56 10 59 55 - Kirchhoff Gruppe
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Zeitschrift für Kunden, Mitarbeiter und Freunde der KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong> 17. Jahrgang | Ausgabe 39 | Juni 2012<br />
z KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong><br />
Der Wunsch nach individueller<br />
Mobilität ist unser<br />
Antrieb.<br />
l Seite 4<br />
z KIRCHHOFF Automotive<br />
Globale Automobilmärkte<br />
gewinnen<br />
weiter an Dynamik.<br />
l Seite 12<br />
FAUN <strong>Gruppe</strong><br />
Erhält Auszeichnung als „TOP <strong>10</strong>0 Innovator“ l Seite 68<br />
z KIRCHHOFF Mobility<br />
KIRCHHOFF Mobility<br />
wird neue Dachmarke<br />
der Firmen REHA und<br />
Jelschen.<br />
l Seite 58<br />
z WITTE Werkzeuge<br />
WITTE Werkzeuge zeigt<br />
Produktinnovationen<br />
auf der Kölner Eisenwarenmesse.<br />
l Seite 62<br />
z FAUN <strong>Gruppe</strong><br />
Mit BEST3 präsentiert die<br />
FAUN <strong>Gruppe</strong> starke Produkte,<br />
starken Service und<br />
ein starkes Unternehmen.<br />
l Seite 66
K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong> Inhaltsverzeichnis<br />
K›MOBIL 39<br />
r Inhaltsverzeichnis<br />
AuTOMOTIvE K›MOBIL 39 // SEITE<br />
MOBILITy<br />
KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong><br />
04 Der Wunsch nach individueller<br />
Mobilität ist unser<br />
Antrieb<br />
06 In beiden Kulturen zu<br />
Hause<br />
08 Dr. Jochen F. <strong>Kirchhoff</strong> feiert<br />
seinen 85. Geburtstag<br />
t 2<br />
<strong>10</strong> <strong>55</strong> K›MOBIL 39 // SEITE <strong>56</strong> <strong>59</strong><br />
r<br />
KIRCHHOFF Automotive<br />
12 Globale Automobil-<br />
märkte gewinnen<br />
weiter an Dynamik<br />
13 Automotive Center<br />
Südwestfalen: Baubeginn<br />
erfolgt<br />
14 Eine wahre Erfolgs-<br />
geschichte<br />
19 Im Tross der Kanzlerin<br />
nach China<br />
20 WE.MOVE.FUTURE.<br />
23 Investition in zukunftsfähige<br />
Technologie<br />
24 Modernste Technologie<br />
steigert die Produktivität<br />
26 Erste lasergeschweißte<br />
Baugruppen in Attendorn<br />
28 Aufbruch in eine neue<br />
Dimension<br />
29 Erster Serienauftrag<br />
für MAN<br />
30 Neuer Armaturentafelträger<br />
aus Aluminium<br />
31 Warmumgeformte Baugruppen<br />
32 Transparent und effektiv:<br />
Das neue Produktdatenmanagement<br />
34 KIRCHHOFF Automotive<br />
Production System<br />
schwimmt gegen den<br />
(Entwicklungs-)strom<br />
35 Kontinuierliche Prozessverbesserungen<br />
36 Die Besten der Besten<br />
38 Best Practice für den<br />
Mittelstand<br />
39 Vorbildliche Zusammenarbeit<br />
mit Gewerkschaften<br />
r<br />
40 KIRCHHOFF Automotive<br />
ist Top Arbeitgeber<br />
42 Säulen des Erfolgs: Ausbildung,Mitarbeiterentwicklung,<br />
Fachkräftesicherung<br />
44 Netzwerk: Hochschulen<br />
und Industrie<br />
46 Was mache ich, wenn ich<br />
groß bin?<br />
48 Junge Talente entdecken<br />
49 Technologie der Zukunft<br />
vermitteln<br />
50 Fähigkeiten entdecken,<br />
Fähigkeiten entwickeln<br />
52 Individuell und vielseitig<br />
54 Transatlantischer<br />
Austausch<br />
<strong>55</strong> Du kannst mehr Mathe,<br />
als du denkst
Inhaltsverzeichnis K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong><br />
KIRCHHOFF Mobility<br />
58 KIRCHHOFF Mobility<br />
wird Dachmarke<br />
WITTE Werkzeuge<br />
62 Produktinnovation von<br />
WITTE Werkzeuge<br />
63 Perfektion, die griffig ist<br />
64 WITTE Werkzeuge ist<br />
Lieferant des Jahres<br />
FAUN <strong>Gruppe</strong><br />
60 65 K›MOBIL 39 // SEITE 66 95<br />
HAnDwERKzEuGE K›MOBIL 39 // SEITE<br />
EnTSORGunGSTECHnIK<br />
r<br />
68 FAUN als Ideenschmiede<br />
ausgezeichnet<br />
70 BEST 3 . Starke Produkte.<br />
Starker Service. Starkes<br />
Unternehmen.<br />
72 BEST 3 . Neue starke<br />
Produkte<br />
76 ROTOPRESS erobert<br />
Amerika<br />
78 Unsere Stadt soll schöner<br />
werden<br />
79 Thomas Hoffmann neuer<br />
Sales Manager<br />
80 Kinder, wie die Zeit<br />
vergeht<br />
82 Tim Collet zum<br />
Geschäftsführer berufen<br />
84 Olympisches Jahr mit<br />
Rekordstart für FAUN<br />
Zoeller UK<br />
85 First Minister besucht<br />
TRACKWAY-Team in<br />
Washington<br />
86 Spardose ROTOPRESS<br />
87 Service-Center Doncaster<br />
holt zwei Preise<br />
88 Immer auf Achse<br />
90 Family Day<br />
92 Sicher ist sicher<br />
94 Verbesserungen<br />
als Kulturwandel<br />
Impressum<br />
r<br />
K›MOBIL<br />
Das Magazin der KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong><br />
Herausgeber: KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong>,<br />
Dr.-Ing. Jochen F. <strong>Kirchhoff</strong><br />
Stefanstraße 2, D-58638 Iserlohn<br />
Postfach 26 26, D-58634 Iserlohn<br />
Tel. +49 2371 820 - 261<br />
Fax +49 2371 820 - 264<br />
verantwortlich für den Inhalt:<br />
Dr.-Ing. Jochen F. <strong>Kirchhoff</strong><br />
Mitarbeiter: Sabine Boehle,<br />
Oliver Fries, Andreas Heine,<br />
Claudia Schaue<br />
Fotos:<br />
Adam Opel AG, BMW AG, FAUN,<br />
Ford Motor Company, Cosima Hanebeck,<br />
IWF / IKB, KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong>,<br />
Messe Düsseldorf GmbH, Privat,<br />
Shutterstock,Stahl-Informations<br />
Zentrum / Schuler SMG, VDA, Fotolia<br />
Übersetzung:<br />
Lionbridge, Wuppertal<br />
thetranslationpeople, Glasgow<br />
Design, Satz:<br />
FETTE-BEUTE.com,<br />
Dortmund, Attendorn<br />
Druck: becker druck, Arnsberg<br />
t 3
K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong><br />
Der Wunsch nach individueller Mobilität<br />
ist unser Antrieb<br />
r Iserlohn. Eine situationsbezogene Einschätzung von Dr. Johannes F. <strong>Kirchhoff</strong><br />
Sehr geehrte Kunden und Freunde unserer Unternehmensgruppe,<br />
liebe Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter,<br />
das 1. Halbjahr 2012 ist vorbei und das Wort<br />
„Schuldenkrise“ hat die Diskussion<br />
im öffentlichen und im politischen<br />
Raum fest im Griff. Damit verbunden<br />
ist sicher auch die schwache<br />
wirtschaftliche Entwicklung im<br />
Westen und Süden von Europa,<br />
von der sich die deutsche<br />
wirtschaftliche Entwicklung<br />
durch die hohe industrielle<br />
Wertschöpfung im Verhältnis<br />
zur Gesamtleistung und die<br />
damit verbundene Exportstärke<br />
abkoppeln konnte. Für uns<br />
gilt es, diese Stärke zu bewahren.<br />
Eine Schwächung,<br />
beispielsweise<br />
durch die zurzeit unabsehbaren Stromkostensteigerungen,<br />
gilt es zu vermeiden. Denn ein Alleingang<br />
in der Energiewende erweist sich immer<br />
mehr als kosten- und preistreibend und damit industriepolitisch<br />
als äußerst riskant.<br />
Es muss nun dringend ein Masterplan mit klaren<br />
politischen Vorgaben auf den Tisch, um Industrie,<br />
Dienstleister und Investoren nicht weiter zu behindern.<br />
Hierzu zählt sicher auch eine konsequente<br />
und vor allem zeitnahe Umsetzung des vereinfachten<br />
Planungsrechtes, um fehlende Stromleitungstrassen<br />
zügig zu installieren.<br />
KIRCHHOFF Ecotec leistet mit den Neuentwicklungen,<br />
ROTOPRESS DUALPOWER und ROTOPRESS<br />
FUELCELL, sowie den elektrisch angetriebenen Liftern<br />
E-DELTA und E-ROTARY für ihre Kunden und<br />
die Umwelt ihren eigenen Beitrag zum immer<br />
emissionsfreieren Einsammeln von Stoffströmen.<br />
Hierdurch wird der Effizienz und der Ressourcenschonung<br />
in ökonomischer und ökologischer Hinsicht<br />
Rechnung getragen. Eine starke Resonanz fanden<br />
diese Produkte auf der weltgrößten Leitmesse<br />
für Umwelttechnologien „IFAT Entsorga“ in München<br />
im Mai 2012. Unsere weltweiten Kunden der<br />
kommunalen und privaten Entsorgungswirtschaft<br />
konnten sich fünf Tage von unserem Produkt- und<br />
Leistungsspektrum im Lifter-, Abfallsammelfahrzeug-<br />
und Kehrfahrzeugbereich sowie der Vermiet-,<br />
Finanz- und Servicedienstleistungen überzeugen.
KIRCHHOFF Automotive freut sich, trotz verhaltener<br />
Bestelltätigkeit im west- und südeuropäischen<br />
Raum, dank der Aktivitäten in China und Nordamerika<br />
über eine insgesamt stabile Auftragslage. Zudem<br />
konnten wir im April 2012 die Einweihung unseres<br />
neuen Werkes in Craiova/Rumänien sowie die Aufstellung<br />
einer zweiten Hotforming-Linie in Iserlohn<br />
feiern und sehen der Inbetriebnahme einer neuen<br />
2500 t-Presse am Standort Iserlohn im August entgegen.<br />
Um in China unsere Aktivitäten weiter nach<br />
vorne zu treiben, haben wir an der Tongji-Universität<br />
Shanghai eine Professur im Fachbereich Karosserie<br />
Leichtbau gestiftet.<br />
WITTE Werkzeuge darf stolz auf die Auszeichnung<br />
mit dem „Supplier of the Year-Award“ des wichtigsten<br />
US-amerikanischen Kunden Matco sein und hat<br />
sein neues Produkt Ratchdrive im Frühjahr auf der<br />
Eisenwarenmesse in Köln erfolgreich vorgestellt.<br />
Unter dem Label KIRCHHOFF Mobility werden wir<br />
künftig die Produktpalette im Bereich Fahrzeugumbau<br />
für mobilitätseingeschränkte Personen der Unternehmen<br />
Jelschen, Bad Zwischenahn und REHA,<br />
Hilden unserer Kundschaft anbieten.<br />
Das Motto „Wir.Bewegen.Zukunft“ wird von uns<br />
weiterhin größtmögliche Kreativität und Anstrengungen<br />
verlangen. Der Erfolg des Autos lebt von<br />
dem ungebrochenen Wunsch der Menschen nach<br />
individueller Mobilität. Prognosen zufolge wird sich<br />
in den nächsten zehn Jahren die Anzahl der weltweit<br />
benötigten Fahrzeuge auf mehr als <strong>10</strong>0 Millionen<br />
Einheiten pro Jahr fast verdoppeln. Sicher ist,<br />
dass es nicht dieselben Autos und Nutzfahrzeuge<br />
sein können, die heute gebaut werden. Materialeinsatz<br />
und Emissionen müssen drastisch verringert,<br />
und die Antriebsart revolutioniert werden. Sicher<br />
ist aber auch, dass dann der Wachstumspfad nicht<br />
abreißen wird - eine erfreuliche und begeisternde<br />
Perspektive.<br />
Meine Familie und unsere Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter werden die sich bietenden Chancen<br />
weiterhin mit großer Freude nutzen. Wir danken<br />
Ihnen für Ihre Unterstützung in der Vergangenheit<br />
und wünschen uns, dass Sie uns auch in Zukunft<br />
mit Rat und Tat begleiten werden.<br />
Mit besten Wünschen für die bevorstehende<br />
Urlaubszeit sagt Ihnen ein herzliches Glückauf<br />
Ihr<br />
Dr. Johannes F. <strong>Kirchhoff</strong><br />
K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong><br />
t 5
K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong><br />
In beiden Kulturen zu Hause<br />
r KIRCHHOFF Automotive übernimmt Stiftungslehrstuhl an der Tongji Universität<br />
J. wolfgang <strong>Kirchhoff</strong>,<br />
Geschäftsführender<br />
Gesellschafter und COO<br />
KIRCHHOFF Automotive mit<br />
Prof. Dr. wang von der Tongji<br />
universität in Shanghai<br />
t 6<br />
Deutsche und chinesische Unternehmen, die erfolgreich<br />
auf dem chinesischen und dem globalen<br />
Markt kooperieren möchten, brauchen Mitarbeiter<br />
mit besonderen Fähigkeiten. Mitarbeiter, die<br />
möglichst in beiden Kulturen zu Hause sind, Unternehmensabläufe<br />
kennen und gleichzeitig die<br />
fachliche Qualifikation mitbringen.<br />
Eine Erkenntnis, die KIRCHHOFF Automotive dazu<br />
veranlasst hat, einen Stiftungslehrstuhl für Karosserie<br />
Leichtbau in Zusammenarbeit mit dem<br />
Chinesisch-Deutschen Hochschulkolleg (CDHK)<br />
an der Tongji Universität in Shanghai zu eröffnen.<br />
KIRCHHOFF Automotive übernimmt ab Mitte des<br />
Jahres den Lehrstuhl Karosserie-Leichtbau von<br />
der Kolbenschmidt Pierburg AG. Die Errichtung<br />
dieses Lehrstuhls unter Leitung von Frau Prof. Dr.<br />
Wang erfolgt in der konsequenten Umsetzung der<br />
strategischen Ziele zur Weiterentwicklung von<br />
KIRCHHOFF Automotive in China.<br />
Neben der Unterstützung unserer Produktentwicklung<br />
erhoffen wir uns auch die Chance, gute<br />
Nachwuchs-Ingenieure für unser Unternehmen zu<br />
begeistern. Mit der Übernahme dieser Stiftungsprofessur<br />
ist auch der Einsatz von chinesischen<br />
Studenten in unserer chinesischen Organisation,<br />
aber auch im Entwicklungszentrum in Attendorn<br />
verbunden. Eine erste chinesische Studentin absolviert<br />
bereits seit Mai dieses Jahres im Entwicklungszentrum<br />
in Attendorn ein Praktikum. Neben<br />
diesen Praktika eröffnet unser Unternehmen den<br />
Studierenden die Möglichkeit im Zusammenhang<br />
mit dem „Doppel-Master Studiengang“ an der<br />
Ruhruniversität Bochum Projektarbeiten in unseren<br />
deutschen Standorten zu erstellen.<br />
Die Ruhruniversität Bochum, hier der Lehrstuhl für<br />
Produktionssysteme unter Leitung von Prof. Dr. Horst<br />
Meier, gleichzeitig Fachkoordinator Maschinenwesen<br />
beim CDHK, bietet einen Doppel-Master Studiengang<br />
an. Chinesische Studenten können dann<br />
drei Semester in China und drei Semester in<br />
Deutschland studieren, um ihren Master of Science<br />
zu erwerben. Die jährlich rund hundert neuen Studentinnen<br />
und Studenten erwartet eine straffe, praxisorientierte<br />
Ausbildung. Ein zentraler Bestandteil<br />
des Studiums am CDHK ist die deutsche Sprache. Innerhalb<br />
von einem Jahr müssen die Studenten in der<br />
Lage sein, deutschsprachigen Vorlesungen zu folgen.<br />
Doch nicht nur chinesische Studenten finden ein<br />
Studium am CDHK attraktiv. In zunehmendem<br />
Maße kommen auch deutsche Studenten an das<br />
Hochschulkolleg, um hier einen Teil ihrer Studienleistungen<br />
zu erbringen, ihre Abschlussarbeiten<br />
anzufertigen oder an Projekten der Lehrstühle mitzuarbeiten.<br />
Auch ein Fachpraktikum bei einem der<br />
zahlreichen deutschen Unternehmen in Shanghai<br />
ist denkbar.<br />
„Der KIRCHHOFF Automotive Stiftungslehrstuhl<br />
für Karosserie-Leichtbau und das Studienkonzept<br />
des CDHK bilden eine hervorragende Grundlage<br />
für die fachliche, aber auch kulturell soziale Qualifizierung<br />
der Fachkräfte, die wir zukünftig für den Erhalt<br />
und den Ausbau unserer chinesischen Stand-<br />
orte brauchen werden. Diese enge Kooperation gibt<br />
uns die Gelegenheit in direkten Kontakt mit den<br />
Studenten zu treten und künftige Mitarbeiter für<br />
unsere Unternehmungen in China anzuwerben“,<br />
betont Uwe Hartmann, Director Human Ressources<br />
KIRCHHOFF Automotive Group und Mitinitiator<br />
dieser Kooperation. Ein erstes Beispiel hierfür ist
Wu Dan, genannt Annie, Studentin an der Tongji-<br />
Universität. Annie absolviert seit Mai ein 3-monatiges<br />
Praktikum im Bereich der Produktentwicklung<br />
mit dem Schwerpunkt FEM-Berechnung und<br />
Testing. „Ich bin begeistert von der technischen<br />
Ausstattung des Entwicklungszentrums in Attendorn<br />
und werde hier sehr gut betreut. Alle Kollegen<br />
sind sehr nett und hilfsbereit“, freut sich Annie.<br />
Als Partner des CDHK spielen neben dem DAAD<br />
(Deutscher Akademischer Austausch Dienst) und<br />
der Tongji-Universität vor allem die deutschen<br />
Stifterunternehmen eine wichtige Rolle. Rund<br />
zwanzig namhafte große Firmen, finanzieren<br />
mittlerweile 27 Lehrstühle, vergeben Stipendien<br />
oder sorgen mit der Ausstattung von Vorlesungssälen<br />
und Labors für hervorragende Studien- und<br />
Forschungsbedingungen am CDHK. Seit diesem<br />
Jahr zählt auch KIRCHHOFF Automotive zu den<br />
Stifterunternehmen. Die feierliche Lehrstuhlübergabe<br />
fand am 21. Juni im Beisein von J. Wolfgang<br />
<strong>Kirchhoff</strong>, Gesellschafter und COO von KIRCHHOFF<br />
Automotive, Simon Stephan, Managing Director<br />
von KIRCHHOFF Automotive China, namhaften<br />
Professoren der Tongji Universität und hochrangigen<br />
Vertretern unserer chinesischen Kunden statt.<br />
In seiner Ansprache zur Lehrstuhlübergabe beschreibt<br />
J. Wolfgang <strong>Kirchhoff</strong> die Beweggründe für<br />
die Stiftungsprofessur so: „Durch die Zusammenarbeit<br />
mit der zukünftigen Lehrstuhlinhaberin Frau<br />
Prof. Dr. Wang erhoffen wir uns starke Impulse bei<br />
der zukünftigen Entwicklung von Karosserien in<br />
Leichtbauweise. Gleichzeitig möchten wir uns auch<br />
in China als Unternehmen präsentieren, welches<br />
jungen Ingenieuren interessante und zukunftsfähige<br />
Arbeitsplätze bietet.“<br />
Uwe Hartmann<br />
r Info<br />
Das Chinesisch-Deutsche Hochschulkolleg<br />
(CDHK) wurde 1998 als Gemeinschaftseinrichtung<br />
des DAAD und der Tongji-Universität<br />
gegründet und ist seit mehreren<br />
Jahren ein Vorzeigeobjekt im Wissenschaftsaustausch<br />
beider Länder. Diese universitäre<br />
Einrichtung verfolgt das Ziel, zukünftige chinesische<br />
Führungskräfte für Wirtschaft und<br />
Verwaltung auszubilden, die nicht nur über<br />
exzellente Fach- und Managementkenntnisse<br />
verfügen, sondern auch in der Lage<br />
sind, auf Grund ihrer Kenntnis der deut-<br />
schen Sprache und Kultur sowie deutscher<br />
Normen und Regeln der Technik mit deutschen<br />
Partnern zu kooperieren.<br />
Das CDHK bietet die Masterstudiengänge<br />
Elektrotechnik, Wirtschaftswissenschaften,<br />
Wirtschaftsrecht, Maschinenbau und Fahrzeugtechnik<br />
für chinesische Studierende an.<br />
J. wolfgang <strong>Kirchhoff</strong> erklärt<br />
Prof. Dr. wang bei ihrem<br />
Besuch bei KIRCHHOFF<br />
Automotive in Iserlohn<br />
Sümmern die Entwicklungsleistungen<br />
für den automobilen<br />
Leichtbau am Beispiel<br />
des BMw Frontend<br />
t 7
K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong><br />
Dr. Jochen F. <strong>Kirchhoff</strong> feiert seinen 85. Geburtstag<br />
r „Unternehmertätigkeit ist meine Passion“<br />
Dr.-Ing. Jochen F. <strong>Kirchhoff</strong> und seine Frau Lore nehmen erste Glückwünsche<br />
von Jürgen Rüttgers, ehemaliger Ministerpräsident des Landes<br />
nordrhein-westfalen, und wolfgang Schöne, Opernsänger, entgegen.<br />
t 8<br />
9:00 Uhr. Dr.-Ing. Jochen F. <strong>Kirchhoff</strong> blickt in den<br />
Kalender: zunächst werden die Termine für den<br />
Tag geprüft. Heute stehen zwei Treffen an: Um<br />
<strong>10</strong>:00 Uhr ist die erste Redaktionskonferenz für<br />
das Unternehmensmagazin K>MOBIL. Am Nachmittag<br />
wird er eine Delegation des Wirtschaftsrats<br />
begrüßen, die Entwicklung der KIRCHHOFF<br />
<strong>Gruppe</strong> erläutern und in einer anschließenden<br />
Betriebsführung die Produkte des Unternehmens<br />
vorstellen.<br />
Mit 85 Jahren ist Dr. Jochen F. <strong>Kirchhoff</strong> noch immer<br />
jeden Tag im Büro. Für ihn ist das nichts Ungewöhnliches:<br />
„Unternehmertätigkeit ist meine Passion.<br />
Trotz mancher Sorgen und Probleme, besonders in<br />
den Anfangsjahren, bin ich bis heute jeden Tag mit<br />
Freude zur Arbeit gegangen.“<br />
Viel hat er erlebt, und sehr viel hat er aufgebaut<br />
und bewirkt. Angefangen hat seine Karriere nach<br />
dem Abitur 1946 in Iserlohn<br />
mit dem Studium des<br />
Berg- und Maschinenbaus<br />
an der TU Clausthal. Nach<br />
dem Diplom folgten 1950<br />
vier Semester Studium der<br />
Betriebswirtschaft an der Universität Köln. 1953<br />
promovierte der Diplom-Ingenieur dann in den Fächern<br />
Maschinenbau und Betriebswirtschaft, um<br />
anschließend 15 Jahre bei der Deutsche Babcock AG<br />
in Oberhausen zu arbeiten, von 1963 bis 1968 als<br />
Vorstandsmitglied.<br />
Standing Ovations für Dr.-Ing. Jochen F. <strong>Kirchhoff</strong> und seine Frau Lore<br />
r „Unser Handeln diktieren nicht Shareholder<br />
Value und absolute Höhe der Rendite,<br />
sondern langfristige Ziele, Werte und<br />
Strategien.“ Dr. Jochen F. <strong>Kirchhoff</strong><br />
1968 trat er als Inhaber und Geschäftsführer in das<br />
Familienunternehmen Stephan Witte & Comp. in<br />
Iserlohn ein. Zu dieser Zeit war das Unternehmen<br />
bereits in drei Geschäftszweigen aktiv: Neben<br />
Nachtspeicher-Heizgeräten und Schraubendrehern<br />
bildeten Umformteile für Waggons und Fahrzeugrahmen<br />
ein wichtiges Standbein im Produktportfolio.<br />
Dr. Jochen F. <strong>Kirchhoff</strong> baute das Unternehmen<br />
schrittweise vom Teilehersteller zum Modullieferanten<br />
um, zuerst für Nutzfahrzeuge und Braunkohlebagger,<br />
nach dem Erwerb der Firma Kutsch in<br />
Attendorn auch für PKW. Durch alle Krisenzeiten<br />
hindurch erfand er das Unternehmen immer wieder<br />
neu – heute ist es einer der erfolgreichsten Automobilzulieferer<br />
Europas.<br />
Heute ist Dr. Jochen F. <strong>Kirchhoff</strong> Vorsitzender<br />
des Beirats und des Gesellschafterkreises der<br />
KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong>, die<br />
er gemeinsam mit seinen<br />
Söhnen Arndt G., J. Wolfgang<br />
und Dr. Johannes F.<br />
leitet. Den Erfolg bestimmen<br />
dabei vor allem die<br />
Glaubwürdigkeit und Werte des Familienunternehmens:<br />
„Unser Handeln diktieren nicht Shareholder<br />
Value und absolute Höhe der Rendite, sondern langfristige<br />
Ziele, Werte und Strategien“, so Dr. Jochen<br />
F. <strong>Kirchhoff</strong>. „Wir möchten, dass unsere Mitarbeiter<br />
Freude an ihrer Arbeit haben und stolz auf das<br />
Geleistete sein können.“
Dr.-Ing. Jochen F. <strong>Kirchhoff</strong> bei seiner Dankesrede Festliches Ambiente im Goldsaal der Schauburg in Iserlohn<br />
Neben dem Aufbau der heute weltweit agierenden<br />
KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong> hat sich Dr. Jochen <strong>Kirchhoff</strong><br />
stets auch für die Gesellschaft und seine Mitmenschen<br />
eingesetzt. „Wir sind aus Tradition der Überzeugung,<br />
dass wir uns für die Allgemeinheit ein-<br />
setzen müssen“ – das ist seit<br />
über <strong>10</strong>0 Jahren nachweisbare<br />
Familienphilosophie bei den<br />
<strong>Kirchhoff</strong>s.<br />
21 Jahre Präsident und heute<br />
Ehrenpräsident des Verbands der Metall- und<br />
Elektroindustrie NRW und der Landesvereinigung<br />
der Arbeitgeberverbände NRW, Honorarkonsul der<br />
Republik Estland, Vorsitzender des Kuratoriums<br />
der Fachhochschule Südwestfalen … Dies sind nur<br />
einige der Ehrenämter und Präsidentschaften, die<br />
der Unternehmer in seinem Leben bekleidete. „Wir<br />
haben das immer als Verpflichtung für das Gemeinwesen<br />
und zur Politikberatung gesehen“, begründet<br />
er dieses außergewöhnliche und vorbildliche Engagement.<br />
Mit dem Großen Bundesverdienstkreuz<br />
mit Stern, dem Großen Silbernen Ehrenzeichen der<br />
Republik Österreich und dem Marienlandorden der<br />
Republik Estland wurde er ausgezeichnet. „Es nützt<br />
nichts, sich nur um seinen eigenen Schrebergarten<br />
zu kümmern, wenn das politische Umfeld nicht<br />
stimmt.“<br />
Doch nicht immer lief alles glatt: Die Produktion<br />
von Nachtspeicherheizungen stellte die damalige<br />
WITTE Heiztechnik, in 25 Jahren zum Marktführer<br />
aufgestiegen, wegen Preisverfall und Marktsättigung<br />
ein und verkaufte an AEG. Die Produktion von<br />
r „Wir möchten, dass unsere Mitarbeiter<br />
Freude an ihrer Arbeit haben und<br />
stolz auf das Geleistete sein können.“<br />
Dr. Jochen F. <strong>Kirchhoff</strong><br />
Mikrowellen-Backöfen wurde trotz Alleinstellung<br />
fünf Jahre nach ihrer Entwicklung wegen zu kleiner<br />
Stückzahlen aufgegeben und an die Schweizer<br />
Zug AG veräußert. <strong>Kirchhoff</strong> resümiert: „So ist das<br />
häufig in der Wirtschaftswelt. Der Mittelstand hat<br />
Ideen und setzt sie um, ist<br />
aber irgendwann zu klein,<br />
um sie weiter zu verfolgen.“<br />
Und wie entspannt jemand,<br />
der mit 85 Jahren noch jeden<br />
Tag voller Motivation und Begeisterung arbeitet?<br />
Welchen Hobbies widmet sich ein Mensch, der sich<br />
beruflich und ehrenamtlich so stark engagiert? Die<br />
Antwort ist leicht: „Kraftquell waren für mich immer<br />
der Stolz auf die Familie mit unseren vier Kindern<br />
und vielseitige sportliche Aktivitäten, nicht<br />
zuletzt die Liebe zur klassischen Musik.“<br />
Seinen Geburtstag und den seiner Ehefrau Lore feierte<br />
er - wie könnte es anders sein – gemeinsam mit<br />
seiner Familie, Freunden, Mitarbeitern und Wegbegleitern<br />
aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft<br />
bei einem Kirchenkonzert mit Bachkantaten. Mit<br />
„Wachet! Betet! Betet! Wachet!“, „Herz und Mund<br />
und Tat und Leben“ und „Erschallet, ihr Lieder“ begeisterte<br />
der Märkische Motettenkreis unter der<br />
Leitung von Dr. Wolfgang Besler die Zuhörer. Und<br />
bei der anschließenden Abendveranstaltung in<br />
der Iserlohner Schauburg überraschte die Familie<br />
<strong>Kirchhoff</strong> mit einem extra einstudierten Programm<br />
den Jubilar und seine Gäste.<br />
Andreas Heine<br />
t 9
KIRCHHOFF Automotive<br />
Innovationen.Weltweit.<br />
r<br />
K›MOBIL 39 // SEITE<strong>10</strong> <strong>55</strong>
K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF Automotive<br />
Globale Automobilmärkte<br />
gewinnen weiter an Dynamik<br />
r Klimawandel und Urbanisierung sorgen für noch schnellere Produktzyklen<br />
Wir erwarten, dass der Welt-Pkw-Markt in diesem<br />
Jahr um 4% zulegen wird. Die hohen Wachstumsraten<br />
aus dem Jahr 2011 lassen sich jedoch<br />
aufgrund des schwierigen westeuropäischen<br />
Marktes nicht fortschreiben.<br />
Bedingt durch die Staatsschuldenkrise<br />
in einigen<br />
EU-Ländern wird der<br />
Pkw-Markt in Westeuropa<br />
aller Voraussicht<br />
nach um 5%<br />
auf 12 Mio. Einheiten<br />
zurückgehen. Erfreulich<br />
wächst der US-<br />
Markt und auch<br />
Russland,<br />
China und Indien sowie Japan im Jahr nach der<br />
Katastrophe von Fukushima gleichen diesen Rückgang<br />
mehr als aus.<br />
KIRCHHOFF Automotive ist gegenüber vielen<br />
Wettbewerbern global breiter aufgestellt und gewinnt<br />
im Windschatten westeuropäischer und<br />
amerikanischer Zulieferer Marktanteile. Potentielle<br />
Nachfragerückgänge in einzelnen Regionen<br />
können so durch Wachstumsmärkte aufgefangen<br />
werden. Darüber hinaus ist unsere<br />
Innovationskraft die wichtigste Voraussetzung,<br />
um die Anforderungen der Zukunft zu meistern<br />
und die internationale Führungsposition zu halten<br />
und weiter auszubauen. Faktoren wie Klimawandel,<br />
begrenzte Ressourcen, Urbanisierung und<br />
wachsendes Verkehrsaufkommen erfordern neue<br />
Lösungsansätze im Automobilbau. Für uns heißt<br />
das im Automobilstrukturbau noch „leichter“ und<br />
effizienter zu denken.<br />
Neben unseren Forschungszentren in Nordamerika<br />
und Europa engagieren wir uns zur Verstärkung<br />
der Innovationsanstrengungen im Automotive<br />
Center Südwestfalen, in dem auch zukünftig ein<br />
großer Teil der wichtigen Mitarbeiterweiterbildung<br />
stattfinden soll.
