Schutzgebiete im Unstrut - Hainich - Kreis
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Badensee<br />
Lage: östlich von Obermehler inmitten landwirtschaftlicher Fläche<br />
Gemarkung: Großmehlra<br />
Größe: 2,5 ha<br />
Unterschutzstellung: 1983<br />
Der Badensee liegt, allseitig von Ackerflächen<br />
umgeben, in einer flachen Erdfallsenke bei einer<br />
Höhe von 275 m NN. Er wird durch Schicht- und<br />
Niederschlagswasser gespeist und in Richtung<br />
Nordosten durch einen Graben entwässert.<br />
Bereits auf dem in den Jahren um 1890 erstellten<br />
Meßtischblatt MTB-VQ 4727/ 24 „Schlothe<strong>im</strong>“,<br />
ist der Badensee als ein See mit einigen<br />
Kartenzeichen für die Verlandung dargestellt.<br />
In der „Flora von Nordthüringen“ erstellt vom<br />
Sondershäuser Botaniker LUTZE (1892) werden<br />
einige Pflanzenarten beschrieben, welche schon<br />
längere Zeit nicht mehr belegt werden können<br />
- so dass das Schmalblättrige Laichkraut (Potamogeton<br />
lucens = P.n x zizii) welches als ausgestorben<br />
gilt, das Ähren-Tausendblatt (Myriophyllum<br />
spicatum) letzter Nachweis 1949 und<br />
das Zungen-Hahnenfuß (Ranunculus lingua) mit<br />
letztem Nachweis 1960.<br />
Die Schwanenblume (Butomus umbellatus)<br />
und das Spiegelnde Laichkraut (Potamogeton<br />
lucens) wurden auch schon länger nicht mehr<br />
nachgewiesen.<br />
Als aktuell erwähnenswerte Pflanzenarten ist<br />
die Sumpf-Gänsedistel (Sonchus palustris) zu<br />
nennen. Das Gewässer ist allseitig von Weiden<br />
umstanden.<br />
Gesicherte Amphibiennachweise liegen für<br />
Erdkröte (Bufo bufo) und den Grünfrosch-<br />
Komplex (Rana spec.) vor. Da es sich bei dem<br />
Teichfrosch (Rana kl. esculenta) um eine Bastardform<br />
von Seefrosch (Rana ridibunda) und<br />
Kleinem Wasserfrosch (Rana lessonae) handelt,<br />
können die Erkennungsmerkmale stark variie-<br />
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ren. Für eine sichere Artbest<strong>im</strong>mung kann unter<br />
Umständen nur eine umfangreiche genetische<br />
Untersuchung Klarheit bringen. Von einer eindeutigen<br />
Artfestlegung wird hier deshalb abgesehen.<br />
Mehrfach wurde auf dem Gewässer ein brütendes<br />
Schwanenpaar (1994 / 2008), Blesshühner<br />
(Fulica atra) auch zwei Paare der Reiherente<br />
(Aythya fuligala) beobachtet.<br />
Wegen drohender Verlandung wurde das Gewässer<br />
in den Wintermonaten 1992/93 ausgebaggert<br />
und mit dem Aushub das Ufer erhöht<br />
und befestigt. Dabei mussten acht vollbeladene<br />
Lastkraftwagen mit Autoreifen, Kraftstoffbehältern<br />
und sonstigem Schrott, darunter auch<br />
größere Mengen Munition, abtransportiert werden.<br />
Der größte Müllanteil dürfte Hinterlassenschaft<br />
der sowjetischen Streitkräfte vom benachbarten<br />
Flugplatz gewesen sein.<br />
Rufender Teichfrosch