 unter dem Firmennamen<br />

De Boni + Mahler AG in Hinwil gegründet, 1986<br />

erfolgte die Namensänderung zu De Boni Elektro AG. Seit 2009<br />

sind Brigitte De Boni und Armin Pfiffner Mehrheitsaktionäre<br />

des Unternehmens. Die De Boni Elektro AG beschäftigt rund<br />

50 Mitarbeitende und Lernende. Das Unternehmen befasst<br />

sich mit der Erstellung von elektrischen Anlagen sowie der<br />

Ausführung von Telefon- und Schwachstromanlagen, von<br />

Telecom-Anlagen und universellen Gebäudeverkabelungen,<br />

von Reparaturservice und Unterhaltsarbeiten bei Privatkunden<br />

sowie Industrie- und Grossverteilern. Mittels CAD werden auch<br />

Planungsaufträge ausgeführt.<br />

27


Energie<br />

28<br />

«Ich biete am liebsten einen kleinen,<br />

passenden Produktewarenkorb an,<br />

der dem Projekt von grossem Nutzen ist.»<br />

Stephan Kalberer, Verkaufsingenieur, <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />

nützt. «Ein Ziel muss es sein, stets die richtigen Produkte<br />

für das anstehende Kundenbedürfnis aus<br />

dem Warenkorb von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> zu suchen;<br />

dies­herauszufinden,­ist­oftm<strong>als</strong>­nicht­einfach­undsetzt<br />

Erfahrung voraus», führt er an. Es bleibt noch<br />

zu erwähnen, dass sämtliche Elektrosteck dosen<br />

von der Firma Feller AG, einem Tochterunternehmen<br />

von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, geliefert wurden.<br />

Mit alten Werten die Zukunft gestalten<br />

In einem Familienunternehmen ist in der Regel<br />

der Patron noch aktiv im Geschäft engagiert. Bei<br />

der Ernst Meier AG sind heute noch drei Generationen<br />

aktiv dabei. Von der zweiten Generation<br />

ist dies Alice Meier, die Mutter des Patrons; sie arbeitet<br />

mit 94 Jahren noch im Büro mit. Von der dritten<br />

Generation sind dies die Eltern von Erwin Meier.<br />

Er selber und seine Schwester – in vierter Generation–­werden­das­Geschäft­irgendwann­einmalübernehmen<br />

und mit vollem Engagement erfolgreich<br />

in die Zukunft führen. Was es bedeutet, mit einem<br />

Familienunternehmen zusammenzuar beiten<br />

schildert Daniel Donner, Elektroplaner von De Boni<br />

Elektro AG: «Wir hatten mit der Familie Meier einen<br />

entscheidungsfreudigen Bauherrn, mit dem wir<br />

unkompliziert zusammenarbeiten konnten. Als wir<br />

das Konzept fertig erstellt hatten und dieses Erwin<br />

Meier­vorlegten,­fiel­nach­ein­paar­kurz­gestellten­<br />

Fragen am darauf folgenden Morgen die Entscheidung.<br />

Wir mussten nicht, wie dies bei einem Konzern<br />

üblich ist, unzählige Entscheidungsstufen durchlaufen.»<br />

Dazu fügt Erwin Meier schmunzelnd an: «Wir<br />

hatten die Aufgaben relativ gut aufgeteilt: Ich durfte<br />

wünschen, was und wie ich es haben wollte, mein<br />

Vater handelte den Preis aus, und meine Schwes-<br />

ter bezahlte dann die Rechnungen.»<br />

Die speziellen Herausforderungen<br />

Gefragt nach dem Besonderen bei diesem<br />

Bau meint Erwin Meier: «Es war für alle am Bau<br />

Beteiligten eine grosse Herausforderung, ein Garten-Center<br />

in dieser Grösse aufzustellen, weil es<br />

keine Vergleichsobjekte gab.» Eine weitere, nicht<br />

zu unterschätzende Herausforderung bestand<br />

darin, dass es sich hier um Gebäude für lebende<br />

Pflanzen­handelte.­Die­Mitarbeiter­der­De­Boni­<br />

Elektro AG hatten bereits grosse Erfahrung im Ausleuchten<br />

von Verkaufsgeschäften, die sich aber<br />

doch eher auf Kleider-, Schuhe- oder Lebensmittelgeschäfte<br />

beschränkte. In diesem Garten-Center<br />

aber gibt es viel Glas und Metall und vor allem eine<br />

Menge­Pflanzen,­was­in­der­Auslegung­der­Beleuchtung<br />

ganz andere Kriterien bedingte. Beat<br />

Oswald wiederum äussert sich positiv beeindruckt<br />

von der überaus fairen Zusammenarbeit mit der<br />

Ernst Meier AG: «Wir mussten nicht wegen jeder<br />

Kleinigkeit eine Nachofferte einreichen. Es wurde uns<br />

das Vertrauen entgegengebracht, das uns erlaubte,<br />

zügig zu arbeiten und auch vernünftig abzurechnen.<br />

Das ist heute nicht mehr oft anzutreffen.»


<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong><br />

Garten-Center, Ernst Meier AG<br />

Daniel Donner, Elektroplaner von De Boni Elektro AG;<br />

Beat Oswald, Inhaber der oswald electric ag;<br />

Stephan Kalberer, Verkaufs ingenieur bei <strong>Schneider</strong><br />

<strong>Electric</strong>; Erwin Meier-Honegger, Geschäfts mit­<br />

inhaber; Thomas Elmer, Leiter Technik und Geschäftsführer<br />

der oswald electric ag<br />

Eingesetzte <strong>Schneider</strong><br />

<strong>Electric</strong>-Produkte<br />

> Standfelder Prisma P<br />

> Wandverteiler Prisma G<br />

> Leistungsschutzschalter<br />

Masterpact NT 12<br />

> Leistungsschalter Compact<br />

NSX<br />

> Sicherungslasttrennleisten<br />

Fupact ISFT/ISFL<br />

> Lasttrennschalter Interpact<br />

> Leistunsschutzschalter<br />

Multi9 C60<br />

> FI/LS-Schalter Multi9<br />

> Fehlerstromschutzschalter<br />

Multi9<br />

> Installationsschütze Multi9<br />

> System Multiclip<br />

> Feller-KNX-Spannungsversorgung<br />

320 mA<br />

> Feller-KNX-Bereichs- /<br />

-Linienkoppler<br />

> Feller-KNX-Binäreingang<br />

4fach<br />

> Feller-KNX-Schaltaktor 4fach<br />

für C-Last 16 A<br />

29


Automation<br />

Retrofit für alte Kräne –<br />

das zahlt sich aus<br />

Hannes Gysling, dipl. Ing. ETH<br />

In den 80er-Jahren herrschte in der Schweiz<br />

eine Baukrise. Für einen Entscheid für eine Selbstständigkeit<br />

war daher nicht gerade der ideale<br />

Zeitpunkt. Doch wegen der Übernahme seines bisherigen<br />

Arbeitgebers durch einen grösseren Konkurrenten<br />

und der damit verbundenen Arbeitsplatzunsicherheit<br />

entschloss sich Thomas Kaufmann,<br />

den­Schritt­in­die­berufliche­Selbstständigkeit­dochzu<br />

wagen. Als gelernter Elektromaschinenbauer<br />

und dank seinen ersten Erfahrungen <strong>als</strong> Vermieter<br />

von Turmdrehkränen bei der ehemaligen Bauunternehmung<br />

witterte er in diesem Geschäftsbereich<br />

ein noch nicht entdecktes Potenzial. Die Zukunft<br />

sollte ihm Recht geben. So ganz unbelastet waren<br />

die beiden Brüder Kaufmann nicht. Bereits ihr<br />

Vater war in früheren Jahren im Kranverkauf und<br />

-service tätig gewesen.<br />

Eine Erfolgsstory dank Gespür für den Markt<br />

Der Geschäftserfolg nahm rasch seinen<br />

Fortschritt. Bereits im folgenden Jahr zählte die<br />

Kaufmann Kranservice GmbH 15 Mietkräne.<br />

Diese stammten zum grossen Teil aus dem Nachlass­zahlreicher­Baufirmen,­die­Anfang­der­90er­<br />

Jahre in Konkurs gegangen waren. Auf dem bisherigen<br />

Lagerplatz in der Binz mitten in der Stadt<br />

Zürich wurde es langsam eng, zudem stand an<br />

dieser Stelle eine Neuüberbauung bevor. So zog das<br />

Unternehmen im Jahr 2001 nach Oberhasli ZH<br />

in ein neues Werkstattgebäude mit einem grossen<br />

Lagerplatz um. «Die Wolff-Turmdrehkräne sind ein<br />

<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong><br />

Mit einem ersten Turmdrehkran, einer breiten Erfahrung im<br />

Unterhalt von Kränen und einer grossen Portion Mut startete<br />

Thomas Kaufmann im Jahr 1998 zum heute grössten Kranvermieter-Unternehmen<br />

in der Schweiz. Sozusagen <strong>als</strong> Startzugabe<br />

stiegen auch seine Frau Susanne sowie sein Bruder<br />

André in das Geschäft ein.<br />

Kaufmann Kranservice GmbH<br />

ausgezeichnetes Produkt und weisen einen hervorragenden<br />

Stahlbau auf», erklärt Thomas Kaufmann.<br />

Daher konzentrierte sich das Unternehmen vorerst<br />

auf diese Kräne, die sie praktisch zu neuwertigen­Geräten­umbauten.­Dieses­Retrofit­von­Baukränen,<br />

die eine Gesamterneuerung der Stahlkonstruktion,<br />

der Mechanik, des Getriebes und der<br />

Steuerung umfasst, war bisher nicht bekannt und in<br />

der Branche nicht üblich. Einen weiteren Meilenstein<br />

fügten die Gebrüder Kaufmann ihrer Firmengeschichte<br />

im Jahr 2003 bei: Sie kauften beim<br />

neu in den Kranbau eingestiegenen Unternehmen<br />

Wilbert AG in Waldlaubersheim, Deutschland,<br />

gleich zwei neue Wilbert-Kräne. Heute importiert<br />

Kaufmann die Wilbert-Kräne exklusiv für die<br />

Schweiz und besitzt selbst mehr <strong>als</strong> zwanzig davon<br />

in seinem Mietpark. Es sind alles Topless-<br />

Kräne (d. h. spitzenlose Turmdrehkräne) mit einer<br />

Ausladung­beim­WT 420 e.tronic­bis­zu­85 m­<br />

und­einer­Tragkraft­von­max.­16 t.­Wilbert­baut­zudem­Grosswippkräne,­welche­bis­zu­130t­hebenkönnen.­Zurzeit­umfasst­seine­Flotte­rund­250Mietkräne,<br />

die laufend im Einsatz sind. Alle der Kräne<br />

sind mit modernsten, frequenzgeregelten Antrieben<br />

ausgerüstet. In vier bis sechs Wochen ist ein alter<br />

Kran wieder auf den neusten technischen Stand<br />

gebracht. Durchschnittlich verlässt pro Woche ein<br />

Kran die Werkstatt, das heisst, die rund 30 Mitarbeiter<br />

machen pro Jahr zwischen 40 bis 50 Baukräne­wieder­fit­für­ein­zweites­Leben.­<br />

