RfW-Fraktionsobmann Krenn:”Der Investmentbanker hat vollkommen konträre Zielsetzungenzum Verantwortlichen einer klassischen Geschäftsbank.Geschäftsbanken sind für die Versorgung der Wirtschaft mit liquidenMitteln von Bedeutung. Dieser gesamtwirtschaftlicheAuftrag darf nicht durch ein risikobehaftetes Investmentbankinggefährdert werden. Daher muß das Bankengeschäft getrenntwerden.”<strong>RFW</strong>- Fraktionsobmann Matthias Krenn:Bankgeschäfte sollen in „Geschäftsbanken“und „Investmentbanken“ getrennt werden!Die Wirtschaft muss den Menschenunterstützen. Die Interessen derGesamtheit müssen wieder Vorrangvor jenen von Einzelpersonen haben.Internationale Hedgefondsund Bankinstitute haben gigantischeKreditblasen erzeugt und damitgewaltige Gewinne eingefahren,bis diese künstlichen Blasengeplatzt sind. Die Rechnung bekamennicht etwa die Verursacher desProblems, nämlich die Bankhäuserund Hedgefonds, präsentiert, sondernder gewöhnliche Steuerzahler.Wenn man sich zur reguliertenMarktwirtschaft bekennt, bedeutetdies auch, dass Unternehmer jedwederArt die Folgen ihrer Handlungenselbst zu tragen haben.Wenn Banken derartig groß werden,dass deren Konkurs unser gesamtesWirtschaftssystem ins Wankenbringt oder gar zerstörenkönnte, gelten marktwirtschaftlichePrinzipien nicht mehr. Diesegilt es wieder herzustellen – daherist die Trennung von Bankgeschäftenunumgänglich! Denn es kannnicht sein, dass die Steuerzahlerfür die Gier und Gewinnsucht einigerzur Kasse gebeten werden.Die Kerntätigkeit einer Bank („basicbanking“) ist im Wesentlichenkundenorientierte reine Dienstleistungstätigkeitmit geringem Risikound bescheidener Profitabilität.Gegensätzlich dazu steht das Investmentbankingund der Eigenhandel,dominiert vom Eigeninteresse undder Gewinnmaximierung der Bankinstitute.Der Investmentbanker hatvollkommen konträre Zielsetzungenzum Verantwortlichen einer klassischenGeschäftsbank.Geschäftsbanken stellen den volkswirtschaftlichunverzichtbaren Teildes Bankensystems dar. Ihre Existenzmuss gesichert sein, denn sieversorgen auf solider Basis die heimischenBetriebe mit liquiden Mittelnin Form von Krediten und sindsomit für die Wirtschaft von essentiellerBedeutung. Im Unterschieddazu sind InvestmentbankenUnternehmen wie andere auch.Demnach müssen sie bei Misserfolgaus der Wirtschaft ausscheiden, dieFunktionsfähigkeit des „basic banking“wird dadurch aber nicht beeinträchtigt.Um zukünftig Banken „bail-outs“zu vermeiden, muss daher dasBankgeschäft getrennt werden!Dafür wird sich der RfW in einemAntrag an das Wirtschaftsparlamentin der WKÖ einsetzen.Finanzwirtschaft brauchtneue Regelungen!2Wirtschaft Aktiv Nov. / 2011
WKÖ-Vizepräsident und RfW-Bundesobmann Fritz Amann:„Wenn wir junge Menschen für die Lehre begeistern wollen,müssen wir das Image verbessern. Matura, akademische Ausbildungenwerden vom Staat bezahlt, eine Lehrausbildung istdieser Regierung nicht so viel wert – was ist das für ein Zeichenan junge Menschen?”Bundesobmann Amann:Betriebliche Lehrlingsausbildungesist fünf nach zwölf!!cityfoto - Andreas MaringerDie verfehlte Lehrlingspolitik vonRot und Schwarz schadet den Jungen,den Betrieben, dem Wirtschaftsstandort,dem Arbeitsmarkt.208 Millionen pulvern SPÖVP 2011in die ÜLAs – bei den Betrieben rolltdie Kürzungswelle auch 2012 weiter.Der RfW fordert ein Umdenken unddie Einführung eines Blum Bonusneu, die Wiedereinführung der Praxistestsund die Übernahme derschulischen Kosten. Es ist leistbar!Ohne gut ausgebildete Fachkräftewerden Österreichs Betriebe imWettbewerb nicht bestehen