12.07.2015 Aufrufe

Programmheft 2013 - Friedrich-Schiller-Universität Jena

Programmheft 2013 - Friedrich-Schiller-Universität Jena

Programmheft 2013 - Friedrich-Schiller-Universität Jena

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Gruppe 1Doing it together makes you friends forever!?Einfluss von Synchronizität und Komplementarität auf Gruppenbildung1. EinleitungJuliane Köhler, Mareike Meyfarth, Lisa-Marie Roggatz, Carolin SiegertLeitung: Daniel SeewaldEine der zentralen Fragen in der Sozialpsychologie beschäftigt sich mit der Gruppenbildung, für dieunter anderem die Theorie der sozialen Identität (Tajfel & Turner, 1979) einen Erklärungsansatzliefert. Seit kurzem gibt es jedoch auch die Idee, dass gemeinsam ausgeführte, synchrone Bewegungenein Zusammengehörigkeitsgefühl erzeugen können. So steigerte z.B. die Synchronizität dasKooperationsverhalten in einer Studie von Wiltermuth und Heath (2009).Allerdings gibt es auch Befunde, die die Beschränkung auf die Synchronizität fraglich erscheinenlassen: Miles, Nind und Macrae (2009) zeigten, dass auch komplementäre Bewegungen mit Verbundenheiteinhergehen. Da zudem die fokussierte Aufmerksamkeit auf einen Interaktionspartnerzu einer Verhaltensnachahmung führt (Hermans, Lichtwarch-Aschoff et al., 2012), überprüfen wirim vorliegenden Experiment die Hypothese, dass nicht die synchronen Bewegungen per se gruppenstiftendsind, sondern die Tatsache, dass man sich gemeinsam in den Bewegungen abstimmenund aufeinander achten muss.Wir erwarten daher, dass es sowohl bei den synchronen als auch bei den komplementären Bewegungenzu einem verstärkten Gefühl der Entitativität, Nähe, Verbundenheit und Ähnlichkeit kommt,und dass sich diese beiden Bedingungen signifikant von der asynchronen Bedingung (KG) unterscheiden.Da in letztgenannter Bedingung die Bewegungen unabhängig voneinander ausgeführtwerden, bzw. dem Partner keine Aufmerksamkeit geschenkt wird, soll zusätzlich die wahrgenommeneInterdependenz als möglicher Mediator explorativ mit gemessen werden.2. MethodeProbanden. 100 Probanden (M Alter = 21,65; SD = 5,28) wurden als unbezahlte freiwillige Teilnehmerrekrutiert. Die Teilnehmer wurden immer paarweise den drei Bedingungen (synchron, komplementär,asynchron) randomisiert zugeteilt.Prozedur. Zuerst wurde den Teilnehmern eine Coverstory präsentiert, welche die Auswirkung vonBewegung auf die Gedächtnisleistung beinhaltete. Nun wurde den Probanden ein Hörspiel (3 min)vorgespielt. Dazu mussten sie auf einem Steppbrett Schritte, passend zu der jeweils zugeordnetenBedingung, ausführen (synchron, komplementär, asynchron). In der synchronen Bedingung solltendie Bewegungen im Gleichschritt ausgeführt werden. In der komplementären Bedingung erfolgtendie Schritte jeweils entgegengesetzt. In der asynchronen bewegten sich die Probanden komplettunabhängig voneinander. Danach wurde die empfundene zwischenmenschliche Nähe (Popovic,Milne, & Barrett, 2003), Verbundenheit, Entitativität (Campbell, 1958; 4 Items, α = .889), Ähnlichkeitsowie Interdependenz (Platow, 2011) erfasst. Als Maß für die Verbundenheit wurde auch gemessen,in welchem Abstand zueinander die Probanden sich an den Tisch setzten. Anschließendabsolvierten die Versuchsteilnehmer noch eine Balanceaufgabe, welche die Leistungsfähigkeit erfasste.Dabei spielten sich die Probanden auf ein Balancebrett stehend einen Ball möglichst oft zu.Abschließend wurde den Probanden ein Fragebogen zum Hörspiel, zur Zufriedenheit mit der absolviertenAufgabe und zu allgemeinen Informationen vorgelegt.3. ErgebnisseEs wurden ANOVAs mit allen abhängigen Variablen (Abstand der Stühle, Entitativität, Verbundenheit-Ich,Verbundenheit-Sie, Nähegefühl, Ähnlichkeit, Ballwechsel und Ballfehler) durchge-4

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!