Schutzgebiete im Unstrut - Hainich - Kreis
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<strong>Unstrut</strong>tal zwischen Nägelstedt und Großvargula<br />
Lage: <strong>Unstrut</strong> zwischen den Orten Nägelstedt und Großvargula<br />
Gemarkung: Großvargula, Nägelstedt, Gräfentonna (<strong>Kreis</strong> Gotha)<br />
Größe: 192,6 ha<br />
Unterschutzstellung: 1996<br />
Das Gebiet wird durch das Kerbtal der in<br />
diesem Bereich noch natürlich verlaufenden<br />
<strong>Unstrut</strong> geprägt. Die südexponierten Talhänge<br />
werden von Halbtrockenrasen-Gesellschaften<br />
bedeckt, die nordexponierte Hanglage ist <strong>im</strong><br />
wesentlichen von Eichenmischwäldern bestockt.<br />
Der Talgrund ist durch Feuchtwiesen,<br />
extensiv genutztes Grünland, Erlenbruchwald<br />
und einige Quellen gekennzeichnet. Obstgehölze<br />
säumen den parallel zur <strong>Unstrut</strong> verlaufenden<br />
Wanderweg <strong>im</strong> nördlichen Teil fast in<br />
ganzer Länge. Im Uferbereich der <strong>Unstrut</strong> stocken<br />
größere Bestände von Kopfweiden. Das<br />
Naturschutzgebiet liegt inmitten einer von intensiver<br />
Ackernutzung geprägten Landschaft.<br />
Die geologische Struktur des Gesamtgebietes<br />
wird <strong>im</strong> oberen und mittleren Plateaubereich<br />
durch tonige Keuperschichten des mittleren<br />
und unteren Keuper charakterisiert, die von<br />
Schwemmlehm- und Lößschichten überdeckt<br />
sind. An den unteren Hangpartien des Durchbruches<br />
mit seinen drei seitlichen Erosionstälern<br />
werden die Schichten des oberen Muschelkalk<br />
angeschnitten. Der starke Neigungswinkel<br />
der unteren Hangpartien ließ die anstehenden<br />
Muschelkalktafeln aus ihrer Schichtung abrutschen,<br />
so das die Hangbasis teilweise reichlich<br />
mit Kalksteinmaterial überrollt ist. Durch den<br />
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Zufluss von sulfathaltigem Schichtenwasser aus<br />
den Keupergesteinen des Plateaubereiches in<br />
den Bereich der Aue, treten dort Schwefelquellen<br />
als hydrologische Besonderheiten zu Tage.<br />
Das Relief ist reich gegliedert.<br />
Die Bodenbildung ist auf Grund des breiten<br />
geologischen Mosaiks sehr vielgestaltig. An den<br />
Steilhängen des Haupttales und der Nebentäler<br />
sind auf Kalkuntergrund Rendzinaböden mit<br />
partieller periglazialer Lößauflage ausgebildet.<br />
Die Unterhangbereiche sind zusätzlich mit Geröll<br />
oder abgeschwemmter Feinerde aufgefüllt.<br />
Im Bereich der eiszeitlichen Flussterrassen<br />
herrschen alluviale Böden vor.<br />
Das Naturschutzgebiet gehört zum trockenwarmen<br />
thüringischen Becken mit subkontinentalen<br />
Zügen. Das Großkl<strong>im</strong>a ist durch eine<br />
Jahresmitteltemperatur von 8,5 °C und einen<br />
durchschnittlichen Jahresniederschlag von 506<br />
mm gekennzeichnet.<br />
Ehemalige Weinberge, Trocken- und Halbtrockenrasen,<br />
Trockengebüsche, Quellbereiche,<br />
Feuchtstellen <strong>im</strong> Auenbereich, aufgelassenen<br />
Kalksteinbrüche, alte Lehmgruben, alte Obstbaum-<br />
und Kopfweidenbestände, Fett- und<br />
Frischwiesen, Laubmischwaldflächen und Auewald<br />
prägen diese einzigartige Landschaft innerhalb<br />
des Durchbruchstales der <strong>Unstrut</strong>.