Gesamtkonzeption der Kinderstube auf .pdf - Kinderstube ev
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G. 9 Bewegung<br />
Der Aufbau des „Selbst“, das Vertrauen in die eigene Person und das Selbstbild beim Kind<br />
wird im Wesentlichen geprägt von den Körpererfahrungen <strong>der</strong> ersten Lebensjahre. Das Kind<br />
spürt sich in <strong>der</strong> Bewegung, es kann etwas schaffen und leisten. Dieses Bewusstsein stärkt<br />
das Selbstvertrauen bzw. trägt zur Entwicklung des eigenen Selbstbildes bei. Bewegung ist<br />
für die Kin<strong>der</strong> außerdem ein wichtiges Mittel, Wissen über ihre Umwelt zu erwerben, ihre<br />
Umwelt zu „begreifen“, <strong>auf</strong> ihre Umwelt einzuwirken, Kenntnisse über sich selbst und ihren<br />
Körper zu erwerben, ihre Fähigkeiten kennen zu lernen und mit an<strong>der</strong>en Personen zu<br />
kommunizieren. Bewegung ist für die Entwicklung von Wahrnehmungsleistungen, kognitive<br />
Leistungen und für soziale Verhaltensweisen bedeutsam. Innerhalb von<br />
Bewegungshandlungen findet eine enge Bindung zwischen dem Körperlich-Motorischen und<br />
dem Geistig-Seelischen statt. Das Kind erlebt sich in seiner Ganzheitlichkeit. Es freut sich<br />
z.B. bis in die Füße (hüpft vor Freude) bzw. spürt seine Traurigkeit im Bauch (Bauchweh).<br />
Bewegung bildet auch eine Brücke zwischen <strong>der</strong> Innenwelt (Träume, Wünsche, Ängste,<br />
Hoffnungen…) und <strong>der</strong> äußeren Realität. Das Kind kann sich durch Bewegung verstärkt<br />
ausdrücken und ausleben.<br />
Durch Körpererfahrungen werden außerdem sensorische, motorische und geistige<br />
Fähigkeiten, sowie das sozial-emotionale Verhalten geför<strong>der</strong>t.<br />
Bewegung ermöglicht dem Kind des Weiteren Spannungen und Aggressionen gut<br />
abzubauen.<br />
Auf Grund <strong>der</strong> zentralen Bedeutung von Bewegung, versuchen wir innerhalb unseres<br />
Tagesabl<strong>auf</strong>es den Kin<strong>der</strong>n ausreichend Gelegenheit zu geben ihre motorischen Fähigkeiten<br />
selbsttätig zu erproben und zu vertiefen. Den Kin<strong>der</strong>n steht während <strong>der</strong> Freispielzeit das<br />
Matratzenzimmer zur Verfügung, um hier freie Bewegungsspiele zu gestalten. Sie haben<br />
dabei Zugriff <strong>auf</strong> verschiedenste Materialien um Bewegungsideen umzusetzen wie z.B.<br />
Rollbretter, Balancierkugeln, Taue, Seile, Bälle, Matratzen, Sprossenwände und Tücher.<br />
Des Öfteren findet während unseres Tagesabl<strong>auf</strong>es ein freies Bewegungsangebot statt, wie<br />
z.B. Trampolinspringen. Die Kin<strong>der</strong> werden hierbei begleitet und erhalten Anregungen zu<br />
verschiedenen Bewegungsmöglichkeiten.<br />
Innerhalb unserer pädagogischen Angebote finden regelmäßig spezifische<br />
Bewegungsangebote statt, wie z.B. aus den Bereichen elementarer Tanz, Psychomotorik,<br />
Rhythmik und Turnen.<br />
Bewegen wir uns außerhalb unserer Räumlichkeiten, wie z.B. im Garten und <strong>auf</strong> dem<br />
Spielplatz versuchen wir auch hier die Bewegungserfahrungen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> zu unterstützen<br />
und ihnen Anregungen für Bewegungsmöglichkeiten zu geben.<br />
Bei allen Bewegungsangeboten steht die Eigenaktivität <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und das freie und kreative<br />
Erproben neuer Bewegungsmöglichkeiten im Vor<strong>der</strong>grund. Wir achten dar<strong>auf</strong>, das<br />
Bewegungskönnen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> nicht vergleichend zu bewerten, son<strong>der</strong>n die Verbesserung<br />
innerhalb des Könnens des einzelnen Kindes herauszuheben.<br />
Psychomotorik<br />
In <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>stube bieten wir immer wie<strong>der</strong> Psychomotorikeinheiten für die Kin<strong>der</strong> an. Sie<br />
sind hierbei immer aktive Mitgestalter, indem sie eigene Ideen und Vorschläge einbringen<br />
und diese in <strong>der</strong> Gruppe umgesetzt werden.<br />
Der Erwachsene ist Begleiter und setzt Impulse, indem er z.B. ein bestimmtes Material<br />
bereitstellt.<br />
Beispiel einer Psychomotorikeinheit in einer Kleingruppe von sechs Kin<strong>der</strong>n zum Thema:<br />
Frühling<br />
- Einstimmung: Aus Tüchern ist am Boden eine Blüte gelegt. Jedes Kind sucht sich<br />
seine Lieblingsfarbe aus (rot, gelb, blau, orange)<br />
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