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international - think

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<strong>think</strong>: Ja, das ist dieses „Adult Contemporary”-Format der<br />

Radiosender. Das ist so ausgelegt, dass es möglichst wenig<br />

stört und keiner das Radio ausmacht.<br />

Vito: Da muss ich sagen, da stör’ ich lieber.<br />

<strong>think</strong>: Welche Musik hörst du dann?<br />

Vito: Ich hab mir letztens erst die neue Muse gekauft und<br />

meine All-Time-Favourites sind Tom Petty<br />

und Joe Jackson. Außerdem Motorhead<br />

und AC-DC.<br />

<strong>think</strong>: Parodiert ihr dann grundsätzlich<br />

eher etwas, dass ihr gerne hört?<br />

Vito: Also wenn wir „Ein bisschen Frieden“<br />

oder „Zlatko“ parodieren, dann ist<br />

das etwas, das wir eher nicht gerne mögen.<br />

Ich sag mal so: Je weniger wir etwas<br />

mögen, desto mehr ändert es sich, wenn<br />

wir es covern.<br />

<strong>think</strong>: Uns gehts dann immer so: Wenn<br />

wir ein Lied hören, dass ihr gecovert habt,<br />

dann müssen wir immer an J.B.O. denken.<br />

Gestern kam erst wieder „Born in the USA“, woraus ihr ja<br />

„Bohr‘n in der Nase“ gemacht habt.<br />

Ihr feiert ja nun euer 20-Jähriges Jubiläum „2000 Jahre<br />

J.B.O.“. Wie seht ihr euch in 2000 Jahren?<br />

Vito: In 2000 Jahren? Still Walking!<br />

<strong>think</strong>: Woher kommt „2000-Jahre“?<br />

Vito: Wieso, das klingt doch cool, oder? Wieso heißt das<br />

30-Halbe-Festival „30-Halbe-Festival“? Klingt einfach besser<br />

als 20 Jahre, oder? Womit wir wieder bei der Marketingstrategie<br />

wären.<br />

<strong>think</strong>: Wo gibt es denn die besten Fans?<br />

Vito: Das kann ich nicht sagen, aber es<br />

gibt in Deutschland sozusagen J.B.O.-<br />

Hauptstädte wie Hamburg, Stuttgart,<br />

Köln, Dresden. Wie man sieht total verstreut,<br />

man kann es nicht an einer Region<br />

fest machen. Hamburg ist besonders<br />

gut, wir wissen nicht warum.<br />

<strong>think</strong>: Das Album Live-Sex wurde ja auch<br />

in Hamburg aufgenommen.<br />

Vito: Ja, in Hamburg und teilweise auch<br />

in Nürnberg, woraus wir ja einen Witz<br />

dann auf der CD gemacht haben.<br />

Lifestyle – J.B.O.<br />

<strong>think</strong>: Vielleicht ist das persönlich, aber ich finde oft die<br />

Lieder, wo ihr euch selbst thematisiert am Besten, wie<br />

z.B. „Ich sag J.B.O.“ oder „J.B.O.“ oder „Arschloch und<br />

Spaß dabei“. Vielleicht habt ihr da besonders viel Spaß<br />

beim Schreiben?<br />

Vito: Ja, „Arschloch und Spaß dabei“ gefällt mir auch sehr<br />

gut. Der Spruch „Arschloch und Spaß dabei“ ist ja schon<br />

viel älter als J.B.O., den haben wir bereits vor Gründung<br />

der Band kreiert und hatten ihn auch schon von Anfang<br />

an auf unseren T-Shirts stehen. Bei dem<br />

Lied „Fire, Water, Burn“ hat es dann irgendwann<br />

einmal „Pling“ gemacht und es<br />

hat einfach super gepasst.<br />

Studium<br />

<strong>think</strong>: Du hast ja auch mal studiert,<br />

oder?<br />

Vito: Ja, Englisch und Deutsch für Gymnasiallehramt.<br />

<strong>think</strong>: Das heißt, wenn J.B.O. nicht gewesen<br />

wär, dann wärst du jetzt Lehrer.<br />

Vito: Ja, und meine Schüler hätten nichts<br />

zu Lachen!<br />

<strong>think</strong>: Also wärst du fast Spießer geworden?<br />

Vito: Ich bin ein Spießer. Musik machen heißt nicht, dass<br />

ich nicht privat auch ein Spießer sein kann. Auch als Lehrer<br />

hätte ich mich sicher nie von der Musik verabschiedet.<br />

Das Interesse ist ja auch da.<br />

<strong>think</strong>: Weißt du, dass eine Fotokamera von Vogtländer<br />

auch „Vito C.“ heißt?<br />

Vito: Ja, das hab ich auch schon einmal festgestellt. Ich<br />

fotografiere auch gerne, aber ich habe<br />

keine Vogtländer sondern eine Canon.<br />

Die „Vito C.“ ist ja auch schon älter und<br />

nicht digital.<br />

<strong>think</strong>: Hast du eine Meinung zur Einführung<br />

des Bachelor- und Master-Systems?<br />

Vito: Ich habe gehört, dass das eine flachere<br />

Ausbildung ist. Das finde ich generell<br />

nicht gut, weil ich eine intensivere<br />

Ausbildung bevorzuge. Bei meinem Studium<br />

fand ich das auch ganz gut. Lieber<br />

braucht man ein Semester länger. Man<br />

hört auch, dass es deutlich schulischer<br />

geworden ist und man weniger Freiheiten<br />

hat. Es ist schön, wenn man etwas<br />

Zeit hat und sich für andere Engagements Zeit nehmen<br />

kann wie Musik machen in meinem Fall oder die Zeitung<br />

in eurem Fall.<br />

<strong>think</strong> WS 09/10 – S. 42

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