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Pflege eines Patienten mit einem apallischen Syndrom. - ferronfred.eu

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Wichtige Hinweise zur Durchführung:Ein gezieltes Stimulationsangebot erfolgt zu Beginn 1- bis 2-mal täglich für 10 bis 20 Min.Anfang und Ende der Handlung müssen für den <strong>Patienten</strong> eind<strong>eu</strong>tig undunmissverständlich erkennbar sein.Die Stimulation erfolgt möglichst zur gleichen Zeit (z.B. während der Übergabezeit). Sieerfolgt immer durch die gleiche Person.Sie erfolgt durch nur eine Person.Das Angebot und die Reaktion des <strong>Patienten</strong> darauf werden dokumentiert.Die Stimulation sollte möglichst an dem <strong>Patienten</strong> Vertrautes anknüpfen.Hat sich der Zustand des <strong>Patienten</strong> also soweit stabilisiert ( Frührehabilitationsphase = nichtmehr intensiv behandlungspflichtig - aber noch immer dort hospitalisiert -, vegetative Zustandstabilisiert), beginnt diese aktivierende <strong>Pflege</strong> nach dem Konzept von C. Bienstein und A.Fröhlich. Ziel dieses Konzeptes ist "die Begleitung und Förderung in der Fähigkeit zurWahrnehmung, Bewegung und Kommunikation" .Dabei wird versucht, dem <strong>Patienten</strong> ein Reizangebot zur Verfügung zu stellen, also ein Angebotoder eine Einladung an den <strong>Patienten</strong> zu richten. Wichtig ist hierbei, dass das Reizangebotausreichend Abwechslung bietet, da gleichförmige Reize aus der bewussten Wahrnehmungausgeblendet werden. Andreas Fröhlich hat dieses Konzept zuerst ausschließlich für schwerstmehrfachbehinderte Kinder entwickelt.Mittlerweile hat die Basale Stimulation aber auch schon in anderen Bereichen, insbesondere inder Erwachsenen - Krankenpflege Anwendung gefunden. Die Basale Stimulation orientiert sichan den Entwicklungsstufen, die der Mensch in s<strong>einem</strong> Werdungsprozess durchläuft.Im Mutterleib kann der (werdende) Mensch nur zwischen vibratorischen, vestibulären undsomatischen Wahrnehmungen unterscheiden.Vibratorische Reize sind die Stimme der Mutter, Geräusche von außerhalb des Körpers,aber auch der Herzschlag, der Blutstrom und die Peristaltik der Mutter.Über die vestibuläre Wahrnehmung erfährt das Kind die räumliche Lage des eigenenKörpers und kann bereits als Fötus auf Bewegungen der Mutter <strong>mit</strong> Gegenbewegungantworten.Die somatische Wahrnehmung schließlich beinhaltet die Berührungswahrnehmung,also den direkten Hautkontakt zu Plazenta und Fruchtwasser.Da diese drei Wahrnehmungsformen am Beginn der Entwicklung stehen, sind sie auch <strong>mit</strong> diezweckmäßigsten Stimuli in der Basalen Stimulation in der Frührehabilitationsphase.Erst danach folgen z.B. orale, auditive und visuelle Stimulationen, immer analog der kindlichenEntwicklung. Hierbei schließt eine "höhere" Stimulation die vorherigen aber nicht aus. Vielmehrkommen nach und nach immer n<strong>eu</strong>e hinzu.MERKE : Grundlegende Verhaltensmaßnahmen .Werden Maßnahmen zur Basalen Stimulation geplant, sollten die Angehörigen des <strong>Patienten</strong> zueiner umfassenden Biographie befragt werden. Es ist immens wichtig, so viele Vorlieben undAbneigungen des <strong>Patienten</strong> herauszufinden wie nur irgend möglich. Eine Stimulation (eineEinladung zurück ins Leben zu kommen) kann nur erfolgreich sein, wenn der Patient sie alsangenehm empfindet oder sie ihn an sein früheres Leben erinnert. So ist beispielsweise dereigentlich unangenehme Geruch von Motoröl bei <strong>einem</strong> <strong>Patienten</strong>, der gerne alte Autos

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