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_34 _projekt pionier_arbeit Im Februar 2003 zog es Dr. Dr. Thomas Reidick aus der Kasseler Gemeinschaftspraxis Dres. Reidick und Kandt bereits zum zweiten Mal ins ferne Addis Abbeba. Denn im Juni vergangenen Jahres gelang es ihm als erstem Zahnarzt, die Implantologie mit dem FRIALIT ® -2 System in Äthiopien einzuführen. „High-Level“ Medizin in einem Land der sogenannten dritten Welt? In einem Land, in dem es selbst in den größten Städten an medizinischer Basisversorgung mangelt? Kritische Fragen, mit denen sich auch Dr. Dr. Reidick unzählige Male auseinander gesetzt hat und mit denen er in der Vor- und Nachbereitung seiner Reisen sehr häufig konfrontiert wurde. ENTWICKLUNGSHILFE AUF HOHEM NIVEAU DR. DR. THOMAS REIDICK L EISTET PIONIERARBEIT IN ÄTHIOPIEN.
Michael Schultheiss, Leiter der „Hermannsburger Mission“ (einer Einrichtung der evangelischen Kirche) in Addis Abeba beantwortet uns die Fragen unmissverständlich: Es sei richtig und wichtig, die Entwicklung auch auf diesem Level voranzutreiben. Entwicklungshilfe würde leider allzu oft lediglich als „Katastrophenhilfe“ während Hungerperioden oder als technische Hilfe zur Entwicklung armer, meist ländlicher Regionen verstanden. Wichtig sei jedoch auch, so Schultheiss, in einem Land Infrastrukturen zu schaffen, die auch die Mittel- und Oberschicht akzeptiere und fördere. Könne sich ein Land doch erst dann wirklich entwickeln, wenn die einheimische Bevölkerung selbst Initiative entwickele und in ihrem Fortkommen motiviert und belohnt werde. Die Gefahr, dass die Mittel- und Oberschicht abwandere und die ärmeren Schichten dadurch dauerhaft „am Tropf“ der Entwicklungshilfe hingen, sei nicht zu unterschätzen. Dr. Dr. Reidick ist begeistert von diesem Land und tief beeindruckt von der Freundlichkeit, Offenheit und Lebensfreude einer Bevölkerung, die in ihrer wechselvollen Geschichte viel zu erdulden hatte. Zu seinem Engagement in Äthiopien kam er selbst eher „durch Zufall“: Der Sturz des äthiopischen Kaisers Haile Selassie, die nachfolgende Revolution und kriegerische Auseinandersetzungen mit Eritrea haben dazu beigetragen, dass sich viele Äthiopier nach Europa oder Amerika zurückgezogen haben. So auch Zahnärztin Dr. Tsehay Berhane und Anästhesist Dr. Sahele Zerfu, die beide über 20 Jahre in Kassel lebten. Trotz deutscher Staatsbürgerschaft und sowohl familiärer als auch beruflicher Verwurzelung in Deutschland, entschlossen sich beide mit ihrer Familie zur Rückkehr in ein Land, in dem sie substantielle Aufbauarbeit leisten mussten. Gemeinsam mit dem Chinesen Dr. Wu, einem Facharzt für Mund-, Kieferund Gesichtschirurgie, bauten sie die Zahnklinik Taludent auf, die seit mehr als drei Jahren etabliert und über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist. Bei einem Besuch in ihrer „alten Heimat“ Kassel diskutierte Dr. Berhane zum ersten Mal mit Dr. Dr. Reidick über Möglichkeiten der Implantologie in Äthiopien. Intensive Gespräche über Konzepte zur Einführung und Etablierung von Implantatversorgungen folgten. Das Team der Talodent Klinik bei ihrer ersten Implantation. _projekt _35
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