So soll das ACS in einem Jahr aussehen (Quelle: Ingenieurbüro Hengstebeck)<br />
Automotive Center Südwestfalen:<br />
Baubeginn erfolgt<br />
r „Ein Leuchtturmprojekt für ganz Südwestfalen!“<br />
In der Hansestadt Attendorn haben die Bauarbeiten<br />
für das Automotive Center Südwestfalen (ACS)<br />
begonnen.<br />
In sechs- bis neunmonatiger Bauzeit wird hier zunächst<br />
die Industriehalle entstehen. Mit der Fertigstellung<br />
des Bürogebäudes und der anschließenden<br />
Eröffnung des ACS wird Anfang 2013 gerechnet.<br />
Das Automotive Center ist Teil des Regionale-<br />
Projektes „Automotive Kompetenzregion Südwestfalen“.<br />
Neben dem ACS mit Standort in Attendorn<br />
(Schwerpunkt Wirtschaftlicher Leichtbau für Karosserie<br />
und Fahrwerk) soll auch ein „Kompetenzzentrum<br />
Fahrzeug-Elektronik“ in Lippstadt entstehen.<br />
Beide Zentren werden in enger Abstimmung<br />
zusammenarbeiten, um so den Automotive-Standort<br />
Südwestfalen weiter zu stärken und für die<br />
Zukunft aufzustellen. Rund 26 Mio. Euro investieren<br />
das Land NRW, die EU und heimische Unternehmen<br />
in diese beiden Kompetenzzentren.<br />
Das Automotive Center Südwestfalen hat die Aufgabe,<br />
Entwicklungsarbeiten zur Gewichtsreduzierung<br />
im Automobilbau zu ermöglichen. Dies<br />
gilt für neue Fahrzeugkonzepte ebenso wie für<br />
den Einsatz neuer Werkstoffe und Werkstoffkombinationen.<br />
„Ein konsequenter Leichtbau ist auch<br />
Voraussetzung für künftige Elektrofahrzeuge“, so<br />
NRW-Wirtschaftsminister Harry Kurt Voigtsberger<br />
im Januar 2012 bei der Überreichung des Zuwen-<br />
dungsbescheides in Höhe von 14,8 Millionen in<br />
Attendorn.<br />
Die Zukunft in der Fahrzeugindustrie gehört dem<br />
Leichtbau. Je weniger ein Auto wiegt, umso geringer<br />
der Energie-Verbrauch. Die Kundschaft fordert<br />
Energieeffizienz. Um diesen Bedürfnissen Rechnung<br />
tragen zu können, haben sich die führenden<br />
Experten auf dem Gebiet Automotive in Südwestfalen<br />
zusammengetan. Am 17. Januar 2011 wurde<br />
in Attendorn die Automotive Center Südwestfalen<br />
(ACS) GmbH gegründet.<br />
Forschungs-, Entwicklungs- und die damit verbundenen<br />
Ingenieursdienstleistungen sollen auf dem<br />
Gebiet des Fahrzeug-Leichtbaus initiiert und durchgeführt<br />
werden. Dabei kooperieren Automobilhersteller,<br />
Lieferanten und Hochschulen enger denn je,<br />
um sich im internationalen Wettbewerb optimal<br />
aufzustellen. Im Automotive Center Südwestfalen<br />
werden entsprechende Räumlichkeiten, Technik,<br />
Know-how und Personal gemeinsam aufgebaut.<br />
Das ACS stellt ein herausragendes Projekt zur Förderung<br />
der heimischen Wirtschaft dar. Zahlreiche<br />
Arbeitsplätze im Kreis Olpe und darüber hinaus<br />
in Südwestfalen hängen unmittelbar von der<br />
Automobilindustrie ab. Diese gilt es nachhaltig zu<br />
sichern. Mit dem ACS entsteht ein Leuchtturmprojekt<br />
für unsere gesamte Region, so der Geschäftsführer<br />
Prof. Schulte.<br />
Arndt G. <strong>Kirchhoff</strong><br />
nRw-wirtschaftsminister<br />
Harry K. voigtsberger mit dem<br />
Geschäftsführer des ACS,<br />
Professor Helmut Schulte,<br />
bei der Übergabe des<br />
Bewilligungsbescheids<br />
Historie<br />
2009<br />
Die universität Siegen gibt<br />
die zukunftsstudie zur<br />
„wettbewerbsfähigkeit der<br />
Automobilindustrie in Südwestfalen<br />
2015“ in Auftrag<br />
04.11.20<strong>10</strong><br />
Gründung des Trägervereins<br />
Automotive Center Südwestfalen<br />
e. v. in Attendorn<br />
17.01.2011<br />
Gründung der Automotive<br />
Center Südwestfalen (ACS)<br />
GmbH<br />
28.01.2012<br />
Übergabe des Bewilligungsbescheides<br />
in Höhe von 14,8<br />
Millionen Euro für das ACS<br />
durch nRw-wirtschaftsminister<br />
Harry Kurt voigtsberger.<br />
21.05.2012<br />
Baubeginn am zukünftigen<br />
ACS-Standort in Attendorn<br />
t 13
Eine wahre Erfolgsgeschichte<br />
r Craiova. KIRCHHOFF Automotive eröffnet innerhalb von elf Monaten<br />
neues Werk in Rumänien<br />
Das neue werk in Rumänien:<br />
12.000 m² Produktions- und<br />
t 14<br />
Logistikfläche, 200 Mitar-<br />
beiter, modernste Roboter-<br />
schweißtechnologie und JIT<br />
Lieferungen im 2-Stunden-<br />
Takt sind Eckdaten der<br />
neuen Fertigungsstätte.<br />
Der Tag begann als normaler Arbeitstag, aber bald<br />
konnte man die Aufregung in den Gesichtern der<br />
Angestellten erkennen und eine festliche Atmosphäre<br />
füllte das Gebäude. Vom Manager bis zum<br />
Produktionsmitarbeiter wusste jeder, dass an diesem<br />
25. April etwas Besonderes geschehen würde.<br />
Dann öffneten sich die Türen, Mitarbeiter mischten<br />
sich unter die Gemeindevertreter, Politiker, Vertreter<br />
von Banken und Ford Management, Einkauf<br />
und Engineering. Die Eröffnungsfeier des neuen<br />
KIRCHHOFF Automotive Werkes in Craiova begann.<br />
In der Fabrikhalle hoben sich die neuen Schweißroboter<br />
von der unbenutzten weißen Grundfläche<br />
ab, auf der gelbe Linien die zukünftigen Transportwege<br />
markieren. Journalisten und Fotografen liefen<br />
durch das Gebäude, um ein paar schöne Fotos<br />
vom Premierminister Victor Ponta oder von Prof.<br />
Ovidiu Victor Gant aus dem rumänischen Parlament<br />
zu bekommen. Es ist schwer vorstellbar, dass<br />
bis vor wenigen Monaten an dieser Stelle nur eine<br />
eine Lagerhalle von Ford România stand, die komplett<br />
saniert werden musste. Nun begutachteten<br />
hohe Vertreter aus Politik und Wirtschaft die neuen
Maschinen, mit denen vordere und hintere Stoßfänger,<br />
Armaturentafelträger und sehr komplexe<br />
Rohkarosserie-Baugruppen für den neuen Ford B-<br />
Max final zusammengeschweißt werden.<br />
Vor elf Monaten bot uns Ford, einer der Hauptkunden<br />
von KIRCHHOFF Automotive, die Möglichkeit,<br />
mit dem Bau eines neuen Werkes auf dem Ford-<br />
Gelände, als Zulieferer komplexer Schweißzusammenbauten<br />
in Rumänien aktiv zu werden. Schon<br />
bald bewegte sich etwas: Das Management wurde<br />
eingestellt, die ersten Mitarbeiter erschienen, und<br />
zusammen mit der Unterstützung eines Teams<br />
aus anderen KIRCHHOFF Automotive Werken<br />
startete man das bisher größte Werksprojekt in<br />
der Geschichte von KIRCHHOFF Automotive.<br />
Spezialisten aus Deutschland, Polen, Irland, Portugal<br />
und Ungarn kamen zum neuen Werk, und<br />
zusammen mit den rumänischen Kollegen aus<br />
Logistik, Qualität, Produktion und CME, Personal<br />
und Finanzen konnte dieses Projekt erfolgreich<br />
realisiert werden.<br />
Ein symbolischer Moment:<br />
Inhaber, Geschäftsführer und<br />
hochrangige vertreter aus<br />
Politik und wirtschaft durchtrennten<br />
das Band<br />
t 15
v.l.n.r.: Arndt G. <strong>Kirchhoff</strong>, Don Gelinas - CFO Ford România sind die ersten Gäste, die diesen<br />
Moment mit ihrer unterschrift und Grußworten auf der Karosseriestruktur festhalten<br />
t 16<br />
Nun ist aus der ehemals alten Lagerhalle eine neue<br />
Produktionsstätte mit modernsten Anlagen geworden,<br />
bei der die KAPS-Prinzipien bereits bei der Gestaltung<br />
der Schweißzellen umgesetzt wurden und<br />
das Milk Run Logistikkonzept zu <strong>10</strong>0 % in der Fertigung<br />
eingesetzt wird. Mit einer 3D-Messmaschine<br />
zur Überprüfung der Teile hebt sich dieses Werk<br />
von anderen KIRCHHOFF Automotive Werken ab.<br />
Die Behörden begrüßen unsere Präsenz im lokalen<br />
Markt: „Willkommen in Craiova! Wir schätzen Ihre<br />
Investition und besonders die Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />
in Craiova,“ betonte Antonie Solomon,<br />
Bürgermeister von Craiova. Auch unser Kunde Ford<br />
brachte seine Anerkennung für das KIRCHHOFF<br />
Automotive Werk in Rumänien zum Ausdruck.<br />
Don Gelinas, CFO von Ford România SA sagte: „Wir<br />
freuen uns auf eine großartige Arbeitsbeziehung.“<br />
In seiner Eröffnungsrede betonte CEO Arndt G.<br />
<strong>Kirchhoff</strong>: „Das Ziel unseres Unternehmens ist, unseren<br />
Kunden den besten Service zu liefern.“ Er ermutigte<br />
die rumänischen Kollegen, das neue Werk<br />
erfolgreich zu führen und die gesetzten Ziele zu<br />
erreichen. Der nächste Schritt ist das Q1-Zertifikat,<br />
das KIRCHHOFF Automotive România in diesem<br />
Jahr anstrebt. Der Gesellschafter bedankte sich bei<br />
den Mitarbeitern, die zum erfolgreichen Aufbau<br />
des Werks beigetragen und perfekte Teamarbeit<br />
geleistet haben.<br />
Anhand jeder vorbereiteten, eingerichteten und<br />
markierten Schweißzelle konnten die Gäste sehen,<br />
wo die Produkte in der Karosserie zusammengebaut<br />
werden. Besonderen Anklang fand ein Karosseriemodell<br />
aus den ersten Teilen, die in den neuen<br />
Zellen produziert wurden. Hier hatten die Gäste
Komplexe Rohkarosserie neue Produktionshalle<br />
r Info<br />
Daten & Fakten KIRCHHOFF Automotive România<br />
Kunde/Carline:<br />
Ford B-Max<br />
Standort:<br />
Rumänien, Craiova<br />
Art des Werkes:<br />
JIT Werk auf FORD Werksgelände<br />
Werksgröße:<br />
12.000 m 2<br />
Technologie:<br />
Punkt- / MAG-Schweißen<br />
Mitarbeiter:<br />
182<br />
Gesamtinvestition:<br />
12 Mio. EUR<br />
Zeitplan:<br />
Kick Off Datum – 15.04.2011<br />
Probelauf – 16.01.2012<br />
SOP – 14.05.2012<br />
Baugruppen für den neuen<br />
Ford B-Max<br />
Der neue Ford B-Max wie er<br />
im Ford werk in Rumänien<br />
produziert wird<br />
t 17
K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF Automotive<br />
Historische veranstaltungs-<br />
stätte: Das Sala Maura Res-<br />
taurant befindet sich in dem<br />
im Jahr 1903 im arabisch<br />
maurischen Stil erbauten<br />
Minerva Gebäude. Eine riesi-<br />
ge Eingangshalle mit venezi-<br />
t 18<br />
Mitarbeiter von KIRCHHOFF<br />
Automotive România<br />
anischen Glasfenstern prägt<br />
das berühmte Gebäude, in<br />
dem im 19ten Jahrhundert<br />
bedeutende verträge mit<br />
den Landesgewerkschaften<br />
unterzeichnet wurden.<br />
Hier sorgten Folkloretanz<br />
und Gesang für beste Stim-<br />
mung beim Teamabend am<br />
vortag der Eröffnungsfeier.<br />
die Möglichkeit zu unterschreiben und ein paar<br />
Grußworte zu hinterlassen, um diesen besonderen<br />
Moment der Zeremonie festzuhalten.<br />
„Endlich das Ergebnis der monatelangen Anstrengungen<br />
zu sehen, gab mir ein Gefühl, das ich nicht<br />
vergessen werde. Ich hatte die Ehre, in die große<br />
KIRCHHOFF Automotive Familie aufgenommen zu<br />
werden“, beschreibt Sabin Barbu, Prozessingenieur<br />
in der Produktion, seine Eindrücke.<br />
Auch Alexandru Buzatu, Techniker in der Instandhaltung,<br />
brachte seinen Stolz so zum Ausdruck:<br />
„Ich war beeindruckt von der Einstellung der Familie<br />
<strong>Kirchhoff</strong> zu den Mitarbeitern. Dieses Unternehmen<br />
ist für mich wie eine zweite Familie.“<br />
Der Tag hatte als normaler Arbeitstag begonnen.<br />
Am Ende fühlten sich 70 Mitarbeiter als neue Mitglieder<br />
der großen KIRCHHOFF Automotive Familie.<br />
Das, was das Unternehmen ausmacht, seine<br />
Kultur und seine Werte sowie regionale soziale<br />
Verantwortung werden nun auch im rumänischen<br />
Werk gelebt. Die Erfolgsgeschichte setzt sich fort.<br />
Carmen Iacob
Im Tross der Kanzlerin nach China<br />
r Arndt G. <strong>Kirchhoff</strong> reiste mit Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Peking<br />
Als Mitglied einer Wirtschaftsdelegation reiste<br />
Arndt G. <strong>Kirchhoff</strong> nun bereits zum dritten Mal<br />
nach China, davon zum zweiten Mal mit der<br />
Bundeskanzlerin.<br />
Hauptziel der dreitägigen Reise nach Peking und<br />
Kanton waren der Ausbau und die Stärkung der<br />
strategischen Partnerschaft zwischen den Ländern.<br />
Denn der Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen, die<br />
Intensivierung der Zusammenarbeit im Mittelstand,<br />
die Rohstoffpreis- und Zugangspolitik sind<br />
für alle Unternehmen in Deutschland wichtige<br />
Themen. Darüber hinaus ging es auch um Herausforderungen,<br />
die China und Deutschland gemeinsam<br />
bewältigen können. Beim Thema "Nachhaltige<br />
Entwicklung" ist die deutsche Wirtschaft technologisch<br />
auf vielen Feldern führend. Da geht es um<br />
Wasserwirtschaft, erneuerbare Energien, Mobilität<br />
oder Entsorgung. Diese Themen sind in China fast<br />
noch vordringlicher als in Deutschland – schon weil<br />
das Land viel größer ist.<br />
Als Sprecher für die KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong> setzte sich<br />
Arndt G. <strong>Kirchhoff</strong> in den Verhandlungen besonders<br />
für die Übernahme OECD-vergleichbarer globaler<br />
Standards ein. Denn freie marktwirtschaftliche<br />
Konditionen sind Voraussetzung für faire<br />
Wettbewerbsbedingungen in China, Europa und<br />
auf Drittmärkten.<br />
Dazu zählt auch, dass der Joint-Venture-Zwang bei<br />
einigen Technologien aufgehoben werden sollte,<br />
damit Unternehmen ihre F+E Aktivitäten noch wei-<br />
r Info<br />
China ist der weltgrößte Fahrzeugmarkt<br />
und für deutsche Hersteller und Zulieferer<br />
das stärkste Produktionsland außerhalb<br />
Deutschlands.<br />
ter ausbauen können und ihr Know-how geschützt<br />
wissen. Dies gilt bei unseren Aktivitäten auf dem<br />
Umweltsektor insbesondere, wo wir als Hersteller<br />
von Entsorgungsfahrzeugen unserer Firma FAUN<br />
auf lizensierte Nutzfahrzeuge chinesischer Hersteller<br />
Fahrzeuge aufbauen. Hier könnten wir einen<br />
viel größeren Beitrag im Umweltbereich in China<br />
leisten, wenn wettbewerbspolitisch neutral gehandelt<br />
würde.<br />
Kerstin Rinscheid<br />
Der chinesische<br />
Ministerpräsident<br />
wen Jiabao begrüßt<br />
Arndt G. <strong>Kirchhoff</strong><br />
t 19
In 4 Sekunden von 0 auf <strong>10</strong>0. Robert Postler von den Speeding Scientists bespricht mit dem Formula-Pilot Fabian willmes die Rennstrecke<br />
WE.MOVE.FUTURE.<br />
r Innovationstag 2012: Tec Center zeigt neueste Produktentwicklungen<br />
t 20<br />
Innovation ist vom lateinischen Verb innovare<br />
abgeleitet und bedeutet „(Er-) Neuerung“. Im allgemeinen<br />
Sprachgebrauch wird der Begriff auch<br />
im Sinne von neuen Ideen und Erfindungen und<br />
für die wirtschaftliche Realisierung dieser verwendet.<br />
KIRCHHOFF Automotive ist Entwicklungspartner<br />
und -lieferant der Automobilhersteller in den Bereichen<br />
Rohkarosserie und Fahrwerk. Leichtbau ist<br />
eine der zentralen Herausforderungen für die Automobilentwickler<br />
unserer Zeit. Innovationen bedeuten<br />
in diesem Zusammenhang vor allem hybride<br />
Lösungen, also die Kombination unterschiedlicher<br />
Materialien in einem profilintensiven Design. In<br />
diesem Kontext arbeiten die Mitarbeiter der technischen<br />
Entwicklungsbereiche bei KIRCHHOFF<br />
Automotive kontinuierlich an neuen Ideen.<br />
Um den Kollegen aus den unterschiedlichsten Bereichen<br />
die aktuellen Ergebnisse aus Forschung<br />
und Entwicklung zu präsentieren, wurde am 11. Mai<br />
2012 der 2. Innovationstag in unserem Tec Center in<br />
Attendorn veranstaltet.<br />
In Kurzvorträgen wurden den mehr als 180 Teilnehmern<br />
die neuesten Erkenntnisse zu Leichtbaumaterialien,<br />
wie Aluminium oder auch Faser verstärkten<br />
Kunststoffen, zu Technologien und Prozessen, wie<br />
dem Laserschweißen, aber auch zur konstruktiven<br />
Gestaltung von Produkten, zum Beispiel bedingt<br />
durch den Einsatz alternativer Antriebe, präsentiert.<br />
Neben den rein technischen Themen wurden<br />
auch Fragestellungen, die im Zusammenhang mit<br />
der Internationalisierung von KIRCHHOFF Automotive<br />
wichtig sind, behandelt. So wurde beispielsweise<br />
die Vorgehensweise bei der Erschließung<br />
neuer Märkte erläutert oder auch die Notwendigkeit<br />
des weltweiten Einsatzes eines professionellen<br />
Product Lifecycle Management Systems dargelegt.<br />
Die anschließenden, praktischen Versuche waren<br />
für alle Teilnehmer eine willkommene Abwechslung.<br />
Mit der Vorführung des eigens entwickelten<br />
Verfahrens zur partiellen Vergütung im Presshärteprozess<br />
wurden die zuvor theoretisch vermittelten<br />
Erkenntnisse veranschaulicht.<br />
Ein besonderes Highlight des Innovationstages<br />
war die Präsentation des 2011 vom Studententeam
'Speeding Scientists Siegen' entwickelten Elektrorennwagens<br />
S3-11e. Auf einer improvisierten „Rennstrecke“<br />
vor dem Tec Center zeigten die Studenten,<br />
wie das Fahrzeug in weniger als vier Sekunden von<br />
0 auf <strong>10</strong>0 beschleunigt.<br />
Das Besondere am S3-11e erklärte Robert Postler von<br />
den Speeding Scientists Siegen: „Das Fahrzeug verfügt<br />
über zwei Motoren, die die beiden hinteren Antriebe<br />
unabhängig voneinander steuern. Dadurch<br />
kann bei Kurvenfahrt die Drehzahl der Räder optimal<br />
angepasst werden. Verbessertes Fahrverhalten,<br />
direkte Kraftübertragung und Gewichtsersparnis<br />
sind entscheidende Vorteile dieser Konstruktion.<br />
Bei einem normalen Auto wird der Motorantrieb<br />
über ein Achsdifferential auf die Laufräder verteilt.“<br />
Mit dem Opel Ampera ließ KIRCHHOFF Automotive<br />
am Innovationstag auch ein Elektrofahrzeug für<br />
den Gebrauch „auf der Straße“ fahren: Die Mitarbeiter<br />
konnten sich auch selbst einmal hinters Steuer<br />
setzen. Andreas Heine hat es ausprobiert: „Es ist<br />
sehr beeindruckend, wie sehr dieses Fahrzeug beschleunigt.<br />
Und trotzdem hört man nichts!“<br />
1. 2.<br />
3. 4.<br />
Auch in diesem Jahr entwickeln und konstruieren<br />
die Speeding Scientists Siegen wieder einen<br />
elektrisch angetriebenen Rennwagen. KIRCHHOFF<br />
Automotive arbeitet im Bereich Forschung & Entwicklung<br />
schon seit längerer Zeit eng mit der Universität<br />
Siegen zusammen. So lag es nahe, auch bei<br />
dieser sportlichen Aufgabe das technische Knowhow<br />
des Tec Centers in Attendorn zu nutzen und<br />
KIRCHHOFF Automotive als einen der Hauptsponsoren<br />
zu gewinnen. Christoph Wagener begründet<br />
das so: „Zunächst einmal ist das ein ganz tolles<br />
Projekt. Diese interdisziplinäre Arbeit zwischen<br />
Fahrzeugtechnikern, Elektrotechnikern, aber auch<br />
Marketing- und Betriebswirten stellt eine sehr<br />
gute Erfahrung für die Studenten dar. Wir halten<br />
dadurch den Kontakt zur Hochschule und speziell<br />
auch zu diesen Studenten und hoffen, dass der eine<br />
oder andere Interesse an KIRCHHOFF Automotive<br />
findet. Das ist auch Teil des gesamten Netzwerks<br />
zwischen Industrie und Hochschule, das wir aufgebaut<br />
haben.“<br />
Mit den gewonnenen Erkenntnissen besonders<br />
beim Thema Leichtbau erhofft sich das Team mit<br />
1. Andreas Heine (links) inter-<br />
viewt Robert Postler (Mitte)<br />
und Christoph wagener<br />
(rechts) zum Thema Leichtbau<br />
und Elektromobilität<br />
2. Ein Highlight beim Innovationstag<br />
war die vorführung<br />
des Elektrorennwagens der<br />
Speeding Scientists Siegen.<br />
3. Die vorträge beim Innovationstag<br />
werden von den<br />
KIRCHHOFF Automotive Mitarbeitern<br />
mit großem Interesse<br />
verfolgt.<br />
4. Dr. Thorsten Gaitzsch<br />
berichtet über neue Innovationen<br />
im unternehmen<br />
KIRCHHOFF Automotive<br />
t 21
K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF Automotive<br />
Punkt- und Laserschweißen werden in der Praxis gezeigt<br />
t 22<br />
Leichtbau –<br />
ganzheitlicher Ansatz<br />
Stahl<br />
seinem neu konzipierten Elektrorennwagen eine<br />
vordere Platzierung bei der ersten Bewährungsprobe<br />
– der Formula Student Germany am Hockenheimring.<br />
Der Innovationstag war auch diesmal wieder ein<br />
facettenreiches Erlebnis für alle Beteiligten. Vielen<br />
Dank an alle Kollegen, die zum Erfolg dieser Veranstaltung<br />
beigetragen haben!<br />
Werkstoff<br />
Leichtmetall<br />
(Aluminium, Magnesium)<br />
Werkstoff-Hybrid<br />
„Materialmix“<br />
Leichtbau<br />
Kunststoff<br />
Schalenkonstruktion<br />
Christoph Wagener<br />
Konstruktion / Design<br />
Spaceframe<br />
Hybrid-Design<br />
„Profilintensives Design“<br />
r Info<br />
Der Verein „Speeding Scientists e. V.“ wurde<br />
2008 von Studierenden der Universität Siegen<br />
mit dem Ziel gegründet, einen konkurrenzfähigen<br />
Rennwagen der Formula SAE<br />
Klasse zu entwickeln und zu fertigen - und<br />
das innerhalb eines Jahres.<br />
Studierende des Maschinenbaus, der Elektrotechnik<br />
und des Wirtschaftsingenieurwesens<br />
befassen sich mit der Planung,<br />
Konstruktion und Fertigung des Wagens.<br />
Studenten der Betriebswirtschaftslehre,<br />
des Wirtschaftsrechts und der Medienwissenschaften<br />
haben die Aufgabe, das Projekt<br />
kosteneffektiv zu begleiten und einen<br />
professionellen Businessplan zu erstellen,<br />
Controlling durchzuführen und die Marketingaufgaben<br />
zu übernehmen. Hilfe bekommen<br />
die Studierenden von Sponsoren wie<br />
KIRCHHOFF Automotive.
