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Kinder und Jugendliche als pflegende angehörige - Plattform für ...

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7.2.3 Anteil an <strong>pflegende</strong>n <strong>Kinder</strong>nDer Anteil <strong>pflegende</strong>r <strong>Kinder</strong> in der Altersgruppe der 10-14-Jährigen bzw. der fünften bis achtenSchulstufe beträgt 4,5%, das sind 335 <strong>Kinder</strong>. (Hochrechnung auf ganz Österreich siehe Kapitel7.2.10). Das Konfidenzintervall der genannten Prozentzahl liegt zwischen 4% <strong>und</strong> 5%. 12 .Im Methodenteil wurde die Identifikation <strong>pflegende</strong>r <strong>Kinder</strong> bereits ausführlich dargestellt. Wichtigist festzuhalten, dass alle aufgr<strong>und</strong> der Studie identifizierten <strong>pflegende</strong>n <strong>Kinder</strong> benennen können,dass bei ihnen zu Hause jemand krank ist, sie diese Krankheit definieren können <strong>und</strong> es sich dabei umeine chronische Erkrankung handelt. Die Identifikation aufgr<strong>und</strong> dieser Fragenkombination alleinebetrachtet ergibt 407 <strong>Kinder</strong>, das sind 5,5% aller befragten <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendliche</strong>n.Pflegende <strong>Kinder</strong> übernehmen aufgr<strong>und</strong> einer chronischen Erkrankung einer Person imgemeinsamen Haushalt, unterschiedliche Tätigkeiten, die andere <strong>Kinder</strong> nicht in diesem Umfangausüben. Von <strong>Kinder</strong>n durchgeführte Unterstützungsleistungen wurden vorab unterteilt in: „Haushalt“ „körperliche Unterstützung“ <strong>und</strong> „emotionale Unterstützung“Wenn <strong>Kinder</strong> in einem dieser Bereiche überdurchschnittlich viel oder laut Literatur signifikanteTätigkeiten übernehmen, dann sind sie in der vorliegenden Studie <strong>als</strong> <strong>pflegende</strong> <strong>Kinder</strong> ausgewiesen.Abbildung 2 zeigt, wie hoch der Anteil an <strong>pflegende</strong>n <strong>Kinder</strong>n in verschiedenen Gruppen vonBefragten ausfällt. Dabei zeigt sich zum Beispiel, dass Mädchen mit 5,9% eine deutlich höhereWahrscheinlichkeit haben zu <strong>pflegende</strong>n <strong>Kinder</strong>n zu werden, <strong>als</strong> Buben mit 3%. Auffallend ist auch,dass Einzelkinder mit 5,7% ein erhöhtes Risiko haben, zu <strong>pflegende</strong>n <strong>Kinder</strong>n zu werden <strong>als</strong> <strong>Kinder</strong>mit Geschwistern mit 4,4%.Mit Vorsicht zu beurteilen ist der Zusammenhang zwischen finanzieller Situation der Familie <strong>und</strong> derPflegeübernahme eines Kindes: die subjektive finanzielle Situation der <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> ihrer Familiewurde so abgefragt, dass diese auf einer Skala zwischen „sehr viel“ bis „sehr wenig“ einschätzensollten, wie viel Geld die Familie besitzt. Es könnte anhand der Prozentwerte zunächst so erscheinen,<strong>als</strong> hätten <strong>Kinder</strong> aus Familien mit schlechterer finanzieller Situation im Krankheitsfall einesAngehörigen ein erhöhtes Risiko zu <strong>pflegende</strong>n <strong>Kinder</strong>n zu werden. Jedoch kann in diesemZusammenhang vielmehr davon ausgegangen werden, dass <strong>pflegende</strong> <strong>Kinder</strong> sich unabhängig vonden tatsächlichen materiellen Ressourcen durch die starke Belastung tendenziell eher ärmereinschätzen, <strong>als</strong> sie tatsächlich sind, wie die Auswertung der Fragen zum objektiven Wohlstandzeigen werden (vgl. Kapitel 7.2.4.3).Eher gering fallen die Unterschiede zwischen den beiden beteiligten B<strong>und</strong>esländern Wien <strong>und</strong>Niederösterreich <strong>und</strong> den Schultypen Hauptschulen/Neue Mittelschulen <strong>und</strong> Gymnasien aus, alleWerte liegen hier zwischen 4,3% <strong>und</strong> 4,9%.12 Die Berechnung eines Konfidenzintervalls ergibt, dass ausgehend von diesem Wert mit 95%iger Sicherheitdavon auszugehen ist, dass in der Gr<strong>und</strong>gesamtheit ein Anteil von <strong>pflegende</strong>n <strong>Kinder</strong>n zu erwarten ist, derzwischen 4% <strong>und</strong> 5% liegt.42

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