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Plenarvortragende - Institut für Theater

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Abstracts<br />

Prof. Dr. Sabine Friedrich (Erlangen)<br />

Studium der Romanistik in München und Paris. 1993-2005: Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der<br />

Universität Bonn. 1995 Promotion: Die Imagination des Bösen. Zur narrativen Modellierung der Transgression<br />

bei Laclos, Sade und Flaubert. 2003 Habilitation: Transformationen der Sinne. Formen dynamischer<br />

Wahrnehmung in der modernen spanischen Großstadtlyrik. Seit 2005 Lehrstuhl <strong>für</strong> Romanische Philologie<br />

III (Französische und spanische Literaturwissenschaft) an der Universität Erlangen-Nürnberg.<br />

Verschiedene Publikationen zu medienhistorischen Fragestellungen in der französischen und spanischen<br />

Literatur. Zum Verhältnis zwischen Theatralität und Medialität erscheint: Friedrich, Sabine/Kramer, Kirsten<br />

(Hrsg.), La teatralidad desde una perspectiva histórica de los medios, erscheint im Verlag Reichenberger<br />

(Kassel) 2006; „Introducción teórica al concepto de la teatralidad desde una perspectiva histórica de los<br />

medios“, erscheint in: Friedrich/Kramer, La teatralidad desde una perspectiva histórica de los medios,<br />

Kassel, 2006; „Funciones de la metarrepresentación de los medios en el Auto sacramental El Divino Orfeo<br />

de Calderón“, erscheint in: Friedrich/Kramer, La teatralidad desde una perspectiva histórica de los medios,<br />

Kassel, 2006.<br />

Theatralität als mediales Dispositiv. Zur Emergenz von Modellen theatraler Performanz aus<br />

medienhistorischer Perspektive<br />

Zielsetzung des Vortrags ist es, die Entstehung neuer, historisch je spezifi scher Konzepte von Theatralität<br />

aus einer mediengeschichtlichen Perspektive zu beschreiben. In einem ersten Schritt möchte der<br />

Vortrag ein systematisches Modell skizzieren, das ausgehend von einer methodischen Hierarchisierung<br />

der vier Kategorien ‚Inszenierung’, ‚Körperlichkeit’, ‚Wahrnehmung’ und ‚Performanz’ Theatralität<br />

als eine (kultur-)anthropologische Kategorie begreift, die gleichwohl stets auf konkrete Praktiken des<br />

<strong>Theater</strong>s zu beziehen ist. Die Medialität des Theatralen betrifft dabei nicht einzelne (isolierte) Elemente<br />

einer gegebenen Aufführungssituation, sondern muss im Gegenteil die Interferenz der jeweiligen Wahrnehmungssituation,<br />

der Organisation des Bühnenraums und des Spiels der Akteure erfassen. In dieser<br />

Perspektivierung erscheint Theatralität als ein relationales mediales Dispositiv, an dessen materiellen<br />

Konstituenten sich – im Anschluss an Sybille Krämers Medienbegriff – ein signifi kanter „Mehrwert“<br />

gegenüber habitualisierten Wahrnehmungs- und Kommunikationsformen aufweisen lässt und an denen<br />

zudem unterschiedliche Abstufungen der Manifestationsgrade von Medialität zutage treten, die den Polen<br />

der ‚Medienvergessenheit’, der ‚Medienaktualisierung’ und der ‚Medienrefl exivität’ zugeordnet werden<br />

können. – In einem zweiten Schritt wird der Vortrag die Wechselwirkung zwischen der Entstehung<br />

historischer Theatralitätskonzepte und der Ausdifferenzierung neuartiger Wahrnehmungs-, Körper- und<br />

Raummodelle am Beispiel des spanischen Barocktheaters beleuchten. An Caldérons autos sacramen-<br />

tales soll dabei exemplarisch gezeigt werden, auf welche Weise durch die szenographische Raumorga-<br />

nisation und den Einsatz medialer Visualisierungsmodelle konkurrierende Typen theatraler Performanz<br />

begründet werden, die sich als Ausdruck eines historischen ‚Medienwettstreits’ deuten lassen, der auf<br />

differente Theatralitätskonzepte verweist.<br />

(Vortrag gemeinsam mit Dr. Kirsten Kramer)<br />

Kollegienhaus, Raum A / 13.10. / 09.30 – 10.00 Uhr<br />

52 <strong>Theater</strong> & Medien

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