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Unfal von Tschernobil - Dr. Hussein Saado Portrait des GOSKs in ...

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Wissenschaftler <strong>des</strong> Friedrich-Miescher-Instituts <strong>in</strong> Basel haben 14 Jahre nach derKatastrophe auf e<strong>in</strong>em Feld neben dem Reaktor und <strong>in</strong> 30 Kilometer EntfernungWeizen gepflanzt. Bereits nach 10 Monaten oder e<strong>in</strong>er Generation zeigten diePflanzen e<strong>in</strong>e Muta-tionsrate <strong>von</strong> 6,63 Promille. Auf dem Kontrollfeld betrug dieRate nur 1,03 Promille.Folgen für die TiereUnter den Haus- und Hoftieren reichern vor allem Gras- und Heufresser wie Küheund Ziegen die Radioaktivität <strong>in</strong> ihrem Körper, <strong>in</strong> Fleisch und Milch an. H<strong>in</strong>zukommt, dass es <strong>in</strong> den Waldgebieten <strong>von</strong> Weissrussland üblich ist, die Kühe aufWaldweiden zu treiben, die noch stärker als die Wiesen kontam<strong>in</strong>iert s<strong>in</strong>d.In den belasteten Waldgebieten ist das Wild nach wie vor stark verstrahlt, weil es sich<strong>von</strong> kontam<strong>in</strong>ierten Flechten, Beeren und Pilzen ernährt. Unter den Waldtieren s<strong>in</strong>ddie Raubtiere Wolf und Fuchs bis zu 12mal höher belastet als die grasfressendenTiere.In den Flüssen und Seen hat sich die Radioaktivität vor allem <strong>in</strong> denBodenablagerungen konzentriert. Hier werden <strong>in</strong> Weissruss-land Werte bis zu 1Million Becquerel pro Kubikmeter Schlamm gemessen. Da sich Fische ihre Nahrung<strong>in</strong> diesem Schlamm suchen, s<strong>in</strong>d auch sie hoch belastet.Folgen für die NahrungDie hohe radioaktive Belastung <strong>von</strong> Pilzen, Beeren, Wild und Fisch sowie dieKontam<strong>in</strong>ation <strong>von</strong> Gras und Heu als Futter für Milchkühe s<strong>in</strong>d nach wie vor dieHauptbelastungspfade für die Nahrung. Durch unbelastetes Heu und Zusatzfutter(Sorbenten) sowie die Begrenzung der Weidezeit kann die Belastung <strong>von</strong> Milch undFleisch gesenkt werden. Entsprechende staatliche Programme existieren sowohl <strong>in</strong>Belarus als auch <strong>in</strong> der Ukra<strong>in</strong>e. Zentrales Problem der landwirtschaftlichenProduktion und damit der Ernährung s<strong>in</strong>d die kle<strong>in</strong>en Bauern, die für ihren eigenenBedarf wirtschaften.Als Risikogruppe gelten <strong>in</strong> allen drei Ländern die Menschen, die sich mitselbstproduzierten und gesammelten Lebensmitteln versorgen. Das s<strong>in</strong>d vor allemFamilien mit vielen K<strong>in</strong>dern auf dem Land sowie Jäger und Förster. DieVerstrahlungsdosis <strong>von</strong> Bauernfamilien kann um e<strong>in</strong> Mehrfaches diedurchschnittliche Dosis der sonstigen Bevölkerung übertreffen. Verbote <strong>des</strong> Angelnsoder der Jagd <strong>in</strong> verseuchten Territorien seien wenig effektiv.Physikalische GrundlagenAktivität: Physikalische Grösse, die angibt, wieviel radioaktive Zerfälle pro Sekun<strong>des</strong>tattf<strong>in</strong>den. Die E<strong>in</strong>heit der Aktivität ist das Becquerel (Bq). 1 Bq bedeutet also, dass1 Zerfall pro Sekunde stattf<strong>in</strong>det.23

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