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56 10 59 55 - Kirchhoff Gruppe

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Zeitschrift für Kunden, Mitarbeiter und Freunde der KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong> 17. Jahrgang | Ausgabe 39 | Juni 2012<br />

z KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong><br />

Der Wunsch nach individueller<br />

Mobilität ist unser<br />

Antrieb.<br />

l Seite 4<br />

z KIRCHHOFF Automotive<br />

Globale Automobilmärkte<br />

gewinnen<br />

weiter an Dynamik.<br />

l Seite 12<br />

FAUN <strong>Gruppe</strong><br />

Erhält Auszeichnung als „TOP <strong>10</strong>0 Innovator“ l Seite 68<br />

z KIRCHHOFF Mobility<br />

KIRCHHOFF Mobility<br />

wird neue Dachmarke<br />

der Firmen REHA und<br />

Jelschen.<br />

l Seite 58<br />

z WITTE Werkzeuge<br />

WITTE Werkzeuge zeigt<br />

Produktinnovationen<br />

auf der Kölner Eisenwarenmesse.<br />

l Seite 62<br />

z FAUN <strong>Gruppe</strong><br />

Mit BEST3 präsentiert die<br />

FAUN <strong>Gruppe</strong> starke Produkte,<br />

starken Service und<br />

ein starkes Unternehmen.<br />

l Seite 66


K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong> Inhaltsverzeichnis<br />

K›MOBIL 39<br />

r Inhaltsverzeichnis<br />

AuTOMOTIvE K›MOBIL 39 // SEITE<br />

MOBILITy<br />

KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong><br />

04 Der Wunsch nach individueller<br />

Mobilität ist unser<br />

Antrieb<br />

06 In beiden Kulturen zu<br />

Hause<br />

08 Dr. Jochen F. <strong>Kirchhoff</strong> feiert<br />

seinen 85. Geburtstag<br />

t 2<br />

<strong>10</strong> <strong>55</strong> K›MOBIL 39 // SEITE <strong>56</strong> <strong>59</strong><br />

r<br />

KIRCHHOFF Automotive<br />

12 Globale Automobil-<br />

märkte gewinnen<br />

weiter an Dynamik<br />

13 Automotive Center<br />

Südwestfalen: Baubeginn<br />

erfolgt<br />

14 Eine wahre Erfolgs-<br />

geschichte<br />

19 Im Tross der Kanzlerin<br />

nach China<br />

20 WE.MOVE.FUTURE.<br />

23 Investition in zukunftsfähige<br />

Technologie<br />

24 Modernste Technologie<br />

steigert die Produktivität<br />

26 Erste lasergeschweißte<br />

Baugruppen in Attendorn<br />

28 Aufbruch in eine neue<br />

Dimension<br />

29 Erster Serienauftrag<br />

für MAN<br />

30 Neuer Armaturentafelträger<br />

aus Aluminium<br />

31 Warmumgeformte Baugruppen<br />

32 Transparent und effektiv:<br />

Das neue Produktdatenmanagement<br />

34 KIRCHHOFF Automotive<br />

Production System<br />

schwimmt gegen den<br />

(Entwicklungs-)strom<br />

35 Kontinuierliche Prozessverbesserungen<br />

36 Die Besten der Besten<br />

38 Best Practice für den<br />

Mittelstand<br />

39 Vorbildliche Zusammenarbeit<br />

mit Gewerkschaften<br />

r<br />

40 KIRCHHOFF Automotive<br />

ist Top Arbeitgeber<br />

42 Säulen des Erfolgs: Ausbildung,Mitarbeiterentwicklung,<br />

Fachkräftesicherung<br />

44 Netzwerk: Hochschulen<br />

und Industrie<br />

46 Was mache ich, wenn ich<br />

groß bin?<br />

48 Junge Talente entdecken<br />

49 Technologie der Zukunft<br />

vermitteln<br />

50 Fähigkeiten entdecken,<br />

Fähigkeiten entwickeln<br />

52 Individuell und vielseitig<br />

54 Transatlantischer<br />

Austausch<br />

<strong>55</strong> Du kannst mehr Mathe,<br />

als du denkst


Inhaltsverzeichnis K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong><br />

KIRCHHOFF Mobility<br />

58 KIRCHHOFF Mobility<br />

wird Dachmarke<br />

WITTE Werkzeuge<br />

62 Produktinnovation von<br />

WITTE Werkzeuge<br />

63 Perfektion, die griffig ist<br />

64 WITTE Werkzeuge ist<br />

Lieferant des Jahres<br />

FAUN <strong>Gruppe</strong><br />

60 65 K›MOBIL 39 // SEITE 66 95<br />

HAnDwERKzEuGE K›MOBIL 39 // SEITE<br />

EnTSORGunGSTECHnIK<br />

r<br />

68 FAUN als Ideenschmiede<br />

ausgezeichnet<br />

70 BEST 3 . Starke Produkte.<br />

Starker Service. Starkes<br />

Unternehmen.<br />

72 BEST 3 . Neue starke<br />

Produkte<br />

76 ROTOPRESS erobert<br />

Amerika<br />

78 Unsere Stadt soll schöner<br />

werden<br />

79 Thomas Hoffmann neuer<br />

Sales Manager<br />

80 Kinder, wie die Zeit<br />

vergeht<br />

82 Tim Collet zum<br />

Geschäftsführer berufen<br />

84 Olympisches Jahr mit<br />

Rekordstart für FAUN<br />

Zoeller UK<br />

85 First Minister besucht<br />

TRACKWAY-Team in<br />

Washington<br />

86 Spardose ROTOPRESS<br />

87 Service-Center Doncaster<br />

holt zwei Preise<br />

88 Immer auf Achse<br />

90 Family Day<br />

92 Sicher ist sicher<br />

94 Verbesserungen<br />

als Kulturwandel<br />

Impressum<br />

r<br />

K›MOBIL<br />

Das Magazin der KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong><br />

Herausgeber: KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong>,<br />

Dr.-Ing. Jochen F. <strong>Kirchhoff</strong><br />

Stefanstraße 2, D-58638 Iserlohn<br />

Postfach 26 26, D-58634 Iserlohn<br />

Tel. +49 2371 820 - 261<br />

Fax +49 2371 820 - 264<br />

verantwortlich für den Inhalt:<br />

Dr.-Ing. Jochen F. <strong>Kirchhoff</strong><br />

Mitarbeiter: Sabine Boehle,<br />

Oliver Fries, Andreas Heine,<br />

Claudia Schaue<br />

Fotos:<br />

Adam Opel AG, BMW AG, FAUN,<br />

Ford Motor Company, Cosima Hanebeck,<br />

IWF / IKB, KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong>,<br />

Messe Düsseldorf GmbH, Privat,<br />

Shutterstock,Stahl-Informations<br />

Zentrum / Schuler SMG, VDA, Fotolia<br />

Übersetzung:<br />

Lionbridge, Wuppertal<br />

thetranslationpeople, Glasgow<br />

Design, Satz:<br />

FETTE-BEUTE.com,<br />

Dortmund, Attendorn<br />

Druck: becker druck, Arnsberg<br />

t 3


K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong><br />

Der Wunsch nach individueller Mobilität<br />

ist unser Antrieb<br />

r Iserlohn. Eine situationsbezogene Einschätzung von Dr. Johannes F. <strong>Kirchhoff</strong><br />

Sehr geehrte Kunden und Freunde unserer Unternehmensgruppe,<br />

liebe Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter,<br />

das 1. Halbjahr 2012 ist vorbei und das Wort<br />

„Schuldenkrise“ hat die Diskussion<br />

im öffentlichen und im politischen<br />

Raum fest im Griff. Damit verbunden<br />

ist sicher auch die schwache<br />

wirtschaftliche Entwicklung im<br />

Westen und Süden von Europa,<br />

von der sich die deutsche<br />

wirtschaftliche Entwicklung<br />

durch die hohe industrielle<br />

Wertschöpfung im Verhältnis<br />

zur Gesamtleistung und die<br />

damit verbundene Exportstärke<br />

abkoppeln konnte. Für uns<br />

gilt es, diese Stärke zu bewahren.<br />

Eine Schwächung,<br />

beispielsweise<br />

durch die zurzeit unabsehbaren Stromkostensteigerungen,<br />

gilt es zu vermeiden. Denn ein Alleingang<br />

in der Energiewende erweist sich immer<br />

mehr als kosten- und preistreibend und damit industriepolitisch<br />

als äußerst riskant.<br />

Es muss nun dringend ein Masterplan mit klaren<br />

politischen Vorgaben auf den Tisch, um Industrie,<br />

Dienstleister und Investoren nicht weiter zu behindern.<br />

Hierzu zählt sicher auch eine konsequente<br />

und vor allem zeitnahe Umsetzung des vereinfachten<br />

Planungsrechtes, um fehlende Stromleitungstrassen<br />

zügig zu installieren.<br />

KIRCHHOFF Ecotec leistet mit den Neuentwicklungen,<br />

ROTOPRESS DUALPOWER und ROTOPRESS<br />

FUELCELL, sowie den elektrisch angetriebenen Liftern<br />

E-DELTA und E-ROTARY für ihre Kunden und<br />

die Umwelt ihren eigenen Beitrag zum immer<br />

emissionsfreieren Einsammeln von Stoffströmen.<br />

Hierdurch wird der Effizienz und der Ressourcenschonung<br />

in ökonomischer und ökologischer Hinsicht<br />

Rechnung getragen. Eine starke Resonanz fanden<br />

diese Produkte auf der weltgrößten Leitmesse<br />

für Umwelttechnologien „IFAT Entsorga“ in München<br />

im Mai 2012. Unsere weltweiten Kunden der<br />

kommunalen und privaten Entsorgungswirtschaft<br />

konnten sich fünf Tage von unserem Produkt- und<br />

Leistungsspektrum im Lifter-, Abfallsammelfahrzeug-<br />

und Kehrfahrzeugbereich sowie der Vermiet-,<br />

Finanz- und Servicedienstleistungen überzeugen.


KIRCHHOFF Automotive freut sich, trotz verhaltener<br />

Bestelltätigkeit im west- und südeuropäischen<br />

Raum, dank der Aktivitäten in China und Nordamerika<br />

über eine insgesamt stabile Auftragslage. Zudem<br />

konnten wir im April 2012 die Einweihung unseres<br />

neuen Werkes in Craiova/Rumänien sowie die Aufstellung<br />

einer zweiten Hotforming-Linie in Iserlohn<br />

feiern und sehen der Inbetriebnahme einer neuen<br />

2500 t-Presse am Standort Iserlohn im August entgegen.<br />

Um in China unsere Aktivitäten weiter nach<br />

vorne zu treiben, haben wir an der Tongji-Universität<br />

Shanghai eine Professur im Fachbereich Karosserie<br />

Leichtbau gestiftet.<br />

WITTE Werkzeuge darf stolz auf die Auszeichnung<br />

mit dem „Supplier of the Year-Award“ des wichtigsten<br />

US-amerikanischen Kunden Matco sein und hat<br />

sein neues Produkt Ratchdrive im Frühjahr auf der<br />

Eisenwarenmesse in Köln erfolgreich vorgestellt.<br />

Unter dem Label KIRCHHOFF Mobility werden wir<br />

künftig die Produktpalette im Bereich Fahrzeugumbau<br />

für mobilitätseingeschränkte Personen der Unternehmen<br />

Jelschen, Bad Zwischenahn und REHA,<br />

Hilden unserer Kundschaft anbieten.<br />

Das Motto „Wir.Bewegen.Zukunft“ wird von uns<br />

weiterhin größtmögliche Kreativität und Anstrengungen<br />

verlangen. Der Erfolg des Autos lebt von<br />

dem ungebrochenen Wunsch der Menschen nach<br />

individueller Mobilität. Prognosen zufolge wird sich<br />

in den nächsten zehn Jahren die Anzahl der weltweit<br />

benötigten Fahrzeuge auf mehr als <strong>10</strong>0 Millionen<br />

Einheiten pro Jahr fast verdoppeln. Sicher ist,<br />

dass es nicht dieselben Autos und Nutzfahrzeuge<br />

sein können, die heute gebaut werden. Materialeinsatz<br />

und Emissionen müssen drastisch verringert,<br />

und die Antriebsart revolutioniert werden. Sicher<br />

ist aber auch, dass dann der Wachstumspfad nicht<br />

abreißen wird - eine erfreuliche und begeisternde<br />

Perspektive.<br />

Meine Familie und unsere Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter werden die sich bietenden Chancen<br />

weiterhin mit großer Freude nutzen. Wir danken<br />

Ihnen für Ihre Unterstützung in der Vergangenheit<br />

und wünschen uns, dass Sie uns auch in Zukunft<br />

mit Rat und Tat begleiten werden.<br />

Mit besten Wünschen für die bevorstehende<br />

Urlaubszeit sagt Ihnen ein herzliches Glückauf<br />

Ihr<br />

Dr. Johannes F. <strong>Kirchhoff</strong><br />

K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong><br />

t 5


K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong><br />

In beiden Kulturen zu Hause<br />

r KIRCHHOFF Automotive übernimmt Stiftungslehrstuhl an der Tongji Universität<br />

J. wolfgang <strong>Kirchhoff</strong>,<br />

Geschäftsführender<br />

Gesellschafter und COO<br />

KIRCHHOFF Automotive mit<br />

Prof. Dr. wang von der Tongji<br />

universität in Shanghai<br />

t 6<br />

Deutsche und chinesische Unternehmen, die erfolgreich<br />

auf dem chinesischen und dem globalen<br />

Markt kooperieren möchten, brauchen Mitarbeiter<br />

mit besonderen Fähigkeiten. Mitarbeiter, die<br />

möglichst in beiden Kulturen zu Hause sind, Unternehmensabläufe<br />

kennen und gleichzeitig die<br />

fachliche Qualifikation mitbringen.<br />

Eine Erkenntnis, die KIRCHHOFF Automotive dazu<br />

veranlasst hat, einen Stiftungslehrstuhl für Karosserie<br />

Leichtbau in Zusammenarbeit mit dem<br />

Chinesisch-Deutschen Hochschulkolleg (CDHK)<br />

an der Tongji Universität in Shanghai zu eröffnen.<br />

KIRCHHOFF Automotive übernimmt ab Mitte des<br />

Jahres den Lehrstuhl Karosserie-Leichtbau von<br />

der Kolbenschmidt Pierburg AG. Die Errichtung<br />

dieses Lehrstuhls unter Leitung von Frau Prof. Dr.<br />

Wang erfolgt in der konsequenten Umsetzung der<br />

strategischen Ziele zur Weiterentwicklung von<br />

KIRCHHOFF Automotive in China.<br />

Neben der Unterstützung unserer Produktentwicklung<br />

erhoffen wir uns auch die Chance, gute<br />

Nachwuchs-Ingenieure für unser Unternehmen zu<br />

begeistern. Mit der Übernahme dieser Stiftungsprofessur<br />

ist auch der Einsatz von chinesischen<br />

Studenten in unserer chinesischen Organisation,<br />

aber auch im Entwicklungszentrum in Attendorn<br />

verbunden. Eine erste chinesische Studentin absolviert<br />

bereits seit Mai dieses Jahres im Entwicklungszentrum<br />

in Attendorn ein Praktikum. Neben<br />

diesen Praktika eröffnet unser Unternehmen den<br />

Studierenden die Möglichkeit im Zusammenhang<br />

mit dem „Doppel-Master Studiengang“ an der<br />

Ruhruniversität Bochum Projektarbeiten in unseren<br />

deutschen Standorten zu erstellen.<br />

Die Ruhruniversität Bochum, hier der Lehrstuhl für<br />

Produktionssysteme unter Leitung von Prof. Dr. Horst<br />

Meier, gleichzeitig Fachkoordinator Maschinenwesen<br />

beim CDHK, bietet einen Doppel-Master Studiengang<br />

an. Chinesische Studenten können dann<br />

drei Semester in China und drei Semester in<br />

Deutschland studieren, um ihren Master of Science<br />

zu erwerben. Die jährlich rund hundert neuen Studentinnen<br />

und Studenten erwartet eine straffe, praxisorientierte<br />

Ausbildung. Ein zentraler Bestandteil<br />

des Studiums am CDHK ist die deutsche Sprache. Innerhalb<br />

von einem Jahr müssen die Studenten in der<br />

Lage sein, deutschsprachigen Vorlesungen zu folgen.<br />

Doch nicht nur chinesische Studenten finden ein<br />

Studium am CDHK attraktiv. In zunehmendem<br />

Maße kommen auch deutsche Studenten an das<br />

Hochschulkolleg, um hier einen Teil ihrer Studienleistungen<br />

zu erbringen, ihre Abschlussarbeiten<br />

anzufertigen oder an Projekten der Lehrstühle mitzuarbeiten.<br />

Auch ein Fachpraktikum bei einem der<br />

zahlreichen deutschen Unternehmen in Shanghai<br />

ist denkbar.<br />

„Der KIRCHHOFF Automotive Stiftungslehrstuhl<br />

für Karosserie-Leichtbau und das Studienkonzept<br />

des CDHK bilden eine hervorragende Grundlage<br />

für die fachliche, aber auch kulturell soziale Qualifizierung<br />

der Fachkräfte, die wir zukünftig für den Erhalt<br />

und den Ausbau unserer chinesischen Stand-<br />

orte brauchen werden. Diese enge Kooperation gibt<br />

uns die Gelegenheit in direkten Kontakt mit den<br />

Studenten zu treten und künftige Mitarbeiter für<br />

unsere Unternehmungen in China anzuwerben“,<br />

betont Uwe Hartmann, Director Human Ressources<br />

KIRCHHOFF Automotive Group und Mitinitiator<br />

dieser Kooperation. Ein erstes Beispiel hierfür ist


Wu Dan, genannt Annie, Studentin an der Tongji-<br />

Universität. Annie absolviert seit Mai ein 3-monatiges<br />

Praktikum im Bereich der Produktentwicklung<br />

mit dem Schwerpunkt FEM-Berechnung und<br />

Testing. „Ich bin begeistert von der technischen<br />

Ausstattung des Entwicklungszentrums in Attendorn<br />

und werde hier sehr gut betreut. Alle Kollegen<br />

sind sehr nett und hilfsbereit“, freut sich Annie.<br />

Als Partner des CDHK spielen neben dem DAAD<br />

(Deutscher Akademischer Austausch Dienst) und<br />

der Tongji-Universität vor allem die deutschen<br />

Stifterunternehmen eine wichtige Rolle. Rund<br />

zwanzig namhafte große Firmen, finanzieren<br />

mittlerweile 27 Lehrstühle, vergeben Stipendien<br />

oder sorgen mit der Ausstattung von Vorlesungssälen<br />

und Labors für hervorragende Studien- und<br />

Forschungsbedingungen am CDHK. Seit diesem<br />

Jahr zählt auch KIRCHHOFF Automotive zu den<br />

Stifterunternehmen. Die feierliche Lehrstuhlübergabe<br />

fand am 21. Juni im Beisein von J. Wolfgang<br />

<strong>Kirchhoff</strong>, Gesellschafter und COO von KIRCHHOFF<br />

Automotive, Simon Stephan, Managing Director<br />

von KIRCHHOFF Automotive China, namhaften<br />

Professoren der Tongji Universität und hochrangigen<br />

Vertretern unserer chinesischen Kunden statt.<br />

In seiner Ansprache zur Lehrstuhlübergabe beschreibt<br />

J. Wolfgang <strong>Kirchhoff</strong> die Beweggründe für<br />

die Stiftungsprofessur so: „Durch die Zusammenarbeit<br />

mit der zukünftigen Lehrstuhlinhaberin Frau<br />

Prof. Dr. Wang erhoffen wir uns starke Impulse bei<br />

der zukünftigen Entwicklung von Karosserien in<br />

Leichtbauweise. Gleichzeitig möchten wir uns auch<br />

in China als Unternehmen präsentieren, welches<br />

jungen Ingenieuren interessante und zukunftsfähige<br />

Arbeitsplätze bietet.“<br />

Uwe Hartmann<br />

r Info<br />

Das Chinesisch-Deutsche Hochschulkolleg<br />

(CDHK) wurde 1998 als Gemeinschaftseinrichtung<br />

des DAAD und der Tongji-Universität<br />

gegründet und ist seit mehreren<br />

Jahren ein Vorzeigeobjekt im Wissenschaftsaustausch<br />

beider Länder. Diese universitäre<br />

Einrichtung verfolgt das Ziel, zukünftige chinesische<br />

Führungskräfte für Wirtschaft und<br />

Verwaltung auszubilden, die nicht nur über<br />

exzellente Fach- und Managementkenntnisse<br />

verfügen, sondern auch in der Lage<br />

sind, auf Grund ihrer Kenntnis der deut-<br />

schen Sprache und Kultur sowie deutscher<br />

Normen und Regeln der Technik mit deutschen<br />

Partnern zu kooperieren.<br />

Das CDHK bietet die Masterstudiengänge<br />

Elektrotechnik, Wirtschaftswissenschaften,<br />

Wirtschaftsrecht, Maschinenbau und Fahrzeugtechnik<br />

für chinesische Studierende an.<br />

J. wolfgang <strong>Kirchhoff</strong> erklärt<br />

Prof. Dr. wang bei ihrem<br />

Besuch bei KIRCHHOFF<br />

Automotive in Iserlohn<br />

Sümmern die Entwicklungsleistungen<br />

für den automobilen<br />

Leichtbau am Beispiel<br />

des BMw Frontend<br />

t 7


K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong><br />

Dr. Jochen F. <strong>Kirchhoff</strong> feiert seinen 85. Geburtstag<br />

r „Unternehmertätigkeit ist meine Passion“<br />

Dr.-Ing. Jochen F. <strong>Kirchhoff</strong> und seine Frau Lore nehmen erste Glückwünsche<br />

von Jürgen Rüttgers, ehemaliger Ministerpräsident des Landes<br />

nordrhein-westfalen, und wolfgang Schöne, Opernsänger, entgegen.<br />

t 8<br />

9:00 Uhr. Dr.-Ing. Jochen F. <strong>Kirchhoff</strong> blickt in den<br />

Kalender: zunächst werden die Termine für den<br />

Tag geprüft. Heute stehen zwei Treffen an: Um<br />

<strong>10</strong>:00 Uhr ist die erste Redaktionskonferenz für<br />

das Unternehmensmagazin K>MOBIL. Am Nachmittag<br />

wird er eine Delegation des Wirtschaftsrats<br />

begrüßen, die Entwicklung der KIRCHHOFF<br />

<strong>Gruppe</strong> erläutern und in einer anschließenden<br />

Betriebsführung die Produkte des Unternehmens<br />

vorstellen.<br />

Mit 85 Jahren ist Dr. Jochen F. <strong>Kirchhoff</strong> noch immer<br />

jeden Tag im Büro. Für ihn ist das nichts Ungewöhnliches:<br />

„Unternehmertätigkeit ist meine Passion.<br />

Trotz mancher Sorgen und Probleme, besonders in<br />

den Anfangsjahren, bin ich bis heute jeden Tag mit<br />

Freude zur Arbeit gegangen.“<br />

Viel hat er erlebt, und sehr viel hat er aufgebaut<br />

und bewirkt. Angefangen hat seine Karriere nach<br />

dem Abitur 1946 in Iserlohn<br />

mit dem Studium des<br />

Berg- und Maschinenbaus<br />

an der TU Clausthal. Nach<br />

dem Diplom folgten 1950<br />

vier Semester Studium der<br />

Betriebswirtschaft an der Universität Köln. 1953<br />

promovierte der Diplom-Ingenieur dann in den Fächern<br />

Maschinenbau und Betriebswirtschaft, um<br />

anschließend 15 Jahre bei der Deutsche Babcock AG<br />

in Oberhausen zu arbeiten, von 1963 bis 1968 als<br />

Vorstandsmitglied.<br />

Standing Ovations für Dr.-Ing. Jochen F. <strong>Kirchhoff</strong> und seine Frau Lore<br />

r „Unser Handeln diktieren nicht Shareholder<br />

Value und absolute Höhe der Rendite,<br />

sondern langfristige Ziele, Werte und<br />

Strategien.“ Dr. Jochen F. <strong>Kirchhoff</strong><br />

1968 trat er als Inhaber und Geschäftsführer in das<br />

Familienunternehmen Stephan Witte & Comp. in<br />

Iserlohn ein. Zu dieser Zeit war das Unternehmen<br />

bereits in drei Geschäftszweigen aktiv: Neben<br />

Nachtspeicher-Heizgeräten und Schraubendrehern<br />

bildeten Umformteile für Waggons und Fahrzeugrahmen<br />

ein wichtiges Standbein im Produktportfolio.<br />

Dr. Jochen F. <strong>Kirchhoff</strong> baute das Unternehmen<br />

schrittweise vom Teilehersteller zum Modullieferanten<br />

um, zuerst für Nutzfahrzeuge und Braunkohlebagger,<br />

nach dem Erwerb der Firma Kutsch in<br />

Attendorn auch für PKW. Durch alle Krisenzeiten<br />

hindurch erfand er das Unternehmen immer wieder<br />

neu – heute ist es einer der erfolgreichsten Automobilzulieferer<br />

Europas.<br />

Heute ist Dr. Jochen F. <strong>Kirchhoff</strong> Vorsitzender<br />

des Beirats und des Gesellschafterkreises der<br />

KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong>, die<br />

er gemeinsam mit seinen<br />

Söhnen Arndt G., J. Wolfgang<br />

und Dr. Johannes F.<br />

leitet. Den Erfolg bestimmen<br />

dabei vor allem die<br />

Glaubwürdigkeit und Werte des Familienunternehmens:<br />

„Unser Handeln diktieren nicht Shareholder<br />

Value und absolute Höhe der Rendite, sondern langfristige<br />

Ziele, Werte und Strategien“, so Dr. Jochen<br />

F. <strong>Kirchhoff</strong>. „Wir möchten, dass unsere Mitarbeiter<br />

Freude an ihrer Arbeit haben und stolz auf das<br />

Geleistete sein können.“


Dr.-Ing. Jochen F. <strong>Kirchhoff</strong> bei seiner Dankesrede Festliches Ambiente im Goldsaal der Schauburg in Iserlohn<br />

Neben dem Aufbau der heute weltweit agierenden<br />

KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong> hat sich Dr. Jochen <strong>Kirchhoff</strong><br />

stets auch für die Gesellschaft und seine Mitmenschen<br />

eingesetzt. „Wir sind aus Tradition der Überzeugung,<br />

dass wir uns für die Allgemeinheit ein-<br />

setzen müssen“ – das ist seit<br />

über <strong>10</strong>0 Jahren nachweisbare<br />

Familienphilosophie bei den<br />

<strong>Kirchhoff</strong>s.<br />

21 Jahre Präsident und heute<br />

Ehrenpräsident des Verbands der Metall- und<br />

Elektroindustrie NRW und der Landesvereinigung<br />

der Arbeitgeberverbände NRW, Honorarkonsul der<br />

Republik Estland, Vorsitzender des Kuratoriums<br />

der Fachhochschule Südwestfalen … Dies sind nur<br />

einige der Ehrenämter und Präsidentschaften, die<br />

der Unternehmer in seinem Leben bekleidete. „Wir<br />

haben das immer als Verpflichtung für das Gemeinwesen<br />

und zur Politikberatung gesehen“, begründet<br />

er dieses außergewöhnliche und vorbildliche Engagement.<br />

Mit dem Großen Bundesverdienstkreuz<br />

mit Stern, dem Großen Silbernen Ehrenzeichen der<br />

Republik Österreich und dem Marienlandorden der<br />

Republik Estland wurde er ausgezeichnet. „Es nützt<br />

nichts, sich nur um seinen eigenen Schrebergarten<br />

zu kümmern, wenn das politische Umfeld nicht<br />

stimmt.“<br />

Doch nicht immer lief alles glatt: Die Produktion<br />

von Nachtspeicherheizungen stellte die damalige<br />

WITTE Heiztechnik, in 25 Jahren zum Marktführer<br />

aufgestiegen, wegen Preisverfall und Marktsättigung<br />

ein und verkaufte an AEG. Die Produktion von<br />

r „Wir möchten, dass unsere Mitarbeiter<br />

Freude an ihrer Arbeit haben und<br />

stolz auf das Geleistete sein können.“<br />

Dr. Jochen F. <strong>Kirchhoff</strong><br />

Mikrowellen-Backöfen wurde trotz Alleinstellung<br />

fünf Jahre nach ihrer Entwicklung wegen zu kleiner<br />

Stückzahlen aufgegeben und an die Schweizer<br />

Zug AG veräußert. <strong>Kirchhoff</strong> resümiert: „So ist das<br />

häufig in der Wirtschaftswelt. Der Mittelstand hat<br />

Ideen und setzt sie um, ist<br />

aber irgendwann zu klein,<br />

um sie weiter zu verfolgen.“<br />

Und wie entspannt jemand,<br />

der mit 85 Jahren noch jeden<br />

Tag voller Motivation und Begeisterung arbeitet?<br />

Welchen Hobbies widmet sich ein Mensch, der sich<br />

beruflich und ehrenamtlich so stark engagiert? Die<br />

Antwort ist leicht: „Kraftquell waren für mich immer<br />

der Stolz auf die Familie mit unseren vier Kindern<br />

und vielseitige sportliche Aktivitäten, nicht<br />

zuletzt die Liebe zur klassischen Musik.“<br />

Seinen Geburtstag und den seiner Ehefrau Lore feierte<br />

er - wie könnte es anders sein – gemeinsam mit<br />

seiner Familie, Freunden, Mitarbeitern und Wegbegleitern<br />

aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft<br />

bei einem Kirchenkonzert mit Bachkantaten. Mit<br />

„Wachet! Betet! Betet! Wachet!“, „Herz und Mund<br />

und Tat und Leben“ und „Erschallet, ihr Lieder“ begeisterte<br />

der Märkische Motettenkreis unter der<br />

Leitung von Dr. Wolfgang Besler die Zuhörer. Und<br />

bei der anschließenden Abendveranstaltung in<br />

der Iserlohner Schauburg überraschte die Familie<br />

<strong>Kirchhoff</strong> mit einem extra einstudierten Programm<br />

den Jubilar und seine Gäste.<br />

Andreas Heine<br />

t 9


KIRCHHOFF Automotive<br />

Innovationen.Weltweit.<br />

r<br />

K›MOBIL 39 // SEITE<strong>10</strong> <strong>55</strong>


K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF Automotive<br />

Globale Automobilmärkte<br />

gewinnen weiter an Dynamik<br />

r Klimawandel und Urbanisierung sorgen für noch schnellere Produktzyklen<br />

Wir erwarten, dass der Welt-Pkw-Markt in diesem<br />

Jahr um 4% zulegen wird. Die hohen Wachstumsraten<br />

aus dem Jahr 2011 lassen sich jedoch<br />

aufgrund des schwierigen westeuropäischen<br />

Marktes nicht fortschreiben.<br />

Bedingt durch die Staatsschuldenkrise<br />

in einigen<br />

EU-Ländern wird der<br />

Pkw-Markt in Westeuropa<br />

aller Voraussicht<br />

nach um 5%<br />

auf 12 Mio. Einheiten<br />

zurückgehen. Erfreulich<br />

wächst der US-<br />

Markt und auch<br />

Russland,<br />

China und Indien sowie Japan im Jahr nach der<br />

Katastrophe von Fukushima gleichen diesen Rückgang<br />

mehr als aus.<br />

KIRCHHOFF Automotive ist gegenüber vielen<br />

Wettbewerbern global breiter aufgestellt und gewinnt<br />

im Windschatten westeuropäischer und<br />

amerikanischer Zulieferer Marktanteile. Potentielle<br />

Nachfragerückgänge in einzelnen Regionen<br />

können so durch Wachstumsmärkte aufgefangen<br />

werden. Darüber hinaus ist unsere<br />

Innovationskraft die wichtigste Voraussetzung,<br />

um die Anforderungen der Zukunft zu meistern<br />

und die internationale Führungsposition zu halten<br />

und weiter auszubauen. Faktoren wie Klimawandel,<br />

begrenzte Ressourcen, Urbanisierung und<br />

wachsendes Verkehrsaufkommen erfordern neue<br />

Lösungsansätze im Automobilbau. Für uns heißt<br />

das im Automobilstrukturbau noch „leichter“ und<br />

effizienter zu denken.<br />

Neben unseren Forschungszentren in Nordamerika<br />

und Europa engagieren wir uns zur Verstärkung<br />

der Innovationsanstrengungen im Automotive<br />

Center Südwestfalen, in dem auch zukünftig ein<br />

großer Teil der wichtigen Mitarbeiterweiterbildung<br />

stattfinden soll.