31


32<br />

Eingesetzte <strong>Schneider</strong><br />

<strong>Electric</strong>-Produkte<br />

> Leistungsschutzschalter<br />

Multi9<br />

> Befehls- und Meldegerät<br />

Harmony<br />

> Schütz TeSys D<br />

> Lasttrennschalter Vario<br />

> Sensorik<br />

> Drehgeber<br />

> Positionsschalter XC<br />

Beteiligte Unternehmen<br />

> Kaufmann Kranservice<br />

GmbH, Oberhasli,<br />

www.turmkrane.ch<br />

> <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, Ittigen,<br />

www.schneider-electric.ch


Automation<br />

Kriterien für erfolgreiche Kranerneuerung<br />

«In der Zwischenzeit wissen wir ganz genau,<br />

ob­sich­ein­Baukran­für­ein­Retrofit­anbietet­odernicht»,<br />

erklärt André Kaufmann. So eignen sich<br />

Wolff-Kräne ab dem Baujahr 1973 bis heute bestens<br />

dafür. Sie weisen Bolzenverbindungen auf,<br />

welche eine rasche und unkomplizierte Montage<br />

erlauben. Zuerst wird der Allgemeinzustand der<br />

Stahlkonstruktion überprüft: Sind allenfalls Risse<br />

bei den Schweissnähten vorhanden? Dann wer den<br />

die alten Teile demontiert, der Stahlbau instandgestellt<br />

und wo nötig verstärkt. Getriebe werden<br />

zerlegt, neu getagert, abgedichtet oder allenfalls<br />

neue Antriebe montiert. «Wir kennen in der Zwischenzeit<br />

die neuralgischen Punkte», bemerkt<br />

Thomas Kaufmann. Nachdem die Kranteile vom<br />

Sandstrahlen und Neuanstrich zurückkommen,<br />

wird der Kran mit all seinen Teilen wieder zusammengefügt.<br />

Damit ein alter Baukran wieder funktioniert,<br />

sind verschiedene Kriterien ausschlaggebend:<br />

Entscheidend ist die Verfügbarkeit, zudem<br />

sind eine einfache Steuerungstechnik und Wartung<br />

wichtig. Der Kran muss vom Kranführer gut geführt<br />

werden können, das heisst, das Handling muss<br />

stimmen. Die Antriebe müssen schnell sein, sofort<br />

anlaufen und gut reagieren. «Unser Ziel ist es,<br />

den Kran so zu bauen, dass der Kranführer Freude<br />

hat, damit zu arbeiten», meint Thomas Kaufmann.<br />

Schlüsselelement Kransteuerung<br />

Im Laufe der Zeit entsprachen die bisher eingebauten<br />

Steuerungen nicht mehr den Qualitätsansprüchen<br />

der Kaufmann Kranservice GmbH.<br />

Daher entschied sich Thomas Kaufmann für die<br />

Schützensteuerungen von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>,<br />

die sie vor sieben Jahren bloss auswechselten,<br />

aber seit rund vier Jahren komplett in die neuen<br />

Steuerungskästen einbauen. Dies schaffte unter<br />

anderem ein grösseres Kundenvertrauen, und zudem<br />

konnten auch entsprechende Garantieleistungen<br />

besser abgedeckt werden. Durch die Wahl<br />

der Schützen von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> erhielt die<br />

Kaufmann Kranservice GmbH eine grössere Flexibilität,<br />

da der Wechsel der Spulen problemlos vom<br />

Kunden selbst vorgenommen werden kann. «Bei<br />

uns ist die Variabilität sehr gross, und der Kunde<br />

<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong><br />

Kaufmann Kranservice GmbH<br />

braucht nicht lange auf die Bestellung zu warten»,<br />

hebt Thomas Steiner, Verkaufsingenieur von<br />

<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, hervor. Da der Spulenwechsel<br />

auf dem Schütz stets spannungsabhängig ist,<br />

führen die Mitarbeiter im Servicewagen der Kaufmann<br />

Kranservice GmbH die entsprechenden<br />

Schützen und Spulen gleich mit. Eine der grössten<br />

Heraus forderungen für Thomas Steiner war die<br />

raue Umgebung, in der die Produkte zum Einsatz<br />

kommen. «Erschütterungen, Staub, Feuchtigkeit,<br />

Hitze und Kälte – einmal liegt der Kran, dann steht<br />

er wieder; all diese harten Umgebungsbedingungen<br />

gibt es selbst im Maschinenbau nicht mehr. Und<br />

die hohen Taktzyklen auf dem Kran erreicht man<br />

in der Industrie kaum noch», fasst er zusammen.<br />

Ein partnerschaftliches Verhältnis zum Kunden ist<br />

für Thomas Steiner sehr wichtig. Es geht darum,<br />

sich mit der Strategie des Kunden aus einanderzusetzen,<br />

seine Ideen aufzunehmen, um massgeschneiderte<br />

Lösungen zu entwickeln. Damit wächst<br />

man mit dem Erfolg des Kunden, schafft Vertrauen<br />

und kann von Beginn weg Entwicklungsumwege<br />

vermeiden.<br />

Trends im Kranbau<br />

Die sichtbarste Veränderung beim Kranbau<br />

ist die Topless-Bauweise, bei der keine Kranspitze<br />

mehr vorhanden ist. Die Frage der Leistung und<br />

der Geschwindigkeit sowie der Lasten ist eine Frage<br />

des Geldes, das man dafür bereit ist, auszugeben.<br />

Beim Kranhersteller geht der Trend hin zu einer möglichst<br />

billigen Herstellung, zu einfachen Lösungen,<br />

zu Busverbindungen, wo wenig Leistung benötigt<br />

wird, und zu kleinen Schaltschränken. Ein moderner<br />

Baukran arbeitet heute mit Frequenzumrichtern,<br />

mit intelligenten speicherprogrammierbaren Steuerungen,<br />

die Schützen schalten nur noch Steuerspannungen<br />

oder Bremsen. Doch dazu ist ein<br />

beachtlicher Software-Aufwand notwendig, da jeder<br />

Kran sich wieder anders verhält. Das Bremsverhalten<br />

und die Drehkräfte müssen programmseitig<br />

optimiert und auf das entsprechende Verhalten<br />

des Krans abgestimmt werden.<br />

«Nur ein langfristiges Denken<br />

führt für alle Partner zu<br />

befriedigenden Lösungen.»<br />

Thomas Steiner, Verkaufsingenieur, <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />

33


34<br />

Vorteil für Bauunternehmer<br />

Ein neuer Kran kostet zwischen 400 000 und<br />

1,2 Millionen­Franken.­Für­einen­Bauunternehmerlohnt<br />

es sich, einen Kran zu mieten. Sein Kapital ist<br />

nicht gebunden, und bereits bei der Offertenstellung<br />

für ein Bauprojekt weiss er exakt, mit welchen<br />

Kosten er rechnen muss. Es fallen keine Unterhalts-,<br />

Wartungs- und Wiederbeschaffungskosten<br />

an. Kurz, es herrscht eine klare Kostentransparenz<br />

für ein qualitativ und technisch hochstehendes Produkt.<br />

Durch die Möglichkeit, Kräne zu mieten, können<br />

auch grössere Projekte angenommen werden,<br />

bei­denen­sonst­die­Kranflotte­eines­Unternehmenszu<br />

klein wäre. Eine weitere kostenschonende Möglichkeit<br />

für Bauunternehmer besteht darin, den alten­Kran­einem­Retrofit­zu­unterziehen.­Damit­lässtsich<br />

mit einem vertrauten Kran noch viele Jahre<br />

arbeiten. Zudem kostet dies die Hälfte eines neuen<br />

Krans. Das alles sind Vorteile, die nicht von der<br />

Hand zu weisen sind und die mehr und mehr von<br />

Bauunternehmern auch genutzt werden.<br />

Thomas Stebler, Leiter Elektrotechnik; André Kaufmann, Inhaber;<br />

Reto Leutwyler, Elektrotechnik; Thomas Kaufmann, Inhaber,<br />

alle Kaufmann Kranservice GmbH; Thomas Steiner, Verkaufsingenieur<br />

bei <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>


Automation<br />

Seit 1970 kümmert sich die KEBAG (Kehrichtbeseitigungs-AG)<br />

um die Entsorgung der Siedlungsabfälle<br />

im Schweizer Mittelland. Ihre Verbrennungsanlagen­verarbeiten­den­Kehricht­von­209Gemeindenaus<br />

den Kantonen Bern und Solothurn. Das Einzugsgebiet<br />

umfasst fast 500 000 Einwohner auf einer<br />

Fläche­von­1200 Quadratkilometer.­Seit­ihrer­Gründung<br />

zeigt sich die KEBAG offen gegenüber Fragen<br />

des Umweltschutzes. Sie entwickelt ihre Prozesse<br />

und Verfahren ständig weiter, um aus dem Kehricht<br />

einen maximalen Anteil an wertvollen Rohstoffen<br />

zurückzugewinnen.<br />

Ehrgeiziges Projekt<br />

Im Jahre 2009 hat die Generalversammlung<br />

der KEBAG einem ehrgeizigen Projekt zugestimmt:<br />

Es geht um die Optimierung der Prozesse von<br />

Flugaschenbehandlung und um das Zink-Recycling.<br />

Das Projekt mit einem Investitionsvolumen<br />

von­24,8 Millionen­Franken­steht­kurz­vor­dem­Abschluss.<br />

Zugleich ist vorgesehen, die in den Verbrennungsöfen<br />

erzeugte thermische Energie noch<br />

besser zu verwerten, indem via Dampfturbinen<br />

elektrischer Strom erzeugt wird. Ein weiterer Anteil<br />

der Wärmeenergie wird im Rahmen der Erweiterung<br />

des Fernwärmenetzes genutzt. «Es handelt<br />

sich um ein Pilotprojekt in der Abfallbranche.<br />

Die Automatisierung wird komplett von <strong>Schneider</strong><br />

<strong>Electric</strong> überwacht und geleitet. Dabei kommen<br />

unterschiedlichste Produkte und zahlreiche Anwendungen<br />

und Prozesse zum Einsatz», bemerkt<br />

Hans Beck, Verkaufsingenieur bei <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>.<br />

