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Individuelle Gesundheitsleistungen und Leistungsbegrenzungen in ...

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1.2 <strong>Individuelle</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heitsleistungen</strong> 2007/ 2008<br />

I E<strong>in</strong>leitung 5<br />

<strong>Individuelle</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heitsleistungen</strong> werden gegenwärtig von Vertragsärzten <strong>in</strong> ihren Pra-<br />

xen angeboten oder von Patienten selbst erfragt. Im deutschen Ges<strong>und</strong>heitswesen haben sie<br />

sich zu e<strong>in</strong>er immer häufiger werdenden Ersche<strong>in</strong>ung entwickelt. Mit Hilfe gezielter Wer-<br />

bung im Internet <strong>und</strong> Portalen wie www.medwell.de, www.igelarzt.de oder www.igel-<br />

praxis.de wird auf die unterschiedlichsten Produkte der IGeL aufmerksam gemacht. E<strong>in</strong>ige<br />

Anbieter erstellen aktuelle Ranglisten mit wirtschaftlich bewerteten IGe-Leistungen<br />

(Steenhusen, 2008), oder Seiten mit „Tipps <strong>und</strong> Tricks“ zur Erstellung e<strong>in</strong>er IGeL-Praxis<br />

h<strong>in</strong>sichtlich Ausstattung, Lage, Praxisorganisation <strong>und</strong> Anforderungen an die Mitarbeiter<br />

etc. (Goldmann, 2008). Mittlerweile existieren Zeitschriften wie „IGeL-aktiv“ oder „IGeL-<br />

Plus“, die über die neuesten Nachrichten r<strong>und</strong> um den IGeL-Markt berichten. Seitens Inte-<br />

ressierter kann jährlich e<strong>in</strong> IGeL-Kongress besucht werden, der über Themen, wie z. B.<br />

„Präventionsangebote als Schlüssel zum zweiten Ges<strong>und</strong>heitsmarkt“, berichtet oder die<br />

Teilnahme an Workshops zu Themen wie „Mit patientenorientierter Praxisführung zum<br />

IGeL- Erfolg“ anbietet (IGeL-Kongress, 2007).<br />

Hierbei adressieren IGeL unterschiedlichste Ziele, Ges<strong>und</strong>heitsstörungen <strong>und</strong> Hoffnungen.<br />

Dazu zählen z.B. die Sicherung von Ges<strong>und</strong>heit mit zahlreichen zusätzlichen Früherken-<br />

nungsuntersuchungen, die Steigerung des Wohlbef<strong>in</strong>dens <strong>und</strong> der Schönheit, Wellness <strong>und</strong><br />

ästhetische Chirurgie sowie der Erhalt der Jugend mittels zahlreicher Anti-Ag<strong>in</strong>g-<br />

Programme (Raspe, 2006).<br />

Brenner (2005) schätzte das Kaufkraftpotenzial zahlungsbereiter Patienten bzw. K<strong>und</strong>en<br />

auf jährlich wenigstens 2,8 Mrd. Euro.<br />

Klauber (2007) <strong>und</strong> Zok (2005) nehmen an, dass der bisherige Umsatz <strong>in</strong> Praxen r<strong>und</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Milliarde Euro erreicht. Zok vermutet weiterh<strong>in</strong>, dass Ärzte im Schnitt 10% ihres Praxis-<br />

e<strong>in</strong>kommens mit IGeL erwirtschaften könnten.<br />

Es wird deutlich, dass sich mit den <strong>in</strong>dividuellen <strong>Ges<strong>und</strong>heitsleistungen</strong> <strong>und</strong> deren immer<br />

häufigeren Ersche<strong>in</strong>ungsbild e<strong>in</strong> Zweiter Ges<strong>und</strong>heitsmarkt entwickelt hat, der mit e<strong>in</strong>em<br />

erheblichen ökonomischen Potenzial e<strong>in</strong>hergeht.

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