So soll das ACS in einem Jahr aussehen (Quelle: Ingenieurbüro Hengstebeck)<br />

Automotive Center Südwestfalen:<br />

Baubeginn erfolgt<br />

r „Ein Leuchtturmprojekt für ganz Südwestfalen!“<br />

In der Hansestadt Attendorn haben die Bauarbeiten<br />

für das Automotive Center Südwestfalen (ACS)<br />

begonnen.<br />

In sechs- bis neunmonatiger Bauzeit wird hier zunächst<br />

die Industriehalle entstehen. Mit der Fertigstellung<br />

des Bürogebäudes und der anschließenden<br />

Eröffnung des ACS wird Anfang 2013 gerechnet.<br />

Das Automotive Center ist Teil des Regionale-<br />

Projektes „Automotive Kompetenzregion Südwestfalen“.<br />

Neben dem ACS mit Standort in Attendorn<br />

(Schwerpunkt Wirtschaftlicher Leichtbau für Karosserie<br />

und Fahrwerk) soll auch ein „Kompetenzzentrum<br />

Fahrzeug-Elektronik“ in Lippstadt entstehen.<br />

Beide Zentren werden in enger Abstimmung<br />

zusammenarbeiten, um so den Automotive-Standort<br />

Südwestfalen weiter zu stärken und für die<br />

Zukunft aufzustellen. Rund 26 Mio. Euro investieren<br />

das Land NRW, die EU und heimische Unternehmen<br />

in diese beiden Kompetenzzentren.<br />

Das Automotive Center Südwestfalen hat die Aufgabe,<br />

Entwicklungsarbeiten zur Gewichtsreduzierung<br />

im Automobilbau zu ermöglichen. Dies<br />

gilt für neue Fahrzeugkonzepte ebenso wie für<br />

den Einsatz neuer Werkstoffe und Werkstoffkombinationen.<br />

„Ein konsequenter Leichtbau ist auch<br />

Voraussetzung für künftige Elektrofahrzeuge“, so<br />

NRW-Wirtschaftsminister Harry Kurt Voigtsberger<br />

im Januar 2012 bei der Überreichung des Zuwen-<br />

dungsbescheides in Höhe von 14,8 Millionen in<br />

Attendorn.<br />

Die Zukunft in der Fahrzeugindustrie gehört dem<br />

Leichtbau. Je weniger ein Auto wiegt, umso geringer<br />

der Energie-Verbrauch. Die Kundschaft fordert<br />

Energieeffizienz. Um diesen Bedürfnissen Rechnung<br />

tragen zu können, haben sich die führenden<br />

Experten auf dem Gebiet Automotive in Südwestfalen<br />

zusammengetan. Am 17. Januar 2011 wurde<br />

in Attendorn die Automotive Center Südwestfalen<br />

(ACS) GmbH gegründet.<br />

Forschungs-, Entwicklungs- und die damit verbundenen<br />

Ingenieursdienstleistungen sollen auf dem<br />

Gebiet des Fahrzeug-Leichtbaus initiiert und durchgeführt<br />

werden. Dabei kooperieren Automobilhersteller,<br />

Lieferanten und Hochschulen enger denn je,<br />

um sich im internationalen Wettbewerb optimal<br />

aufzustellen. Im Automotive Center Südwestfalen<br />

werden entsprechende Räumlichkeiten, Technik,<br />

Know-how und Personal gemeinsam aufgebaut.<br />

Das ACS stellt ein herausragendes Projekt zur Förderung<br />

der heimischen Wirtschaft dar. Zahlreiche<br />

Arbeitsplätze im Kreis Olpe und darüber hinaus<br />

in Südwestfalen hängen unmittelbar von der<br />

Automobilindustrie ab. Diese gilt es nachhaltig zu<br />

sichern. Mit dem ACS entsteht ein Leuchtturmprojekt<br />

für unsere gesamte Region, so der Geschäftsführer<br />

Prof. Schulte.<br />

Arndt G. <strong>Kirchhoff</strong><br />

nRw-wirtschaftsminister<br />

Harry K. voigtsberger mit dem<br />

Geschäftsführer des ACS,<br />

Professor Helmut Schulte,<br />

bei der Übergabe des<br />

Bewilligungsbescheids<br />

Historie<br />

2009<br />

Die universität Siegen gibt<br />

die zukunftsstudie zur<br />

„wettbewerbsfähigkeit der<br />

Automobilindustrie in Südwestfalen<br />

2015“ in Auftrag<br />

04.11.20<strong>10</strong><br />

Gründung des Trägervereins<br />

Automotive Center Südwestfalen<br />

e. v. in Attendorn<br />

17.01.2011<br />

Gründung der Automotive<br />

Center Südwestfalen (ACS)<br />

GmbH<br />

28.01.2012<br />

Übergabe des Bewilligungsbescheides<br />

in Höhe von 14,8<br />

Millionen Euro für das ACS<br />

durch nRw-wirtschaftsminister<br />

Harry Kurt voigtsberger.<br />

21.05.2012<br />

Baubeginn am zukünftigen<br />

ACS-Standort in Attendorn<br />

t 13


Eine wahre Erfolgsgeschichte<br />

r Craiova. KIRCHHOFF Automotive eröffnet innerhalb von elf Monaten<br />

neues Werk in Rumänien<br />

Das neue werk in Rumänien:<br />

12.000 m² Produktions- und<br />

t 14<br />

Logistikfläche, 200 Mitar-<br />

beiter, modernste Roboter-<br />

schweißtechnologie und JIT<br />

Lieferungen im 2-Stunden-<br />

Takt sind Eckdaten der<br />

neuen Fertigungsstätte.<br />

Der Tag begann als normaler Arbeitstag, aber bald<br />

konnte man die Aufregung in den Gesichtern der<br />

Angestellten erkennen und eine festliche Atmosphäre<br />

füllte das Gebäude. Vom Manager bis zum<br />

Produktionsmitarbeiter wusste jeder, dass an diesem<br />

25. April etwas Besonderes geschehen würde.<br />

Dann öffneten sich die Türen, Mitarbeiter mischten<br />

sich unter die Gemeindevertreter, Politiker, Vertreter<br />

von Banken und Ford Management, Einkauf<br />

und Engineering. Die Eröffnungsfeier des neuen<br />

KIRCHHOFF Automotive Werkes in Craiova begann.<br />

In der Fabrikhalle hoben sich die neuen Schweißroboter<br />

von der unbenutzten weißen Grundfläche<br />

ab, auf der gelbe Linien die zukünftigen Transportwege<br />

markieren. Journalisten und Fotografen liefen<br />

durch das Gebäude, um ein paar schöne Fotos<br />

vom Premierminister Victor Ponta oder von Prof.<br />

Ovidiu Victor Gant aus dem rumänischen Parlament<br />

zu bekommen. Es ist schwer vorstellbar, dass<br />

bis vor wenigen Monaten an dieser Stelle nur eine<br />

eine Lagerhalle von Ford România stand, die komplett<br />

saniert werden musste. Nun begutachteten<br />

hohe Vertreter aus Politik und Wirtschaft die neuen


Maschinen, mit denen vordere und hintere Stoßfänger,<br />

Armaturentafelträger und sehr komplexe<br />

Rohkarosserie-Baugruppen für den neuen Ford B-<br />

Max final zusammengeschweißt werden.<br />

Vor elf Monaten bot uns Ford, einer der Hauptkunden<br />

von KIRCHHOFF Automotive, die Möglichkeit,<br />

mit dem Bau eines neuen Werkes auf dem Ford-<br />

Gelände, als Zulieferer komplexer Schweißzusammenbauten<br />

in Rumänien aktiv zu werden. Schon<br />

bald bewegte sich etwas: Das Management wurde<br />

eingestellt, die ersten Mitarbeiter erschienen, und<br />

zusammen mit der Unterstützung eines Teams<br />

aus anderen KIRCHHOFF Automotive Werken<br />

startete man das bisher größte Werksprojekt in<br />

der Geschichte von KIRCHHOFF Automotive.<br />

Spezialisten aus Deutschland, Polen, Irland, Portugal<br />

und Ungarn kamen zum neuen Werk, und<br />

zusammen mit den rumänischen Kollegen aus<br />

Logistik, Qualität, Produktion und CME, Personal<br />

und Finanzen konnte dieses Projekt erfolgreich<br />

realisiert werden.<br />

Ein symbolischer Moment:<br />

Inhaber, Geschäftsführer und<br />

hochrangige vertreter aus<br />

Politik und wirtschaft durchtrennten<br />

das Band<br />

t 15


v.l.n.r.: Arndt G. <strong>Kirchhoff</strong>, Don Gelinas - CFO Ford România sind die ersten Gäste, die diesen<br />

Moment mit ihrer unterschrift und Grußworten auf der Karosseriestruktur festhalten<br />

t 16<br />

Nun ist aus der ehemals alten Lagerhalle eine neue<br />

Produktionsstätte mit modernsten Anlagen geworden,<br />

bei der die KAPS-Prinzipien bereits bei der Gestaltung<br />

der Schweißzellen umgesetzt wurden und<br />

das Milk Run Logistikkonzept zu <strong>10</strong>0 % in der Fertigung<br />

eingesetzt wird. Mit einer 3D-Messmaschine<br />

zur Überprüfung der Teile hebt sich dieses Werk<br />

von anderen KIRCHHOFF Automotive Werken ab.<br />

Die Behörden begrüßen unsere Präsenz im lokalen<br />

Markt: „Willkommen in Craiova! Wir schätzen Ihre<br />

Investition und besonders die Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />

in Craiova,“ betonte Antonie Solomon,<br />

Bürgermeister von Craiova. Auch unser Kunde Ford<br />

brachte seine Anerkennung für das KIRCHHOFF<br />

Automotive Werk in Rumänien zum Ausdruck.<br />

Don Gelinas, CFO von Ford România SA sagte: „Wir<br />

freuen uns auf eine großartige Arbeitsbeziehung.“<br />

In seiner Eröffnungsrede betonte CEO Arndt G.<br />

<strong>Kirchhoff</strong>: „Das Ziel unseres Unternehmens ist, unseren<br />

Kunden den besten Service zu liefern.“ Er ermutigte<br />

die rumänischen Kollegen, das neue Werk<br />

erfolgreich zu führen und die gesetzten Ziele zu<br />

erreichen. Der nächste Schritt ist das Q1-Zertifikat,<br />

das KIRCHHOFF Automotive România in diesem<br />

Jahr anstrebt. Der Gesellschafter bedankte sich bei<br />

den Mitarbeitern, die zum erfolgreichen Aufbau<br />

des Werks beigetragen und perfekte Teamarbeit<br />

geleistet haben.<br />

Anhand jeder vorbereiteten, eingerichteten und<br />

markierten Schweißzelle konnten die Gäste sehen,<br />

wo die Produkte in der Karosserie zusammengebaut<br />

werden. Besonderen Anklang fand ein Karosseriemodell<br />

aus den ersten Teilen, die in den neuen<br />

Zellen produziert wurden. Hier hatten die Gäste


Komplexe Rohkarosserie neue Produktionshalle<br />

r Info<br />

Daten & Fakten KIRCHHOFF Automotive România<br />

Kunde/Carline:<br />

Ford B-Max<br />

Standort:<br />

Rumänien, Craiova<br />

Art des Werkes:<br />

JIT Werk auf FORD Werksgelände<br />

Werksgröße:<br />

12.000 m 2<br />

Technologie:<br />

Punkt- / MAG-Schweißen<br />

Mitarbeiter:<br />

182<br />

Gesamtinvestition:<br />

12 Mio. EUR<br />

Zeitplan:<br />

Kick Off Datum – 15.04.2011<br />

Probelauf – 16.01.2012<br />

SOP – 14.05.2012<br />

Baugruppen für den neuen<br />

Ford B-Max<br />

Der neue Ford B-Max wie er<br />

im Ford werk in Rumänien<br />

produziert wird<br />

t 17


K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF Automotive<br />

Historische veranstaltungs-<br />

stätte: Das Sala Maura Res-<br />

taurant befindet sich in dem<br />

im Jahr 1903 im arabisch<br />

maurischen Stil erbauten<br />

Minerva Gebäude. Eine riesi-<br />

ge Eingangshalle mit venezi-<br />

t 18<br />

Mitarbeiter von KIRCHHOFF<br />

Automotive România<br />

anischen Glasfenstern prägt<br />

das berühmte Gebäude, in<br />

dem im 19ten Jahrhundert<br />

bedeutende verträge mit<br />

den Landesgewerkschaften<br />

unterzeichnet wurden.<br />

Hier sorgten Folkloretanz<br />

und Gesang für beste Stim-<br />

mung beim Teamabend am<br />

vortag der Eröffnungsfeier.<br />

die Möglichkeit zu unterschreiben und ein paar<br />

Grußworte zu hinterlassen, um diesen besonderen<br />

Moment der Zeremonie festzuhalten.<br />

„Endlich das Ergebnis der monatelangen Anstrengungen<br />

zu sehen, gab mir ein Gefühl, das ich nicht<br />

vergessen werde. Ich hatte die Ehre, in die große<br />

KIRCHHOFF Automotive Familie aufgenommen zu<br />

werden“, beschreibt Sabin Barbu, Prozessingenieur<br />

in der Produktion, seine Eindrücke.<br />

Auch Alexandru Buzatu, Techniker in der Instandhaltung,<br />

brachte seinen Stolz so zum Ausdruck:<br />

„Ich war beeindruckt von der Einstellung der Familie<br />

<strong>Kirchhoff</strong> zu den Mitarbeitern. Dieses Unternehmen<br />

ist für mich wie eine zweite Familie.“<br />

Der Tag hatte als normaler Arbeitstag begonnen.<br />

Am Ende fühlten sich 70 Mitarbeiter als neue Mitglieder<br />

der großen KIRCHHOFF Automotive Familie.<br />

Das, was das Unternehmen ausmacht, seine<br />

Kultur und seine Werte sowie regionale soziale<br />

Verantwortung werden nun auch im rumänischen<br />

Werk gelebt. Die Erfolgsgeschichte setzt sich fort.<br />

Carmen Iacob


Im Tross der Kanzlerin nach China<br />

r Arndt G. <strong>Kirchhoff</strong> reiste mit Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Peking<br />

Als Mitglied einer Wirtschaftsdelegation reiste<br />

Arndt G. <strong>Kirchhoff</strong> nun bereits zum dritten Mal<br />

nach China, davon zum zweiten Mal mit der<br />

Bundeskanzlerin.<br />

Hauptziel der dreitägigen Reise nach Peking und<br />

Kanton waren der Ausbau und die Stärkung der<br />

strategischen Partnerschaft zwischen den Ländern.<br />

Denn der Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen, die<br />

Intensivierung der Zusammenarbeit im Mittelstand,<br />

die Rohstoffpreis- und Zugangspolitik sind<br />

für alle Unternehmen in Deutschland wichtige<br />

Themen. Darüber hinaus ging es auch um Herausforderungen,<br />

die China und Deutschland gemeinsam<br />

bewältigen können. Beim Thema "Nachhaltige<br />

Entwicklung" ist die deutsche Wirtschaft technologisch<br />

auf vielen Feldern führend. Da geht es um<br />

Wasserwirtschaft, erneuerbare Energien, Mobilität<br />

oder Entsorgung. Diese Themen sind in China fast<br />

noch vordringlicher als in Deutschland – schon weil<br />

das Land viel größer ist.<br />

Als Sprecher für die KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong> setzte sich<br />

Arndt G. <strong>Kirchhoff</strong> in den Verhandlungen besonders<br />

für die Übernahme OECD-vergleichbarer globaler<br />

Standards ein. Denn freie marktwirtschaftliche<br />

Konditionen sind Voraussetzung für faire<br />

Wettbewerbsbedingungen in China, Europa und<br />

auf Drittmärkten.<br />

Dazu zählt auch, dass der Joint-Venture-Zwang bei<br />

einigen Technologien aufgehoben werden sollte,<br />

damit Unternehmen ihre F+E Aktivitäten noch wei-<br />

r Info<br />

China ist der weltgrößte Fahrzeugmarkt<br />

und für deutsche Hersteller und Zulieferer<br />

das stärkste Produktionsland außerhalb<br />

Deutschlands.<br />

ter ausbauen können und ihr Know-how geschützt<br />

wissen. Dies gilt bei unseren Aktivitäten auf dem<br />

Umweltsektor insbesondere, wo wir als Hersteller<br />

von Entsorgungsfahrzeugen unserer Firma FAUN<br />

auf lizensierte Nutzfahrzeuge chinesischer Hersteller<br />

Fahrzeuge aufbauen. Hier könnten wir einen<br />

viel größeren Beitrag im Umweltbereich in China<br />

leisten, wenn wettbewerbspolitisch neutral gehandelt<br />

würde.<br />

Kerstin Rinscheid<br />

Der chinesische<br />

Ministerpräsident<br />

wen Jiabao begrüßt<br />

Arndt G. <strong>Kirchhoff</strong><br />

t 19


In 4 Sekunden von 0 auf <strong>10</strong>0. Robert Postler von den Speeding Scientists bespricht mit dem Formula-Pilot Fabian willmes die Rennstrecke<br />

WE.MOVE.FUTURE.<br />

r Innovationstag 2012: Tec Center zeigt neueste Produktentwicklungen<br />

t 20<br />

Innovation ist vom lateinischen Verb innovare<br />

abgeleitet und bedeutet „(Er-) Neuerung“. Im allgemeinen<br />

Sprachgebrauch wird der Begriff auch<br />

im Sinne von neuen Ideen und Erfindungen und<br />

für die wirtschaftliche Realisierung dieser verwendet.<br />

KIRCHHOFF Automotive ist Entwicklungspartner<br />

und -lieferant der Automobilhersteller in den Bereichen<br />

Rohkarosserie und Fahrwerk. Leichtbau ist<br />

eine der zentralen Herausforderungen für die Automobilentwickler<br />

unserer Zeit. Innovationen bedeuten<br />

in diesem Zusammenhang vor allem hybride<br />

Lösungen, also die Kombination unterschiedlicher<br />

Materialien in einem profilintensiven Design. In<br />

diesem Kontext arbeiten die Mitarbeiter der technischen<br />

Entwicklungsbereiche bei KIRCHHOFF<br />

Automotive kontinuierlich an neuen Ideen.<br />

Um den Kollegen aus den unterschiedlichsten Bereichen<br />

die aktuellen Ergebnisse aus Forschung<br />

und Entwicklung zu präsentieren, wurde am 11. Mai<br />

2012 der 2. Innovationstag in unserem Tec Center in<br />

Attendorn veranstaltet.<br />

In Kurzvorträgen wurden den mehr als 180 Teilnehmern<br />

die neuesten Erkenntnisse zu Leichtbaumaterialien,<br />

wie Aluminium oder auch Faser verstärkten<br />

Kunststoffen, zu Technologien und Prozessen, wie<br />

dem Laserschweißen, aber auch zur konstruktiven<br />

Gestaltung von Produkten, zum Beispiel bedingt<br />

durch den Einsatz alternativer Antriebe, präsentiert.<br />

Neben den rein technischen Themen wurden<br />

auch Fragestellungen, die im Zusammenhang mit<br />

der Internationalisierung von KIRCHHOFF Automotive<br />

wichtig sind, behandelt. So wurde beispielsweise<br />

die Vorgehensweise bei der Erschließung<br />

neuer Märkte erläutert oder auch die Notwendigkeit<br />

des weltweiten Einsatzes eines professionellen<br />

Product Lifecycle Management Systems dargelegt.<br />

Die anschließenden, praktischen Versuche waren<br />

für alle Teilnehmer eine willkommene Abwechslung.<br />

Mit der Vorführung des eigens entwickelten<br />

Verfahrens zur partiellen Vergütung im Presshärteprozess<br />

wurden die zuvor theoretisch vermittelten<br />

Erkenntnisse veranschaulicht.<br />

Ein besonderes Highlight des Innovationstages<br />

war die Präsentation des 2011 vom Studententeam


'Speeding Scientists Siegen' entwickelten Elektrorennwagens<br />

S3-11e. Auf einer improvisierten „Rennstrecke“<br />

vor dem Tec Center zeigten die Studenten,<br />

wie das Fahrzeug in weniger als vier Sekunden von<br />

0 auf <strong>10</strong>0 beschleunigt.<br />

Das Besondere am S3-11e erklärte Robert Postler von<br />

den Speeding Scientists Siegen: „Das Fahrzeug verfügt<br />

über zwei Motoren, die die beiden hinteren Antriebe<br />

unabhängig voneinander steuern. Dadurch<br />

kann bei Kurvenfahrt die Drehzahl der Räder optimal<br />

angepasst werden. Verbessertes Fahrverhalten,<br />

direkte Kraftübertragung und Gewichtsersparnis<br />

sind entscheidende Vorteile dieser Konstruktion.<br />

Bei einem normalen Auto wird der Motorantrieb<br />

über ein Achsdifferential auf die Laufräder verteilt.“<br />

Mit dem Opel Ampera ließ KIRCHHOFF Automotive<br />

am Innovationstag auch ein Elektrofahrzeug für<br />

den Gebrauch „auf der Straße“ fahren: Die Mitarbeiter<br />

konnten sich auch selbst einmal hinters Steuer<br />

setzen. Andreas Heine hat es ausprobiert: „Es ist<br />

sehr beeindruckend, wie sehr dieses Fahrzeug beschleunigt.<br />

Und trotzdem hört man nichts!“<br />

1. 2.<br />

3. 4.<br />

Auch in diesem Jahr entwickeln und konstruieren<br />

die Speeding Scientists Siegen wieder einen<br />

elektrisch angetriebenen Rennwagen. KIRCHHOFF<br />

Automotive arbeitet im Bereich Forschung & Entwicklung<br />

schon seit längerer Zeit eng mit der Universität<br />

Siegen zusammen. So lag es nahe, auch bei<br />

dieser sportlichen Aufgabe das technische Knowhow<br />

des Tec Centers in Attendorn zu nutzen und<br />

KIRCHHOFF Automotive als einen der Hauptsponsoren<br />

zu gewinnen. Christoph Wagener begründet<br />

das so: „Zunächst einmal ist das ein ganz tolles<br />

Projekt. Diese interdisziplinäre Arbeit zwischen<br />

Fahrzeugtechnikern, Elektrotechnikern, aber auch<br />

Marketing- und Betriebswirten stellt eine sehr<br />

gute Erfahrung für die Studenten dar. Wir halten<br />

dadurch den Kontakt zur Hochschule und speziell<br />

auch zu diesen Studenten und hoffen, dass der eine<br />

oder andere Interesse an KIRCHHOFF Automotive<br />

findet. Das ist auch Teil des gesamten Netzwerks<br />

zwischen Industrie und Hochschule, das wir aufgebaut<br />

haben.“<br />

Mit den gewonnenen Erkenntnissen besonders<br />

beim Thema Leichtbau erhofft sich das Team mit<br />

1. Andreas Heine (links) inter-<br />

viewt Robert Postler (Mitte)<br />

und Christoph wagener<br />

(rechts) zum Thema Leichtbau<br />

und Elektromobilität<br />

2. Ein Highlight beim Innovationstag<br />

war die vorführung<br />

des Elektrorennwagens der<br />

Speeding Scientists Siegen.<br />

3. Die vorträge beim Innovationstag<br />

werden von den<br />

KIRCHHOFF Automotive Mitarbeitern<br />

mit großem Interesse<br />

verfolgt.<br />

4. Dr. Thorsten Gaitzsch<br />

berichtet über neue Innovationen<br />

im unternehmen<br />

KIRCHHOFF Automotive<br />

t 21


K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF Automotive<br />

Punkt- und Laserschweißen werden in der Praxis gezeigt<br />

t 22<br />

Leichtbau –<br />

ganzheitlicher Ansatz<br />

Stahl<br />

seinem neu konzipierten Elektrorennwagen eine<br />

vordere Platzierung bei der ersten Bewährungsprobe<br />

– der Formula Student Germany am Hockenheimring.<br />

Der Innovationstag war auch diesmal wieder ein<br />

facettenreiches Erlebnis für alle Beteiligten. Vielen<br />

Dank an alle Kollegen, die zum Erfolg dieser Veranstaltung<br />

beigetragen haben!<br />

Werkstoff<br />

Leichtmetall<br />

(Aluminium, Magnesium)<br />

Werkstoff-Hybrid<br />

„Materialmix“<br />

Leichtbau<br />

Kunststoff<br />

Schalenkonstruktion<br />

Christoph Wagener<br />

Konstruktion / Design<br />

Spaceframe<br />

Hybrid-Design<br />

„Profilintensives Design“<br />

r Info<br />

Der Verein „Speeding Scientists e. V.“ wurde<br />

2008 von Studierenden der Universität Siegen<br />

mit dem Ziel gegründet, einen konkurrenzfähigen<br />

Rennwagen der Formula SAE<br />

Klasse zu entwickeln und zu fertigen - und<br />

das innerhalb eines Jahres.<br />

Studierende des Maschinenbaus, der Elektrotechnik<br />

und des Wirtschaftsingenieurwesens<br />

befassen sich mit der Planung,<br />

Konstruktion und Fertigung des Wagens.<br />

Studenten der Betriebswirtschaftslehre,<br />

des Wirtschaftsrechts und der Medienwissenschaften<br />

haben die Aufgabe, das Projekt<br />

kosteneffektiv zu begleiten und einen<br />

professionellen Businessplan zu erstellen,<br />

Controlling durchzuführen und die Marketingaufgaben<br />

zu übernehmen. Hilfe bekommen<br />

die Studierenden von Sponsoren wie<br />

KIRCHHOFF Automotive.