Blick auf die beiden Hotforming-<br />
Straßen am Standort Iserlohn<br />
Investition in zukunftsfähige Technologie<br />
r Iserlohn: Zweite Presshärtelinie findet großes Interesse bei Kunden<br />
Im Frühjahr 2012 hat die zweite Presshärtelinie in<br />
Iserlohn die Produktion aufgenommen. Vier Millionen<br />
zusätzliche Teile pro Jahr werden dann für<br />
Kunden wie Ford, koda und Daimler mit diesem<br />
Verfahren hergestellt. Mit einer Länge von 60 m<br />
ist die neue Anlage sogar noch 15 m länger als die<br />
bestehende, die Presskraft wird 1.200 Tonnen betragen.<br />
Noch in der Probebetriebphase<br />
konnten wir am 18. März 2012<br />
hochrangigen Besuch aus dem<br />
Hause GM begrüßen. Die Delegation<br />
um Randy Pappal, Executive<br />
Director Global Body & Exterior,<br />
und Greg Warden, Body Lead Director Body & Interior,<br />
aus Detroit kam mit ihrer Einkaufs- und Engineering<br />
Mannschaft aus Rüsselsheim, um sich vor<br />
Ort über den Stand unserer Hotforming Aktivitäten<br />
zu informieren. Bei der Werksführung zeigte man<br />
sich beeindruckt von den neu geschaffenen Kapazitäten<br />
im Hotforming Bereich.<br />
In den Anfängen des Presshärtens wurden mit jedem<br />
Hub zwei Bauteile gefertigt – heute sind es<br />
vier. „Der Trend geht dahin, in weniger Produktionsschritten<br />
mehr Produktvarianten und sogar<br />
unterschiedliche Produkte gleichzeitig herzustellen.<br />
Diese komplexe Prozessführung ist die größte<br />
r „Die komplexe Prozessführung<br />
ist die größte Herausforderung<br />
beim Presshärteverfahren“<br />
Timo Müller,<br />
Bereichsleiter Hotforming.<br />
Herausforderung beim Presshärteverfahren“, sagt<br />
Timo Müller, Bereichsleiter Hotforming.<br />
Die Werkzeuge sind so ausgelegt, dass vier unterschiedliche<br />
Teile in einem Hub umgeformt werden<br />
können. Welche das sind, muss genau geplant werden.<br />
Dabei sind die Prioritäten und jeweiligen Auftragsmengen<br />
der einzelnen Teile in der Fertigungs-<br />
planung zu berücksichtigen.<br />
Heute werden 20 unterschiedliche<br />
Artikel mit 12 Werkzeugen<br />
hergestellt.<br />
Mittlerweile gibt es in jeder Carline<br />
eine steigende Nachfrage<br />
nach pressgehärteten Teilen. Zusätzlich werden<br />
auch die Kundenspezifikationen immer anspruchsvoller.<br />
Um die Anforderungen unserer Kunden bestmöglich<br />
zu erfüllen, werden bei KIRCHHOFF Automotive<br />
spezielle Platinen (tailor-welded und tailor-rolled<br />
blanks) mit unterschiedlichen Dicken verarbeitet.<br />
Die daraus gefertigten Bauteile weisen dann eine<br />
verbesserte Crashperformance auf.<br />
Zukünftig wird KIRCHHOFF Automotive seine<br />
Presshärte-Kapazitäten weiter ausbauen.<br />
Timo Müller, Silvia Rauterkus<br />
v.l.n.r.: Silvia Rauterkus, nils<br />
winkelmeyer, Christian Mengel<br />
(GM), Dr. Heiko Engels, Greg<br />
walden (GM), Dr. Leder (GM),<br />
Markus Löcker, Randy Pappal<br />
(GM), Michael Küpper (GM),<br />
Tomasz zwyrtek (GM), Klaus-<br />
Peter Eckhardt (GM), Florian<br />
wiethaup (GM), Marek zroski<br />
(GM), Arndt G. <strong>Kirchhoff</strong><br />
t 23
Die erste Servopresse wurde<br />
Ende 2011 am Standort<br />
Mielec installiert. Diese hat eine<br />
Presskraft von 16.000 kn, eine<br />
Tischgröße von 6.000 x 2.200 cm<br />
sowie einen maximalen Output<br />
von 50 Hüben pro Minute. Das<br />
Maximalgewicht der werkzeuge<br />
beträgt 60 Tonnen.<br />
Modernste Technologie steigert Produktivität<br />
r Mielec. Inbetriebnahme der neuen 1.600 to Arisa Servopresse<br />
t 24<br />
Nach 13 Jahren Metallumformung mit Hilfe herkömmlicher<br />
Pressen, setzt das Presswerk in Polen<br />
nun mit einer 1.600 to Servopresse modernste<br />
Technologie bei der Umformung von Metallteilen<br />
ein.<br />
Keine Kupplung, kein Schwungrad: Eine über einen<br />
Servomotor angetriebene Presse bietet vielfältige<br />
Vorteile wie höhere Produktivität und Geschwindigkeit,<br />
höhere Flexibilität, mehr Genauigkeit und<br />
weniger Instandhaltung. Im Vergleich zu mechanischen<br />
Pressen haben Servopressen weder<br />
Hauptmotor noch Schwungard, noch Kupplung.<br />
Diese Elemente werden durch den Einsatz von Servomotoren<br />
ersetzt, die direkt auf die Antriebsachse<br />
wirken und über den Pressenhub einen flexibel<br />
einstellbaren Geschwindigkeits- und Kraftverlauf<br />
ermöglichen. Somit kann die Produktivität gesteigert<br />
werden.<br />
Der größte Vorteil ist, dass innerhalb eines Stößelhubs<br />
verschiedene Geschwindigkeiten programmiert<br />
werden können. Hiermit kann die optimale<br />
Geschwindigkeit, um ein Teil zu formen, eingestellt<br />
werden: Langsame Stößelgeschwindigkeit während<br />
der Umformung und schnelle Stößelgeschwindigkeit<br />
während des Rückhubs der Presse. Damit<br />
kann die Anzahl der produzierten Teile pro Minute<br />
gesteigert werden. Eine verringerte Geschwindigkeit<br />
kann individuell im Bereich der Umformung<br />
angepasst werden.<br />
Das Ziel ist die Anzahl der produzierten Teile pro Minute<br />
zu steigern. Eine erhöhte Umformgeschwindigkeit<br />
bedeutet weniger Zeit um das Rohmaterial<br />
vorzuschieben sowie die Bauteile zu transportie-<br />
ren. Daher muss die Automatisierung wie z.B. der<br />
Vorschub und der Transfer ebenfalls eine erhöhte<br />
Leistung aufweisen. Trotz der erhöhten Geschwindigkeit,<br />
bleibt die Anforderung an Genauigkeit und<br />
Schwingungsarmut gleich, bzw. steigt um Streifen<br />
und Bauteile jeweils in die nächste Stufe zu transportieren.<br />
Die ARISA Servopresse ist mit einer neuen Generation<br />
von Walzenvorschub und Transfer ausgestattet,<br />
welche es erlauben das für den Vorschub, bzw.<br />
den Bauteiltransfer notwendige Zeitintervall zu<br />
verkürzen. Beide Systeme - insgesamt verbergen<br />
sich dahinter 14 ansteuerbare Achsen - beinhalten<br />
die neusten und leistungsfähigsten CNC-Steuerungen,<br />
die auf dem Markt verfügbar sind. Hier in<br />
diesem konkreten Fall ist das die von Siemens entwickelte<br />
„Simotion“ in letzter Ausbaustufe, welche<br />
ganzheitlich alle Achsantriebe inklusive Stößelantrieb<br />
steuert und synchronisiert.<br />
Die programmierbaren Bewegungsprofile beinhalten<br />
Kurvenfunktionen 5. Grades. Diese ermöglichen<br />
erst eine optimale Beschleunigung des Transfers<br />
ohne extreme Kraftspitzen der Bauteile in den Greifern<br />
- bei den bisher realisierbaren Kurvenfunktionen<br />
3. Grades war dies unvermeidbar. Erst durch<br />
die große installierte Rechenleistung dieser Steuerung<br />
werden diese Bewegungsprofile ermöglicht.<br />
Eine herkömmliche mechanische Presse verfügt<br />
über einen Pressenhub von 360° (umlaufender Betrieb),<br />
welcher nicht veränderbar ist. Mit der Servotechnologie<br />
kann der Pressenhub in einem bestimmten<br />
Bereich definiert werden. Hublänge und<br />
Hubprofil (verschiedene Geschwindigkeiten und
minimaler Hub<br />
langsames Schneiden<br />
Platine durch<br />
Stanzgitter<br />
schieben<br />
Kurze Taktzeit<br />
Presskräfte über den Pressenhub) können programmiert<br />
werden. Durch einen nicht umlaufenden<br />
Betrieb, genannt „Pendelhubfunktion“, hier von<br />
min. 120° kann eine minimale Hublänge von nur<br />
200 mm realisiert werden.<br />
Die Siemens „Simotion“ steuert, regelt und synchronisiert<br />
die sechs Servomotoren. Durch die hinterlegte<br />
intelligente Programmstruktur werden die<br />
frei programmierbaren Parameter dahin gehend<br />
ermittelt, die maximale Produktivität (Output) für<br />
den jeweiligen Anwendungsfall zu realisieren.<br />
Das Energiemanagement (Energieeinlagerung und<br />
Entnahme aus den Kompensationseinheiten) der<br />
Maschine ist ebenfalls eine Funktion der Siemens<br />
„Simotion“. Das bedeuted, dass eine so ausgestattete<br />
Servopresse nahezu vergleichbare Anschlusswerte<br />
aufweist wie herkömmliche Pressen in vergleichbarer<br />
Größe. Die physikalische Grundlage<br />
dieses Systems ist die Speicherung der bei der Stö-<br />
Umformen<br />
Kurze Taktzeit<br />
Streifen vorschieben<br />
(Stößelbewegung und<br />
Vorschub synchronisiert)<br />
Platinenschnitte Folgeverbund<br />
großer Hub<br />
niedrige Auftreffgeschwindigkeit<br />
und optimale Ziehgeschwindigkeit<br />
Ziehteilfertigung<br />
Blechumformung<br />
ßelverzögerung frei werdenden elektrischen Energie<br />
in den Kompensationseinheiten.<br />
Diese Kompensationseinheiten sind drei Drehstrom-Asynchronmotoren,<br />
deren Anker ein sehr<br />
hohes Massenträgheitsmoment aufweisen. Die<br />
elektrische Energie kann somit als rotatorische,<br />
kinetische Energie in den Motoren gespeichert<br />
werden, bzw. im Arbeitshub wieder entnommen<br />
werden. Motoren werden umgeschaltet und fungieren<br />
als Generator. Resultat ist ein sogar geringerer<br />
Gesamtenergieverbrauch pro umgeformtem<br />
Bauteil, im Vergleich zu einer herkömmlichen<br />
Schwungradpresse.<br />
Entscheidender Vorteil einer Servopresse ist, dass<br />
verschiedene Umformprozesse programmiert und<br />
verschiedene Stößelgeschwindigkeiten während<br />
des Hubs einstellbar sind. Zur Steigerung unserer<br />
Wettbewerbsfähigkeit werden wir den Einsatz von<br />
Servopressen in unseren Werken weiter ausbauen.<br />
Langsame Umformung<br />
stoppen am unteren<br />
Totpunkt<br />
Programmierungsbeispiele für verschiedene Prozesse der neuen 1600 Tonnen Servopresse von Arisa im Presswerk Mielec<br />
Mechanische Presse<br />
› Kupplung und Bremselement<br />
› Getriebe<br />
Servo Presse mit direktem<br />
Antrieb und Getriebe<br />
Janusz Sobo<br />
K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF Automotive<br />
Umformen<br />
Taktzeit<br />
Multi-Prozess<br />
Stößel<br />
Vorschubzeit<br />
Multi-Prozess<br />
Vorschub<br />
t 25
K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF Automotive<br />
Erste lasergeschweißte Baugruppen<br />
in Attendorn<br />
r Laserschweißen bei neuen Produkten<br />
Über 50 Einzelteile werden<br />
zum Instrumententafelträger<br />
für den Ford Mondeo<br />
zusammengeschweißt<br />
t 26<br />
KIRCHHOFF Automotive wird auch in 2012 einige<br />
Produktneuanläufe unterschiedlicher Komplexität<br />
an den deutschen Standorten realisieren.<br />
Insbesondere für den neuen Ford Mondeo werden<br />
an den Standorten Iserlohn und Attendorn einige<br />
Neuteile in Serie gehen.<br />
Als komplett lasergeschweißtes Produkt wird in<br />
Attendorn der Instrumententafelträger für dieses<br />
Fahrzeugmodell produziert werden. Die komplexe<br />
Baugruppe besteht aus mehr als 50 Einzelteilen<br />
und wird mit über 160 Laserschweißnähten gefügt.<br />
Ein interdisziplinäres Team aus Projektmanagement,<br />
Prozessentwicklung, CME*, KAPS** Mitarbeitern<br />
und Produktion erarbeitete das Anlagenkonzept<br />
für dieses Projekt. Die intensive<br />
Zusammenarbeit der Kollegen auf den Kontinenten<br />
Europa und Nordamerika hat die Teamarbeit nachhaltig<br />
gefördert.<br />
Während KIRCHHOFF Automotive in Attendorn<br />
den Bedarf für den europäischen Markt produzieren<br />
wird, deckt das Van-Rob-Werk in Hermosillo,<br />
Mexiko den nordamerikanischen Bedarf ab. In<br />
Nordamerika kommt der Mondeo unter dem Mo-
dellnamen Fusion bereits 2012 auf den Markt.<br />
Durch die intensive Zusammenarbeit mit den<br />
amerikanischen Kollegen konnten viele Synergieeffekte<br />
hinsichtlich Werkzeugmethoden, Vorrichtungsspannkonzept<br />
und Lasertechnologie erzielt<br />
werden.<br />
In Iserlohn werden der vordere und hintere Stoßfängerträger<br />
des neuen Ford Mondeo produziert.<br />
Beide Träger bestehen aus einem rollgeformten<br />
Profil, welches mit den Anbauteilen im Schutzgasschweißverfahren<br />
gefügt wird. Dafür wird<br />
KIRCHHOFF Automotive in weitere robotergeführte<br />
Schweißanlagen investieren.<br />
Frank Buchholzki<br />
r Info<br />
*CME (Central Manufacturing Engineering):<br />
ein Netzwerk aus Entwicklung, Investitionsgütereinkauf,<br />
Produktion und Lieferanten<br />
zur Einführung einheitlicher Fertigungsstandards,<br />
Produktionsabläufe und Logistikkonzepte<br />
**KAPS (KIRCHHOFF Automotive Production<br />
System): spezifisches KIRCHHOFF Automotive<br />
Produktionssystem zur Verschlankung<br />
von Prozessen, Lean Production<br />
K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF Automotive<br />
Ford Fusion<br />
(amerikanische<br />
variante des Ford<br />
Mondeo)<br />
t 27
Aufbruch in eine neue Dimension<br />
r Die neue Generation des Actros<br />
t 28<br />
Tankhalterung Fahrerhauslagerung<br />
Unter dieser Überschrift stellt unser langjähriger<br />
Partner auf dem Nutzfahrzeugsektor, die Daimler<br />
AG, die neueste Generation des Actros vor. Ca. 2<br />
Mrd. Euro wurden seitens Daimler investiert, um<br />
dieses vollständig neue Fahrzeug zu entwickeln.<br />
Als strategischer Zulieferer für Chassiskomponenten<br />
begleitete KIRCHHOFF Automotive seit 2006<br />
die Entwicklung dieses Fahrzeuges. In wöchentlichen<br />
Arbeitsgesprächen mit verschiedenen Entwicklungsbereichen<br />
unseres Kunden wurde die<br />
Bauteilgestaltung durch unsere Fachleute teilweise<br />
maßgeblich beeinflusst. Ebenso war die Bereitstellung<br />
von mehr als 150 verschiedenen Bauteilen in<br />
der Prototypenphase ein Schlüssel für die spätere<br />
Beauftragung mit diversen umfangreichen Auftragspaketen.<br />
Unser heutiger Lieferumfang umfasst Bauteile für<br />
› Fahrerhauslagerung<br />
› Tankhalterung (Diesel und Adblue)<br />
› Tragstruktur (Querträger)<br />
› Batteriegeräteträger<br />
› Kotflügelhalterung<br />
Batteriegeräteträger<br />
Dieses Projekt zeigt sehr deutlich, welche Vorteile<br />
durch eine frühzeitige und permanente Zusammenarbeit<br />
zwischen Lieferant und Kunde für beide<br />
Seiten geschaffen werden können.<br />
Um dieses Projekt realisieren zu können, wurde<br />
und wird bei KIRCHHOFF Automotive erheblich<br />
investiert. So wurden bereits eine Transferpresse<br />
mit 1.250 to sowie verschiedene Schweißanlagen in<br />
Betrieb genommen. Im Spätsommer dieses Jahres<br />
wird darüber hinaus eine weitere Transferpresse<br />
mit 2.500 to in Betrieb gehen, die speziell auf die<br />
Verarbeitung von hochfestem Mittel-/Grobblech<br />
bis 11 mm Stärke ausgelegt ist.<br />
Auch für KIRCHHOFF Automotive bedeutet dies<br />
den Aufbruch in eine neue Dimension der Produktion<br />
von Chassiskomponenten. Wir sind davon überzeugt,<br />
hiermit die erforderlichen Voraussetzungen<br />
für den Ausbau unserer Wettbewerbsfähigkeit geschaffen<br />
zu haben.<br />
Knut Stinn
Erster Serienauftrag für MAN<br />
r Iserlohn. In allen Phasen des Produktlebenszyklus dabei<br />
Mit dem Unterfahrschutz für den MAN TGS/TGX<br />
EURO 6 konnte KIRCHHOFF Automotive jetzt den<br />
ersten Serienauftrag von MAN gewinnen.<br />
Diese Front Underrun Protection (kurz FUP) wird<br />
unterhalb der Stoßstange eingebaut und verhindert<br />
das Überrollen von Fahrzeugen bei einem<br />
Frontalzusammenstoß. Der komplexe Schweißzusammenbau<br />
besteht aus einem Rollprofil-Rohr<br />
als Mittelstück, an dem rechts und links Halbschalenkonstruktionen<br />
mit Verstärkungsblechen und<br />
Trittstufen verschweißt werden. Insgesamt besteht<br />
der Unterfahrschutz aus über 30 Einzelteilen, die<br />
mit mehr als 70 Schweißnähten gefügt werden.<br />
Hinzu kommen unterschiedliche Varianten der<br />
Tragböcke. Alle Komponenten der Baugruppe werden<br />
nach dem Zusammenbau gestrahlt, KTL- und<br />
pulverbeschichtet. Für diverse Varianten wird ein<br />
zweiteiliger Kunststoff-Spoiler am Unterfahrschutz<br />
montiert.<br />
Für die gesamte Konstruktion und Entwicklung<br />
der sicherheitsrelevanten Baugruppen ist das F&E<br />
Team von KIRCHHOFF Automotive verantwortlich.<br />
Der Unterfahrschutz ist ein weiteres herausragendes<br />
Produktbeispiel, das KIRCHHOFF Automotive<br />
in allen Phasen des Produktlebenszyklus betreut:<br />
von der Konstruktion und Entwicklung über die<br />
Prototypenfertigung bis hin zur Serienfertigung.<br />
Für Anfang 2013 ist der Start der Serienproduktion<br />
für den Unterfahrschutz geplant. Im Oktober 2012<br />
wird eine neue komplexe Fertigungslinie für den<br />
Schweißzusammenbau in Betrieb genommen, wofür<br />
am Standort Iserlohn noch umfangreiche Restrukturierungsmaßnahmen<br />
stattfinden werden.<br />
Frank Buchholzki<br />
K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF Automotive<br />
FuP (Front underrun<br />
Protection)<br />
MAn TGX (links) und<br />
MAn TGS (rechts)<br />
t 29
Neuer Armaturentafelträger aus Aluminium<br />
r Van Rob USA, Tecumseh: Erfolgreiche Konstruktions- und Entwicklungsphase<br />
t 30<br />
Bearbeitungszelle<br />
für den Aluminium-<br />
Armaturentafelträger<br />
Mit dem Produktionsstart eines Armaturentafelträgers<br />
komplett aus Aluminium für ein PKW-<br />
Modell des Jahres 2013 wird Van-Rob Tecumseh<br />
seinen Produktionsbereich in diesem Sommer<br />
erweitern.<br />
In den vergangenen 23 Jahren wurden in diesem<br />
Produktionswerk gestanzte und geschweißte Zusammenbauten<br />
aus Stahl für die PKW- und LKW-<br />
Industrie gefertigt.<br />
Mehr als zwei Jahre Entwicklung zwischen dem<br />
OEM und Van-Rob waren erforderlich, um dieses<br />
Projekt zu realisieren. Für das Produktentwicklungsteam<br />
bedeutete dies ganz besondere Herausforderungen<br />
in Bezug auf Crash-Verhalten,<br />
Airbag-Lösungen, NVH-Charakteristiken (NVH=<br />
Noise, Vibration, Harshness) und die Entwicklung<br />
der gesamten Aufmachung. Bei der Problemlösung<br />
kamen unterschiedliche Herstellungsprozesse zum<br />
Tragen.<br />
Um Kosten und Funktionen zu optimieren, werden<br />
in der Baugruppe gestanzte Teile und extrudierte<br />
Teile miteinander kombiniert. Nachgeschaltete<br />
Prozesse wie mechanische Bearbeitung, CNC-<br />
Biegen und Lochen dienen der Kontrolle kritischer<br />
Toleranzen.<br />
Während der Erprobung sorgen spezielle Aluminiumlegierungen<br />
für eine verbesserte Strukturfestigkeit<br />
der kritischen Teile. Eines der Hauptprobleme<br />
bei vorherigen Projekten war der Wärmeeinfluss<br />
beim Schweißen.<br />
Aus diesem Grund befasste sich unsere zentrale<br />
Entwicklungsabteilung in Aurora, die bereits<br />
Schweißerfahrung mit Aluminium hatte, mit dem<br />
Prototypen-Programm. Sie waren in der Lage, eine<br />
Prozessstrategie für die Produktion zu entwickeln.<br />
Prozessparameter wie Schweißablauf, Konstruktion<br />
der Spannvorrichtung und Schweißaufspannung<br />
wurden während der Prototypenphase optimiert<br />
und auf die Produktionsanlagen übertragen.<br />
Unsere Komponenten- und Materiallieferanten<br />
spielten ebenfalls eine wichtige Rolle in der Konstruktions-<br />
und Entwicklungsphase. Mittels repräsentativer<br />
Produktionsprozesse und -equipment<br />
beurteilten sie räumliche und fertigungstechnische<br />
Aspekte des Prototypen Programms.<br />
In der Tat ist dieses Programm ein Beispiel für gute<br />
Teamarbeit. Jedes Teammitglied brachte seine<br />
Fachkenntnis zur Optimierung des endgültigen<br />
Produkts ein. Wir freuen uns auf eine erfolgreiche<br />
Markteinführung.<br />
John Hamel
Warmumgeformte Baugruppen<br />
r Esztergom / Gliwice. KIRCHHOFF Automotive liefert<br />
Sicherheitsteile für die Karosserie<br />
Seit 2011 zählt der tschechische Autobauer koda<br />
zur Elite der Marken mit über einer Million verkauften<br />
Fahrzeugen.<br />
Bekannte Modelle wie Fabia, Octavia, Superb,<br />
Roomster und Yeti werden bald einen weiteren<br />
Bruder bekommen. Ein neues Modell wird im Juli<br />
2012 auf dem europäischen Markt eingeführt, ein<br />
Jahr später wird es in Russland Premiere haben. Der<br />
ersten Version als Limousine wird im August 2013<br />
eine Spaceback-Version folgen.<br />
Das neue Škoda-Modell<br />
KIRCHHOFF Automotive wurde als Lieferant für<br />
wichtige Karosserie-Baugruppen ausgewählt: B-<br />
Säule und A-Säule sowie vorderer und hinterer<br />
Stoßfänger für beide Versionen, Limousine und<br />
Spaceback. Die wichtigsten Teile werden in der<br />
neuen Hotforming-Linie von KIRCHHOFF Hungária<br />
in Esztergom produziert. Der Zusammenbau der<br />
fertigen Teile erfolgt in Esztergom (A- und B-Säulen)<br />
sowie Gliwice (Stoßfänger).<br />
Als Lieferant für diese Produkte ausgewählt zu werden<br />
ist ein großer Erfolg für unser internationales<br />
koda-Kundenteam. Bei dieser Gelegenheit heißen<br />
wir offiziell Jan krob bei KIRCHHOFF Automotive<br />
willkommen. 2004 absolvierte er sein Studium an<br />
der Fakultät für Materialwirtschaft und Engineering<br />
der Technischen Universität in Prag. Von 2004 bis<br />
2011 sammelte er als Projektleiter bei ESSA CZECH,<br />
einem Automobilzulieferer, Erfahrungen im Projektmanagement<br />
und bei der Optimierung von Herstellungsprozessen.<br />
Er trat im letzten Jahr in das Team<br />
ein und arbeitet nun als Resident Engineer in Mladá<br />
Boleslav, wo koda Auto seine Hauptniederlassung<br />
hat.<br />
Wir wünschen Herrn krob viel Erfolg bei seinen<br />
zukünftigen Aufgaben.<br />
Janusz Sobo<br />
K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF Automotive<br />
warmumgeformte<br />
Baugruppen für das<br />
neue Škoda-Modell<br />
Jan Škrob – KIRCHHOFF<br />
Automotive Resident<br />
Engineer in Mladá Boleslav<br />
t 31
Transparent und effektiv:<br />
Das neue Produktdatenmanagement<br />
r Weltweites Product Lifecycle Management System erfolgreich gestartet<br />
t 32<br />
r „Denken wir nur an die internationalen<br />
Projektlandschaften in unserem Unternehmen<br />
und zu unseren Kunden hin,<br />
dann wird schnell deutlich, dass alle Projekte<br />
einheitlich und standardisiert anzugehen<br />
und die dafür notwendigen Voraussetzungen<br />
zu schaffen sind“ Andreas<br />
Nebeling, Director Project Management.<br />
Unternehmen müssen<br />
sich immer mehr den<br />
schnell wechselnden<br />
Marktanforderungen und<br />
Kundenwünschen anpassen.<br />
Projekte werden<br />
immer globaler und komplexer.<br />
Das bedeutet für<br />
ein Unternehmen, dass<br />
Prozesse und die dazugehörigen Systeme – speziell<br />
der Produkt-Entwicklungs-Prozess und das dazugehörige<br />
Produktdatenmanagement – ständig<br />
überarbeitet und optimiert werden müssen.<br />
Das Produktdatenmanagement ist ein wichtiger<br />
Bestandteil des weltweiten Projektmanagements.<br />
Ein Projektteam aus 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
an über 7 internationalen Standorten<br />
aus über 16 Abteilungen befasste sich damit, die<br />
Voraussetzungen für eine neue zukunftsfähige<br />
Produktdatenverwaltung<br />
zu schaffen. Um das System<br />
weltweit zu implementieren<br />
und zu nutzen wurden<br />
im Vorfeld 300 Mitarbeiter<br />
geschult, 4,5 Terrabyte Daten<br />
verarbeitet und 2,2 Mio.<br />
Dateien migriert.<br />
Am <strong>10</strong>. April 2012 ging das neue Product Lifecycle<br />
Management (PLM) System gleichzeitig in China,<br />
Deutschland, Frankreich, Irland, Japan, Polen, Portugal,<br />
Spanien und Ungarn an den Start. Die erfolgreiche<br />
Umsetzung ist der intensiven Vorbereitung<br />
und dem Einsatz des internationalen Projektteams<br />
zu verdanken.<br />
Das neue Produktdatenmanagementsystem ist<br />
eingebettet in ein Product Lifecycle Management<br />
Konzept (PLM Konzept) und steht für die Entwick
Letterkenny<br />
PT / Ovar (2 Mbit)<br />
lung, Nutzung und Pflege der Produktdaten von der<br />
ersten Produktidee über die Serienreife bis hin zum<br />
Produktrecycling. Dieser innovative, ganzheitliche<br />
Ansatz bringt wesentliche Vorteile:<br />
› Zentrales, abteilungsübergreifendes PLM-System<br />
› Einheitliche Ablagestruktur<br />
› Schneller Zugriff auf Daten und Dokumente<br />
› Hohe Datenqualität und Geltungssicherheit –<br />
künftig nur ein gültiges Dokument zu einem Vorgang<br />
› Prozesssicherheit<br />
› Direktschnittstellen zu SAP, Email, Office- und<br />
CAD Programmen<br />
Nach dem erfolgreichen Start des PLM Systems, ist<br />
Andreas Bender, Senior Project Engineer und Mitglied<br />
des PLM Projektteams, überzeugt, „dass wir<br />
durch das neue System die Projektarbeit transparenter<br />
und effektiver führen können.“ Das PLM Sys-<br />
FR / Ymeray<br />
DE / Iserlohn<br />
Figueruelas<br />
PLM HEADQUARTER<br />
DE / Attendorn<br />
Gliwice<br />
PL / Mielec (2 Mbit)<br />
Esztergom<br />
Craiova<br />
weltweit einheitliche Datenbasis und sichere Infrastruktur durch<br />
sechs internationale Standorte mit schnellem PLM Server<br />
tem wird kontinuierlich erweitert – so ist nach<br />
erfolgreichem Go-Live die 2. Phase bereits in<br />
der Vorbereitung und beinhaltet die Einbindung<br />
von standardisierten Workflows.<br />
Grundstein unseres Erfolges ist unsere<br />
Produktivität und Innovationsfähigkeit.<br />
Diese sicherzustellen war und ist das<br />
übergeordnete Ziel des PLM-Projekts. Mit<br />
der Einführung des neuen Systems sind<br />
wir optimal auf aktuelle und zukünftige<br />
Anforderungen eingestellt und schaffen die<br />
Voraussetzungen für eine hohe Produktivität im<br />
Sinne unserer Kunden.<br />
Benjamin Müller<br />
K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF Automotive<br />
Chongqing<br />
Suzhou (1 Mbit)<br />
Standorte mit eigenem Server<br />
Produktionsstandorte, die<br />
bereits an das PLM System<br />
angeschlossen sind<br />
Produktionsstandorte, die<br />
noch nicht an das PLM System<br />
angeschlossen sind<br />
Sales Offices<br />
Tec Center<br />
t 33
v.l.n.r.: Frank Meier, Michael Bauer, Marcus Bruse, volker Tölle, Holger Fischer, winfried willeke, in der Mitte: Masamitsu Suzuki<br />
KIRCHHOFF Automotive Production System<br />
schwimmt gegen den (Entwicklungs-)strom<br />
r KAPS Prinzipien verbessern den Produktentstehungsprozess (PEP)<br />
t 34<br />
KAPS Integration in den<br />
Produktentstehungsprozess<br />
Seit Beginn des Jahres werden schrittweise die<br />
am Produktionsprozess beteiligten zentralen Engineering-Abteilungen<br />
mit der KAPS Philosophie<br />
vertraut gemacht. Von der Methodenplanung bis<br />
zum Serienanlauf werden so neue Produkte zukünftig<br />
gemäß den KAPS Prinzipien entwickelt.<br />
Werden diese Prinzipien konsequent berücksichtigt,<br />
wird schon vor dem Produktionsanlauf sichergestellt,<br />
dass sich die Lean Transformation in den Produktionsstandorten<br />
mit jedem Start neuer Projekte<br />
kontinuierlich fortsetzt.<br />
Die zentralen Engineering-Bereiche, das Controlling<br />
und KAPS Experten in den polnischen Werken<br />
haben an den KAPS Workshops mitgewirkt. In den<br />
Workshops zeigte sich, dass ein Bedarf zur Anpassung<br />
einiger Prozessplanungs- und Kalkulationsmethoden<br />
besteht. Mit Hilfe der Simulation einer<br />
„Lean Factory“ auf Basis eines realen Produktionswerks<br />
wird das gesamte Einsparungspotenzial der<br />
neuen Fertigungsabläufe ermittelt.<br />
r Info<br />
Method Planning Cost Estimating Manufacturing Production<br />
One-Piece-Flow, Null-Fehler-Fertigung, Reduzierung<br />
von nicht wertschöpfenden Tätigkeiten,<br />
Standardisierung – diese KAPS<br />
Prinzipien nehmen bereits in frühen Phasen<br />
des Produktentstehungsprozesses (PEP)<br />
