FLUGHAFENBAU
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FLUGHAFENBAU
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Insgesamt wird der Eingriff in die Natur<br />
durch den Flughafenausbau auf 2312,44 ha<br />
kompensiert. Darin enthalten sind unter<br />
anderem Ersatzaufforstungen nach dem<br />
Forstgesetz auf einer Fläche von 288,36 ha<br />
für den Verlust von 281,67 ha Wald: Neuanlage<br />
von Wald auf 13 zuvor intensiv<br />
landwirtschaftlich genutzten Teilflächen<br />
im Rhein-Main-Gebiet. Angrenzend an die<br />
Ersatzaufforstungen erfolgen zudem aufwertende<br />
Maßnahmen auf 28,29 ha, die<br />
rein naturschutzrechtlich bilanziert werden,<br />
wie zum Beispiel die Neuanlage von<br />
Streuobstwiesen.<br />
Landebahn Nordwest<br />
im Oktober 2011<br />
© Fraport AG<br />
Aber auch die Renaturierung des ehemaligen,<br />
102,91 ha umfassenden Munitionsdepots<br />
bei Mörfelden-Walldorf mit einem<br />
Rückbau der noch existierenden Bunker<br />
und Gebäude, dem Abbruch des Zaunes,<br />
der Umwidmung der dort vorherrschenden<br />
naturfernen Waldbestände in naturnahen<br />
Laubwald und die Aufwertung eines<br />
Amphibiengewässers gehört zu den Ausgleichsmaßnahmen,<br />
die von der Fraport<br />
AG geleistet werden. Ziel sind die Öffnung<br />
und Gestaltung des Geländes für die Erholungsnutzung.<br />
Einmalig ist darüber hinaus das Einbringen<br />
von stehendem und liegendem Totholz in<br />
die umliegenden Wälder zur Förderung des<br />
Habitatangebotes vor allem für (totholzbewohnende)<br />
Käfer und Spechte zur Stärkung<br />
des Ökosystems. Diese Vorkehrungen<br />
erfüllen zum Teil gleichzeitig die Kriterien<br />
als »Kohärenzmaßnahmen« zur Sicherung<br />
des kohärenten europäischen Schutzgebietsnetzes<br />
Natura 2000, die aufgrund<br />
der durch den Flughafenausbau verursachten<br />
Beeinträchtigungen der Flora-<br />
Fauna-Habitat-Gebiete »Kelsterbacher<br />
Wald« sowie »Mark- und Gundwald«<br />
erforderlich werden. Für alle Ökomaßnahmen<br />
zusammen investiert die Fraport AG<br />
ca. 160 Millionen Euro.<br />
Neue Landebahn als Kernstück<br />
Zwischen dem Startschuss für den tatsächlichen<br />
Beginn der Bauarbeiten und<br />
dem Erlass des Planfeststellungsbeschlusses<br />
lag über ein Jahr. Erst am 20. Januar<br />
2009 begann die Fraport AG mit den ersten<br />
Rodungsarbeiten zum Bau der Landebahn<br />
Nordwest und damit genau fünf Tage,<br />
nachdem die Eilanträge gegen den Ausbau<br />
des Flughafens durch den Verwaltungsgerichtshof<br />
in Kassel abgelehnt worden<br />
waren. Bis dahin hatte sich die Fraport AG<br />
aus Respekt vor der Unabhängigkeit des<br />
Gerichtes und als Beitrag zur Versachlichung<br />
der Diskussion an die eigene Selbst-<br />
erklärung gehalten, bis zur Entscheidung<br />
des Verwaltungsgerichtshofes keine unumkehrbaren<br />
Tatsachen zu schaffen. In<br />
dieser Zeit wurden mit Hochdruck die Ausführungsplanung<br />
vorangetrieben und die<br />
Bauvergaben vorbereitet – immer noch<br />
mit der Erschwernis, dass die künftige<br />
Baufläche nicht betreten werden konnte,<br />
was gerade für die Fragen der Gründungen,<br />
der Vermessung und des Bodenmanagements<br />
nicht unerheblich war.<br />
Das war auch der ausschlaggebende<br />
Grund, weshalb sämtliche Vorhaben im<br />
Rahmen des Ausbaus, von ganz wenigen<br />
Ausnahmen abgesehen, in verschiedenen<br />
Projekten geordnet und mittels klassischer<br />
Einzelvergabeverfahren beauftragt wurden.<br />
Flughafenbau 2010