Blick auf die beiden Hotforming-<br />

Straßen am Standort Iserlohn<br />

Investition in zukunftsfähige Technologie<br />

r Iserlohn: Zweite Presshärtelinie findet großes Interesse bei Kunden<br />

Im Frühjahr 2012 hat die zweite Presshärtelinie in<br />

Iserlohn die Produktion aufgenommen. Vier Millionen<br />

zusätzliche Teile pro Jahr werden dann für<br />

Kunden wie Ford, koda und Daimler mit diesem<br />

Verfahren hergestellt. Mit einer Länge von 60 m<br />

ist die neue Anlage sogar noch 15 m länger als die<br />

bestehende, die Presskraft wird 1.200 Tonnen betragen.<br />

Noch in der Probebetriebphase<br />

konnten wir am 18. März 2012<br />

hochrangigen Besuch aus dem<br />

Hause GM begrüßen. Die Delegation<br />

um Randy Pappal, Executive<br />

Director Global Body & Exterior,<br />

und Greg Warden, Body Lead Director Body & Interior,<br />

aus Detroit kam mit ihrer Einkaufs- und Engineering<br />

Mannschaft aus Rüsselsheim, um sich vor<br />

Ort über den Stand unserer Hotforming Aktivitäten<br />

zu informieren. Bei der Werksführung zeigte man<br />

sich beeindruckt von den neu geschaffenen Kapazitäten<br />

im Hotforming Bereich.<br />

In den Anfängen des Presshärtens wurden mit jedem<br />

Hub zwei Bauteile gefertigt – heute sind es<br />

vier. „Der Trend geht dahin, in weniger Produktionsschritten<br />

mehr Produktvarianten und sogar<br />

unterschiedliche Produkte gleichzeitig herzustellen.<br />

Diese komplexe Prozessführung ist die größte<br />

r „Die komplexe Prozessführung<br />

ist die größte Herausforderung<br />

beim Presshärteverfahren“<br />

Timo Müller,<br />

Bereichsleiter Hotforming.<br />

Herausforderung beim Presshärteverfahren“, sagt<br />

Timo Müller, Bereichsleiter Hotforming.<br />

Die Werkzeuge sind so ausgelegt, dass vier unterschiedliche<br />

Teile in einem Hub umgeformt werden<br />

können. Welche das sind, muss genau geplant werden.<br />

Dabei sind die Prioritäten und jeweiligen Auftragsmengen<br />

der einzelnen Teile in der Fertigungs-<br />

planung zu berücksichtigen.<br />

Heute werden 20 unterschiedliche<br />

Artikel mit 12 Werkzeugen<br />

hergestellt.<br />

Mittlerweile gibt es in jeder Carline<br />

eine steigende Nachfrage<br />

nach pressgehärteten Teilen. Zusätzlich werden<br />

auch die Kundenspezifikationen immer anspruchsvoller.<br />

Um die Anforderungen unserer Kunden bestmöglich<br />

zu erfüllen, werden bei KIRCHHOFF Automotive<br />

spezielle Platinen (tailor-welded und tailor-rolled<br />

blanks) mit unterschiedlichen Dicken verarbeitet.<br />

Die daraus gefertigten Bauteile weisen dann eine<br />

verbesserte Crashperformance auf.<br />

Zukünftig wird KIRCHHOFF Automotive seine<br />

Presshärte-Kapazitäten weiter ausbauen.<br />

Timo Müller, Silvia Rauterkus<br />

v.l.n.r.: Silvia Rauterkus, nils<br />

winkelmeyer, Christian Mengel<br />

(GM), Dr. Heiko Engels, Greg<br />

walden (GM), Dr. Leder (GM),<br />

Markus Löcker, Randy Pappal<br />

(GM), Michael Küpper (GM),<br />

Tomasz zwyrtek (GM), Klaus-<br />

Peter Eckhardt (GM), Florian<br />

wiethaup (GM), Marek zroski<br />

(GM), Arndt G. <strong>Kirchhoff</strong><br />

t 23


Die erste Servopresse wurde<br />

Ende 2011 am Standort<br />

Mielec installiert. Diese hat eine<br />

Presskraft von 16.000 kn, eine<br />

Tischgröße von 6.000 x 2.200 cm<br />

sowie einen maximalen Output<br />

von 50 Hüben pro Minute. Das<br />

Maximalgewicht der werkzeuge<br />

beträgt 60 Tonnen.<br />

Modernste Technologie steigert Produktivität<br />

r Mielec. Inbetriebnahme der neuen 1.600 to Arisa Servopresse<br />

t 24<br />

Nach 13 Jahren Metallumformung mit Hilfe herkömmlicher<br />

Pressen, setzt das Presswerk in Polen<br />

nun mit einer 1.600 to Servopresse modernste<br />

Technologie bei der Umformung von Metallteilen<br />

ein.<br />

Keine Kupplung, kein Schwungrad: Eine über einen<br />

Servomotor angetriebene Presse bietet vielfältige<br />

Vorteile wie höhere Produktivität und Geschwindigkeit,<br />

höhere Flexibilität, mehr Genauigkeit und<br />

weniger Instandhaltung. Im Vergleich zu mechanischen<br />

Pressen haben Servopressen weder<br />

Hauptmotor noch Schwungard, noch Kupplung.<br />

Diese Elemente werden durch den Einsatz von Servomotoren<br />

ersetzt, die direkt auf die Antriebsachse<br />

wirken und über den Pressenhub einen flexibel<br />

einstellbaren Geschwindigkeits- und Kraftverlauf<br />

ermöglichen. Somit kann die Produktivität gesteigert<br />

werden.<br />

Der größte Vorteil ist, dass innerhalb eines Stößelhubs<br />

verschiedene Geschwindigkeiten programmiert<br />

werden können. Hiermit kann die optimale<br />

Geschwindigkeit, um ein Teil zu formen, eingestellt<br />

werden: Langsame Stößelgeschwindigkeit während<br />

der Umformung und schnelle Stößelgeschwindigkeit<br />

während des Rückhubs der Presse. Damit<br />

kann die Anzahl der produzierten Teile pro Minute<br />

gesteigert werden. Eine verringerte Geschwindigkeit<br />

kann individuell im Bereich der Umformung<br />

angepasst werden.<br />

Das Ziel ist die Anzahl der produzierten Teile pro Minute<br />

zu steigern. Eine erhöhte Umformgeschwindigkeit<br />

bedeutet weniger Zeit um das Rohmaterial<br />

vorzuschieben sowie die Bauteile zu transportie-<br />

ren. Daher muss die Automatisierung wie z.B. der<br />

Vorschub und der Transfer ebenfalls eine erhöhte<br />

Leistung aufweisen. Trotz der erhöhten Geschwindigkeit,<br />

bleibt die Anforderung an Genauigkeit und<br />

Schwingungsarmut gleich, bzw. steigt um Streifen<br />

und Bauteile jeweils in die nächste Stufe zu transportieren.<br />

Die ARISA Servopresse ist mit einer neuen Generation<br />

von Walzenvorschub und Transfer ausgestattet,<br />

welche es erlauben das für den Vorschub, bzw.<br />

den Bauteiltransfer notwendige Zeitintervall zu<br />

verkürzen. Beide Systeme - insgesamt verbergen<br />

sich dahinter 14 ansteuerbare Achsen - beinhalten<br />

die neusten und leistungsfähigsten CNC-Steuerungen,<br />

die auf dem Markt verfügbar sind. Hier in<br />

diesem konkreten Fall ist das die von Siemens entwickelte<br />

„Simotion“ in letzter Ausbaustufe, welche<br />

ganzheitlich alle Achsantriebe inklusive Stößelantrieb<br />

steuert und synchronisiert.<br />

Die programmierbaren Bewegungsprofile beinhalten<br />

Kurvenfunktionen 5. Grades. Diese ermöglichen<br />

erst eine optimale Beschleunigung des Transfers<br />

ohne extreme Kraftspitzen der Bauteile in den Greifern<br />

- bei den bisher realisierbaren Kurvenfunktionen<br />

3. Grades war dies unvermeidbar. Erst durch<br />

die große installierte Rechenleistung dieser Steuerung<br />

werden diese Bewegungsprofile ermöglicht.<br />

Eine herkömmliche mechanische Presse verfügt<br />

über einen Pressenhub von 360° (umlaufender Betrieb),<br />

welcher nicht veränderbar ist. Mit der Servotechnologie<br />

kann der Pressenhub in einem bestimmten<br />

Bereich definiert werden. Hublänge und<br />

Hubprofil (verschiedene Geschwindigkeiten und


minimaler Hub<br />

langsames Schneiden<br />

Platine durch<br />

Stanzgitter<br />

schieben<br />

Kurze Taktzeit<br />

Presskräfte über den Pressenhub) können programmiert<br />

werden. Durch einen nicht umlaufenden<br />

Betrieb, genannt „Pendelhubfunktion“, hier von<br />

min. 120° kann eine minimale Hublänge von nur<br />

200 mm realisiert werden.<br />

Die Siemens „Simotion“ steuert, regelt und synchronisiert<br />

die sechs Servomotoren. Durch die hinterlegte<br />

intelligente Programmstruktur werden die<br />

frei programmierbaren Parameter dahin gehend<br />

ermittelt, die maximale Produktivität (Output) für<br />

den jeweiligen Anwendungsfall zu realisieren.<br />

Das Energiemanagement (Energieeinlagerung und<br />

Entnahme aus den Kompensationseinheiten) der<br />

Maschine ist ebenfalls eine Funktion der Siemens<br />

„Simotion“. Das bedeuted, dass eine so ausgestattete<br />

Servopresse nahezu vergleichbare Anschlusswerte<br />

aufweist wie herkömmliche Pressen in vergleichbarer<br />

Größe. Die physikalische Grundlage<br />

dieses Systems ist die Speicherung der bei der Stö-<br />

Umformen<br />

Kurze Taktzeit<br />

Streifen vorschieben<br />

(Stößelbewegung und<br />

Vorschub synchronisiert)<br />

Platinenschnitte Folgeverbund<br />

großer Hub<br />

niedrige Auftreffgeschwindigkeit<br />

und optimale Ziehgeschwindigkeit<br />

Ziehteilfertigung<br />

Blechumformung<br />

ßelverzögerung frei werdenden elektrischen Energie<br />

in den Kompensationseinheiten.<br />

Diese Kompensationseinheiten sind drei Drehstrom-Asynchronmotoren,<br />

deren Anker ein sehr<br />

hohes Massenträgheitsmoment aufweisen. Die<br />

elektrische Energie kann somit als rotatorische,<br />

kinetische Energie in den Motoren gespeichert<br />

werden, bzw. im Arbeitshub wieder entnommen<br />

werden. Motoren werden umgeschaltet und fungieren<br />

als Generator. Resultat ist ein sogar geringerer<br />

Gesamtenergieverbrauch pro umgeformtem<br />

Bauteil, im Vergleich zu einer herkömmlichen<br />

Schwungradpresse.<br />

Entscheidender Vorteil einer Servopresse ist, dass<br />

verschiedene Umformprozesse programmiert und<br />

verschiedene Stößelgeschwindigkeiten während<br />

des Hubs einstellbar sind. Zur Steigerung unserer<br />

Wettbewerbsfähigkeit werden wir den Einsatz von<br />

Servopressen in unseren Werken weiter ausbauen.<br />

Langsame Umformung<br />

stoppen am unteren<br />

Totpunkt<br />

Programmierungsbeispiele für verschiedene Prozesse der neuen 1600 Tonnen Servopresse von Arisa im Presswerk Mielec<br />

Mechanische Presse<br />

› Kupplung und Bremselement<br />

› Getriebe<br />

Servo Presse mit direktem<br />

Antrieb und Getriebe<br />

Janusz Sobo<br />

K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF Automotive<br />

Umformen<br />

Taktzeit<br />

Multi-Prozess<br />

Stößel<br />

Vorschubzeit<br />

Multi-Prozess<br />

Vorschub<br />

t 25


K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF Automotive<br />

Erste lasergeschweißte Baugruppen<br />

in Attendorn<br />

r Laserschweißen bei neuen Produkten<br />

Über 50 Einzelteile werden<br />

zum Instrumententafelträger<br />

für den Ford Mondeo<br />

zusammengeschweißt<br />

t 26<br />

KIRCHHOFF Automotive wird auch in 2012 einige<br />

Produktneuanläufe unterschiedlicher Komplexität<br />

an den deutschen Standorten realisieren.<br />

Insbesondere für den neuen Ford Mondeo werden<br />

an den Standorten Iserlohn und Attendorn einige<br />

Neuteile in Serie gehen.<br />

Als komplett lasergeschweißtes Produkt wird in<br />

Attendorn der Instrumententafelträger für dieses<br />

Fahrzeugmodell produziert werden. Die komplexe<br />

Baugruppe besteht aus mehr als 50 Einzelteilen<br />

und wird mit über 160 Laserschweißnähten gefügt.<br />

Ein interdisziplinäres Team aus Projektmanagement,<br />

Prozessentwicklung, CME*, KAPS** Mitarbeitern<br />

und Produktion erarbeitete das Anlagenkonzept<br />

für dieses Projekt. Die intensive<br />

Zusammenarbeit der Kollegen auf den Kontinenten<br />

Europa und Nordamerika hat die Teamarbeit nachhaltig<br />

gefördert.<br />

Während KIRCHHOFF Automotive in Attendorn<br />

den Bedarf für den europäischen Markt produzieren<br />

wird, deckt das Van-Rob-Werk in Hermosillo,<br />

Mexiko den nordamerikanischen Bedarf ab. In<br />

Nordamerika kommt der Mondeo unter dem Mo-


dellnamen Fusion bereits 2012 auf den Markt.<br />

Durch die intensive Zusammenarbeit mit den<br />

amerikanischen Kollegen konnten viele Synergieeffekte<br />

hinsichtlich Werkzeugmethoden, Vorrichtungsspannkonzept<br />

und Lasertechnologie erzielt<br />

werden.<br />

In Iserlohn werden der vordere und hintere Stoßfängerträger<br />

des neuen Ford Mondeo produziert.<br />

Beide Träger bestehen aus einem rollgeformten<br />

Profil, welches mit den Anbauteilen im Schutzgasschweißverfahren<br />

gefügt wird. Dafür wird<br />

KIRCHHOFF Automotive in weitere robotergeführte<br />

Schweißanlagen investieren.<br />

Frank Buchholzki<br />

r Info<br />

*CME (Central Manufacturing Engineering):<br />

ein Netzwerk aus Entwicklung, Investitionsgütereinkauf,<br />

Produktion und Lieferanten<br />

zur Einführung einheitlicher Fertigungsstandards,<br />

Produktionsabläufe und Logistikkonzepte<br />

**KAPS (KIRCHHOFF Automotive Production<br />

System): spezifisches KIRCHHOFF Automotive<br />

Produktionssystem zur Verschlankung<br />

von Prozessen, Lean Production<br />

K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF Automotive<br />

Ford Fusion<br />

(amerikanische<br />

variante des Ford<br />

Mondeo)<br />

t 27


Aufbruch in eine neue Dimension<br />

r Die neue Generation des Actros<br />

t 28<br />

Tankhalterung Fahrerhauslagerung<br />

Unter dieser Überschrift stellt unser langjähriger<br />

Partner auf dem Nutzfahrzeugsektor, die Daimler<br />

AG, die neueste Generation des Actros vor. Ca. 2<br />

Mrd. Euro wurden seitens Daimler investiert, um<br />

dieses vollständig neue Fahrzeug zu entwickeln.<br />

Als strategischer Zulieferer für Chassiskomponenten<br />

begleitete KIRCHHOFF Automotive seit 2006<br />

die Entwicklung dieses Fahrzeuges. In wöchentlichen<br />

Arbeitsgesprächen mit verschiedenen Entwicklungsbereichen<br />

unseres Kunden wurde die<br />

Bauteilgestaltung durch unsere Fachleute teilweise<br />

maßgeblich beeinflusst. Ebenso war die Bereitstellung<br />

von mehr als 150 verschiedenen Bauteilen in<br />

der Prototypenphase ein Schlüssel für die spätere<br />

Beauftragung mit diversen umfangreichen Auftragspaketen.<br />

Unser heutiger Lieferumfang umfasst Bauteile für<br />

› Fahrerhauslagerung<br />

› Tankhalterung (Diesel und Adblue)<br />

› Tragstruktur (Querträger)<br />

› Batteriegeräteträger<br />

› Kotflügelhalterung<br />

Batteriegeräteträger<br />

Dieses Projekt zeigt sehr deutlich, welche Vorteile<br />

durch eine frühzeitige und permanente Zusammenarbeit<br />

zwischen Lieferant und Kunde für beide<br />

Seiten geschaffen werden können.<br />

Um dieses Projekt realisieren zu können, wurde<br />

und wird bei KIRCHHOFF Automotive erheblich<br />

investiert. So wurden bereits eine Transferpresse<br />

mit 1.250 to sowie verschiedene Schweißanlagen in<br />

Betrieb genommen. Im Spätsommer dieses Jahres<br />

wird darüber hinaus eine weitere Transferpresse<br />

mit 2.500 to in Betrieb gehen, die speziell auf die<br />

Verarbeitung von hochfestem Mittel-/Grobblech<br />

bis 11 mm Stärke ausgelegt ist.<br />

Auch für KIRCHHOFF Automotive bedeutet dies<br />

den Aufbruch in eine neue Dimension der Produktion<br />

von Chassiskomponenten. Wir sind davon überzeugt,<br />

hiermit die erforderlichen Voraussetzungen<br />

für den Ausbau unserer Wettbewerbsfähigkeit geschaffen<br />

zu haben.<br />

Knut Stinn


Erster Serienauftrag für MAN<br />

r Iserlohn. In allen Phasen des Produktlebenszyklus dabei<br />

Mit dem Unterfahrschutz für den MAN TGS/TGX<br />

EURO 6 konnte KIRCHHOFF Automotive jetzt den<br />

ersten Serienauftrag von MAN gewinnen.<br />

Diese Front Underrun Protection (kurz FUP) wird<br />

unterhalb der Stoßstange eingebaut und verhindert<br />

das Überrollen von Fahrzeugen bei einem<br />

Frontalzusammenstoß. Der komplexe Schweißzusammenbau<br />

besteht aus einem Rollprofil-Rohr<br />

als Mittelstück, an dem rechts und links Halbschalenkonstruktionen<br />

mit Verstärkungsblechen und<br />

Trittstufen verschweißt werden. Insgesamt besteht<br />

der Unterfahrschutz aus über 30 Einzelteilen, die<br />

mit mehr als 70 Schweißnähten gefügt werden.<br />

Hinzu kommen unterschiedliche Varianten der<br />

Tragböcke. Alle Komponenten der Baugruppe werden<br />

nach dem Zusammenbau gestrahlt, KTL- und<br />

pulverbeschichtet. Für diverse Varianten wird ein<br />

zweiteiliger Kunststoff-Spoiler am Unterfahrschutz<br />

montiert.<br />

Für die gesamte Konstruktion und Entwicklung<br />

der sicherheitsrelevanten Baugruppen ist das F&E<br />

Team von KIRCHHOFF Automotive verantwortlich.<br />

Der Unterfahrschutz ist ein weiteres herausragendes<br />

Produktbeispiel, das KIRCHHOFF Automotive<br />

in allen Phasen des Produktlebenszyklus betreut:<br />

von der Konstruktion und Entwicklung über die<br />

Prototypenfertigung bis hin zur Serienfertigung.<br />

Für Anfang 2013 ist der Start der Serienproduktion<br />

für den Unterfahrschutz geplant. Im Oktober 2012<br />

wird eine neue komplexe Fertigungslinie für den<br />

Schweißzusammenbau in Betrieb genommen, wofür<br />

am Standort Iserlohn noch umfangreiche Restrukturierungsmaßnahmen<br />

stattfinden werden.<br />

Frank Buchholzki<br />

K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF Automotive<br />

FuP (Front underrun<br />

Protection)<br />

MAn TGX (links) und<br />

MAn TGS (rechts)<br />

t 29


Neuer Armaturentafelträger aus Aluminium<br />

r Van Rob USA, Tecumseh: Erfolgreiche Konstruktions- und Entwicklungsphase<br />

t 30<br />

Bearbeitungszelle<br />

für den Aluminium-<br />

Armaturentafelträger<br />

Mit dem Produktionsstart eines Armaturentafelträgers<br />

komplett aus Aluminium für ein PKW-<br />

Modell des Jahres 2013 wird Van-Rob Tecumseh<br />

seinen Produktionsbereich in diesem Sommer<br />

erweitern.<br />

In den vergangenen 23 Jahren wurden in diesem<br />

Produktionswerk gestanzte und geschweißte Zusammenbauten<br />

aus Stahl für die PKW- und LKW-<br />

Industrie gefertigt.<br />

Mehr als zwei Jahre Entwicklung zwischen dem<br />

OEM und Van-Rob waren erforderlich, um dieses<br />

Projekt zu realisieren. Für das Produktentwicklungsteam<br />

bedeutete dies ganz besondere Herausforderungen<br />

in Bezug auf Crash-Verhalten,<br />

Airbag-Lösungen, NVH-Charakteristiken (NVH=<br />

Noise, Vibration, Harshness) und die Entwicklung<br />

der gesamten Aufmachung. Bei der Problemlösung<br />

kamen unterschiedliche Herstellungsprozesse zum<br />

Tragen.<br />

Um Kosten und Funktionen zu optimieren, werden<br />

in der Baugruppe gestanzte Teile und extrudierte<br />

Teile miteinander kombiniert. Nachgeschaltete<br />

Prozesse wie mechanische Bearbeitung, CNC-<br />

Biegen und Lochen dienen der Kontrolle kritischer<br />

Toleranzen.<br />

Während der Erprobung sorgen spezielle Aluminiumlegierungen<br />

für eine verbesserte Strukturfestigkeit<br />

der kritischen Teile. Eines der Hauptprobleme<br />

bei vorherigen Projekten war der Wärmeeinfluss<br />

beim Schweißen.<br />

Aus diesem Grund befasste sich unsere zentrale<br />

Entwicklungsabteilung in Aurora, die bereits<br />

Schweißerfahrung mit Aluminium hatte, mit dem<br />

Prototypen-Programm. Sie waren in der Lage, eine<br />

Prozessstrategie für die Produktion zu entwickeln.<br />

Prozessparameter wie Schweißablauf, Konstruktion<br />

der Spannvorrichtung und Schweißaufspannung<br />

wurden während der Prototypenphase optimiert<br />

und auf die Produktionsanlagen übertragen.<br />

Unsere Komponenten- und Materiallieferanten<br />

spielten ebenfalls eine wichtige Rolle in der Konstruktions-<br />

und Entwicklungsphase. Mittels repräsentativer<br />

Produktionsprozesse und -equipment<br />

beurteilten sie räumliche und fertigungstechnische<br />

Aspekte des Prototypen Programms.<br />

In der Tat ist dieses Programm ein Beispiel für gute<br />

Teamarbeit. Jedes Teammitglied brachte seine<br />

Fachkenntnis zur Optimierung des endgültigen<br />

Produkts ein. Wir freuen uns auf eine erfolgreiche<br />

Markteinführung.<br />

John Hamel


Warmumgeformte Baugruppen<br />

r Esztergom / Gliwice. KIRCHHOFF Automotive liefert<br />

Sicherheitsteile für die Karosserie<br />

Seit 2011 zählt der tschechische Autobauer koda<br />

zur Elite der Marken mit über einer Million verkauften<br />

Fahrzeugen.<br />

Bekannte Modelle wie Fabia, Octavia, Superb,<br />

Roomster und Yeti werden bald einen weiteren<br />

Bruder bekommen. Ein neues Modell wird im Juli<br />

2012 auf dem europäischen Markt eingeführt, ein<br />

Jahr später wird es in Russland Premiere haben. Der<br />

ersten Version als Limousine wird im August 2013<br />

eine Spaceback-Version folgen.<br />

Das neue Škoda-Modell<br />

KIRCHHOFF Automotive wurde als Lieferant für<br />

wichtige Karosserie-Baugruppen ausgewählt: B-<br />

Säule und A-Säule sowie vorderer und hinterer<br />

Stoßfänger für beide Versionen, Limousine und<br />

Spaceback. Die wichtigsten Teile werden in der<br />

neuen Hotforming-Linie von KIRCHHOFF Hungária<br />

in Esztergom produziert. Der Zusammenbau der<br />

fertigen Teile erfolgt in Esztergom (A- und B-Säulen)<br />

sowie Gliwice (Stoßfänger).<br />

Als Lieferant für diese Produkte ausgewählt zu werden<br />

ist ein großer Erfolg für unser internationales<br />

koda-Kundenteam. Bei dieser Gelegenheit heißen<br />

wir offiziell Jan krob bei KIRCHHOFF Automotive<br />

willkommen. 2004 absolvierte er sein Studium an<br />

der Fakultät für Materialwirtschaft und Engineering<br />

der Technischen Universität in Prag. Von 2004 bis<br />

2011 sammelte er als Projektleiter bei ESSA CZECH,<br />

einem Automobilzulieferer, Erfahrungen im Projektmanagement<br />

und bei der Optimierung von Herstellungsprozessen.<br />

Er trat im letzten Jahr in das Team<br />

ein und arbeitet nun als Resident Engineer in Mladá<br />

Boleslav, wo koda Auto seine Hauptniederlassung<br />

hat.<br />

Wir wünschen Herrn krob viel Erfolg bei seinen<br />

zukünftigen Aufgaben.<br />

Janusz Sobo<br />

K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF Automotive<br />

warmumgeformte<br />

Baugruppen für das<br />

neue Škoda-Modell<br />

Jan Škrob – KIRCHHOFF<br />

Automotive Resident<br />

Engineer in Mladá Boleslav<br />

t 31


Transparent und effektiv:<br />

Das neue Produktdatenmanagement<br />

r Weltweites Product Lifecycle Management System erfolgreich gestartet<br />

t 32<br />

r „Denken wir nur an die internationalen<br />

Projektlandschaften in unserem Unternehmen<br />

und zu unseren Kunden hin,<br />

dann wird schnell deutlich, dass alle Projekte<br />

einheitlich und standardisiert anzugehen<br />

und die dafür notwendigen Voraussetzungen<br />

zu schaffen sind“ Andreas<br />

Nebeling, Director Project Management.<br />

Unternehmen müssen<br />

sich immer mehr den<br />

schnell wechselnden<br />

Marktanforderungen und<br />

Kundenwünschen anpassen.<br />

Projekte werden<br />

immer globaler und komplexer.<br />

Das bedeutet für<br />

ein Unternehmen, dass<br />

Prozesse und die dazugehörigen Systeme – speziell<br />

der Produkt-Entwicklungs-Prozess und das dazugehörige<br />

Produktdatenmanagement – ständig<br />

überarbeitet und optimiert werden müssen.<br />

Das Produktdatenmanagement ist ein wichtiger<br />

Bestandteil des weltweiten Projektmanagements.<br />

Ein Projektteam aus 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

an über 7 internationalen Standorten<br />

aus über 16 Abteilungen befasste sich damit, die<br />

Voraussetzungen für eine neue zukunftsfähige<br />

Produktdatenverwaltung<br />

zu schaffen. Um das System<br />

weltweit zu implementieren<br />

und zu nutzen wurden<br />

im Vorfeld 300 Mitarbeiter<br />

geschult, 4,5 Terrabyte Daten<br />

verarbeitet und 2,2 Mio.<br />

Dateien migriert.<br />

Am <strong>10</strong>. April 2012 ging das neue Product Lifecycle<br />

Management (PLM) System gleichzeitig in China,<br />

Deutschland, Frankreich, Irland, Japan, Polen, Portugal,<br />

Spanien und Ungarn an den Start. Die erfolgreiche<br />

Umsetzung ist der intensiven Vorbereitung<br />

und dem Einsatz des internationalen Projektteams<br />

zu verdanken.<br />

Das neue Produktdatenmanagementsystem ist<br />

eingebettet in ein Product Lifecycle Management<br />

Konzept (PLM Konzept) und steht für die Entwick


Letterkenny<br />

PT / Ovar (2 Mbit)<br />

lung, Nutzung und Pflege der Produktdaten von der<br />

ersten Produktidee über die Serienreife bis hin zum<br />

Produktrecycling. Dieser innovative, ganzheitliche<br />

Ansatz bringt wesentliche Vorteile:<br />

› Zentrales, abteilungsübergreifendes PLM-System<br />

› Einheitliche Ablagestruktur<br />

› Schneller Zugriff auf Daten und Dokumente<br />

› Hohe Datenqualität und Geltungssicherheit –<br />

künftig nur ein gültiges Dokument zu einem Vorgang<br />

› Prozesssicherheit<br />

› Direktschnittstellen zu SAP, Email, Office- und<br />

CAD Programmen<br />

Nach dem erfolgreichen Start des PLM Systems, ist<br />

Andreas Bender, Senior Project Engineer und Mitglied<br />

des PLM Projektteams, überzeugt, „dass wir<br />

durch das neue System die Projektarbeit transparenter<br />

und effektiver führen können.“ Das PLM Sys-<br />

FR / Ymeray<br />

DE / Iserlohn<br />

Figueruelas<br />

PLM HEADQUARTER<br />

DE / Attendorn<br />

Gliwice<br />

PL / Mielec (2 Mbit)<br />

Esztergom<br />

Craiova<br />

weltweit einheitliche Datenbasis und sichere Infrastruktur durch<br />

sechs internationale Standorte mit schnellem PLM Server<br />

tem wird kontinuierlich erweitert – so ist nach<br />

erfolgreichem Go-Live die 2. Phase bereits in<br />

der Vorbereitung und beinhaltet die Einbindung<br />

von standardisierten Workflows.<br />

Grundstein unseres Erfolges ist unsere<br />

Produktivität und Innovationsfähigkeit.<br />

Diese sicherzustellen war und ist das<br />

übergeordnete Ziel des PLM-Projekts. Mit<br />

der Einführung des neuen Systems sind<br />

wir optimal auf aktuelle und zukünftige<br />

Anforderungen eingestellt und schaffen die<br />

Voraussetzungen für eine hohe Produktivität im<br />

Sinne unserer Kunden.<br />

Benjamin Müller<br />

K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF Automotive<br />

Chongqing<br />

Suzhou (1 Mbit)<br />

Standorte mit eigenem Server<br />

Produktionsstandorte, die<br />

bereits an das PLM System<br />

angeschlossen sind<br />

Produktionsstandorte, die<br />

noch nicht an das PLM System<br />

angeschlossen sind<br />

Sales Offices<br />

Tec Center<br />

t 33


v.l.n.r.: Frank Meier, Michael Bauer, Marcus Bruse, volker Tölle, Holger Fischer, winfried willeke, in der Mitte: Masamitsu Suzuki<br />

