02.12.2012 Aufrufe

Individuelle Gesundheitsleistungen und Leistungsbegrenzungen in ...

Individuelle Gesundheitsleistungen und Leistungsbegrenzungen in ...

Individuelle Gesundheitsleistungen und Leistungsbegrenzungen in ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1.7.3.2 DocCheck AG<br />

I E<strong>in</strong>leitung 31<br />

Der Mediz<strong>in</strong>er <strong>und</strong> Vorstandsvorsitzende der DocCheck AG, Antwerpes (2006), warnt bei<br />

der Durchführung <strong>in</strong>dividueller <strong>Ges<strong>und</strong>heitsleistungen</strong> vor e<strong>in</strong>em <strong>und</strong>urchsichtigen Ange-<br />

bot <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Praxis. Wer unterschiedlichste Leistungen anbiete, die kaum noch Bezug zur<br />

Praxis besäßen, könne schnell das Vertrauen se<strong>in</strong>er Patienten verlieren. „IGeLn mit Ge-<br />

fühl“ hieße der Schlüssel zum Erfolg. Das IGeL-Sortiment sollte so gestaltet werden, dass<br />

es den Patienten s<strong>in</strong>nvoll ersche<strong>in</strong>e, aber gleichzeitig zum Arzt <strong>und</strong> se<strong>in</strong>er Praxis passe.<br />

E<strong>in</strong>en weiteren wichtigen Gr<strong>und</strong>satz stelle zudem die ausreichende Kommunikation zwi-<br />

schen dem Arzt <strong>und</strong> se<strong>in</strong>em Patienten dar. Nur wer objektiv <strong>und</strong> ehrlich die Beratung der<br />

Vor- <strong>und</strong> Nachteile der jeweiligen Leistungen vollziehe, könne die Akzeptanz der IGe-<br />

Leistungen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Praxis erreichen. Die <strong>in</strong> Verkaufssem<strong>in</strong>aren gelehrten optimalen<br />

sprachlichen Ausdrücke <strong>und</strong> Körpersprachen könnten zwar im Verkaufsgespräch durchaus<br />

hilfreich se<strong>in</strong>, allerd<strong>in</strong>gs auch das Gegenteil bewirken. E<strong>in</strong> Patient, der <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Verkaufs-<br />

gespräch geradezu überredet werde, könne sich im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> über se<strong>in</strong>e Zusage sichtlich<br />

ärgern, <strong>und</strong> sich über Arzt <strong>und</strong> Praxis z.B. <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Familien <strong>und</strong> Bekanntenkreisen kri-<br />

tisch äußern. (Antwerpes, 2006).<br />

1.7.3.3 Gesetzliche Krankenkassen<br />

Gesetzliche Krankenkassen wie die Barmer Ersatzkasse reagierten auf die Verunsicherun-<br />

gen <strong>und</strong> Nachfragen ihrer Versicherten mit umfangreichen Informationsmaterialien. Mit<br />

Beiträgen wie „Regeln fürs Igeln“ <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er ausführlichen „Checkliste fürs Igeln“ bemüht<br />

sich die Krankenkasse um e<strong>in</strong>e umfangreiche Aufklärung h<strong>in</strong>sichtlich <strong>in</strong>dividueller Ge-<br />

s<strong>und</strong>heitsleistungen (Barmer, 2005). Die Barmer Ersatzkasse versichert ihren Mitgliedern,<br />

dass die „mediz<strong>in</strong>isch notwendigen Behandlungen, e<strong>in</strong>schließlich der erforderlichen Dia-<br />

gnostik“ (ebenda, S. 14) von ihnen übernommen würden. In den <strong>in</strong>dividuellen Ges<strong>und</strong>-<br />

heitsleistungen sieht die Barmer Ersatzkasse Leistungen, „die zwar wünschenswert, aber<br />

nicht mediz<strong>in</strong>isch notwendig s<strong>in</strong>d“ (ebenda, S. 14). Gegen das Angebot solcher Leistungen<br />

habe die Ersatzkasse gr<strong>und</strong>sätzlich nichts e<strong>in</strong>zuwenden, denn die mediz<strong>in</strong>ischen Möglich-<br />

keiten seien äußerst umfassend. „Das Interesse der Patienten an ihrer Ges<strong>und</strong>heit ist genau-<br />

so legitim wie der Versuch der Ärzte, E<strong>in</strong>kommensquellen außerhalb der Vergütung für<br />

ihre vertragsärztliche Tätigkeit zu erschließen“ (ebenda, S. 14). Jedoch wird auch hier auf<br />

Durchführungsregeln verwiesen: „Wenn Arzt <strong>und</strong> Patient geme<strong>in</strong>sam „igeln“, muss dies<br />

Spielregeln folgen, damit die Interessen beider Seiten berücksichtigt werden“ (ebenda, S.<br />

14).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!