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Individuelle Gesundheitsleistungen und Leistungsbegrenzungen in ...

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I E<strong>in</strong>leitung 19<br />

Wirkstoffe vom Jahre 2003 <strong>und</strong> 2004 als auch beim Vergleich der Innovationsquote <strong>und</strong><br />

der <strong>in</strong>dikationsbezogenen Innovationsquote, Privatversicherte anteilsmäßig mehr neue<br />

Wirkstoffe erhielten als Kassenpatienten (Wild, 2007).<br />

1.5.4 Zusammenfassung zur Studienlage von <strong>Leistungsbegrenzungen</strong><br />

Auch die Studien zu <strong>Leistungsbegrenzungen</strong> zeigen, <strong>in</strong>sgesamt betrachtet, e<strong>in</strong>en Anstieg<br />

nicht verordneter, verweigerter bzw. verschobener Leistungen. Besonders deutlich zeigt<br />

sich der Trend h<strong>in</strong>sichtlich der Nichtverordnung von Heilmitteln <strong>und</strong> Medikamenten.<br />

1.6 Bevölkerungsseitige Zufriedenheit mit deutschen Ärzten <strong>und</strong> dem deutschen Ge-<br />

s<strong>und</strong>heitssystem<br />

Trotz wachsender Anteile von Selbstzahlerleistungen <strong>und</strong> zunehmenden Erfahrungen mit<br />

<strong>Leistungsbegrenzungen</strong> belegen Umfragen, dass die deutsche Bevölkerung <strong>in</strong>sgesamt zu-<br />

frieden mit ihrer Ärzteschaft ist <strong>und</strong> ihr vertraut (Deutsches Ärzteblatt, August 1997; Juli<br />

1999; März 2000; August 2006; <strong>in</strong>fratest dimap 2006; Gebuhr, 2006; Deutsches Verbände<br />

Forum KBV 2006).<br />

H<strong>in</strong>sichtlich des Vertrauens <strong>in</strong>s deutsche Ges<strong>und</strong>heitssystem bietet sich e<strong>in</strong>e andere Stu-<br />

dienlage. Die deutsche Bevölkerung sche<strong>in</strong>t das „Vertrauen <strong>in</strong> ihr Ges<strong>und</strong>heitssystem zu<br />

verlieren“ (TNS Emnid für VfA, 2002). Nach e<strong>in</strong>er repräsentativen Emnid–Umfrage für<br />

den VfA waren unter 1932 telefonisch befragten Teilnehmern (davon 87% gesetzlich Ver-<br />

sicherte <strong>und</strong> 12% privat Versicherte) 69% der gesetzlich Versicherten <strong>und</strong> 73% der privat<br />

Versicherten der Me<strong>in</strong>ung, <strong>in</strong> Deutschland bestünde e<strong>in</strong>e „Zwei-Klassen-Mediz<strong>in</strong>“. Wei-<br />

terh<strong>in</strong> waren 71% der Befragten der Überzeugung, als Kassenpatient e<strong>in</strong>e schlechtere Ge-<br />

s<strong>und</strong>heitsversorgung zu erhalten als e<strong>in</strong> Privatpatient. Laut Emnid ist das Vertrauen <strong>in</strong> das<br />

deutsche Ges<strong>und</strong>heitssystem erschüttert (TNS Emnid für VfA, 2002). Die Versicherten<br />

sche<strong>in</strong>en ihren Ärzten, nicht jedoch dem Ges<strong>und</strong>heitssystem per se zu vertrauen.<br />

Laut der Roland Berger Strategy Consultants Studie (2007) zufolge vertrauen Patienten<br />

<strong>in</strong>sbesondere Vertretern des „klassischen Ges<strong>und</strong>heitssystems“ wie „Arzt, Apotheker <strong>und</strong><br />

Krankenversicherung“ (Kartte <strong>und</strong> Neumann, 2007; S. 29). Als weitere Institutionen gro-<br />

ßen Vertrauens galten unabhängig prüfende E<strong>in</strong>richtungen, wie etwa Stiftung Warentest<br />

oder der Technische Überwachungs-Vere<strong>in</strong> (TÜV). Die Frage „Auf wessen Empfehlung<br />

würden Sie beim Kauf von Ges<strong>und</strong>heitsprodukten vertrauen?“ beantworteten die 1000 be-<br />

fragten Teilnehmer zwischen 18 <strong>und</strong> 70 Jahren am häufigsten mit der Antwort „Arzt“

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