entscheidend Einfluss auf die Entwicklung<br />
neuer Produkte und Prozesse.<br />
Eine einwöchige Reise nach Japan – das „Ursprungsland“<br />
der Lean Transformation – half den<br />
Mitarbeitern der zentralen Engineering-Bereiche,<br />
diesen Umstellungsprozess zu bewältigen. Dies<br />
war bereits die zweite Japanreise im Zusammenhang<br />
mit KAPS: Fast ein Jahr zuvor hatte eine <strong>Gruppe</strong><br />
von Produktionsexperten verschiedene Fabriken<br />
in Japan besucht. Wieder hat es Masamitsu Suzuki<br />
aus dem KIRCHHOFF Automotive Sales Office in Japan<br />
geschafft, die sonst eher verschlossenen Tore<br />
japanischer Zulieferbetriebe für KAPS zu öffnen.<br />
Stefan Leitzgen
Kontinuierliche Prozessverbesserungen<br />
r Van-Rob Kanada, Aurora. Lean Management zeigt erste Erfolge<br />
Um Qualität, Kosten und Lieferungen an unsere<br />
Kunden zu verbessern, beschritt das Aurora-Werk<br />
in den vergangenen Jahren den Weg eines kontinuierlichen<br />
Lernprozesses in Richtung „Schlanke<br />
Produktion“. Das Ziel: ein perfektes Ergebnis liefern.<br />
Die Methode: eine Kultur definieren unter<br />
Einsatz der TQM-Prinzipien, d. h. prozessorientiert<br />
und im System denkend.<br />
Der Gebrauch dieser Methodik sollte zu einem<br />
besseren Einsatz funktionsübergreifender Teams<br />
führen, die zu Prozessbeginn an einer Schulung<br />
zur Verschlankung von Prozessen teilnehmen.<br />
Diese Schulung beinhaltet Module wie „Abbildung<br />
des Ist-Zustands”, „Abbildung des zukünftigen<br />
Zustands” und die Identifikation von „Wertschöpfung“<br />
gegenüber „keine Wertschöpfung“. Die sieben<br />
Verschwendungsarten in laufenden Prozessen<br />
sowie die Vorteile eines Kanban-Systems werden<br />
ebenfalls identifiziert.<br />
Erste Erfolge sind bereits zu erkennen: 42 Verbesserungsvorschläge<br />
bei der Fertigung eines Armaturentafelträgers<br />
wurden umgesetzt. Die Durchlaufzeit<br />
an den Roboter-MIG-Schweißgeräten konnte<br />
um 14 % gesenkt werden. Die Produktivität verbesserte<br />
sich um 17 %, die Anlageneffektivität um 38 %<br />
und die Arbeit pro Baugruppe reduzierte sich um<br />
25 %.<br />
Mitglieder der Kaizen-Teams aus Aurora und north york<br />
Ein weiterer positiver Effekt ist, dass die Führungsmannschaft<br />
nun „mit anderen Augen“ an die Sache<br />
herangeht. Ein Team von Mitarbeitern aus Aurora<br />
und North York wurde zusammengesetzt um Erfahrungen<br />
und Kenntnisse auszutauschen. Seit<br />
1997 fertigt das Werk in North York Armaturentafelträger<br />
und arbeitet erfolgreich mit dem Kaizen-Format<br />
„Quick Hit“ von Honda. Erfahrung und Wissen<br />
sowie Best Practice Beispiele werden mittlerweile<br />
regelmäßig innerhalb der Werke ausgetauscht.<br />
Mit dieser erfolgreichen überbetrieblichen Zusammenarbeit<br />
können wir Arbeitsabläufe reduzieren<br />
und optimieren und damit auch die Produktivität<br />
verbessern. In diesem Zusammenhang wurde auch<br />
die Kostenstruktur des Modellwechsels im nächsten<br />
Jahr überarbeitet.<br />
Van-Rob/KIRCHHOFF Automotive verfügt über<br />
eine große Menge von Talenten, Erfahrungen und<br />
Wissen aus unterschiedlichen Prozessarten. Neben<br />
der Vermeidung der „7 Verschwendungsarten“ stellen<br />
wir sicher, dass wir auch das achte Element der<br />
“Verschwendung” nicht vernachlässigen: unsere<br />
(menschlichen) Ressourcen im gesamten Unternehmen.<br />
Wayne Eadie, Long Nguyen, Gaurav Palival<br />
Jährliche Gesamtersparnis an Arbeitsschritten 460.800<br />
K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF Automotive
J. wolfgang <strong>Kirchhoff</strong> (COO KIRCHHOFF Automotive), Klaus Lawory (Group Purchasing Director KIRCHHOFF Automotive) und weitere KIRCHHOFF<br />
Automotive Mitarbeiter mit den ausgezeichneten Lieferanten des Jahres 2011: Hans-Georg Göbel (Jörg vogelsang GmbH & Co. KG),<br />
Klaus Klein (VIA Oberflächentechnik GmbH), Hans-Jürgen Grohs (Jörg Vogelsang GmbH & Co. KG), Werner Schmidt (VIA Oberflächentechnik GmbH),<br />
Werner Lollert, Ralf Graß (beide Becker Stahl-Service GmbH), Kai Lechner (VIA Oberflächentechnik GmbH)<br />
Die Besten der Besten<br />
r Auszeichnung zum Lieferanten des Jahres 2011<br />
t 36<br />
Der Auftakt für die Auszeichnungen der „Lieferanten<br />
des Jahres 2011“ fand im März dieses Jahres<br />
bei KIRCHHOFF Polska in Mielec (Polen) statt.<br />
Innerhalb weniger Wochen folgten die Ehrungen<br />
der besten Lieferanten bei KIRCHHOFF Automotive<br />
in China, Deutschland, Irland, Portugal, Spanien<br />
und Ungarn durch das lokale Management<br />
und die Einkaufsleitung.<br />
Die Ernennung zum „Lieferant des Jahres“ beruht<br />
auf dem Jahresdurchschnitt der monatlichen Lieferantenbewertungen<br />
in den Produktkategorien<br />
› Rohmaterial<br />
› Kaufteile und<br />
› Lohnbearbeitung<br />
Der Jahresdurchschnitt ergibt sich aus der Bewertung<br />
der Qualitäts-, Logistik und Serviceleistungen<br />
sowie dem Status der Qualitäts- und Umwelt-<br />
managementsysteme. Einkauf, QM und Logistik bestimmen<br />
auf dieser Basis an den Standorten die be-<br />
sten Lieferanten. Die Aktivitäten werden durch den<br />
<strong>Gruppe</strong>neinkauf koordiniert. Damit wird sichergestellt,<br />
dass die Lieferantenbewertung, -auswahl und<br />
die Ehrung der Lieferanten nach einheitlichen Standards<br />
vorgenommen werden.<br />
Die Auswahl und Würdigung der „Lieferanten<br />
des Jahres“ sind für KIRCHHOFF Automotive ein<br />
wichtiges Instrument des Beschaffungsmarketings.<br />
„Die Auszeichnung findet sehr großen Zuspruch<br />
bei unseren Lieferanten und bietet ihnen<br />
damit einen wichtigen Anreiz zu Bestleistungen",<br />
erklärt Klaus Lawory, Group Purchasing Director<br />
KIRCHHOFF Automotive. „Durch die Berichterstattung<br />
über unsere „Lieferanten des Jahres“ in<br />
Zeitungen, Fach- und Kundenmagazinen und im<br />
Internet erzielen wir einen hohen Aufmerksamkeitsgrad<br />
in der Öffentlichkeit. Hiervon profitieren<br />
wir mit unseren Lieferanten gemeinsam.“<br />
Klaus Lawory, Patrick Tautz
Mariana Lima (KIRCHHOFF Portugal, Managing Director) , Paul van Rooij (KIRCHHOFF Portugal, Managing Director), Carlos Silva<br />
(KIRCHHOFF Portugal, Purchasing Manager), und weitere KIRCHHOFF Portugal Mitarbeiter mit den ausgezeichneten Lieferanten des Jahres 2011:<br />
Artur Sousa (ELECTROFER , Sales Manager), Antonio Cruz (PECOL, Managing Director), Miguel Silva (PECOL, Sales Engineer), Alex Gancedo (THySSEn KRuPP<br />
MATERIALS IBERICA, Chief Financial Officer), Steffen Schmid (THYSSEN KRUPP MATERIALS IBERICA, Automotive Department Manager)<br />
Maurice Huang (KIRCHHOFF Automotive Suzhou,<br />
Purchasing Manager) und weitere KIRCHHOFF Automotive<br />
Suzhou Mitarbeiter mit den ausgezeichneten Lieferanten<br />
des Jahres 2011: yun young Jip (POSCO (Suzhou)<br />
Automotive Processing Center Co., Ltd., General Manager/<br />
Sales Manager), Xing Qingxi (Posco (Suzhou), Sales<br />
Engineer) und Angela weng (nES Limited, Project Manager)<br />
Produktkategorie Firma<br />
China Rohmaterial POSCO (Suzhou) Automotive Processing Center Co., Ltd<br />
Zukaufteile NES Limited<br />
Deutschland Rohmaterial Becker Stahl-Service GmbH & Co. KG<br />
Zukaufteile Jörg Vogelsang GmbH & Co. KG<br />
Lohnbearbeitungen VIA Oberflächentechnik GmbH<br />
España Rohmaterial keine Nominierung<br />
Zukaufteile keine Nominierung<br />
Lohnbearbeitungen KATA Aragon S.A.<br />
Hungária Rohmaterial ArcelorMittal Gonvarri Senica<br />
Zukaufteile Pata Kft.<br />
Lohnbearbeitungen BGS TRANS-IMEX KFT.<br />
Ireland Rohmaterial Becker Stahl-Service GmbH & Co. KG<br />
Zukaufteile Hermann Rahmer GmbH & Co. KG<br />
Lohnbearbeitungen keine Nominierung<br />
Polska Rohmaterial SSAB Tunnplat AB<br />
Zukaufteile Schmittenberg-Pol Sp. z o.o.<br />
Lohnbearbeitungen ZM Plast-Met<br />
Portugal Rohmaterial ThyssenKrupp Materials Iberica<br />
Zukaufteile PECOL<br />
Lohnbearbeitungen Electrofer<br />
t 37
Markus Schäfer, (r.) vertriebsleiter<br />
der Firma proRz und<br />
Projektleiter beim umbau des<br />
Rechenzentrums, erklärt den<br />
Serverraum<br />
Best Practice für den Mittelstand<br />
r Iserlohn. EDV Leiter aus der Region tauschen Erfahrungen aus<br />
Der Arbeitskreis EDv tagte<br />
im Informationszentrum<br />
der KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong> in<br />
Iserlohn-Sümmern (v.l.n.r.):<br />
Riko Puspas (Heinrichs),<br />
Carsten Kunde (vIA Consult),<br />
Guido Solbach (vIA Consult),<br />
Ralf Lebeda (HMT), Peter Patt<br />
(Presswerk Struthütten), Markus<br />
Schäfer (proRz), Manfred<br />
Leukel (Presswerk Struthütten),<br />
Peter winter (KIRCHHOFF<br />
Automotive), Holger Kroll<br />
(KIRCHHOFF Automotive),<br />
Bernd Pospischil (Kemmerich)<br />
t 38<br />
Die VIA Consult organisiert für ihre Partnerunternehmen<br />
regelmäßig Arbeitskreise, die sich mit<br />
Know-how-Transfer und Erfahrungsaustausch<br />
von Spezialisten im industriellen Umfeld befassen.<br />
Hierbei werden konkrete Problemstellungen<br />
in den Unternehmen diskutiert und Best-Practice-Beispiele<br />
vorgestellt; oft werden externe Referenten<br />
zu bestimmten Themen eingeladen.<br />
Im Februar fand bei KIRCHHOFF Automotive in<br />
Iserlohn-Sümmern die regelmäßige Sitzung des<br />
EDV-Leiter Arbeitskreises der VIA statt. Thema des<br />
Meetings war die Planung und Installation eines IT-<br />
Sicherheitsraums. Als Best Practice Beispiel diente<br />
in diesem Fall der Aufbau eines EDV Serverraums<br />
am Standort Iserlohn-Sümmern.<br />
Peter Winter, Bereichsleiter Technische Informatik,<br />
und Holger Kroll, Teamleiter IT-Infrastruktur,<br />
erläuterten die wichtigsten Projektstufen: angefangen<br />
mit der Schwachstellenanalyse, über die<br />
Aufstellung des Anforderungskataloges bis hin zur<br />
Anbieterauswahl und Umsetzung. Bei der anschließenden<br />
Besichtigung des Serverraums zeigten sich<br />
alle Teilnehmer beeindruckt von der Umsetzung.<br />
Speziell die räumliche Aufteilung in Server- und<br />
Technikraum, also die Trennung der Server inklusive<br />
Kühlung von der Löschmittelbevorratung und<br />
Aufstellung der USVs (Batteriepufferung zur unterbrechungsfreien<br />
Stromversorgung), stieß auf das<br />
Interesse der Besucher.<br />
Am Ende sprachen sich alle Teilnehmer dafür aus,<br />
auf zukünftigen Arbeitskreis-Sitzungen verstärkt<br />
die Erfahrungen aus konkreten Projekten der <strong>Gruppe</strong><br />
vorzustellen.<br />
r Info<br />
Peter Winter<br />
Die VIA (Verbund Innovativer Automobilzulieferer)<br />
ist ein Firmenverbund und folgt dem<br />
Motto „vom Mittelstand für den Mittelstand“.<br />
Die VIA Consult, VIA Lasertec und VIA Oberflächentechnik<br />
unterstützen ihre mittelständischen<br />
Partner in der Effizienz- und Kooperationsberatung<br />
und sind Know-how-Träger<br />
für ihre Gesellschafter, indem sie ihre jeweiligen<br />
Technologien gemäß neuestem Stand<br />
der Technik beherrschen. KIRCHHOFF Automotive<br />
ist eines der 15 Partnerunternehmen<br />
im Verbund, von denen 14 mit insgesamt 20<br />
Personen den Arbeitskreis EDV bilden.
„Unsere hochmotivierte Belegschaft<br />
ist die Basis für Erhalt und Weiterentwicklung<br />
von KIRCHHOFF Ireland“<br />
Sean McDermott, Managing Director<br />
Vorbildliche Zusammenarbeit mit Gewerkschaften<br />
r Letterkenny. Nationale Anerkennung für Partnerschaftsmodell von<br />
KIRCHHOFF Ireland<br />
In den letzten Jahren hat sich eine partnerschaftliche<br />
und konstruktive Zusammenarbeit zwischen<br />
KIRCHHOFF Automotive Ireland und den<br />
Gewerkschaften in Irland entwickelt. Diese beispielhafte<br />
Kooperation hat mittlerweile landesweit<br />
große Anerkennung gefunden.<br />
Die „Fallstudie“ von KIRCHHOFF Automotive Ireland<br />
gilt als erfolgreicher Ansatz, um mit der aktuellen<br />
Krise in Irland durch Restrukturierung und<br />
Wandel klar zu kommen. Sean McDermott, Managing<br />
Director des KIRCHHOFF Automotive Werkes<br />
in Irland, stellte das Modell in den vergangenen<br />
Monaten Zuhörern wie EU-Kommissar Maire Geoghegan-Quinn,<br />
Richard Bruton, Arbeitsminister<br />
der Landesregierung sowie den Präsidenten des<br />
Arbeitgeberverbands und der nationalen Gewerkschaften<br />
vor.<br />
Während seiner Präsentation betonte McDermott,<br />
wie wichtig der Aufbau einer starken Beziehung<br />
zwischen dem Management und den Gewerkschaften<br />
ist. „Dabei wirkte das KIRCHHOFF Ireland<br />
Steering Committee (KISC) als Motor bei der Umsetzung<br />
von Reformen und Veränderungen innerhalb<br />
des Werkes“, betonte er. Viele Gespräche und<br />
ein hohes Maß an Kooperation haben so zu einer<br />
neuen Vereinbarung zwischen Unternehmen und<br />
Gewerkschaft geführt. Erreicht wurden ein mittelfristiger<br />
Tarifabschluss sowie Weiterbildungsprogramme<br />
für die Belegschaft, durch die ein reibungsloser<br />
Anlauf der IT-Systeme Hydra und SAP<br />
ermöglicht werden soll. Ein Teamarbeitstraining,<br />
das von der Gewerkschaft auf dem Werksgelände<br />
durchgeführt wurde, bildet nun ein starkes Fundament<br />
für die Einführung und die Nachhaltigkeit<br />
unseres weltweiten KIRCHHOFF Automotive Produktionssystems<br />
(KAPS).<br />
Für Sean McDermott sind daher die richtige Kommunikation<br />
und die Förderung der Fähigkeiten der<br />
Mitarbeiter die Schlüsselkomponenten bei der Entwicklung<br />
einer hochmotivierten Belegschaft. Und<br />
diese ist die Basis für den Erhalt und die Weiterentwicklung<br />
von KIRCHHOFF Automotive in Irland.<br />
John Roulstone, Sean McDermott<br />
Sean McDermott präsentiert<br />
das Partnerschaftsmodel vor<br />
einem nationalen Forum.<br />
KIRCHHOFF Ireland<br />
Mitarbeiter zeigen stolz ihre<br />
Weiterbildungszertifikate<br />
t 39
K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF Automotive<br />
KIRCHHOFF Automotive ist Top Arbeitgeber<br />
r TOP JOB Award 2012 / Gütesiegel TOP JOB Frauen<br />
t 40<br />
verleihung<br />
Top Job Award<br />
Seit nunmehr zehn Jahren ermittelt und prämiert<br />
„TOP JOB“ herausragende Personalarbeit im<br />
deutschen Mittelstand. Dieses Jahr gehört auch<br />
KIRCHHOFF Automotive zu den ausgezeichneten<br />
Arbeitgebern und belegt in der Gesamtwertung<br />
bei den Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern<br />
sogar Platz 3.<br />
KIRCHHOFF Automotive hat erfolgreich an der<br />
Benchmarkstudie „TOP JOB“, unter der wissenschaftlichen<br />
Leitung des Instituts für Führung und<br />
Personalmanagement der Universität St. Gallen,<br />
teilgenommen. Das Kernstück der Studie bildet<br />
eine Onlinebefragung aller Mitarbeiter, bei der die<br />
folgenden Themen untersucht werden:<br />
› Führung & Vision<br />
› Motivation & Dynamik<br />
› Unternehmenskultur & Kommunikation<br />
› Mitarbeiterentwicklung & Perspektive<br />
› Familienorientierung & Demographie<br />
› Internes Unternehmertum<br />
In allen Bereichen wird KIRCHHOFF Automotive<br />
überdurchschnittlich gut bewertet. Besonders<br />
gut sind die Noten in der Kategorie „Mitarbeiterentwicklung<br />
& Perspektive“. Der Grund: Die<br />
Personalentwicklung des Familienunternehmens<br />
arbeitet strategisch sowie kompetenzorientiert.<br />
Status und Entwicklungschancen jedes Mitarbeiters<br />
werden von Beginn der Zusammenarbeit<br />
an kontinuierlich begleitet und analysiert. Die<br />
Entwicklungs- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />
für die 1.400 Beschäftigten in Deutschland können<br />
so auf die individuellen Erfordernisse abgestimmt<br />
und im Mitarbeitergespräch ausführlich<br />
erörtert werden. „Bei uns gibt es keine Massenware.<br />
Unsere Maßnahmen orientieren sich am<br />
individuellen Bedarf der einzelnen Mitarbeiter/<br />
-innen“, kommentiert Jürgen Dröge, Director<br />
Human Resources.<br />
KIRCHHOFF Automotive hat verstanden, wie man<br />
sich als Unternehmen global aufstellt und dennoch<br />
die Atmosphäre eines Familienunterneh
mens wahrt. Wir haben Strategien parat, wie wir<br />
für einen starken Zusammenhalt im Betrieb und<br />
für hohe Motivation bei den 1.400 Mitarbeitern<br />
sorgen können: Bereits für Azubis gibt es in den<br />
ersten Tagen diverse Teambuildingaktionen. „Das<br />
baut Hemmungen im Umgang miteinander ab und<br />
schafft Vertrauen“, sagt Personalleiter Jürgen Dröge.<br />
Vertrauen entsteht auch durch Transparenz, so<br />
fließen die Informationen im Unternehmen ohne<br />
Umwege: Regelmäßige Abteilungsmeetings und<br />
zwei Großveranstaltungen pro Jahr geben Antwort<br />
auf Fragen zur finanziellen und operativen Leistung<br />
und strategischen Planung.<br />
Der Zusammenhalt unter den Mitarbeitern wird<br />
auch auf sportlicher Ebene gestärkt. Beim internationalen<br />
Fußballturnier kommt jedes Jahr richtige<br />
EM-Stimmung auf: 15 Mannschaften aus 9 europäischen<br />
Niederlassungen treten gegeneinander an<br />
und spielen um den KIRCHHOFF Cup. Laut Dröge<br />
sind es nicht nur diese gemeinsamen Aktionen, die<br />
die Motivation der Mitarbeiter fördern. KIRCHHOFF<br />
Automotive setzt auch finanzielle Anreize und zeigt<br />
so besonders engagierten Mitarbeitern seine Wertschätzung.<br />
Im März 2012 nahm die Universität St. Gallen die<br />
TOP JOB Unternehmen noch einmal genau unter<br />
die Lupe und suchte nach den Teilnehmern, die ein<br />
besonderes Arbeitsklima bzw. besondere Strukturen<br />
speziell für Frauen bieten. Voraussetzungen, die<br />
KIRCHHOFF Automotive bestens erfüllt und hierfür<br />
mit dem TOP JOB Frauen Gütesiegel belohnt wurde.<br />
Denn bei uns stehen die Chancen für karrierebewusste<br />
Frauen gut, einen Job mit Aufstiegschancen<br />
zu finden und Beruf und Familie zu vereinbaren.<br />
Jürgen Dröge stellt fest: „Unsere aktuelle Personalarbeit<br />
soll unter anderem auch dazu beitragen, die<br />
Geschlechterrollen aufzubrechen und den Anteil<br />
an weiblichen Beschäftigten in sogenannten ‚Männerberufen‘<br />
zu erhöhen.“<br />
Der Fokus liegt auf familienfreundlicher Personalpolitik:<br />
Kinderbetreuung in der betriebseigenen<br />
Kindertagesstätte, Flexibilisierung von Arbeitszeiten<br />
und Arbeitsformen sind nur einige wenige Beispiele<br />
hierfür.<br />
r Info<br />
Jürgen Dröge<br />
Fast jede dritte der „TOP JOB“-Firmen 2012<br />
ist ein Familienunternehmen. Die Tatsache,<br />
dass darunter 14 Weltmarktführer und 21 nationale<br />
Marktführer sind, beweist, dass gute<br />
Arbeitgeber auch wirtschaftlich erfolgreich<br />
sind.<br />
Jürgen Dröge, Director Human<br />
Resources und Bundeswirtschaftsminister<br />
a. D. wolfgang<br />
Clement, Mentor des Projekts,<br />
bei der Auszeichnung von<br />
KIRCHHOFF Automotive<br />
t 41
K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF Automotive<br />
Säulen des Erfolgs: Ausbildung,<br />
Mitarbeiterentwicklung, Fachkräftesicherung<br />
r Staatssekretär Dr. Wilhelm Schäffer informiert sich bei KIRCHHOFF Automotive<br />
über Projekte und Maßnahmen<br />
Robin Brinkschulte (l.) erklärt<br />
Dr. wilhelmSchäffer (Mitte)<br />
und Reinhard völzke (Referat<br />
Berufliche Weiterbildung<br />
und Beschäftigtentransfer) ,<br />
warum er auf seinen Ausbildungsplatz<br />
bei KIRCHHOFF<br />
Automotive so stolz ist<br />
t 42<br />
Die Fachkräftesicherung und Investition in Aus-<br />
und Weiterbildung stellen einen immer wichtigeren<br />
Wettbewerbsfaktor für Unternehmen dar.<br />
KIRCHHOFF Automotive engagiert sich mit zahlreichen<br />
Projekten und Aktivitäten, um auch für die Zukunft<br />
gut ausgebildetes Personal und Auszubildende<br />
zu gewinnen und seine Mitarbeiter zu binden.<br />
Dabei arbeitet der Entwicklungspartner der inter-<br />
nationalenAutomobilindustrie seit Jahren eng mit der<br />
Agentur für Arbeit in Iserlohn<br />
zusammen.<br />
Über diese Kooperation informierte<br />
sich Dr. Wilhelm<br />
Schäffer, Staatssekretär im NRW-Ministerium für<br />
Arbeit, Integration und Soziales bei seinem Besuch<br />
in Sümmern am 04. April 2012. Neben den<br />
Gesellschaftern Arndt G. und J. Wolfgang <strong>Kirchhoff</strong><br />
begrüßten Personalleitung und Betriebsrat<br />
von KIRCHHOFF Automotive den Staatssekretär.<br />
Gemeinsam mit Michael Stechele, Geschäftsführer<br />
der Agentur für Arbeit Iserlohn und Christoph<br />
Willemsen vom Märkischen Arbeitgeberverband<br />
r „Manche Dinge kann man gemeinsam<br />
mit der Agentur für Arbeit besser<br />
bewerkstelligen“<br />
Kuno Jakob, Leiter Personalwesen von<br />
KIRCHHOFF Automotive in Iserlohn.<br />
diskutierten sie über zukünftige Aktivitäten, um<br />
Fachpersonal und Auszubildende zu gewinnen.<br />
Besonders interessierte sich Dr. Schäffer dabei für<br />
ein neues Veranstaltungsportal zur Berufsorientierung,<br />
welches die Agentur für Arbeit in Kooperation<br />
mit Unternehmen aus der Region anbietet.<br />
Dieses Portal richtet sich verstärkt an Schülerinnen<br />
und Schüler der Klassen 8 bis <strong>10</strong>, die Unterstützung<br />
in der Berufswahl suchen. In<br />
einer Veranstaltungsdatenbank<br />
können Unternehmen<br />
ihre Angebote an Praktika,<br />
Schnuppertagen oder Betriebsführungen<br />
platzieren.<br />
Auch KIRCHHOFF Automotive<br />
bietet Praktika über dieses Portal an.<br />
In einem Betriebsrundgang konnten sich die Besucher<br />
persönlich ein Bild über die Ausbildung bei<br />
KIRCHHOFF Automotive machen: Robin Brinkschulte,<br />
Auszubildender im ersten Lehrjahr, gab einen<br />
Einblick in die Lehrwerkstatt: „Ich bin froh, dass ich<br />
den Ausbildungsplatz bei KIRCHHOFF Automotive<br />
bekommen habe. Mein Kollege Philipp Albert aus
dem zweiten Lehrjahr wird mir heute die Grundlagen<br />
des Drehens erklären – darauf freue ich mich<br />
besonders.“<br />
KIRCHHOFF Automotive arbeitet bereits seit Jahren<br />
partnerschaftlich mit der Agentur für Arbeit<br />
zusammen, z. B. in den Bereichen Personalleasing,<br />
Berufsausbildung und Akquise von Fachpersonal.<br />
Z. B. hilft die Agentur für Arbeit mit, wenn Mitarbeiter<br />
wegen eines neuen Arbeitsplatzes ihren Lebensmittelpunkt<br />
verlagern müssen.<br />
Generell ist KIRCHHOFF Automotive in der Förderung<br />
und Gestaltung der Berufsausbildung stark<br />
engagiert: Gemeinsame Kennenlern-Wanderungen<br />
während der Einführungstage, sowie spezifisch auf<br />
Auszubildende abgestimmte Workshops und Trainings<br />
sind fester Bestandteil des Ausbildungsprogramms.<br />
KIRCHHOFF Automotive engagiert sich<br />
besonders, wenn es darum geht, Auszubildende<br />
und Fachkräfte zu gewinnen. Deshalb blickt das<br />
Unternehmen optimistisch in die Zukunft.<br />
Eva Rademacher<br />
r Info<br />
KIRCHHOFF Automotive kooperiert seit<br />
langem mit der Agentur für Arbeit, u.a. beim<br />
neuen Veranstaltungsportal für Berufseinsteiger:<br />
Die Seite www.arbeitsagentur.de/<br />
veranstaltungen richtet sich verstärkt an<br />
Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 bis<br />
<strong>10</strong>, die Unterstützung in der Berufswahl<br />
suchen. In der Veranstaltungsdatenbank<br />
können Unternehmen ihre Angebote an<br />
Praktika, Schnuppertagen oder Betriebsführungen<br />
platzieren.<br />
J. wolfgang <strong>Kirchhoff</strong> (r.)<br />
und Arndt G. <strong>Kirchhoff</strong> (2.v.r.)<br />
zeigen Dr. wilhelm Schäffer<br />
(2.v.l.) und Reinhard völzke (l.)<br />
den Stoßfänger für den<br />
Ford Fiesta<br />
t 43
Netzwerk: Hochschulen und Industrie<br />
r Talentförderung am Beispiel von Jasmin Brühmann<br />
t 44<br />
Ein Beispiel für Vernetzung und gute Zusammenarbeit<br />
zwischen Fachhochschule und Universität<br />
auf der einen und der Wirtschaft auf der anderen<br />
Seite zeigt der Werdegang von Jasmin Brühmann.<br />
Ihr Studium zum Bachelor und darauffolgenden<br />
Master hat Jasmin Brühmann im vergangenen Jahr<br />
erfolgreich an der FH Iserlohn abgeschlossen. Nun<br />
startet sie ihre Promotion<br />
zum Thema „Entwicklung<br />
einer Methodik zur Umformsimulation<br />
faserverstärkter<br />
Thermoplaste und hybrider<br />
Strukturen“ am Lehrstuhl für<br />
Umformtechnik der Universität<br />
Siegen. „Um neue Produkte<br />
zu entwickeln, ist es nötig, die Verformung<br />
von Stahl am Rechner mit Hilfe einer dynamischen<br />
Berechnung abzubilden. Ich werde im Rahmen<br />
meiner Promotion die Möglichkeiten untersuchen,<br />
diese Simulation auch für Kunststoffe und Kunststoffverbindungen<br />
durchzuführen. Das ist bislang<br />
nicht möglich“, erläutert Jasmin Brühmann.<br />
Durch die beispielhafte Kooperation zwischen<br />
Fachhochschule und Universität war es erstmalig<br />
möglich, diese Form des weiterführenden Studiums<br />
– Kombination von Master an der Fachhoch-<br />
r „Wir brauchen ein Netzwerk zur Förderung<br />
unseres Nachwuchses. Dabei reicht<br />
die Bandbreite vom Werkzeugmechaniker<br />
bis zum promovierten Ingenieur.“<br />
Christoph Wagener, Leiter Forschung &<br />
Entwicklung bei KIRCHHOFF Automotive.<br />
schule Iserlohn und Promotion an der Uni Siegen<br />
– zu realisieren.<br />
Hierbei wird die Studentin von KIRCHHOFF Automotive<br />
unterstützt. Das Unternehmen hat eine<br />
Promotionsstiftung zur Förderung von talentierten<br />
und hochqualifizierten Nachwuchskräften ins<br />
Leben gerufen und möchte damit auch die Zu-<br />
sammenarbeit der beiden<br />
Hochschulen fördern. „Wir<br />
brauchen ein Netzwerk zur<br />
Förderung unseres Nachwuchses.<br />
Dabei reicht die<br />
Bandbreite vom Werkzeugmechaniker<br />
bis zum promovierten<br />
Ingenieur“, betont<br />
Christoph Wagener, Leiter Forschung und Entwicklung<br />
bei KIRCHHOFF Automotive und selbst als<br />
Dozent tätig. Ähnlich positiv beurteilt Professor<br />
Dr.-Ing. Bernd Engel die Zusammenarbeit: „Für die<br />
Universität ist dieses Modell in doppelter Weise interessant.<br />
Zum einen erfolgt durch die promovierten<br />
Abgänger der Wissenstransfer in die Industrie,<br />
umgekehrt werden durch diese Kooperation Forschungsthemen<br />
für die Zukunft generiert.“<br />
Der Lehrstuhl für Umformtechnik von Prof. Dr.-Ing.<br />
Bernd Engel befasst sich mit der Umformtechnik
für den hybriden Leichtbau durch Biegen, Hydroformen<br />
und Umformung von faserverstärkten<br />
Kunststoffen und Verbundmaterialien.<br />
Besonders das Thema Leichtbau rückt immer mehr<br />
in den Vordergrund, wenn es um die Entwicklung<br />
von neuen Fahrzeugkarosserien geht. Dies ist auch<br />
das Thema von Jasmin Brühmann, die in ihrer Promotion<br />
die Nutzung von faserverstärkten Kunststoffen<br />
und deren theoretische Abbildung in der<br />
Berechnung untersucht.<br />
In Zukunft wird die Kombination von Stahl mit<br />
anderen Materialien, sogenannten Hybridstrukturen,<br />
eine immer größere Rolle spielen. Die Doktorarbeit<br />
von Jasmin Brühmann wird hier sicherlich<br />
wichtige Impulse für die weitere Forschungs- und<br />
Entwicklungsarbeit für innovative Produkte von<br />
KIRCHHOFF Automotive liefern. Am Ende eine<br />
Win-Win Situation für alle Beteiligten.<br />
Sabine Boehle<br />
r Info<br />
Jasmin Brühmann testet im<br />
Labor für umformtechnik an<br />
der universalprüfmaschine<br />
werkstoffe für ihre Promotion<br />
