02.12.2012 Aufrufe

Plenarvortragende - Institut für Theater

Plenarvortragende - Institut für Theater

Plenarvortragende - Institut für Theater

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Abstracts<br />

Sabine Dendorfer (München)<br />

Sabine Dendorfer, geboren in München 1978. Nach Italienisch an der Universitá Per Stranieri Di Siena<br />

seit Oktober 1998 Studium der Dramaturgie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Nach einem<br />

Hauptfachwechsel Magister Artium im April 2004 in <strong>Theater</strong>wissenschaft, Italienischer Philologie und<br />

Philosophie.<br />

Seit Oktober 2004 Promotionsstudium in <strong>Theater</strong>wissenschaft und Ital. Philologie an der LMU. Seit August<br />

1999 neben schauspielerischer und schriftstellerischer Arbeit und Praktika an der Bayrischen <strong>Theater</strong>akademie<br />

(Künstlerische Direktion) und dem Bayrischen Staatsschauspiel (Dramaturgiebüro), Regieassistentin<br />

sowie Gastspielbegleitung in München (Metropoltheater u.a.) und Landshut.<br />

Die Intermedialität des <strong>Theater</strong>s – Der Einfl uss des Kinofi lms auf das zeitgenössische deutschsprachige<br />

<strong>Theater</strong> in Inszenierung und Dramatik<br />

Die auffallende Zunahme von Filmadaptationen in den letzten Jahren auf deutschen Bühnen legt den<br />

Gedanken nahe, das Kino sei die <strong>Theater</strong>form von heute geworden, und wirft die Frage nach der Selbstverortung<br />

des <strong>Theater</strong>s in der heutigen Medienwelt auf. Wie und warum wird auf Filmadaptationen<br />

zurückgegriffen?<br />

Schwerpunkt zum intermedialen Charakter von Filmadaptationen: <strong>Theater</strong> und Film sind zwei eng verwandte,<br />

sich gegenseitig beeinfl ussende Medien der darstellenden Kunst mit charakteristischen Erzählsprachen.<br />

Der Regisseur leistet bei jeder Inszenierung intermediale Übersetzungsarbeit (von Literatur in<br />

eine Inszenierung), so auch bei Adaptationen.<br />

Die Analyse dieser Übersetzungsarbeit anhand moderner Dramenverfi lmungen (z.B. Branagh, Henry V) V<br />

und aktueller Beispielinszenierungen (z.B. Kaurismäki, I Hired A Contract Killer, Killer R: Mehmert) eröffnet die<br />

Möglichkeit, die intermedialen Aspekte der Adaptationen konkret zu beschreiben.<br />

Ergänzende Frage: Warum wird auf Filmadaptationen zurückgegriffen? Bietet die Dramenproduktion<br />

nicht genug Material?<br />

Die zeitgenössische Dramatik orientiert sich strukturell und thematisch stark am Film und an den neuen<br />

Medien (Stücke von LaBute, Bauersima). Beliebte Filmvorlagen sind dagegen meist gute alte well-made-plays.<br />

Das <strong>Theater</strong> sucht sowohl nach einfachen Geschichten auf der Bühne und kommt diesem Bedürfnis in<br />

Filmadaptationen nach, als auch nach einer ästhetischen Verortung in der modernen Medienwelt über<br />

die zeitgenössische Dramatik.<br />

Die Neuorientierung des <strong>Theater</strong>s auf inszenatorischer wie dramaturgischer Ebene bedeutet den Ausgang<br />

aus der Endlosschleife der Klassikerinterpretation und verdeutlicht das Bedürfnis des <strong>Theater</strong>s<br />

nach einer Neudefi nition in einem Zeitalter der zunehmenden Intermedialität der Künste.<br />

Kollegienhaus, Raum B / 15.10. / 10.30 – 11.00 Uhr<br />

38 <strong>Theater</strong> & Medien

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!