Gesamtkonzeption der Kinderstube auf .pdf - Kinderstube ev
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- Grundbegriffe <strong>der</strong> zeitlichen Ordnung kennen (z.B. vorher, nachher, gestern, heute<br />
o<strong>der</strong> morgen)<br />
- Uhrzeit und das Kalendarium erfahren und wahrnehmen<br />
Abschließend möchten wir betonen, dass die Kin<strong>der</strong> bei uns mit allen Sinnen und spielerisch<br />
mit mathematischen Inhalten experimentieren können und dabei einen kreativen, freudigen<br />
Umgang mit Mathematik entwickeln, denn so können wir von Anfang an einen positiven<br />
Bezug zur Mathematik schaffen. Dies ist sicher bedeutsam für weitere Lernprozesse in <strong>der</strong><br />
Schule. Geschlechtsspezifische Unterschiede sind dabei für uns nicht vorhanden, denn alle<br />
Kin<strong>der</strong> stehen <strong>der</strong> Mathematik unbefangen und offen gegenüber.<br />
G.5 Naturwissenschaft und Technik<br />
Wie schon zu Anfang im Konzeptionspunkt: „Verän<strong>der</strong>te Lebenswelt unserer Kin<strong>der</strong>“<br />
beschrieben, wachsen unsere Kin<strong>der</strong> in einer hochtechnisierten Wissensgesellschaft <strong>auf</strong>.<br />
Wir wollen den Kin<strong>der</strong>n helfen, sich ein Bild von dieser Welt zu machen. Sie dabei<br />
unterstützen, diese zu erforschen und auch im Bereich Naturwissenschaft und Technik<br />
entsprechende Sinnzusammenhänge herzustellen.<br />
Die Kin<strong>der</strong> zeigen allgemein ein hohes Interesse an Alltagsphänomenen <strong>der</strong> belebten und<br />
unbelebten Natur. Wir sehen es als unsere Aufgabe, ihnen <strong>auf</strong> ihre Fragen wie z.B.: „Warum<br />
ist das so?“ o<strong>der</strong> „Wie funktioniert etwas?“ eine zufriedenstellende Antwort zu geben. Ihre<br />
Begeisterung ist hierbei <strong>der</strong> Motor für unsere Lernangebote in diesem Bereich. Diese sind in<br />
<strong>der</strong> Regel in Projektthemen integriert.<br />
Hierzu ein Beispiel: Einige Eltern <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>stube brachten den Vorschlag ein, ein<br />
Kennenlernfest im Herbst zu veranstalten. An dem Fest sollte auch ein Lagerfeuer<br />
angezündet werden und die Kin<strong>der</strong> waren sofort begeistert. Das Thema Feuer wurde schnell<br />
zum Mittelpunkt unseres Kin<strong>der</strong>stubenalltages.<br />
Natürlich entstanden Fragen wie z.B.: „Wie entzündet man ein Feuer?“, „Was braucht es<br />
zum Brennen?“, „Wie kann man es löschen?“, „Welche Vorsichtsmaßnahmen sind zu<br />
treffen?“, „Was gibt uns das Feuer?“ und vieles mehr.<br />
All diese Fragen wurden in unserem Alltag <strong>auf</strong>gegriffen, indem wir uns vorerst mit dem<br />
kleinen Feuer <strong>der</strong> Kerze behalfen. Es fanden Experimentiertage statt, an denen die zuvor<br />
gestellten Fragen in kleinen Gruppen bearbeitet wurden. Immer 4-5 Kin<strong>der</strong> nahmen an einer<br />
Experimentiereinheit teil.<br />
Dabei war uns wichtig, dass die Kin<strong>der</strong> möglichst aktiv handelten und jedes Kind das<br />
jeweilige Experiment mindestens einmal selbständig durchführen konnte. Bei <strong>der</strong> Frage:<br />
„Was braucht die Kerze zum Brennen?“, stülpten die Kin<strong>der</strong> immer wie<strong>der</strong> mit Begeisterung<br />
Gläser über Teelichte und sie beobachteten, wie die Luft <strong>auf</strong>gebraucht wurde. Mehrmals<br />
versuchten sie, schnell das Glas erneut anzuheben, um das Erlöschen <strong>der</strong> Kerze zu<br />
verhin<strong>der</strong>n. Auf Grund dieser Erfahrung konnten schon die Kleinsten nachvollziehen, dass<br />
die Kerze zum Brennen Luft braucht.<br />
Das Löschen <strong>der</strong> Kerze wurde mit Sand, Erde und Wasser ausprobiert. Die Kin<strong>der</strong> konnten<br />
erfassen, dass durch das Ersticken <strong>der</strong> Flamme mit diesen Materialien <strong>der</strong> Kerze ebenfalls<br />
die Luft entzogen wurde. Die Kin<strong>der</strong> zeigten an dieser Experimentiereinheit großes Interesse<br />
und waren bis zum Schluss sehr <strong>auf</strong>merksam dabei.<br />
Einen beson<strong>der</strong>en Schwerpunkt bei den naturwissenschaftlichen Experimenten legen wir<br />
hier <strong>auf</strong> die sinnlichen Erfahrungsmöglichkeiten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>. Sie sollen Sehen, Riechen,<br />
Schmecken, Hören, Anfassen und so weit es geht eigenaktiv handeln. Das Experimentieren<br />
ist für uns eine ganzheitliche Sinnesschulung. Durch die sinnliche Wahrnehmung werden<br />
auch an<strong>der</strong>e Denkprozesse aktiviert. Eindrücke müssen erfasst, geordnet und mit dem<br />
bisherigen Wissen verknüpft werden. Die über die Sinne <strong>auf</strong>genommenen Eindrücke för<strong>der</strong>n<br />
einerseits die kognitive Entwicklung und tragen an<strong>der</strong>erseits zur Erweiterung <strong>der</strong><br />
sprachlichen Fähigkeiten bei, denn die naturwissenschaftlichen Experimente werden<br />
sprachlich immer wie<strong>der</strong> kommentiert und gedeutet. Somit ist die Sprache hier ein wichtiges<br />
Element und es können damit auch neue Sprachkenntnisse erworben werden.<br />
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