Inhalte und Aufgaben der Dissertation<br />
„Entwicklung einer Methodik zur Umformsimulation<br />
faserverstärkter Thermoplaste<br />
und hybrider Strukturen“:<br />
› Untersuchung des Materialverhaltens von<br />
faserverstärkten Thermoplasten (FVT) und<br />
FVT-Metall-Hybriden während des Umformprozesses<br />
› Betrachtung der Fügestelle von FVT-<br />
Metall-Hybriden, sowie der Möglichkeiten<br />
form- und stoffschlüssiger Verbindungen<br />
der Werkstoffe<br />
› Untersuchung und Bewertung verschiedener<br />
Verfahren zur Umformsimulation<br />
faserverstärkter Thermoplaste<br />
› Validierung der FE-Modelle anhand der<br />
Grundlagenversuche und der Umformung<br />
komplexer Demonstrator-Bauteile<br />
› Erweiterung der Simulationsmodelle für<br />
die Anwendung auf FVT-Metall-Hybriden<br />
› Betreuung von Studien- und Abschlussarbeiten<br />
zur beschriebenen Thematik<br />
K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF Automotive<br />
t 45
Was mache ich, wenn ich groß bin?<br />
r KIRCHHOFF Automotive bietet Einblicke und Orientierung<br />
für Schüler und Studenten<br />
Betriebsbesichtigungen sind<br />
stets gefragt und ermöglichen<br />
einen Einblick in die<br />
Arbeitswelt.<br />
t 46<br />
Die An- und Herausforderungen an Schulen wie<br />
auch Unternehmen steigen gleichermaßen. Auf<br />
schulischer Seite bildet ein gestraffter Lehrplan<br />
die Eckpfeiler, während auf der Unternehmensseite<br />
sichergestellt sein muss, dass sich Schüler<br />
auf den passenden Beruf bewerben.<br />
Als Personalentwicklung/-marketing machen wir<br />
aus der Herausforderung eine Tugend. Wir pflegen<br />
einen engen Kontakt zu den heimischen Schulen<br />
und unterstützen Schulen mit verschiedenen Angeboten<br />
aus einer Art „Produktkatalog“.<br />
Die Frage, die sich jeder Jugendliche mindestens<br />
einmal im Laufe der Schulzeit stellt, hat sich auch<br />
nach 50 Jahren nicht geändert: „Was will ich einmal<br />
werden, wenn ich groß bin?“. Die Rahmenbedingungen<br />
hingegen haben sich enorm verändert.<br />
Fachkräfte werden händeringend gesucht, der<br />
Nachwuchs wird weniger und neben Pisa und G8<br />
(Abitur nach 8 Jahren) bleibt wenig Zeit für die<br />
Berufsorientierung während der Unterrichtszeit.<br />
Auch für Lehrer sind es große Herausforderungen,<br />
neben der Lehrtätigkeit die Schüler gut auf die<br />
nächste berufliche Lebensphase vorzubereiten.<br />
Zur gemeinsamen Förderung der Ausbildungsreife<br />
und Berufsorientierung der Schülerinnen und<br />
Schüler bietet KIRCHHOFF Automotive den Schulen<br />
verschiedenste Formen der Unterstützung an.<br />
Auf Plakaten präsentiert unser Unternehmen die<br />
Angebote kurz und knapp in den Schulen. Das Repertoire<br />
erstreckt sich dabei von Workshops zur<br />
Berufsorientierung, über Bewerbertraining, Kommunikationstraining<br />
und Firmenbesuche bis hin zu<br />
Schnupper-Praktika und Mini-Projekten in der Lehrwerkstatt.<br />
Die Neugier und Aufmerksamkeit ist damit<br />
schnell geweckt und die Nachfrage seitens der<br />
Lehrerinnen und Lehrer wie auch Schülerinnen und<br />
Schüler ist groß. Ein nicht ganz alltägliches Angebot<br />
kommt besonders gut an: Unsere Kolleginnen und<br />
Kollegen aus dem Bereich Forschung & Entwicklung<br />
unterstützen direkt in der Klasse, indem sie<br />
im Rahmen des Technikunterrichts die mathematischen<br />
und physikalischen Grundlagen vermitteln.<br />
Besonders Veranstaltungen „zum Anfassen und<br />
Mitmachen“ sind bei den Lernenden heiß begehrt<br />
und es ist stets voller Einsatz zu erkennen. Fragen<br />
wie „Wer möchte helfen?“ werden stets überraschend<br />
schnell mit vielen „Ich“-Rufen beantwortet.
Berufsmessen: Auf dem Karrieretag Soest haben Studenten<br />
und Arbeitssuchende die Möglichkeit, sich vor<br />
Ort über Karrierechancen bei KIRCHHOFF Automotive<br />
zu informieren. (oben)<br />
Schnupperpraktika bieten optimale Möglichkeiten<br />
zum Anfassen und Ausprobieren. (unten)<br />
Immerhin sind es perfekte Möglichkeiten für die<br />
Heranwachsenden, sich speziell über ihren beruflichen<br />
Werdegang nicht nur zu informieren sondern<br />
auch erste praktische Erfahrungen zu sammeln.<br />
Ist die erste Hemmschwelle überwunden<br />
und der erste Kontakt hergestellt, wächst das Interesse<br />
stetig. Praktika sind plötzlich doch nicht „nervig“<br />
sondern „spannend“ und eine gute Möglichkeit,<br />
Einblicke zu erlangen und Bürojobs bedeuten<br />
plötzlich mehr als „nur am Schreibtisch zu sitzen“.<br />
Auch der Girls‘ Day erhält in diesem Kontext noch<br />
eine andere Bedeutung. Die Schulen entdecken die<br />
Bedeutung und Bereicherung der Zusammenarbeit<br />
und nutzen den Girls‘ Day zur Vertiefung vorangegangener<br />
gemeinsamer Workshops und Trainings.<br />
Zudem wächst das Interesse an Betriebsbesichtigungen,<br />
Schnuppertagen und Schnupperpraktika,<br />
um „echte“ Eindrücke der Berufswelt zu sammeln.<br />
Letztendlich sitzen wir alle in einem Boot: Die<br />
Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrerinnen und<br />
Lehrer und die Unternehmen. Das schnell lebende<br />
Tagesgeschäft, neue Herausforderungen und stets<br />
hohe Leistungsansprüche bedeuten für alle das<br />
Bei dem workshop zur Berufsorientierung ist Interaktion<br />
das Stichwort. Immerhin geht es um die eigene zukunft!<br />
Gleiche: Bedürfnisse erkennen und herausarbeiten,<br />
das Know-how zu bündeln und gemeinsam die Jugendlichen<br />
bei ihren ersten Schritten in das Berufsleben<br />
zu unterstützen.<br />
r Info<br />
Miriam Graetz<br />
KIRCHHOFF Automotive bietet den Schulen<br />
vielfältige Unterstützung: Workshops zur Berufsorientierung,<br />
Bewerbertraining, Kommunikationstraining,<br />
Firmenbesuche, Schnupper-<br />
Praktika, Mini-Projekte in der Lehrwerkstatt,<br />
Unterstützung im Technikunterricht durch<br />
Fachkräfte aus dem Bereich Forschung und<br />
Entwicklung.<br />
K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF Automotive<br />
t 47
Perfekte unterstützung auf dem KIRCHHOFF Automotive Stand erfährt die Personalentwicklung durch nadia Rodrigues.<br />
Sie ist Junior Logistik Planerin und als frühere Studentin an der Aveiro universität bekannt bei den Studierenden.<br />
Junge Talente entdecken<br />
r Ovar. KIRCHHOFF Automotive verstärkt Zusammenarbeit<br />
mit der Aveiro Universität<br />
t 48<br />
Sónia Baptista<br />
(Personalentwicklung),<br />
Adi Saputra, indonesischer<br />
Student und Bewerber<br />
für ein Praktikum sowie<br />
António Rosas (Leiter<br />
Personalmanagement)<br />
Die Teilnahme von KIRCHHOFF Automotive an<br />
der Studenten-Jobmesse FORUM 3e ist ein weiteres<br />
Indiz für die enge Zusammenarbeit mit der<br />
Aveiro Universität in Ovar. Die Veranstaltung<br />
fand vom 17. bis 20. April auf dem Campus der<br />
Universität statt, nahe unserem Produktionswerk<br />
in Ovar.<br />
Die Aveiro-Universität wurde 1973 gegründet und<br />
ist eine der dynamischsten und innovativsten<br />
Universitäten Portugals. Über 15.000 Studierende<br />
besuchen heute diese Institution, die weithin für<br />
ihre Ausbildungskompetenz in den Bereichen Maschinenbau,<br />
Wirtschaft, Management und Produktionstechnik<br />
bekannt ist.<br />
Der Messeauftritt war für KIRCHHOFF Automotive<br />
sehr erfolgreich: Die Studenten reichten mehr<br />
als <strong>10</strong>0 Bewerbungen ein, die meisten direkt am<br />
Stand, andere über das Internet-Portal der Firma.<br />
Die Teilnahme am dieser Jobmesse war für<br />
KIRCHHOFF Automotive in zweierlei Hinsicht<br />
wichtig: Zum einen bildet das FORUM 3e eine bedeutende<br />
Plattform für die Gewinnung junger qualifizierter<br />
Mitarbeiter, zum anderen steigert die Präsenz<br />
auf solchen Messen den Bekanntheitsgrad des<br />
Arbeitgebers KIRCHHOFF Automotive in Portugal.<br />
Zukünftig plant das Unternehmen die Teilnahme<br />
am EEC Erasmus-Programm, das die internationale<br />
Mobilität hochentwickelter Studenten fördert.<br />
António Rosas
Technologie der Zukunft vermitteln<br />
r Van-Rob Kanada, Aurora. Inhouse Trainingscenter<br />
für Laserschweißtechnologie<br />
Seit 2005 werden bei Van-Rob die Technologien<br />
Laserschweißen und Laserschneiden erfolgreich<br />
eingesetzt und kontinuierlich verbessert.<br />
Heute werden diese Kernkompetenzen bei der Herstellung<br />
vieler neuer Produkte angewandt. Aktuell<br />
verfügt Van-Rob über Laseranlagen in den Werken<br />
in Aurora, Manchester, Puebla und Hermosillo.<br />
Für die nächsten zwei Jahre ist die Einrichtung<br />
zehn weiterer Systeme geplant. Um die Mitarbeiter<br />
für den Umgang mit dieser Technologie zu<br />
qualifizieren, hat man ein Laser-Trainingscenter in<br />
der Unternehmenszentrale in Aurora aufgebaut.<br />
Hier werden nicht nur den Mitarbeitern die erforderlichen<br />
Kenntnisse vermittelt, sondern auch unseren<br />
wichtigsten Lieferanten. Denn diese liefern<br />
das Material, das später in unseren Laser-Schweiß-<br />
und Schneidsystemen verarbeitet wird.<br />
In den nächsten zwei Jahren werden Mitarbeiter<br />
verschiedener Bereiche wie Entwickler, Verfahrenstechniker,<br />
Qualitätsmitarbeiter, Elektriker, Mechaniker,<br />
Maschinenbediener sowie Roboter- und<br />
PLC-Programmierer in dem neuen Laser-Schulungscenter<br />
ausgebildet. Die Entwickler und Verfahrenstechniker<br />
in Aurora haben bereits Erfahrungen im<br />
Laserschweißen und Laserschneiden: In einer auf<br />
den jeweiligen Systemtyp abgestimmten Schulung<br />
erhielten sie praktische Hinweise zur Entwicklung<br />
lasergeschweißter Zusammenbauten. Die Monteure<br />
lernen in einem interaktiven Training des zentralen<br />
Qualitätslabors, wie man Schweißnahtproben<br />
heraustrennt und anäzt. Darüber hinaus haben<br />
sie die Möglichkeit die Kerncharakteristiken der<br />
Schweißung wie die Eindringungstiefe, die Unterschnitte,<br />
Längen- und Schweißquerschnitte lichtmikroskopisch<br />
zu messen.<br />
Alle Beteiligten ziehen hieraus größten Nutzen:<br />
Praktische Kenntnisse über eine komplett fertige<br />
Laserzelle mit den entsprechenden Werkzeugen<br />
werden erworben. Maschinenbediener können<br />
bereits Monate vor Produktionsbeginn eine seriennahe<br />
Produktion simulieren. Spezielle Instandhaltungsgruppen<br />
lernen, wie der Laser und das Lichtbogensystem<br />
instandgesetzt und gereinigt werden.<br />
Somit kann bereits weit im Voraus praktisches Wissen<br />
erworben werden, das später in den jeweiligen<br />
Produktionsstätten genutzt werden kann.<br />
Das neue Schulungszentrum eröffnet weitere<br />
Entwicklungsmöglichkeiten in der Laserschweiß-<br />
technologie.<br />
Barry Kavanaugh<br />
K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF Automotive<br />
Mitarbeiter des unternehmensbereiches<br />
Process<br />
Engineering mit Min Xiao,<br />
Ingenieur Laserschweißen<br />
t 49
Fähigkeiten entdecken, Fähigkeiten entwickeln<br />
r Systematische Mitarbeiterentwicklung bei KIRCHHOFF Automotive<br />
t 50<br />
Ein Jahr nach der Einführung im Rahmen eines<br />
Pilotprojektes am Standort Attendorn, wurde<br />
nun der KIRCHHOFF>Mitarbeiter-Entwicklungsprozess<br />
(K>MEP) an allen deutschen Standorten<br />
gestartet. Ziel ist die systematische kompetenzbasierte<br />
Analyse von Potenzialen mit Hilfe jährlicher<br />
Mitarbeitergespräche.<br />
Betrachtet man die Anforderungen, die im Automobilsektor<br />
gestellt werden, so stellt man fest, dass<br />
neben den technischen vor allem die persönlichen<br />
Kompetenzen immer stärker in den Vordergrund<br />
rücken. Aus diesem Grund werden zielgerichtete<br />
Weiterbildungsmaßnahmen, die den Bedarf der<br />
jeweiligen Funktionen decken, immer entscheidender<br />
für die Weiterentwicklung des einzelnen<br />
Mitarbeiters und damit die Wettbewerbsfähigkeit<br />
des Unternehmens.<br />
Der gesamte Prozess beinhaltet die Erstellung von<br />
Profilen für Jobbündel, ein obligatorisches Vorbereitungstraining<br />
für Führungskräfte, das diese<br />
in der Handhabung der neuen Instrumente zur<br />
Mitarbeiterentwicklung schult, sowie einen jährlichen<br />
Abgleich des „Soll-/ Ist Profils“, im Rahmen<br />
der jährlichen Mitarbeiter-Entwicklungsgespräche.<br />
Hieraus ergibt sich nicht nur Weiterbildungsangebot-<br />
und nachfrage, sondern auch die Basis für andere<br />
Personalentwicklungsthemen, wie z.B. den internen<br />
Schulungskatalog, das Talentmanagement,<br />
die Nachfolgeplanung oder eine anforderungsbasierte<br />
Personalauswahl.<br />
r Info<br />
Um unsere Mitarbeiter auf zukünftige Entwicklungen<br />
frühzeitig vorzubereiten, müssen<br />
folgende Aspekte berücksichtigt werden:<br />
1. Identifizierung von Anforderungen<br />
und Potenzialen<br />
2. Anforderungsgerechte Ermittlung des<br />
persönlichen Weiterentwicklungsbedarfs<br />
3. Ableitung „passender“ Maßnahmen<br />
Ein Inhouse-Schulungskatalog, einsehbar über das<br />
Intranet, bietet zu allen wichtigen Themen Seminare<br />
an: vom eigenen Führungsverständnis bis hin<br />
zum persönlichen Selbstmanagement.<br />
Besonderes Augenmerk legen wir hierbei auf unsere<br />
Führungskräfte, in deren Verantwortung die<br />
Entwicklung der Mitarbeiter liegt: Seminare wie<br />
„Vom Kollegen zum Vorgesetzten“ oder „Grundlagen<br />
der Mitarbeiterführung“ sind in eine modulare<br />
Entwicklungsreihe integriert.<br />
Arndt G. <strong>Kirchhoff</strong>, CEO KIRCHHOFF Automotive<br />
betont: „Die größte Stärke des Standorts Deutschland<br />
ist die verbreitete Fähigkeit, komplexe Vorgänge<br />
zu erfassen sowie parallel und interdisziplinär<br />
zu denken. Diese Stärke gilt es weiter auszubauen,<br />
um am Ende im globalen Wettbewerb die Nase<br />
vorn zu haben.“<br />
Tatjana Schutte
Individuell und vielseitig<br />
r Traineeprogramme bei KIRCHHOFF Automotive – der erfolgreiche Start<br />
ins Berufsleben<br />
v.l.n.r.: Anja Hawellek (Trainee),<br />
Antonia Otte (Duale Studentin),<br />
Alexander von Arnim (Trainee)<br />
t 52<br />
Die Entscheidung für ein Trainee-Programm in<br />
einem Unternehmen mit internationaler Ausrichtung<br />
bietet diverse Chancen für die weitere<br />
berufliche Qualifikation und Orientierung.<br />
Gleichzeitig kann ein Trainee Programm die Basis<br />
für den beruflichen Einstieg in das Unternehmen<br />
sein.<br />
Projekte im In- und Ausland, andere Fachbereiche,<br />
<strong>Gruppe</strong>nprojekte im Unternehmen – dies sind nur<br />
einige der Schlagworte, mit denen man sich in<br />
einem derartigen Programm beschäftigt. Welche<br />
genauen Aufgaben einen Trainee allerdings erwarten,<br />
hängt nicht nur von der aktuellen Situation im<br />
Unternehmen, sondern auch von der Ausbildung<br />
und den persönlichen Erfahrungen des Trainees ab.<br />
Ein Trainee-Programm – eine individuelle und vielseitige<br />
Geschichte, wie auch Alexander von Arnim<br />
zu berichten weiß:<br />
September 20<strong>10</strong> – das Ende der Studienzeit ist absehbar.<br />
Die ersten Job-Bewerbungen stehen ins<br />
Haus und ich bewege mich noch im Unklaren, wo<br />
und was ich genau arbeiten möchte. Nach meinem<br />
BWL-Studium in Maastricht und Barcelona schwebt<br />
mir eine Stelle in einem Industrieunternehmen vor,<br />
das einerseits international ausgerichtet ist und andererseits<br />
spannende Perspektiven bietet. Im Zuge<br />
meiner eher kräftezehrenden Suche nach dem richtigen<br />
Job rücken verschiedene Kriterien besonders<br />
in den Vordergrund:<br />
› international ausgerichtete Denkweise der Unternehmensführung<br />
› Entwicklungsmöglichkeiten sowohl vertriebs-<br />
als auch technikorientiert<br />
› Traineeprogramm zum Kennenlernen verschiedener<br />
Abteilungen und Geschäftsbereiche<br />
Durch verschiedene Praktika hatte ich bisher vom<br />
Finanzsektor bis hin zur Unternehmensberatung<br />
einiges gesehen. Durch Vorstellungsgespräche<br />
in einigen Unternehmen bin ich am Ende davon<br />
überzeugt, mit KIRCHHOFF Automotive ein Unternehmen<br />
im Mittelstand gefunden zu haben, das<br />
vielen meiner Vorstellungen entgegen kommt. Der<br />
gute Eindruck im Vorstellungsgespräch, die positive<br />
Unternehmensentwicklung, die aktuelle Situation<br />
mit strategischer Expansion Richtung Nordamerika<br />
und China klingen überzeugend. Man bietet mir<br />
ein internationales Traineeprogramm für einen<br />
Zeitraum von 18 Monaten mit spannenden Perspektiven<br />
an.<br />
Schnell reift mein Entschluss, mich aus der Großstadt<br />
zu verabschieden und auf eine Traineestelle<br />
bei KIRCHHOFF Automotive in Attendorn einzulassen.<br />
Hierzu darf gesagt sein, dass Attendorn nicht<br />
allseits bekannt ist, sich aber für mich als überraschend<br />
facettenreich herausgestellt hat.<br />
Der Fokus meiner Traineestelle liegt auf der Mitarbeit<br />
im Key Account Team eines der größten Kun
den von KIRCHHOFF Automotive, der Ford Motor<br />
Company. Insgesamt neun Monate verbringe ich<br />
in Attendorn, um dort die Unternehmensstrukturen<br />
im Allgemeinen sowie die Systeme, Dokumente<br />
und Richtlinien im Umgang mit dem Kunden<br />
Ford im Speziellen kennenzulernen. Nach dieser<br />
erfolgreichen Einarbeitungsphase darf ich nach<br />
Nordamerika, um mit dem dortigen Vertriebsteam<br />
denselben Kunden zu unterstützen. Im Zuge der<br />
Expansion des Unternehmens auf dem asiatischen<br />
Markt wird zum Abschluss meiner Traineelaufbahn<br />
auch ein Aufenthalt im chinesischen Werk in<br />
Suzhou, das 80 km von Shanghai entfernt liegt, ins<br />
Auge gefasst.<br />
Mein Resümee:<br />
Nach 15 Monaten befinde ich mich heute kurz vor<br />
meinem Abflug nach China, habe 9 Monate in der<br />
deutschen Zentrale in Attendorn gearbeitet, um<br />
dann für 6 Monate in Detroit das Vertriebsteam<br />
zu unterstützen. Diese Erfahrungen<br />
waren vielseitig und lehrreich, die Möglichkeiten<br />
der persönlichen Weiterentwicklung<br />
enorm. Meine Zeit in Attendorn war, dank<br />
eines besonders netten und hilfsbereiten<br />
Teams, das mich perfekt in die Systematik<br />
und den Umgang mit dem<br />
Kunden Ford einarbeitete, besonders<br />
hilfreich und mit Spaß an<br />
der Sache verbunden. Flache<br />
Hierarchien haben einen regelmäßigen<br />
und guten Austausch<br />
mit Vorgesetzten zu jedem Zeitpunkt<br />
zugelassen.<br />
Während meiner Zeit in den USA<br />
wurde von mir primär die Koordination<br />
globaler Projekte wie auch<br />
der Austausch von best practices gefordert.<br />
Auch die Zeit außerhalb des<br />
Unternehmens war spannend, wobei<br />
mir besonders die kampfbetonten Ice-<br />
Hockey Spiele der Red Wings und die<br />
NBA Basketball Detroit Pistons Schlachten<br />
in Erinnerung geblieben sind.<br />
Meine Erwartungen an meine bevorstehende<br />
Zeit in China für die letzten drei<br />
Monate des Trainee-Programms sind<br />
zweigeteilt. Einerseits war ich noch nie<br />
zuvor in dem bald größten Markt der<br />
Automobilindustrie, was mich etwas<br />
aufgeregt sein lässt; andererseits freue<br />
ich mich auf meine ersten Erfahrungen und den<br />
Austausch mit den Kollegen vor Ort. Auch dort erwarten<br />
mich herausfordernde Aufgaben wie die<br />
Unterstützung bei den momentan anstehenden<br />
Projekten auf dem chinesischen Markt, die nicht<br />
nur den Kunden Ford, sondern auch BMW, Daimler<br />
oder VW betreffen.<br />
Die Zeit als Trainee bei KIRCHHOFF Automotive<br />
hat mich in meiner Persönlichkeitsentwicklung<br />
und meiner fachlichen Qualifikation viel weiter<br />
gebracht als ich anfangs geglaubt habe. Mein Ziel<br />
und meine Hoffnung nach 18 Monaten sind, dass<br />
sich die Vorstellungen seitens KIRCHHOFF Automotive<br />
wie auch meine eigenen noch ein weiteres<br />
Mal kombinieren lassen.<br />
r Info<br />
Fazit<br />
Alexander von Arnim<br />
Mein Bauchgefühl<br />
und der erste Eindruck<br />
haben sich bewahrheitet.<br />
Für mich war<br />
KIRCHHOFF Automotive<br />
genau die richtige<br />
Wahl, die ich jedem<br />
anderen in meiner<br />
Situation nur weiter<br />
empfehlen kann.<br />
K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF Automotive<br />
t 53
Alberto Balderas während<br />
seiner weiterbildung bei<br />
KIRCHHOFF Automotive<br />
Transatlantischer Austausch<br />
r Ein Erlebnisbericht von Alberto Balderas<br />
t 54<br />
Hallo, ich bin Alberto Balderas und habe vor<br />
kurzem meine Ausbildung zum Werkzeugmechaniker<br />
bei Van-Rob in Querétaro, Mexiko, abgeschlossen.<br />
Van-Rob und KIRCHHOFF Automotive<br />
haben mir eine großartige Gelegenheit der Weiterbildung<br />
gegeben, und dafür möchte ich danke<br />
sagen.<br />
Seit zwei Monaten bin ich jetzt in Deutschland, um<br />
mich weiterzuentwickeln, und ich genieße meinen<br />
Aufenthalt hier. Zunächst war ich etwas besorgt,<br />
denn dieses ist meine erste<br />
große Reise und mich erwartete<br />
viel Neues, z. B. die Sprache,<br />
die Kultur, das Essen und<br />
das Wetter. Aber gleichzeitig<br />
war ich von Anfang an sehr<br />
begeistert von der Idee, hierher<br />
zu kommen. Denn ich wusste, dies wird eine<br />
wundervolle Erfahrung für mich – und das hat sich<br />
bis jetzt bestätigt!<br />
An meinem ersten Tag bei KIRCHHOFF Automotive<br />
erinnere ich mich noch gut: Der Anfang war zwar<br />
nicht schwierig, aber vieles war anders. Ich musste<br />
mich umstellen und an die hier üblichen Prozesse<br />
anpassen. Viele neue Kollegen habe ich kennen gelernt,<br />
und alle waren sehr nett zu mir, das schätze<br />
r „Die Weiterbildung bei KIRCHHOFF<br />
Automotive hat in meinem Leben viel<br />
verändert und wird mir in meinem<br />
Berufsleben eine große Hilfe sein.“<br />
Alberto Balderas, Werkzeugmechaniker<br />
ich sehr. Die Aufgaben und Tätigkeiten hier sind<br />
neu für mich, so etwas kannte ich zuvor nicht.<br />
Im Moment arbeite ich in der Methodenplanung.<br />
Hier lerne ich z. B. wie man ein Streifenbild für Folgeverbund-<br />
und Transferwerkzeuge erstellt – eine<br />
völlig neue Aufgabe, die mir Spaß macht. Jetzt verstehe<br />
ich vieles besser und bin nun in der Lage, an<br />
vielen Prozessen mitzuarbeiten, für die mir in der<br />
Vergangenheit das Wissen fehlte oder die ich als zu<br />
kompliziert betrachtet habe.<br />
Meine Aufgabe vor Beginn<br />
eines neuen Projektes ist<br />
die komplette Analyse eines<br />
Bauteils: Wie kann man<br />
dieses Teil bestmöglich umformen<br />
und dabei die Werkzeugkosten<br />
so gering wie möglich halten? Für mich<br />
ist die Lösung dieser Aufgabe manchmal nicht<br />
leicht, weil ich immer noch lerne und noch nicht<br />
so viel Erfahrung in dieser Tätigkeit habe. Wenn ich<br />
mal unsicher bin, werde ich aber von meinen Kollegen<br />
unterstützt. Sie helfen mir dann mit ihrem<br />
vielseitigen Wissen und ihrer Erfahrung. Von ihnen<br />
habe ich schon jede Menge gelernt und möchte<br />
noch viel mehr lernen.<br />
Alberto Balderas
Mathematikunterricht in kleinen Teams macht das Lernen leichter<br />
Du kannst mehr Mathe, als du denkst<br />
r Ergänzungsangebote in der Ausbildung<br />
Als zukunftsorientiertes Unternehmen nehmen<br />
wir unsere betriebliche Ausbildung sehr ernst.<br />
Daher gibt es im Rahmen der Ausbildung vielfältige<br />
Zusatzangebote.<br />
Im Rahmen einer flexiblen und individuellen Personalentwicklung<br />
betrachten wir auch die berufliche<br />
Ausbildung und bieten Ergänzungsangebote<br />
an, um die „Jungen“ gut auszubilden. Einen festen<br />
Bestandteil im Bereich der technisch/gewerblichen<br />
Ausbildung stellt der innerbetriebliche Mathematikunterricht<br />
dar. Hier sind die Dozenten/Lehrer<br />
unsere eigenen Dualen Studenten. Sie geben ihre<br />
Kenntnisse direkt weiter und lernen selbst viel dabei.<br />
Ein „Trainer der ersten Stunde“ ist Karsten Thoene,<br />
der das Konzept mit entwickelt hat und in regelmäßigen<br />
Abständen den Unterricht abhält. „Ich<br />
orientiere mich grundsätzlich an dem derzeitigen<br />
Schullehrstoff, aber auch an den Anforderungen,<br />
die auf der Unternehmensseite an die Auszubildenden<br />
gestellt werden. Daraus ergibt sich automatisch<br />
ein roter Faden“, so Karsten Thoene. In<br />
Zusammenarbeit mit den anderen Studenten entsteht<br />
derzeit ein Lehrbuch, das es ermöglicht, den<br />
nachrückenden „Dozenten“ eine Orientierung bzgl.<br />
des Lehrstoffs zu bieten.<br />
Der Mathematikunterricht ist ein Bestandteil unserer<br />
Zusatzangebote: Interdisziplinäre Projekte,<br />
Knigge- und Kommunikationstrainings sowie<br />
Werksunterricht runden die Ausbildung ab. Durch<br />
diese Zusatzaufgaben können unsere Studenten<br />
selbst die eigenen Kompetenzen und Fertigkeiten<br />
erweitern – und das mit viel Spaß, wie Karsten<br />
Thoene lachend versichert.<br />
Heiko Aland<br />
Karsten Thoene, Dualer<br />
Student bei KIRCHHOFF Automotive<br />
und interner Mathematiktrainer<br />
t <strong>55</strong>
KIRCHHOFF Mobility<br />
„Autos nach Maß − für<br />
Menschen mit Handicap.“<br />
r<br />
K›MOBIL 39 // SEITE <strong>56</strong> <strong>59</strong>
K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF MOBILITy<br />
KIRCHHOFF Mobility wird Dachmarke<br />
r Die Firmen REHA und Jelschen unter neuer Führung<br />
t 58<br />
vertriebstagung von<br />
KIRCHHOFF Mobility<br />
Fahrzeuge für mobilitätseingeschränkte Menschen<br />
wurden innerhalb der KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong><br />
bisher im Geschäftsbereich REHA Group Automotive<br />
montiert und vertrieben.<br />
Nach dem Erwerb der Fa. Helmut Jelschen Behindertenfahrzeuge<br />
in Bad Zwischenahn im<br />
vergangenem Jahr wurden bereits erhebliche<br />
Synergieeffekte in Produktentwicklung und Wertschöpfungsstruktur<br />
realisiert.<br />
Für beide Unternehmen wird als Dachmarke zukünftig<br />
KIRCHHOFF Mobility geführt werden. Die<br />
Leitung dieses Geschäftsbereichs hat seit Anfang<br />
dieses Jahres Dr.-Ing. Axel Panne übernommen.<br />
Herr Dr. Panne blickt auf langjährige erfolgreiche<br />
Erfahrungen in der Automobilzulieferung<br />
(ThyssenKrupp Automotive) und im Sonderfahrzeugbau<br />
(Haller Umweltsysteme) zurück.<br />
Aktuell konzentriert sich KIRCHHOFF Mobility auf<br />
die Weiterentwicklung der Produkt- und Vertriebsstruktur.<br />
Im Markt werden die Marken REHA und<br />
Jelschen weitergeführt und sich auch entsprechend<br />
auf der Fachmesse Rehacare, <strong>10</strong>. – 13. Oktober 2012,<br />
in Düsseldorf präsentierten.<br />
KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong> übernimmt<br />
Jelschen Behindertenfahrzeuge GmbH<br />
Nach 34 Jahren im Familienbesitz der Familie Jelschen<br />
geht die Jelschen Behindertenfahrzeuge<br />
GmbH aus Bad Zwischenahn nun in den Besitz der<br />
KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong> über.<br />
Das auf den behindertengerechten Fahrzeugumbau<br />
spezialisierte Unternehmen kümmert sich besonders<br />
um den „passiven“ Transport im Rollstuhl.<br />
Das Unternehmen verfügt ständig über 40 Lagerfahrzeuge<br />
verschiedener Marken und rüstet auch<br />
entsprechende Kundenfahrzeuge zum Rollstuhlfahrzeug<br />
um. Die Spezialfahrzeuge aus Bad Zwischenahn<br />
sind bundesweit und auch im Ausland<br />
gefragt.