<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong><br />

Im Dienste der Umwelt<br />

Pierre-Henri Badel, Ingenieur HTL und Fachjournalist BR SFJ<br />

Obschon sich die Mengen der in den Schweizer Kehrichtverbrennungsanlagen<br />

verarbeiteten Abfallstoffe in den letzten Jahren<br />

nicht wesentlich verändert haben, ist der Anteil an wiedergewonnenen<br />

Wertstoffen stetig gewachsen. In diese Richtung zeigt<br />

auch die aktuelle Erweiterung der Anlagen der KEBAG Zuchwil (SO).<br />

KEBAG Kehrichtbeseitigungs-AG<br />

Dieses Projekt zur Erweiterung der Recycling-<br />

Kapazitäten ist in der Schweiz einzigartig, da solche<br />

Installationen erstm<strong>als</strong> konzipiert wurden, insbesondere<br />

was die Grösse dieser Recycling-Anlage<br />

für Haus- und Industrieabfälle betrifft. Die Arbeiten<br />

zur Erweiterung der Kehrichtverbrennungsanlage<br />

wurden im März 2010 begonnen und sind nahezu<br />

abgeschlossen. Das von der KEBAG durchgeführte<br />

Projekt besteht aus einer Reihe von Verfahrensschritten,<br />

durch die pro Jahr etwa 350 Tonnen reinstes<br />

Zink aus der Flugasche der Kehrichtverbrennungsöfen<br />

zurückgewonnen werden. Die beim Ver-<br />

brennungsprozess mitgerissenen Partikel, die sogenannte<br />

Flugasche, wird im nachfolgenden Dampfkessel­und­im­Elektrofilter­abgeschieden­undenthält<br />

eine beträchtliche Menge Zink und weitere<br />

Metalle. Die für das Flugaschenrecycling erforderlichen<br />

Anlagen und Einrichtungen wurden in einem<br />

neuen Anbau des bereits existierenden Gebäudes<br />

installiert, in dem die ersten Stufen des Recycling-Prozesses<br />

der Verbrennungsrückstände<br />

stattfinden.­Zudem­wurde­ein­Labor­eingerichtet,das<br />

den komplexen chemischen Prozess überwacht<br />

und sicherstellt, dass die gesetzlichen Vorschriften<br />

eingehalten werden.<br />

«Wir arbeiten sehr effizient mit den<br />

verschiedenen Steuerungselementen;<br />

Ausfälle hatten wir sehr selten.»<br />

Markus Juchli, dipl. Chemiker HTL und Direktor der KEBAG<br />

Beteiligte Unternehmen<br />

> LeitTec AG, Bern,<br />

www.leittec.ch<br />

> KEBAG AG, Zuchwil (SO),<br />

www.kebag.ch<br />

> <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, Ittigen,<br />

www.schneider-electric.ch<br />

35


Automation<br />

36<br />

Komplexe chemische Prozesse<br />

Das Flurec-Verfahren besteht aus mehreren<br />

chemischen und physikalischen Prozessstufen zur<br />

Reinigung der Flugasche und zur Wiedergewinnung<br />

von reinstem Zink, die in einem neuen Anbau<br />

untergebracht sind. Das Verfahren nutzt die Flugasche<br />

<strong>als</strong> Rohstoffquelle und das bei der Rauchgasreinigung<br />

anfallende, stark saure Wasser (Quenchwasser)<br />

<strong>als</strong> Extraktionsmittel. In einem ersten Schritt<br />

wird die Flugasche mit dem sauren Quenchwasser,<br />

das bis zu 5 % Salzsäure enthält, gemischt. Dabei<br />

lösen sich die in der Flugasche enthaltenen<br />

Schwermetalle wie Zink, Blei, Cadmium und Kupfer<br />

auf. Die restliche, nicht gelöste Asche wird mit<br />

­einem­Vakuumbandfilter­abfiltriert­und­kann­nachdiesem<br />

Reinigungsschritt zusammen mit der<br />

Schlacke aus der Verbrennung auf einer normalen<br />

Reaktordeponie abgelagert werden. Die gelösten<br />

Schwermetalle werden einer elektrochemischen<br />

Reaktion, der Zementierung, unterzogen. Durch<br />

Zugabe von feinem Zinkpulver fallen die edleren<br />

Metalle wie Cadmium, Blei und Kupfer metal-<br />

lisch­aus­und­können­anschliessend­abfiltriert­werden.<br />

Das Zink hingegen bleibt in Lösung. In einem<br />

weiteren Schritt wird das Zink mit Hilfe eines Komplexbildners,<br />

der in einem organischen Lösungsmittel<br />

gelöst ist, in mehreren Stufen selektiv extrahiert,<br />

um letzte unerwünschte Verunreinigungen<br />

abzutrennen. Durch eine Reextraktion mit Schwefelsäure<br />

geht das Zink <strong>als</strong> Zinksulfat wieder in die<br />

wässrige Phase. Aus dieser Lösung wird das Zink<br />

in einer Elektrolysezelle mit Gleichstrom <strong>als</strong> reinstes<br />

Zinkmetall zurückgewonnen. Zusätzlich wird das<br />

zur Stickoxidreduktion im Verbrennungsprozess<br />

im Überschuss zugegebene Ammoniak durch ein<br />

Ausstrippen mit Dampf zurückgewonnen.<br />

Behandlung der Abwässer<br />

In der neuen Anlage wird der pH-Wert der ammoniakhaltigen<br />

Abwässer durch Zugabe von<br />

Salzsäure auf einen pH-Wert zwischen 9 und 11<br />

gebracht. Dies führt zur Bildung von Gips und<br />

Metallrückständen, welche wiederum abgetrennt<br />

werden­müssen.­Die­Abwässer­werden­filtriertund<br />

die Rückstände recycliert, indem diese erneut<br />

den Verbrennungsöfen zugeführt oder nach der<br />

Trocknung auf Abfalldeponien gelagert werden. Der<br />

Grossteil der Stoffe wird allerdings weiterverkauft<br />

oder von Rohstoffhändlern übernommen.<br />

Zufriedenheit auf der ganzen Linie<br />

Der beschriebene Prozess wird mit fünf Modicon-Quantum-Automatisierungsinseln<br />

von <strong>Schneider</strong><br />

<strong>Electric</strong> geregelt, gesteuert und überwacht. Für eine<br />

optimale Verfügbarkeit sind die Steuerungen über<br />

einen optischen Ring (Modbus TCP) miteinander<br />

und mit den redundanten PLS-Servern verbunden.<br />

Für die Signalerfassung respektive -ausgabe werden<br />

dezentrale I / O-Einheiten des Typs Advantys<br />

verwendet. Diese wurden in dezentrale Schränke,<br />

welche im Prozess aufgestellt sind, oder direkt im<br />

MCC eingebaut. So wie die Prozessstationen sind<br />

die I / O-Einheiten mit einem optischen Ring untereinander<br />

und mit der Prozessstation verbunden.<br />

Bei der Projektabwicklung wurde grosser Wert auf<br />

Standardisierung gelegt, damit in der ganzen Anlage<br />

eine identische Automatisierung garantiert werden­kann.­«Wir­arbeiten­sehr­effizient­mit­den­verschiedenen<br />

Steuerungselementen; Ausfälle hatten<br />

wir sehr selten», freut sich Markus Juchli, dipl.<br />

Chemiker HTL und Direktor der KEBAG.


<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong><br />

KEBAG Kehrichtbeseitigungs-AG<br />

Jörg Boltshauser, Verkauf und Konzepte, LeitTec AG;<br />

Ernst Wenk, Projektleiter, LeitTec AG; Markus Juchli,<br />

Direktor, KEBAG Kehrichtbeseitigungs­AG; Hans Beck,<br />

Verkaufsingenieur, <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />

Eingesetzte <strong>Schneider</strong><br />

<strong>Electric</strong>-Produkte<br />

> SPS Modicon Quantum<br />

> Dezentrale E/A System<br />

Advantys STB<br />

> Netzwerkkomponenten<br />

Ethernet Connexium<br />

> Programmiersoftware<br />

Unity Pro XL<br />

LeitTec AG<br />

Die 1997 gegründete LeitTec AG, eine Firma für Prozessautomation<br />

mit Hauptsitz in Bern mit insgesamt 18 Ingenieuren<br />

und Technikern. Die Kernkompetenz liegt in der Realisierung<br />

von leittechnischen Anlagen mit den benötigten Netzwerken,<br />

wobei seit einigen Jahren auch Projekte <strong>als</strong> «EMSR-Generalunternehmung»<br />

realisiert werden. Massgeschneiderter Service<br />

und Support gehören ebenfalls zu den angebotenen Dienstleistungen.<br />

Spezialisiert ist die LeitTec AG auf die Branchen<br />

Kraftwerke, Abfallbehandlung, Energieversorgung, thermische<br />

Systeme, Gebäudetechnik im Bereich Pharma und die Automatisierung<br />

von Produktionsprozessen.<br />

37


Automation<br />

47 Tunnels und 1700 Kilometer<br />

Strassen in Graubünden<br />

permanent unter Kontrolle<br />

Christian Bernhart, Wissenschaftsjournalist lic. phil. I<br />

Im gebirgigen Bündnerland, dem grössten Schweizer Kanton, haben das Tiefbauamt<br />

