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Programmheft 2013 - Friedrich-Schiller-Universität Jena

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8. <strong>Jena</strong>er Empiriepraktikumskongresskeit, Nützlichkeit und Wirksamkeit von Spenden, welche die Versuchspersonen auf einer 7-Punkte-Skala beantworten sollten und die zu einer Skala zusammengefasst wurden (α = .81).3. ErgebnisseSpendenbereitschaft. Es konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen Probanden der Negativ-und Positivfokusbedingung hinsichtlich des Spendenbetrages, t(56) = -.828, p = .411, oder derSpendenbewertung, t(56) = .723, p = .473, gefunden werden. Allerdings zeigte sich deskriptiv einehöhere Spendenbereitschaft, wenn sich die Probanden im Negativfokus befanden.Emotional Stroop (Gegenregulation). Gruppenunterschiede zwischen Probanden des Positiv- undNegativfokus hinsichtlich ihrer Reaktionszeiten und Akkuratheit ihrer Antworten bei positiven undnegativen Distraktorbildern wurden mittels einer ANOVA getestet. Diese ergab eine marginal signifikanteInteraktion von Bildvalenz und Fokus, F(1,56) = 3.979, p = .051. Probanden des Negativfokus(Positivfokus) reagierten langsamer bei Anwesenheit negativer (positiver) Distraktoren. Für denInteraktionseffekt von Valenz und Fokus auf die Akkuratheit ergab sich kein signifikantes Ergebnis,F(1,56) = 1.137, p = .291.Mediation Gegenregulation. Die Korrelation zwischen der Differenzvariable der Reaktionszeit undder Spendenbereitschaft beträgt r = .023. Somit erübrigt sich die Mediationsanalyse.4. DiskussionIn der vorliegenden Studie ließ sich der Befund einer erhöhten Spendenbereitschaft bei negativ getönterSpendenwerbung (Small & Verrochi, 2009) nicht replizieren. Dass Spendenwerbung, dieeinseitig negative Aspekte zeigt, positiver Werbung generell vorzuziehen ist oder umgekehrt, konntenwir also nicht nachweisen. Des Weiteren wurde ein Kongruenzeffekt der Fokusinduktion durchdie positive bzw. negative Spendenwerbung gefunden, das heißt Distraktoren mit gleicher Valenzwie der induzierte Fokus wurden bevorzugt verarbeitet und bewirkten eine größere Interferenz mitder Farbkategorisierungsaufgabe im Emotional Stroop. Dies widerspricht einer fokusinkongruentenAufmerksamkeitsausrichtung, wie sie von der Gegenregulationstheorie postuliertwird.Als ein kritischer Punkt unserer Untersuchung ist die Fokusinduktion zu sehen, da es damit wedergelungen ist, den Gegenregulationsbefund zu replizieren, noch den Effekt auf die Spendenbereitschaft.Möglicherweise waren die gezeigten Filme zu interpretationsoffen und vermittelten keinenklaren positiven oder negativen Fokus. Beispielsweise könnte durch den negativen Film nicht nurdie Motivation, Not zu verhindern (= Negativfokus), sondern auch die Motivation, die Situation derMenschen zu verbessern (Positivfokus), induziert worden sein. Auch die studentische Stichprobe istunter Umständen aufgrund des geringen und sehr interindividuell verschiedenen Einkommens problematischfür die Ziele dieser Studie.Möglicherweise ist jedoch auch eine kongruente Aufmerksamkeitsausrichtung im Zusammenhangmit fremdrelevanten Situationen funktional, da dies die Empathie fördert. Ein Gegenregulieren gegendie ausgelösten emotional-motivationalen Zustände ist eventuell aufgrund der geringen Eigenrelevanznicht notwendig. Weiterführende Studien sind notwendig, um dies zu überprüfen.5. LiteraturRothermund, K., Voss, P. & Wentura, D. (2008). Attentional counter-regulation in affective processing: A basic mechanismthat warrants flexibility in emotion and motivation. Emotion 8, 34-46.Schwager, S., & Rothermund, K. (in press). Counter-regulation triggered by emotions: Positive/negative affective stateselicit opposite valence biases in affective processing. Cognition and Emotion.Small, D.A. & Verrochi, N.M. (2009). The Face of Need: Facial Emotion Expression on Charity Advertisements. Journalof Marketing Research Vol. XLVI, 777–787.35

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