Helmut Jelschen (links) mit dem neuen Geschäftsführer Dirk Poweleit<br />
Firmengründer Helmut Jelschen zieht sich altersbedingt<br />
zurück und betont, dass er den neuen Eigentümer<br />
sehr sorgfältig über mehr als ein halbes<br />
Jahr ausgesucht habe. Es sei sichergestellt, „dass der<br />
Betrieb so erhalten bleibt und alle 30 Mitarbeiter<br />
einen sicheren Arbeitsplatz behalten“. Zum künftigen<br />
Geschäftsführer wurde Dirk Poweleit ernannt.<br />
Von seiner bisherigen Geschäftsführer-Tätigkeit<br />
bei Petri und Lehr (Dietzenbach) kennt er sich in<br />
der Branche und mit dem Bau von Behindertenfahrzeugen,<br />
speziell im Bereich Selbstfahrer, bestens<br />
aus. Bis zu seinem Amtsantritt wird Helmut<br />
Jelschen noch selbst die Geschäfte führen.<br />
Neuer Geschäftsführer bei der<br />
REHA Group Automotive<br />
Herr Uwe Hausdorf wurde mit Wirkung vom<br />
1. April 2012 zum neuen Geschäftsführer der REHA<br />
Group Automotive GmbH ernannt. Er löst damit<br />
Herrn Ralf Philipps als Geschäftsführer ab.<br />
Nach seiner Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann<br />
entschied sich Herr Hausdorf<br />
zum Studium der Wirtschaftswissenschaften mit<br />
Schwerpunkt Controlling/Rechnungswesen an der<br />
Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Bochum.<br />
1988, nach dem bestandenem Abschluss als Dipl.-<br />
Betriebswirt war er in verschiedenen Unternehmen<br />
in leitender Funktion tätig. Im Jahr 2000 wechselte<br />
er aus dem VEW Konzern in die KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong><br />
und wurde zum Geschäftsführer der FAUN Novatec<br />
GmbH bestellt. 2006 wurde er dann als Prokurist in<br />
den Bereich Financial Controlling der KIRCHHOFF<br />
Beteiligungen GmbH übernommen.<br />
Herr Hausdorf verfügt über umfangreiche Erfahrungen<br />
in allen Bereichen des Finanz- und Rechnungswesens.<br />
Seine kommunikative und freundliche<br />
Art verbunden mit einem zielorientierten<br />
Arbeitsstil ermöglicht es ihm auch neue Bereiche<br />
schnell und umfassend zu analysieren und gemeinsam<br />
mit den Führungskräften und Mitarbeitern<br />
des Unternehmens Lösungen aufzuzeigen und<br />
umzusetzen. Damit ist sichergestellt, dass die Weiterentwicklung<br />
der REHA Group Automotive zum<br />
führenden Anbieter von Mobilitätssystemen zügig<br />
und erfolgreich durchgeführt werden kann.<br />
J. Wolfgang <strong>Kirchhoff</strong><br />
uwe Hausdorf – neuer<br />
Geschäftsführer bei REHA<br />
Group Automotive<br />
t <strong>59</strong>
WITTE<br />
WERKZEUGE<br />
WITTE<br />
r WITTE Werkzeuge<br />
„Wenn Funktion und Wirkung<br />
im Einklang stehen.“<br />
r<br />
K›MOBIL 39 // SEITE60 65
K›MOBIL 39 // wITTE werkzeuge<br />
Kraftvoller Ratschen-<br />
mechanismus integriert in einer<br />
Bitbox. Ein Schnellwechselhalter<br />
und sechs hochwertige Bits in<br />
unterschiedlichen Sortimenten<br />
bieten für jede Schrauban-<br />
wendung das richtige werkzeug<br />
Produktinnovation von WITTE Werkzeuge<br />
r Premiere auf der Kölner Eisenwarenmesse: der neue Ratchdrive<br />
Auf der Kölner Eisenwarenmesse im März hatte<br />
er seine Premiere: der neuartige „Ratchdrive“ des<br />
Schraubwerkzeugspezialisten WITTE Werkzeuge.<br />
Das Fachpublikum in Köln war von der hochwertigen<br />
Neuheit durchweg beeindruckt.<br />
Der Ratchdrive ist eine kompakte Bitbox, in die ein<br />
kraftvoller Ratschenmechanismus integriert ist.<br />
Dabei bieten ein Schnellwechselhalter und sechs<br />
hochwertige Bits in unterschiedlichen Sortimenten<br />
für jede Schraubanwendung das richtige Werkzeug.<br />
Durch Auseinanderklappen des Ratchdrive<br />
können Bits und Schnellwechselhalter leicht entnommen<br />
werden. Die Schraubrichtung wechselt<br />
man durch Umstecken des Bithalters. Die kompakte<br />
Größe des Ratchdrive macht ihn für jeden<br />
Einsatz immer griffbereit. Das innovative Produkt<br />
ist in sechs verschiedenen Bitsortimenten erhältlich.<br />
Oliver Fries
Perfektion, die griffig ist<br />
r WITTE Werkzeuge auf der Internationalen Eisenwarenmesse in Köln<br />
Auf einem 143 m² großen Stand präsentierte<br />
WITTE Werkzeuge vom 04. bis 07. März 2012 seine<br />
Präzisionshandwerkzeuge auf der Internationalen<br />
Eisenwarenmesse in Köln. Die Fachmesse für<br />
Werkzeug, Sicherungstechnik, Bau- und Heimwerkerbedarf<br />
hat bei Herstellern, Händlern und<br />
Verbrauchern aus der ganzen Welt einen hohen<br />
Stellenwert als Drehscheibe und internationale<br />
Plattform der Branche. Seit 1952 ist WITTE Werkzeuge<br />
als Aussteller dabei.<br />
Zahlreiche Besucher informierten sich auch in die-<br />
sem Jahr über die Innovationen<br />
von WITTE Werkzeuge.<br />
Kernstück der Produktneuheiten<br />
bildeten der neuartige<br />
„Ratchdrive“ – ein kraftvoller<br />
Ratschenmechanismus, der<br />
in eine kompakte Bitbox integriert<br />
ist – und die weltweit<br />
patentierten mikrofaserbeschichteten Schraubendreher<br />
der MAXXPRO-Serie.<br />
Der Griff als Schnittstelle zwischen Mensch und<br />
Werkzeug steht bei der Produktgestaltung im Zentrum<br />
des Wirkens: Die Forschung bei WITTE Werkzeuge<br />
konzentriert sich nicht nur auf die Formgebung,<br />
sondern auch neue Werkstoffkombinationen<br />
stehen immer im Fokus der Entwicklung – und das<br />
seit über 225 Jahren.<br />
Das Hagener Unternehmen bildete 1785 mit der<br />
Produktion von Nähnadeln den Ursprung der<br />
KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong>. Als qualifizierter und an-<br />
r „Wir konnten erste Kunden aus dem<br />
Nahen Osten gewinnen – hier sehen<br />
wir noch weiteres großes Potenzial<br />
für 2012 und darüber hinaus“<br />
J. Wolfgang <strong>Kirchhoff</strong>, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter.<br />
erkannter Entwicklungspartner stellt es heute<br />
Schraubwerkzeuge für den Premiumgebrauch<br />
her und beliefert mit hochwertigen Eigenmarken<br />
große Markenhersteller des Werkzeugmarktes. Dabei<br />
spielen die Unterstützung seiner Industriekunden<br />
in Konstruktion, Produkt- und Verpackungsdesign<br />
sowie die Verkaufsförderung eine wesentliche<br />
Rolle.<br />
WITTE Werkzeuge ist mit Handelspartnern auf<br />
allen Kontinenten der Welt aktiv. Wichtige Märkte<br />
sind Deutschland und Europa, die USA sowie im-<br />
mer mehr der Nahe Osten<br />
und Asien. „Auch wenn<br />
sich die Situation in für uns<br />
wichtigen Märkten in Süd-<br />
europa weiterhin problematisch<br />
darstellt, so wurde<br />
das dort fehlende Geschäft<br />
durch ansteigende Bestellungen<br />
aus dem Inland, aber auch aus Ost- und<br />
Westeuropa kompensiert“, berichtet J. Wolfgang<br />
<strong>Kirchhoff</strong>, Geschäftsführender Gesellschafter von<br />
WITTE Werkzeuge und Vorsitzender des Fachbeirates<br />
der Internationalen Eisenwarenmesse.<br />
So kann sich WITTE Werkzeuge auch fünfzig Jahre<br />
nach dem ersten Auftritt auf der Eisenwarenmesse<br />
über eine positive Resonanz freuen.<br />
Sabine Boehle<br />
v.l.n.r.:<br />
Lisa Galliani, Renate Obst,<br />
nadine Blume, nina Packwitz,<br />
Martin Milewski, Sabine<br />
Grams, Mark Liebholdt,<br />
Margot Buchholz, Oliver Fries<br />
t 63
K›MOBIL 39 // wITTE werkzeuge<br />
WITTE Werkzeuge ist Lieferant des Jahres<br />
r Auszeichnung von Matco Tools, USA<br />
Mike Smith, Matco Tools<br />
vice President Materials (l.)<br />
zusammen mit J. wolfgang<br />
<strong>Kirchhoff</strong>, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter wITTE<br />
werkzeuge, bei der Preisübergabe<br />
zum Supplier of the year<br />
t 64<br />
Der wichtigste Auslandskunde von WITTE Werkzeuge,<br />
Matco Tools, zeichnete den Hagener Hersteller<br />
hochwertiger Schraubwerkzeuge am 26.<br />
Februar 2012 in Las Vegas zum Lieferant des Jah-<br />
res aus.<br />
r „Auch in Zukunft werden wir mit der Qualität<br />
unserer Produkte und unserem Service überzeugen“<br />
J. Wolfgang <strong>Kirchhoff</strong>, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter.<br />
Matco Tools ist ein<br />
Tochterunternehmen<br />
der amerikanischen Da-<br />
naher <strong>Gruppe</strong>, Weltmarktführer<br />
in Wissenschaft und Technik für innovative<br />
Produkte und Technologien. Das amerikanische<br />
Unternehmen produziert und vertreibt<br />
Qualitätshandwerkzeug und Ausrüstung für KFZ-<br />
Industrie-Werkstätten. Seine Produktlinie umfasst<br />
über 13.000 Produkte.<br />
Aktuell arbeitet Matco mit ca. 1.425 Distributoren,<br />
die in den USA, Kanada und Puerto Rico agieren.<br />
Auf der jährlichen von Matco veranstalteten Tradeshow,<br />
einer großen Handelsmesse für die mobilen<br />
Distributoren, werden die neuesten Entwicklungen<br />
auf dem Markt vorgestellt. Zusätzlich können<br />
Kontakte zu Lieferanten gepflegt und ausgebaut<br />
werden. „Diese Auszeichnung bedeutet uns sehr<br />
viel, ist sie doch ein Beweis für die Qualität unserer<br />
Produkte und unseres Service und zugleich Wegweiser<br />
für die Zukunft“, urteilt J. Wolfgang Kirch-<br />
hoff, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter von WITTE<br />
Werkzeuge.<br />
Tom Willis, Chairman of<br />
the Board von Matco Tools,<br />
betonte bei der Preisverleihung die guten Beziehungen<br />
zu WITTE Werkzeuge: „Diese Auszeichnung<br />
unterstreicht die seit langem erfolgreiche und enge<br />
Verbindung zwischen Matco und WITTE Werkzeuge.<br />
Mit über 1.000 Distributoren, die dieses Jahr<br />
zur Handelsmesse im Caesar’s Palace in Las Vegas<br />
kamen, war das bisher die erfolgreichste Messe dieser<br />
Art für Matco!“<br />
Für WITTE Werkzeuge ist die besondere Auszeichnung<br />
ein Ansporn, die guten Beziehungen zu Matco<br />
weiterhin aufrechtzuerhalten und zu intensivieren.<br />
Sabine Boehle
FAUN <strong>Gruppe</strong><br />
„Technische Innovationen und<br />
individuelle Lösungen für Straßenreinigung<br />
und Entsorgung.“<br />
K›MOBIL 39 // SEITE66 95<br />
r
K›MOBIL 39 // FAUN<br />
FAUN als Ideenschmiede ausgezeichnet<br />
r Osterholz-Scharmbeck. Am 22. Juni 2012 ehrte Ranga Yogeshwar<br />
die innovativsten Mittelständler. Die FAUN-<strong>Gruppe</strong> zählt zu den<br />
„TOP <strong>10</strong>0 Innovatoren“. Ein Auszug aus der Presseinformation.<br />
t 68<br />
Dr. Johannes F. <strong>Kirchhoff</strong><br />
Sie verfügen über exzellenten Erfindergeist,<br />
vorbildliche Innovationsprozesse und schlagen<br />
erfolgreich die Brücke von der Idee zum Markterfolg:<br />
die innovativsten Mittelständler Deutschlands.<br />
Ihnen überreicht Ranga Yogeshwar am<br />
22. Juni in Friedrichshafen das Gütesiegel<br />
„TOP <strong>10</strong>0 Innovator“. FAUN gehört zu den, von<br />
Prof. Dr. Nikolaus Franke und seinem Team der<br />
Wirtschaftsuniversität Wien, Ausgewählten.<br />
FAUN legt bei der Produktion seiner Abfallsammelfahrzeuge<br />
und Kehrmaschinen großen Wert auf das<br />
Urteil seiner Kunden. „Funktionalität, Technik und<br />
Ausstattung sollen schließlich auch denen gefallen,<br />
die die Müllfahrzeuge und Kehrfahrzeuge schlussendlich<br />
nutzen: den Fahrern und Ladern, die täglich<br />
dafür sorgen, dass die Straßen sauber bleiben“ skiz-<br />
ziert Dr. Johannes <strong>Kirchhoff</strong>, geschäftsführender<br />
Gesellschafter von FAUN. So testet der Aufbauhersteller<br />
seine Produkte direkt vor Ort unter realen<br />
Bedingungen. Das bedeutet, dass testweise rund<br />
1.000 bis 1.200 Mülleimer pro Tag geleert werden<br />
und das über mehrere Monate. Der erste Ansprechpartner<br />
für die Analyse dieser Testfahrt ist der<br />
Fahrer selbst. Mit ihm steht und fällt teilweise die<br />
Entscheidung, ob es eine innovative Entwicklung<br />
wirklich in die Produktion schafft. Patrick Hermanspann,<br />
Geschäftsführer und CTO des international<br />
tätigen Familienunternehmens, möchte seinen<br />
Kunden immer die passenden Lösungen liefern.<br />
Dafür sei das Kundenurteil vorab ausschlaggebend.<br />
Das Unternehmen pflegt zudem enge Kooperationen<br />
mit Universitäten und Forschungseinrichtungen<br />
und bezieht auch seine Lieferanten für Fahr-
Mit ihnen arbeiten über <strong>10</strong>00 FAUN-Mitarbeiter am Erfolg des Unternehmens: Peter Höning, Georg Sandkühler und Patrick Hermanspann.<br />
zeugkomponenten in den Entwicklungsprozess<br />
mit ein. So entstehen maßgeschneiderte Konzepte,<br />
die den Wertstoffen und Abfällen gewachsen sind.<br />
Aber auch intern werden die Verantwortlichen<br />
umfassend eingebunden: „Forschung und Entwicklung<br />
bei FAUN bietet die Chance, an dem gesamten<br />
Produkt ‚Abfallsammelfahrzeug’ zu arbeiten, nicht<br />
nur an Teilaspekten. Vom Antriebsstrang, über den<br />
funktionalen Leichtbau bis hin zu ergonomischen<br />
Betrachtungen kommt das gesamte Spektrum des<br />
Ingenieurwissens zur Anwendung. Ich glaube, dieser<br />
Arbeitsumfang ist in der Nutzfahrzeugbranche<br />
einmalig“, äußert sich der Leiter Forschung und<br />
Entwicklung, Georg Sandkühler.<br />
Prof. Dr. Nikolaus Franke und sein Team von der<br />
Wirtschaftsuniversität Wien haben das Innovati-<br />
onsmanagement von 281 mittelständischen Unternehmen<br />
geprüft. Die besten von ihnen erhalten<br />
das Gütesiegel „TOP <strong>10</strong>0 Innovator“. Peter Höning,<br />
Geschäftsführer und CFO bei FAUN, freut sich über<br />
die Ehrung und hebt die Teamleistung hervor: „Das<br />
Gütesiegel empfinde ich als Auszeichnung für unsere<br />
Mitarbeiter. Ihre Begeisterung und Anstrengung<br />
sind unser Innovationsfaktor Nummer eins.<br />
Zugleich haben wir die richtigen Prozesse etabliert,<br />
damit sich diese Kreativität produktiv entfalten<br />
kann. Beides zusammen macht uns erfolgreich.“<br />
Der Mentor<br />
Mentor des Projekts ist der Journalist und TV-Moderator<br />
Ranga Yogeshwar.<br />
Claudia Schaue<br />
Ranga Yogeshwar<br />
t 69
K›MOBIL 39 // FAUN<br />
1. 2.<br />
3. 4.<br />
5. 6.<br />
1. In Aktion, der SIDEPRESS mit Lifter C1<strong>10</strong>0 2. Das Unternehmen Kampwerth nahm ihre neue VIAJET 7 direkt mit nach Harsewinkel 3. Der zweite ROTOPRESS<br />
DUALPOWER für Nehlsen – auf 4 Achsfahrgestell mit 14,5 t Nutzlast 4. Nehlsen-Chef Peter Hoffmeyer (rechts) nahm aus den Händen von Dr. Jochen F. Kirch-<br />
hoff und Dr. Johannes F. <strong>Kirchhoff</strong> (links) den Fahrzeugschlüssel für den neuen ROTOPRESS DUALPOWER entgegen. Niedersachsenes Umweltminister Dr. Stefan<br />
Birkner (2.v.l.) fungierte sozusagen als Pate 5. und 6. Auf 1.<strong>10</strong>0 m² präsentierten sich starke Produkte 7. Starke Produkte, starken Service und ein starkes<br />
Unternehmen zeigte FAUN jeden Tag bei der Fahrzeug-Show „trucks in action“ des VAK<br />
t 70<br />
7.
