Gesamtkonzeption der Kinderstube auf .pdf - Kinderstube ev
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Hierzu ein Beispiel: Ein Kind äußert den Wunsch ein Theaterstück einzuüben. Dies wird mit<br />
einem Teil <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> besprochen und es entsteht die Idee, ein Märchen nachzuspielen.<br />
Neun Kin<strong>der</strong> beteiligen sich daran und sie wollen ihr Stück bei einer Adventsfeier dem Rest<br />
<strong>der</strong> Gruppe vorführen. Dies bildet dann den Abschluss dieses Projektes.<br />
Die Entwicklung aus <strong>der</strong> Gruppensituation<br />
Projekte werden von den Erzieherinnen absichtlich initiiert, wobei das Thema an den<br />
Interessen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> orientiert ist. Häufig sind dies Themen, die den Gruppenprozess<br />
betreffen. So entstand ein Projekt mit dem Titel: „Das Teilen“, nachdem den Erzieherinnen<br />
<strong>auf</strong>fiel, dass es den Kin<strong>der</strong>n schwer fällt abzugeben, abzuwarten, Aufgaben zu übernehmen<br />
und sich gegenseitig zu helfen. Die sozialen Fähigkeiten sollten im L<strong>auf</strong>e des Projekts<br />
verstärkter eingeübt werden.<br />
Grundsätze <strong>der</strong> Projektarbeit mit den Kin<strong>der</strong>n<br />
- Das ganzheitliche Lernen steht im Vor<strong>der</strong>grund<br />
- Einbeziehung von Neugierde und Entdeckungsfreude<br />
- För<strong>der</strong>ung von möglichst großer Selbständigkeit<br />
- Mitplanung und Mitbestimmung von Anfang bis Ende des Projekts<br />
- Soziale Lernsituationen schaffen (sich mit an<strong>der</strong>en auseinan<strong>der</strong>setzen, kooperieren...)<br />
- Viele sinnliche Erfahrungen<br />
- Neue Denkvorgänge beim Kind auslösen<br />
- Sich <strong>auf</strong> die Suche nach dem Wie, Was, Warum begeben und Zusammenhänge schaffen.<br />
Der Aufbau eines Projekts<br />
Ein Projekt kann in einzelne Schritte zerlegt werden, die seinen Aufbau wie<strong>der</strong>spiegeln:<br />
− Wie sind die Lebensbereiche <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> (wo stehen sie, Einbeziehung ihrer<br />
Lebenssituation)<br />
− Das Sammeln von Situationen (durch das Beobachten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>, ihren<br />
Äußerungen, Spielabläufen, Ereignissen, Verhaltensweisen, Gefühlen,<br />
Zeichnungen, Bauwerken, dem Austausch mit den Eltern...) und <strong>der</strong>en schriftliche<br />
Fixierung<br />
− Die Analyse <strong>der</strong> Situationen und <strong>der</strong>en Zusammenhänge mit den<br />
Lebensbereichen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gesamtgruppe (was kann wie miteinan<strong>der</strong><br />
verbunden werden).<br />
− Die Auswahl von Situationen (welche greifen wir <strong>auf</strong>)<br />
− Die Planung eines Projekts (mit den Kin<strong>der</strong>n)<br />
− Die gemeinsame Durchführung (wobei das Projekt lebendig ist und für neue<br />
Impulse offen bleibt)<br />
− Die abschließende Auswertung des Projekts mit den Kin<strong>der</strong>n und im Team (aus:<br />
Krenz „Der situationsorientierte Ansatz im Kin<strong>der</strong>garten, S.85)<br />
Projektarbeit erklärt durch das Beispiel: Ritter- das Leben im Mittelalter<br />
Durch das gezielte Beobachten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> konnten wir feststellen, dass Spielinhalte wie<br />
Ritter und Piraten immer wie<strong>der</strong> <strong>auf</strong>traten. Dabei begleitend thematisierten die Kin<strong>der</strong> Krieg,<br />
insbeson<strong>der</strong>e das Fallen von Bomben. Es wurden große Gebilde in <strong>der</strong> Bauecke <strong>auf</strong>gebaut,<br />
die sie anschließend zerstört haben. Ein an<strong>der</strong>er Teil <strong>der</strong> Gruppe wollte sich oft schminken<br />
und verkleiden.<br />
Insgesamt zeigten die Kin<strong>der</strong> großes Interesse am Thema Ritter bzw. vergangenen<br />
Zeitepochen. Es wurden oft Bücher, Verkleidungsutensilien und Spielmaterialien von zu<br />
Hause mitgebracht, um ihre Spielideen besser umsetzen zu können.<br />
Wir führten mit den Kin<strong>der</strong>n einen Gesprächskreis durch, um herauszufinden, ob sie dieses<br />
Thema als Projekt gestalten möchten. Anschließend sammelten wir gemeinsam Ideen wie<br />
z.B.:<br />
− Burgen bauen (Sandkasten, Bauecke, aus großen Kartons)<br />
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