KIRCHHOFF Automotive Production System<br />

schwimmt gegen den (Entwicklungs-)strom<br />

r KAPS Prinzipien verbessern den Produktentstehungsprozess (PEP)<br />

t 34<br />

KAPS Integration in den<br />

Produktentstehungsprozess<br />

Seit Beginn des Jahres werden schrittweise die<br />

am Produktionsprozess beteiligten zentralen Engineering-Abteilungen<br />

mit der KAPS Philosophie<br />

vertraut gemacht. Von der Methodenplanung bis<br />

zum Serienanlauf werden so neue Produkte zukünftig<br />

gemäß den KAPS Prinzipien entwickelt.<br />

Werden diese Prinzipien konsequent berücksichtigt,<br />

wird schon vor dem Produktionsanlauf sichergestellt,<br />

dass sich die Lean Transformation in den Produktionsstandorten<br />

mit jedem Start neuer Projekte<br />

kontinuierlich fortsetzt.<br />

Die zentralen Engineering-Bereiche, das Controlling<br />

und KAPS Experten in den polnischen Werken<br />

haben an den KAPS Workshops mitgewirkt. In den<br />

Workshops zeigte sich, dass ein Bedarf zur Anpassung<br />

einiger Prozessplanungs- und Kalkulationsmethoden<br />

besteht. Mit Hilfe der Simulation einer<br />

„Lean Factory“ auf Basis eines realen Produktionswerks<br />

wird das gesamte Einsparungspotenzial der<br />

neuen Fertigungsabläufe ermittelt.<br />

r Info<br />

Method Planning Cost Estimating Manufacturing Production<br />

One-Piece-Flow, Null-Fehler-Fertigung, Reduzierung<br />

von nicht wertschöpfenden Tätigkeiten,<br />

Standardisierung – diese KAPS<br />

Prinzipien nehmen bereits in frühen Phasen<br />

des Produktentstehungsprozesses (PEP)<br />

entscheidend Einfluss auf die Entwicklung<br />

neuer Produkte und Prozesse.<br />

Eine einwöchige Reise nach Japan – das „Ursprungsland“<br />

der Lean Transformation – half den<br />

Mitarbeitern der zentralen Engineering-Bereiche,<br />

diesen Umstellungsprozess zu bewältigen. Dies<br />

war bereits die zweite Japanreise im Zusammenhang<br />

mit KAPS: Fast ein Jahr zuvor hatte eine <strong>Gruppe</strong><br />

von Produktionsexperten verschiedene Fabriken<br />

in Japan besucht. Wieder hat es Masamitsu Suzuki<br />

aus dem KIRCHHOFF Automotive Sales Office in Japan<br />

geschafft, die sonst eher verschlossenen Tore<br />

japanischer Zulieferbetriebe für KAPS zu öffnen.<br />

Stefan Leitzgen


Kontinuierliche Prozessverbesserungen<br />

r Van-Rob Kanada, Aurora. Lean Management zeigt erste Erfolge<br />

Um Qualität, Kosten und Lieferungen an unsere<br />

Kunden zu verbessern, beschritt das Aurora-Werk<br />

in den vergangenen Jahren den Weg eines kontinuierlichen<br />

Lernprozesses in Richtung „Schlanke<br />

Produktion“. Das Ziel: ein perfektes Ergebnis liefern.<br />

Die Methode: eine Kultur definieren unter<br />

Einsatz der TQM-Prinzipien, d. h. prozessorientiert<br />

und im System denkend.<br />

Der Gebrauch dieser Methodik sollte zu einem<br />

besseren Einsatz funktionsübergreifender Teams<br />

führen, die zu Prozessbeginn an einer Schulung<br />

zur Verschlankung von Prozessen teilnehmen.<br />

Diese Schulung beinhaltet Module wie „Abbildung<br />

des Ist-Zustands”, „Abbildung des zukünftigen<br />

Zustands” und die Identifikation von „Wertschöpfung“<br />

gegenüber „keine Wertschöpfung“. Die sieben<br />

Verschwendungsarten in laufenden Prozessen<br />

sowie die Vorteile eines Kanban-Systems werden<br />

ebenfalls identifiziert.<br />

Erste Erfolge sind bereits zu erkennen: 42 Verbesserungsvorschläge<br />

bei der Fertigung eines Armaturentafelträgers<br />

wurden umgesetzt. Die Durchlaufzeit<br />

an den Roboter-MIG-Schweißgeräten konnte<br />

um 14 % gesenkt werden. Die Produktivität verbesserte<br />

sich um 17 %, die Anlageneffektivität um 38 %<br />

und die Arbeit pro Baugruppe reduzierte sich um<br />

25 %.<br />

Mitglieder der Kaizen-Teams aus Aurora und north york<br />

Ein weiterer positiver Effekt ist, dass die Führungsmannschaft<br />

nun „mit anderen Augen“ an die Sache<br />

herangeht. Ein Team von Mitarbeitern aus Aurora<br />

und North York wurde zusammengesetzt um Erfahrungen<br />

und Kenntnisse auszutauschen. Seit<br />

1997 fertigt das Werk in North York Armaturentafelträger<br />

und arbeitet erfolgreich mit dem Kaizen-Format<br />

„Quick Hit“ von Honda. Erfahrung und Wissen<br />

sowie Best Practice Beispiele werden mittlerweile<br />

regelmäßig innerhalb der Werke ausgetauscht.<br />

Mit dieser erfolgreichen überbetrieblichen Zusammenarbeit<br />

können wir Arbeitsabläufe reduzieren<br />

und optimieren und damit auch die Produktivität<br />

verbessern. In diesem Zusammenhang wurde auch<br />

die Kostenstruktur des Modellwechsels im nächsten<br />

Jahr überarbeitet.<br />

Van-Rob/KIRCHHOFF Automotive verfügt über<br />

eine große Menge von Talenten, Erfahrungen und<br />

Wissen aus unterschiedlichen Prozessarten. Neben<br />

der Vermeidung der „7 Verschwendungsarten“ stellen<br />

wir sicher, dass wir auch das achte Element der<br />

“Verschwendung” nicht vernachlässigen: unsere<br />

(menschlichen) Ressourcen im gesamten Unternehmen.<br />

Wayne Eadie, Long Nguyen, Gaurav Palival<br />

Jährliche Gesamtersparnis an Arbeitsschritten 460.800<br />

K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF Automotive


J. wolfgang <strong>Kirchhoff</strong> (COO KIRCHHOFF Automotive), Klaus Lawory (Group Purchasing Director KIRCHHOFF Automotive) und weitere KIRCHHOFF<br />

Automotive Mitarbeiter mit den ausgezeichneten Lieferanten des Jahres 2011: Hans-Georg Göbel (Jörg vogelsang GmbH & Co. KG),<br />

Klaus Klein (VIA Oberflächentechnik GmbH), Hans-Jürgen Grohs (Jörg Vogelsang GmbH & Co. KG), Werner Schmidt (VIA Oberflächentechnik GmbH),<br />

Werner Lollert, Ralf Graß (beide Becker Stahl-Service GmbH), Kai Lechner (VIA Oberflächentechnik GmbH)<br />

Die Besten der Besten<br />

r Auszeichnung zum Lieferanten des Jahres 2011<br />

t 36<br />

Der Auftakt für die Auszeichnungen der „Lieferanten<br />

des Jahres 2011“ fand im März dieses Jahres<br />

bei KIRCHHOFF Polska in Mielec (Polen) statt.<br />

Innerhalb weniger Wochen folgten die Ehrungen<br />

der besten Lieferanten bei KIRCHHOFF Automotive<br />

in China, Deutschland, Irland, Portugal, Spanien<br />

und Ungarn durch das lokale Management<br />

und die Einkaufsleitung.<br />

Die Ernennung zum „Lieferant des Jahres“ beruht<br />

auf dem Jahresdurchschnitt der monatlichen Lieferantenbewertungen<br />

in den Produktkategorien<br />

› Rohmaterial<br />

› Kaufteile und<br />

› Lohnbearbeitung<br />

Der Jahresdurchschnitt ergibt sich aus der Bewertung<br />

der Qualitäts-, Logistik und Serviceleistungen<br />

sowie dem Status der Qualitäts- und Umwelt-<br />

managementsysteme. Einkauf, QM und Logistik bestimmen<br />

auf dieser Basis an den Standorten die be-<br />

sten Lieferanten. Die Aktivitäten werden durch den<br />

<strong>Gruppe</strong>neinkauf koordiniert. Damit wird sichergestellt,<br />

dass die Lieferantenbewertung, -auswahl und<br />

die Ehrung der Lieferanten nach einheitlichen Standards<br />

vorgenommen werden.<br />

Die Auswahl und Würdigung der „Lieferanten<br />

des Jahres“ sind für KIRCHHOFF Automotive ein<br />

wichtiges Instrument des Beschaffungsmarketings.<br />

„Die Auszeichnung findet sehr großen Zuspruch<br />

bei unseren Lieferanten und bietet ihnen<br />

damit einen wichtigen Anreiz zu Bestleistungen",<br />

erklärt Klaus Lawory, Group Purchasing Director<br />

KIRCHHOFF Automotive. „Durch die Berichterstattung<br />

über unsere „Lieferanten des Jahres“ in<br />

Zeitungen, Fach- und Kundenmagazinen und im<br />

Internet erzielen wir einen hohen Aufmerksamkeitsgrad<br />

in der Öffentlichkeit. Hiervon profitieren<br />

wir mit unseren Lieferanten gemeinsam.“<br />

Klaus Lawory, Patrick Tautz


Mariana Lima (KIRCHHOFF Portugal, Managing Director) , Paul van Rooij (KIRCHHOFF Portugal, Managing Director), Carlos Silva<br />

(KIRCHHOFF Portugal, Purchasing Manager), und weitere KIRCHHOFF Portugal Mitarbeiter mit den ausgezeichneten Lieferanten des Jahres 2011:<br />

Artur Sousa (ELECTROFER , Sales Manager), Antonio Cruz (PECOL, Managing Director), Miguel Silva (PECOL, Sales Engineer), Alex Gancedo (THySSEn KRuPP<br />

MATERIALS IBERICA, Chief Financial Officer), Steffen Schmid (THYSSEN KRUPP MATERIALS IBERICA, Automotive Department Manager)<br />

Maurice Huang (KIRCHHOFF Automotive Suzhou,<br />

Purchasing Manager) und weitere KIRCHHOFF Automotive<br />

Suzhou Mitarbeiter mit den ausgezeichneten Lieferanten<br />

des Jahres 2011: yun young Jip (POSCO (Suzhou)<br />

Automotive Processing Center Co., Ltd., General Manager/<br />

Sales Manager), Xing Qingxi (Posco (Suzhou), Sales<br />

Engineer) und Angela weng (nES Limited, Project Manager)<br />

Produktkategorie Firma<br />

China Rohmaterial POSCO (Suzhou) Automotive Processing Center Co., Ltd<br />

Zukaufteile NES Limited<br />

Deutschland Rohmaterial Becker Stahl-Service GmbH & Co. KG<br />

Zukaufteile Jörg Vogelsang GmbH & Co. KG<br />

Lohnbearbeitungen VIA Oberflächentechnik GmbH<br />

España Rohmaterial keine Nominierung<br />

Zukaufteile keine Nominierung<br />

Lohnbearbeitungen KATA Aragon S.A.<br />

Hungária Rohmaterial ArcelorMittal Gonvarri Senica<br />

Zukaufteile Pata Kft.<br />

Lohnbearbeitungen BGS TRANS-IMEX KFT.<br />

Ireland Rohmaterial Becker Stahl-Service GmbH & Co. KG<br />

Zukaufteile Hermann Rahmer GmbH & Co. KG<br />

Lohnbearbeitungen keine Nominierung<br />

Polska Rohmaterial SSAB Tunnplat AB<br />

Zukaufteile Schmittenberg-Pol Sp. z o.o.<br />

Lohnbearbeitungen ZM Plast-Met<br />

Portugal Rohmaterial ThyssenKrupp Materials Iberica<br />

Zukaufteile PECOL<br />

Lohnbearbeitungen Electrofer<br />

t 37


Markus Schäfer, (r.) vertriebsleiter<br />

der Firma proRz und<br />

Projektleiter beim umbau des<br />

Rechenzentrums, erklärt den<br />

Serverraum<br />

Best Practice für den Mittelstand<br />

r Iserlohn. EDV Leiter aus der Region tauschen Erfahrungen aus<br />

Der Arbeitskreis EDv tagte<br />

im Informationszentrum<br />

der KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong> in<br />

Iserlohn-Sümmern (v.l.n.r.):<br />

Riko Puspas (Heinrichs),<br />

Carsten Kunde (vIA Consult),<br />

Guido Solbach (vIA Consult),<br />

Ralf Lebeda (HMT), Peter Patt<br />

(Presswerk Struthütten), Markus<br />

Schäfer (proRz), Manfred<br />

Leukel (Presswerk Struthütten),<br />

Peter winter (KIRCHHOFF<br />

Automotive), Holger Kroll<br />

(KIRCHHOFF Automotive),<br />

Bernd Pospischil (Kemmerich)<br />

t 38<br />

Die VIA Consult organisiert für ihre Partnerunternehmen<br />

regelmäßig Arbeitskreise, die sich mit<br />

Know-how-Transfer und Erfahrungsaustausch<br />

von Spezialisten im industriellen Umfeld befassen.<br />

Hierbei werden konkrete Problemstellungen<br />

in den Unternehmen diskutiert und Best-Practice-Beispiele<br />

vorgestellt; oft werden externe Referenten<br />

zu bestimmten Themen eingeladen.<br />

Im Februar fand bei KIRCHHOFF Automotive in<br />

Iserlohn-Sümmern die regelmäßige Sitzung des<br />

EDV-Leiter Arbeitskreises der VIA statt. Thema des<br />

Meetings war die Planung und Installation eines IT-<br />

Sicherheitsraums. Als Best Practice Beispiel diente<br />

in diesem Fall der Aufbau eines EDV Serverraums<br />

am Standort Iserlohn-Sümmern.<br />

Peter Winter, Bereichsleiter Technische Informatik,<br />

und Holger Kroll, Teamleiter IT-Infrastruktur,<br />

erläuterten die wichtigsten Projektstufen: angefangen<br />

mit der Schwachstellenanalyse, über die<br />

Aufstellung des Anforderungskataloges bis hin zur<br />

Anbieterauswahl und Umsetzung. Bei der anschließenden<br />

Besichtigung des Serverraums zeigten sich<br />

alle Teilnehmer beeindruckt von der Umsetzung.<br />

Speziell die räumliche Aufteilung in Server- und<br />

Technikraum, also die Trennung der Server inklusive<br />

Kühlung von der Löschmittelbevorratung und<br />

Aufstellung der USVs (Batteriepufferung zur unterbrechungsfreien<br />

Stromversorgung), stieß auf das<br />

Interesse der Besucher.<br />

Am Ende sprachen sich alle Teilnehmer dafür aus,<br />

auf zukünftigen Arbeitskreis-Sitzungen verstärkt<br />

die Erfahrungen aus konkreten Projekten der <strong>Gruppe</strong><br />

vorzustellen.<br />

r Info<br />

Peter Winter<br />

Die VIA (Verbund Innovativer Automobilzulieferer)<br />

ist ein Firmenverbund und folgt dem<br />

Motto „vom Mittelstand für den Mittelstand“.<br />

Die VIA Consult, VIA Lasertec und VIA Oberflächentechnik<br />

unterstützen ihre mittelständischen<br />

Partner in der Effizienz- und Kooperationsberatung<br />

und sind Know-how-Träger<br />

für ihre Gesellschafter, indem sie ihre jeweiligen<br />

Technologien gemäß neuestem Stand<br />

der Technik beherrschen. KIRCHHOFF Automotive<br />

ist eines der 15 Partnerunternehmen<br />

im Verbund, von denen 14 mit insgesamt 20<br />

Personen den Arbeitskreis EDV bilden.


„Unsere hochmotivierte Belegschaft<br />

ist die Basis für Erhalt und Weiterentwicklung<br />

von KIRCHHOFF Ireland“<br />

Sean McDermott, Managing Director<br />

Vorbildliche Zusammenarbeit mit Gewerkschaften<br />

r Letterkenny. Nationale Anerkennung für Partnerschaftsmodell von<br />

KIRCHHOFF Ireland<br />

In den letzten Jahren hat sich eine partnerschaftliche<br />

und konstruktive Zusammenarbeit zwischen<br />

KIRCHHOFF Automotive Ireland und den<br />

Gewerkschaften in Irland entwickelt. Diese beispielhafte<br />

Kooperation hat mittlerweile landesweit<br />

große Anerkennung gefunden.<br />

Die „Fallstudie“ von KIRCHHOFF Automotive Ireland<br />

gilt als erfolgreicher Ansatz, um mit der aktuellen<br />

Krise in Irland durch Restrukturierung und<br />

Wandel klar zu kommen. Sean McDermott, Managing<br />

Director des KIRCHHOFF Automotive Werkes<br />

in Irland, stellte das Modell in den vergangenen<br />

Monaten Zuhörern wie EU-Kommissar Maire Geoghegan-Quinn,<br />

Richard Bruton, Arbeitsminister<br />

der Landesregierung sowie den Präsidenten des<br />

Arbeitgeberverbands und der nationalen Gewerkschaften<br />

vor.<br />

Während seiner Präsentation betonte McDermott,<br />

wie wichtig der Aufbau einer starken Beziehung<br />

zwischen dem Management und den Gewerkschaften<br />

ist. „Dabei wirkte das KIRCHHOFF Ireland<br />

Steering Committee (KISC) als Motor bei der Umsetzung<br />

von Reformen und Veränderungen innerhalb<br />

des Werkes“, betonte er. Viele Gespräche und<br />

ein hohes Maß an Kooperation haben so zu einer<br />

neuen Vereinbarung zwischen Unternehmen und<br />

Gewerkschaft geführt. Erreicht wurden ein mittelfristiger<br />

Tarifabschluss sowie Weiterbildungsprogramme<br />

für die Belegschaft, durch die ein reibungsloser<br />

Anlauf der IT-Systeme Hydra und SAP<br />

ermöglicht werden soll. Ein Teamarbeitstraining,<br />

das von der Gewerkschaft auf dem Werksgelände<br />

durchgeführt wurde, bildet nun ein starkes Fundament<br />

für die Einführung und die Nachhaltigkeit<br />

unseres weltweiten KIRCHHOFF Automotive Produktionssystems<br />

(KAPS).<br />

Für Sean McDermott sind daher die richtige Kommunikation<br />

und die Förderung der Fähigkeiten der<br />

Mitarbeiter die Schlüsselkomponenten bei der Entwicklung<br />

einer hochmotivierten Belegschaft. Und<br />

diese ist die Basis für den Erhalt und die Weiterentwicklung<br />

von KIRCHHOFF Automotive in Irland.<br />

John Roulstone, Sean McDermott<br />

Sean McDermott präsentiert<br />

das Partnerschaftsmodel vor<br />

einem nationalen Forum.<br />

KIRCHHOFF Ireland<br />

Mitarbeiter zeigen stolz ihre<br />

Weiterbildungszertifikate<br />

t 39


K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF Automotive<br />

KIRCHHOFF Automotive ist Top Arbeitgeber<br />

r TOP JOB Award 2012 / Gütesiegel TOP JOB Frauen<br />

t 40<br />

verleihung<br />

Top Job Award<br />

Seit nunmehr zehn Jahren ermittelt und prämiert<br />

„TOP JOB“ herausragende Personalarbeit im<br />

deutschen Mittelstand. Dieses Jahr gehört auch<br />

KIRCHHOFF Automotive zu den ausgezeichneten<br />

Arbeitgebern und belegt in der Gesamtwertung<br />

bei den Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern<br />

sogar Platz 3.<br />

KIRCHHOFF Automotive hat erfolgreich an der<br />

Benchmarkstudie „TOP JOB“, unter der wissenschaftlichen<br />

Leitung des Instituts für Führung und<br />

Personalmanagement der Universität St. Gallen,<br />

teilgenommen. Das Kernstück der Studie bildet<br />

eine Onlinebefragung aller Mitarbeiter, bei der die<br />

folgenden Themen untersucht werden:<br />

› Führung & Vision<br />

› Motivation & Dynamik<br />

› Unternehmenskultur & Kommunikation<br />

› Mitarbeiterentwicklung & Perspektive<br />

› Familienorientierung & Demographie<br />

› Internes Unternehmertum<br />

In allen Bereichen wird KIRCHHOFF Automotive<br />

überdurchschnittlich gut bewertet. Besonders<br />

gut sind die Noten in der Kategorie „Mitarbeiterentwicklung<br />

& Perspektive“. Der Grund: Die<br />

Personalentwicklung des Familienunternehmens<br />

arbeitet strategisch sowie kompetenzorientiert.<br />

Status und Entwicklungschancen jedes Mitarbeiters<br />

werden von Beginn der Zusammenarbeit<br />

an kontinuierlich begleitet und analysiert. Die<br />

Entwicklungs- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />

für die 1.400 Beschäftigten in Deutschland können<br />

so auf die individuellen Erfordernisse abgestimmt<br />

und im Mitarbeitergespräch ausführlich<br />

erörtert werden. „Bei uns gibt es keine Massenware.<br />

Unsere Maßnahmen orientieren sich am<br />

individuellen Bedarf der einzelnen Mitarbeiter/<br />

-innen“, kommentiert Jürgen Dröge, Director<br />

Human Resources.<br />

KIRCHHOFF Automotive hat verstanden, wie man<br />

sich als Unternehmen global aufstellt und dennoch<br />

die Atmosphäre eines Familienunterneh


mens wahrt. Wir haben Strategien parat, wie wir<br />

für einen starken Zusammenhalt im Betrieb und<br />

für hohe Motivation bei den 1.400 Mitarbeitern<br />

sorgen können: Bereits für Azubis gibt es in den<br />

ersten Tagen diverse Teambuildingaktionen. „Das<br />

baut Hemmungen im Umgang miteinander ab und<br />

schafft Vertrauen“, sagt Personalleiter Jürgen Dröge.<br />

Vertrauen entsteht auch durch Transparenz, so<br />

fließen die Informationen im Unternehmen ohne<br />

Umwege: Regelmäßige Abteilungsmeetings und<br />

zwei Großveranstaltungen pro Jahr geben Antwort<br />

auf Fragen zur finanziellen und operativen Leistung<br />

und strategischen Planung.<br />

Der Zusammenhalt unter den Mitarbeitern wird<br />

auch auf sportlicher Ebene gestärkt. Beim internationalen<br />

Fußballturnier kommt jedes Jahr richtige<br />

EM-Stimmung auf: 15 Mannschaften aus 9 europäischen<br />

Niederlassungen treten gegeneinander an<br />

und spielen um den KIRCHHOFF Cup. Laut Dröge<br />

sind es nicht nur diese gemeinsamen Aktionen, die<br />

die Motivation der Mitarbeiter fördern. KIRCHHOFF<br />

Automotive setzt auch finanzielle Anreize und zeigt<br />

so besonders engagierten Mitarbeitern seine Wertschätzung.<br />

Im März 2012 nahm die Universität St. Gallen die<br />

TOP JOB Unternehmen noch einmal genau unter<br />

die Lupe und suchte nach den Teilnehmern, die ein<br />

besonderes Arbeitsklima bzw. besondere Strukturen<br />

speziell für Frauen bieten. Voraussetzungen, die<br />

KIRCHHOFF Automotive bestens erfüllt und hierfür<br />

mit dem TOP JOB Frauen Gütesiegel belohnt wurde.<br />

Denn bei uns stehen die Chancen für karrierebewusste<br />

Frauen gut, einen Job mit Aufstiegschancen<br />

zu finden und Beruf und Familie zu vereinbaren.<br />

Jürgen Dröge stellt fest: „Unsere aktuelle Personalarbeit<br />

soll unter anderem auch dazu beitragen, die<br />

Geschlechterrollen aufzubrechen und den Anteil<br />

an weiblichen Beschäftigten in sogenannten ‚Männerberufen‘<br />

zu erhöhen.“<br />

Der Fokus liegt auf familienfreundlicher Personalpolitik:<br />

Kinderbetreuung in der betriebseigenen<br />

Kindertagesstätte, Flexibilisierung von Arbeitszeiten<br />

und Arbeitsformen sind nur einige wenige Beispiele<br />

hierfür.<br />

r Info<br />

Jürgen Dröge<br />

Fast jede dritte der „TOP JOB“-Firmen 2012<br />

ist ein Familienunternehmen. Die Tatsache,<br />

dass darunter 14 Weltmarktführer und 21 nationale<br />

Marktführer sind, beweist, dass gute<br />

Arbeitgeber auch wirtschaftlich erfolgreich<br />

sind.<br />

Jürgen Dröge, Director Human<br />

Resources und Bundeswirtschaftsminister<br />

a. D. wolfgang<br />

Clement, Mentor des Projekts,<br />

bei der Auszeichnung von<br />

KIRCHHOFF Automotive<br />

t 41


K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF Automotive<br />

Säulen des Erfolgs: Ausbildung,<br />

Mitarbeiterentwicklung, Fachkräftesicherung<br />

r Staatssekretär Dr. Wilhelm Schäffer informiert sich bei KIRCHHOFF Automotive<br />

