Valeo mittendrin | Februar 2011
Valeo mittendrin | Februar 2011
Valeo mittendrin | Februar 2011
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Praxen in Hamm und Lippstadt in Betrieb<br />
Notfallversorgung für<br />
Kinder neu ausgerichtet<br />
Es ist für Eltern keine unbekannte Si-<br />
tuation: Am Abend oder am Wochen-<br />
ende klagt das Kind plötzlich über<br />
Schmerzen und der Gang zum Kinderarzt<br />
scheint die einzige Lösung.<br />
Es folgt die Suche nach dem dienst habenden<br />
Arzt. Der ist nicht immer am Ort und dadurch<br />
auch nicht immer leicht zu finden. In<br />
einer Notfallsituation kann dies zu einer zusätzlichen<br />
Belastung werden. Als ein „ganz<br />
großes Plus in der Versorgung von Kindern<br />
und Jugendlichen“ bezeichnen daher sowohl<br />
die niedergelassenen Kinder- und Jugendmediziner<br />
als auch ihre Kollegen in den<br />
Krankenhäusern die Notfalldienstreform, die<br />
seit 1. <strong>Februar</strong> umgesetzt wird. Sie beinhaltet<br />
eine Erweiterung und dadurch Verringerung<br />
der Notfallbezirke. Gleichzeitig gibt es mit<br />
der Einrichtung einer festen kinder- und jugendmedizinischen<br />
Notfalldienstpraxis eine<br />
zentrale Anlaufstelle.<br />
Nervenaufreibende Suche entfällt<br />
„Für Eltern mit kranken Kindern entfällt somit<br />
die oftmals nervenaufreibende Suche<br />
nach der dienstbereiten Praxis“, erläutert Ge-<br />
org Gärtner, zentraler Notdienstbeauftragter<br />
für die Region Hamm. In Hamm, genauer gesagt<br />
im Evangelischen Krankenhaus, teilt er<br />
sich in Zukunft im Wechsel mit 20 niedergelassenen<br />
Kollegen den Dienst in der dort neu<br />
angesiedelten kinder- und jugendmedizinischen<br />
Notfalldienstpraxis. Zwei Jahre intensiver<br />
Gespräche und Vorbereitungen zwischen<br />
dem Evangelisches Krankenhaus Hamm,<br />
päd regio hamm (Verein der niedergelassenen<br />
Kinder- und Jugendärzte) und der Kassenärztlichen<br />
Vereinigung in Westfalen-Lippe<br />
waren dem vorausgegangen, denn „wir<br />
waren mit der Planung schon befasst lange<br />
bevor die von der Ärztekammer und der<br />
KVWL beschlossene neue Notfalldienstordnung<br />
herauskam“, so Privatdozent Dr. Wolfgang<br />
Kamin, Chefarzt der Klinik für Kinderund<br />
Jugendmedizin des EVK Hamm. Zuständig<br />
sind die 21 Ärzte in der Hammer Praxis in<br />
Zukunft für kranke Kinder aus den Regionen<br />
Hamm, Kamen, Bergkamen, Bönen, Ascheberg,<br />
Nordkirchen und Werne.<br />
Mit 13 weiteren Kollegen teilt sich der Lippstädter<br />
Kinderarzt Dr. Markus Elsbroek ab sofort<br />
den Dienst in der Notfalldienstpraxis, die<br />
ebenfalls am 1. <strong>Februar</strong> im EVK Lippstadt in Be-<br />
Aus den VALEO Häusern<br />
Eltern kennen das: Ausgerechnet am<br />
Wochenende passiert‘s und dann ist<br />
guter Rat teuer.<br />
39<br />
trieb gegangen ist. Das Einzugsgebiet der Ärzte<br />
dort reicht von Warstein bis Wiedenbrück,<br />
umfasst sowohl Lippetal als auch Oelde.<br />
Entlastung auch für Niedergelassene<br />
Für die niedergelassenen Ärzte bedeutet<br />
die Neuregelung des Notdienstes eine Entlastung,<br />
sorgt sie doch für mehr Gerechtigkeit<br />
in der Verteilung der Notdienste. Und<br />
auch die Ärzte in den Kinderkliniken sind erleichtert<br />
darüber, dass durch die neue Regelung<br />
die Notaufnahme des Krankenhauses<br />
von der Versorgung der ambulanten Patienten<br />
entlastet wird und sich die Krankenhausärzte<br />
auf ihre eigentlichen Aufgaben<br />
im stationären Bereich und bei der Aufnahme<br />
der stationär behandlungsbedürftigen<br />
Patienten konzentrieren können.<br />
Sowohl in Hamm als auch in Lippstadt hatten<br />
sich in der Vergangenheit oftmals Eltern<br />
am Wochenende direkt an die Notaufnahmen<br />
der Kinderklinik gewandt, was zeitweilig<br />
zu zusätzlicher Belastung der auf den<br />
Stationen benötigten Ärzte geführt habe.<br />
Als umso idealer betrachtet man nun in beiden<br />
Städten den Standort direkt am Krankenhaus.<br />
„Die Wege sind kurz und sollte der<br />
dienst habende Arzt in der Praxis zum Beispiel<br />
die Meinung eines Kinderchirurgen<br />
benötigen, ist dieser nur ein paar Schritte<br />
entfernt“, macht Georg Gärtner noch einmal<br />
die Vorteile der Zusammenarbeit deutlich.<br />
Neue Notfallnummer<br />
Für eine erste Abklärung der Situation gilt<br />
ebenfalls ab 1. <strong>Februar</strong> in ganz Westfalen-<br />
Lippe eine einheitliche Notfallnummer, die<br />
sowohl den allgemeinen Notfalldienst als<br />
auch drei fachärztliche Notfalldienste (augenärztlich,<br />
HNO, Kinder- und Jugendmedizin)<br />
abdeckt. Unter der 0180-5 04 41 00 hilft<br />
medizinisch ausgebildetes Personal bei einer<br />
ersten Einschätzung der Situation weiter und<br />
verweist an die nächste Notfalldienstpraxis.<br />
<strong>Valeo</strong> <strong>mittendrin</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong>