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DIE KAUFMÄNNISCHE SCHULE DIE KAUFMÄNNISCHE SCHULE

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Neue Wege für das Wirtschaftsgymnasium: 1<br />

Das Wirtschaftsgymnasium kann als<br />

Möglichkeit der Verbindung von allgemeiner<br />

Hochschulreife und wirtschaftlicher<br />

Profilierung in seiner Entwicklung in<br />

den letzten Jahrzehnten als „Erfolgsmodell“<br />

bezeichnet werden. Im Rahmen der<br />

gymnasialen Oberstufe vermittelt das<br />

Gymnasium nicht nur die Studierfähigkeit,<br />

sondern auch eine berufliche Profilierung<br />

für anspruchsvolle Tätigkeiten in<br />

Wirtschaft und Verwaltung. Es hat sich<br />

damit zu der bedeutendsten Vollzeitschulform<br />

des wirtschaftsberuflichen Bildungswesens<br />

entwickelt.<br />

1 Der Wettbewerb<br />

Der Unterricht soll problemorientiert und<br />

nicht begriffsorientiert sein. Im Vordergrund<br />

steht immer das Bemühen, Denken<br />

in Strukturzusammenhängen zu vermitteln,<br />

wofür zwangsläufig auch ein<br />

Fundus an Detailwissen unerlässlich ist.<br />

In der Betriebswirtschaftslehre wird vertieft<br />

auf Vorgänge, Entscheidungsvoraussetzungen<br />

und Entscheidungskonflikte<br />

im Unternehmen eingegangen. Die Lehrerinnen<br />

und Lehrer sollen nicht nur Wissen<br />

vermitteln, sondern bei der Aneignung<br />

von Kenntnissen, Fähigkeiten und<br />

Fertigkeiten helfen, sowie die Schülerinnen<br />

und Schüler selbst Entscheidungen<br />

treffen und begründen lassen. Die Einbeziehung<br />

aktueller Ereignisse und Probleme<br />

aus dem Wirtschaftsleben in den<br />

Unterricht stellt die notwendige Verbindung<br />

zur Realität her.<br />

Hier geht nun das Adam-Josef-Cüppers-<br />

Berufskolleg in Ratingen einen neuen<br />

Weg: Vier Schülergruppen beteiligen sich<br />

als erstes und einziges Berufskolleg am<br />

Wettbewerb Business@school der Boston<br />

Consulting Group und stehen damit erstmals<br />

in einer direkten Konkurrenzbeziehung<br />

zu den Schülerinnen und Schülern<br />

von allgemein bildenden Gymnasien.<br />

Aufgabe der Schüler wird es sein, sich im<br />

Rahmen des laufenden Schuljahres aktiv<br />

in drei Phasen mit „Wirtschaft“ auseinander<br />

zu setzen. Ob Lufthansa, Bäcker Kallewitt<br />

oder die eigene pfiffige Geschäftsidee<br />

– jede Phase von Business@school<br />

hält für Schüler neue Herausforderungen,<br />

spannende Momente und knifflige Lösungswege<br />

bereit.<br />

2 Die Phasen<br />

In Phase I (Wirtschaft in Groß), die nach<br />

den Sommerferien begonnen hat und im<br />

November mit einer Präsentation endet,<br />

geht es um die Analyse eines großen börsennotierten<br />

Unternehmens. Die Schülerteams<br />

wählen einen Konzern aus, planen<br />

die Arbeitsschritte ihrer Analyse und stellen<br />

einen Zeitplan auf, überlegen, wo sie<br />

wichtige Daten über das Unternehmen<br />

und den Markt recherchieren können,<br />

sammeln die Informationen und werten<br />

diese aus und analysieren und hinterfragen<br />

den aktuellen Geschäftsbericht des<br />

Konzerns. In Ratingen werden daher seit<br />

2 Wochen alle Informationen, die über<br />

Hugo Boss, die Metro, DaimlerChrysler<br />

und BMW verfügbar sind, verschlungen.<br />

Die zweite Phase von Business@school<br />

beginnt Ende November und dauert bis<br />

Ende Januar. Tanzschule, Tankstelle,<br />

Weingut oder Ökoladen – die Schüler<br />

beschäftigen sich mit einem Unternehmen<br />

aus ihrer Region. Bei der Analyse<br />

des Mittelständlers steht die Person des<br />

Unternehmers im Mittelpunkt. Im Rahmen<br />

von Interviews sollen die Schüler die<br />

Situation von Existenzgründern besser<br />

verstehen: Was motiviert sie, wie ist die<br />

Unternehmensidee entstanden, welches<br />

sind die größten Herausforderungen? Die<br />

Jugendlichen beschäftigen sich mit folgenden<br />

Aspekten: Firmengeschichte,<br />

Entwicklung des Unternehmens, Unternehmerpersönlichkeit,<br />

Mitarbeiter, Geschäftsfelder,<br />

Produkte, Analyse des<br />

Marktes mit Wettbewerbern und Erfolgsfaktoren,<br />

Verständnis der wirtschaftlichen<br />

Lage: Umsatz, Kosten und Gewinn und<br />

Ausblick auf die zukünftige Entwicklung:<br />

Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken.<br />

Für die Schüler ist Phase III sicher der<br />

Höhepunkt eines jeden Business@<br />

school-Jahres: Hier werden sie selbst zu<br />

Unternehmern und entwickeln eine<br />

eigene Geschäftsidee. Anregungen für<br />

ihren „Business-Plan“ können die Jugendlichen<br />

bereits in den ersten beiden Phasen<br />

sammeln. Von Februar bis Mai erstellen<br />

sie eine umfangreiche Präsentation,<br />

die sie dann schulintern, regional und<br />

europaweit vorstellen. Schülerteams aus<br />

den Vorjahren belegten 2002 mit „Easy<br />

Check-In“, dem Service für den stressfreien<br />

Urlaubsanfang, 2003 „Rent a<br />

Book“, einem zentralen Schulbuchverleih,<br />

oder 2004 „Physikandum“, einem<br />

Verleih für Physikexperimente, beim<br />

Finale den ersten Platz und stellten damit<br />

ihr Wirtschaftswissen unter Beweis. Um<br />

in Phase III zu überzeugen, müssen die<br />

Teilnehmer einen sorgfältig ausgearbeiteten<br />

Geschäftsplan vorlegen.<br />

Die „sieben Säulen“ eines gelungenen<br />

Konzeptes sind:<br />

� Beschreibung der Geschäftsidee und<br />

ihrer Umsetzung,<br />

� Originalität der Idee,<br />

� Durchführbarkeit,<br />

Zur Diskussion<br />

Wettbewerb Business@school der Boston Consulting Group<br />

Ratinger Wirtschaftsgymnasiasten analysieren, entwickeln Ideen und einen Geschäftsplan<br />

� Aufbau und Organisation der Geschäftsidee,<br />

� Wichtigste Erfolgsfaktoren,<br />

� Aufstellung einer Gewinn- und -Verlust-Rechnung/Kapitalflussrechnung,<br />

� Entwicklung von Zukunftsszenarios<br />

unter verschiedenen Parametern,<br />

Wirtschaftsgymnasiasten erstellen wie Unternehmensberater ihre Analyse und entwickeln<br />

Konzepte in Ratingen<br />

<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 10/2005 5

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