Ursofalk - Dr. Falk Pharma GmbH
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36<br />
3.12 Medikamentöse Leberschädigung<br />
Medikamentöse Leberschäden, die klinisch bedeutsam<br />
sind, kommen – gemessen an der Gesamtheit aller Medikamente,<br />
selten vor. Weniger als 5% der akuten Leberschäden<br />
und Ikterus-Patienten sind durch Medikamente<br />
verursacht, bei den chronischen Lebererkrankungen ist<br />
der Anteil noch geringer. Bei älteren Patienten treten<br />
medikamentöse Leberschädigungen häufiger auf. Geringe<br />
Erhöhungen der Transaminasen, der γ-Glutamyltranspeptidase<br />
(γ-GT) und der alkalischen Phosphatase treten<br />
etwas häufiger auf, beispielsweise bei einigen Tuberkulostatika.<br />
Die Veränderungen sind in der Regel reversibel.<br />
In vielen Fällen kann bzw. muss das verantwortliche<br />
Medikament, trotz der geringen Leberschädigung, weitergegeben<br />
werden. Medikamente können auf ganz verschiedene<br />
Weise Lebererkrankungen verursachen. Bis auf<br />
wenige Ausnahmen kann jedes Medikament zu einer<br />
Leberschädigung führen.<br />
Eine Vielzahl von Chemikalien kann zu schweren Leberschädigungen<br />
führen. Hierzu gehören vor allen Dingen<br />
organische Lösungsmittel.<br />
Pathophysiologie<br />
Formal können toxische, also dosisabhängige, voraussagbare<br />
Leberschädigungen von idiosynkratischen, nicht<br />
voraussehbaren Überempfindlichkeitsreaktionen unterschieden<br />
werden.<br />
Bei den meisten Medikamenten erfolgt zunächst eine<br />
chemische Reaktion, die in nachfolgenden Schritten die<br />
Koppelung an körpereigene Substanzen erlaubt, wodurch<br />
eine Ausscheidung über die Niere oder die Galle ermöglicht<br />
wird. Diese Reaktionen sind z. T. sehr komplex und<br />
beinhalten Reaktionsschritte mit dem so genannten<br />
Zytochrom-P450-System. Bei der toxischen Form kommt<br />
es dosisabhängig bei jedem Menschen zur Schädigung,<br />
bei der Überempfindlichkeitsreaktion ist nur ein bestimmter<br />
Personenkreis entweder durch einen veränder-