Diskussion: 2,3-trans-CHDDifferenz: Produktbildungsrate [mmol/(g*h)]0,4F111pC200,30,20,10,0-0,1F82pC20-0,20 10 20 30 40 50Prozesszeit [h]Differenz: Selektivität [%mol/mol]20F111pC20151050-5F82pC20-100 10 20 30 40 50Prozesszeit [h]Abb. 5.31: Links: Differenz zwischen den biomassespezifischen Produktbildungsraten beiFermentationen mit dem Stamm F82pC20 und dem Stamm F111pC20 mit der Deletiondes Gens gcd. Rechts: Differenz zwischen den differentiellen substratbezogenenProduktausbeutekoeffizienten.Damit konnte gezeigt werden, dass die Deletion des Gens gcd die Biosynthese desNebenproduktes Glukonsäure bei 2,3-trans-CHD produzierenden E. coli-Stämmenverhinderte. Gleichzeitig konnte mit dem gentechnisch optimierten Stamm eine vergleichbareProduktbildung und Selektivität erreicht werden. Durch die längere Produktbildung konnteeine um 16% höhere Produktkonzentration, bei einer um 21% höheren Raum-Zeit-Ausbeuteerreicht werden. Die gentechnische Veränderung hatte gleichzeitig keine negativeAuswirkung auf die 2,3-trans-CHD-Biosynthese. Die Vermeidung der Glukonsäurebildung mitgcd-deletierten E. coli-Produktionsstämmen wurde zum Patent angemeldet (Bongaerts et al.2004).5.2.5 Abhängigkeit der Produktbildung vom ZellwachstumBei allen 2,3- und 3,4-trans-CHD Fed-Batch Fermentationen konnte beobachtet werden,dass die Produktbildungsrate während der Wachstumsphase höher gewesen ist als in derProduktionsphase (Abb. 5.32). Ein inhibierender Einfluss der beiden CHD-Moleküle auf dieProduktbildung zu Beginn der Fermentationen war unwahrscheinlich, da die Reduktion derProduktbildung bei unterschiedlichen Produktkonzentrationen beobachtet wurde. EineGegenüberstellung der Glukoseverbrauchsrate, der Produktbildungsrate und derWachstumsrate zeigte, dass eine partielle Abhängigkeit der Produktbildung vom Wachstumbestand. In der Batchphase lag die Wachstumsrate bei einem Wert von über 0,4 h -1 und diespezifische Glukoseverbrauchsrate bei maximal 9,0 mmol/(g*h) (2,3-CHD) und 6,1mmol/(g*h) (3,4-CHD) (Abb. 5.32). Im weiteren Verlauf der Fermentationen nahm dieWachstumsrate kontinuierlich ab. Die spezifische Produktbildungsrate in dieser Phase lagbei beiden Produkten im Bereich von 0,4 bis 0,5 mmol/(g*h). Der Reduktion derAminosäurezulaufrate folgte eine signifikante Abnahme der Wachstumsrate auf Werte unter0,1 h -1 . In dieser Phase sank mit dem Wachstum auch die Glukoseverbrauchsrate auf unter3 mmol/(g*h).79
Diskussion: 2,3-trans-CHD86654 Glucose[mmol/(g*h)] Glucose[mmol/(g*h)]4322100,1 0,20,30,40,5 2,3-CHD[mmol/(g*h)]0,00,10,3 0,40,2 [1/h]00,1 0,20,30,40,5 3,4-CHD[mmol/(g*h)]0,00,10,3 0,40,2 [1/h]Abb. 5.32: Gegenüberstellung der Wachstumsrate ( ), der Substratverbrauchsrate ( ) und derProduktbildungsrate ( ) bei der Fermentation mit dem 2,3-trans-CHD-ProduktionsstammF111pC20 (links) und dem 3,4-trans-CHD-Produktionsstamm F82pC22 (rechts).Eine Optimierung des Prozesses könnte durch drei Ansätze bewerkstelligt werden: eineVerlängerung der Wachstumsphase, eine kontinuierliche oder semikontinuierlicheProzessführung und eine Stammverbesserung. Eine Verlängerung der Wachstumsphasegegenüber der Produktionsphase könnte durch die Erhöhung der Biomassekonzentrationerreicht werden. Das kann durch das Aufkonzentrieren des Batch-Mediums erreicht werden.Dadurch könnten die integrale spezifische Produktbildungsrate und die Raum-Zeit-Ausbeuteerhöht werden. Durch die höhere Biomassekonzentration steigt jedoch der Sauerstoffbedarfsignifikant und der substratbezogene Ausbeutekoeffizient der Fermentation nimmt ab. EineÜbertragung dieser Prozessführung in den großtechnischen Ansatz könnte an dem nichtausreichenden Sauerstoffeintrag der Produktionsreaktoren scheitern. Außerdem entstehenKosten bei der Entsorgung der Biomasse.Der Einsatz einer kontinuierlichen oder semikontinuierlichen Prozessführung würde durch diekonstante Zufütterung der Medienbestandteile eine höhere Wachstumsrate über dieFermentationsdauer ermöglichen. Dadurch könnte die spezifische Produktbildungsrate aufeinem höheren Niveau gehalten werden. Aufgrund der hohen Plasmidinstabilität bei denStämmen F82pC20 (Kap. 5.1.1), F111pC20 (Kap. 5.1.3) und F82pC22 (Kap. 6.1) war esnicht möglich, diese Stämme für kontinuierliche Fermentationen einzusetzen. DieKonstruktion neuer Produktionsstämme mit der chromosomalen Integration der Gene entBCund aroBFL oder die Verwendung von Plasmiden mit einer höheren Stabilität würde dieEntwicklung des kontinuierlichen Verfahrens sinnvoll machen.Die Reduktion der Aminosäurenzulaufrate am Ende der Wachstumsphase führte zurAbnahme der Biomassebildung und verursachte eine Veränderung der Stoffwechselflüsse.Aufgrund dessen könnte es zu einer Anhäufung der Metabolite des Pentose-Phosphat-Weges, des TCA-Zyklus und der Glykolyse kommen. Die Akkumulation dieser Metabolitekönnte eine inhibierende Wirkung auf die Produktbildung haben. Zum Beispiel könnte derMetabolit Pyruvat eine Beeinflussung der Produktbildung bewirken. Pyruvat entstehtwährend der Aufnahme von Glukose in die Zelle während der enzymatischen Umwandlungvon Isochorismat zu 2,3-trans-CHD und in der Glykolyse (Abb. 3.2 und 3.5). Pyruvat fließtunter aeroben Bedingungen hauptsächlich über Acetyl-CoA in den TCA-Zyklus ein. Die80
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