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Programmheft 2013 - Friedrich-Schiller-Universität Jena

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Gruppe 13Wie ein Fähnchen im Wind?! Entscheiden bindungsmotivierteMenschen eher sozial konform?Juliane Poeck, Rebekka Kirchner, Susan Lindenlaub, Agnes Voerkel, Jenny Kriegel1. EinleitungLeitung: Florian MüllerTäglich sind Menschen mit den Auffassungen anderer konfrontiert, durch die sie ihre Urteile,Einstellungen und Meinungen ändern. Die Sozialpsychologie spricht dabei vom Phänomen derKonformität als eine der Antriebskräfte menschlichen Handelns (Stroebe, Hewstone & Stephenson,1997). Welche Rolle dabei motivationale Prozesse spielen, soll in dieser Arbeit untersucht werden.Die Konzentration liegt dabei vor allem auf den impliziten Motiven Leistung, Bindung und Macht.Personen mit hohem Bindungsmotiv achten sehr auf Sympathie und Antisympathie, um vonGruppen akzeptiert und nicht zurückgewiesen zu werden. Sie versuchen harmonische Beziehungenzu sichern und Konflikte zu vermeiden (Rothermund & Eder, 2011). Daher wurde die Hypothesezugrunde gelegt, dass sich Menschen mit einem starken Bindungsmotiv durch Mehrheitsmeinungenbeeinflussen lassen und in sozialen Situationen eher konforme Meinungsäußerungen erwidern.2. MethodeAn der Studie nahmen 67 Probanden (60% weiblich) teil, von denen einer, aufgrund eines technischenProblems, von der Analyse ausgeschlossen werden musste. Um eine soziale Situation zu simulieren,wurde den Versuchspersonen suggeriert, es handele sich um ein interaktives Experimentmit vier weiteren Mitspielern, an dessen Ende eine Diskussion mit allen Teilnehmern stünde. Zuerstwurden die impliziten Motive der Teilnehmer erfasst (MMG, Schmalt, Sokolowski & Langens,2000), danach folgte die Messung der expliziten Motive (UMS, Schönbrodt & Dislich, 2011), umzu testen ob es spezifische Effekte impliziter vs. expliziter Motive auf die Konformität gibt. Anschließendwurden 21 kontroverse Aussagen, mit jeweils zwei Antwortmöglichkeiten, in randomisierterReihenfolge, eingeblendet. Während die Versuchspersonen ihre Antworten angeben konnten,erschienen sukzessive die Antworten der angeblichen Mitspieler auf dem Bildschirm. Um eine sozialeSituation zu erzeugen und zu erfassen, ob sich die Versuchspersonen der Mehrheitsmeinunganschließen, wurden die Stimmabgaben der fiktiven Mitspieler entweder als sehr homogenes odersehr heterogenes Voting eingeblendet.3. ErgebnisseIn der statistischen Auswertung der Ergebnisse mussten nach der Prüfung auf Ausreißer die Dateneiner weiteren Versuchsperson verworfen werden. Um zu testen, ob implizite oder explizite MotiveKonformität (Abwarten mindestens dreier Mitspieler-Meinungen und folgender Anschluss an dieMehrheitsmeinung) vorhersagen, wurden die Korrelationen zwischen den Variablen betrachtet.Während es keine Zusammenhänge zwischen impliziten Motiven und Konformität gab (alle p's >.24, alle r’s < .15) zeigten sich Zusammenhänge mit expliziten Motiven: höher machtmotivierteTeilnehmer antworteten weniger konform (r = -.34, p < .01).Geschlechtsspezifische Analysen zeigten für die Frauen, zusätzlich zum bereits erwähnten Zusammenhangvon Macht & Konformität (p = .0417, r = -.33), den erwarteten, positiven Zusammenhangvon Bindung und Konformität (p = .0546, r = .31). Des Weiteren sagte ein explizites Bindungsmotivein signifikant längeres Abwarten der Ratings der Mitspieler vorher p= .0251, r = .36. Auch beiden Männern zeigte sich hier ein Effekt, wider Erwarten jedoch ein negativer (p = .01, r = -.47).Zudem gab es ebenso einen negativen Effekt mit p = .000, r = -.69, von der Bindung auf die Konformität,was erklärt, dass in der Gesamtstichprobe kein Zusammenhang zwischen den Variablen zu28

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