Schutzgebiete im Unstrut - Hainich - Kreis
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Herbslebener Teiche<br />
Lage: östlich der Gemeinde Herbsleben in der <strong>Unstrut</strong>aue<br />
Gemarkung: Herbsleben<br />
Größe: 99,3 ha<br />
Unterschutzstellung: 2000<br />
Das Naturschutzgebiet erstreckt sich östlich<br />
von Herbsleben auf einer Ausdehnung von<br />
1,3 km Länge in Ost-West-Richtung und knapp<br />
1 km in Nord-Süd-Richtung. Das Teichgebiet<br />
verdankt seine Entstehung der anthropogenen<br />
Nutzung des dort lagernden holozänen Kalksandes.<br />
Die gewerbliche Nutzung nahm Ende<br />
des 19. Jahrhunderts mit der Verwendung als<br />
Scheuersand ihren Anfang. Später erfolgte der<br />
industrielle Abbau des Kalksandes, der in der<br />
Glasindustrie verwendet wurde. Die Tiefe der<br />
Abbaugruben schwankt und reicht bis max<strong>im</strong>al<br />
3,5 m. Insgesamt gehören neun ehemalige<br />
Abbaugruben, die nördlich und südlich eines<br />
mitten durch das Teichgebiet verlaufenden<br />
Betonplattenweges liegen, zum NSG. Die ehemaligen<br />
Abbaugruben haben sich zu einem<br />
Refugialgebiet insbesondere für Wasservogelarten<br />
entwickelt und beinhalten die größte<br />
zusammenhängende Schilffläche Thüringens.<br />
Bereits zu DDR-Zeiten wurde die nördlich des<br />
Betonplattenweges gelegene Schilffläche vom<br />
Rat des <strong>Kreis</strong>es Bad Langensalza als „Wasservogelschongebiet“<br />
ausgewiesen (BELLSTEDT &<br />
FAULSTICH-WARNEYER 1994).<br />
Das Naturschutzgebiet befindet sich in einer<br />
bis 3 km breiten alluvialen Flussaue <strong>im</strong> Verbreitungsgebiet<br />
des Keupers. Es ist gekennzeichnet<br />
durch holozäne Ablagerungen mit Auelehm,<br />
feinkörnigem sehr reinem Kalksand, Torf z.T.<br />
mit Kalksandanteil, Ton und Kies.<br />
Der Auelehm zeigt durch Be<strong>im</strong>engungen an<br />
Kalksand und fossilen Schneckenschalen einen<br />
beträchtlichen Kalkgehalt. Die Grenze zum liegenden<br />
Kalksand ist meist deutlich ausgebildet.<br />
Die höchste Kalksandmächtigkeit erreicht 3,5 m<br />
(Bellstedt 1992).<br />
Das Keuperbecken liegt <strong>im</strong> südlichen Ausläufer<br />
des „mitteldeutschen Trockengebietes“. Das<br />
Kl<strong>im</strong>a ist sehr trocken, die Niederschlagsumme<br />
liegt unter 500 mm, die Jahresmitteltemperatur<br />
über 8 Grad Celsius.<br />
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