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Chronische Depression Chronische Depression

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OSTEOPOROSE<br />

Fortbildung<br />

Management der manifesten Osteoporose<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr. Elisabeth Preisinger<br />

Osteoporose ist durch eine Abnahme<br />

der Knochenfestigkeit gekennzeichnet<br />

und manifestiert sich durch Knochenbrüche.<br />

Die manifeste oder schwere<br />

Osteoporose ist durch eine positive<br />

Frakturanamnese aufgrund inadäquater<br />

Traumata, beispielsweise durch Sturz<br />

aus dem Stand, und allen Konsequenzen,<br />

die sich daraus ergeben, gekennzeichnet.<br />

Dies sind:<br />

• akute und chronische Schmerzen,<br />

• ein zunehmender Rundrücken nach<br />

Wirbelfrakturen,<br />

• eine zunehmende Immobilität,<br />

• eine zunehmende Einschränkung der<br />

Selbstversorgung,<br />

• eine Abnahme der Lebensqualität,<br />

• ein zunehmendes Sturzrisiko und<br />

Sturzangst,<br />

• ein erhöhtes Frakturrisiko.<br />

Klinische Hinweise für eine Osteoporose<br />

sind stattgehabte Frakturen ohne<br />

adäquates Trauma, ein zunehmender<br />

Rundrücken und chronische Rückenschmerzen<br />

im fortgeschrittenen Alter<br />

und ein Verlust an Körpergröße.<br />

Aufgrund der 2001 von der WHO veröffentlichten<br />

International Classification<br />

of Functioning, Disability and Health<br />

(ICF) ist es möglich, die funktionellen<br />

Probleme der Patienten mit manifester<br />

Osteoporose zu klassifizieren. Die ICF<br />

beschreibt drei Ebenen, die mit der<br />

Krankheit, der „International Classification<br />

of Diseases – ICD“ und untereinander<br />

in einem engen Zusammenhang stehen.<br />

Dies sind die funktionellen oder<br />

strukturellen Veränderungen auf der<br />

Körper- oder Organebene, die Aktivitätsebene<br />

und die Sozialebene. Alle drei<br />

Ebenen werden zusammen mit den Kontextfaktoren<br />

gewichtet. Auf Körperoder<br />

Organebene sind dies der Schmerz,<br />

die eingeschränkte Muskelleistung und<br />

Gelenksfunktionen. Strukturelle Veränderungen<br />

sind die zunehmende Kyphosierung<br />

der Wirbelsäule und Zunahme<br />

des Taillenumfangs nach Wirbeleinbrüchen.<br />

Die Veränderungen auf der Aktivitätsund<br />

Sozialebene betreffen Alltagsaktivitäten,<br />

die für die Selbstversorgung, die<br />

soziale Integration, den Beruf, die Freizeit<br />

und Erholung notwendig sind. Dies sind<br />

bei manifester Osteoporose Einschränkungen<br />

beim Gehen, Heben und Tragen<br />

von Gegenständen, Erholung und Freizeitgestaltung.Wie<br />

sehr jedoch ein Osteoporosepatient<br />

in seiner Lebensqualität,<br />

der Selbstversorgung etc.beeinflusst wird,<br />

hängt auch von den Kontextfaktoren, beispielsweise<br />

vielen Umfeldfaktoren ab.<br />

Diagnostik<br />

Wichtige Elemente der klinischen<br />

Untersuchung nach der Anamnese sind<br />

die Messung der Körpergröße und des<br />

Gewichts, das Schmerzassessment und<br />

die Erfassung des Sturzrisikos. Die<br />

Laboruntersuchung dient dem Ausschluss<br />

einer sekundären Osteoporose,<br />

der Bestimmung von Knochenmarkern<br />

vor Therapiebeginn und beeinflusst<br />

unter anderem die Wahl des Arzneimittels<br />

und den Therapiebeginn. Mittels<br />

seitlicher Röntgenaufnahmen der BWS<br />

und LWS können morphologisch osteoporosebedingte<br />

Wirbeldeformierungen<br />

diagnostiziert werden. Die Knochendichtemessung<br />

mittels DXA (Dual<br />

Energy X-Ray Absorptiometry) kann<br />

bei manifester Osteoporose zur Diagnosesicherung<br />

ergänzt werden.<br />

Zur Behandlung einer manifesten<br />

Osteoporose gehören:<br />

• Kalzium- und Vitamin D-Versorgung/<br />

Ernährung/Bewegung;<br />

• medikamentöse Osteoporosetherapie;<br />

• Sturzprävention;<br />

• muskuloskelettale Rehabilitation zur<br />

Verbesserung der muskulären Leistungsfähigkeit,<br />

der Gelenksbeweglichkeit,<br />

zur Verringerung des Rundrückens<br />

unter Berücksichtigung der<br />

Schmerz- und Sturzreduktion und<br />

Verbesserung der Lebensqualität;<br />

• medikamentöse und nichtmedikamentöse<br />

Schmerztherapie;<br />

• bei einer sekundären Osteoporose,<br />

wenn möglich die Behandlung der<br />

Grundkrankheit.<br />

Therapie<br />

In der Therapie der manifesten Osteoporose<br />

sind grundsätzlich multimodale<br />

Strategien gefragt, die einerseits auf eine<br />

Modifikation des pathophysiologischen<br />

Geschehens, andererseits aber auch auf<br />

das Management sämtlicher Konsequenzen<br />

abzielen. Die Behandlung der<br />

manifesten Osteoporose hat zum einen<br />

die Verbesserung der Knochenstabilität<br />

und die Verhinderung neuer Frakturen<br />

zum Ziel. Zum anderen stehen die<br />

Rehabilitation und Schmerztherapie im<br />

Vordergrund der Behandlung.<br />

Kalzium, Vitamin D,<br />

Ernährung, Bewegung<br />

Die Basis für jede medikamentöse<br />

Therapie der Osteoporose ist eine aus-<br />

seite 18 DER MEDIZINER 6/2011<br />

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