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Gesamtkonzeption der Kinderstube auf .pdf - Kinderstube ev

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- ein Problem selbständig erkennt<br />

- sich überlegt, wie es gelöst werden kann<br />

- sein bisheriges Wissen und seine Erfahrungen in diese Überlegungen einbringt<br />

Hierzu ein Beispiel: Auf Grund unserer Thematik „Meereswelten“ beschließt ein Kind, sich<br />

ein Schiff zu bauen. Es überlegt selbständig wo es das Schiff baut, welches Material es dazu<br />

braucht und holt sich von dem Erwachsenen das benötigte Werkzeug. Es nimmt sich Holz<br />

und Papprollen, besorgt Nägel und Hammer, organisiert außerdem die Bereitstellung von<br />

Farbe. Der Erwachsene hat eine unterstützende Funktion bei <strong>der</strong> Material- und<br />

Werkzeugbeschaffung. Es wird mit dem Kind abgeklärt, ob das Schiff ins Wasser soll, da die<br />

Farbe wasserlöslich ist und die Papprollen dies ebenfalls nicht überstehen würden. Das Kind<br />

entscheidet sich zwischen Holz und Korken o<strong>der</strong> Holz und Pappe als Baumaterial. Das Schiff<br />

wird dann wie geplant gebaut und dient als Spielmaterial fürs Zimmer.<br />

Der Erwachsene als Begleiter<br />

In diesem Fall kann das Kind seine Ideen klar formulieren und in Handlungen umsetzen. Der<br />

Erwachsene hat nur begleitende Funktion bzw. gibt Anregungen, um klare Zielvorstellungen<br />

zu formulieren bzw. er vermittelt technische Fertigkeiten und gibt Hilfestellung beim Absägen<br />

des Holzes, dem Herausziehen von krummen Nägeln und <strong>der</strong> Auswahl des richtigen<br />

Klebstoffes. Doch auch dies wird das Kind bald selbständig ausführen können.<br />

Wichtig ist für uns, dass <strong>der</strong> Erwachsene dem Kind nichts vorweg nimmt und ihm nicht seine<br />

Ideen überstülpt. Es legt selbst fest, wie es etwas machen möchte und <strong>der</strong> Erwachsene<br />

wartet ab, bis er um Hilfe gebeten wird. Im kreativen Bereich ist das Spielen und<br />

Experimentieren ein tragendes Element. Nur durch eigene Versuche, Erfahrungen und<br />

Irrtümer kann das Kind seinen Weg zum Ziel finden.<br />

Unser Ziel ist es, Kin<strong>der</strong> in ihrer Unabhängigkeit zu unterstützen, um sie zu selbstbewussten<br />

und selbständigen Handlungen zu führen. Kreativ sein bedeutet: NEUE WEGE SUCHEN,<br />

SEHEN UND GEHEN.<br />

Einem Kind fehlt z.B. das entsprechende Material für sein Vorhaben. Die Überlegungen<br />

könnten sein:<br />

− Was kann ich stattdessen verwenden?<br />

− Was kann ich dementsprechend umwandeln?<br />

Das Kind soll befähigt werden:<br />

− Vorhandenes in Frage zu stellen<br />

− sich an Neues heranzuwagen<br />

− Gegebenes Weiterzuentwickeln<br />

− seine Selbständigkeit möglichst weit auszubauen<br />

Respekt vor <strong>der</strong> Kreativität <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />

Dies bedeutet für uns, die Kreativität <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> zu erkennen und zu respektieren, denn<br />

durch diese Prozesse lernen die Kin<strong>der</strong>:<br />

− ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen<br />

− Problemen nicht aus dem Weg zu gehen<br />

− nach Lösungen zu suchen<br />

− Gefühle wie Glück, Erfolg und Lebensfreude zu erleben.<br />

Wir setzen das Vertrauen in die Kin<strong>der</strong>, dass sie es schaffen werden und unterstützen bzw.<br />

bestärken sie in ihren Fähigkeiten. Dabei versuchen wir während <strong>der</strong> kreativen Prozesse<br />

möglichst wenige Verbote, Gebote und Belehrungen auszusprechen. Wir wollen die<br />

Aktivitäten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> nicht kontrollieren, denn dies nimmt ihnen die Motivation und sie<br />

spüren, wenn wir den Prozess steuern.<br />

Wir wünschen uns, dass die Kin<strong>der</strong> Kleidung tragen, die schmutzig werden darf. Äußerungen<br />

wie „Pass <strong>auf</strong>“ o<strong>der</strong> „Sei vorsichtig“ wirken einschränkend. Wir haben in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>stube<br />

Malkittel, die die Kin<strong>der</strong> zusätzlich anziehen können.<br />

Wir geben den Kin<strong>der</strong>n genug Zeit, sich mit dem Material vertraut zu machen. Wir wollen<br />

z.B. Tiere aus Pappmachee anfertigen: Das Kind kann vorher mit dem Material matschen,<br />

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