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Kinder und Jugendliche als pflegende angehörige - Plattform für ...

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geholfen wird. Viele hätten sich gewünscht, einfach zwischendurch Kind sein zu dürfen, ohne fürjemanden anderen verantwortlich zu sein.Jemanden von außerhalb in die Familie hinein zu lassen, um Hilfe zu erfahren, war für viele<strong>und</strong>enkbar. Entweder, weil sich die <strong>Kinder</strong> nicht <strong>als</strong> <strong>pflegende</strong> <strong>Kinder</strong> sahen, weil es schambesetztwar, weil sie passende Hilfe einer fremden Person nicht zutrauten oder es die Eltern nicht wollten.Viele wussten nicht, dass es professionelle Hilfe überhaupt gab, was zum Teil im Kontext derdamaligen Zeit zu sehen ist, in der professionelle Hilfsstrukturen selten waren.Wenn Hilfe von außen vorstellbar gewesen wäre, dann durch eine Person, der man vertrauen kann<strong>und</strong> die man kennt. Kombiniert mit einer Struktur, an die man sich nicht wenden muss, sondern diesich an einen wendet. Pflegende <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendliche</strong> fühlen sich für das kranke Familienmitgliedverantwortlich <strong>und</strong> sehen eine Inanspruchnahme von Hilfe für sich selbst nur dann, wenn sichjemand um das kranke Familienmitglied kümmert. Die Eltern müssen immer integriert werden, auchweil sie die Letztentscheidung darüber treffen, ob Hilfe in Anspruch genommen wird.1.5 Ziele <strong>und</strong> Empfehlungen zur Unterstützung <strong>pflegende</strong>r <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong><strong>Jugendliche</strong>r in ÖsterreichPflegende <strong>Kinder</strong> gibt es in jedem Land <strong>und</strong> in jedem gesellschaftlichen Bereich. Es ist schwierig, sie<strong>als</strong> Gruppe zu identifizieren <strong>und</strong> noch schwieriger, sie <strong>als</strong> Personen zu identifizieren, da sich<strong>pflegende</strong> <strong>Kinder</strong> häufig nicht <strong>als</strong> solche wahrnehmen <strong>und</strong> auch nicht von außen wahrgenommenwerden wollen. Der Status „<strong>pflegende</strong>s Kind“ endet nicht mit der Volljährigkeit. Häufig wird diePflege darüber hinaus mitgenommen <strong>und</strong> viele Auswirkungen zeigen sich erst im Erwachsenenalter.Maßnahmen zur Unterstützung <strong>pflegende</strong>r <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendliche</strong>r sollen folgende zentrale Zieleverfolgen:1. Wahrnehmung <strong>und</strong> Akzeptanz von <strong>pflegende</strong>n <strong>Kinder</strong>n <strong>als</strong> soziale Realität in unsererGesellschaft2. Enttabuisierung des Themas „<strong>pflegende</strong> <strong>Kinder</strong>“3. Wahrung der <strong>Kinder</strong>rechte <strong>und</strong> Teilhabe der <strong>Kinder</strong> an allen, für die jeweilige Altersgrupperelevanten Lebensbereichen4. Förderung der Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> des Wohlergehens der <strong>Kinder</strong> durch Prävention einer, für ihrAlter <strong>und</strong> ihre Entwicklung unangemessenen Pflegerolle5. Hilfe für die gesamte FamilieDie Empfehlungen zur Unterstützung <strong>pflegende</strong>r <strong>Kinder</strong> richten sich an verschiedeneAkteurInnenebenen besonders an jene, die in ihrer Arbeit direkten Kontakt zu <strong>pflegende</strong>n <strong>Kinder</strong>n<strong>und</strong> ihren Familien haben. Sie knüpfen an vorhandene Strukturen an, betonen aber auch dasSchaffen neuer, auf die spezielle Zielgruppe ausgerichtete Strukturen. Angesichts derForschungsergebnisse, der Aufarbeitung relevanter Literatur <strong>und</strong> angesichts dessen, dass <strong>pflegende</strong><strong>Kinder</strong> in Österreich eine bisher noch kaum wahrgenommene Gruppe sind, lassen sich folgendezentrale Empfehlungen formulieren:12

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