können,ohne gute, praxisnahe Ausbildunghaben junge Menschen keine Zukunftam Arbeitsmarkt. Deshalbmüsste die Förderung der betrieblichenLehrlingsausbildung auf derPrioritätenliste einer Regierungganz weit oben stehen. „Aber seit2008 sparen Rot und Schwarz dasbewährte Ausbildungsmodell kaputt:Abschaffung des Blum-Bonus,Abschaffung der 3.000 Euro Förderungfür neu geschaffene Lehrstellenund – der jüngste Streich – Abschaffungdes Qualitätsbonus. Und 2012geht es in dieser Tonart weiter“,warnt WKÖ-Vizepräsident RfW-Bundesobmann Fritz Amann. Stattsinnvoller und bewährter Maßnahmen– Stichwort Blum Bonus – wirdweiterhin ein dreistelliger Millionen-Betragin die AMS-ÜLA (ÜberbetrieblicheLehrausbildung) Lehrstellengepumpt – deutlich mehr alsalle Fördermaßnahmen für die betrieblicheLehrlingsausbildung zusammen.2012: „Mogelpackung“ für BetriebeFür die Betriebe gibt es 2012 eine„Mogelpackung der Sonderklasse“.Amann: „ÖVP-Minister Mitterlehnerhat eine Förderoffensive für mehrFachkräfte angekündigt. Sie umfasstals Kern 11,5 Millionen an zusätzlichenMitteln für die Lehrlingsausbildung,zwei Millionen Euro sind2012 für einen Bonus für Meisterprüfungenund Auslandsaufenthalte budgetiert.Was uns ÖVP-Minister Mitterlehnerals Förderoffensive für mehrFachkräfte verkaufen will, ist Augenauswischerei",kritisiert Amann.Abschaffung der Praxistests ausfadenscheinigen GründenQuasi über Nacht haben Rot undSchwarz die Prüfung zur Mitte derLehrzeit abgeschafft - auch das einvölliger Fehlgriff. „Damit wurde dieLehre auch zur einzigen Form derAusbildung degradiert, bei der zwischenBeginn und Abschluss kein Leistungsnachweiszu erbringen ist. Damitverpasst die Politik der Lehre denAnstrich einer „Ausbildung zweiterKlasse“. Ein schwerer Image-Schaden!“,so Amann.Bereits über 3.000 Lehrstellen wenigerWelche Auswirkungen diese völligverfehlten Politik bereits jetzt hat,rechnet der erfolgreiche, frühereLehrlingsbeauftragte Egon Blum aufseiner Website vor: „Der betrieblicheErstlehrlingsstand ist seit September2008 von 39.848 auf 36.750 im September2011 zurückgegangen. Das istein Minus von 7,8% bzw. minus 3.098betriebliche Erstjahrlehrstellen.“208 Millionen Euro fließen in ÜLAs2011 beläuft sich die Förderung füralle Ausbildungsbetriebe auf rund 155Millionen Euro. Die „Parallelwelt“ÜLA kostet den Steuerzahler 2011208 Millionen Euro. Zum Vergleich:Der von Rot und Schwarz abgeschaffteBlum Bonus – finanzielle Unterstützungfür die Schaffung zusätzlicherbetrieblicher Lehrstellen - hatmit dem Einsatz von rund hundertMillionen Euro über 12.500 zusätzlichebetriebliche Lehrstellen gebracht.Rot und Schwarz „verkaufen“ dasProjekt als „Förderoffensive für mehrFachkräfte, behaupten, dass die Jugendlichendann „echte“ Lehrstellenfinden würden. Dass das nicht stimmenkann, rechnet Egon Blum vor:Von den über 15.000 in diesem Programmaufgenommenen Jugendlichensind nach zwei Jahren nur mehr ca.5.000 in dieser "ÜLA- überbetrieblicheAusbildung nach §30b BAG (ehemalsJASG Maßnahmen)"- unterwegs.Falsche Signale an die JungenAmann fordert deshalb die Einführungeines Blum Bonus neu, dieWiedereinführung der Praxistests unddie Übernahme der schulischen Kosten,die bis zum Abschluss einer Lehreanfallen. „Wenn wir junge Menschenfür die Lehre begeistern wollen,müssen wir das Image verbessern.Matura, akademische Ausbildungenwerden vom Staat bezahlt, eineLehrausbildung ist dieser Regierungnicht so viel wert – was ist das fürein Zeichen an junge Menschen, anpotentielle zukünftige Fachkräfteund Unternehmensgründer?“Wirtschaft Aktiv Nov. / 2011 3