über Projekte und Maßnahmen<br />

Robin Brinkschulte (l.) erklärt<br />

Dr. wilhelmSchäffer (Mitte)<br />

und Reinhard völzke (Referat<br />

Berufliche Weiterbildung<br />

und Beschäftigtentransfer) ,<br />

warum er auf seinen Ausbildungsplatz<br />

bei KIRCHHOFF<br />

Automotive so stolz ist<br />

t 42<br />

Die Fachkräftesicherung und Investition in Aus-<br />

und Weiterbildung stellen einen immer wichtigeren<br />

Wettbewerbsfaktor für Unternehmen dar.<br />

KIRCHHOFF Automotive engagiert sich mit zahlreichen<br />

Projekten und Aktivitäten, um auch für die Zukunft<br />

gut ausgebildetes Personal und Auszubildende<br />

zu gewinnen und seine Mitarbeiter zu binden.<br />

Dabei arbeitet der Entwicklungspartner der inter-<br />

nationalenAutomobilindustrie seit Jahren eng mit der<br />

Agentur für Arbeit in Iserlohn<br />

zusammen.<br />

Über diese Kooperation informierte<br />

sich Dr. Wilhelm<br />

Schäffer, Staatssekretär im NRW-Ministerium für<br />

Arbeit, Integration und Soziales bei seinem Besuch<br />

in Sümmern am 04. April 2012. Neben den<br />

Gesellschaftern Arndt G. und J. Wolfgang <strong>Kirchhoff</strong><br />

begrüßten Personalleitung und Betriebsrat<br />

von KIRCHHOFF Automotive den Staatssekretär.<br />

Gemeinsam mit Michael Stechele, Geschäftsführer<br />

der Agentur für Arbeit Iserlohn und Christoph<br />

Willemsen vom Märkischen Arbeitgeberverband<br />

r „Manche Dinge kann man gemeinsam<br />

mit der Agentur für Arbeit besser<br />

bewerkstelligen“<br />

Kuno Jakob, Leiter Personalwesen von<br />

KIRCHHOFF Automotive in Iserlohn.<br />

diskutierten sie über zukünftige Aktivitäten, um<br />

Fachpersonal und Auszubildende zu gewinnen.<br />

Besonders interessierte sich Dr. Schäffer dabei für<br />

ein neues Veranstaltungsportal zur Berufsorientierung,<br />

welches die Agentur für Arbeit in Kooperation<br />

mit Unternehmen aus der Region anbietet.<br />

Dieses Portal richtet sich verstärkt an Schülerinnen<br />

und Schüler der Klassen 8 bis <strong>10</strong>, die Unterstützung<br />

in der Berufswahl suchen. In<br />

einer Veranstaltungsdatenbank<br />

können Unternehmen<br />

ihre Angebote an Praktika,<br />

Schnuppertagen oder Betriebsführungen<br />

platzieren.<br />

Auch KIRCHHOFF Automotive<br />

bietet Praktika über dieses Portal an.<br />

In einem Betriebsrundgang konnten sich die Besucher<br />

persönlich ein Bild über die Ausbildung bei<br />

KIRCHHOFF Automotive machen: Robin Brinkschulte,<br />

Auszubildender im ersten Lehrjahr, gab einen<br />

Einblick in die Lehrwerkstatt: „Ich bin froh, dass ich<br />

den Ausbildungsplatz bei KIRCHHOFF Automotive<br />

bekommen habe. Mein Kollege Philipp Albert aus


dem zweiten Lehrjahr wird mir heute die Grundlagen<br />

des Drehens erklären – darauf freue ich mich<br />

besonders.“<br />

KIRCHHOFF Automotive arbeitet bereits seit Jahren<br />

partnerschaftlich mit der Agentur für Arbeit<br />

zusammen, z. B. in den Bereichen Personalleasing,<br />

Berufsausbildung und Akquise von Fachpersonal.<br />

Z. B. hilft die Agentur für Arbeit mit, wenn Mitarbeiter<br />

wegen eines neuen Arbeitsplatzes ihren Lebensmittelpunkt<br />

verlagern müssen.<br />

Generell ist KIRCHHOFF Automotive in der Förderung<br />

und Gestaltung der Berufsausbildung stark<br />

engagiert: Gemeinsame Kennenlern-Wanderungen<br />

während der Einführungstage, sowie spezifisch auf<br />

Auszubildende abgestimmte Workshops und Trainings<br />

sind fester Bestandteil des Ausbildungsprogramms.<br />

KIRCHHOFF Automotive engagiert sich<br />

besonders, wenn es darum geht, Auszubildende<br />

und Fachkräfte zu gewinnen. Deshalb blickt das<br />

Unternehmen optimistisch in die Zukunft.<br />

Eva Rademacher<br />

r Info<br />

KIRCHHOFF Automotive kooperiert seit<br />

langem mit der Agentur für Arbeit, u.a. beim<br />

neuen Veranstaltungsportal für Berufseinsteiger:<br />

Die Seite www.arbeitsagentur.de/<br />

veranstaltungen richtet sich verstärkt an<br />

Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 bis<br />

<strong>10</strong>, die Unterstützung in der Berufswahl<br />

suchen. In der Veranstaltungsdatenbank<br />

können Unternehmen ihre Angebote an<br />

Praktika, Schnuppertagen oder Betriebsführungen<br />

platzieren.<br />

J. wolfgang <strong>Kirchhoff</strong> (r.)<br />

und Arndt G. <strong>Kirchhoff</strong> (2.v.r.)<br />

zeigen Dr. wilhelm Schäffer<br />

(2.v.l.) und Reinhard völzke (l.)<br />

den Stoßfänger für den<br />

Ford Fiesta<br />

t 43


Netzwerk: Hochschulen und Industrie<br />

r Talentförderung am Beispiel von Jasmin Brühmann<br />

t 44<br />

Ein Beispiel für Vernetzung und gute Zusammenarbeit<br />

zwischen Fachhochschule und Universität<br />

auf der einen und der Wirtschaft auf der anderen<br />

Seite zeigt der Werdegang von Jasmin Brühmann.<br />

Ihr Studium zum Bachelor und darauffolgenden<br />

Master hat Jasmin Brühmann im vergangenen Jahr<br />

erfolgreich an der FH Iserlohn abgeschlossen. Nun<br />

startet sie ihre Promotion<br />

zum Thema „Entwicklung<br />

einer Methodik zur Umformsimulation<br />

faserverstärkter<br />

Thermoplaste und hybrider<br />

Strukturen“ am Lehrstuhl für<br />

Umformtechnik der Universität<br />

Siegen. „Um neue Produkte<br />

zu entwickeln, ist es nötig, die Verformung<br />

von Stahl am Rechner mit Hilfe einer dynamischen<br />

Berechnung abzubilden. Ich werde im Rahmen<br />

meiner Promotion die Möglichkeiten untersuchen,<br />

diese Simulation auch für Kunststoffe und Kunststoffverbindungen<br />

durchzuführen. Das ist bislang<br />

nicht möglich“, erläutert Jasmin Brühmann.<br />

Durch die beispielhafte Kooperation zwischen<br />

Fachhochschule und Universität war es erstmalig<br />

möglich, diese Form des weiterführenden Studiums<br />

– Kombination von Master an der Fachhoch-<br />

r „Wir brauchen ein Netzwerk zur Förderung<br />

unseres Nachwuchses. Dabei reicht<br />

die Bandbreite vom Werkzeugmechaniker<br />

bis zum promovierten Ingenieur.“<br />

Christoph Wagener, Leiter Forschung &<br />

Entwicklung bei KIRCHHOFF Automotive.<br />

schule Iserlohn und Promotion an der Uni Siegen<br />

– zu realisieren.<br />

Hierbei wird die Studentin von KIRCHHOFF Automotive<br />

unterstützt. Das Unternehmen hat eine<br />

Promotionsstiftung zur Förderung von talentierten<br />

und hochqualifizierten Nachwuchskräften ins<br />

Leben gerufen und möchte damit auch die Zu-<br />

sammenarbeit der beiden<br />

Hochschulen fördern. „Wir<br />

brauchen ein Netzwerk zur<br />

Förderung unseres Nachwuchses.<br />

Dabei reicht die<br />

Bandbreite vom Werkzeugmechaniker<br />

bis zum promovierten<br />

Ingenieur“, betont<br />

Christoph Wagener, Leiter Forschung und Entwicklung<br />

bei KIRCHHOFF Automotive und selbst als<br />

Dozent tätig. Ähnlich positiv beurteilt Professor<br />

Dr.-Ing. Bernd Engel die Zusammenarbeit: „Für die<br />

Universität ist dieses Modell in doppelter Weise interessant.<br />

Zum einen erfolgt durch die promovierten<br />

Abgänger der Wissenstransfer in die Industrie,<br />

umgekehrt werden durch diese Kooperation Forschungsthemen<br />

für die Zukunft generiert.“<br />

Der Lehrstuhl für Umformtechnik von Prof. Dr.-Ing.<br />

Bernd Engel befasst sich mit der Umformtechnik


für den hybriden Leichtbau durch Biegen, Hydroformen<br />

und Umformung von faserverstärkten<br />

Kunststoffen und Verbundmaterialien.<br />

Besonders das Thema Leichtbau rückt immer mehr<br />

in den Vordergrund, wenn es um die Entwicklung<br />

von neuen Fahrzeugkarosserien geht. Dies ist auch<br />

das Thema von Jasmin Brühmann, die in ihrer Promotion<br />

die Nutzung von faserverstärkten Kunststoffen<br />

und deren theoretische Abbildung in der<br />

Berechnung untersucht.<br />

In Zukunft wird die Kombination von Stahl mit<br />

anderen Materialien, sogenannten Hybridstrukturen,<br />

eine immer größere Rolle spielen. Die Doktorarbeit<br />

von Jasmin Brühmann wird hier sicherlich<br />

wichtige Impulse für die weitere Forschungs- und<br />

Entwicklungsarbeit für innovative Produkte von<br />

KIRCHHOFF Automotive liefern. Am Ende eine<br />

Win-Win Situation für alle Beteiligten.<br />

Sabine Boehle<br />

r Info<br />

Jasmin Brühmann testet im<br />

Labor für umformtechnik an<br />

der universalprüfmaschine<br />

werkstoffe für ihre Promotion<br />

Inhalte und Aufgaben der Dissertation<br />

„Entwicklung einer Methodik zur Umformsimulation<br />

faserverstärkter Thermoplaste<br />

und hybrider Strukturen“:<br />

› Untersuchung des Materialverhaltens von<br />

faserverstärkten Thermoplasten (FVT) und<br />

FVT-Metall-Hybriden während des Umformprozesses<br />

› Betrachtung der Fügestelle von FVT-<br />

Metall-Hybriden, sowie der Möglichkeiten<br />

form- und stoffschlüssiger Verbindungen<br />

der Werkstoffe<br />

› Untersuchung und Bewertung verschiedener<br />

Verfahren zur Umformsimulation<br />

faserverstärkter Thermoplaste<br />

› Validierung der FE-Modelle anhand der<br />

Grundlagenversuche und der Umformung<br />

komplexer Demonstrator-Bauteile<br />

› Erweiterung der Simulationsmodelle für<br />

die Anwendung auf FVT-Metall-Hybriden<br />

› Betreuung von Studien- und Abschlussarbeiten<br />

zur beschriebenen Thematik<br />

K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF Automotive<br />

t 45


Was mache ich, wenn ich groß bin?<br />

r KIRCHHOFF Automotive bietet Einblicke und Orientierung<br />

für Schüler und Studenten<br />

Betriebsbesichtigungen sind<br />

stets gefragt und ermöglichen<br />

einen Einblick in die<br />

Arbeitswelt.<br />

t 46<br />

Die An- und Herausforderungen an Schulen wie<br />

auch Unternehmen steigen gleichermaßen. Auf<br />

schulischer Seite bildet ein gestraffter Lehrplan<br />

die Eckpfeiler, während auf der Unternehmensseite<br />

sichergestellt sein muss, dass sich Schüler<br />

auf den passenden Beruf bewerben.<br />

Als Personalentwicklung/-marketing machen wir<br />

aus der Herausforderung eine Tugend. Wir pflegen<br />

einen engen Kontakt zu den heimischen Schulen<br />

und unterstützen Schulen mit verschiedenen Angeboten<br />

aus einer Art „Produktkatalog“.<br />

Die Frage, die sich jeder Jugendliche mindestens<br />

einmal im Laufe der Schulzeit stellt, hat sich auch<br />

nach 50 Jahren nicht geändert: „Was will ich einmal<br />

werden, wenn ich groß bin?“. Die Rahmenbedingungen<br />

hingegen haben sich enorm verändert.<br />

Fachkräfte werden händeringend gesucht, der<br />

Nachwuchs wird weniger und neben Pisa und G8<br />

(Abitur nach 8 Jahren) bleibt wenig Zeit für die<br />

Berufsorientierung während der Unterrichtszeit.<br />

Auch für Lehrer sind es große Herausforderungen,<br />

neben der Lehrtätigkeit die Schüler gut auf die<br />

nächste berufliche Lebensphase vorzubereiten.<br />

Zur gemeinsamen Förderung der Ausbildungsreife<br />

und Berufsorientierung der Schülerinnen und<br />

Schüler bietet KIRCHHOFF Automotive den Schulen<br />

verschiedenste Formen der Unterstützung an.<br />

Auf Plakaten präsentiert unser Unternehmen die<br />

Angebote kurz und knapp in den Schulen. Das Repertoire<br />

erstreckt sich dabei von Workshops zur<br />

Berufsorientierung, über Bewerbertraining, Kommunikationstraining<br />

und Firmenbesuche bis hin zu<br />

Schnupper-Praktika und Mini-Projekten in der Lehrwerkstatt.<br />

Die Neugier und Aufmerksamkeit ist damit<br />

schnell geweckt und die Nachfrage seitens der<br />

Lehrerinnen und Lehrer wie auch Schülerinnen und<br />

Schüler ist groß. Ein nicht ganz alltägliches Angebot<br />

kommt besonders gut an: Unsere Kolleginnen und<br />

Kollegen aus dem Bereich Forschung & Entwicklung<br />

unterstützen direkt in der Klasse, indem sie<br />

im Rahmen des Technikunterrichts die mathematischen<br />

und physikalischen Grundlagen vermitteln.<br />

Besonders Veranstaltungen „zum Anfassen und<br />

Mitmachen“ sind bei den Lernenden heiß begehrt<br />

und es ist stets voller Einsatz zu erkennen. Fragen<br />

wie „Wer möchte helfen?“ werden stets überraschend<br />

schnell mit vielen „Ich“-Rufen beantwortet.


Berufsmessen: Auf dem Karrieretag Soest haben Studenten<br />

und Arbeitssuchende die Möglichkeit, sich vor<br />

Ort über Karrierechancen bei KIRCHHOFF Automotive<br />

zu informieren. (oben)<br />

Schnupperpraktika bieten optimale Möglichkeiten<br />

zum Anfassen und Ausprobieren. (unten)<br />

Immerhin sind es perfekte Möglichkeiten für die<br />

Heranwachsenden, sich speziell über ihren beruflichen<br />

Werdegang nicht nur zu informieren sondern<br />

auch erste praktische Erfahrungen zu sammeln.<br />

Ist die erste Hemmschwelle überwunden<br />

und der erste Kontakt hergestellt, wächst das Interesse<br />

stetig. Praktika sind plötzlich doch nicht „nervig“<br />

sondern „spannend“ und eine gute Möglichkeit,<br />

Einblicke zu erlangen und Bürojobs bedeuten<br />

plötzlich mehr als „nur am Schreibtisch zu sitzen“.<br />

Auch der Girls‘ Day erhält in diesem Kontext noch<br />

eine andere Bedeutung. Die Schulen entdecken die<br />

Bedeutung und Bereicherung der Zusammenarbeit<br />

und nutzen den Girls‘ Day zur Vertiefung vorangegangener<br />

gemeinsamer Workshops und Trainings.<br />

Zudem wächst das Interesse an Betriebsbesichtigungen,<br />

Schnuppertagen und Schnupperpraktika,<br />

um „echte“ Eindrücke der Berufswelt zu sammeln.<br />

Letztendlich sitzen wir alle in einem Boot: Die<br />

Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrerinnen und<br />

Lehrer und die Unternehmen. Das schnell lebende<br />

Tagesgeschäft, neue Herausforderungen und stets<br />

hohe Leistungsansprüche bedeuten für alle das<br />

Bei dem workshop zur Berufsorientierung ist Interaktion<br />

das Stichwort. Immerhin geht es um die eigene zukunft!<br />

Gleiche: Bedürfnisse erkennen und herausarbeiten,<br />

das Know-how zu bündeln und gemeinsam die Jugendlichen<br />

bei ihren ersten Schritten in das Berufsleben<br />

zu unterstützen.<br />

r Info<br />

Miriam Graetz<br />

KIRCHHOFF Automotive bietet den Schulen<br />

vielfältige Unterstützung: Workshops zur Berufsorientierung,<br />

Bewerbertraining, Kommunikationstraining,<br />

Firmenbesuche, Schnupper-<br />

Praktika, Mini-Projekte in der Lehrwerkstatt,<br />

Unterstützung im Technikunterricht durch<br />

Fachkräfte aus dem Bereich Forschung und<br />

Entwicklung.<br />

K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF Automotive<br />

t 47


Perfekte unterstützung auf dem KIRCHHOFF Automotive Stand erfährt die Personalentwicklung durch nadia Rodrigues.<br />

Sie ist Junior Logistik Planerin und als frühere Studentin an der Aveiro universität bekannt bei den Studierenden.<br />

Junge Talente entdecken<br />

r Ovar. KIRCHHOFF Automotive verstärkt Zusammenarbeit<br />

mit der Aveiro Universität<br />

t 48<br />

Sónia Baptista<br />

(Personalentwicklung),<br />

Adi Saputra, indonesischer<br />

Student und Bewerber<br />

für ein Praktikum sowie<br />

António Rosas (Leiter<br />

Personalmanagement)<br />

Die Teilnahme von KIRCHHOFF Automotive an<br />

der Studenten-Jobmesse FORUM 3e ist ein weiteres<br />

Indiz für die enge Zusammenarbeit mit der<br />

Aveiro Universität in Ovar. Die Veranstaltung<br />

fand vom 17. bis 20. April auf dem Campus der<br />

Universität statt, nahe unserem Produktionswerk<br />

in Ovar.<br />

Die Aveiro-Universität wurde 1973 gegründet und<br />

ist eine der dynamischsten und innovativsten<br />

Universitäten Portugals. Über 15.000 Studierende<br />

besuchen heute diese Institution, die weithin für<br />

ihre Ausbildungskompetenz in den Bereichen Maschinenbau,<br />

Wirtschaft, Management und Produktionstechnik<br />

bekannt ist.<br />

Der Messeauftritt war für KIRCHHOFF Automotive<br />

sehr erfolgreich: Die Studenten reichten mehr<br />

als <strong>10</strong>0 Bewerbungen ein, die meisten direkt am<br />

Stand, andere über das Internet-Portal der Firma.<br />

Die Teilnahme am dieser Jobmesse war für<br />

KIRCHHOFF Automotive in zweierlei Hinsicht<br />

wichtig: Zum einen bildet das FORUM 3e eine bedeutende<br />

Plattform für die Gewinnung junger qualifizierter<br />

Mitarbeiter, zum anderen steigert die Präsenz<br />

auf solchen Messen den Bekanntheitsgrad des<br />

Arbeitgebers KIRCHHOFF Automotive in Portugal.<br />

Zukünftig plant das Unternehmen die Teilnahme<br />

am EEC Erasmus-Programm, das die internationale<br />

Mobilität hochentwickelter Studenten fördert.<br />

António Rosas


Technologie der Zukunft vermitteln<br />

r Van-Rob Kanada, Aurora. Inhouse Trainingscenter<br />

für Laserschweißtechnologie<br />

Seit 2005 werden bei Van-Rob die Technologien<br />

Laserschweißen und Laserschneiden erfolgreich<br />

eingesetzt und kontinuierlich verbessert.<br />

Heute werden diese Kernkompetenzen bei der Herstellung<br />

vieler neuer Produkte angewandt. Aktuell<br />

verfügt Van-Rob über Laseranlagen in den Werken<br />

in Aurora, Manchester, Puebla und Hermosillo.<br />

Für die nächsten zwei Jahre ist die Einrichtung<br />

zehn weiterer Systeme geplant. Um die Mitarbeiter<br />

für den Umgang mit dieser Technologie zu<br />

qualifizieren, hat man ein Laser-Trainingscenter in<br />

der Unternehmenszentrale in Aurora aufgebaut.<br />

Hier werden nicht nur den Mitarbeitern die erforderlichen<br />

Kenntnisse vermittelt, sondern auch unseren<br />

wichtigsten Lieferanten. Denn diese liefern<br />

das Material, das später in unseren Laser-Schweiß-<br />

und Schneidsystemen verarbeitet wird.<br />

In den nächsten zwei Jahren werden Mitarbeiter<br />

verschiedener Bereiche wie Entwickler, Verfahrenstechniker,<br />

Qualitätsmitarbeiter, Elektriker, Mechaniker,<br />

Maschinenbediener sowie Roboter- und<br />

PLC-Programmierer in dem neuen Laser-Schulungscenter<br />

ausgebildet. Die Entwickler und Verfahrenstechniker<br />

in Aurora haben bereits Erfahrungen im<br />

Laserschweißen und Laserschneiden: In einer auf<br />

den jeweiligen Systemtyp abgestimmten Schulung<br />

erhielten sie praktische Hinweise zur Entwicklung<br />

lasergeschweißter Zusammenbauten. Die Monteure<br />

lernen in einem interaktiven Training des zentralen<br />

Qualitätslabors, wie man Schweißnahtproben<br />

heraustrennt und anäzt. Darüber hinaus haben<br />

sie die Möglichkeit die Kerncharakteristiken der<br />

Schweißung wie die Eindringungstiefe, die Unterschnitte,<br />

Längen- und Schweißquerschnitte lichtmikroskopisch<br />

zu messen.<br />

Alle Beteiligten ziehen hieraus größten Nutzen:<br />

Praktische Kenntnisse über eine komplett fertige<br />

Laserzelle mit den entsprechenden Werkzeugen<br />

werden erworben. Maschinenbediener können<br />

bereits Monate vor Produktionsbeginn eine seriennahe<br />

Produktion simulieren. Spezielle Instandhaltungsgruppen<br />

lernen, wie der Laser und das Lichtbogensystem<br />

instandgesetzt und gereinigt werden.<br />

Somit kann bereits weit im Voraus praktisches Wissen<br />

erworben werden, das später in den jeweiligen<br />

Produktionsstätten genutzt werden kann.<br />

Das neue Schulungszentrum eröffnet weitere<br />

Entwicklungsmöglichkeiten in der Laserschweiß-<br />

technologie.<br />

Barry Kavanaugh<br />

K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF Automotive<br />

Mitarbeiter des unternehmensbereiches<br />

Process<br />

Engineering mit Min Xiao,<br />

Ingenieur Laserschweißen<br />

t 49


Fähigkeiten entdecken, Fähigkeiten entwickeln<br />

r Systematische Mitarbeiterentwicklung bei KIRCHHOFF Automotive<br />

t 50<br />

Ein Jahr nach der Einführung im Rahmen eines<br />

Pilotprojektes am Standort Attendorn, wurde<br />

nun der KIRCHHOFF>Mitarbeiter-Entwicklungsprozess<br />

(K>MEP) an allen deutschen Standorten<br />

gestartet. Ziel ist die systematische kompetenzbasierte<br />

Analyse von Potenzialen mit Hilfe jährlicher<br />

Mitarbeitergespräche.<br />

Betrachtet man die Anforderungen, die im Automobilsektor<br />

gestellt werden, so stellt man fest, dass<br />

neben den technischen vor allem die persönlichen<br />

Kompetenzen immer stärker in den Vordergrund<br />

rücken. Aus diesem Grund werden zielgerichtete<br />

Weiterbildungsmaßnahmen, die den Bedarf der<br />

jeweiligen Funktionen decken, immer entscheidender<br />

für die Weiterentwicklung des einzelnen<br />

Mitarbeiters und damit die Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Unternehmens.<br />

