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Schutzgebiete im Unstrut - Hainich - Kreis

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Grabsche Berge<br />

Lage: zwischen Grabe und Bollstedt / Gemeinde Weinbergen<br />

Gemarkung: Bollstedt, Kleingrabe<br />

Größe: 54,4 ha<br />

Unterschutzstellung: 1996<br />

Am nordwestlichen Rand des Thüringer Beckens<br />

liegen die Grabschen Berge. Sie gehören<br />

zu den Gemarkungen Grabe und Bollstedt in<br />

der Gemeinde Weinbergen des <strong>Unstrut</strong>-<strong>Hainich</strong>-<br />

<strong>Kreis</strong>es. Es sind Anhöhen, die sich <strong>im</strong> Winkel<br />

zwischen der Notter und ihrer Einmündung in<br />

die <strong>Unstrut</strong> ausbreiten. Das Naturschutzgebiet<br />

wird nach Westen und Norden durch die Notter<br />

begrenzt. Der Prallhang der Notter ist am<br />

Kalkkopf sehr steil, das Höhenniveau der Notter<br />

liegt hier bei 192 m NN. Der Kalkkopf ist 240 m<br />

hoch, der Kirchberg 246,9 m und der Weinberg<br />

247,7 m NN. Die welligen Abhänge sind nach<br />

Süden und Südwesten geneigt, vorwiegend nur<br />

flach und nur am Weinberg steiler. Geologisch<br />

sind die Grabschen Berge typisches Triasgebiet<br />

und werden dabei wie auch die sich anschlie-<br />

56<br />

ßenden Höhenzüge dem Keuper zugeordnet.<br />

Die Grabschen Berge sind seit langem wegen<br />

ihrer Naturausstattung, besonders ihres Pflanzenreichtums<br />

bekannt. Kontinuierlich wurden<br />

und werden sie von Botanikern aufgesucht.<br />

Ihre Beobachtungen wurden in diversen Veröffentlichungen<br />

allgemein zugänglich gemacht,<br />

von REUTHER & FICKEL (2006), liegt eine Zusammenfassung<br />

zu wesentlichen Erkenntnissen<br />

zum NSG Grabsche Berge vor, dort sind auch<br />

weiterführende Literaturangaben aufgelistet.<br />

Bereits frühzeitig setzten Bemühungen ein,<br />

diese wertvollen Naturrefugien zu schützen. Im<br />

Jahre 1980 wurden drei Teilareale des Gebietes<br />

als Flächennaturdenkmale „Kalkkopf“, „Wolfsmilchsteppe“<br />

und „Auf dem Weinberg“ unter<br />

Schutz gestellt.<br />

1996 erhielt dann eine 56,4 ha umfassende<br />

Fläche als Naturschutzgebiet mit der Bezeichnung<br />

„Grabsche Berge“ gesetzlichen Schutz,<br />

damit war erstmals das gesamte Gebiet geschützt.<br />

Seit 2004 sind die Grabschen Berge gemeinsam<br />

mit weiteren angrenzenden Keuperhügeln<br />

als FFH-Gebiet Nr.: 201 mit der EU-Nr.: 4829-<br />

301 als „Keuperhügel und <strong>Unstrut</strong>niederung bei<br />

Mühlhausen“ geführt und finden damit europaweite<br />

Anerkennung. Die Naturausstattung und<br />

die Besonderheiten der Flora des NSG wurden<br />

in dieser Broschüre in den Abschnitten zu den<br />

FND „Auf dem Weinberg und <strong>im</strong> Kirchgrund“,<br />

„Wolfsmilchsteppe“ und „Kalkkopf“ ausführlich<br />

beschrieben. Darüber hinaus sind für das NSG<br />

die folgenden herausragenden Pflanzenvorkommen<br />

zu nennen: Der Venuskamm (Scandix<br />

pecten-veneris), die Knäuel-Glockenblume<br />

(Campanula glomerata) und die Bologneser-<br />

Glockenblume (Campanula bononiensis). Im<br />

NSG Grabsche Berge wurden mehr als 300<br />

Pflanzenarten gefunden, davon stehen 20 Arten<br />

auf der Roten Liste Thüringens.<br />

Das Gelände ist völlig waldfrei und die Flächen<br />

zu großen Teilen mit Kalk-Magerrasen bedeckt.<br />

Auf der Höhe befinden sich Äcker, in den<br />

geschützten Lagen der Mulden Streuobstwiesen<br />

mit einem hohen Anteil an Süßkirschen, die

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