und die Kantonspolizei den permanenten Überblick über ihr Strassennetz von<br />

1700 Kilometern und 47 Tunneln. Das Leitsystem CitectSCADA von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />

ermöglicht diese permanente Kontrolle über rund 250 000 Datenpunkte.<br />

Die ausserordentlichen Vorteile des eingesetzten<br />

Leitsystems stechen dem Autofahrer sogleich<br />

ins Auge. Über Internet, Smartphone oder SMS<br />

kann er sich aktuell und detailliert über den Strassenzustand<br />

im ganzen Kanton Graubünden informieren.<br />

Diese Dienstleistung ist in der Schweiz<br />

einmalig. Und einmalig aktuell, denn die Meldungen<br />

kommen nicht über den Umweg eines Dienstleisters,<br />

sondern direkt von den jenigen, die die Strasse<br />

unterhalten und kontrollieren: vom Tiefbauamt und<br />

der Kantonspolizei. Die enge Zusammenarbeit in Unterhalt<br />

und Überwachung – inklusive Internet- Anbindung<br />

(www.strassen.gr.ch) ermöglicht CitectSCADA.<br />

Es ist ein Leitsystem, in das sowohl das Tunnel-<br />

wie auch das Verkehrsleitsystem integriert sind und<br />

zwar so, dass die Daten aller Subsysteme in Sekundenschnelle<br />

aufdatiert werden und auf den Bildschirmen<br />

der Kontrollzentren des Tiefbauamts und der<br />

Kantonspolizei abrufbar sind. Auch der unbedarfte<br />

Autofahrer­profitiert­davon.­Jener­Familienvaterbeispielsweise,<br />

der winters mit Kind und Kegel spontan<br />

losfährt in der Hoffnung auf erholsame Ferientage<br />

im Engadin. In seiner Sehnsucht nach Sonne<br />

hat er verdrängt, dass sein betagtes Auto längst<br />

eines Services bedürfte und immer noch auf Sommerreifen<br />

rollt. In Landquart hätte er stutzig werden<br />

sollen. Wegen heftigen Schneefalls in Bivio hatte<br />

eben das Tiefbauamt über die zentrale Leitstelle<br />

das Strassenzustandssignal mit der obligatorischen<br />

Winterbereifung auf der Julier-Route aktualisiert.<br />

Dichter Verkehr, glitschige Strassen und Störgeräusche<br />

im Motor setzen dem Familienvater zu.<br />

<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong><br />

Tiefbauamt Graubünden<br />

Kurz nach Thusis im Silstunnel schiesst ihm das<br />

Blut in den Kopf: Stinkiger Rauch bläst vom Kühler<br />

her gegen die Windschutzscheibe, die beiden<br />

Kinder kreischen und zeigen auf die SOS-Nische.<br />

Hier parkiert er den Wagen, steigt aus und behändigt<br />

den Handfeuerlöscher. Dies löst umgehend<br />

eine Meldung im Leitsystem an das Tiefbauamt<br />

und die Kantonspolizei aus. Das System hat auf den<br />

Bildschirmen der Kontrollzentren die SOS-Nische<br />

mit Standortangabe eingeblendet. Die Rauchmessungen<br />

im Tunnel haben automatisch die Lüftung<br />

hochgedreht. Von der Zentrale aus schaltet die<br />

Polizei die Tunnelblinkanlage ein und teilt dem Vater<br />

über die Notsprechanlage mit, dass die Hilfe bereits<br />

unterwegs ist. Wenige Minuten später trifft der<br />

Streifenwagen der Kantonspolizei vor Ort ein.<br />

Guido Giovanoli, Leiter der Leittechnik des Tiefbauamts,<br />

führt in der Leitzentrale in Thusis am Bildschirm<br />

vor, wie er Rückmeldungen sowohl über die<br />

verschiedenen Tunnelsysteme – Beleuchtung,<br />

Ventilation, Brandmeldeanlage, Fluchtstollen, Verkehrsanlage,<br />

Wasserversorgung und Gebäudetechnik<br />

– wie auch über den Strassenzustand, die<br />

Strassensicherheit und den Strassenunterhalt in<br />

Realtime abrufen kann. Und erläutert: «Was dieses<br />

Leitsystem auszeichnet, sind die Geschwindigkeit<br />

und die hohe Verfügbarkeit (Redundanz über mehrere<br />

Ebenen). Es hilft uns auch, Entwicklungs- und<br />

Integrationszeiten­zu­sparen.»­Die­Zulieferfirmen­erhalten<br />

jeweils dazu eine Bibliothek der Tiefbauamt-<br />

Umgebung, die es ihnen erlaubt, ihre zu erstellende<br />

Applikation ins Leitsystem einzubinden. Daraus,<br />

Novitas Elektronik AG<br />

Die Schweizer Firma Novitas<br />

Elektronik AG mit Sitz in Hinwil<br />

ist seit 1985 in der Industrieautomation<br />

sowohl im Bereich<br />

der Hardware wie auch der<br />

Software tätig. Seit 1994 betreut<br />

sie in der Schweiz das<br />

CitectSCADA-Leitsystem. Dazu<br />

gehören heute weitere zehn Automationssysteme,<br />

mit Schwergewicht<br />

Kundenservice. Hier<br />

bieten die sieben Mitarbeiter der<br />

Novitas nebst Vertrieb auch die<br />

Beratung, Schulung und technische<br />

Unterstützung an.<br />

39


40<br />

Kurt Wyss, <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, Verkaufs ingenieur Industrie Endkunden<br />

und Systemanlagen; Iwan Lörtscher, <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, Verkaufsleiter<br />

Industrie Endkunden und Systemanlagen; Guido Giovanoli, Tiefbauamt<br />

Graubünden, Leiter Leittechnik; Rico Colombo, Novitas Elektronik,<br />

Geschäftsführer


Automation<br />

so Giovanoli, folgt ein weiterer Vorteil: «Auf diese<br />

Weise sind das Erscheinungsbild und die Bedienerebene<br />

immer gleich, und wir brauchen dadurch<br />

viel weniger technische Schnittstellen. Dies ist<br />

einer der Gründe, weshalb das System letztlich so<br />

schnell ist.» Novitas-Geschäftsführer Rico Colombo,<br />

der <strong>als</strong> Partner von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> das<br />

Citect SCADA-Leitsystem in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem Integrator ACG und mit Guido Giovanoli<br />

konzipiert hat, erinnert sich: «Die Performance war<br />

eine wichtige Vorgabe. In maximal zwei Sekunden<br />

sollte der Zugriff auf jede Seite möglich sein.<br />

Darüber hinaus musste das Leitsystem sicher sein<br />

und eine saubere Client-Server-Architektur mit<br />

redundantem Aufbau und Rückverfolgbarkeit aufweisen.»<br />

Entscheidend für die Wahl des Leitsystems<br />

von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> war, dass Diplom-<br />

Techniker Giovanoli dank seiner breiten Erfahrung<br />

in der Industrieautomation erkannte, dass die<br />

Tunneleinrichtungen und deren Applikation einzeln<br />

aufeinander abzustimmen sind und es deshalb<br />

nicht einer Sonderlösung bedarf. Zuvor hatte das<br />

Tiefbauamt beim Aufarbeiten des Millennium-Problems<br />

festgestellt, dass ihre breite Produktepalette<br />

mit den jeweiligen Leitsystemen künftig kaum<br />

mehr zu unterhalten war. Im Hinblick auf Tunnelerneuerungen<br />

lief die Suche nach einer neuen<br />

Strategie. Bei der Evaluation des Leitsystems gelangte<br />

Giovanoli mittels Marktanalyse und Erfahrungen<br />

zur Erkenntnis, dass unter den gegebenen<br />

Umständen Citect am Besten in der Lage ist, die<br />

erforderlich grossen Mengen von Datenpunkten in<br />

Windows-Umgebung zu verarbeiten wie auch mit<br />

geeigneter Schnittstelle verschiedene Produkte anzusteuern.<br />

In der Wartungskaverne des Silstunnels<br />

zeigt Giovanoli vor Ort, dass verschiedene Steuerungen,<br />

wie die Rauchdispositionsmessung und<br />

die Brandmeldeanlagen, auch mit Citect kommunizieren.<br />

Genau diese Offenheit zeichnet das Citect<br />

aus. In einem ersten Schritt rüstete das Tiefbauamt<br />

vier Tunnels, die nicht mehr Millennium-tüchtig<br />

wa ren, mit dem CitectSCADA-Leitsystem aus, danach<br />

erarbeitete Systemvertreter Colombo mit<br />

dem Tiefbauamt in einem Workshop den adäquaten<br />

Grundaufbau, um sukzessive alle Tunnels<br />

und Strassen ins Leitsystem einzubinden. Die Grundstruktur<br />

des Leitsystems ermöglichte es dem<br />

<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong><br />

Tiefbauamt Graubünden<br />

Tiefbauamt, die Applikation in kleinere Teilprojekte<br />

aufzuspalten, während das Leitsystem Objekte<br />

wie Pop-ups, Bildschirmmasken und das Navigationskonzept<br />

vorgab. Ohne Webservertechnik können­nun­verschiedene­Systeme­auf­einer­Oberfläche<br />

