Plenarvortragende - Institut für Theater
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Abstracts<br />
Prof. Dr. Kay Kirchmann (Erlangen)<br />
Studium der <strong>Theater</strong>-, Film- und Fernsehwissenschaft, Germanistik und Anglistik an der Universität zu Köln;<br />
medienpraktische Erfahrung als TV-Regisseur und -Autor; Promotion 1996 Universität Siegen; 1998-2004<br />
Hochschuldozent <strong>für</strong> Medienwissenschaft an der Universität Konstanz; Professor <strong>für</strong> Medienwissenschaft<br />
an der Universität Erlangen-Nürnberg seit 2004; Lehraufträge an der Ruhr-Universität Bochum und der<br />
Universität St. Gallen (CH). Forschungsschwerpunkte: Medientheorie und -geschichte, Zeit und Medialität,<br />
Film- und Fernsehtheorie, deutsches Tanztheater.<br />
Buchpublikationen: Stanley Kubrick. Das Schweigen der Bilder. Bochum 3 2001; Verdichtung, Weltverlust<br />
und Zeitdruck. Grundzüge einer Theorie der Interdependenzen von Medien, Zeit und Geschwindigkeit im<br />
neuzeitlichen Zivilisationsprozess. Opladen 1998; Blicke aus dem Bunker. Paul Virilios Zeit- und Medientheorie<br />
aus der Sicht einer Philosophie des Unbewußten. Stuttgart 1998; Licht-Zeiten – Licht-Räume. Das<br />
Licht als symbolische Form im <strong>Theater</strong> der Neuzeit. Siegen 2000; (Co-Hrsg.): Die Medien der Geschichte.<br />
Historizität und Medialität in interdisziplinärer Perspektive. Konstanz 2004.<br />
Vom Nutzen und Nachteil des Medienbegriffs <strong>für</strong> das <strong>Theater</strong> und die <strong>Theater</strong>wissenschaft<br />
Entgegen aller von außen (zurecht) gehegten Erwartungen, verfügt selbst die Medienwissenschaft über<br />
keinen gesicherten, geschweige denn konsensuellen Medienbegriff, sondern begreift ihre zahlreichen<br />
und divergierenden Konzepte von ‚Medium’ als je variable Operationalisierungsformel <strong>für</strong> verschiedene<br />
Fragehorizonte und Perspektivierungen. Insofern wird auch dieser Vortrag die leitende Frage des<br />
Kongresses nicht lösen können, wohl aber nachzuzeichnen versuchen, unter welchen historischen und<br />
aktuellen Bedingungen das <strong>Theater</strong> und die <strong>Theater</strong>wissenschaft sich jeweils unter Rückbezug auf ‚Medien’<br />
selbst zu positionieren suchten. ‚Medien’ scheinen dabei entweder als Kontrastfolie, anhand derer<br />
sich die Spezifi k des Theatralen im Paragone der Moderne neu bestimmen ließ, oder als Bezugshorizont,<br />
entlang dessen Reformulierungen der szenischen Künste unternommen werden konnten, gedient zu<br />
haben. Auch die <strong>Theater</strong>wissenschaft scheint – so legt es ein kursorischer Blick auf die bundesdeutsche<br />
<strong>Institut</strong>ionsgeschichte des Faches nahe – diesbezüglich zwischen Ausdifferenzierung einerseits,<br />
Integration, wo nicht Subordination der Medienwissenschaft andererseits zu schwanken. Das symptomatische<br />
Oszillieren zwischen der Wahrnehmung der ‚Medien’ als dem ‚heimlichen Eigenen’ oder<br />
dem ‚radikal Anderen’ des <strong>Theater</strong>s soll im Vortrag unter kultursoziologischen und diskurstheoretischen<br />
Gesichtspunkten skizziert werden.<br />
Markgrafentheater / 15.10. / 12.00 – 12.30 Uhr<br />
66 <strong>Theater</strong> & Medien