Der gesamte Prozess beinhaltet die Erstellung von<br />

Profilen für Jobbündel, ein obligatorisches Vorbereitungstraining<br />

für Führungskräfte, das diese<br />

in der Handhabung der neuen Instrumente zur<br />

Mitarbeiterentwicklung schult, sowie einen jährlichen<br />

Abgleich des „Soll-/ Ist Profils“, im Rahmen<br />

der jährlichen Mitarbeiter-Entwicklungsgespräche.<br />

Hieraus ergibt sich nicht nur Weiterbildungsangebot-<br />

und nachfrage, sondern auch die Basis für andere<br />

Personalentwicklungsthemen, wie z.B. den internen<br />

Schulungskatalog, das Talentmanagement,<br />

die Nachfolgeplanung oder eine anforderungsbasierte<br />

Personalauswahl.<br />

r Info<br />

Um unsere Mitarbeiter auf zukünftige Entwicklungen<br />

frühzeitig vorzubereiten, müssen<br />

folgende Aspekte berücksichtigt werden:<br />

1. Identifizierung von Anforderungen<br />

und Potenzialen<br />

2. Anforderungsgerechte Ermittlung des<br />

persönlichen Weiterentwicklungsbedarfs<br />

3. Ableitung „passender“ Maßnahmen<br />

Ein Inhouse-Schulungskatalog, einsehbar über das<br />

Intranet, bietet zu allen wichtigen Themen Seminare<br />

an: vom eigenen Führungsverständnis bis hin<br />

zum persönlichen Selbstmanagement.<br />

Besonderes Augenmerk legen wir hierbei auf unsere<br />

Führungskräfte, in deren Verantwortung die<br />

Entwicklung der Mitarbeiter liegt: Seminare wie<br />

„Vom Kollegen zum Vorgesetzten“ oder „Grundlagen<br />

der Mitarbeiterführung“ sind in eine modulare<br />

Entwicklungsreihe integriert.<br />

Arndt G. <strong>Kirchhoff</strong>, CEO KIRCHHOFF Automotive<br />

betont: „Die größte Stärke des Standorts Deutschland<br />

ist die verbreitete Fähigkeit, komplexe Vorgänge<br />

zu erfassen sowie parallel und interdisziplinär<br />

zu denken. Diese Stärke gilt es weiter auszubauen,<br />

um am Ende im globalen Wettbewerb die Nase<br />

vorn zu haben.“<br />

Tatjana Schutte


Individuell und vielseitig<br />

r Traineeprogramme bei KIRCHHOFF Automotive – der erfolgreiche Start<br />

ins Berufsleben<br />

v.l.n.r.: Anja Hawellek (Trainee),<br />

Antonia Otte (Duale Studentin),<br />

Alexander von Arnim (Trainee)<br />

t 52<br />

Die Entscheidung für ein Trainee-Programm in<br />

einem Unternehmen mit internationaler Ausrichtung<br />

bietet diverse Chancen für die weitere<br />

berufliche Qualifikation und Orientierung.<br />

Gleichzeitig kann ein Trainee Programm die Basis<br />

für den beruflichen Einstieg in das Unternehmen<br />

sein.<br />

Projekte im In- und Ausland, andere Fachbereiche,<br />

<strong>Gruppe</strong>nprojekte im Unternehmen – dies sind nur<br />

einige der Schlagworte, mit denen man sich in<br />

einem derartigen Programm beschäftigt. Welche<br />

genauen Aufgaben einen Trainee allerdings erwarten,<br />

hängt nicht nur von der aktuellen Situation im<br />

Unternehmen, sondern auch von der Ausbildung<br />

und den persönlichen Erfahrungen des Trainees ab.<br />

Ein Trainee-Programm – eine individuelle und vielseitige<br />

Geschichte, wie auch Alexander von Arnim<br />

zu berichten weiß:<br />

September 20<strong>10</strong> – das Ende der Studienzeit ist absehbar.<br />

Die ersten Job-Bewerbungen stehen ins<br />

Haus und ich bewege mich noch im Unklaren, wo<br />

und was ich genau arbeiten möchte. Nach meinem<br />

BWL-Studium in Maastricht und Barcelona schwebt<br />

mir eine Stelle in einem Industrieunternehmen vor,<br />

das einerseits international ausgerichtet ist und andererseits<br />

spannende Perspektiven bietet. Im Zuge<br />

meiner eher kräftezehrenden Suche nach dem richtigen<br />

Job rücken verschiedene Kriterien besonders<br />

in den Vordergrund:<br />

› international ausgerichtete Denkweise der Unternehmensführung<br />

› Entwicklungsmöglichkeiten sowohl vertriebs-<br />

als auch technikorientiert<br />

› Traineeprogramm zum Kennenlernen verschiedener<br />

Abteilungen und Geschäftsbereiche<br />

Durch verschiedene Praktika hatte ich bisher vom<br />

Finanzsektor bis hin zur Unternehmensberatung<br />

einiges gesehen. Durch Vorstellungsgespräche<br />

in einigen Unternehmen bin ich am Ende davon<br />

überzeugt, mit KIRCHHOFF Automotive ein Unternehmen<br />

im Mittelstand gefunden zu haben, das<br />

vielen meiner Vorstellungen entgegen kommt. Der<br />

gute Eindruck im Vorstellungsgespräch, die positive<br />

Unternehmensentwicklung, die aktuelle Situation<br />

mit strategischer Expansion Richtung Nordamerika<br />

und China klingen überzeugend. Man bietet mir<br />

ein internationales Traineeprogramm für einen<br />

Zeitraum von 18 Monaten mit spannenden Perspektiven<br />

an.<br />

Schnell reift mein Entschluss, mich aus der Großstadt<br />

zu verabschieden und auf eine Traineestelle<br />

bei KIRCHHOFF Automotive in Attendorn einzulassen.<br />

Hierzu darf gesagt sein, dass Attendorn nicht<br />

allseits bekannt ist, sich aber für mich als überraschend<br />

facettenreich herausgestellt hat.<br />

Der Fokus meiner Traineestelle liegt auf der Mitarbeit<br />

im Key Account Team eines der größten Kun


den von KIRCHHOFF Automotive, der Ford Motor<br />

Company. Insgesamt neun Monate verbringe ich<br />

in Attendorn, um dort die Unternehmensstrukturen<br />

im Allgemeinen sowie die Systeme, Dokumente<br />

und Richtlinien im Umgang mit dem Kunden<br />

Ford im Speziellen kennenzulernen. Nach dieser<br />

erfolgreichen Einarbeitungsphase darf ich nach<br />

Nordamerika, um mit dem dortigen Vertriebsteam<br />

denselben Kunden zu unterstützen. Im Zuge der<br />

Expansion des Unternehmens auf dem asiatischen<br />

Markt wird zum Abschluss meiner Traineelaufbahn<br />

auch ein Aufenthalt im chinesischen Werk in<br />

Suzhou, das 80 km von Shanghai entfernt liegt, ins<br />

Auge gefasst.<br />

Mein Resümee:<br />

Nach 15 Monaten befinde ich mich heute kurz vor<br />

meinem Abflug nach China, habe 9 Monate in der<br />

deutschen Zentrale in Attendorn gearbeitet, um<br />

dann für 6 Monate in Detroit das Vertriebsteam<br />

zu unterstützen. Diese Erfahrungen<br />

waren vielseitig und lehrreich, die Möglichkeiten<br />

der persönlichen Weiterentwicklung<br />

enorm. Meine Zeit in Attendorn war, dank<br />

eines besonders netten und hilfsbereiten<br />

Teams, das mich perfekt in die Systematik<br />

und den Umgang mit dem<br />

Kunden Ford einarbeitete, besonders<br />

hilfreich und mit Spaß an<br />

der Sache verbunden. Flache<br />

Hierarchien haben einen regelmäßigen<br />

und guten Austausch<br />

mit Vorgesetzten zu jedem Zeitpunkt<br />

zugelassen.<br />

Während meiner Zeit in den USA<br />

wurde von mir primär die Koordination<br />

globaler Projekte wie auch<br />

der Austausch von best practices gefordert.<br />

Auch die Zeit außerhalb des<br />

Unternehmens war spannend, wobei<br />

mir besonders die kampfbetonten Ice-<br />

Hockey Spiele der Red Wings und die<br />

NBA Basketball Detroit Pistons Schlachten<br />

in Erinnerung geblieben sind.<br />

Meine Erwartungen an meine bevorstehende<br />

Zeit in China für die letzten drei<br />

Monate des Trainee-Programms sind<br />

zweigeteilt. Einerseits war ich noch nie<br />

zuvor in dem bald größten Markt der<br />

Automobilindustrie, was mich etwas<br />

aufgeregt sein lässt; andererseits freue<br />

ich mich auf meine ersten Erfahrungen und den<br />

Austausch mit den Kollegen vor Ort. Auch dort erwarten<br />

mich herausfordernde Aufgaben wie die<br />

Unterstützung bei den momentan anstehenden<br />

Projekten auf dem chinesischen Markt, die nicht<br />

nur den Kunden Ford, sondern auch BMW, Daimler<br />

oder VW betreffen.<br />

Die Zeit als Trainee bei KIRCHHOFF Automotive<br />

hat mich in meiner Persönlichkeitsentwicklung<br />

und meiner fachlichen Qualifikation viel weiter<br />

gebracht als ich anfangs geglaubt habe. Mein Ziel<br />

und meine Hoffnung nach 18 Monaten sind, dass<br />

sich die Vorstellungen seitens KIRCHHOFF Automotive<br />

wie auch meine eigenen noch ein weiteres<br />

Mal kombinieren lassen.<br />

r Info<br />

Fazit<br />

Alexander von Arnim<br />

Mein Bauchgefühl<br />

und der erste Eindruck<br />

haben sich bewahrheitet.<br />

Für mich war<br />

KIRCHHOFF Automotive<br />

genau die richtige<br />

Wahl, die ich jedem<br />

anderen in meiner<br />

Situation nur weiter<br />

empfehlen kann.<br />

K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF Automotive<br />

t 53


Alberto Balderas während<br />

seiner weiterbildung bei<br />

KIRCHHOFF Automotive<br />

Transatlantischer Austausch<br />

r Ein Erlebnisbericht von Alberto Balderas<br />

t 54<br />

Hallo, ich bin Alberto Balderas und habe vor<br />

kurzem meine Ausbildung zum Werkzeugmechaniker<br />

bei Van-Rob in Querétaro, Mexiko, abgeschlossen.<br />

Van-Rob und KIRCHHOFF Automotive<br />

haben mir eine großartige Gelegenheit der Weiterbildung<br />

gegeben, und dafür möchte ich danke<br />

sagen.<br />

Seit zwei Monaten bin ich jetzt in Deutschland, um<br />

mich weiterzuentwickeln, und ich genieße meinen<br />

Aufenthalt hier. Zunächst war ich etwas besorgt,<br />

denn dieses ist meine erste<br />

große Reise und mich erwartete<br />

viel Neues, z. B. die Sprache,<br />

die Kultur, das Essen und<br />

das Wetter. Aber gleichzeitig<br />

war ich von Anfang an sehr<br />

begeistert von der Idee, hierher<br />

zu kommen. Denn ich wusste, dies wird eine<br />

wundervolle Erfahrung für mich – und das hat sich<br />

bis jetzt bestätigt!<br />

An meinem ersten Tag bei KIRCHHOFF Automotive<br />

erinnere ich mich noch gut: Der Anfang war zwar<br />

nicht schwierig, aber vieles war anders. Ich musste<br />

mich umstellen und an die hier üblichen Prozesse<br />

anpassen. Viele neue Kollegen habe ich kennen gelernt,<br />

und alle waren sehr nett zu mir, das schätze<br />

r „Die Weiterbildung bei KIRCHHOFF<br />

Automotive hat in meinem Leben viel<br />

verändert und wird mir in meinem<br />

Berufsleben eine große Hilfe sein.“<br />

Alberto Balderas, Werkzeugmechaniker<br />

ich sehr. Die Aufgaben und Tätigkeiten hier sind<br />

neu für mich, so etwas kannte ich zuvor nicht.<br />

Im Moment arbeite ich in der Methodenplanung.<br />

Hier lerne ich z. B. wie man ein Streifenbild für Folgeverbund-<br />

und Transferwerkzeuge erstellt – eine<br />

völlig neue Aufgabe, die mir Spaß macht. Jetzt verstehe<br />

ich vieles besser und bin nun in der Lage, an<br />

vielen Prozessen mitzuarbeiten, für die mir in der<br />

Vergangenheit das Wissen fehlte oder die ich als zu<br />

kompliziert betrachtet habe.<br />

Meine Aufgabe vor Beginn<br />

eines neuen Projektes ist<br />

die komplette Analyse eines<br />

Bauteils: Wie kann man<br />

dieses Teil bestmöglich umformen<br />

und dabei die Werkzeugkosten<br />

so gering wie möglich halten? Für mich<br />

ist die Lösung dieser Aufgabe manchmal nicht<br />

leicht, weil ich immer noch lerne und noch nicht<br />

so viel Erfahrung in dieser Tätigkeit habe. Wenn ich<br />

mal unsicher bin, werde ich aber von meinen Kollegen<br />

unterstützt. Sie helfen mir dann mit ihrem<br />

vielseitigen Wissen und ihrer Erfahrung. Von ihnen<br />

habe ich schon jede Menge gelernt und möchte<br />

noch viel mehr lernen.<br />

Alberto Balderas


Mathematikunterricht in kleinen Teams macht das Lernen leichter<br />

Du kannst mehr Mathe, als du denkst<br />

r Ergänzungsangebote in der Ausbildung<br />

Als zukunftsorientiertes Unternehmen nehmen<br />

wir unsere betriebliche Ausbildung sehr ernst.<br />

Daher gibt es im Rahmen der Ausbildung vielfältige<br />

Zusatzangebote.<br />

Im Rahmen einer flexiblen und individuellen Personalentwicklung<br />

betrachten wir auch die berufliche<br />

Ausbildung und bieten Ergänzungsangebote<br />

an, um die „Jungen“ gut auszubilden. Einen festen<br />

Bestandteil im Bereich der technisch/gewerblichen<br />

Ausbildung stellt der innerbetriebliche Mathematikunterricht<br />

dar. Hier sind die Dozenten/Lehrer<br />

unsere eigenen Dualen Studenten. Sie geben ihre<br />

Kenntnisse direkt weiter und lernen selbst viel dabei.<br />

Ein „Trainer der ersten Stunde“ ist Karsten Thoene,<br />

der das Konzept mit entwickelt hat und in regelmäßigen<br />

Abständen den Unterricht abhält. „Ich<br />

orientiere mich grundsätzlich an dem derzeitigen<br />

Schullehrstoff, aber auch an den Anforderungen,<br />

die auf der Unternehmensseite an die Auszubildenden<br />

gestellt werden. Daraus ergibt sich automatisch<br />

ein roter Faden“, so Karsten Thoene. In<br />

Zusammenarbeit mit den anderen Studenten entsteht<br />

derzeit ein Lehrbuch, das es ermöglicht, den<br />

nachrückenden „Dozenten“ eine Orientierung bzgl.<br />

des Lehrstoffs zu bieten.<br />

Der Mathematikunterricht ist ein Bestandteil unserer<br />

Zusatzangebote: Interdisziplinäre Projekte,<br />

Knigge- und Kommunikationstrainings sowie<br />

Werksunterricht runden die Ausbildung ab. Durch<br />

diese Zusatzaufgaben können unsere Studenten<br />

selbst die eigenen Kompetenzen und Fertigkeiten<br />

erweitern – und das mit viel Spaß, wie Karsten<br />

Thoene lachend versichert.<br />

Heiko Aland<br />

Karsten Thoene, Dualer<br />

Student bei KIRCHHOFF Automotive<br />

und interner Mathematiktrainer<br />

t <strong>55</strong>


KIRCHHOFF Mobility<br />

„Autos nach Maß − für<br />

Menschen mit Handicap.“<br />

r<br />

K›MOBIL 39 // SEITE <strong>56</strong> <strong>59</strong>


K›MOBIL 39 // KIRCHHOFF MOBILITy<br />

KIRCHHOFF Mobility wird Dachmarke<br />

r Die Firmen REHA und Jelschen unter neuer Führung<br />

t 58<br />

vertriebstagung von<br />

KIRCHHOFF Mobility<br />

Fahrzeuge für mobilitätseingeschränkte Menschen<br />

wurden innerhalb der KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong><br />

bisher im Geschäftsbereich REHA Group Automotive<br />

montiert und vertrieben.<br />

Nach dem Erwerb der Fa. Helmut Jelschen Behindertenfahrzeuge<br />

in Bad Zwischenahn im<br />

vergangenem Jahr wurden bereits erhebliche<br />

Synergieeffekte in Produktentwicklung und Wertschöpfungsstruktur<br />

realisiert.<br />

Für beide Unternehmen wird als Dachmarke zukünftig<br />

KIRCHHOFF Mobility geführt werden. Die<br />

Leitung dieses Geschäftsbereichs hat seit Anfang<br />

dieses Jahres Dr.-Ing. Axel Panne übernommen.<br />

Herr Dr. Panne blickt auf langjährige erfolgreiche<br />

Erfahrungen in der Automobilzulieferung<br />

(ThyssenKrupp Automotive) und im Sonderfahrzeugbau<br />

(Haller Umweltsysteme) zurück.<br />

Aktuell konzentriert sich KIRCHHOFF Mobility auf<br />

die Weiterentwicklung der Produkt- und Vertriebsstruktur.<br />

Im Markt werden die Marken REHA und<br />

Jelschen weitergeführt und sich auch entsprechend<br />

auf der Fachmesse Rehacare, <strong>10</strong>. – 13. Oktober 2012,<br />

in Düsseldorf präsentierten.<br />

KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong> übernimmt<br />

Jelschen Behindertenfahrzeuge GmbH<br />

Nach 34 Jahren im Familienbesitz der Familie Jelschen<br />

geht die Jelschen Behindertenfahrzeuge<br />

GmbH aus Bad Zwischenahn nun in den Besitz der<br />

KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong> über.<br />

Das auf den behindertengerechten Fahrzeugumbau<br />

spezialisierte Unternehmen kümmert sich besonders<br />

um den „passiven“ Transport im Rollstuhl.<br />

Das Unternehmen verfügt ständig über 40 Lagerfahrzeuge<br />

verschiedener Marken und rüstet auch<br />

entsprechende Kundenfahrzeuge zum Rollstuhlfahrzeug<br />

um. Die Spezialfahrzeuge aus Bad Zwischenahn<br />

sind bundesweit und auch im Ausland<br />

gefragt.


Helmut Jelschen (links) mit dem neuen Geschäftsführer Dirk Poweleit<br />

Firmengründer Helmut Jelschen zieht sich altersbedingt<br />

zurück und betont, dass er den neuen Eigentümer<br />

sehr sorgfältig über mehr als ein halbes<br />

Jahr ausgesucht habe. Es sei sichergestellt, „dass der<br />

Betrieb so erhalten bleibt und alle 30 Mitarbeiter<br />

einen sicheren Arbeitsplatz behalten“. Zum künftigen<br />

Geschäftsführer wurde Dirk Poweleit ernannt.<br />

Von seiner bisherigen Geschäftsführer-Tätigkeit<br />

bei Petri und Lehr (Dietzenbach) kennt er sich in<br />

der Branche und mit dem Bau von Behindertenfahrzeugen,<br />

speziell im Bereich Selbstfahrer, bestens<br />

aus. Bis zu seinem Amtsantritt wird Helmut<br />

Jelschen noch selbst die Geschäfte führen.<br />

Neuer Geschäftsführer bei der<br />

REHA Group Automotive<br />

Herr Uwe Hausdorf wurde mit Wirkung vom<br />

1. April 2012 zum neuen Geschäftsführer der REHA<br />

Group Automotive GmbH ernannt. Er löst damit<br />

Herrn Ralf Philipps als Geschäftsführer ab.<br />

Nach seiner Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann<br />

entschied sich Herr Hausdorf<br />

zum Studium der Wirtschaftswissenschaften mit<br />

Schwerpunkt Controlling/Rechnungswesen an der<br />

Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Bochum.<br />

1988, nach dem bestandenem Abschluss als Dipl.-<br />

Betriebswirt war er in verschiedenen Unternehmen<br />

in leitender Funktion tätig. Im Jahr 2000 wechselte<br />

er aus dem VEW Konzern in die KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong><br />

und wurde zum Geschäftsführer der FAUN Novatec<br />

GmbH bestellt. 2006 wurde er dann als Prokurist in<br />

den Bereich Financial Controlling der KIRCHHOFF<br />

Beteiligungen GmbH übernommen.<br />

Herr Hausdorf verfügt über umfangreiche Erfahrungen<br />

in allen Bereichen des Finanz- und Rechnungswesens.<br />

Seine kommunikative und freundliche<br />

Art verbunden mit einem zielorientierten<br />

Arbeitsstil ermöglicht es ihm auch neue Bereiche<br />

schnell und umfassend zu analysieren und gemeinsam<br />

mit den Führungskräften und Mitarbeitern<br />

des Unternehmens Lösungen aufzuzeigen und<br />

umzusetzen. Damit ist sichergestellt, dass die Weiterentwicklung<br />

der REHA Group Automotive zum<br />

führenden Anbieter von Mobilitätssystemen zügig<br />

und erfolgreich durchgeführt werden kann.<br />

J. Wolfgang <strong>Kirchhoff</strong><br />

uwe Hausdorf – neuer<br />

Geschäftsführer bei REHA<br />

Group Automotive<br />

t <strong>59</strong>


WITTE<br />

WERKZEUGE<br />

WITTE<br />

r WITTE Werkzeuge<br />

„Wenn Funktion und Wirkung<br />

im Einklang stehen.“<br />

r<br />

K›MOBIL 39 // SEITE60 65


K›MOBIL 39 // wITTE werkzeuge<br />

Kraftvoller Ratschen-<br />

mechanismus integriert in einer<br />

Bitbox. Ein Schnellwechselhalter<br />

und sechs hochwertige Bits in<br />

unterschiedlichen Sortimenten<br />

bieten für jede Schrauban-<br />

wendung das richtige werkzeug<br />

Produktinnovation von WITTE Werkzeuge<br />

r Premiere auf der Kölner Eisenwarenmesse: der neue Ratchdrive<br />

Auf der Kölner Eisenwarenmesse im März hatte<br />

er seine Premiere: der neuartige „Ratchdrive“ des<br />

Schraubwerkzeugspezialisten WITTE Werkzeuge.<br />

Das Fachpublikum in Köln war von der hochwertigen<br />

Neuheit durchweg beeindruckt.<br />

Der Ratchdrive ist eine kompakte Bitbox, in die ein<br />

kraftvoller Ratschenmechanismus integriert ist.<br />

Dabei bieten ein Schnellwechselhalter und sechs<br />

hochwertige Bits in unterschiedlichen Sortimenten<br />

für jede Schraubanwendung das richtige Werkzeug.<br />

Durch Auseinanderklappen des Ratchdrive<br />

können Bits und Schnellwechselhalter leicht entnommen<br />

werden. Die Schraubrichtung wechselt<br />

man durch Umstecken des Bithalters. Die kompakte<br />

Größe des Ratchdrive macht ihn für jeden<br />

Einsatz immer griffbereit. Das innovative Produkt<br />

ist in sechs verschiedenen Bitsortimenten erhältlich.<br />

Oliver Fries


Perfektion, die griffig ist<br />

r WITTE Werkzeuge auf der Internationalen Eisenwarenmesse in Köln<br />

Auf einem 143 m² großen Stand präsentierte<br />

WITTE Werkzeuge vom 04. bis 07. März 2012 seine<br />

Präzisionshandwerkzeuge auf der Internationalen<br />

Eisenwarenmesse in Köln. Die Fachmesse für<br />

Werkzeug, Sicherungstechnik, Bau- und Heimwerkerbedarf<br />

hat bei Herstellern, Händlern und<br />

Verbrauchern aus der ganzen Welt einen hohen<br />

Stellenwert als Drehscheibe und internationale<br />

Plattform der Branche. Seit 1952 ist WITTE Werkzeuge<br />

als Aussteller dabei.<br />

Zahlreiche Besucher informierten sich auch in die-<br />

sem Jahr über die Innovationen<br />

von WITTE Werkzeuge.<br />

Kernstück der Produktneuheiten<br />

bildeten der neuartige<br />

„Ratchdrive“ – ein kraftvoller<br />

Ratschenmechanismus, der<br />

in eine kompakte Bitbox integriert<br />

ist – und die weltweit<br />

patentierten mikrofaserbeschichteten Schraubendreher<br />

der MAXXPRO-Serie.<br />

Der Griff als Schnittstelle zwischen Mensch und<br />

Werkzeug steht bei der Produktgestaltung im Zentrum<br />

des Wirkens: Die Forschung bei WITTE Werkzeuge<br />

konzentriert sich nicht nur auf die Formgebung,<br />

sondern auch neue Werkstoffkombinationen<br />

stehen immer im Fokus der Entwicklung – und das<br />

seit über 225 Jahren.<br />

Das Hagener Unternehmen bildete 1785 mit der<br />

Produktion von Nähnadeln den Ursprung der<br />

KIRCHHOFF <strong>Gruppe</strong>. Als qualifizierter und an-<br />

r „Wir konnten erste Kunden aus dem<br />

Nahen Osten gewinnen – hier sehen<br />

wir noch weiteres großes Potenzial<br />

für 2012 und darüber hinaus“<br />

J. Wolfgang <strong>Kirchhoff</strong>, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter.<br />

erkannter Entwicklungspartner stellt es heute<br />

Schraubwerkzeuge für den Premiumgebrauch<br />

her und beliefert mit hochwertigen Eigenmarken<br />

große Markenhersteller des Werkzeugmarktes. Dabei<br />

spielen die Unterstützung seiner Industriekunden<br />

in Konstruktion, Produkt- und Verpackungsdesign<br />

sowie die Verkaufsförderung eine wesentliche<br />

Rolle.<br />

WITTE Werkzeuge ist mit Handelspartnern auf<br />

allen Kontinenten der Welt aktiv. Wichtige Märkte<br />

sind Deutschland und Europa, die USA sowie im-<br />

mer mehr der Nahe Osten<br />

und Asien. „Auch wenn<br />

sich die Situation in für uns<br />

wichtigen Märkten in Süd-<br />

europa weiterhin problematisch<br />

darstellt, so wurde<br />

das dort fehlende Geschäft<br />

durch ansteigende Bestellungen<br />

aus dem Inland, aber auch aus Ost- und<br />

Westeuropa kompensiert“, berichtet J. Wolfgang<br />

<strong>Kirchhoff</strong>, Geschäftsführender Gesellschafter von<br />

WITTE Werkzeuge und Vorsitzender des Fachbeirates<br />

der Internationalen Eisenwarenmesse.<br />

So kann sich WITTE Werkzeuge auch fünfzig Jahre<br />

nach dem ersten Auftritt auf der Eisenwarenmesse<br />

über eine positive Resonanz freuen.<br />

Sabine Boehle<br />

v.l.n.r.:<br />

Lisa Galliani, Renate Obst,<br />

nadine Blume, nina Packwitz,<br />

Martin Milewski, Sabine<br />

Grams, Mark Liebholdt,<br />

Margot Buchholz, Oliver Fries<br />

t 63


K›MOBIL 39 // wITTE werkzeuge<br />

WITTE Werkzeuge ist Lieferant des Jahres<br />

r Auszeichnung von Matco Tools, USA<br />

Mike Smith, Matco Tools<br />

vice President Materials (l.)<br />

zusammen mit J. wolfgang<br />

<strong>Kirchhoff</strong>, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter wITTE<br />

werkzeuge, bei der Preisübergabe<br />

zum Supplier of the year<br />

t 64<br />

Der wichtigste Auslandskunde von WITTE Werkzeuge,<br />

Matco Tools, zeichnete den Hagener Hersteller<br />

hochwertiger Schraubwerkzeuge am 26.<br />

Februar 2012 in Las Vegas zum Lieferant des Jah-<br />

res aus.<br />

r „Auch in Zukunft werden wir mit der Qualität<br />

unserer Produkte und unserem Service überzeugen“<br />

J. Wolfgang <strong>Kirchhoff</strong>, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter.<br />

Matco Tools ist ein<br />

Tochterunternehmen<br />

der amerikanischen Da-<br />

naher <strong>Gruppe</strong>, Weltmarktführer<br />

in Wissenschaft und Technik für innovative<br />

Produkte und Technologien. Das amerikanische<br />

Unternehmen produziert und vertreibt<br />

Qualitätshandwerkzeug und Ausrüstung für KFZ-<br />

Industrie-Werkstätten. Seine Produktlinie umfasst<br />

über 13.000 Produkte.<br />

Aktuell arbeitet Matco mit ca. 1.425 Distributoren,<br />

die in den USA, Kanada und Puerto Rico agieren.<br />

Auf der jährlichen von Matco veranstalteten Tradeshow,<br />

einer großen Handelsmesse für die mobilen<br />

Distributoren, werden die neuesten Entwicklungen<br />

auf dem Markt vorgestellt. Zusätzlich können<br />

Kontakte zu Lieferanten gepflegt und ausgebaut<br />

werden. „Diese Auszeichnung bedeutet uns sehr<br />

viel, ist sie doch ein Beweis für die Qualität unserer<br />

Produkte und unseres Service und zugleich Wegweiser<br />

für die Zukunft“, urteilt J. Wolfgang Kirch-<br />

hoff, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter von WITTE<br />

Werkzeuge.<br />

Tom Willis, Chairman of<br />

the Board von Matco Tools,<br />

betonte bei der Preisverleihung die guten Beziehungen<br />

zu WITTE Werkzeuge: „Diese Auszeichnung<br />

unterstreicht die seit langem erfolgreiche und enge<br />

Verbindung zwischen Matco und WITTE Werkzeuge.<br />

Mit über 1.000 Distributoren, die dieses Jahr<br />

zur Handelsmesse im Caesar’s Palace in Las Vegas<br />

kamen, war das bisher die erfolgreichste Messe dieser<br />

Art für Matco!“<br />

Für WITTE Werkzeuge ist die besondere Auszeichnung<br />

ein Ansporn, die guten Beziehungen zu Matco<br />

weiterhin aufrechtzuerhalten und zu intensivieren.<br />

Sabine Boehle


FAUN <strong>Gruppe</strong><br />

„Technische Innovationen und<br />

individuelle Lösungen für Straßenreinigung<br />

und Entsorgung.“<br />

K›MOBIL 39 // SEITE66 95<br />

r


K›MOBIL 39 // FAUN<br />

FAUN als Ideenschmiede ausgezeichnet<br />

r Osterholz-Scharmbeck. Am 22. Juni 2012 ehrte Ranga Yogeshwar<br />

die innovativsten Mittelständler. Die FAUN-<strong>Gruppe</strong> zählt zu den<br />

„TOP <strong>10</strong>0 Innovatoren“. Ein Auszug aus der Presseinformation.<br />

t 68<br />

Dr. Johannes F. <strong>Kirchhoff</strong><br />

Sie verfügen über exzellenten Erfindergeist,<br />

vorbildliche Innovationsprozesse und schlagen<br />

erfolgreich die Brücke von der Idee zum Markterfolg:<br />

die innovativsten Mittelständler Deutschlands.<br />

Ihnen überreicht Ranga Yogeshwar am<br />

22. Juni in Friedrichshafen das Gütesiegel<br />

„TOP <strong>10</strong>0 Innovator“. FAUN gehört zu den, von<br />

Prof. Dr. Nikolaus Franke und seinem Team der<br />

Wirtschaftsuniversität Wien, Ausgewählten.<br />

FAUN legt bei der Produktion seiner Abfallsammelfahrzeuge<br />

und Kehrmaschinen großen Wert auf das<br />

Urteil seiner Kunden. „Funktionalität, Technik und<br />

Ausstattung sollen schließlich auch denen gefallen,<br />

die die Müllfahrzeuge und Kehrfahrzeuge schlussendlich<br />

nutzen: den Fahrern und Ladern, die täglich<br />

dafür sorgen, dass die Straßen sauber bleiben“ skiz-<br />

ziert Dr. Johannes <strong>Kirchhoff</strong>, geschäftsführender<br />

Gesellschafter von FAUN. So testet der Aufbauhersteller<br />

seine Produkte direkt vor Ort unter realen<br />

Bedingungen. Das bedeutet, dass testweise rund<br />

1.000 bis 1.200 Mülleimer pro Tag geleert werden<br />

und das über mehrere Monate. Der erste Ansprechpartner<br />

für die Analyse dieser Testfahrt ist der<br />

Fahrer selbst. Mit ihm steht und fällt teilweise die<br />

Entscheidung, ob es eine innovative Entwicklung<br />

wirklich in die Produktion schafft. Patrick Hermanspann,<br />

Geschäftsführer und CTO des international<br />

tätigen Familienunternehmens, möchte seinen<br />

Kunden immer die passenden Lösungen liefern.<br />

Dafür sei das Kundenurteil vorab ausschlaggebend.<br />

Das Unternehmen pflegt zudem enge Kooperationen<br />

mit Universitäten und Forschungseinrichtungen<br />

und bezieht auch seine Lieferanten für Fahr-


Mit ihnen arbeiten über <strong>10</strong>00 FAUN-Mitarbeiter am Erfolg des Unternehmens: Peter Höning, Georg Sandkühler und Patrick Hermanspann.<br />

zeugkomponenten in den Entwicklungsprozess<br />

mit ein. So entstehen maßgeschneiderte Konzepte,<br />

die den Wertstoffen und Abfällen gewachsen sind.<br />

Aber auch intern werden die Verantwortlichen<br />

umfassend eingebunden: „Forschung und Entwicklung<br />

bei FAUN bietet die Chance, an dem gesamten<br />

Produkt ‚Abfallsammelfahrzeug’ zu arbeiten, nicht<br />

nur an Teilaspekten. Vom Antriebsstrang, über den<br />

funktionalen Leichtbau bis hin zu ergonomischen<br />

Betrachtungen kommt das gesamte Spektrum des<br />

Ingenieurwissens zur Anwendung. Ich glaube, dieser<br />

Arbeitsumfang ist in der Nutzfahrzeugbranche<br />

einmalig“, äußert sich der Leiter Forschung und<br />

Entwicklung, Georg Sandkühler.<br />

Prof. Dr. Nikolaus Franke und sein Team von der<br />

Wirtschaftsuniversität Wien haben das Innovati-<br />

onsmanagement von 281 mittelständischen Unternehmen<br />

geprüft. Die besten von ihnen erhalten<br />

das Gütesiegel „TOP <strong>10</strong>0 Innovator“. Peter Höning,<br />

Geschäftsführer und CFO bei FAUN, freut sich über<br />

die Ehrung und hebt die Teamleistung hervor: „Das<br />

Gütesiegel empfinde ich als Auszeichnung für unsere<br />

Mitarbeiter. Ihre Begeisterung und Anstrengung<br />

sind unser Innovationsfaktor Nummer eins.<br />

Zugleich haben wir die richtigen Prozesse etabliert,<br />

damit sich diese Kreativität produktiv entfalten<br />

kann. Beides zusammen macht uns erfolgreich.“<br />

Der Mentor<br />

Mentor des Projekts ist der Journalist und TV-Moderator<br />

Ranga Yogeshwar.<br />

Claudia Schaue<br />

Ranga Yogeshwar<br />

t 69


K›MOBIL 39 // FAUN<br />

1. 2.<br />

3. 4.<br />

5. 6.<br />

1. In Aktion, der SIDEPRESS mit Lifter C1<strong>10</strong>0 2. Das Unternehmen Kampwerth nahm ihre neue VIAJET 7 direkt mit nach Harsewinkel 3. Der zweite ROTOPRESS<br />

DUALPOWER für Nehlsen – auf 4 Achsfahrgestell mit 14,5 t Nutzlast 4. Nehlsen-Chef Peter Hoffmeyer (rechts) nahm aus den Händen von Dr. Jochen F. Kirch-<br />

hoff und Dr. Johannes F. <strong>Kirchhoff</strong> (links) den Fahrzeugschlüssel für den neuen ROTOPRESS DUALPOWER entgegen. Niedersachsenes Umweltminister Dr. Stefan<br />

Birkner (2.v.l.) fungierte sozusagen als Pate 5. und 6. Auf 1.<strong>10</strong>0 m² präsentierten sich starke Produkte 7. Starke Produkte, starken Service und ein starkes<br />

Unternehmen zeigte FAUN jeden Tag bei der Fahrzeug-Show „trucks in action“ des VAK<br />

t 70<br />

7.