zugeschaltet werden. Die Architektur garantiert<br />

zudem die maximale Informationsverfügbarkeit<br />

mit einem SCADA-Server in jedem Tunnel und mit<br />

einem Sekundär-Server im Hauptkontrollsystem.<br />

Falls­das­Netzwerk­offline­geht,­ist­die­Tunnelüberwachung<br />

vor Ort über dessen Server gewährleistet.<br />

Ausschreibungen konnte man gezielt auf<br />

bewährte Produkte fokussieren. So kann der Kanton<br />

Graubünden beispielsweise den geeignetsten<br />

Beleuchtungssensor ausprogrammieren, ihn für<br />

die nächsten 40 Tunnels vorgeben und einen<br />

lokalen Anbieter für den guten Support suchen.<br />

«Damit haben wir massiv Kosten gespart», zeigt<br />

sich Giovanoli erfreut und nennt <strong>als</strong> weiteren Vorzug<br />

die relativ einfache Migration beim Generationenwechsel.<br />

Dieser verursache heute bei unterschiedlichen<br />

Leitsystemen nahezu unüberwindbare Probleme,<br />

bei Citect sei er jedoch einfach, weil nur ein<br />

Testlauf nötig ist. Und hier kann er sich auf die gute<br />

Zusammenarbeit mit den Partnern von <strong>Schneider</strong><br />

<strong>Electric</strong> verlassen. «Es ist ein Geben und Nehmen»,<br />

gibt sich Rico Colombo bescheiden. Giovanoli<br />

jedoch ergänzt: «Das Wesentliche ist nicht nur das<br />

offene System von CitectSCADA, sondern ebenso,<br />

dass wir mit den Partnern auch offen umgehen<br />

und­immer­Lösungen­finden.»­ ­<br />

Die Systemlösung<br />

von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />

beinhaltet<br />

> Visualisierungs- und Kontrollsystem<br />

CitectSCADA<br />

> 250 000 Realtime-Variablen<br />

> 110 000 Alarme<br />

> 5640 Historische Trends<br />

(alle mit Auflösung 2 Sek.)<br />

> 26 CitectSCADA Clients<br />

> 68 CitectSCADA Server<br />

> 250 E/A-Peripherien<br />

> 50 000 Physikalische E/A<br />

> Protokolle MelsecQ,<br />

Modnet, SNMPII, Melsecnet,<br />

Siemens S7, OPC<br />

> 722 Grafische Seiten<br />

Hauptbeteiligte<br />

Unternehmen<br />

> ACG Autocom Grischa AG,<br />

Chur, www.acg-swiss.ch<br />

> Novitas Elektronik AG, Hinwil,<br />

www.novitas.ch<br />

> <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, Ittigen,<br />

www.schneider-electric.ch<br />

«Das Wesentliche ist nicht nur das<br />

offene System von CitectSCADA,<br />

sondern ebenso, dass wir mit den<br />

Partnern auch offen umgehen und<br />

immer Lösungen finden.»<br />

Guido Giovanoli, Tiefbauamt Graubünden, Leiter Leittechnik<br />

41


Knuspriges Brot –<br />

auch in Zukunft gesichert<br />

Hannes Gysling, dipl. Ing. ETH<br />

42<br />

Der Inhaber der Bäckerei Steiner in Wetzikon ZH beweist,<br />

dass Tradition und Innovation sich keineswegs im Wege stehen,<br />

im Gegenteil. In diesem Jahr wurde der Hauptsitz erneut<br />

ausgebaut – eine gute Gelegenheit, die Energieverteilung auf<br />

den neusten Stand zu bringen.<br />

Es­war­Armin­Pfiffner,­Geschäftsführer­der­<br />

Firma De Boni Elektro AG, Hinwil, und Verantwortlicher<br />

für die elektrischen Installationen bei der<br />

Bäckerei Steiner, der Bernhard und Marco Steiner<br />

darauf aufmerksam machte, dass längere Produktionsausfälle<br />

entstehen könnten, wenn die<br />

Energieverteilung nicht erneuert würde. In der<br />

Stromverteilungsanlage waren nämlich teilweise<br />

noch Produkte aus dem Jahre 1940 eingebaut,<br />

wofür heute kaum noch Ersatzteile erhältlich sind.<br />

Zudem war die Belastung des bestehenden<br />

Stromnetzes weitgehend erreicht, was dringend<br />

eine Erweiterung erforderte.<br />

Bewährtes behalten und Neues entwickeln<br />

Mit einer bewunderungswürdigen Dynamik<br />

setzt die Familie Steiner nun schon in vierter Generation<br />

wegweisende Impulse, verändert ihr Geschäft<br />

laufend, der Zeit immer ein bisschen voraus.<br />

Vor 75 Jahren nahm die erfolgreiche Geschichte<br />

des Familienunternehmens Bäckerei Steiner ihren<br />

Anfang. Der Gründer Albrecht Steiner buk seine<br />

ersten Brote noch in der engen Backstube in Hinwil.<br />

Bedingt durch seinen frühen Tod musste der<br />

Sohn Bernhard das Geschäft durch die schwierigen<br />

Kriegsjahre führen. Im Jahr 1952 heiratete er seine<br />

Frau Edeltrud, die drei Kinder zur Welt brachte. Ab<br />

dem Jahre 1958 vergrösserte sich der Betrieb<br />

stetig. Ein gewaltiger Entwicklungsschub erfolgte,<br />

<strong>als</strong> Bernhard Junior 1979 die Meisterprüfung <strong>als</strong><br />

Bäcker-Konditor mit Auszeichnung bestand. Bereits<br />

ein Jahr später übernahm er das Geschäft von<br />

seinen Eltern. Im Jahr 1983 heiratete er seine Frau<br />

Monika, eine gelernte Bäckerin-Konditorin. Die beiden<br />

haben vier Kinder: Fabienne, Marco, Francesca<br />

und Alexandra. Bereits im November 1993 strebte<br />

Bernhard Junior nach einer neuen Herausforderung<br />

und eröffnete die erste Filiale in Grüt. Aus der


Energie<br />

1936 gegründeten Bäckerei ist inzwischen ein<br />

verzweigtes Unternehmen mit zwölf Filialen und<br />

Cafés im Zürcher Oberland sowie an der Goldküste<br />

entstanden. Zurzeit beschäftigt die Firma<br />

Steiner über 270 Mitarbeitende. Die vierte Generation<br />

wirkt bereits tatkräftig mit: Marco <strong>als</strong> Bäcker-<br />

Konditor und ausgebildeter Technischer Kaufmann<br />

führt den Hauptbetrieb zusammen mit seinem Vater<br />

in Wetzikon. Fabienne ist verantwortlich für den<br />

kaufmännischen Ablauf, Francesca leitet die Filiale<br />

in Männedorf und Alexandra die Konditorei in<br />

­Wetzikon.­Die­Ehefrau,­Monika,­ist­sieben Tage­<br />

die Woche im Betrieb tätig, leitet die Abteilung<br />

Päckli-Atelier und ist die gute Seele des Familienunternehmens.<br />

Ebenfalls bei ihrer Arbeit noch<br />

anzutreffen ist die 79-jährige Grossmutter Edeltrud<br />

in der Filiale Hinwil.<br />

Wenn erneuern – dann mit Weitsicht<br />

Der Entscheid von Seiten Steiners für eine<br />

grundlegende Erneuerung der gesamten Stromverteilungsanlage<br />

war schnell gefällt, und die<br />

Vorbereitungsarbeiten konnten rasch an die Hand<br />

genommen werden. «Wir tragen gegenüber dem<br />

Kunden eine enorme Verantwortung, denn jede<br />

Verzögerung könnte zu teuren Produktionsausfällen­führen»,­gibt­Armin­Pfiffner­zu­bedenken.­Alsowurden<br />

für dieses Projekt Partner gesucht, auf die<br />

man sich absolut verlassen konnte. Einer dieser<br />

Partner war die Firma oswald electric ag, Netstal.<br />

Das Unternehmen weist eine breite Erfahrung<br />

in der Planung und dem Bau von anspruchsvollen<br />

Energieverteilungsanlagen auf. Als zweiter Partner<br />

stiess über die oswald electric ag schliesslich noch<br />

<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> dazu, die sämtliche entsprechenden<br />

Komponenten für die Erneuerung lieferte.<br />

Im zweiten Schritt wurden für die Erweiterung des<br />

Hauptsitzes um rund 800 m 2 Stromschienen von<br />

<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> eingebaut. Diese ermöglichen<br />

