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Kinder und Jugendliche als pflegende angehörige - Plattform für ...

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Fragebogen auszufüllen. Die Identifikation <strong>pflegende</strong>r <strong>Kinder</strong> stützt sich deshalb auf dieVorgehensweise, alle <strong>Kinder</strong> einschätzen zu lassen, in welchem Ausmaß sie zu Hause helfen, umdaraus <strong>pflegende</strong> <strong>Kinder</strong> zu identifizieren. Zur Identifizierung diente:Arbeitsdefinition von <strong>pflegende</strong>n <strong>Kinder</strong>n. Auf Basis unseres Verständnisses von <strong>pflegende</strong>n <strong>Kinder</strong>nwird für die vorliegende Studie folgende, auf der Blackwell Enzyklopaedia of Social Work (zit. nachDearden & Becker, 2002) basierende Definition 5 verwendet.„Pflegende <strong>Kinder</strong> sind <strong>Kinder</strong> oder junge Menschen unter 18 Jahren, die für ein anderesFamilienmitglied Pflege, Betreuung oder Unterstützung übernehmen. Sie erbringen, sehr oftregelmäßig, erhebliche Pflegeleistungen <strong>und</strong> übernehmen einen Grad an Verantwortlichkeit, welchernormalerweise mit erwachsenen Personen assoziiert wird. Bei der pflegebedürftigen Person handeltes sich oft um einen Elternteil, es können aber auch Geschwister, Großeltern oder andereFamilienmitglieder sein, die eine Behinderung haben, chronisch körperlich oder psychisch erkranktsind oder aufgr<strong>und</strong> eines anderen Zustandes Pflege, Unterstützung, Begleitung oder Beaufsichtigungbenötigen.“Diese Definition gibt einen Orientierungsrahmen vor, da eine exakte Definition, auf Basis derer eineOperationalisierung der Pflege durch <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendliche</strong> möglich ist, nicht existent ist.Vorhersagewert. Für die Identifizierung bedarf es eines Wertes, der <strong>Kinder</strong> <strong>als</strong> <strong>pflegende</strong> <strong>Kinder</strong>ausweist <strong>und</strong> von anderen – nicht <strong>pflegende</strong>n <strong>Kinder</strong>n unterscheidet. Testtheoretisch geht einezuverlässige Identifikation mit Ansprüchen an Sensitivität <strong>und</strong> Spezifität 6 eines Messinstrumentseinher. Hier kommt zum Tragen, dass für die Entwicklung eines validen 7Instruments für dievorliegende Studie „Vergleiche“ fehlen. Weder gibt es vergleichbare Instrumente, noch istausreichend dokumentiert, was für <strong>Kinder</strong> (in Österreich) eine normale bzw. altersentsprechendeNorm an familiären Hilfen bei Krankheit eines Familienmitglieds darstellt. Pflegende <strong>Kinder</strong>unterscheiden sich von nicht <strong>pflegende</strong>n <strong>Kinder</strong>n durch deren regelmäßige Verantwortung, diebedingt ist durch eine dauerhafte chronische Erkrankung eines Familienmitglieds, durch die Summeder geleisteten Tätigkeiten, sowie durch die Art der Tätigkeiten, die andere <strong>Kinder</strong> nicht übernehmen(Morrow, 2005; Janet Warren, 2007; J Warren & Ruskin, 2008).Auf Gr<strong>und</strong>lage der vorliegenden (Arbeits-)Definition <strong>pflegende</strong>r <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> der bestehendenLiteratur wurden folgende zwei Vorhersagewerte entwickelt, die zur Identifizierung eines <strong>pflegende</strong>nKindes erfüllt sein müssen:5 Alle vorliegenden Definitionen sind in englischer Sprache verfasst <strong>und</strong> wurden vom Autor nach bestemWissen <strong>und</strong> Gewissen übersetzt.6 Sensitivität beschreibt die Fähigkeit eines Test oder einer Skala, tatsächlich Betroffene <strong>als</strong> Betroffene zuidentifizieren. Spezifität beschreibt die Fähigkeit, nicht Betroffene <strong>als</strong> nicht Betroffene zu identifizieren.7 Die Validität gibt an, ob das Instrument wirklich das misst was es messen soll.32

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