BEST 3 . Starke Produkte.<br />

Starker Service. Starkes Unternehmen.<br />

r München. Mit 77 Abschlüssen verabschiedet sich die<br />

FAUN <strong>Gruppe</strong> von der erfolgreichsten Messe aller Zeiten.<br />

Mit Bestmarken ging die Fachmesse IFAT Entsorga<br />

zu Ende. 125.000 Besucher aus 180 Ländern,<br />

2.939 Aussteller aus 54 Nationen und so viele internationale<br />

Besucher wie noch nie, so lauten die<br />

Zahlen der Weltleitmesse, die vom 7. bis 11. Mai<br />

2012 in München stattfand.<br />

r Info<br />

FAUN präsentierte sich unter<br />

dem Motto BEST 3<br />

› Starke Produkte<br />

› Starker Service<br />

› Starkes Unternehmen<br />

Bestleistungen zu geben ist unser Anspruch und<br />

unser Versprechen an unsere Kunden. Denn was<br />

FAUN unvergleichlich macht, sind innovative Fahrzeuge,<br />

umfangreiche Service-Dienstleistungen und<br />

motivierte Mitarbeiter. Zusammengefasst heißt<br />

das BEST 3 .<br />

Zur IFAT Entsorga zeigte FAUN 20 Fahrzeuge, darunter<br />

fünf Neuheiten. Eine Design-Studie zum Klassiker<br />

ROTOPRESS, ein neues Behälterkonzept für die<br />

Hecklader VARIOPRESS und POWERPRESS, hybride<br />

Abfallsammelfahrzeuge ROTOPRESS DUALPOWER,<br />

VARIOPRESS DUALPOWER und ROTOPRESS FUEL-<br />

CELL, eine neue Generation der VIAJET Kehrmaschinen<br />

und technische Neuerungen am FRONTPRESS.<br />

(Lesen Sie dazu bitte die folgenden Seiten)<br />

Die Motivation des Teams wurde mit 40 Aufträgen<br />

für den Export und 37 Abschlüssen für Deutschland<br />

gekrönt.<br />

Claudia Schaue<br />

t 71


Design-Studie einer neuen Verkleidung für den ROTOPRESS<br />

BEST 3 . Neue starke Produkte<br />

r München. Fahrzeuginnnovationen für noch mehr Kundennutzen<br />

t 72<br />

r ROTOPRESS<br />

Mit der Design-Studie des ROTOPRESS zeigt<br />

FAUN, dass auch ein Klassiker der Abfallentsorgung<br />

neue Wege gehen kann. Das Konzept<br />

verbindet optimal Form und Funktion.<br />

NEU:<br />

› Moderne, hochwertige<br />

Kunststoff-Verkleidung<br />

› Aufgrund der modularen Bauweise<br />

sind Verkleidungskonzepte möglich<br />

(Halb- oder Vollverkleidung des Aufbaus)<br />

› Perfekte Werbefläche als Blickfang für<br />

das Kunden-Marketing<br />

› Rutschfeste Auftritte aus GfK-Material<br />

in Signalfarbe<br />

› FCS-Steuerung mit ergonomischem<br />

Bedienkonzept und gleicher Hardware<br />

für alle FAUN-Aufbauten<br />

ROTOPRESS<br />

r VARIOPRESS und<br />

POWERPRESS<br />

Das neue Behälterkonzept für die Hecklader<br />

besticht durch mehr Nutzlast und Design-<br />

Behälter.<br />

NEU:<br />

› Aufbaubehälter mit stabiler Rahmenkonstruktion<br />

durch Profilverbindungen,<br />

optional mit oder ohne Spanten erhältlich<br />

› 300 kg leichter als das Vorgängermodell<br />

im Rippendesign<br />

› Aufbauvolumen von 7 m 3 bis 30 m 3<br />

erhältlich<br />

› Höchste Einsatzflexibilität für alle<br />

Abfall- und Wertstoffe<br />

› Fraktions-optimierte Verdichtung<br />

› Rundum-Abdichtung des Ausstoßschildes<br />

POWERPRESS mit neuem Behälter-Konzept


ROTOPRESS DUALPOWER FRONTPRESS<br />

r ROTOPRESS und<br />

VARIOPRESS DUALPOWER<br />

Mittlerweile hat FAUN 20 Abfallsammelfahrzeuge<br />

mit dem DUALPOWER-Antriebsstrang<br />

ausgestattet. Neben dem ROTOPRESS<br />

DUALPOWER zeigte FAUN in München auch<br />

den VARIOPRESS DUALPOWER und den<br />

ROTOPRESS FUELCELL.<br />

Die wichtigsten Eigenschaften auf einen Blick:<br />

› 33 % weniger Kraftstoff<br />

› 33 % weniger CO 2<br />

› 91 dB(A) statt <strong>10</strong>6 dB(A) Lärmemission<br />

(im bildlichen Vergleich: normales Gespräch<br />

vs. Kettensäge)<br />

› Erhebliche Feinstaub- und NO X -Reduzierungen<br />

im Sammelbetrieb<br />

VARIOPRESS DUALPOWER<br />

r FRONTPRESS<br />

Der robuste Frontlader wurde weiter optimiert:<br />

NEU:<br />

› Integrierte 1,1er Zapfen-Aufnahme<br />

› FAUN-Control-Steuerung (FCS) mit ergonomischem<br />

Bedienkonzept und gleicher<br />

Hardware für alle FAUN-Aufbauten<br />

› Neue, ergonomische Fernbedienung mit<br />

CANBus-Steuerung, robusten Infrarot-<br />

empfängern und wetterfestem Gehäuse<br />

K›MOBIL 39 // FAUN<br />

t 73


K›MOBIL 39 // FAUN<br />

t 74<br />

VIAJET 4<br />

r SELECTAPRESS DUO<br />

Dieser Hecklader, in den Aufbaugrößen von<br />

15 m 3 bis 21 m 3 erhältlich, basiert auf dem Konzept<br />

des VARIOPRESS und arbeitet nach dem<br />

Zwei-in-Eins-Prinzip.<br />

Die wichtigsten Eigenschaften auf einen Blick:<br />

› Geteilter Aufbau für unabhängige Sammlung<br />

und Entleerung zweier Fraktionen in<br />

einer Tour<br />

› Zwei eigenständige Heckteile sorgen für<br />

eine garantiert saubere Trennung der Fraktionen<br />

bei der Sammlung und Entleerung<br />

› Die ebenso getrennte Elektronik ermöglicht<br />

eine individuelle Anpassung der Verdichtung<br />

für jede Fraktion<br />

› Option CIN-ENERGIE: Möglichkeit zu einer<br />

umweltschonenderen, ökonomischeren<br />

Abfallsammlung durch Installation eines<br />

Hydrospeichers, welcher zurückgewonnene<br />

Bremsenergie zur kostenlosen Verwendung<br />

der Schüttung speichert<br />

SELECTAPRESS<br />

r VIAJET 4 COMPACT<br />

Aufbaulösung mit Serienfahrgestell bis 7,5 t<br />

für innerstädtische Reinigung mit hoher Einsatzflexibilität<br />

und maximaler Transportgeschwindigkeit:<br />

NEU:<br />

› Neues, überarbeitetes Kehrkonzept<br />

› Jetzt auch mit fahrgestellunabhängigem<br />

Aufbaumotor<br />

Die wichtigsten Eigenschaften auf einen Blick:<br />

› Servicefreundliches und wirtschaftliches<br />

Gesamtkonzept<br />

› Umluftsystem für emissionsarmen<br />

städtischen Einsatz<br />

› Serienmäßige Hochentleerung für<br />

dezentrale Einsatzfelder<br />

r VIAJET 5 ALLROUND<br />

Die Kehrmaschinenlösung für flexible Einsatzfelder<br />

mit hohem Leistungsbedarf auf Serienfahrgestellen<br />

der 9–12 t-Klasse:<br />

NEU:<br />

› Mit FAUN-Umluftsystem für staubbelastete<br />

Städte<br />

Die wichtigsten Eigenschaften auf einen Blick:<br />

› Flexibel, leistungsstark und wirtschaftlich<br />

› Jetzt auch mit bewährtem Hydraulik-<br />

Konzept und neuer, lastabhängiger<br />

Turbinensteuerung<br />

› Unübertroffen leistungsstarkes und<br />

robustes Saug-Kehrkonzept<br />

› Einfache Bedienerführung<br />

VIAJET 5


VIAJET 6 PROFESSIONAL<br />

Variabelste Baureihe mit umfangreichem<br />

Spektrum an Spezialanwendungen auf Serienfahrgestellen<br />

der 13-18 t-Klasse.<br />

NEU mit VW-Motor:<br />

› Modernste Abgastechnologie von VW<br />

(„Tier 4 finale“-fähig)<br />

› Effiziente, verbrauchsoptimierte Antriebslösung<br />

ohne Leistungsverzicht<br />

› Kurzer Radstand mit maximalem Wasservolumen<br />

von bis zu 2.<strong>55</strong>0 l ohne Schmutzraumverkleinerung<br />

› Lärmreduzierung durch neue schallisolierende<br />

Baugruppenanordnung<br />

NEU mit Anbaugerät zur Ölspurbeseitigung:<br />

Schnell wechselbares Anbaugerät zur Ölspurbeseitigung,<br />

duale Nutzung als normale<br />

Kehrmaschine und Ölspurreinigungsgerät.<br />

NEU und die wichtigsten Eigenschaften auf<br />

einen Blick:<br />

› Durch kurze Rüstzeiten kann das Frontgerät<br />

je nach Bedarf angehängt werden<br />

› Kurzer Radstand ab 3.260 mm<br />

› Breites Einsatzgebiet durch neue<br />

Schrupptechnik mit geringem Wasserverbrauch,<br />

z. B. für Markttage und Veranstaltungen<br />

› Warmwasseraufbereitung bis 30 l/min<br />

(Δt = ca. 80 °C) möglich<br />

› Seitliche Verfahr-Einheit des Anbau-<br />

gerätes erleichtert das Reinigen von<br />

Ölspuren<br />

VIAJET 6 mit VW-Motor VIAJET 7<br />

VIAJET 6 Anbaugerät<br />

zur Ölspurbeseitigung<br />

r VIAJET 7 EXPERT<br />

Das Kehrmaschinenkonzept für anspruchsvolle<br />

Einsatzgebiete mit hohem Leistungs- und<br />

Zuladungsbedarf in der 18–19 t-Klasse.<br />

NEU:<br />

› Gebläsekonzept mit höherer Saugleistung<br />

Die wichtigsten Eigenschaften auf einen Blick:<br />

› Umfangreiches Ausstattungsprogramm<br />

für spezielle Einsatzprofile<br />

› Vielseitig gestaltbare Hochdruckwaschanlagen<br />

› Großer Wasservorrat bis zu 3.000 l ohne<br />

Schmutzraumreduzierung<br />

› Ohne Radstandvergrößerung<br />

› Modernes Hecksauganlagenkonzept ohne<br />

Dichtungsschwachstellen<br />

K›MOBIL 39 // FAUN<br />

t 75


ROTOPRESS erobert Amerika<br />

r Las Vegas. Erfolgreicher Start für den Markteintritt USA<br />

t 76<br />

Mit einem großartigen Messeauftritt in den USA<br />

konnte FAUN im Mai 2012 die Erfolgsgeschichte<br />

des ROTOPRESS fortsetzen. Auf der diesjährigen<br />

WASTE EXPO (01. – 03. Mai 2012) in Las Vegas stellte<br />

FAUN zusammen mit dem US-amerikanischen<br />

Entsorgungskonzern Waste Management und der<br />

Daimler AG einen ROTOPRESS auf einem ECONIC<br />

Fahrgestell aus.<br />

Nicht nur das für den amerikanischen Markt unbekannte,<br />

große Fahrerhaus des Econic, sondern<br />

auch der ROTOPRESS mit seinem einmaligen Funktionsprinzip<br />

und der Zöller Lifter erzeugte auf der<br />

gesamten Messe hohe Aufmerksamkeit.<br />

Die Sammlung von organischen Abfällen, sowie<br />

leichte, nutzlaststarke Sammelfahrzeuge mit Gasantrieb,<br />

werden in den USA vermehrt zum Thema<br />

und viele Entsorger suchen geeignete Fahrzeugkonzepte.<br />

Der ROTOPRESS mit seinem einfachen<br />

und bewährten Prinzip bietet, neben dem Nutzlastvorteil,<br />

die entsprechende Dichtigkeit bei der<br />

Sammlung von organischen Abfällen. Darüber<br />

hinaus überzeugte die Fachbesucher die Kombina-<br />

tion Fahrgestell/Aufbau durch die kompakte und<br />

gut aufeinander abgestimmte Bauart. Im Vergleich<br />

zum US-Standard sind unsere Entsorgungsfahrzeuge<br />

deutlich anschaulicher.<br />

Das Messeexponat bleibt in Amerika und wird ab<br />

Juni im texanischen Houston in Einsatz gehen und<br />

dort unter US-Bedingungen getestet.<br />

ROTOPRESS auf Trailer<br />

Bereits im Januar konnte FAUN, nach einjähriger<br />

Vorbereitungs- und Bauzeit, sechs trailerbasierende<br />

ROTOPRESS-Aufbauten an den weltweit größten<br />

Entsorger Waste Management in Houston übergeben.<br />

Basierend auf den Straßenzulassungsbedingungen<br />

und den daraus resultierenden Gewichtsregularien<br />

bieten die auf einem Sattelanhänger<br />

aufgebauten ROTOPRESS zum einen Nutzlastvorteile<br />

und sind andererseits flexibel einsetzbar. Aufbau<br />

und Zugmaschine sind mit wenigen Handgriffen<br />

voneinander entkoppelbar.<br />

Bei zwei dieser ROTOPRESS-Aufbauten handelt es<br />

sich um ROTOPRESS XL Fahrzeuge, welche sowohl


stationär über einen Elektroanschluss, als auch<br />

konventionell über einen Nebenabtrieb betrieben<br />

werden können. Diese Aufbauten können beispielsweise<br />

für die Sammlung von Abfällen aus Supermärkten<br />

und Verteilzentren genutzt werden, da die<br />

elektro-hydraulischen Antriebe nicht nur extrem<br />

leise, sondern auch emissionsfrei sind.<br />

Die Aufbauten sind derzeit sowohl an der Ostküste<br />

der USA, als auch in Kalifornien im Einsatz.<br />

Der ROTOPRESS als<br />

Trailer-Lösung<br />

Christian Bremer<br />

FAUN & WASTE MANAGEMENT Messestand<br />

auf der WASTE EXPO in Las Vegas<br />

Vorstellung des ROTOPRESS-Konzeptes in Houston, Texas:<br />

Eric Woods (Vice President Fleet & Performance Waste<br />

Management), Dr. Armin Vogel (Geschäftsführer und CSO<br />

FAUN <strong>Gruppe</strong>) und John Lemmons (Director Fleet Performance<br />

Waste Management) (v.l.n.r.)<br />

K›MOBIL 39 // FAUN<br />

t 77


Diese ROTOPRESS warten auf ihre Abholung per eigene Achse auf die Halbinsel Krim.<br />

Unsere Stadt soll schöner werden<br />

r Osterholz-Scharmbeck. Ganzheitliches Entsorgungskonzept<br />

mit FAUN-Fahrzeugen für die Halbinsel Krim<br />

VARZ-Direktor Alexander<br />

Khitoschko (links) wurde in<br />

München zur IFAT Entsorga<br />

von FAUN-Sales Manager<br />

Ewgenij Schönberg begrüßt.<br />

t 78<br />

Die Halbinsel Krim rüstet mächtig auf. Neue Urlauberstädte,<br />

attraktive Tourismusangebote und<br />

eine verbesserte Infrastruktur sollen Urlauber aus<br />

aller Welt anlocken. Zur Umsetzung dieser großangelegten<br />

Projekte ist auch eine ganzheitliche,<br />

moderne Entsorgung notwendig. FAUN bewarb<br />

sich daher zusammen mit dem lokalen FAUN-<br />

Partner VARZ bei der staatlichen Ausschreibung<br />

für neue Abfallsammelfahrzeuge und Kehrmaschinen<br />

und bekam den Zuschlag für 26 Neufahrzeuge.<br />

Aufgebaut auf Mercedes Benz-Fahrgestelle liefert<br />

FAUN 17 ROTOPRESS (in den Aufbauvolumina 12, 16<br />

und 20 m 3 ), zwei ROTOPRESS XL mit 41 m 3 -Aufbau,<br />

weiterhin 1 POWERPRESS sowie sechs VIAJET Kehrmaschinen<br />

in die Ukraine. Die beiden ROTOPRESS<br />

XL werden durch einen Aufbau-Motor betrieben,<br />

so dass die Beladung der Aufbauten zugmaschinenunabhängig<br />

erfolgen kann und die Zugmaschinen<br />

während der Beladung für andere Zwecke genutzt<br />

werden können.<br />

Ende Mai wurden die ersten Fahrzeuge, die ersten<br />

neuen Entsorgungstechnikfahrzeuge für die Krim<br />

überhaupt, ausgeliefert und bis zum Sommer folgen<br />

die restlichen Fahrzeuge. Ziel der Reise ist der<br />

Kurort Simferopol, Hauptstadt und zentral auf der<br />

Halbinsel gelegen. Mit den Heckladern wird Haus-<br />

und Biomüll in der 400.000 Einwohner-Stadt gefahren.<br />

Gelungen ist FAUN Sales Manager Ewgenij Schönberg<br />

und Sales Assistentin Eugenia Klossek der<br />

Auftrag mit Unterstützung des Mercedes Benz-<br />

Händlers Konkord. Ewgenij Schönberg freut sich<br />

über das gelungene Projekt: „Das Projekt hat uns<br />

alle viel Kraft gefordert, aber das Ergebnis ist sehr<br />

gut. Auf der Krim passiert viel, die Menschen dort<br />

wollen wachsen und viel erreichen und wir sind<br />

mit dabei. Ein tolles Gefühl.“<br />

Claudia Schaue


Thomas Hoffmann neuer Sales Manager<br />

r Osterholz-Scharmbeck. Thomas Hoffmann übernimmt als Sales Manager<br />

Export die Vertriebsaufgaben von Tim Collet<br />

Mit Wirkung zum 1. Juni 2012 wird Thomas Hoffmann,<br />

bisher Vertriebsinnendienstleiter im Werk<br />

Osterholz-Scharmbeck, als Export Manager für<br />

die FAUN <strong>Gruppe</strong> tätig sein.<br />

Der 34-Jähige übernimmt die Betreuung und Unterstützung<br />

der Benelux-Länder, Skandinavien sowie<br />

Island und Irland und wird die gesamte Produkt-<br />

Palette an FAUN-Abfallsammelfahrzeugen und<br />

Kehrmaschinen vertreiben. Thomas Hoffmann<br />

ist einer von insgesamt vier international tätigen<br />

Sales Managern und berichtet nunmehr an Geschäftsführer<br />

und CSO der <strong>Gruppe</strong> Dr. Armin Vogel.<br />

r Info<br />

Nachfolge<br />

Thomas Hoffmann reicht den Staffelstab<br />

des Vertriebsinnendienstleiters an Malte<br />

Sonnenburg weiter. Malte Sonnenburg kam<br />

2006 zu FAUN und arbeitete zuerst bei der<br />

FAUN Services und wechselte 2011 zum<br />

Vertriebsinnendienst. In beiden Positionen<br />

wirkte er mit viel Engagement und hat gezielt<br />

Verbesserungen eingebracht, so dass er<br />

beste Voraussetzungen für die neuen Aufgaben<br />

mitbringt.<br />

Thomas Hoffmann kam 1998 zur FAUN <strong>Gruppe</strong> und<br />

war nach seiner Ausbildung und dem Studium zum<br />

Diplom-Informatik-Betriebswirt seit 2004 als Leiter<br />

des Vertriebsinnendienst tätig. Seiner neue Aufgabe<br />

sieht er mit Spannung entgegen und will seine<br />

Erfahrungen und Produktkenntnisse nun aktiv im<br />

Außendienst umsetzen. Jedes Entsorgungsunternehmen,<br />

jedes Land hat spezifische Anforderungen,<br />

die es zu erfassen und umzusetzen gilt.<br />

Claudia Schaue<br />

K›MOBIL 39 // FAUN


K›MOBIL 39 // FAUN<br />

Damals wie heute. Schmucke Kehrmaschinen verlassen das sächsische Werk.<br />

Vorn: AK 3 und im Hintergrund VIAJET FILTAIR<br />

Kinder, wie die Zeit vergeht<br />

r Grimma. In diesem Jahr feiert FAUN Viatec GmbH<br />

ihr 20-jähriges Bestehen. Anlass für eine Retrospektive.<br />

t 80<br />

Mit Stolz spricht Helmut Schmeh, Geschäftsführer<br />

der FAUN Viatec GmbH, von der Entwicklung<br />

seines Werk in Grimma. Er selbst kann auf einen<br />

großen Teil der zwei Dekaden zurück blicken, er<br />

ist seit zwölf Jahren bei den Kehrmaschinenbauern.<br />

Ereignisreiche Jahre, in denen sich das Unternehmen<br />

vom Nobody zum Marktführer für LKW-<br />

Kehrmaschinen in Deutschland mauserte.<br />

1992 unter dem Namen FAUN Müller Umwelttechnik<br />

GmbH gegründet, wurden in den ehemals zwei<br />

Hallen Kanalfahrzeuge hergestellt und als Service-<br />

Center Ost allerlei FAUN-Fahrzeuge repariert.<br />

1996 begann der Aufbau von SKD-(Semi-Knocked-<br />

Down)-Kehrmaschinen aus Frankreich auf Fahrgestelle<br />

für den deutschen Markt.<br />

1998 entschied man sich für die Verlagerung der<br />

kompletten Kehrmaschinen-Produktion von Frank-<br />

Starke Menschen - das Team der FAUN Viatec GmbH<br />

reich in das Werk im sächsischen Grimma. Es entsteht<br />

eine eigene, spezialisierte Entwicklungsabteilung.<br />

Noch im selben Jahr konnte das bekannte<br />

hydraulische Antriebskonzept der Kehraggregate<br />

über den LKW-Fahrmotor vorgestellt werden. Damit<br />

setzten die Kehrmaschinen-Sepzialisten einen<br />

Meilenstein und läuteten eine neue Epoche der<br />

Antriebstechnologie im Bereich der Aufbaukehrmaschinen<br />

ein. Neues Konzept. Neuer Name. Im<br />

selben Jahr noch wurde aus FAUN Müller Umwelttechnik<br />

GmbH die FAUN Viatec GmbH.<br />

1999 baute FAUN gemeinsam mit UNIMOG erfolgreich<br />

die erste VIAJET 5U-Aufbaukehrmaschine auf<br />

das Trägersystem des UNIMOG U400. Damit wurde<br />

FAUN UNIMOG-Systempartner.<br />

2000 entstand die erste 5 m 3 -Kehrmaschine mit hydrostatischem<br />

Antrieb.