mit­drei­oder­vier­Einspeisungen­eine­flexible­undunkomplizierte<br />

Platzierung von neuen Maschinen.<br />

Abgangskästen mit immunisierten FI / LS-Schutzgeräten<br />

<strong>als</strong> Vorsicherung der eingebauten Steckdosen<br />

erlauben es, schnell auf verändernde Bedürfnisse<br />

im betrieblichen Ablauf zu reagieren. Die<br />

sichere Abdichtung gegen Mehlstaub ist ein weiterer<br />

Pluspunkt dieses Produkts. Dazu lassen sich<br />

die Geräte schnell und einfach auswechseln.<br />

<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong><br />

Bäckerei Steiner<br />

De Boni Elektro AG<br />

Die Firma De Boni Elektro AG wurde 1972 unter dem Firmennamen<br />

De Boni + Mahler AG in Hinwil gegründet, 1986<br />

erfolgte die Namensänderung zu De Boni Elektro AG. Seit 2009<br />

sind Brigitte De Boni und Armin Pfiffner Mehrheitsaktionäre<br />

des Unternehmens. Die De Boni Elektro AG beschäftigt rund<br />

50 Mitarbeitende und Lernende. Das Unternehmen befasst<br />

sich mit der Erstellung von elektrischen Anlagen sowie der<br />

Ausführung von Telefon- und Schwachstromanlagen, von<br />

Telecom-Anlagen und universellen Gebäudeverkabelungen,<br />

von Reparaturservice und Unterhaltsarbeiten bei Privatkunden<br />

sowie Industrie- und Grossverteilern. Mittels CAD werden auch<br />

Planungsaufträge ausgeführt.<br />

oswald electric ag<br />

Die oswald electric ag ist ein<br />

führendes Unternehmen mit Sitz<br />

im Glarnerland. Seit über 25 Jahren<br />

profitieren unsere Kunden<br />

von qualitativ hochwertigen<br />

Anlagen und lösungsorientierten<br />

Dienstleistungen in der Niederspannungstechnik.<br />

Die oswald<br />

electric ag beschäftigt rund<br />

18 Mitarbeitende und Lernende.<br />

Dank motivierten Mitarbeitern,<br />

modernster Infrastruktur und<br />

starken Partnern sind wir in<br />

der Lage, Schaltgerätekombinationen<br />

für verschiedenste<br />

Anwendungen in der Energie,<br />

Steuerungs- und Automatisierungstechnik<br />

zu planen, zu<br />

fertigen und zu installieren.<br />

43


Energie<br />

Beteiligte Unternehmen<br />

> De Boni Elektro AG, Hinwil,<br />

www.deboni-elektro.ch<br />

> oswald electric ag, Netstal,<br />

www.oswald-electric.ch<br />

> <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, Ittigen,<br />

www.schneider-electric.ch<br />

Eingesetzte <strong>Schneider</strong><br />

<strong>Electric</strong>-Produkte<br />

> Schaltschränke Prisma P<br />

> Offene Leistungsschalter<br />

Typ Masterpact NT16<br />

> Sicherungs-Lasttrennleisten<br />

Fupact<br />

> Sicherungs-Lasttrennleisten<br />

ISFT/ISFL<br />

> Lasttrennschalter<br />

Interpact INV 1250<br />

> Leitungsschutzschalter<br />

Multi9 NG125<br />

> Stromschiene Canalis<br />

N250 A, Typ KSA250<br />

> Diverse Abgangskästen<br />

Canalis auf<br />

Stromschiene 63 A<br />

> Fehlerstromschutz schalter<br />

Multi9, Klasse «siE»<br />

44<br />

«Wer ein Unternehmen bereits über 14 Jahre<br />

betreut, darf nicht bloss Ratschläge erteilen,<br />

sondern trägt auch eine gewisse Verantwortung<br />

gegenüber dem Kunden.»<br />

Armin Pfiffner, Geschäftsführer, De Boni Elektro AG<br />

Reibungsloses Zusammenspiel notwendig<br />

Wie zentral eine sorgfältige Planung und die<br />

richtige Wahl der Partner bei der Umsetzung<br />

dieses Vorhabens ist, zeigt sich unter anderem<br />

in der äusserst knapp bemessenen Zeit, in der<br />

die alte Anlage demontiert und die neue Stromversorgungsanlage<br />

wieder installiert werden<br />

musste: Der Betrieb lief am Samstag bis 18 Uhr,<br />

und bereits um Mitternacht mussten die ersten<br />

Öfen wieder eingeschaltet werden, denn um 2 Uhr<br />

erschienen die ersten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

für die Frühschicht. In diesem engen Zeitfenster<br />

musste jeder der Partner seine Aufgabe<br />

einwandfrei erfüllen. Für Beat Oswald, Inhaber der<br />

oswald electric ag, stellten die engen Platzverhältnisse<br />

eine grosse Herausforderung dar. Für<br />

Thomas Elmer, techni scher Leiter der oswald<br />

electric ag, spielte die kurze Zeit für den Umbau<br />

eine entscheidende Rolle. «Bei diesem kleinen<br />

Zeitfenster von knapp sechs Stunden musste einfach<br />

alles passen, und jede Kupfer schiene musste<br />

richtig sitzen», bemerkt Thomas Elmer. Einen<br />

grossen Vorteil bei einer so heiklen Aufgabe sieht<br />

Thomas Elmer darin, dass er bereits seit vielen<br />

Jahren mit den Mitarbeitern von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />

in ständigem Kontakt steht. In den entscheidenden<br />

Phasen stehen ihm die Mit arbeiter vom technischen<br />

Support hilfreich zur Seite. Für Stephan<br />

Kalberer, Verkaufsingenieur von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>,<br />

bestand die grösste Herausforderung im schnellen<br />

Umsetzen der gestellten Anforderungen. Es nützt<br />

nichts, wenn genaue Zeichnungen vorliegen, aber<br />

die Lieferung der Kom ponenten verspätet erfolgt»,<br />

gibt Stephan Kalberer zu bedenken und fügt an:<br />

«Das Lager in Ittigen, wo man sofort bestellen, allenfalls<br />

auch etwas retournieren kann, wird von der<br />

Kundschaft sehr geschätzt, und die schnelle Lieferung<br />

der bestellten Waren wird von ihnen honoriert.»<br />

Das Zusammenspiel zwischen den einzelnen<br />

­Partnerunternehmen­ist­für­Armin­Pfiffner­ein­zentraler<br />

Faktor: «Wenn ein einziger nicht zuverlässig<br />

mit spielt, dann kippt das Ganze. Und in diese Kette<br />

gehört auch der Logistikmitarbeiter bei <strong>Schneider</strong><br />

<strong>Electric</strong>.»<br />

Worauf es ankommt<br />

Auch ein Um- und Erweiterungsbau, wie beispielsweise<br />

der Einbau einer neuen Energieverteilungsanlage,<br />

darf keine Störung im Betriebsablauf<br />

hervorrufen. «Wir sind auf die qualitativ guten Fachkenntnisse<br />

und die Beratung sowie das verwendete<br />

Material der Partnerunternehmen angewiesen»,<br />

betont Marco Steiner und fügt an, «es muss einfach<br />

alles­funktionieren.»­Im­Betrieb­wird­fast­24 Stunden<br />

pro Tag, sieben Tage in der Woche gearbeitet.<br />

Die Verfügbarkeit der Energieversorgung ist eine<br />

zent rale Forderung. So sorgt eine Notstromversorgungsanlage<br />

dafür, dass auch bei einem nächtlichen<br />

Netzausfall am Morgen die Brote ausgeliefert<br />

werden können. Der Gärungsprozess kann nicht<br />

einfach gestoppt werden, wenn die Backöfen nicht<br />

aufgeheizt werden können. Mit dem bestehenden<br />

Dieselgenerator kann ein Notbetrieb aufrechterhalten<br />

werden, wobei mit den entsprechenden Leistungsschaltern<br />

eine Synchronisierung mit dem<br />

Netz erfolgt.


<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong><br />

Bäckerei Steiner<br />

Marco Steiner, Geschäftsführer der Bäckerei<br />

Steiner; Stephan Kalberer, Verkaufsingenieur<br />

bei <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>; Beat Oswald, Inhaber<br />

der oswald electric ag; Thomas Elmer, Leiter<br />

Technik und Geschäftsführer der oswald<br />

electric ag<br />

45


Energie<br />

Syngenta – Projekt in Rekordzeit<br />

schlüsselfertig<br />

Pierre-Henri Badel, Ingenieur HTL und Fachjournalist BR SFJ<br />

Im Juli 2008 startete das Chemieunternehmen Syngenta ein ehrgeiziges<br />

Projekt: die weltweite Ausdehnung ihrer Produktionskapazitäten. Dieses Vorhaben<br />

betraf auch den Sitz in Monthey, wo ein neues Gebäude zur Produktion von<br />

Pflanzenschutzmitteln errichtet werden sollte. <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> wurde beauftragt,<br />

die Steuer- und Energieverteilungs-Einrichtungen des Gebäudes zu liefern.<br />

46<br />

Das neue Fabrikgebäude 399 auf dem Gelände<br />

der Syngenta in Monthey (VS) wurde in Rekord-<br />

zeit errichtet: 2008 die Entscheidung, 2009 der Baubeginn,<br />

Mai 2010 die Einweihung. Syngenta investierte<br />

etwa 100 Millionen Franken in das ehrgeizige<br />

Projekt. Die Firmen Bühler Engineering SA und<br />

Bühler <strong>Electric</strong>ité SA in Monthey wurden <strong>als</strong> Generalunternehmer<br />

beauftragt. Ihr oblagen Planung und<br />

Realisierung der gesamten Versorgungseinrichtungen,<br />

der Verteilungsanlagen und der elektrischen<br />

Infrastruktur in diesem Gebäude. Da dieses Projekt<br />

in relativ kurzer Zeit realisiert werden sollte, stellte<br />

dies für alle Beteiligten eine enorme Herausforderung<br />

dar:­Bei­einer­Grundfläche­von­1000­Quadratmeternund<br />

einer Höhe von 20 Metern betrug das Bauvolumen<br />

immerhin 20 000 Kubikmeter. Terminierung<br />

und Arbeiten waren daher zwischen den verschiedenen<br />

Akteuren sorgfältig zu koordinieren, umso<br />

mehr,­<strong>als</strong>­diese­häufig­parallel­auf­den­gleichen­Baustellen<br />

intervenierten. Abgesehen von einigen unvorhersehbaren<br />

Zwischenfällen wurden die Arbeiten<br />

zur vollen Zufriedenheit des Bauherrn beendet.<br />

Verlässlichkeit in der Ausführung<br />

«Seit nunmehr 25 Jahren errichtet die Firma<br />

Bühler Bauwerke im Industriegebiet von Monthey.<br />

Zum ersten Mal mussten wir allerdings unter solchem<br />

Zeitdruck arbeiten. Noch während der Planungs-<br />

und Genehmigungsphase der elektrischen<br />

Installationen mussten parallel dazu die mechanischen<br />

Arbeiten geleitet werden», unterstreicht<br />

Jean-Marie Rouiller, Ingenieur ETS-IG und Direktor<br />

der Bühler Engineering SA. Dank der langjähri -<br />

gen Erfahrung, der ausserordentlichen Fachkompetenz<br />

der Firma Bühler und der extrem knappen<br />

Terminierung dieses Projektes erteilte die Direktion<br />

der Syngenta der Firma Bühler den Auftrag für<br />

das Gesamtkonzept und die Realisierung der elektrischen<br />

Versorgungsanlagen. Bühler entwarf ein<br />

neues Konzept, basierend auf Material der <strong>Schneider</strong><br />

<strong>Electric</strong> AG. Das Konzept umfasst 39 Frequenzumrichter<br />

Altivar – von 1,5 bis 400 kW – sowie 250<br />

steckbare Motorabgänge TeSys U in Prisma-Schaltschränken<br />

zur Steuerung von Motoren und der Tore,<br />

die den Durchsatz von Komponenten bei chemischen<br />

Prozessen steuern; sie werden ebenfalls bei<br />

der Kälteer zeugung eingesetzt. Die Kommunikation<br />

zwischen den Sensoren, den verschiedenen<br />

Steuerelementen und den Frequenzumrichtern<br />

­erfolgt­über­ein­Profi­bus­Netz.<br />

Klares Konzept und bewährte Produkte<br />

Zur Versorgung mit Mittelspannung wurden im<br />

Gebäude 399 drei Transformatoren der Leistungsklasse<br />

1600 kVA installiert. Die Vakuum-Leistungsschalter<br />

Felder MS-SM6-24 kV sind ausgerüstet<br />

mit Schutzrelais Sepam. Die Speisung der Schaltschränke<br />

und die Verteilung erfolgen über das<br />

Schienenverteilersystem Canalis. Im angrenzenden<br />

Raum­befinden­sich­70­Schaltschränke,­in­denendie<br />

gesamte elektromechanische Einrichtung in<br />

neuer­Gruppierung­untergebracht­ist.­Hier­befinden­


<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong> Syngenta Crop Protection Monthey SA<br />

