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Schutzgebiete im Unstrut - Hainich - Kreis

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Im § 5 des Reichnaturschutzgesetzes (RNG)<br />

vom 26. Juni 1935 wurde die Möglichkeit geschaffen,<br />

unter dem Begriff „Sonstige Landschaftsteile“<br />

Flächen in der freien Natur zu<br />

schützen, die nicht als Naturdenkmal oder als<br />

Naturschutzgebiet ausgewiesen werden konnten.<br />

Am 31. Mai 1939 wurden aufgrund der<br />

entsprechenden Paragrafen des RNG die „Wasserläufe<br />

und Bruchwiesengelände <strong>im</strong> Bereiche<br />

der Stadt Bad Tennstedt und das zwischen den<br />

Gemeinden Nägelstedt und Großvargula liegende<br />

<strong>Unstrut</strong>tal… dem Schutze des Reichsnaturschutzgesetztes<br />

unterstellt.“ Damit wurden de<br />

facto die ersten Landschaftsschutzgebiete für<br />

den heutigen <strong>Unstrut</strong>-<strong>Hainich</strong>-<strong>Kreis</strong> geschaffen.<br />

Der Begriff „Landschaftsschutzgebiet“ wird<br />

dann <strong>im</strong> „Gesetz zur Erhaltung und Pflege der<br />

he<strong>im</strong>atlichen Natur“, dem ersten Naturschutzgesetz<br />

der DDR vom 4. August 1954, <strong>im</strong> § 2 mit<br />

folgender Definition verwendet:<br />

„Zu Landschaftsschutzgebieten können Landschaften<br />

oder Landschaftsteile erklärt werden,<br />

die besondere nationale Bedeutung haben oder<br />

die besondere Eigenarten und Schönheiten aufweisen<br />

und deshalb geeignet sind, der werktätigen<br />

Bevölkerung als Erholungsgebiete und<br />

Wanderziele zu dienen.“<br />

Im „Landeskulturgesetz“ der DDR vom 14.<br />

Mai 1970 wurde <strong>im</strong> § 13, Abs.: 3 formuliert:<br />

„Zu Landschaftsschutzgebieten können von<br />

den Bezirkstagen Landschaften oder Landschaftsteile<br />

erklärt werden, die wegen ihrer<br />

Schönheit für die Erholung der Bevölkerung besonders<br />

geeignet, wegen ihrer Eigenart erhaltungswürdig<br />

oder Beispiele vorbildlicher Landschaftspflege<br />

sind.“<br />

86<br />

Nach diesem Gesetz wurden am 26.08.1970<br />

u.a. die Landschaftsschutzgebiete „Mühlhäuser<br />

Stadtwald und Hügelland um Lengefeld/<br />

Stein“ mit einer Größe von 2.980 ha und „Fahner<br />

Höhe“ mit einer Gesamtgröße von 1.000 ha<br />

durch den Bezirkstag Erfurt ausgewiesen.<br />

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands<br />

und der Gründung des Freistaates Thüringen<br />

wurde das „Thüringer Gesetz für Natur und<br />

Landschaft“ für unsere He<strong>im</strong>at die gültige<br />

Rechtsgrundlage. Durch das Thüringer Landesverwaltungsamt<br />

wurde am 26. August 2009<br />

auf dieser Rechtsgrundlage das Landschaftsschutzgebiet<br />

„Obereichsfeld“ mit einer Fläche<br />

von 38.503 ha durch Verordnung ausgewiesen.<br />

Mit dieser Verordnung wurde das LSG „Mühlhäuser<br />

Stadtwald“ auf den Flächen außer Kraft<br />

gesetzt, auf denen sich eine Überschneidung<br />

mit dem LSG „Obereichsfeld“ ergibt.<br />

Seit 01.März 2010 ist das neue Bundesnaturschutzgesetz<br />

in Kraft, welches nicht mehr<br />

wie bisher lediglich Rahmengesetz ist, sondern<br />

vielmehr überwiegend unmittelbar geltendes<br />

Recht. Dieses Gesetz regelt in § 26 die Kategorie<br />

Landschaftsschutzgebiete folgendermaßen:<br />

„(1) Landschaftsschutzgebiete sind rechtsverbindlich<br />

festgesetzte Gebiete, in denen ein<br />

besonderer Schutz von Natur und Landschaft<br />

erforderlich ist<br />

1. zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung<br />

der Leistungs- und Funktionsfähigkeit<br />

des Naturhaushalts oder der Regenerationsfähigkeit<br />

und nachhaltigen Nutzungsfähigkeit<br />

der Naturgüter, einschließlich des Schutzes von<br />

Lebensstätten und Lebensräumen best<strong>im</strong>mter<br />

wild lebender Tier- und Pflanzenarten,<br />

2. wegen der Vielfalt, Eigenart und Schönheit<br />

oder der besonderen kulturhistorischen Bedeutung<br />

der Landschaft oder<br />

3. wegen ihrer besonderen Bedeutung für die<br />

Erholung.<br />

(2) In einem Landschaftsschutzgebiet sind<br />

unter besonderer Beachtung des § 5 Absatz<br />

1 (Bei Maßnahmen des Naturschutzes und der<br />

Landschaftspflege ist die besondere Bedeutung<br />

einer natur- und landschaftsverträglichen<br />

Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft für die Erhaltung<br />

der Kultur- und Erholungslandschaft zu<br />

berücksichtigen.) und nach Maßgabe näherer<br />

Best<strong>im</strong>mungen alle Handlungen verboten, die<br />

den Charakter des Gebiets verändern oder dem<br />

besonderen Schutzzweck zuwiderlaufen. „

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