Unfal von Tschernobil - Dr. Hussein Saado Portrait des GOSKs in ...
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Der Sarkophag II ... und ke<strong>in</strong> Geld für die krankenMenschenS.P. Der russische Physiker Tschetscherow war nach der Explosion <strong>des</strong> Reaktors imAuftrag <strong>des</strong> Kurtschatow-Instituts, Moskau, im Reaktor. Er sollte sich kundigmachen, wieviel im Reaktor verblieben ist. Se<strong>in</strong> Untersuchungsergebnis: Es ist fastnichts dr<strong>in</strong> geblieben, fast alles g<strong>in</strong>g <strong>in</strong> die Luft und die Umwelt. Tschetscherowsollte die Temperatur im Innern der Reaktorru<strong>in</strong>e <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em Hubschrauber aus mite<strong>in</strong>er Wärmesonde messen. Se<strong>in</strong> Ergebnis war: Die Temperaturen <strong>in</strong>nerhalb derRu<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d niedriger als ausserhalb. Die erwartete blubbernde Plutoniumschmelze -Fehlanzeige. Tschetscherow untersuchte die Räume oder was da<strong>von</strong> übrig war. Erg<strong>in</strong>g bis dorth<strong>in</strong>, wo früher der Kern <strong>des</strong> Reaktors gigantische Energiemengenerzeugte. Niemand hätte für möglich gehalten, dass man <strong>von</strong> dort lebend wiederzurückkommen kann.Nach der Ausstrahlung <strong>des</strong> Films «Tschernobyl - der Millionensarg» (Arte) erhieltTschetscherow erneut den Auftrag, <strong>in</strong> den Reaktor zu gehen, nochmals e<strong>in</strong> Gutachtenzu erstellen. Die Gruppe, die den Shelter - Sarkophag II - bauen will, wollte genaueDaten haben über den Verbleib <strong>des</strong> Kernbrennstoffes. Die Aussagen <strong>des</strong> Filmswerden bestätigt, rund 90% <strong>des</strong> Kernbrennstoffs s<strong>in</strong>d weg, raus, über dem Reaktorwie e<strong>in</strong>e verpuffende Atombombe explodiert.Im Jahr 2004/5 wurde das Gutachten «Atlas» fertig. Es wurde erfolgreich verteidigt,abgenommen und erhielt e<strong>in</strong>en Preis für die ausgezeichnete Qualität der Arbeit.Lesen kann man es aber nicht. Warum wird es wohl nicht freigegeben? Inzwischens<strong>in</strong>d die Verträge gemacht, e<strong>in</strong>en Millionensarg, e<strong>in</strong>en zweiten Sarkophag um dieReaktorru<strong>in</strong>e zu bauen. Die Geberländer wollen 1,2 Milliarden US-Dollar dafürbezahlen, dass dieses Schandmal der Atomtechnik e<strong>in</strong> nettes Outfit bekommt, wie e<strong>in</strong>grosser Flugzeughangar wird es aussehen, aus blankem Metall - man hat die Sacheim Griff, Schluss mit dem Gejammer, «ke<strong>in</strong> Grund zur Beunruhigung» ...Der Friedhof <strong>in</strong> Mit<strong>in</strong>skWeit entfernt <strong>von</strong> Tschernobyl, auf e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Friedhof ausserhalb <strong>von</strong> Moskau,liegt e<strong>in</strong> Teil der Geschichte dieser Tragödie begraben. Wenn es jemals e<strong>in</strong>ePilgerstätte für die Opfer der Katastrophe gab, dann ist sie dort, denn auf demFriedhof <strong>von</strong> Mit<strong>in</strong>sk liegen die Menschen begraben, die <strong>in</strong> den Wochen nach derKatastrophe <strong>in</strong> der Moskauer Kl<strong>in</strong>ik Nr. 6 ihren schweren Verstrahlungen erlagen. Esist e<strong>in</strong> unauffälliger Ort. Ke<strong>in</strong>e Gedenkstätte, ke<strong>in</strong>e Inschrift er<strong>in</strong>nert an das, was dieMenschen verband, die hier ihre letzte Ruhe gefunden haben. Seite an Seite, wie sie<strong>in</strong> jener Nacht gegen die Atomkatastrophe gekämpft hatten, liegen sie nun an diesemtraurigen Ort.17