Beteiligte Unternehmen<br />

> Bühler Entreprises,<br />

Monthey, www.bem.ch<br />

> <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, Ittigen,<br />

www.schneider-electric.ch<br />

Olivier Bourlès, Verkaufsingenieur,<br />

<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>;<br />

Jean-Marie Rouiller, Direktor,<br />

Bühler Engineering SA;<br />

Maurice Seydoux, Verkaufsingenieur,<br />

<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />

Bühler Entreprises,<br />

Monthey<br />

Die Firma Bühler Entreprises<br />

wurde 1982 gegründet<br />

und verfügt über eine<br />

ISO-Zertifizierung aus dem<br />

Jahre 2010. Sie besteht<br />

organisatorisch aus zwei<br />

Unternehmen: einerseits der<br />

Bühler Engineering SA mit<br />

8 Beschäftigten und andererseits<br />

der Bühler <strong>Electric</strong>ité<br />

SA mit 52 Mitarbeitenden.<br />

Während das Ingenieurbüro<br />

Bühler Engineering SA sich<br />

mit Konzeptionierung und<br />

Projektplanung in den Sektoren<br />

Elektrotechnik und Automation<br />

befasst, produziert<br />

Bühler <strong>Electric</strong>ité SA unter<br />

anderem Schaltschränke<br />

und Steuerpulte, installiert<br />

elektrische Anlagen und<br />

leistet Unterhaltsarbeiten.<br />

Ausführliche Informationen<br />

über die Produktions- und<br />

Leistungspalette von Groupe<br />

Bühler finden Sie auf der<br />

Firmenwebsite.<br />

47


Energie<br />

48<br />

Eingesetzte <strong>Schneider</strong><br />

<strong>Electric</strong>-Produkte<br />

> Trockentransformatoren Trihal<br />

1600 KVA<br />

> Modulare Mittelspannungsanlage<br />

mit Schutzrelais<br />

Sepam T20<br />

> Schaltschränke Prisma P<br />

> Leistungsschalter Compact NSX<br />

> Leistungsschalter<br />

Masterpact NW<br />

> Motorabgänge TeSys U<br />

> Dezentrale E/A Advantys STB<br />

> Frequenzumrichter Altivar 71<br />

sich Steuerung, Verteilung und Geschwindigkeitsregelung<br />

der Motoren. Die Schaltschränke sind<br />

untereinander durch im Zwischenboden verlegte<br />

Kabel verbunden. «Für dieses Projekt waren Vorstudien<br />

notwendig, es sollte schlüsselfertig übergeben<br />

werden. Den Auftrag erhielt unser Partnerunternehmen,<br />

die Groupe BEM, das die Konzepte<br />

erstellte und nach Prüfung und Genehmigung<br />

durch Cimo die Installationen realisierte», betont<br />

Maurice Seydoux, Verkaufsingenieur OEM / Industrie<br />

bei <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>.<br />

Sicherheit, die jeder Prüfung standhält<br />

Insgesamt wurden mehr <strong>als</strong> 2500 Ingenieurstunden<br />

investiert, um dieses Projekt optimal zu<br />

realisieren. Hierzu zählen die Speisung, die elektrischen<br />

Verbindungen untereinander, die Steuerung<br />

von 250 Motorabgängen und die Erfassung der<br />

2500 Sensoren. Weitere Aufgaben waren die Auswertung<br />

der die Belüftung betreffenden Informationen<br />

und die Überwachung der Installationen. Alle<br />

Vorrichtungen werden auf einem Touchscreen<br />

dargestellt, und industrielle Automatiksysteme steuern<br />

die Befehlsgabe an die Belüftungselemente –<br />

eine technische Lösung, auf die Bühler stolz sein<br />

darf. Damit sind der Betriebszustand eines jeden<br />

Abschnitts des Belüftungssystems und die Informationen<br />

über die Luftqualität im Inneren des Gebäudes<br />

jederzeit präsent. Aus Sicherheitsgründen muss<br />

gewährleistet sein, dass die Apparaturen jederzeit<br />

den Sicherheitsanforderungen entsprechen, und<br />

zwar in Übereinstimmung mit den Normen ATEX,<br />

NIBT und IEC 61 439, die gegenwärtig für diesen<br />

Industriezweig gelten.<br />

Hohe Anforderungen<br />

«Was die Konzepte und technischen Ausrüstungen<br />

und deren zuverlässiges Funktionieren<br />

betrifft, stellt die chemische Industrie erhöhte Anforderungen»,<br />

unterstreicht Maurice Seydoux, und<br />

präzisiert: «Es ist deshalb besonders wichtig, dass<br />

die Motorstarter total koordinierbar sind und der<br />

Neustart der einzelnen Motoren sichergestellt ist,<br />

ohne dass die gesamte Installation erneuert werden<br />

muss.» Dies ist auch der Grund, weshalb die verschiedenen<br />

Apparate in Prisma-Plus-Schränke gemäss<br />

der Norm IEC 60 439 installiert werden müssen:<br />

Dank der Montage auf Stecksockeln können die<br />

einzelnen Elemente bei einer Panne leicht ausgebaut<br />

und wieder eingesetzt werden. Denn überall,<br />

wo mit chemischen Erzeugnissen umgegangen<br />

wird, müssen die einzelnen Produktionsschritte<br />

ständig überwacht werden.


Den Energiefressern<br />

auf der Spur<br />

Pierre-Henri Badel, Ingenieur HTL und Fachjournalist BR SFJ<br />

<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong><br />

Die Direktion des internationalen Genève Aéroport hat den Kampf<br />

gegen die Energieverschwendung aufgenommen. Die Kampagne<br />

hat das Ziel, das Personal auf das Thema Energieeffizienz zu sensibilisieren.<br />

Die Direktion hat Wege gesucht, um den Wirkungsgrad<br />

bei der Verwendung elektrischer Energie zu steigern. In der Frachthalle<br />

wurden nennenswertes Einsparpotenzial aufgedeckt und<br />

gewinnbringend ausgewertet. Aktiv beigetragen zum Gelingen dieses<br />

Projektes haben <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, das Ingenieurbüro Cefi<br />

und Groupe E Connect.<br />

Die Luftfrachthalle des Genève Aéroport ist<br />

ein weiträumiges Gebäude, das in unmittelbarer<br />

Nähe des Besucherparkings an der Strasse nach<br />

Cointrin liegt. In dieser Halle treffen grosse Mengen<br />

Frachtgüter ein, die über den Luftweg oder die<br />

Strasse transportiert werden und Genf auf den<br />

gleichen, oder auch anderen, Verkehrswegen wieder<br />

Genève Aéroport<br />

verlassen. Die Luftfrachthalle mit 24 000 Quadratmetern<br />

Fläche hat eine Umschlagskapazität von<br />

80 000 Tonnen Frachtgut pro Jahr. 10 000 Quadratmeter<br />

dieser Fläche sind <strong>als</strong> Zollfreizone reserviert;<br />

innerhalb­dieses­Are<strong>als</strong>­befinden­sich­die­Büros­der­<br />

Fluggesellschaften, der Spediteure und Zolldeklaranten,<br />

des Schweizer Zolls, das Büro des Bundes-<br />

49


Energy Efficiency<br />

amtes für Veterinärwesen, ein Personalrestaurant,<br />

ein Bankomat, ein Tresorraum zur Deponierung von<br />

Wertsachen und weitere Einrichtungen. Eine vielfältige<br />

Welt in diesem Gebäude <strong>als</strong>o, repräsentativ für<br />

die wirtschaftliche Aktivität einer ganzen Region.<br />

Pilotprojekt von grosser Tragweite<br />

Im Rahmen ihres Umwelt-Management-Systems<br />

(UMS) hat die Direktion des internationalen<br />

Genève Aéroport beschlossen, den Verbrauch<br />

elektrischer Energie in den Gebäuden zu reduzieren.<br />

In der ersten Umsetzungsphase sollte die<br />

Beleuchtung der Frachthalle, eines Hauptganges<br />

des Gebäudes und der Tiefgarage erneuert werden.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro<br />

Cefi­(Assistenz­des­Bauherrn),­<strong>Schneider</strong>­<strong>Electric</strong>­<br />

Schweiz und Groupe E Connect sollte das Beleuchtungssystem<br />

in sämtlichen Räumlichkeiten<br />

optimiert werden: In allen Räumlichkeiten wurden<br />

Bewegungsmelder sowie Leuchtkörper mit geringem<br />

Energieverbrauch installiert, die dem Beleuchtungsbedarf<br />

an den jeweiligen Orten besser<br />

Rechnung tragen. Das Beleuchtungssystem der<br />

Tiefgarage ist auf fünf individuell steuerbare Zonen<br />

aufgeteilt. Aus Sicherheitsgründen besteht dauerhaft<br />

eine Grundbeleuchtung von 10 % der maximalen<br />

Beleuchtungsstärke. Des Weiteren wurde<br />

die installierte Leistung um 1,3 kW abgesenkt. Die<br />

grössten Einsparungen wurden jedoch erreicht,<br />

indem das Beleuchtungsniveau jeweils abgesenkt<br />

wird,­wenn­sich­niemand­in­der­Garage­befindet.­<br />

Damit konnte die Einschaltdauer der Beleuchtung<br />

von 8700 auf 3767 Stunden reduziert werden,<br />

was dem Energiekonsum von zehn Haushalten<br />

entspricht.­Zudem­empfinden­die­Benutzer­die­<br />

Atmosphäre der Tiefgarage noch <strong>als</strong> angenehm<br />

und fühlen sich sicher, wenn sie, selbst spätabends,<br />

ihren Wagen holen.<br />

Kompetenzen der Mitarbeitenden<br />

besser nutzen<br />

Im Korridor des Zwischengeschosses wurde<br />

die Bodenbeleuchtung durch die jeweils am Besten<br />

geeigneten Leuchtkörper verbessert, was die<br />

­Sicherheit­innerhalb­des­Gebäudes­signifikant­erhöhthat.<br />

Als Erstes wurde in diesem langen Korridor<br />

die installierte Leistung von 7,8 kW auf 3,22 kW<br />

gesenkt. In der Frachthalle ist Personal unterschiedlichster<br />

Servicestellen und Unternehmen<br />

tätig, wodurch zeitweise nur wenige Personen<br />

in den Räumen verkehren. Bewegungsmelder verhindern,<br />

dass die Beleuchtung ständig eingeschaltet<br />

bleibt. So konnte die jährliche Einschaltdauer<br />

von 8700 auf 4000 Stunden reduziert<br />

50<br />

Stéphane Genoud, Verwalter, Swiss <strong>Electric</strong>ity SA; José Mendez, Bauleiter,<br />

