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Pflege eines Patienten mit einem apallischen Syndrom. - ferronfred.eu

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Übungen festgelegt. Sie sollen mehrmals täglich durchgeführt werden und sind problemlos in dietäglichen pflegerischen Handlungen zu integrieren, z.B. in die Körperpflege.Zu den wichtigsten Übungen gehören das Runzeln der Stirn, wobei das Runzeln auf derbetroffenen Seite <strong>mit</strong> Unterstützung durch den Finger ermöglicht wird.Das Verbringen von Luft - bei geschlossenem Mund - von der nicht betroffenenWangentasche in die betroffene, anfangs <strong>mit</strong> Druckunterstützung durch einen Finger vonder Außenseite her, ist eine erfolgversprechende Übung für die Stärkung derWangenmuskulatur.Eine schlaffe Wange kann leicht beklopft (tapping) oder <strong>mit</strong> Eis oder sonstigenBerührungsreizen stimuliert werden.Eine Wange <strong>mit</strong> erhöhtem Muskeltonus erfährt einen Tonusrückgang durchleichtes, kurzzeitiges Bestreichen <strong>mit</strong> den Fingern.Als Training der Lippen bzw. Mundregion sind alle Übungen einsetzbar, die <strong>mit</strong> <strong>einem</strong>Spitzen des Mundes verbunden sind (z.B. Flamme ausblasen, Pfeifübungen u.ä.).Zur Steigerung von Sensibilität und Tonus der Zunge kann das Herausstrecken, ggf.Herausziehen der Zunge mehrmals täglich, <strong>mit</strong> Stimulation durch Bestreichen,erfolgversprechend eingesetzt werden.Training des oralen Traktes: Ausstreichungen und Berührungen sollen immer von peripherzur Mittellinie des Körpers geführt werden (siehe auch Bobath-Konzept, basale Stimulation).Alle Übungen können vom <strong>Patienten</strong> nach Anleitung auch selbstständig trainiert werden.Voraussetzung dafür ist allerdings das Fehlen ausgeprägterer n<strong>eu</strong>ropsychologischer Störungen.Als Durchführungs- und Erfolgskontrolle sollten alle Übungen vor <strong>einem</strong> Spiegel ausgeführtwerden.An der Rehabilitation <strong>eines</strong> schluckgestörten <strong>Patienten</strong> ist das gesamte therap<strong>eu</strong>tische Teambeteiligt. Während z.B. die Therapie der aus der Schädigung resultierenden Sprach-, Sprech- oderStimmstörungen in aller Regel Logopäden/-innen oder Sprachtherap<strong>eu</strong>ten/innen vorbehalten ist,sind die Schluckstörungen der wichtigste Bereich, auf den die <strong>Pflege</strong> therap<strong>eu</strong>tisch Einflussnehmen kann. Nach wie vor ist die <strong>Pflege</strong> in der Regel die einzige Berufsgruppe, die das 24Stunden pro Tag bestehende Schluckproblem auch 24 Stunden am Tag und 7 Tage in der Wocheangehen kann.Die Gruppe der schluckgestörten <strong>Patienten</strong> ist in den letzten Jahre zahlenmäßig sprunghaftangestiegen: eine Folge der erheblich verbesserten intensiviriedizinischenBehandlungsmöglichkeiten. Noch vor 10-15 Jahren verstarb ein Großteil dieser <strong>Patienten</strong>aufgrund der Lokalisation und Ausdehnung ihrer Schädigung.Das Training des oralen Traktes darf erst nach einer ausführlichen Schluckdiagnostikaufgenommen werden.Literatur1. BARTOLOmF" Gudrun u.a.: Schluckstörungen - Diagnostik und Therapie. 2. Aufl.,München, Jena, Urban & Fischer 1999.2. BÜRGER-MILDENBERGER u.a.: Essen und Trinken. in <strong>Pflege</strong> H<strong>eu</strong>te, Kap. 7, Stuttgart,Jena, Lübeck, Ulm, Gustav Fischer 1998.3. COOMBES, Kay: Von der Ernährungssonde zum Essen am Tisch - Aspekte der Problematik.In: Lipp, B./SCHLÄGEL, W. (Hrsg.) Wege von Anfang an. VillingenSchwenningen,Neckar-Verlag 1996.

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