Schutzgebiete im Unstrut - Hainich - Kreis
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Senkig<br />
Lage: <strong>im</strong> Waldgebiet <strong>Hainich</strong> westlich von Oberdorla<br />
Gemarkung: Oberdorla<br />
Größe: 2 ha<br />
Unterschutzstellung: 1980<br />
Be<strong>im</strong> Senkig handelt es sich um einen Abschnitt<br />
des oberen Seebachgrunds etwa 6 km<br />
nordwestlich von Oberdorla. Der Senkig liegt<br />
innerhalb des geschlossenen Waldgebietes des<br />
nordwestlichen <strong>Hainich</strong> in einer Höhenlage von<br />
etwa 390 m ü. NN. Es befindet sich am Nordrand<br />
des Oberdorlaer Holzes, eines großen,<br />
geschlossenen und daher dunklen Buchen-<br />
Plenterwaldes. Der geologische Untergrund<br />
wird best<strong>im</strong>mt von den plattigen Kalkschichten<br />
und mergeligen Zwischenlagen des Unteren<br />
Muschelkalks, die Hänge von den Mergeln des<br />
Mittleren Muschelkalks. Das Kalkgestein wird<br />
seit Jahren auf einer Fläche von etwa 10 ha zur<br />
Verwendung als Straßenschotter und Werkstein<br />
<strong>im</strong> Tagebau abgebaut.<br />
Unter Schutz steht eine 1,36 ha große Fläche<br />
eines aufgelassenen Bereiches des Steinbruches,<br />
in dem sich in einer Mulde zwischen<br />
zwei ehemaligen Abbauwänden Wasser gesammelt<br />
hat. Der so entstandene Tümpel wird<br />
von Amphibien und anderen Lebewesen kleiner<br />
Stillgewässer als Lebensraum genutzt. Es<br />
handelt sich also um einen Biotop aus zweiter<br />
Hand.<br />
Wertgebend sind vor allem die Vorkommen<br />
der Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans).<br />
Entomofaunistische Untersuchungen durch<br />
ROMMEL erbrachten Nachweise seltener Falterarten.<br />
In den 1980er-Jahren wurden folgende<br />
Arten von ihm nachgewiesen:<br />
Eulenfalter (Brachyionycha nubeculosa),<br />
Sumpfwiesen-Perlmutterfalter (Clossiana selene),<br />
Spanner (Colostygia olivata), Spanner<br />
(Discoloxia blomeri), Spanner (Epirrita christyi),<br />
Spanner (Euphya biangulata), Spanner<br />
(Eupithecia selinata), Spanner (Jodis lactearia),<br />
Spanner (Idaea sylvestraria), Braunauge (Lasiommata<br />
maera), Kleiner Eisvogel (L<strong>im</strong>entis camilla),<br />
Senfweißling (Leptidea sinapis), Spanner<br />
(Perizoma blandiata), Eulenfalter (Phlogophora<br />
meticulosa), Spanner (Semiothisa signaria),<br />
Spanner (Theria pr<strong>im</strong>aria), Spanner (Trichopteryx<br />
carpinata).<br />
Seltene Pflanzenvorkommen <strong>im</strong> FND Senkig<br />
sind Rundblättriges Wintergrün (Pyrola rotundifolia;<br />
seit 1991 bekannt) in einer ehemaligen<br />
Abraumhalde sowie das Trugdoldige Habichtskraut<br />
(Hieracium cymosum; 2007 erstmals<br />
nachgewiesen).<br />
Insgesamt handelt es sich überwiegend um<br />
Arten, die auf besonntes Offenland angewiesen<br />
sind. Um dem Artenschutzziel des Gebietes<br />
gerecht zu werden, ist der Erhalt des Offenlandcharakters<br />
wichtigstes Ziel. Das heißt,<br />
Aufforstungen sowie sukzessive natürliche<br />
Wiederbewaldung sollten vermieden und zurückgenommen<br />
werden. Der bestehende Tümpel,<br />
welcher <strong>im</strong>mer wieder austrocknete, wurde<br />
mittlerweile durch einen Folienteich ersetzt um<br />
als Laichgewässer bestand zu haben. Freizeitnutzungen<br />
wie Feuer machen und Zelten, sollte<br />
entgegengewirkt werden.<br />
Senkig inmitten des Nordhainichs<br />
Geburtshelferkröte mit Eiern<br />
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