Groupe E Connect; Alain Burette, Verwaltung Fracht, Genève Aéroport;<br />

Robert Preisig, Leiter Dévelopement & Energies, Genève Aéroport; Philippe<br />

Curty, Technischer Leiter, Groupe E Connect; Florian Cochard, Abteilungs­<br />

leiter <strong>Electric</strong>ité TCF, Genève Aéroport; Antoine Hayek, Energie­Effizienz &<br />

Business­Entwicklung, <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>; Eric Magnin, Spezialist für<br />

Energiemanagement, <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />

werden, wie sich aus dem IPMVP-Messprotokoll<br />

ergibt. «Dass in Sachen Effektivität und Rentabilität<br />

der Projekte positive Ergebnisse erzielt wurden,<br />

gelang nicht zuletzt dank der Kompetenz<br />

des beteiligten Bodenperson<strong>als</strong>. Wir fanden einfache<br />

Lösungen selbst in komplexer Umgebung», stellt<br />

Stéphane Genoud fest. In die bestehenden Decken<br />

wurden moderne, mit Sparbirnen bestückte<br />

Leuchtkörper eingebaut, was das ästhetische Erscheinungsbild<br />

des Korridors nicht veränderte.<br />

Möglich wurde dies durch einen speziell angefertigten<br />

Adapter.<br />

Ökonomische Rentabilität ist ausschlaggebend<br />

Im Budget für die elektrische Energie konnten<br />

10 000 Franken eingespart werden, wobei die Kosten­der­durchgeführten­Arbeiten­auf­30­000Frankenangestiegen<br />

waren. Diese Investition wird nach<br />

dreieinhalb Jahren amortisiert sein, was einem Ertrag<br />

von 26 % entspricht. «Diese Arbeiten sind<br />

das Resultat eines Audits aus dem Jahr 2008, der<br />

das Potenzial möglicher Einsparungen aufzeigte»,<br />

stellt Robert Preisig fest, Leiter Entwicklung und<br />

Energie im Bereich Infrastruktur und Planung<br />

des Genève Aéroport. Er präzisiert: «Diese Arbeiten<br />

wurde zum Teil über das Programm ECO 21<br />

­finanziert.»­Im­Bereich­Import­Export­der­Frachthallewurden<br />

an der Decke neue Leuchtenleisten mit<br />

integrierten Bewegungsmeldern angebracht. Bei<br />

den­Toren­der­Ladeplattformen­befinden­sich­<br />

Detektoren, welche die Intensität der Beleuchtung<br />

erfassen, sodass bei geöffneten Toren die Beleuchtung<br />

ausgeschaltet bleibt.<br />

Groupe E Connect SA<br />

Groupe E mit Sitz in Fribourg<br />

– Leader in der Energieverteilung<br />

in der Westschweiz<br />

– versorgt eine Bevölkerung<br />

von 460 000 Personen in den<br />

Kantonen Freiburg, Neuenburg,<br />

Waadt und Bern. Das<br />

Tochterunternehmen Groupe<br />

E Connect SA ist spezialisiert<br />

auf elektrische Installationen<br />

und Schalttafeln, Wärmepumpen,<br />

Telekommunikation<br />

und Solaranlagen.<br />

Laststeuerung Demand<br />

Side Management<br />

Parallel zu seinen bisher<br />

unternommenen Anstrengungen<br />

im Rahmen des<br />

Programms COM1 wird<br />

der Genève Aéroport einen<br />

Förderbeitrag von 823 221<br />

Franken aus dem Programm<br />

ProKilowatt des Bundesamtes<br />

für Energie erhalten,<br />

in Anerkennung seiner<br />

Initiative AIG DSM (Demand<br />

Side Management). Diese<br />

Initiative hat zum Ziel, bei<br />

den 150 Unternehmen und<br />

Service-Einrichtungen, die<br />

zum internationalen Genève<br />

Aéroport gehören, den Verbrauch<br />

elektrischer Energie<br />

zu reduzieren. Die erreichbare<br />

durchschnittliche Energieeinsparung<br />

wird auf nahezu<br />

6 Millionen Kilowattstunden<br />

geschätzt. Damit beträgt der<br />

Zuschuss 2 Rp. / kWh.


Energy Efficiency<br />

Planung «Überwachung und Betreuung» angewendet auf die Investition «Energie-Effizienz»<br />

Verbrauchte Energien, Flüssigkeiten und Gase<br />

Referenz aufgezeichneter<br />

gemessener Verbrauch<br />

Während der Referenzperiode<br />

aufgezeichnete Messungen<br />

Spezifische Besonderheiten beachten<br />

Bewegungsmelder anzubringen, scheint auf den<br />

ersten Blick eine einfache Angelegenheit zu sein.<br />

«Bewegungsmelder müssen jedoch auch in Risikosituationen<br />

und Gefahrenbereichen sicher funktionieren,<br />

beispielsweise wenn eine Person durch<br />

einen Stapel Kisten oder Kartons verdeckt wird»,<br />

betont Stéphane Genoud. Im Bereich Import-Export<br />

wurden vier Zonen festgelegt, in denen die Bewegungsmelder<br />

die Beleuchtung aktivieren. Parallel<br />

hierzu führt die jetzige geringere Leistung von<br />

58 Watt­zu­einer­höheren­Energieeffizienz­<strong>als</strong>­beiden<br />

früher verwendeten Ausführungen. «Es ist<br />

sehr wichtig, diese Art von Projekten zum Erfolg<br />

zu führen, damit die Unternehmen auch künftig<br />

bereit­sind,­in­die­Energieeffizienz­zu­investieren»,räumt<br />

Stéphane Genoud ein. «Unser Vorhaben<br />

ist klar, im Laufe der nächsten Jahre im Bereich<br />

Energieeffizienz­weitere­Einsparungen­zu­machen»,<br />

bestätigt Florian Cochard, Ingenieur HTL<br />

und Leiter des Elektrischen Dienstes des<br />

Genève Aéroport.<br />

<strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong><br />

Die Lösung<br />

«Energie-Effizienz»<br />

implementieren<br />

Genève Aéroport<br />

Wiederaufnahme des Verbrauchs ohne<br />

Anwendung der Lösung «Energie-Effizienz»<br />

Messungen, die zum Vergleich mit den Referenzmessungen aufgezeichnet wurden<br />

Energieeinsparung<br />

Bedingungslose Unterstützung durch<br />

die Direktion<br />

«Es ist eine grosse Chance, dass die Generaldirektion<br />

bereit ist, Massnahmen zur Energieeinsparung<br />

zu realisieren», erwähnt Stéphane Genoud.<br />

Antoine Hayek, seines Zeichens Verantwortlicher für<br />

Energieeffizienz­und­erneuerbare­Energien­bei­<br />

<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, betont, dass diese Art der Realisierung,<br />

bei der kein Material des Unter nehmens<br />

eingesetzt wurde, ein erster wichtiger Schritt in der<br />

Neuorientierung unserer Gesellschaft hinsichtlich<br />

Energieeinsparungen ist. «Wir haben dieses Projekt<br />

in vollkommener Überein stimmung mit Groupe E<br />

Connect durchgeführt», unterstreicht Antoine Hayek.<br />

Der Erfolg dieser Bestrebungen zu einer Reduzierung<br />

des Energiekonsums in der Frachthalle eröffnet<br />

neue Perspektiven. So ist geplant, in weiteren Teilen<br />

dieses Gebäudes und den anderen Flughafengebäuden<br />

entsprechende Massnahmen durchzuführen.<br />

«Die grösste Schwierigkeit besteht darin,<br />

dass sich jede Situation anders darstellt und demzufolge<br />

individuelle Lösungen gefunden werden<br />

müssen», wirft Stéphane Genoud ein. «Daher ist<br />

es wichtig, die Kompetenz aller Beteiligten einzubeziehen,<br />

um zufriedenstellende Ergebnisse zu erlangen.<br />

Auf dem Weg, Energie ökonomisch zu<br />

verwenden, gibt es keine Kompromisse.»<br />

Zeit<br />

IPMVP sind internationale<br />

Normen:<br />

> um potenzielle Energie-<br />

Einsparungsmöglichkeiten<br />

zu bewerten<br />

> um Messungen durchzuführen<br />

und die erreichten<br />

Energiegewinne weiterzuverfolgen<br />

Die IPMVP-Normen ermöglichen,<br />

dass Projektteilnehmer<br />

miteinander kommunizieren<br />

und Messergebnisse austauschen<br />

können.<br />

Eine ausführliche Beschreibung<br />

der Methode IPMVP<br />

finden Sie unter:<br />

www.evo-world.org<br />

www.clubs2e.org<br />

Beteiligte Unternehmen<br />

> Groupe E Connect SA,<br />

Fribourg,<br />

www.geconnect.ch<br />

> Genève Aéroport, Genève,<br />

www.gva.ch<br />

> <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, Ittigen,<br />

www.schneider-electric.ch<br />

51


Besuchen Sie uns an der<br />

Ineltec Messe Basel,<br />

Halle 1.1, Stand B82 + C86<br />

13. bis 16. September <strong>2011</strong><br />

<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> (Schweiz) AG<br />

Hauptsitz<br />

Schermenwaldstrasse 11<br />

3063 Ittigen<br />

Tel. +41 (0)31 917 33 33<br />

Fax +41 (0)31 917 33 66<br />

www.schneider-electric.ch<br />

<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> (Suisse) SA<br />

Caudray 6<br />

1020 Renens<br />

Tél. +41 (0)21 654 07 00<br />

Fax +41 (0)21 654 07 01<br />

www.schneider-electric.ch<br />

<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> (Schweiz) AG<br />

Carl-Sprecher-Strasse 3<br />

5036 Oberentfelden<br />

Tel. +41 (0)62 737 32 32<br />

Fax +41 (0)62 737 31 82<br />

www.schneider-electric.ch<br />

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