BEST 3 . Starke Produkte.<br />
Starker Service. Starkes Unternehmen.<br />
r München. Mit 77 Abschlüssen verabschiedet sich die<br />
FAUN <strong>Gruppe</strong> von der erfolgreichsten Messe aller Zeiten.<br />
Mit Bestmarken ging die Fachmesse IFAT Entsorga<br />
zu Ende. 125.000 Besucher aus 180 Ländern,<br />
2.939 Aussteller aus 54 Nationen und so viele internationale<br />
Besucher wie noch nie, so lauten die<br />
Zahlen der Weltleitmesse, die vom 7. bis 11. Mai<br />
2012 in München stattfand.<br />
r Info<br />
FAUN präsentierte sich unter<br />
dem Motto BEST 3<br />
› Starke Produkte<br />
› Starker Service<br />
› Starkes Unternehmen<br />
Bestleistungen zu geben ist unser Anspruch und<br />
unser Versprechen an unsere Kunden. Denn was<br />
FAUN unvergleichlich macht, sind innovative Fahrzeuge,<br />
umfangreiche Service-Dienstleistungen und<br />
motivierte Mitarbeiter. Zusammengefasst heißt<br />
das BEST 3 .<br />
Zur IFAT Entsorga zeigte FAUN 20 Fahrzeuge, darunter<br />
fünf Neuheiten. Eine Design-Studie zum Klassiker<br />
ROTOPRESS, ein neues Behälterkonzept für die<br />
Hecklader VARIOPRESS und POWERPRESS, hybride<br />
Abfallsammelfahrzeuge ROTOPRESS DUALPOWER,<br />
VARIOPRESS DUALPOWER und ROTOPRESS FUEL-<br />
CELL, eine neue Generation der VIAJET Kehrmaschinen<br />
und technische Neuerungen am FRONTPRESS.<br />
(Lesen Sie dazu bitte die folgenden Seiten)<br />
Die Motivation des Teams wurde mit 40 Aufträgen<br />
für den Export und 37 Abschlüssen für Deutschland<br />
gekrönt.<br />
Claudia Schaue<br />
t 71
Design-Studie einer neuen Verkleidung für den ROTOPRESS<br />
BEST 3 . Neue starke Produkte<br />
r München. Fahrzeuginnnovationen für noch mehr Kundennutzen<br />
t 72<br />
r ROTOPRESS<br />
Mit der Design-Studie des ROTOPRESS zeigt<br />
FAUN, dass auch ein Klassiker der Abfallentsorgung<br />
neue Wege gehen kann. Das Konzept<br />
verbindet optimal Form und Funktion.<br />
NEU:<br />
› Moderne, hochwertige<br />
Kunststoff-Verkleidung<br />
› Aufgrund der modularen Bauweise<br />
sind Verkleidungskonzepte möglich<br />
(Halb- oder Vollverkleidung des Aufbaus)<br />
› Perfekte Werbefläche als Blickfang für<br />
das Kunden-Marketing<br />
› Rutschfeste Auftritte aus GfK-Material<br />
in Signalfarbe<br />
› FCS-Steuerung mit ergonomischem<br />
Bedienkonzept und gleicher Hardware<br />
für alle FAUN-Aufbauten<br />
ROTOPRESS<br />
r VARIOPRESS und<br />
POWERPRESS<br />
Das neue Behälterkonzept für die Hecklader<br />
besticht durch mehr Nutzlast und Design-<br />
Behälter.<br />
NEU:<br />
› Aufbaubehälter mit stabiler Rahmenkonstruktion<br />
durch Profilverbindungen,<br />
optional mit oder ohne Spanten erhältlich<br />
› 300 kg leichter als das Vorgängermodell<br />
im Rippendesign<br />
› Aufbauvolumen von 7 m 3 bis 30 m 3<br />
erhältlich<br />
› Höchste Einsatzflexibilität für alle<br />
Abfall- und Wertstoffe<br />
› Fraktions-optimierte Verdichtung<br />
› Rundum-Abdichtung des Ausstoßschildes<br />
POWERPRESS mit neuem Behälter-Konzept
ROTOPRESS DUALPOWER FRONTPRESS<br />
r ROTOPRESS und<br />
VARIOPRESS DUALPOWER<br />
Mittlerweile hat FAUN 20 Abfallsammelfahrzeuge<br />
mit dem DUALPOWER-Antriebsstrang<br />
ausgestattet. Neben dem ROTOPRESS<br />
DUALPOWER zeigte FAUN in München auch<br />
den VARIOPRESS DUALPOWER und den<br />
ROTOPRESS FUELCELL.<br />
Die wichtigsten Eigenschaften auf einen Blick:<br />
› 33 % weniger Kraftstoff<br />
› 33 % weniger CO 2<br />
› 91 dB(A) statt <strong>10</strong>6 dB(A) Lärmemission<br />
(im bildlichen Vergleich: normales Gespräch<br />
vs. Kettensäge)<br />
› Erhebliche Feinstaub- und NO X -Reduzierungen<br />
im Sammelbetrieb<br />
VARIOPRESS DUALPOWER<br />
r FRONTPRESS<br />
Der robuste Frontlader wurde weiter optimiert:<br />
NEU:<br />
› Integrierte 1,1er Zapfen-Aufnahme<br />
› FAUN-Control-Steuerung (FCS) mit ergonomischem<br />
Bedienkonzept und gleicher<br />
Hardware für alle FAUN-Aufbauten<br />
› Neue, ergonomische Fernbedienung mit<br />
CANBus-Steuerung, robusten Infrarot-<br />
empfängern und wetterfestem Gehäuse<br />
K›MOBIL 39 // FAUN<br />
t 73
K›MOBIL 39 // FAUN<br />
t 74<br />
VIAJET 4<br />
r SELECTAPRESS DUO<br />
Dieser Hecklader, in den Aufbaugrößen von<br />
15 m 3 bis 21 m 3 erhältlich, basiert auf dem Konzept<br />
des VARIOPRESS und arbeitet nach dem<br />
Zwei-in-Eins-Prinzip.<br />
Die wichtigsten Eigenschaften auf einen Blick:<br />
› Geteilter Aufbau für unabhängige Sammlung<br />
und Entleerung zweier Fraktionen in<br />
einer Tour<br />
› Zwei eigenständige Heckteile sorgen für<br />
eine garantiert saubere Trennung der Fraktionen<br />
bei der Sammlung und Entleerung<br />
› Die ebenso getrennte Elektronik ermöglicht<br />
eine individuelle Anpassung der Verdichtung<br />
für jede Fraktion<br />
› Option CIN-ENERGIE: Möglichkeit zu einer<br />
umweltschonenderen, ökonomischeren<br />
Abfallsammlung durch Installation eines<br />
Hydrospeichers, welcher zurückgewonnene<br />
Bremsenergie zur kostenlosen Verwendung<br />
der Schüttung speichert<br />
SELECTAPRESS<br />
r VIAJET 4 COMPACT<br />
Aufbaulösung mit Serienfahrgestell bis 7,5 t<br />
für innerstädtische Reinigung mit hoher Einsatzflexibilität<br />
und maximaler Transportgeschwindigkeit:<br />
NEU:<br />
› Neues, überarbeitetes Kehrkonzept<br />
› Jetzt auch mit fahrgestellunabhängigem<br />
Aufbaumotor<br />
Die wichtigsten Eigenschaften auf einen Blick:<br />
› Servicefreundliches und wirtschaftliches<br />
Gesamtkonzept<br />
› Umluftsystem für emissionsarmen<br />
städtischen Einsatz<br />
› Serienmäßige Hochentleerung für<br />
dezentrale Einsatzfelder<br />
r VIAJET 5 ALLROUND<br />
Die Kehrmaschinenlösung für flexible Einsatzfelder<br />
mit hohem Leistungsbedarf auf Serienfahrgestellen<br />
der 9–12 t-Klasse:<br />
NEU:<br />
› Mit FAUN-Umluftsystem für staubbelastete<br />
Städte<br />
Die wichtigsten Eigenschaften auf einen Blick:<br />
› Flexibel, leistungsstark und wirtschaftlich<br />
› Jetzt auch mit bewährtem Hydraulik-<br />
Konzept und neuer, lastabhängiger<br />
Turbinensteuerung<br />
› Unübertroffen leistungsstarkes und<br />
robustes Saug-Kehrkonzept<br />
› Einfache Bedienerführung<br />
VIAJET 5
VIAJET 6 PROFESSIONAL<br />
Variabelste Baureihe mit umfangreichem<br />
Spektrum an Spezialanwendungen auf Serienfahrgestellen<br />
der 13-18 t-Klasse.<br />
NEU mit VW-Motor:<br />
› Modernste Abgastechnologie von VW<br />
(„Tier 4 finale“-fähig)<br />
› Effiziente, verbrauchsoptimierte Antriebslösung<br />
ohne Leistungsverzicht<br />
› Kurzer Radstand mit maximalem Wasservolumen<br />
von bis zu 2.<strong>55</strong>0 l ohne Schmutzraumverkleinerung<br />
› Lärmreduzierung durch neue schallisolierende<br />
Baugruppenanordnung<br />
NEU mit Anbaugerät zur Ölspurbeseitigung:<br />
Schnell wechselbares Anbaugerät zur Ölspurbeseitigung,<br />
duale Nutzung als normale<br />
Kehrmaschine und Ölspurreinigungsgerät.<br />
NEU und die wichtigsten Eigenschaften auf<br />
einen Blick:<br />
› Durch kurze Rüstzeiten kann das Frontgerät<br />
je nach Bedarf angehängt werden<br />
› Kurzer Radstand ab 3.260 mm<br />
› Breites Einsatzgebiet durch neue<br />
Schrupptechnik mit geringem Wasserverbrauch,<br />
z. B. für Markttage und Veranstaltungen<br />
› Warmwasseraufbereitung bis 30 l/min<br />
(Δt = ca. 80 °C) möglich<br />
› Seitliche Verfahr-Einheit des Anbau-<br />
gerätes erleichtert das Reinigen von<br />
Ölspuren<br />
VIAJET 6 mit VW-Motor VIAJET 7<br />
VIAJET 6 Anbaugerät<br />
zur Ölspurbeseitigung<br />
r VIAJET 7 EXPERT<br />
Das Kehrmaschinenkonzept für anspruchsvolle<br />
Einsatzgebiete mit hohem Leistungs- und<br />
Zuladungsbedarf in der 18–19 t-Klasse.<br />
NEU:<br />
› Gebläsekonzept mit höherer Saugleistung<br />
Die wichtigsten Eigenschaften auf einen Blick:<br />
› Umfangreiches Ausstattungsprogramm<br />
für spezielle Einsatzprofile<br />
› Vielseitig gestaltbare Hochdruckwaschanlagen<br />
› Großer Wasservorrat bis zu 3.000 l ohne<br />
Schmutzraumreduzierung<br />
› Ohne Radstandvergrößerung<br />
› Modernes Hecksauganlagenkonzept ohne<br />
Dichtungsschwachstellen<br />
K›MOBIL 39 // FAUN<br />
t 75
ROTOPRESS erobert Amerika<br />
r Las Vegas. Erfolgreicher Start für den Markteintritt USA<br />
t 76<br />
Mit einem großartigen Messeauftritt in den USA<br />
konnte FAUN im Mai 2012 die Erfolgsgeschichte<br />
des ROTOPRESS fortsetzen. Auf der diesjährigen<br />
WASTE EXPO (01. – 03. Mai 2012) in Las Vegas stellte<br />
FAUN zusammen mit dem US-amerikanischen<br />
Entsorgungskonzern Waste Management und der<br />
Daimler AG einen ROTOPRESS auf einem ECONIC<br />
Fahrgestell aus.<br />
Nicht nur das für den amerikanischen Markt unbekannte,<br />
große Fahrerhaus des Econic, sondern<br />
auch der ROTOPRESS mit seinem einmaligen Funktionsprinzip<br />
und der Zöller Lifter erzeugte auf der<br />
gesamten Messe hohe Aufmerksamkeit.<br />
Die Sammlung von organischen Abfällen, sowie<br />
leichte, nutzlaststarke Sammelfahrzeuge mit Gasantrieb,<br />
werden in den USA vermehrt zum Thema<br />
und viele Entsorger suchen geeignete Fahrzeugkonzepte.<br />
Der ROTOPRESS mit seinem einfachen<br />
und bewährten Prinzip bietet, neben dem Nutzlastvorteil,<br />
die entsprechende Dichtigkeit bei der<br />
Sammlung von organischen Abfällen. Darüber<br />
hinaus überzeugte die Fachbesucher die Kombina-<br />
tion Fahrgestell/Aufbau durch die kompakte und<br />
gut aufeinander abgestimmte Bauart. Im Vergleich<br />
zum US-Standard sind unsere Entsorgungsfahrzeuge<br />
deutlich anschaulicher.<br />
Das Messeexponat bleibt in Amerika und wird ab<br />
Juni im texanischen Houston in Einsatz gehen und<br />
dort unter US-Bedingungen getestet.<br />
ROTOPRESS auf Trailer<br />
Bereits im Januar konnte FAUN, nach einjähriger<br />
Vorbereitungs- und Bauzeit, sechs trailerbasierende<br />
ROTOPRESS-Aufbauten an den weltweit größten<br />
Entsorger Waste Management in Houston übergeben.<br />
Basierend auf den Straßenzulassungsbedingungen<br />
und den daraus resultierenden Gewichtsregularien<br />
bieten die auf einem Sattelanhänger<br />
aufgebauten ROTOPRESS zum einen Nutzlastvorteile<br />
und sind andererseits flexibel einsetzbar. Aufbau<br />
und Zugmaschine sind mit wenigen Handgriffen<br />
voneinander entkoppelbar.<br />
Bei zwei dieser ROTOPRESS-Aufbauten handelt es<br />
sich um ROTOPRESS XL Fahrzeuge, welche sowohl
stationär über einen Elektroanschluss, als auch<br />
konventionell über einen Nebenabtrieb betrieben<br />
werden können. Diese Aufbauten können beispielsweise<br />
für die Sammlung von Abfällen aus Supermärkten<br />
und Verteilzentren genutzt werden, da die<br />
elektro-hydraulischen Antriebe nicht nur extrem<br />
leise, sondern auch emissionsfrei sind.<br />
Die Aufbauten sind derzeit sowohl an der Ostküste<br />
der USA, als auch in Kalifornien im Einsatz.<br />
Der ROTOPRESS als<br />
Trailer-Lösung<br />
Christian Bremer<br />
FAUN & WASTE MANAGEMENT Messestand<br />
auf der WASTE EXPO in Las Vegas<br />
Vorstellung des ROTOPRESS-Konzeptes in Houston, Texas:<br />
Eric Woods (Vice President Fleet & Performance Waste<br />
Management), Dr. Armin Vogel (Geschäftsführer und CSO<br />
FAUN <strong>Gruppe</strong>) und John Lemmons (Director Fleet Performance<br />
Waste Management) (v.l.n.r.)<br />
K›MOBIL 39 // FAUN<br />
t 77
Diese ROTOPRESS warten auf ihre Abholung per eigene Achse auf die Halbinsel Krim.<br />
Unsere Stadt soll schöner werden<br />
r Osterholz-Scharmbeck. Ganzheitliches Entsorgungskonzept<br />
mit FAUN-Fahrzeugen für die Halbinsel Krim<br />
VARZ-Direktor Alexander<br />
Khitoschko (links) wurde in<br />
München zur IFAT Entsorga<br />
von FAUN-Sales Manager<br />
Ewgenij Schönberg begrüßt.<br />
t 78<br />
Die Halbinsel Krim rüstet mächtig auf. Neue Urlauberstädte,<br />
attraktive Tourismusangebote und<br />
eine verbesserte Infrastruktur sollen Urlauber aus<br />
aller Welt anlocken. Zur Umsetzung dieser großangelegten<br />
Projekte ist auch eine ganzheitliche,<br />
moderne Entsorgung notwendig. FAUN bewarb<br />
sich daher zusammen mit dem lokalen FAUN-<br />
Partner VARZ bei der staatlichen Ausschreibung<br />
für neue Abfallsammelfahrzeuge und Kehrmaschinen<br />
und bekam den Zuschlag für 26 Neufahrzeuge.<br />
Aufgebaut auf Mercedes Benz-Fahrgestelle liefert<br />
FAUN 17 ROTOPRESS (in den Aufbauvolumina 12, 16<br />
und 20 m 3 ), zwei ROTOPRESS XL mit 41 m 3 -Aufbau,<br />
weiterhin 1 POWERPRESS sowie sechs VIAJET Kehrmaschinen<br />
in die Ukraine. Die beiden ROTOPRESS<br />
XL werden durch einen Aufbau-Motor betrieben,<br />
so dass die Beladung der Aufbauten zugmaschinenunabhängig<br />
erfolgen kann und die Zugmaschinen<br />
während der Beladung für andere Zwecke genutzt<br />
werden können.<br />
Ende Mai wurden die ersten Fahrzeuge, die ersten<br />
neuen Entsorgungstechnikfahrzeuge für die Krim<br />
überhaupt, ausgeliefert und bis zum Sommer folgen<br />
die restlichen Fahrzeuge. Ziel der Reise ist der<br />
Kurort Simferopol, Hauptstadt und zentral auf der<br />
Halbinsel gelegen. Mit den Heckladern wird Haus-<br />
und Biomüll in der 400.000 Einwohner-Stadt gefahren.<br />
Gelungen ist FAUN Sales Manager Ewgenij Schönberg<br />
und Sales Assistentin Eugenia Klossek der<br />
Auftrag mit Unterstützung des Mercedes Benz-<br />
Händlers Konkord. Ewgenij Schönberg freut sich<br />
über das gelungene Projekt: „Das Projekt hat uns<br />
alle viel Kraft gefordert, aber das Ergebnis ist sehr<br />
gut. Auf der Krim passiert viel, die Menschen dort<br />
wollen wachsen und viel erreichen und wir sind<br />
mit dabei. Ein tolles Gefühl.“<br />
Claudia Schaue
Thomas Hoffmann neuer Sales Manager<br />
r Osterholz-Scharmbeck. Thomas Hoffmann übernimmt als Sales Manager<br />
Export die Vertriebsaufgaben von Tim Collet<br />
Mit Wirkung zum 1. Juni 2012 wird Thomas Hoffmann,<br />
bisher Vertriebsinnendienstleiter im Werk<br />
Osterholz-Scharmbeck, als Export Manager für<br />
die FAUN <strong>Gruppe</strong> tätig sein.<br />
Der 34-Jähige übernimmt die Betreuung und Unterstützung<br />
der Benelux-Länder, Skandinavien sowie<br />
Island und Irland und wird die gesamte Produkt-<br />
Palette an FAUN-Abfallsammelfahrzeugen und<br />
Kehrmaschinen vertreiben. Thomas Hoffmann<br />
ist einer von insgesamt vier international tätigen<br />
Sales Managern und berichtet nunmehr an Geschäftsführer<br />
und CSO der <strong>Gruppe</strong> Dr. Armin Vogel.<br />
r Info<br />
Nachfolge<br />
Thomas Hoffmann reicht den Staffelstab<br />
des Vertriebsinnendienstleiters an Malte<br />
Sonnenburg weiter. Malte Sonnenburg kam<br />
2006 zu FAUN und arbeitete zuerst bei der<br />
FAUN Services und wechselte 2011 zum<br />
Vertriebsinnendienst. In beiden Positionen<br />
wirkte er mit viel Engagement und hat gezielt<br />
Verbesserungen eingebracht, so dass er<br />
beste Voraussetzungen für die neuen Aufgaben<br />
mitbringt.<br />
Thomas Hoffmann kam 1998 zur FAUN <strong>Gruppe</strong> und<br />
war nach seiner Ausbildung und dem Studium zum<br />
Diplom-Informatik-Betriebswirt seit 2004 als Leiter<br />
des Vertriebsinnendienst tätig. Seiner neue Aufgabe<br />
sieht er mit Spannung entgegen und will seine<br />
Erfahrungen und Produktkenntnisse nun aktiv im<br />
Außendienst umsetzen. Jedes Entsorgungsunternehmen,<br />
jedes Land hat spezifische Anforderungen,<br />
die es zu erfassen und umzusetzen gilt.<br />
Claudia Schaue<br />
K›MOBIL 39 // FAUN
K›MOBIL 39 // FAUN<br />
Damals wie heute. Schmucke Kehrmaschinen verlassen das sächsische Werk.<br />
Vorn: AK 3 und im Hintergrund VIAJET FILTAIR<br />
Kinder, wie die Zeit vergeht<br />
r Grimma. In diesem Jahr feiert FAUN Viatec GmbH<br />
ihr 20-jähriges Bestehen. Anlass für eine Retrospektive.<br />
t 80<br />
Mit Stolz spricht Helmut Schmeh, Geschäftsführer<br />
der FAUN Viatec GmbH, von der Entwicklung<br />
seines Werk in Grimma. Er selbst kann auf einen<br />
großen Teil der zwei Dekaden zurück blicken, er<br />
ist seit zwölf Jahren bei den Kehrmaschinenbauern.<br />
Ereignisreiche Jahre, in denen sich das Unternehmen<br />
vom Nobody zum Marktführer für LKW-<br />
Kehrmaschinen in Deutschland mauserte.<br />
1992 unter dem Namen FAUN Müller Umwelttechnik<br />
GmbH gegründet, wurden in den ehemals zwei<br />
Hallen Kanalfahrzeuge hergestellt und als Service-<br />
Center Ost allerlei FAUN-Fahrzeuge repariert.<br />
1996 begann der Aufbau von SKD-(Semi-Knocked-<br />
Down)-Kehrmaschinen aus Frankreich auf Fahrgestelle<br />
für den deutschen Markt.<br />
1998 entschied man sich für die Verlagerung der<br />
kompletten Kehrmaschinen-Produktion von Frank-<br />
Starke Menschen - das Team der FAUN Viatec GmbH<br />
reich in das Werk im sächsischen Grimma. Es entsteht<br />
eine eigene, spezialisierte Entwicklungsabteilung.<br />
Noch im selben Jahr konnte das bekannte<br />
hydraulische Antriebskonzept der Kehraggregate<br />
über den LKW-Fahrmotor vorgestellt werden. Damit<br />
setzten die Kehrmaschinen-Sepzialisten einen<br />
Meilenstein und läuteten eine neue Epoche der<br />
Antriebstechnologie im Bereich der Aufbaukehrmaschinen<br />
ein. Neues Konzept. Neuer Name. Im<br />
selben Jahr noch wurde aus FAUN Müller Umwelttechnik<br />
GmbH die FAUN Viatec GmbH.<br />
1999 baute FAUN gemeinsam mit UNIMOG erfolgreich<br />
die erste VIAJET 5U-Aufbaukehrmaschine auf<br />
das Trägersystem des UNIMOG U400. Damit wurde<br />
FAUN UNIMOG-Systempartner.<br />
2000 entstand die erste 5 m 3 -Kehrmaschine mit hydrostatischem<br />
Antrieb.
2005 entwickelte man in Grimma die sauberste<br />
Kehrmaschine weltweit. Eine Kehrmaschine mit<br />
neuer Filtertechnologie zur Feinstaubrückhaltung.<br />
Das Produkt wurde VIAJET FILTAIR getauft und<br />
erreicht einen Feinstaubrückhaltegrad nach PM<strong>10</strong><br />
von 99,98 %. Bisher unübertroffen.<br />
2007 die Mauern waren mittlerweile zu klein und<br />
das Team zog ein paar Häuser weiter in größere,<br />
kapazitätserweiterte Hallen.<br />
2008 die Entwicklung der 4 m 3 -LKW-Kehrmaschine<br />
ergänzt das Produktportfolio.<br />
2009 kommt die VIAJET 9, ein Fahrzeug für den<br />
schweren Kehreinsatz, hinzu.<br />
2012 20 Jahre nach der Gründung bringen die Sachsen<br />
eine neue Kehrmaschinen-Generation auf den<br />
Markt.<br />
Claudia Schaue<br />
r Info<br />
Über FAUN Viatec GmbH<br />
Heute sind <strong>10</strong>0 Mitarbeiter beim Marktführer<br />
FAUN Viatec beschäftigt. In den<br />
Anfangsjahren waren es noch 30, wobei<br />
viele der heutigen Kollegen seit der ersten<br />
Stunde dabei sind. Das Produktprogramm<br />
umfasste acht verschiedene Typen in<br />
den Aufbaugrößen 4 m 3 bis 12 m 3 Aufbauvolumen<br />
und mit drei unterschiedlichen<br />
Antriebskonzepten. Pro Tag verlassen ca. 1,5<br />
Kehrfahrzeuge das Grimmaer Werk mit dem<br />
Ziel: die ganze Welt.<br />
t 81
K›MOBIL 39 // FAUN<br />
Tim Collet zum Geschäftsführer berufen<br />
r Urdorf. Zum 1. April 2012 übernahm Tim Collet die Geschäftsführung<br />
der Schweizer Tochterunternehmung J. Ochsner AG. K>MOBIL sprach mit<br />
dem 46-Jährigen.<br />
t 82<br />
K>MOBIL: Herr Collet, mit dem 1. April wurden Sie<br />
in die Geschäftsführung der J. Ochsner AG berufen.<br />
Wir gratulieren Ihnen sehr herzlich und möchten<br />
nun mehr über die Richtung erfahren, die Sie mit<br />
Ihrem Team einschlagen werden.<br />
Tim Collet: Hinsichtlich der Ausstattung der Fahrzeuge<br />
stellen Schweizer Kunden die höchsten<br />
Anforderungen in Europa. Die Adaption dieser<br />
Vorgaben an unsere Fahrzeuge stellen sowohl<br />
Chancen, als auch Herausforderungen für die<br />
J. Ochsner AG, aber auch die gesamte FAUN <strong>Gruppe</strong><br />
dar. Der intensive Dialog mit den Kunden hinsichtlich<br />
der Schweizer Besonderheiten bietet vielfältige<br />
Möglichkeiten, die Stärken der FAUN <strong>Gruppe</strong><br />
noch besser zu nutzen und auch umgekehrt, die<br />
J. Ochsner AG innerhalb der FAUN <strong>Gruppe</strong> und außerhalb<br />
der Schweiz stärker sichtbar zu machen.<br />
K>MOBIL: Wo positioniert sich die J. Ochsner AG<br />
Ihrer Meinung nach? Was sind Ihre Schwerpunkte?<br />
Tim Collet: Der Name Ochsner Kübel ist in der<br />
Schweiz auch heute noch ein Synonym für Abfallbehälter.<br />
Im Schweizer Heimatmarkt ist die<br />
J. Ochsner AG Traditionshersteller und Innovationsführer<br />
zugleich. In der FAUN <strong>Gruppe</strong> ist Ochsner<br />
das Kompetenzzentrum für Wiegen, Identifizieren<br />
und Telematik im Zusammenhang mit Entsorgung.<br />
Diese Produkte werden wir über die Schweiz hinaus<br />
erfolgreich machen. Umgekehrt gibt es z.B. mit dem<br />
ROTOPRESS und den FAUN-Kehrmaschinen Produkte<br />
der FAUN <strong>Gruppe</strong>, die in der Schweiz künftig<br />
noch stärker vertreten sein sollten.<br />
K>MOBIL: Was sind die Herausforderungen und<br />
worauf freuen Sie sich?<br />
Tim Collet: Die kulturelle Vielfalt der Schweiz!<br />
Schwyzerdütsch ist für mich eine weitere zu lernende<br />
Sprache. Aufgrund meiner bisherigen<br />
Laufbahn ist das Französisch der Westschweiz<br />
für mich kein Problem und auf die dritte Landessprache,<br />
das Italienisch, freue ich mich. Denn<br />
auch diese Sprache ist ein wichtiger kultureller<br />
Bestandteil der Eidgenossen. Um den hohen Anforderungen<br />
des Schweizer Marktes gerecht zu<br />
werden, müssen wir noch einige Hausaufgaben<br />
erledigen und ich hoffe, meine Erfahrungen und<br />
Produktkenntnisse einbringen zu können. Es gilt,
die Anforderungen an Produktausstattung, Qualität<br />
und Service der Schweizer Kunden zu verinnerlichen.<br />
K>MOBIL: Herr Collet, schildern Sie uns doch bitte<br />
noch kurz Ihren Werdegang.<br />
Tim Collet: Nach dem Studium zum Dipl. Ing. für<br />
Nutzfahrzugtechnik an der FH Hamburg und Tätigkeiten<br />
in zwei Ingenieurbüros, fing ich 1995 bei<br />
FAUN in Grimma in der Konstruktion an. In den<br />
folgenden 17 Jahren war ich für die Unternehmensgruppe<br />
noch in Iserlohn, Osterholz-Scharmbeck,<br />
Toulouse und Valence tätig und in den letzten vier<br />
Jahren dann als Sales Manager im Export in der<br />
ganzen Welt unterwegs. Ich habe mit Menschen<br />
aus ganz verschiedenen Kulturen in den Bereichen<br />
Technik, Marketing, Vertrieb, Service, Produktion,<br />
Einkauf, General Management, Händlerbetreuung<br />
zusammen gearbeitet – da kam alles vor, nur keine<br />
Langeweile!<br />
K>MOBIL: Vielen Dank für das äußerst anregende<br />
Gespräch.<br />
Claudia Schaue<br />
r Info<br />
Dank an Rainer Janssen<br />
Dem bisherigen Geschäftsführer der J. Ochsner<br />
AG, Rainer Janssen, danken wir für seinen<br />
Einsatz und Engagement. Nach fünfjähriger<br />
Tätigkeit hat er die Leitung abgegeben,<br />
um sich künftig neuen Führungsaufgaben in<br />
der kommunalen Abfallwirtschaft zu widmen.<br />
Wir wünschen ihm für seinen weiteren<br />
persönlichen und beruflichen Weg alles Gute<br />
und weiterhin viel Erfolg.<br />
t 83
K›MOBIL 39 // FAUN<br />
Olympisches Jahr mit Rekordstart<br />
für FAUN Zoeller UK<br />
r Redditch. Erfolgreicher Jahresauftakt in Großbritannien<br />
Sales Team FAUN Zoeller UK<br />
(v.l.n.r.) Simon Hyde, Martin<br />
Holland, Marshall Fleming,<br />
Ben Lord, Mike Spooner, Ashley<br />
Webster, Duncan Angus<br />
t 84<br />
Das Olympische Jahr begann für das Team von<br />
FAUN Zoeller UK bahnbrechend. Bislang konnten<br />
Aufträge im Wert von 4,5 Millionen Pfund verbucht<br />
werden. Das ist der bisher erfolgreichste<br />
Start in den Monaten Januar bis März, für FAUN<br />
Zoeller UK. Auftraggeber sind neben kommunalen<br />
Behörden auch einige große private Entsorgungsunternehmen.<br />
Bestseller sind Abfallsammelfahrzeuge<br />
mit Zoeller oder Otto-Liftern.<br />
Simon Hyde, Managing Director bei FAUN<br />
Zoeller UK sagt dazu: „Der Olympische<br />
Gedanke hat sich auf das gesamte Team übertragen.<br />
Alle haben hart für diesen Erfolg gearbeitet.<br />
Durch den Zusammenschluss von FAUN und<br />
Zoeller im Jahr 2011 haben wir unsere Marktposition<br />
in Großbritannien gestärkt. Wir bieten eine immens<br />
breite und innovative Produktpalette an Abfallsammelfahrzeugen<br />
und Liftern an, so dass sich<br />
viele Unternehmen für uns entscheiden, wenn es<br />
um Fragen der Entsorgungsindustrie geht.“<br />
Gut angenommen wird von den Kunden auch der<br />
Eco Drive Assistant (EDA). Die EDA-Technologie<br />
wird zur Kraftstoffeinsparung und Reduzierung<br />
des CO2-Ausstoßes eingesetzt. Das elektronische<br />
Gerät ist am Fahrgestell des Abfallsammelfahrzeuges<br />
