FLUGHAFENBAU
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Schleppplatten:<br />
Auch ein integrales Rahmenbauwerk mit<br />
einer Gesamtlänge von ca. 90 m erfährt<br />
temperaturabhängige Ausdehnungen und<br />
Verkürzungen. Um diese unschädlich für<br />
die anschließende Fahrbahn und das<br />
Gesamtbauwerk zuzulassen, wurden hinter<br />
den Widerlagerachsen Schleppplatten<br />
angeordnet, die auf den Widerlagerwänden<br />
verschieblich aufgelagert sind und<br />
eine zwängungsfreie Verformung der Rahmenecke<br />
gewährleisten. Der auftretende<br />
Spalt zwischen Schleppplatte und Rahmenbauwerk<br />
wird dabei über eine Dehnfuge<br />
kompensiert.<br />
Schnitt durch die Schleppplatte<br />
© Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG<br />
Abdichtung und Belag:<br />
Die gesamte Brückenfläche wird mit<br />
einer Spritzabdichtung in Anlehnung an<br />
die ZTV-Ing. Teil 7.3 versehen. Sie lässt<br />
sich in folgende Einzelabschnitte einteilen:<br />
– Seitenflächen: Mit den Seitenflächen<br />
werden die überführten Verkehrsflächen<br />
vor dem Jet-Stream geschützt.<br />
Die Abdichtung auf den Seitenflächen<br />
wird mittels einer Betonschutzschicht<br />
geschützt.<br />
– Seitenfahrbahnen: Die Seitenfahrbahnen,<br />
die ausschließlich für den<br />
Betriebsverkehr genutzt werden, erhalten<br />
einen aus Schutz- und Deckschicht<br />
bestehenden Gussasphaltbelag.<br />
– Rollbahn: Der Belag im Bereich der<br />
eigentlichen Rollbahn besteht aus<br />
bewehrten Betonplatten mit einer<br />
Plattengröße von 7,50 m auf 7,50 m<br />
und einer Dicke von 25 cm. Die Längsfugen<br />
werden als Press-, die Querfugen<br />
als Scheinfugen ausgeführt. In<br />
den Fugenkreuzen werden Aussparungen<br />
für die Befeuerung angeordnet.<br />
Die Stromzuführung zu den Feuern<br />
erfolgt über Leerrohre, die in die<br />
Betonplatten mit einbetoniert werden.<br />
– Zwischen den vorgenannten Abschnitten<br />
verlaufen Kappen, in die umfangreiche<br />
Kabelkanäle integriert sind.<br />
Technische Ausrüstung:<br />
Aus Sicht des Flughafenbetriebs sind die<br />
Rollbrücken Ost und West Brückenbauwerke.<br />
Aufgrund ihrer großen Breite nimmt<br />
der Verkehrsteilnehmer auf der Bundesautobahn<br />
sie aber als Tunnel wahr. Und tatsächlich<br />
handelt es sich bei beiden Rollbrücken<br />
aus verkehrsrechtlichen Aspekten<br />
um Tunnelbauwerke, die entsprechend<br />
auszurüsten sind. Aus diesem Grund waren<br />
bei ihrer Konzeption die Vorgaben der<br />
ZTV-Ing. Teil 5 und der RAB-T zu berücksichtigen.<br />
Beide »Tunnel« mussten daher<br />
unter Einhaltung der vorgenannten Vorschriften<br />
entsprechend technisch ausgestattet<br />
werden. Von einem Tunnel konnte<br />
im verkehrsrechtlichen Sinne erst gesprochen<br />
werden, wenn eine gewisse Anzahl<br />
von Fertigteilen montiert war. Insofern<br />
hatte die gesamte technische Ausrüstung<br />
begleitend zur Fertigteilmontage zu erfolgen<br />
und war nach Ende einer jeweiligen<br />
Sperrpause vor der Verkehrsfreigabe in<br />
Betrieb zu nehmen.<br />
Flughafenbau 2010