2005 entwickelte man in Grimma die sauberste<br />

Kehrmaschine weltweit. Eine Kehrmaschine mit<br />

neuer Filtertechnologie zur Feinstaubrückhaltung.<br />

Das Produkt wurde VIAJET FILTAIR getauft und<br />

erreicht einen Feinstaubrückhaltegrad nach PM<strong>10</strong><br />

von 99,98 %. Bisher unübertroffen.<br />

2007 die Mauern waren mittlerweile zu klein und<br />

das Team zog ein paar Häuser weiter in größere,<br />

kapazitätserweiterte Hallen.<br />

2008 die Entwicklung der 4 m 3 -LKW-Kehrmaschine<br />

ergänzt das Produktportfolio.<br />

2009 kommt die VIAJET 9, ein Fahrzeug für den<br />

schweren Kehreinsatz, hinzu.<br />

2012 20 Jahre nach der Gründung bringen die Sachsen<br />

eine neue Kehrmaschinen-Generation auf den<br />

Markt.<br />

Claudia Schaue<br />

r Info<br />

Über FAUN Viatec GmbH<br />

Heute sind <strong>10</strong>0 Mitarbeiter beim Marktführer<br />

FAUN Viatec beschäftigt. In den<br />

Anfangsjahren waren es noch 30, wobei<br />

viele der heutigen Kollegen seit der ersten<br />

Stunde dabei sind. Das Produktprogramm<br />

umfasste acht verschiedene Typen in<br />

den Aufbaugrößen 4 m 3 bis 12 m 3 Aufbauvolumen<br />

und mit drei unterschiedlichen<br />

Antriebskonzepten. Pro Tag verlassen ca. 1,5<br />

Kehrfahrzeuge das Grimmaer Werk mit dem<br />

Ziel: die ganze Welt.<br />

t 81


K›MOBIL 39 // FAUN<br />

Tim Collet zum Geschäftsführer berufen<br />

r Urdorf. Zum 1. April 2012 übernahm Tim Collet die Geschäftsführung<br />

der Schweizer Tochterunternehmung J. Ochsner AG. K>MOBIL sprach mit<br />

dem 46-Jährigen.<br />

t 82<br />

K>MOBIL: Herr Collet, mit dem 1. April wurden Sie<br />

in die Geschäftsführung der J. Ochsner AG berufen.<br />

Wir gratulieren Ihnen sehr herzlich und möchten<br />

nun mehr über die Richtung erfahren, die Sie mit<br />

Ihrem Team einschlagen werden.<br />

Tim Collet: Hinsichtlich der Ausstattung der Fahrzeuge<br />

stellen Schweizer Kunden die höchsten<br />

Anforderungen in Europa. Die Adaption dieser<br />

Vorgaben an unsere Fahrzeuge stellen sowohl<br />

Chancen, als auch Herausforderungen für die<br />

J. Ochsner AG, aber auch die gesamte FAUN <strong>Gruppe</strong><br />

dar. Der intensive Dialog mit den Kunden hinsichtlich<br />

der Schweizer Besonderheiten bietet vielfältige<br />

Möglichkeiten, die Stärken der FAUN <strong>Gruppe</strong><br />

noch besser zu nutzen und auch umgekehrt, die<br />

J. Ochsner AG innerhalb der FAUN <strong>Gruppe</strong> und außerhalb<br />

der Schweiz stärker sichtbar zu machen.<br />

K>MOBIL: Wo positioniert sich die J. Ochsner AG<br />

Ihrer Meinung nach? Was sind Ihre Schwerpunkte?<br />

Tim Collet: Der Name Ochsner Kübel ist in der<br />

Schweiz auch heute noch ein Synonym für Abfallbehälter.<br />

Im Schweizer Heimatmarkt ist die<br />

J. Ochsner AG Traditionshersteller und Innovationsführer<br />

zugleich. In der FAUN <strong>Gruppe</strong> ist Ochsner<br />

das Kompetenzzentrum für Wiegen, Identifizieren<br />

und Telematik im Zusammenhang mit Entsorgung.<br />

Diese Produkte werden wir über die Schweiz hinaus<br />

erfolgreich machen. Umgekehrt gibt es z.B. mit dem<br />

ROTOPRESS und den FAUN-Kehrmaschinen Produkte<br />

der FAUN <strong>Gruppe</strong>, die in der Schweiz künftig<br />

noch stärker vertreten sein sollten.<br />

K>MOBIL: Was sind die Herausforderungen und<br />

worauf freuen Sie sich?<br />

Tim Collet: Die kulturelle Vielfalt der Schweiz!<br />

Schwyzerdütsch ist für mich eine weitere zu lernende<br />

Sprache. Aufgrund meiner bisherigen<br />

Laufbahn ist das Französisch der Westschweiz<br />

für mich kein Problem und auf die dritte Landessprache,<br />

das Italienisch, freue ich mich. Denn<br />

auch diese Sprache ist ein wichtiger kultureller<br />

Bestandteil der Eidgenossen. Um den hohen Anforderungen<br />

des Schweizer Marktes gerecht zu<br />

werden, müssen wir noch einige Hausaufgaben<br />

erledigen und ich hoffe, meine Erfahrungen und<br />

Produktkenntnisse einbringen zu können. Es gilt,


die Anforderungen an Produktausstattung, Qualität<br />

und Service der Schweizer Kunden zu verinnerlichen.<br />

K>MOBIL: Herr Collet, schildern Sie uns doch bitte<br />

noch kurz Ihren Werdegang.<br />

Tim Collet: Nach dem Studium zum Dipl. Ing. für<br />

Nutzfahrzugtechnik an der FH Hamburg und Tätigkeiten<br />

in zwei Ingenieurbüros, fing ich 1995 bei<br />

FAUN in Grimma in der Konstruktion an. In den<br />

folgenden 17 Jahren war ich für die Unternehmensgruppe<br />

noch in Iserlohn, Osterholz-Scharmbeck,<br />

Toulouse und Valence tätig und in den letzten vier<br />

Jahren dann als Sales Manager im Export in der<br />

ganzen Welt unterwegs. Ich habe mit Menschen<br />

aus ganz verschiedenen Kulturen in den Bereichen<br />

Technik, Marketing, Vertrieb, Service, Produktion,<br />

Einkauf, General Management, Händlerbetreuung<br />

zusammen gearbeitet – da kam alles vor, nur keine<br />

Langeweile!<br />

K>MOBIL: Vielen Dank für das äußerst anregende<br />

Gespräch.<br />

Claudia Schaue<br />

r Info<br />

Dank an Rainer Janssen<br />

Dem bisherigen Geschäftsführer der J. Ochsner<br />

AG, Rainer Janssen, danken wir für seinen<br />

Einsatz und Engagement. Nach fünfjähriger<br />

Tätigkeit hat er die Leitung abgegeben,<br />

um sich künftig neuen Führungsaufgaben in<br />

der kommunalen Abfallwirtschaft zu widmen.<br />

Wir wünschen ihm für seinen weiteren<br />

persönlichen und beruflichen Weg alles Gute<br />

und weiterhin viel Erfolg.<br />

t 83


K›MOBIL 39 // FAUN<br />

Olympisches Jahr mit Rekordstart<br />

für FAUN Zoeller UK<br />

r Redditch. Erfolgreicher Jahresauftakt in Großbritannien<br />

Sales Team FAUN Zoeller UK<br />

(v.l.n.r.) Simon Hyde, Martin<br />

Holland, Marshall Fleming,<br />

Ben Lord, Mike Spooner, Ashley<br />

Webster, Duncan Angus<br />

t 84<br />

Das Olympische Jahr begann für das Team von<br />

FAUN Zoeller UK bahnbrechend. Bislang konnten<br />

Aufträge im Wert von 4,5 Millionen Pfund verbucht<br />

werden. Das ist der bisher erfolgreichste<br />

Start in den Monaten Januar bis März, für FAUN<br />

Zoeller UK. Auftraggeber sind neben kommunalen<br />

Behörden auch einige große private Entsorgungsunternehmen.<br />

Bestseller sind Abfallsammelfahrzeuge<br />

mit Zoeller oder Otto-Liftern.<br />

Simon Hyde, Managing Director bei FAUN<br />

Zoeller UK sagt dazu: „Der Olympische<br />

Gedanke hat sich auf das gesamte Team übertragen.<br />

Alle haben hart für diesen Erfolg gearbeitet.<br />

Durch den Zusammenschluss von FAUN und<br />

Zoeller im Jahr 2011 haben wir unsere Marktposition<br />

in Großbritannien gestärkt. Wir bieten eine immens<br />

breite und innovative Produktpalette an Abfallsammelfahrzeugen<br />

und Liftern an, so dass sich<br />

viele Unternehmen für uns entscheiden, wenn es<br />

um Fragen der Entsorgungsindustrie geht.“<br />

Gut angenommen wird von den Kunden auch der<br />

Eco Drive Assistant (EDA). Die EDA-Technologie<br />

wird zur Kraftstoffeinsparung und Reduzierung<br />

des CO2-Ausstoßes eingesetzt. Das elektronische<br />

Gerät ist am Fahrgestell des Abfallsammelfahrzeuges<br />

eingebaut und optimiert Motordrehzahl<br />

und Schaltvorgänge. Dadurch werden Kraftstoff,<br />

CO2-Emissionen und letztendlich Geld gespart. Den<br />

sparsamen und umweltfreundlichen Gedanken haben<br />

bereits mehrere Kommunen in Großbritannien<br />

und Schottland aufgegriffen und fahren mit EDA.<br />

Das schottische Unternehmen kommt auf £1.000<br />

in Kraftstoffreduzierung und 2,5 t CO2 pro Abfallsammelfahrzeug<br />

pro Jahr.<br />

Simon Hyde: „Da sich auch in Großbritannien viele<br />

Entsorger mit der Herausforderung Kraftstoffeinsparung<br />

und CO2-Reduzierung konfrontiert sehen,<br />

sind wir mit unseren Abfallsammelfahrzeugen<br />

DUALPOWER und EDA eine ideale Wahl.“<br />

Hannah Brewster


First Minister besucht TRACKWAY-Team<br />

in Washington<br />

r Washington. Neue Produkte für US-Militär<br />

Einen besonderen Gast begrüßte das Team von<br />

FAUN TRACKWAY im März in Washington. Der<br />

Walisische First Minister, Carwyn Jones, befand<br />

sich auf USA-Promotiontour für den Luftfahrt-<br />

und Verteidigungs-Sektor der Walisischen Regierung<br />

in New York und Washington.<br />

TRACKWAY ist ein erfolgreiches Export-Beispiel und<br />

so nutzte der Staatsmann die Gelegenheit zum Dialog<br />

mit dem Team der Amerikanischen Dependance.<br />

Neben Dr. Armin Vogel (als CSO der FAUN <strong>Gruppe</strong><br />

verantwortlich für diesen Geschäftsbereich), waren<br />

Gesprächspartner seitens FAUN TRACKWAY Direktor<br />

Chris Kendall und TRACKWAY US-Manager Mike<br />

Holdcraft. Inhalt des Treffens war die Walisisch-<br />

Amerikanische-Geschäftsbeziehung mit dem US-<br />

Militär, die man seit 20<strong>10</strong> unterhält. Beispielsweise<br />

hatte das TRACKWAY-Team für die US-Streitkräfte<br />

eine temporäre Landematte (ALM) für Flugzeuge<br />

entwickelt. Nach Tests im Engineer Research and<br />

Development Centre in Vicksburg, Mississippi hatten<br />

die TRACKWAY-Ingenieure Modifizierungen an<br />

der Matte aufgenommen. Derzeit wird gemeinsam<br />

an einer passenden Lösung gearbeitet. Auch mit<br />

der Penn State Universität (PSU) unterhält TRACK-<br />

WAY momentan rege Beziehung. Seit Juli 2011 tüftelt<br />

man gemeinsam an einer möglichen Landematte<br />

für die US-Navy zur sicheren Landung deren<br />

Luftfahrzeuge. Die Universität nutzt als Basis die<br />

Aluminium-Verbindungen S36 von TRACKWAY, die<br />

extreme hitzebeständig sein müssen. Gegenwärtig<br />

wird das neue Material von der Navy im Einsatz getestet.<br />

Wenn die Matte den Anforderungen gerecht<br />

wird, wird unser TRACKWAY-Team dieses Produkt<br />

für den US-Markt fertigen. Mike Holdcraft: „Seit<br />

2011 arbeiten wir stark am Ausbau unseres US-<br />

Standorts und an der Intensivierung der Geschäftsbeziehungen<br />

mit dem hiesigen Militär. Der Besuch<br />

des Walisischen First Ministers stärkt unsere Position<br />

innerhalb der Branche. Wir sind stolz, Wales und<br />

auch die FAUN-Unternehmensgruppe in den USA<br />

zu repräsentieren.“<br />

Rachael Hobbs<br />

K›MOBIL 39 // FAUN<br />

Carwyn Jones (3.v.l.),<br />

First Minister von Wales,<br />

nahm sich während seiner<br />

USA-Reise die Zeit, sich über<br />

die Erfolge des TRACKWAY-<br />

Teams in Washington zu<br />

informieren. Empfangen<br />

wurde er von Dr. Armin Vogel<br />

(3.v.r.), Mike Holdcraft (2.v.r.)<br />

und Chris Kendall (rechts).<br />

Weitere Gesprächspartner<br />

waren Tobias Rodhill vom<br />

Defense Products Marketing<br />

(links) sowie Tim Eden von der<br />

Penn State Universität (2.v.l.).<br />

t 85


K›MOBIL 39 // FAUN<br />

Spardose ROTOPRESS<br />

r Perth und Kinross. Die Schotten, als Sparfüchse bekannt,<br />

haben den ROTOPRESS für sich entdeckt<br />

t 86<br />

Die Gemeinden Perth und Kinross, am Loch Leven<br />

gelegen, entleeren zusammen über drei Millionen<br />

Mülltonnen im Jahr. Um dem steigenden<br />

Aufkommen an Biomüll gerecht zu werden entschieden<br />

sich die Gemeinden Anfang des Jahres<br />

für fünf neue ROTOPRESS.<br />

David Goodenough, Assistent des Einsatzleiters bei<br />

Perth und Kinross Council, erklärt, weshalb die neuen<br />

Entsorgungsfahrzeuge die Abfuhr effizienter<br />

und umweltfreundlicher gestalten.<br />

„Vor zwei Jahren änderten wir unsere Abfuhrrichtlinien.<br />

Seither ist es den <strong>55</strong>.000 Haushalten erlaubt,<br />

auch Speisereste mit den Gartenabfällen am Straßenrand<br />

zu entsorgen. Mit dieser Maßnahme sollte<br />

der Anteil an Abfall, der zur Kompostierung geht,<br />

gesteigert werden und der Deponie-Anteil verringert<br />

werden. Damals wussten wir absolut nicht,<br />

wie die Anwohner reagieren werden. Daher begannen<br />

wir mit einer Testphase bei ausgesuchten<br />

Haushalten. Doch der neue Service kam bei den<br />

Bürgern großartig an. Sie stellten nicht nur die Tonnen<br />

mit organischem Abfall an den Straßenrand,<br />

sondern ebenso emsig Gartenabfälle. Die anfängliche<br />

Testphase mit einigen tausend Anwohnern<br />

wuchs schnell auf <strong>55</strong>.000.<br />

Die Entsorgung umfasst nun über 30 Tonnen an<br />

Speise- /Gartenabfällen. Das sind zehn Tonnen<br />

mehr, als wir früher entsorgt haben. Um diesem<br />

Anstieg gerecht zu werden, mussten unsere Mitarbeiter<br />

mehrere Touren zu den Kompostieran-<br />

lagen fahren. Darunter litt aber der Service für<br />

die Anwohner, die CO2-Emissionen stiegen und<br />

der Kraftstoffverbrauch erhöhte sich immens.<br />

Die Lösung für unser Problem sahen wir in Entsorgungsfahrzeugen<br />

mit erhöhter Zuladung. Der<br />

ROTOPRESS ist hierbei das ideale Fahrzeug. Wir<br />

können mit dem ROTOPRESS 15 Tonnen abfahren,<br />

wo herkömmliche Pressplattenfahrzeuge nur<br />

<strong>10</strong>,5 Tonnen leisten.“<br />

Aufgrund des Drehtrommelprinzips ist der<br />

ROTOPRESS ideal für die Sammlung von organischen<br />

Abfällen geeignet. Zum einen presst er<br />

keine Flüssigkeiten zusätzlich aus dem Abfall direkt<br />

heraus, sondern bindet Flüssigkeiten durch das<br />

permanente Vermischen mit trockenen Abfällen.<br />

Dies reduziert die Menge an freien Flüssigkeiten<br />

im System, wodurch Korrosionsschäden am Aufbau<br />

drastisch verringert werden können. Ein ungewollter<br />

Flüssigkeitsaustritt am Heck des Fahrzeugs<br />

während des Sammelvorgangs wird hierdurch vermieden.<br />

Die Drehung der Trommel während des<br />

Beladevorgangs ermöglicht eine kontinuierliche<br />

Beschickung des Aufbaus.<br />

„Seit wir die fünf ROTOPRESS einsetzen sind Kraftstoffverbrauch<br />

und CO2-Ausstoß drastisch gesunken.<br />

Die Fahrer müssen keine zusätzlichen Touren<br />

zum Recycling-Zentrum mehr fahren. Unser Ziel<br />

für 2013 ist, 50 Prozent des Abfalls zu recyceln. Dank<br />

unseres neuen Programms und der ROTOPRESS-<br />

Fahrzeuge sind wir sicher, dieses Ziel zu erreichen.“<br />

Hannah Brewster


Service-Center Doncaster holt zwei Preise<br />

r Doncaster. Das FAUN Zoeller UK Service-Center<br />

in Doncaster hat beim MOT-Test die Nase vorn<br />

FAUN Zoeller UK hat sein Service-Center in Doncaster<br />

zum Gewinner des jährlichen MOT-Preises<br />

gekürt. Der MOT-Test (Ministry of Transport Annual<br />

Test Inspection’s) ist der TÜV-Untersuchung<br />

gleichzusetzen. FAUN Zoeller UK vergibt den internen<br />

Preis für die Anzahl und Qualität der im<br />

Service-Center durchgeführten Inspektionen. Seit<br />

2011 wird die Leistung der Kundencenter aufgenommen<br />

und bewertet. Dank der Top-Arbeit der<br />

Service-Center schaffen die Fahrzeuge den MOT-<br />

Test im ersten Anlauf.<br />

FAUN Zoeller UK unterhält zehn Service-Stationen<br />

in Großbritannien zur Instandhaltung der Abfallsammelfahrzeuge,<br />

Kehrmaschinen oder Zugmaschinen<br />

im Auftrag der Kommunen oder Ver-<br />

tragspartner. Über <strong>55</strong>0 Fahrzeugen befinden sich<br />

im Service durch die Kundencenter und 97,5 % erreichen<br />

die MOT-Plakette beim ersten Anlauf. Der<br />

diesjährige Preis ist die zweite Auszeichnung insgesamt<br />

für das Team aus Doncaster. Daneben sind sie<br />

zum zweiten Mal in Folge Sieger im Freight Transport<br />

Association’s (FTA) Roadworthiness-Award.<br />

Der FTA-Preis wird für unabhägige Inspektionen<br />

der letzten zwölf Monate vergeben.<br />

Mick Dowson, Leiter des FAUN Zoeller Kunden-<br />

Centers: „Die Fahrzeuge, die wir betreuen, müssen<br />

laufen und ihrer Aufgabe, dem täglichen Entsorgen,<br />

nachkommen. Dafür tun wir alles. Der Gewinn der<br />

beiden Preise ist eine große Ehre und Anerkennung<br />

für die Leistung des Teams.“<br />

Hannah Brewster<br />

t 87


Immer auf Achse<br />

r Osterholz-Scharmbeck. Der Überführungsservice von FAUN<br />

t 88<br />

Osterholz-Scharmbeck. Sie haben besseres zu tun?<br />

Wir holen Ihr Fahrzeug ab und bringen es Ihnen<br />

wieder auf den Hof.<br />

Immer dann wenn es die Rahmenbedingungen<br />

sinnvoll machen, Arbeiten an einem Fahrzeug Ihres<br />

Fuhrparks in einem unserer acht Servicestandorte<br />

durchzuführen, bieten wir Ihnen die Möglichkeit<br />

eines Überführungsservices an.<br />

Ihr zuständiges Kundencenter macht Ihnen gern<br />

ein individuelles Angebot.<br />

Sprechen Sie uns an!<br />

Diese wirtschaftliche Variante ist nur eine Dienstleistung<br />

aus dem umfangreichen Service-Portfolio<br />

des FAUN After Sales Service.<br />

Claudia Schaue<br />

r Info<br />

Ihre Vorteile:<br />

› Keine Personalbindung<br />

› Volle Kostenkontrolle<br />

› Keine Lenkzeitprobleme<br />

› Überführung über Nacht


Kundencenter<br />

FAUN Umwelttechnik GmbH & Co. KG<br />

Kundencenter Bad Oldesloe<br />

Wilfried Wittenberg<br />

Rögen 50a<br />

23843 Bad Oldesloe<br />

Tel.: +49 4531 8962-17<br />

Fax.: +49 4531 89 62 18<br />

WilfriedWittenberg@FAUN.com<br />

FAUN Umwelttechnik GmbH & Co. KG<br />

Kundencenter Osterholz-Scharmbeck<br />

Bert Mennenga<br />

Feldhorst 4<br />

27711 Osterholz-Scharmbeck<br />

Tel.: +49 4795 9<strong>55</strong>-218<br />

Fax.: +49 4795 9<strong>55</strong>-213<br />

BertMennenga@FAUN.com<br />

FAUN Umwelttechnik GmbH & Co. KG<br />

Kundencenter Herne<br />

Christian Jung<br />

Castroper Straße 71<br />

44628 Herne<br />

Tel.: +49 2323 9307-21<br />

Fax.: +49 2323 9307-22<br />

ChristianJung@FAUN.com<br />

FAUN Viatec GmbH<br />

Kundencenter Grimma<br />

Frank Müller<br />

Bahnhofstraße 5<br />

04668 Grimma<br />

Tel.: +49 3437 9204-13<br />

Fax.: +49 3437 9204-43<br />

FrankMueller@FAUN.com<br />

FAUN Umwelttechnik GmbH & Co. KG<br />

Kundencenter Mainz<br />

Wilhelm Balzer<br />

Hans-Zöller-Straße 50-68<br />

<strong>55</strong>130 Mainz-Laubenheim<br />

Tel.: +49 6131 49739-12<br />

Fax.: +49 6131 49739-18<br />

WilhelmBalzer@FAUN.com<br />

Herne<br />

Osterholz-<br />

Scharmbeck<br />

Mainz<br />

Stuttgart<br />

Bad Oldesloe<br />

Ebelsbach<br />

Augsburg<br />

FAUN Umwelttechnik GmbH & Co. KG<br />

Kundencenter Ebelsbach<br />

Michael Kumpfe<br />

An der Lohwiese 24<br />

97500 Ebelsbach<br />

Tel.: +49 9522 37682-49<br />

Fax.: +49 9<strong>55</strong>22 37682-48<br />

MichaelKumpfe@FAUN.com<br />

FAUN Umwelttechnik GmbH & Co. KG<br />

Kundencenter Stuttgart<br />

Philipp Maile<br />

Mauserstraße 20<br />

70469 Stuttgart<br />

Tel.: +49 711 38977-600<br />

Fax.: +49 711 38977-839<br />

PhilippMaile@FAUN.com<br />

FAUN Umwelttechnik GmbH & Co. KG<br />

Kundencenter Augsburg<br />

Paul Kalmbach<br />

Am Mittleren Moos <strong>59</strong><br />

86167 Augsburg<br />

Tel.: +49 821 26162-92<br />

Fax.: +49 821 26162-22<br />

PaulKalmbach@FAUN.com<br />

Grimma<br />

K›MOBIL 39 // FAUN<br />

t 89


FAMILY DAY<br />

r Osterholz-Scharmbeck. 1200 Gäste feiern den zehnten Geburtstag<br />

des FAUN-Werkes in Osterholz-Scharmbeck und spenden <strong>10</strong><strong>10</strong>,00 Euro<br />

an das Jugend-Rot-Kreuz.<br />

t 90<br />

Wie es sich für eine Geburtstagsfeier gehört,<br />

schien am 24. März 2012 die Sonne, die Gästeschar<br />

war fröhlich und das Geburtstagskind zeigte sich<br />

von der aller besten Seite.<br />

Zehn Jahre nach der Eröffnung feierte FAUN mit<br />

seinem Werk in Osterholz-Scharmbeck, im Gewerbegebiet<br />

Heilshorn, Geburtstag. 1200 Gratulanten,<br />

Mitarbeiter mit ihren Familien und Weggefährten<br />

fanden sich zu einem bunten Fest ein. Am 1. März<br />

2002 zog man damals von der Bremer Straße auf<br />

das neue, <strong>10</strong>0.000 m 2 große Gelände. In den zehn<br />

Jahren ist viel passiert und neue Anlagen, wie das<br />

Roboter-Schweiß-Zentrum oder die Strahlanlage,<br />

sind dazu gekommen.<br />

Die kleinen Besucher konnten sich auf der Hüpfburg,<br />

beim Bobby-Car-Parkour, beim interaktiven<br />

Fußballspiel, beim Malen oder Handwerkern und<br />

bei Fahrten mit den Abfallsammelfahrzeugen die<br />

Zeit vertreiben. Ess- und Getränkebuden säumten<br />

den Weg auf der Flaniermeile und luden zum Verweilen<br />

ein. In der 30.000 m 2 großen Produktionshalle<br />

erklärten die Mitarbeiter ihren Familien nicht<br />

nur wie Abfallsammelfahrzeuge gefertigt werden,<br />

sondern nutzen die Gelegenheit, den eigenen Arbeitsplatz<br />

zu zeigen. Man kam mit Kollegen und<br />

Freunden ins Gespräch und für viele war es ein besonderer<br />

Tag, an dem FAUN als Arbeitgeber etwas<br />

näher rückte. Dem Jugend-Rot-Kreuz in Osterholz-<br />

Scharmbeck wurde an dem Tag eine Spende von<br />

<strong>10</strong><strong>10</strong>,00 Euro für ein neues Einsatzzelt zu teil.<br />

Begeisterung weitergeben<br />

Da ein Geburtstag auch immer Anlass für einen<br />

Ausblick ist, traf sich im Rahmen des Festes


die fünfte Generation der Familie <strong>Kirchhoff</strong> zum<br />

jährlichen unternehmerischen Familientreffen.<br />

Dr. Johannes <strong>Kirchhoff</strong>: „Wir wollen die Begeisterung<br />

für das Unternehmerdasein an die junge<br />

Generation weitergeben.“ Zehn junge Erwachsene<br />

im Alter von sechs bis 27 Jahren beschäftigten<br />

sich daher an diesem Tag in Mini-Workshops mit<br />

verschiedenen Themen und lernten an praktischen<br />

Beispielen eines, der mittlerweile fünf KIRCHHOFF-<br />

Unternehmen kennen oder setzten sich mit der<br />

These „Das Familienunternehmen – Nutzen und<br />

Werte“ auseinander.<br />

Claudia Schaue<br />

r Info<br />

Danke sagen wir an:<br />

ASO, Autocenter Schmolke, Blumen Art,<br />

Bremer Bühnenhaus, Dallmayr, Des Wahnsinns<br />

Fette Beute, Kaufhaus Fleischer, Kötter,<br />

sjs catering & Management, Söffge, Oleg<br />

Rosenthal und natürlich Danke an alle Helfer<br />

an diesem Tag: Andreas, Arthur, Behnam,<br />

Bert, Björn, Daniel, Dominik, Eckhard, Heinz,<br />

Ina, Jean-Paul, Jens, Jermaine, Jürgen,<br />

Jürgen W., Linda, Maria, Matthias, Michael,<br />

Reinhard, René, Ronny, Rüdiger, Simone,<br />

Swantje, Thorsten, Uwe, Werner, Werner K.<br />

t 91


K›MOBIL 39 // FAUN<br />

Sicher ist sicher<br />

r Osterholz-Scharmbeck. Betriebliche Altersversorgungen müssen nicht allein den<br />

Ruhestand absichern. Die FAUN <strong>Gruppe</strong> sorgt damit bei Berufsunfähigkeit vor.<br />

t 92<br />

Was geschieht, wenn der Arbeitnehmer aus gesundheitlichen<br />

Gründen der täglichen Herausforderung<br />

des Arbeitsplatzes nicht mehr gewachsen<br />

ist? Dieser Problemstellung hat sich die FAUN<br />

<strong>Gruppe</strong> angenommen.<br />

Zum Hintergrund:<br />

Mit der Rentenreform 2001 wurde die staatliche<br />

Berufsunfähigkeitsabsicherung für alle ab dem<br />

Geburtsjahrgang 1961 abgeschafft. Seitdem erhält<br />

jeder Arbeitnehmer ab dem 27. Lebensjahr von der<br />

deutschen Rentenversicherung einen Überblick<br />

über seine Ansprüche aus der Erwerbsminderungsrente.<br />

Doch diese bezieht sich nur darauf, ob täglich<br />

weniger als 3 Stunden irgendeine Arbeit verrichtet<br />

werden kann. Berücksichtigt werden weder die<br />

bisherige Ausbildung noch die Erfahrung oder Einkommenshöhe.<br />

Da statistisch jeder vierte Arbeitnehmer<br />

im Laufe seines Arbeitslebens eine Rente<br />

wegen verminderter Erwerbsfähigkeit beantragt,<br />

jeder dritte Antrag aber abgelehnt wird, war für die<br />

FAUN <strong>Gruppe</strong> eine zusätzliche finanzielle Absicherung<br />

ihrer Mitarbeiter für den Fall der Berufsunfähigkeit<br />

äußerst wichtig.<br />

Durch verbesserte Aufnahmebedingungen wird<br />

die branchendurchschnittliche Ablehnungsquote<br />

der Anträge von über 30 Prozent auf unter drei Prozent<br />

gesenkt.<br />

Wolfgang Hahn, Personalleiter der FAUN Umwelttechnik<br />

GmbH & Co. KG, schildert die weiteren<br />

Kriterien, die die FAUN <strong>Gruppe</strong> als Bedingungen<br />

gesetzt hatte: „Wichtig war für uns auch, dass im<br />

Fall einer Erkrankung, die voraussichtlich länger als<br />

sechs Monate beträgt, der Mitarbeiter bereits abgesichert<br />

ist und die Versicherungsgesellschaft zahlt.<br />

Dass der Mitarbeiter über die Lohnfortzahlung hinweg<br />

nur 70-80 % seines Lohnes bekommt ist für<br />

sechs Monate schon schlimm genug. Hier wollte<br />

die Firma Abhilfe schaffen. Das Zusammenspiel<br />

mit dem Betriebsrat gab das Entscheidende dazu.“<br />

Doch nicht nur beim Abschluss ist die Beratung<br />

wichtig. Hilfestellung ist auch nötig bei der Beantragung<br />

von Leistungen aus der Berufsunfähigkeitsversicherung.<br />

Da dies weder Aufgabe des Arbeitgebers<br />

noch der Versicherungsgesellschaft ist,<br />

empfiehlt es sich, hier einen unabhängigen Versicherungsmakler<br />

hinzuzuziehen. Man holte auch<br />

bei befreundeten Unternehmen Informationen ein<br />

und wurde fündig.<br />

Im Fall der FAUN <strong>Gruppe</strong> konnte der auf die betriebliche<br />

Altersversorgung spezialisierte unabhängige<br />

Versicherungsmakler KPFM FinanzManagement<br />

ein auf die Bedürfnisse der FAUN-Mitarbeiter zugeschnittenes<br />

Berufsunfähigkeitskonzept realisieren.<br />

In enger Zusammenarbeit von Personal- und<br />

Geschäftsleitung, Betriebsrat und dem Versiche-


ungsmakler wurden die verschiedenen<br />

Bedürfnisse der Belegschaft innerhalb des<br />

Betriebs berücksichtigt und aus einen<br />

„Strauß“ von Anbietern die Lösung ausgesucht,<br />

die auch auf die Akzeptanz der<br />

Beschäftigten traf.<br />

Uwe Naumann, Senior Partner der KPFM:<br />

„Als Service bieten wir auch die Analyse<br />

bereits bestehender BU-Verträge an. Im<br />

Fall der FAUN <strong>Gruppe</strong> können wir berichten,<br />

dass bei jedem dritten Vertrag der Umgang mit<br />

den Gesundheitsfragen unterschätzt wurde. Die<br />

Versicherungen prüfen die Richtigkeit der Angaben<br />

oft erst im Schadensfall, weigern sich zu zahlen<br />

und verweisen auf die vorvertragliche Anzeigenpflichtverletzung.“<br />

Ziel ist es zu verhindern, dass durch gesundheitliche<br />

Schicksalsschläge heutige Kollegen zum Hartz-IV<br />

Empfänger von morgen werden. Durch die sozialversicherungs-,<br />

sowie steuerfreien Beiträge verringert<br />

sich die Prämienhöhe um 45-<strong>55</strong> Prozent. Bei<br />

einem Arbeitgeberwechsel wird der Vertrag dem<br />

Arbeitnehmer ohne Änderungen mitgegeben.<br />

Das Modell hat überzeugt:<br />

Inzwischen haben rund 30 Prozent der infrage<br />

kommenden Mitarbeiter der FAUN <strong>Gruppe</strong> damit<br />

für den Fall der Fälle vorgesorgt.<br />

Uwe Naumanm<br />

K›MOBIL 39 // FAUN<br />

t 93


K›MOBIL 39 // FAUN<br />

Verbesserungen als Kulturwandel<br />

r Osterholz-Scharmbeck. In der letzte Ausgabe der K>MOBIL haben wir das<br />

FAUN-Prozess-System (FAPS) vorgestellt. Mittlerweile ist FAPS fester Bestandteil<br />

innerhalb des Unternehmens.<br />

t 94<br />

Derzeit sind 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

des Standortes Osterholz-Scharmbeck im FAPS-<br />

Team aktiv. Je nach Bedarf kommen weitere Kolleginnen<br />

und Kollegen hinzu um Prozesse und<br />

Abläufe zu verschlanken und Verschwendungen<br />

jeglicher Art zu reduzieren.<br />

Das Programm, welches sich das FAPS-Kernteam<br />

gesetzt hat, ist straff, aber es sind die Herausforderungen,<br />

an denen wir wachsen. Mitarbeiter aus allen<br />

Bereichen arbeiten gemeinsam mit den Abteilungsleitern<br />

an den notwendigen Verbesserungen.<br />

Neben wöchentlichen Arbeitssitzungen, trifft man<br />

sich zusätzlich alle vier bis acht Wochen in kleinen<br />

<strong>Gruppe</strong>n zu einem zweitägigen Intensiv-Workshop<br />

und setzt unterschiedliche Aufgaben für einen verbesserten<br />

Ablauf um:<br />

Es wird beispielsweise an folgenden Themen gearbeitet:<br />

Produktionsnivellierung<br />

› Vergleichmäßigung der Einsteuerung von diversen<br />

Kostenträgertypen (einfach bis schwer) innerhalb<br />

der Produktion<br />

Kommissionierzonen<br />

› Anpassung der Materialbereitstellung in der<br />

Montage. Künftig sollen die Mitarbeiter in der<br />

Fertigung nicht mehr selber kommissionieren.<br />

Der Mitarbeiter in der Montage erhält alles von<br />

einem Prozessversorger direkt an seinen Arbeitsplatz<br />

angeliefert.<br />

Qualitäts-Dojo<br />

› Dabei werden innerhalb der Fertigung und im<br />

Stahlbau Bereiche geschaffen, in denen Mitarbeiter<br />

aktiv geschult werden und Prozesse verbessert<br />

werden können. (Dojo kommt aus dem<br />

Japanischen und bezeichnet eine Übungshalle<br />

für Kampfkünste oder eine Meditationshalle)<br />

3S im Freilager<br />

› Schaffung von Ordnung und Sauberkeit sowie<br />

Neu-Aufteilung im Freigelände. Im Vordergrund<br />

stehen ebenfalls eine optimierte Visualisierung<br />

und kurze Transportwege bzw. eine produktionsnahe<br />

Bereitstellung von Großbaugruppen.<br />

5S-Tag am 12. Mai 2012<br />

› Zum gemeinschaftlichen 5S-Tag trafen sich Abteilungsleiter<br />

und Mitarbeiter der VARIOPRESS-<br />

und POWERPRESS-Montage am Samstag, 12. Mai<br />

2012 und schafften im Rahmen von „5S“ eine<br />

Optimierung der Werkzeug- und Materialbereitstellung<br />

in der Linie. Für den Mitarbeiter ist<br />

das Arbeitsmaterial logisch, ergonomisch und<br />

zeitsparend bereit gelegt. Alles hat seinen Platz.<br />

Das Ergebnis des 5S-Tages kann sich sehen lassen<br />

und die Resonanz der Beteiligten war sehr<br />

positiv.


Ergebnis des 5S-Tages in der Montage. Ein ergonomischer,<br />

logisch aufgeräumter und übersichtlicher Arbeitsplatz.<br />

r Info<br />

Die 5S-Methode<br />

› Seiri: Sortiere aus. Alles was für die Arbeit<br />

an diesem Platz nicht benötigt wird, aussortieren.<br />

› Seiton: Stelle ordentlich hin. Was tatsächlich<br />

gebraucht wird, bekommt einen unter<br />

ergonomischen Gesichtspunkten ausgesuchten,<br />

definierten und gekennzeichneten<br />

festen Platz.<br />

› Seiso: Säubere. Der Arbeitsplatz wird von<br />

Grund auf gereinigt.<br />

› Seiketsu: Sauberkeit bewahren. Das bedeutet<br />

stetiges Aufräumen und verhindern,<br />

dass neue Gegenstände ungeplanten<br />

Zugang zum Arbeitsplatz finden.<br />

› Shitsuke: Selbstdisziplin üben. Damit<br />

Ordnung und Sauberkeit aufrechterhalten<br />

werden, ist Disziplin erforderlich. Ist eine<br />

Stellfläche für ein Werkzeug definiert, gehört<br />

es auch dahin - immer. Diese Disziplin<br />

ist von den Vorgesetzten anfangs oft aber<br />

auch später immer wieder einzufordern.<br />

Kurze Transportwege und eine produktionsnahe Bereitsstellung<br />

sind wichtige Kriterien im Freilager.<br />

Auf dem Weg zu effizienteren Prozessen!<br />

Unterstützt werden wir bei unseren Prozess-Verbesserungen<br />

von Hitoshi Takeda, SPS Consulting<br />

Japan. Fünf Mal besuchte uns der Experte für Lean<br />

Management und Synchrone Produktion, der bereits<br />

für namhafte Firmen wie Porsche, Schmitz<br />

Cargobull oder Renz tätig war. „Ich zeigen Ihnen<br />

Möglichkeiten, was Sie tun müssen, um noch<br />

schneller und effizienter zu werden.“ so Hitoshi<br />

Takeda.<br />

Ich hätte da einen Vorschlag!<br />

Das Betriebliche Vorschlagwesen (BVW) erlebt derzeit<br />

eine Renaissance bei FAUN. Der Bereich wurde<br />

nun innerhalb von FAPS integriert und ein Kollege<br />

kümmert sich intensiv um die guten Ideen der Mitarbeiter.<br />

In aller Kürze:<br />

› Verbesserung der Abteilungs-Schnittstellen<br />

› Vereinfachung und Beschleunigung der Abläufe<br />

› In den Monaten Januar bis April 2012 erzielten<br />

unsere Mitarbeiter bereits Einsparungen im Wert<br />

von 43.000 Euro. Glückwunsch!<br />

› Ziel ist: gemäß Industrie-Durchschnitt<br />

500,00 Euro/Mitarbeiter/Jahr einzusparen<br />

› Prämie: Die Mitarbeiter erhalten 15 % der jährlichen<br />

Einsparsumme<br />

FAPS-Leiter Behnam Balooty fasst es treffend zusammen:<br />

„Was ist Arbeit? Ständige Verbesserung.“<br />

Claudia Schaue<br />

t 95


Sommer Sonne<br />

Sonnenschein<br />

www.kirchhoff-gruppe.de

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