eingebaut und optimiert Motordrehzahl<br />
und Schaltvorgänge. Dadurch werden Kraftstoff,<br />
CO2-Emissionen und letztendlich Geld gespart. Den<br />
sparsamen und umweltfreundlichen Gedanken haben<br />
bereits mehrere Kommunen in Großbritannien<br />
und Schottland aufgegriffen und fahren mit EDA.<br />
Das schottische Unternehmen kommt auf £1.000<br />
in Kraftstoffreduzierung und 2,5 t CO2 pro Abfallsammelfahrzeug<br />
pro Jahr.<br />
Simon Hyde: „Da sich auch in Großbritannien viele<br />
Entsorger mit der Herausforderung Kraftstoffeinsparung<br />
und CO2-Reduzierung konfrontiert sehen,<br />
sind wir mit unseren Abfallsammelfahrzeugen<br />
DUALPOWER und EDA eine ideale Wahl.“<br />
Hannah Brewster
First Minister besucht TRACKWAY-Team<br />
in Washington<br />
r Washington. Neue Produkte für US-Militär<br />
Einen besonderen Gast begrüßte das Team von<br />
FAUN TRACKWAY im März in Washington. Der<br />
Walisische First Minister, Carwyn Jones, befand<br />
sich auf USA-Promotiontour für den Luftfahrt-<br />
und Verteidigungs-Sektor der Walisischen Regierung<br />
in New York und Washington.<br />
TRACKWAY ist ein erfolgreiches Export-Beispiel und<br />
so nutzte der Staatsmann die Gelegenheit zum Dialog<br />
mit dem Team der Amerikanischen Dependance.<br />
Neben Dr. Armin Vogel (als CSO der FAUN <strong>Gruppe</strong><br />
verantwortlich für diesen Geschäftsbereich), waren<br />
Gesprächspartner seitens FAUN TRACKWAY Direktor<br />
Chris Kendall und TRACKWAY US-Manager Mike<br />
Holdcraft. Inhalt des Treffens war die Walisisch-<br />
Amerikanische-Geschäftsbeziehung mit dem US-<br />
Militär, die man seit 20<strong>10</strong> unterhält. Beispielsweise<br />
hatte das TRACKWAY-Team für die US-Streitkräfte<br />
eine temporäre Landematte (ALM) für Flugzeuge<br />
entwickelt. Nach Tests im Engineer Research and<br />
Development Centre in Vicksburg, Mississippi hatten<br />
die TRACKWAY-Ingenieure Modifizierungen an<br />
der Matte aufgenommen. Derzeit wird gemeinsam<br />
an einer passenden Lösung gearbeitet. Auch mit<br />
der Penn State Universität (PSU) unterhält TRACK-<br />
WAY momentan rege Beziehung. Seit Juli 2011 tüftelt<br />
man gemeinsam an einer möglichen Landematte<br />
für die US-Navy zur sicheren Landung deren<br />
Luftfahrzeuge. Die Universität nutzt als Basis die<br />
Aluminium-Verbindungen S36 von TRACKWAY, die<br />
extreme hitzebeständig sein müssen. Gegenwärtig<br />
wird das neue Material von der Navy im Einsatz getestet.<br />
Wenn die Matte den Anforderungen gerecht<br />
wird, wird unser TRACKWAY-Team dieses Produkt<br />
für den US-Markt fertigen. Mike Holdcraft: „Seit<br />
2011 arbeiten wir stark am Ausbau unseres US-<br />
Standorts und an der Intensivierung der Geschäftsbeziehungen<br />
mit dem hiesigen Militär. Der Besuch<br />
des Walisischen First Ministers stärkt unsere Position<br />
innerhalb der Branche. Wir sind stolz, Wales und<br />
auch die FAUN-Unternehmensgruppe in den USA<br />
zu repräsentieren.“<br />
Rachael Hobbs<br />
K›MOBIL 39 // FAUN<br />
Carwyn Jones (3.v.l.),<br />
First Minister von Wales,<br />
nahm sich während seiner<br />
USA-Reise die Zeit, sich über<br />
die Erfolge des TRACKWAY-<br />
Teams in Washington zu<br />
informieren. Empfangen<br />
wurde er von Dr. Armin Vogel<br />
(3.v.r.), Mike Holdcraft (2.v.r.)<br />
und Chris Kendall (rechts).<br />
Weitere Gesprächspartner<br />
waren Tobias Rodhill vom<br />
Defense Products Marketing<br />
(links) sowie Tim Eden von der<br />
Penn State Universität (2.v.l.).<br />
t 85
K›MOBIL 39 // FAUN<br />
Spardose ROTOPRESS<br />
r Perth und Kinross. Die Schotten, als Sparfüchse bekannt,<br />
haben den ROTOPRESS für sich entdeckt<br />
t 86<br />
Die Gemeinden Perth und Kinross, am Loch Leven<br />
gelegen, entleeren zusammen über drei Millionen<br />
Mülltonnen im Jahr. Um dem steigenden<br />
Aufkommen an Biomüll gerecht zu werden entschieden<br />
sich die Gemeinden Anfang des Jahres<br />
für fünf neue ROTOPRESS.<br />
David Goodenough, Assistent des Einsatzleiters bei<br />
Perth und Kinross Council, erklärt, weshalb die neuen<br />
Entsorgungsfahrzeuge die Abfuhr effizienter<br />
und umweltfreundlicher gestalten.<br />
„Vor zwei Jahren änderten wir unsere Abfuhrrichtlinien.<br />
Seither ist es den <strong>55</strong>.000 Haushalten erlaubt,<br />
auch Speisereste mit den Gartenabfällen am Straßenrand<br />
zu entsorgen. Mit dieser Maßnahme sollte<br />
der Anteil an Abfall, der zur Kompostierung geht,<br />
gesteigert werden und der Deponie-Anteil verringert<br />
werden. Damals wussten wir absolut nicht,<br />
wie die Anwohner reagieren werden. Daher begannen<br />
wir mit einer Testphase bei ausgesuchten<br />
Haushalten. Doch der neue Service kam bei den<br />
Bürgern großartig an. Sie stellten nicht nur die Tonnen<br />
mit organischem Abfall an den Straßenrand,<br />
sondern ebenso emsig Gartenabfälle. Die anfängliche<br />
Testphase mit einigen tausend Anwohnern<br />
wuchs schnell auf <strong>55</strong>.000.<br />
Die Entsorgung umfasst nun über 30 Tonnen an<br />
Speise- /Gartenabfällen. Das sind zehn Tonnen<br />
mehr, als wir früher entsorgt haben. Um diesem<br />
Anstieg gerecht zu werden, mussten unsere Mitarbeiter<br />
mehrere Touren zu den Kompostieran-<br />
lagen fahren. Darunter litt aber der Service für<br />
die Anwohner, die CO2-Emissionen stiegen und<br />
der Kraftstoffverbrauch erhöhte sich immens.<br />
Die Lösung für unser Problem sahen wir in Entsorgungsfahrzeugen<br />
mit erhöhter Zuladung. Der<br />
ROTOPRESS ist hierbei das ideale Fahrzeug. Wir<br />
können mit dem ROTOPRESS 15 Tonnen abfahren,<br />
wo herkömmliche Pressplattenfahrzeuge nur<br />
<strong>10</strong>,5 Tonnen leisten.“<br />
Aufgrund des Drehtrommelprinzips ist der<br />
ROTOPRESS ideal für die Sammlung von organischen<br />
Abfällen geeignet. Zum einen presst er<br />
keine Flüssigkeiten zusätzlich aus dem Abfall direkt<br />
heraus, sondern bindet Flüssigkeiten durch das<br />
permanente Vermischen mit trockenen Abfällen.<br />
Dies reduziert die Menge an freien Flüssigkeiten<br />
im System, wodurch Korrosionsschäden am Aufbau<br />
drastisch verringert werden können. Ein ungewollter<br />
Flüssigkeitsaustritt am Heck des Fahrzeugs<br />
während des Sammelvorgangs wird hierdurch vermieden.<br />
Die Drehung der Trommel während des<br />
Beladevorgangs ermöglicht eine kontinuierliche<br />
Beschickung des Aufbaus.<br />
„Seit wir die fünf ROTOPRESS einsetzen sind Kraftstoffverbrauch<br />
und CO2-Ausstoß drastisch gesunken.<br />
Die Fahrer müssen keine zusätzlichen Touren<br />
zum Recycling-Zentrum mehr fahren. Unser Ziel<br />
für 2013 ist, 50 Prozent des Abfalls zu recyceln. Dank<br />
unseres neuen Programms und der ROTOPRESS-<br />
Fahrzeuge sind wir sicher, dieses Ziel zu erreichen.“<br />
Hannah Brewster
Service-Center Doncaster holt zwei Preise<br />
r Doncaster. Das FAUN Zoeller UK Service-Center<br />
in Doncaster hat beim MOT-Test die Nase vorn<br />
FAUN Zoeller UK hat sein Service-Center in Doncaster<br />
zum Gewinner des jährlichen MOT-Preises<br />
gekürt. Der MOT-Test (Ministry of Transport Annual<br />
Test Inspection’s) ist der TÜV-Untersuchung<br />
gleichzusetzen. FAUN Zoeller UK vergibt den internen<br />
Preis für die Anzahl und Qualität der im<br />
Service-Center durchgeführten Inspektionen. Seit<br />
2011 wird die Leistung der Kundencenter aufgenommen<br />
und bewertet. Dank der Top-Arbeit der<br />
Service-Center schaffen die Fahrzeuge den MOT-<br />
Test im ersten Anlauf.<br />
FAUN Zoeller UK unterhält zehn Service-Stationen<br />
in Großbritannien zur Instandhaltung der Abfallsammelfahrzeuge,<br />
Kehrmaschinen oder Zugmaschinen<br />
im Auftrag der Kommunen oder Ver-<br />
tragspartner. Über <strong>55</strong>0 Fahrzeugen befinden sich<br />
im Service durch die Kundencenter und 97,5 % erreichen<br />
die MOT-Plakette beim ersten Anlauf. Der<br />
diesjährige Preis ist die zweite Auszeichnung insgesamt<br />
für das Team aus Doncaster. Daneben sind sie<br />
zum zweiten Mal in Folge Sieger im Freight Transport<br />
Association’s (FTA) Roadworthiness-Award.<br />
Der FTA-Preis wird für unabhägige Inspektionen<br />
der letzten zwölf Monate vergeben.<br />
Mick Dowson, Leiter des FAUN Zoeller Kunden-<br />
Centers: „Die Fahrzeuge, die wir betreuen, müssen<br />
laufen und ihrer Aufgabe, dem täglichen Entsorgen,<br />
nachkommen. Dafür tun wir alles. Der Gewinn der<br />
beiden Preise ist eine große Ehre und Anerkennung<br />
für die Leistung des Teams.“<br />
Hannah Brewster<br />
t 87
Immer auf Achse<br />
r Osterholz-Scharmbeck. Der Überführungsservice von FAUN<br />
t 88<br />
Osterholz-Scharmbeck. Sie haben besseres zu tun?<br />
Wir holen Ihr Fahrzeug ab und bringen es Ihnen<br />
wieder auf den Hof.<br />
Immer dann wenn es die Rahmenbedingungen<br />
sinnvoll machen, Arbeiten an einem Fahrzeug Ihres<br />
Fuhrparks in einem unserer acht Servicestandorte<br />
durchzuführen, bieten wir Ihnen die Möglichkeit<br />
eines Überführungsservices an.<br />
Ihr zuständiges Kundencenter macht Ihnen gern<br />
ein individuelles Angebot.<br />
Sprechen Sie uns an!<br />
Diese wirtschaftliche Variante ist nur eine Dienstleistung<br />
aus dem umfangreichen Service-Portfolio<br />
des FAUN After Sales Service.<br />
Claudia Schaue<br />
r Info<br />
Ihre Vorteile:<br />
› Keine Personalbindung<br />
› Volle Kostenkontrolle<br />
› Keine Lenkzeitprobleme<br />
› Überführung über Nacht
Kundencenter<br />
FAUN Umwelttechnik GmbH & Co. KG<br />
Kundencenter Bad Oldesloe<br />
Wilfried Wittenberg<br />
Rögen 50a<br />
23843 Bad Oldesloe<br />
Tel.: +49 4531 8962-17<br />
Fax.: +49 4531 89 62 18<br />
WilfriedWittenberg@FAUN.com<br />
FAUN Umwelttechnik GmbH & Co. KG<br />
Kundencenter Osterholz-Scharmbeck<br />
Bert Mennenga<br />
Feldhorst 4<br />
27711 Osterholz-Scharmbeck<br />
Tel.: +49 4795 9<strong>55</strong>-218<br />
Fax.: +49 4795 9<strong>55</strong>-213<br />
BertMennenga@FAUN.com<br />
FAUN Umwelttechnik GmbH & Co. KG<br />
Kundencenter Herne<br />
Christian Jung<br />
Castroper Straße 71<br />
44628 Herne<br />
Tel.: +49 2323 9307-21<br />
Fax.: +49 2323 9307-22<br />
ChristianJung@FAUN.com<br />
FAUN Viatec GmbH<br />
Kundencenter Grimma<br />
Frank Müller<br />
Bahnhofstraße 5<br />
04668 Grimma<br />
Tel.: +49 3437 9204-13<br />
Fax.: +49 3437 9204-43<br />
FrankMueller@FAUN.com<br />
FAUN Umwelttechnik GmbH & Co. KG<br />
Kundencenter Mainz<br />
Wilhelm Balzer<br />
Hans-Zöller-Straße 50-68<br />
<strong>55</strong>130 Mainz-Laubenheim<br />
Tel.: +49 6131 49739-12<br />
Fax.: +49 6131 49739-18<br />
WilhelmBalzer@FAUN.com<br />
Herne<br />
Osterholz-<br />
Scharmbeck<br />
Mainz<br />
Stuttgart<br />
Bad Oldesloe<br />
Ebelsbach<br />
Augsburg<br />
FAUN Umwelttechnik GmbH & Co. KG<br />
Kundencenter Ebelsbach<br />
Michael Kumpfe<br />
An der Lohwiese 24<br />
97500 Ebelsbach<br />
Tel.: +49 9522 37682-49<br />
Fax.: +49 9<strong>55</strong>22 37682-48<br />
MichaelKumpfe@FAUN.com<br />
FAUN Umwelttechnik GmbH & Co. KG<br />
Kundencenter Stuttgart<br />
Philipp Maile<br />
Mauserstraße 20<br />
70469 Stuttgart<br />
Tel.: +49 711 38977-600<br />
Fax.: +49 711 38977-839<br />
PhilippMaile@FAUN.com<br />
FAUN Umwelttechnik GmbH & Co. KG<br />
Kundencenter Augsburg<br />
Paul Kalmbach<br />
Am Mittleren Moos <strong>59</strong><br />
86167 Augsburg<br />
Tel.: +49 821 26162-92<br />
Fax.: +49 821 26162-22<br />
PaulKalmbach@FAUN.com<br />
Grimma<br />
K›MOBIL 39 // FAUN<br />
t 89
FAMILY DAY<br />
r Osterholz-Scharmbeck. 1200 Gäste feiern den zehnten Geburtstag<br />
des FAUN-Werkes in Osterholz-Scharmbeck und spenden <strong>10</strong><strong>10</strong>,00 Euro<br />
an das Jugend-Rot-Kreuz.<br />
t 90<br />
Wie es sich für eine Geburtstagsfeier gehört,<br />
schien am 24. März 2012 die Sonne, die Gästeschar<br />
war fröhlich und das Geburtstagskind zeigte sich<br />
von der aller besten Seite.<br />
Zehn Jahre nach der Eröffnung feierte FAUN mit<br />
seinem Werk in Osterholz-Scharmbeck, im Gewerbegebiet<br />
Heilshorn, Geburtstag. 1200 Gratulanten,<br />
Mitarbeiter mit ihren Familien und Weggefährten<br />
fanden sich zu einem bunten Fest ein. Am 1. März<br />
2002 zog man damals von der Bremer Straße auf<br />
das neue, <strong>10</strong>0.000 m 2 große Gelände. In den zehn<br />
Jahren ist viel passiert und neue Anlagen, wie das<br />
Roboter-Schweiß-Zentrum oder die Strahlanlage,<br />
sind dazu gekommen.<br />
Die kleinen Besucher konnten sich auf der Hüpfburg,<br />
beim Bobby-Car-Parkour, beim interaktiven<br />
Fußballspiel, beim Malen oder Handwerkern und<br />
bei Fahrten mit den Abfallsammelfahrzeugen die<br />
Zeit vertreiben. Ess- und Getränkebuden säumten<br />
den Weg auf der Flaniermeile und luden zum Verweilen<br />
ein. In der 30.000 m 2 großen Produktionshalle<br />
erklärten die Mitarbeiter ihren Familien nicht<br />
nur wie Abfallsammelfahrzeuge gefertigt werden,<br />
sondern nutzen die Gelegenheit, den eigenen Arbeitsplatz<br />
zu zeigen. Man kam mit Kollegen und<br />
Freunden ins Gespräch und für viele war es ein besonderer<br />
Tag, an dem FAUN als Arbeitgeber etwas<br />
näher rückte. Dem Jugend-Rot-Kreuz in Osterholz-<br />
Scharmbeck wurde an dem Tag eine Spende von<br />
<strong>10</strong><strong>10</strong>,00 Euro für ein neues Einsatzzelt zu teil.<br />
Begeisterung weitergeben<br />
Da ein Geburtstag auch immer Anlass für einen<br />
Ausblick ist, traf sich im Rahmen des Festes
die fünfte Generation der Familie <strong>Kirchhoff</strong> zum<br />
jährlichen unternehmerischen Familientreffen.<br />
Dr. Johannes <strong>Kirchhoff</strong>: „Wir wollen die Begeisterung<br />
für das Unternehmerdasein an die junge<br />
Generation weitergeben.“ Zehn junge Erwachsene<br />
im Alter von sechs bis 27 Jahren beschäftigten<br />
sich daher an diesem Tag in Mini-Workshops mit<br />
verschiedenen Themen und lernten an praktischen<br />
Beispielen eines, der mittlerweile fünf KIRCHHOFF-<br />
Unternehmen kennen oder setzten sich mit der<br />
These „Das Familienunternehmen – Nutzen und<br />
Werte“ auseinander.<br />
Claudia Schaue<br />
r Info<br />
Danke sagen wir an:<br />
ASO, Autocenter Schmolke, Blumen Art,<br />
Bremer Bühnenhaus, Dallmayr, Des Wahnsinns<br />
Fette Beute, Kaufhaus Fleischer, Kötter,<br />
sjs catering & Management, Söffge, Oleg<br />
Rosenthal und natürlich Danke an alle Helfer<br />
an diesem Tag: Andreas, Arthur, Behnam,<br />
Bert, Björn, Daniel, Dominik, Eckhard, Heinz,<br />
Ina, Jean-Paul, Jens, Jermaine, Jürgen,<br />
Jürgen W., Linda, Maria, Matthias, Michael,<br />
Reinhard, René, Ronny, Rüdiger, Simone,<br />
Swantje, Thorsten, Uwe, Werner, Werner K.<br />
t 91
K›MOBIL 39 // FAUN<br />
Sicher ist sicher<br />
r Osterholz-Scharmbeck. Betriebliche Altersversorgungen müssen nicht allein den<br />
Ruhestand absichern. Die FAUN <strong>Gruppe</strong> sorgt damit bei Berufsunfähigkeit vor.<br />
t 92<br />
Was geschieht, wenn der Arbeitnehmer aus gesundheitlichen<br />
Gründen der täglichen Herausforderung<br />
des Arbeitsplatzes nicht mehr gewachsen<br />
ist? Dieser Problemstellung hat sich die FAUN<br />
<strong>Gruppe</strong> angenommen.<br />
Zum Hintergrund:<br />
Mit der Rentenreform 2001 wurde die staatliche<br />
Berufsunfähigkeitsabsicherung für alle ab dem<br />
Geburtsjahrgang 1961 abgeschafft. Seitdem erhält<br />
jeder Arbeitnehmer ab dem 27. Lebensjahr von der<br />
deutschen Rentenversicherung einen Überblick<br />
über seine Ansprüche aus der Erwerbsminderungsrente.<br />
Doch diese bezieht sich nur darauf, ob täglich<br />
weniger als 3 Stunden irgendeine Arbeit verrichtet<br />
werden kann. Berücksichtigt werden weder die<br />
bisherige Ausbildung noch die Erfahrung oder Einkommenshöhe.<br />
Da statistisch jeder vierte Arbeitnehmer<br />
im Laufe seines Arbeitslebens eine Rente<br />
wegen verminderter Erwerbsfähigkeit beantragt,<br />
jeder dritte Antrag aber abgelehnt wird, war für die<br />
FAUN <strong>Gruppe</strong> eine zusätzliche finanzielle Absicherung<br />
ihrer Mitarbeiter für den Fall der Berufsunfähigkeit<br />
äußerst wichtig.<br />
Durch verbesserte Aufnahmebedingungen wird<br />
die branchendurchschnittliche Ablehnungsquote<br />
der Anträge von über 30 Prozent auf unter drei Prozent<br />
gesenkt.<br />
Wolfgang Hahn, Personalleiter der FAUN Umwelttechnik<br />
GmbH & Co. KG, schildert die weiteren<br />
Kriterien, die die FAUN <strong>Gruppe</strong> als Bedingungen<br />
gesetzt hatte: „Wichtig war für uns auch, dass im<br />
Fall einer Erkrankung, die voraussichtlich länger als<br />
sechs Monate beträgt, der Mitarbeiter bereits abgesichert<br />
ist und die Versicherungsgesellschaft zahlt.<br />
Dass der Mitarbeiter über die Lohnfortzahlung hinweg<br />
nur 70-80 % seines Lohnes bekommt ist für<br />
sechs Monate schon schlimm genug. Hier wollte<br />
die Firma Abhilfe schaffen. Das Zusammenspiel<br />
mit dem Betriebsrat gab das Entscheidende dazu.“<br />
Doch nicht nur beim Abschluss ist die Beratung<br />
wichtig. Hilfestellung ist auch nötig bei der Beantragung<br />
von Leistungen aus der Berufsunfähigkeitsversicherung.<br />
Da dies weder Aufgabe des Arbeitgebers<br />
noch der Versicherungsgesellschaft ist,<br />
empfiehlt es sich, hier einen unabhängigen Versicherungsmakler<br />
hinzuzuziehen. Man holte auch<br />
bei befreundeten Unternehmen Informationen ein<br />
und wurde fündig.<br />
Im Fall der FAUN <strong>Gruppe</strong> konnte der auf die betriebliche<br />
Altersversorgung spezialisierte unabhängige<br />
Versicherungsmakler KPFM FinanzManagement<br />
ein auf die Bedürfnisse der FAUN-Mitarbeiter zugeschnittenes<br />
Berufsunfähigkeitskonzept realisieren.<br />
In enger Zusammenarbeit von Personal- und<br />
Geschäftsleitung, Betriebsrat und dem Versiche-
ungsmakler wurden die verschiedenen<br />
Bedürfnisse der Belegschaft innerhalb des<br />
Betriebs berücksichtigt und aus einen<br />
„Strauß“ von Anbietern die Lösung ausgesucht,<br />
die auch auf die Akzeptanz der<br />
Beschäftigten traf.<br />
Uwe Naumann, Senior Partner der KPFM:<br />
„Als Service bieten wir auch die Analyse<br />
bereits bestehender BU-Verträge an. Im<br />
Fall der FAUN <strong>Gruppe</strong> können wir berichten,<br />
dass bei jedem dritten Vertrag der Umgang mit<br />
den Gesundheitsfragen unterschätzt wurde. Die<br />
Versicherungen prüfen die Richtigkeit der Angaben<br />
oft erst im Schadensfall, weigern sich zu zahlen<br />
und verweisen auf die vorvertragliche Anzeigenpflichtverletzung.“<br />
Ziel ist es zu verhindern, dass durch gesundheitliche<br />
Schicksalsschläge heutige Kollegen zum Hartz-IV<br />
Empfänger von morgen werden. Durch die sozialversicherungs-,<br />
sowie steuerfreien Beiträge verringert<br />
sich die Prämienhöhe um 45-<strong>55</strong> Prozent. Bei<br />
einem Arbeitgeberwechsel wird der Vertrag dem<br />
Arbeitnehmer ohne Änderungen mitgegeben.<br />
Das Modell hat überzeugt:<br />
Inzwischen haben rund 30 Prozent der infrage<br />
kommenden Mitarbeiter der FAUN <strong>Gruppe</strong> damit<br />
für den Fall der Fälle vorgesorgt.<br />
Uwe Naumanm<br />
K›MOBIL 39 // FAUN<br />
t 93
K›MOBIL 39 // FAUN<br />
Verbesserungen als Kulturwandel<br />
r Osterholz-Scharmbeck. In der letzte Ausgabe der K>MOBIL haben wir das<br />
FAUN-Prozess-System (FAPS) vorgestellt. Mittlerweile ist FAPS fester Bestandteil<br />
innerhalb des Unternehmens.<br />
t 94<br />
Derzeit sind 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
des Standortes Osterholz-Scharmbeck im FAPS-<br />
Team aktiv. Je nach Bedarf kommen weitere Kolleginnen<br />
und Kollegen hinzu um Prozesse und<br />
Abläufe zu verschlanken und Verschwendungen<br />
jeglicher Art zu reduzieren.<br />
Das Programm, welches sich das FAPS-Kernteam<br />
gesetzt hat, ist straff, aber es sind die Herausforderungen,<br />
an denen wir wachsen. Mitarbeiter aus allen<br />
Bereichen arbeiten gemeinsam mit den Abteilungsleitern<br />
an den notwendigen Verbesserungen.<br />
Neben wöchentlichen Arbeitssitzungen, trifft man<br />
sich zusätzlich alle vier bis acht Wochen in kleinen<br />
<strong>Gruppe</strong>n zu einem zweitägigen Intensiv-Workshop<br />
und setzt unterschiedliche Aufgaben für einen verbesserten<br />
Ablauf um:<br />
Es wird beispielsweise an folgenden Themen gearbeitet:<br />
Produktionsnivellierung<br />
› Vergleichmäßigung der Einsteuerung von diversen<br />
Kostenträgertypen (einfach bis schwer) innerhalb<br />
der Produktion<br />
Kommissionierzonen<br />
› Anpassung der Materialbereitstellung in der<br />
Montage. Künftig sollen die Mitarbeiter in der<br />
Fertigung nicht mehr selber kommissionieren.<br />
Der Mitarbeiter in der Montage erhält alles von<br />
einem Prozessversorger direkt an seinen Arbeitsplatz<br />
angeliefert.<br />
Qualitäts-Dojo<br />
› Dabei werden innerhalb der Fertigung und im<br />
Stahlbau Bereiche geschaffen, in denen Mitarbeiter<br />
aktiv geschult werden und Prozesse verbessert<br />
werden können. (Dojo kommt aus dem<br />
Japanischen und bezeichnet eine Übungshalle<br />
für Kampfkünste oder eine Meditationshalle)<br />
3S im Freilager<br />
› Schaffung von Ordnung und Sauberkeit sowie<br />
Neu-Aufteilung im Freigelände. Im Vordergrund<br />
stehen ebenfalls eine optimierte Visualisierung<br />
und kurze Transportwege bzw. eine produktionsnahe<br />
Bereitstellung von Großbaugruppen.<br />
5S-Tag am 12. Mai 2012<br />
› Zum gemeinschaftlichen 5S-Tag trafen sich Abteilungsleiter<br />
und Mitarbeiter der VARIOPRESS-<br />
und POWERPRESS-Montage am Samstag, 12. Mai<br />
2012 und schafften im Rahmen von „5S“ eine<br />
Optimierung der Werkzeug- und Materialbereitstellung<br />
in der Linie. Für den Mitarbeiter ist<br />
das Arbeitsmaterial logisch, ergonomisch und<br />
zeitsparend bereit gelegt. Alles hat seinen Platz.<br />
Das Ergebnis des 5S-Tages kann sich sehen lassen<br />
und die Resonanz der Beteiligten war sehr<br />
positiv.
Ergebnis des 5S-Tages in der Montage. Ein ergonomischer,<br />
logisch aufgeräumter und übersichtlicher Arbeitsplatz.<br />
r Info<br />
Die 5S-Methode<br />
› Seiri: Sortiere aus. Alles was für die Arbeit<br />
an diesem Platz nicht benötigt wird, aussortieren.<br />
› Seiton: Stelle ordentlich hin. Was tatsächlich<br />
gebraucht wird, bekommt einen unter<br />
ergonomischen Gesichtspunkten ausgesuchten,<br />
definierten und gekennzeichneten<br />
festen Platz.<br />
› Seiso: Säubere. Der Arbeitsplatz wird von<br />
Grund auf gereinigt.<br />
› Seiketsu: Sauberkeit bewahren. Das bedeutet<br />
stetiges Aufräumen und verhindern,<br />
dass neue Gegenstände ungeplanten<br />
Zugang zum Arbeitsplatz finden.<br />
› Shitsuke: Selbstdisziplin üben. Damit<br />
Ordnung und Sauberkeit aufrechterhalten<br />
werden, ist Disziplin erforderlich. Ist eine<br />
Stellfläche für ein Werkzeug definiert, gehört<br />
es auch dahin - immer. Diese Disziplin<br />
ist von den Vorgesetzten anfangs oft aber<br />
auch später immer wieder einzufordern.<br />
Kurze Transportwege und eine produktionsnahe Bereitsstellung<br />
sind wichtige Kriterien im Freilager.<br />
Auf dem Weg zu effizienteren Prozessen!<br />
Unterstützt werden wir bei unseren Prozess-Verbesserungen<br />
von Hitoshi Takeda, SPS Consulting<br />
Japan. Fünf Mal besuchte uns der Experte für Lean<br />
Management und Synchrone Produktion, der bereits<br />
für namhafte Firmen wie Porsche, Schmitz<br />
Cargobull oder Renz tätig war. „Ich zeigen Ihnen<br />
Möglichkeiten, was Sie tun müssen, um noch<br />
schneller und effizienter zu werden.“ so Hitoshi<br />
Takeda.<br />
Ich hätte da einen Vorschlag!<br />
Das Betriebliche Vorschlagwesen (BVW) erlebt derzeit<br />
eine Renaissance bei FAUN. Der Bereich wurde<br />
nun innerhalb von FAPS integriert und ein Kollege<br />
kümmert sich intensiv um die guten Ideen der Mitarbeiter.<br />
In aller Kürze:<br />
› Verbesserung der Abteilungs-Schnittstellen<br />
› Vereinfachung und Beschleunigung der Abläufe<br />
› In den Monaten Januar bis April 2012 erzielten<br />
unsere Mitarbeiter bereits Einsparungen im Wert<br />
von 43.000 Euro. Glückwunsch!<br />
› Ziel ist: gemäß Industrie-Durchschnitt<br />
500,00 Euro/Mitarbeiter/Jahr einzusparen<br />
› Prämie: Die Mitarbeiter erhalten 15 % der jährlichen<br />
Einsparsumme<br />
FAPS-Leiter Behnam Balooty fasst es treffend zusammen:<br />
„Was ist Arbeit? Ständige Verbesserung.“<br />
Claudia Schaue<br />
t 95
Sommer Sonne<br />
Sonnenschein<br />
www.kirchhoff-gruppe.de