Personalumbau
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gefragtwurde: "Was sagen sie, gab es etwas total Uberraschendes?" - "Wie geht<br />
es ihnen jetzt?" Oder: "Wie war das für Sie?" Nach kurzen Statements vurde<br />
der "emotionalere" Teil offlziell abgeschlossen. Das MT vermeldete seinen Eindruck,<br />
dass viel Dampfabgelassen werden konnte und dass zahlreiche Themen,<br />
die bereits bei den Vorausinterviews angesprochen worden waren, wiedergekehrt<br />
seien, diesmal jedoch vergemeinschaftet.<br />
In weiterer Folge moderierte F die angekündigten und vorbereiteten Präsentationer.<br />
Es wlrde "nur Zuhören und VersCindnisfragen" vereinban, wobei ,,Zuliören"<br />
nicht "Zustimmung" bedeuten sollte. Diesmal war zuerst das Fülrungsteam<br />
an der Reihe (es war.ja als zweites interviewt worden) und darauffolgend der<br />
BR, dem Plenum seine Vorstelltngen zu präsentieren. Der Vorstand konnte jeweils<br />
ad hoc reagieren.<br />
Da in diesem futikel aus Diskretionsgränden, wie bereits eingangs erwähat,<br />
keile sachlichen Details wiedergegeben werden köruren, soll ab dieser Stelle<br />
der folgende Mediationsprozess und dessen Smrktur nur mehr in groben Zügen<br />
beschrieben werden. Eine ausfiihrlichere Darstellung würde überdies den<br />
Rahmen dieses futikels sprengen. Das oben detaillierter beschriebene Vorgehen<br />
soll den Leserinnen und Lesern ein Geflihl für den Ablaufund insbesondere<br />
den Start einer derartigen Mediation geben.<br />
Der erste Täg der zweitägigen Klausur ging - jedenfalls srmmungsmäßig - zu-<br />
{iiedenstellend zu Ende, nachdem auch der BR seine Präsentation durchgeführt<br />
hatte. Zum Abendessen blieben fast alle TN und es kam dort wiederum zu lebhaften<br />
Diskussionen. Das Angebot zu übernachten nutzten allerdings nicht alle.<br />
Exkurs<br />
Folgende, unbalancierte Konfliktzonen bzw. Widerspruchslinien ("Klüfte") -<br />
die sich in weiterer Folge auch als zentrale Diskussionspunke herauskristallisieren<br />
sollten - fielen uns bereits zu diesem Zeitounkt auf:<br />
t2<br />
jüngcre Mitarbeiter<br />
Fraaen<br />
Innendienst<br />
Zentra le (Zentr alisrnw)<br />
Stamm.guellscbaft<br />
Nationaliierung<br />
Widerspruchslinien<br />
iiltere Mitarbeiter<br />
Miinner<br />
Aufend.ienn<br />
F i li a I m (F ö d er n li smus )<br />
Dacbgesellschafi<br />
Int ern ati on a lis i e ran g<br />
Ei ge n ti)ru er int e re s en<br />
Selbxbestimmang<br />
Indiaiduakrientimrng<br />
Fimm (Sicherbeit)<br />
Hierurcbie<br />
Verzögerung<br />
Statik<br />
Formelle l(unmuni k ati on<br />
Technokgisierung<br />
Mi t ar b e i t er in t e r e s e n<br />
Fremdbenimmung<br />
Tbamorimtierung<br />
Le isnngsent geh (Risik o)<br />
Slmmetrie<br />
Bucbleunigung<br />
Dynamik<br />
lnforne lle Kommuni k ation<br />
P ers ijnlic h e B e treuung<br />
Unser Focus ist unter anderem deshalb aufkonflikthaft aufoetende Gegensätze<br />
gerichtet, weil - so ehe weitere unserer Grundarnahmen - die Handhabung<br />
der Sneitdynamik nur gelingt, wenn aufoetende, "notwendige" Widersprüche<br />
ins Bewusssein treten und kollekiv ein Umgang damit gefirnden werden kann.<br />
Der zweite Thg der Startklaunr<br />
Am nächsten Täg bereiteten sich die Gruppen unter der Moderation von F ab<br />
9.00 Ufu zunächst jeweils in Gruppenräurnen vor zu den Fragen: "Was war<br />
gemeinsam, was war unterschiedlich, was blieb offen?" Dazu wurden anschließend<br />
Flipcharts präsentiert und die Frageblocks auf einem weiteren Flip<br />
zusammengefasst. Uber die "Gemeinsamkeiten" wurden in weiterer Folge ein<br />
Katalog von gemeinsamen Zielen definiert, wie erwa: "keine Kündigungen",<br />
"erfolgsorientiertere Endohnung", "gemeinsame Erfolgsparameter" etc. Diese<br />
wurden zur Grundlage für die weiteren Verhandlungen über den ebenfalls erstellten<br />
Katalogvon Unterschieden und offenen Fragen gemacht. DerVorstand<br />
konnte gleich zu allem Stellung nehmen und durch seine sofortigen Entscheidungen<br />
einige offene Punkte sogleich abhandeln.<br />
Am Ende des Nachmittags bildete sich dann ein Redakionsteam, das vor Ort<br />
ernen Text ftir alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verfasste, der im Plenum<br />
verabschiedet wurde. Als weiteres Teilergebnis einigte man sich, dass die engeren<br />
Verhendlungsteams intern über die noch offenen Punkte weiter verhandeln<br />
sollten unter "Einigugszwang" (H). Das Ergebnis sollte gemeinsam und ohne<br />
Seitengespräche rnit dem Vorstand vorverhandelt werden.<br />
Für etwa einen Monat später wurde am selben Ort eine weitere Gesamtklausur<br />
vereinbart, mit der die Standortbestimmulg weitergefiihrt werden sollte. Es<br />
war allen klar, dass eine endgüldge Lösung für alle Fragen - trorz sichtbarer<br />
Gilerfolse - noch ediche Monate dauern würde.<br />
Perer Heintel und Gerhard Falt Personrlumbau t3