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Programmheft 2013 - Friedrich-Schiller-Universität Jena

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318. <strong>Jena</strong>er Empiriepraktikumskongressfunden hatte. Um auszuschließen, dass die Unterschiede in der sensorischen Wahrnehmung auf dieaktuelle Stimmung der Versuchsperson zurückzuführen sind, wurden alle Teilnehmer gebeten, denMehrdimensionalen Befindlichkeitsfragebogen von Steyer, Schwenkmezger, Notz, & Eid (1994)auszufüllen.3. Ergebnisse(1) Compliance: Insgesamt stimmten 55% der Experimental- und 45% der Kontrollgruppe derWahrnehmungsuntersuchung zu. Der Unterschied zwischen den Gruppen war jedoch nicht signifikantChi 2 (1, 97) = .82, p>.05, n.s.(2) Sensorische Empfindlichkeit: Die durchgeführten t-Tests ergaben keinen signifikanten Unterschiedzwischen den Gruppen, obwohl eine Tendenz bei drei der Stimuli zu erkennen war. (2.1)Druck auf der Hand: M=2.42, SD=1.21 (EG) vs. M=2.50, SD=1.64, t(46)=-.20, p>.05. (2.2) Geruchsprobe:M=7.79, SD=2.41 (EG) vs. M=8.04, SD=1.73, t(46)=-.41, p>.05. (2.3) Bitterkeit derSchokolade: M=5.76, SD=2.00 (EG) vs. M=6.13, SD=2.44, t(43)=-.54, p>.05. (2.4) Kälte desSprays: M=5.83, SD=2.30 (EG) vs. M=5.58, SD=2.32, t(46)=.38, p>.05.Befindlichkeitsfragebogen: Der t-Test ergab keinen signifikanten Unterschied zwischen den Wertender Experimental- und Kontrollgruppe t(45)=.86, p>.05.4. DiskussionUnsere Datenanalyse ergab keine signifikanten Unterschiede jedoch hypothesenkonforme Tendenzen.In der Kontrollgruppe nahmen 10% weniger Versuchspersonen an der Umfrage teil als in derExperimentalgruppe (Compliance). Trotz deutlicher Tendenz ist dieser Unterschied nicht signifikant.Man könnte annehmen, dass die VP keine EW durchlaufen haben. Unsere Beobachtungensprechen jedoch dagegen, da die Mimik der meisten Versuchspersonen deutlich auf Freude beimFinden des Scheins und Enttäuschung bei Entdeckung der Täuschung hinwies. Denkbare andereGründe dafür, dass die Compliance nicht signifikant wurde, könnten eine zu kleine Stichprobe oderUmgebungseinflüsse sein. So tendieren Menschen vielleicht in einem Einkaufszentrum eher zuCompliance gegenüber Umfragen o.ä. da sie dies in diesem Kontext gewohnt sind. Zudem warendurch die Selbstselektion des Geldschein-Findens einige der Versuchspersonen in Kleingruppenvon zwei und mehr Personen unterwegs, wodurch vielleicht eine Compliance hinderliche Eigendynamikentstand. Auch die sensorische Wahrnehmung unterschied sich zwischen Kontroll- und Experimentalgruppenicht signifikant. Eine Tendenz in Richtung unserer Hypothesen ist bei drei vonvier der Stimuli erkennbar. Dies ist jedoch schwer interpretierbar, da nicht von einer erfolgreichenManipulierung der Versuchspersonen ausgegangen werden kann. Unterschiede in der sensorischenEmpfindlichkeit lassen sich aber anscheinend nicht auf die aktuelle Befindlichkeit der Personenzurückführen. Dies legt die Erklärung nahe, dass unsere emotionale Wippe zu schwach war umCompliance hervorzurufen, aber stark genug um die Empfindlichkeit unserer Probanden zu beeinflussen.Eine Replikation des Experimentes unter besserer Kontrolle der oben genannten Bedingungenzur erneuten Thesenprüfung wäre wünschenswert. Daher sollte man dieses noch einmal unterkontrollierten Laborbedingungen mit sensibleren Messverfahren, und einer größeren Stichprobedurchführen.5. LiteraturDolinski, D. (2001). Emotional Seesaw, Compliance and Mindlessness. European Psychologist, 6 (3), 194-203.Meagher, M.W., Arnau, R.C., Rhudy, J.L.(2001). Pain and Emotion: Effects of Affective Picture Modulation.Psychomatic Medicine 63, 79-90.Romero, Y.R., Straube, T., Nitsch, A., Miltner, W.H.R., Weiss, T. (2012). Interaction between stimulus intensity andperceptual load in the attention of control of pain. International Association for the Study of Pain 154, 135-140.Steyer, R., Schwenkmezger, P., Notz, P., & Eid, M. (1994). Testtheoretische Analysen des MehrdimensionalenBefindlichkeitsfragebogen (MDBF). Diagnostica, 40, 320-328.

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